über den einfluß des alters auf den wolleertrag bei der zigaja-schafrasse
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Aus dem Institut fiir Tierzucht der Landwirtschaftlichen Fakultat in Beograd Vorstand: Prof. Dr. J . BeliC
Uber den Einflufi des Alters auf den Wolleertrag bei der Zigaja-Schafrasse
Von JOVAN BELIC
Einfuhrung
Der Wolleertrag eines Schafes steht unter dem Einflui3 einer Reihe innerer, wie auch fui3erer Faktoren, die zweifelsohne genieinsam manche Leistungen der Schafe regulieren. Deshalb ist auch das Vliesgewicht nicht nur von der Gesundheit, Ernahrung, Rasse, Vererbung und der Individualitat selbst ab- hfngig, sondern ebensoviel von der Groi3e des Schafes, seiner Trachtigkeit, Laktation, vom Lebensgewicht, von der Lange und Dichte der Wollhaare und ahnlichem, naturlich aber auch vom Alter des Schafes.
Eine genaue Feststellung, bzw. genaue Grenzlinien der Wirkung jedes von diesen Faktoren zu ziehen, ist praktisch unmoglich, da die meisten von ihnen gleichzeitig wirken. Deshalb sind auch in der Literatur uber diese Fragen sehr verschiedene Ansichten zu finden, je nach dem, ob es den) Forscher gelang, gewisse unter ihnen zu trennen, bzw. ob er ihnen geniigend Beachtung schenkte oder sie vernachlassigte.
Das Schurgewicht ist eine der Eigenschaften, die unter dem Einflui3 der inneren wie auch der aufleren Faktoren vielleicht den groi3ten Variationen unterliegt. Inbesondere konnte man das fur die Schafrassen mit drei Produk- tionseigenschaften behaupten, von denen wir gerade eine Rasse fur unsere Untersuchungen gewahlt haben, die sogenannte Zigaja-Rasse, die in annahernd gleichem Mai3e zur Fleischproduktion, wie auch zur Milch- und Wollepro- duktion, geniitzt wird. (In unseren Zuchtbedingungen gibt das Zigaja-Schaf jfhrlich im Mittel etwa 2 Irg Wolle, 70 bis 90 Liter Milch, beim Gewicht aus- gewachsener Muttertiere von 45 bis 50 kg und der Fruchtbarkeit von etwa 140 Lammern von 100 Schafen).
Material und Untersuchungsmethode
Um feststellen zu konnen, auf welche Art und Weise das Alter den Wolle- ertrag beeinfluat, haben wir in 14 aufeinanderfolgenden Jahren insgesamt 157 Schafe von ihrer ersten Schur ab, standig beobachtet.
Fur das zu bearbeitende Material wurden folgende Bedingungen gestellt : a. Wenigstens funf nacheinanderfolgende Schuren, d. h. das Alter von sechs
Jahren. b. Das Mutterschaf mui3te regelmaaig, und zwar im Laufe der ganzen Be-
obachtungszeit, gelammt und ihre Jungen gestillt haben, das heifit, man wollte auf diese Weise nur jene Tiere in Betracht nehmen, die alljahrlich regelmai3ig lammten, bzw. die normale Trachtigkeit und normale Milch-
Wolleertrag bei der Zigaja-Schafrasse 15
leistung aufgewiesen habcn (deren Laktation also sechs Monate dauerte), also Tiere, die nach der Entwohnung des Lammes bis zum Eintrocknen des Mutterschafes, d. h. bis zur nachsten Zulassung gemolken wurden. Dies war wegen der Unifizierung auch dieser Eigenschaften in bezug auf die Wolleertrage in den einzelnen Beobachtungsjahren erwunscht, damit sie ihren normalen Einflui3 auf den Wolleertrag ausuben konnten. Selbstredend mui3te man mit einer weit groi3eren Anzahl Schafe beginnen, um 157 Schafe, die den erwahnten Bedingungen entsprechen konnten, zu bekommen. Die Versuche sind in ,,Crvenka", der Versuchsstation der Landwirtschaft-
lichen Fakultat in Beograd, im 1946 angestellt und 1959 beendet worden, d. h. sie wurden in 14 nacheinanderfolgenden Jahren durchgefuhrt unter gleichen Zachtbedingungen und unter stiindigev Einzelbeobachtung derselben Tiere, jahraus - jahrein.
Alle Tiere waren durch Metallohrmarken an beiden Oliren gekennzeichnet und zusammen mit anderen Schafen unter gleichen Bedingungen am Gute gehalten, d. h. sie wurden normal gepflegt und genahrt, so dai3 das Vlies normal entwickelt war. Die individuelle Paarung fand alljahrlich im September statt, so dai3 die Lammungen im allgemeinen im Februar stattfanden. Die Schaf- schur wurde im Mai verrichtet. Die Laktationsperiode dauerte etwa sechs Monate lang. Die Lammer wurden rnit etwa 3,5 Monaten entwohnt. Die erste Paarung fie1 im Alter von etwa 18 Monaten, und die erste Lammung im Alter von etwa zwei Jahren. Die erste Schur wurde ungefahr im Alter von 15 Mona- ten vorgenommen. Demnach sind also die Tiere als Lammer nicht geschoreti worden. Die Schur wurde immer nur einmal im Jahre verrichtet.
Diese Bedingungen haben am Ende des vierzehnjahrigen Versuches 157 Schafe der Zigaja-Rasse erfullt, bei denen insgesamt 1006 Schuren beobachtet wurden, und zwar:
15 Schafe rnit je 9 aufeinanderfolgenden Schuren, d. h. 10 Jahre alt 17 Schafe rnit je 8 aufeiiianderfolgenden Schuren, d. h. 9 Jahre alt 35 Schafe mit je 7 aufeinanderfolgenden Schuren, d. h. 8 Jahre alt 40 Schafe mit je 6 aufeinanderfolgenden Schuren, d. h. 7 Jahre alt 50 Schafe mit je 5 aufeinanderfolgenden Schuren, d. h. 6 Jahre alt (In unseren Beobachtungen gingen wir nicht unter funf Schuren, weil in
unseren Bedingungen die Schafe nur sechs bis acht Jahre lang in der Zucht bleiben und weil nach den meisten Autoren die Produktivitat der Schafe in diesem Alter meistens schon zum Vorschein gekommen ist).
Da die Ernahrung der Schafe dabei eine groi3e Rolle spielt, so suchten wir dieselbe jahraus jahrein moglichst gleich oder ahnlich zu gestalten, zu unifi- zieren. Doch sei hierbei betont, dai3 die Hauptnahrung in den letzten Jahren hinsichtlich der Zusammensetzung des Winterfutters wie auch des sommerlichen Weideganges in den einzelnen Jahren verschieden war (was in unseren Ver- haltnissen, d. h. unter kontinentalem Klima), von regnerischer Witterung im betreffenden Jahr abhing. Jedoch, obwohl die Ernahrung nach ihren Kom- ponenten in den letzten Jahren verschieden war, blieb sie doch ihrem Nahrwert nach ahnlich, da sie in einigen Jahren durch Verabreichung von konzentriertem Futter korrigiert und auf diese Weise aufgewogen wurde. Dies trat am besten in der Kondition der Schafe zum Vorschein, denn sie waren immer in guter Zuchtkondition gehalten, obwohl die Jahre, der Fruchtbarkeit nach, ungleich ewesen sind. Bekannt ist aber, dai3 die gute Kondition die Hauptbedingung
fur das normale Zutagetreten aller Produktionseigenschaften des betreffenden Tieres, und somit naturlich auch der Wollergiebigkeit, ist.
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C
2,82
d
4,12
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d
Wolleertrag bei der Zigaja-Schafrasse 21
Die Angaben sind nach der variationsstatistischen Methode ermittelt wor- den, indem zuerst alle Schuren getrennt errechnet sind: I, 11, 111, I V usw. und aus dem Ganzen nachher der Gesamtdurchschnitt ermittelt ist. Der Lebens- Wollertrag wurde durch Addierung aller Schurertrage des betreffenden Tieres, und der jahrliche Durchschnittsertrag aus dem arithmetischen Mittelwert er- mittelt. Der Gesamtdurchschnitt fur diese Werte wurde jedodi variations- statistisch ausgerechnet.
Gelegentlich der Erorterung der bei der Untersuchung des Einflusses des Alters auf den Wollertrag angewandten Arbeitsmethodik, mochten wir be- tonen, dai3 wir die groi3te Aufmerlrsamkeit auf die Verminderung des Ein- flusses anderer Faktoren lenkten, so dai3 im Gegenteil die Einwirkung des Alters auf den Wollertrag umsomehr zum Vorschein kam. Deshalb haben wir fur diesen unseren Versuch nur auf jene Schafe Bezug genommen, die vollig den gestellten Anforderungen entsprechen und die dann auch jahraus, jahrein sdndig in ihren Produktionseigenschaften, die normalerweise zum Vorschein traten, beobachtet wurden.
Eigene Untersuchungen
Aus der Tabelle I, welche die Angaben fur jedes einzelne Schaf enthalt, und zwar nach der Reihenfolge der Schuren, wie auch den gesamten oder soge- nannten Lebens-Wollertrag (bezieht sich immer auf ungewaschene Wolle, ge- wogen gleich nach der betreffenden Schur) und zum Schlui3 das Urteil uber seinen Wert als Wollerzeuger, geht deutlich hervor, wie das Alter die Woll- ertrage beeinflufit.
Betrachtet man die Angaben der einzelnen Schuren in der Tabelle 1, SO fallt schon auf den ersten Blick die groi3e Differenz auf, so dai3 man aus den verschiedenen Kombinationen der Wollertrage aus den einzelnen Schuren der Reihe nach alle moglichen Sclilui3fokerungen bringen konnte. Denn, wahrend bei einigen Individuen die Maximalertrage in der ersten Schur zum Vorschein traten, kamen sie bei anderen in den mittleren Schuren zum Ausdruck (3-6), bei dritten wieder wurden die Maximalertrage bei der letzten Schur beobachtet, wahrend die Wollertrage doch bei den meisten variieren und zwar ohne irgend- welch; Regelmafligkeit von Schur zu Schur.
Hinsichtlich der Tatsache, dai3 wir fur diese unsere Betrachtungen nur jene Schafe wahlten, die in allen 14 Jahren regelmai3ig lammten, ihre Lammer stillten und auch regelmai3ig bis zur Eintrocknung gemolken wurden, fallt die Moglichkeit des Einflusses der Trachtigkeit und der Laktation aufs Minimum. D a auch die Ernahrung annahernd (wenigstens grob energetisch) jahraus jahr- ein ahnlich war, so ist auch ihr Einflui3 aufs relative Minimum gebracht, so dai3 man auch danach nicht greifen sollte (d. h. nach dem Einflui3 der Ernahrung) bei gewissen Deutungen der Differenzen zwischen den Wollertragen in ein- zelnen Schuren. Im Gegensatz dazu wurde in solchen Fallen die Individualitat jedenfalls in bedeutendem Mai3e zum Ausdruck kommen, auch konnte man eine kleine Differenz dem Witterungseinflui3 in den einzelnen Jahren zuschrei- ben (z. B. in regenreichen Jahren ist das Schurgewicht infolge der Ausge- waschenheit des Vlieses um einige Prozente niedriger als in trockenen Jahren be; einem und demselben Schaf). Jedoch, d a die Schafe wahllos genommen sind, d. h. sie stammten aus verschiedenen Jahrgangen, so wurden sich diese Differenzen mehr oder minder aufheben in bezug auf die Gesamtzahl der Schu- ren, was praktisch den Durchschnitt fur die einzelnen Schuren nicht weiter storen wurde, und somit die SchluBfolgerungen in diesen Fragen.
22 Be12
Nach diesen Bemerkungen (wenn wir auch weiter immer die einzelnen Wollertrage betrachten), sehen wir, dai3 der maximale Wollertrag bei der groaten Zahl einzeln beobachteter Tiere in der ersten Schur erscheint. Namlich dai3 157 Schafe, die individuell untersucht wurden, 65 Stuck, d. h. 41,4Oo/o den Maximalertrag in der ersten Schur aufgewiesen haben (in bezug auf ihre s ateren Schuren). Es ist klar, daf3 diese Tatsache auch im etwas hoheren dkhschnittlichen Wollertrag der ersten Schur in bezug auf die ubrigen Schuren zutage treten wird. (Siehe Tabelle 2 und Diagramm 1.)
Tabelle 2
Durchschnittliche Wollertriige nach den einzelnen Schuren
Schuren der Reihe nach
I 2,94 I1 2,60 I11 2,67 IV 2,71 V 2.66 VI 2,65 VII 2,48 VIII 2,42 I X 2,42
Durchschnitt 2,68
l+l 0.83 2,82 0.61 2.34 0,53 1,98 0,58 2.14 0.54 2.03 0.52 1.96 0,56 2.25 0.52 2,14 0.57 2.35
0,63 2,35
m Variationsgrenze
0.06 157 0.04 157 0.04 157 0.04 157 0,04 157 0,05 107 0.06 67 0.09 32 0,lO 15
1,30-5,60 1,OO-4.80 1,20-4,80 1,30-5.20 1,80-4,30 1,60-4,20 1,30-4,30
1,lO-4,50 1,40-3,70
0.02 1006 1,OO-5,60
Die Steigerung des Wollertrages bei der ersten Schur in bezug auf die ubrigen Schuren ist ganz verstandlich und leicht erklarlich. Namlich, das Tier ist in unseren Zuchtbedingungen zur Zeit der ersten Schur ungefahr 15 Monate alt. Da in unseren Zuchtbedingungen die erste Paarung etwa im Alter von 18 Monaten stattfindet, so ist es selbstverstandlich, dai3 der Organismus des Tieres bei der ersten Schur keinerlei Einflui3 infolge der Trachtigkeit und somit auch der Laktation erlitten hat. Aui3erdem wachst die Wolle in unseren Verhalt- nissen bis zur ersten Schur 15 Monate lang, wahrend fur die ubrigen Schuren diese Periode genau zwolf Monate dauert (Diagramm 2). Demnach ist diese re- lativ geringe Steigerung des Wollertrages bei der ersten Schur, die sich nur bei Beobachtung einer groi3eren Anzahl Tiere bemerkbar macht (aber auch da nicht bei allen - also keine Regel) eine Folge der oben erwahnten Tatsachen, und sie ist, naturlich, noch durch das intensive Wachstum des Organismus in seinem ersten Lebenjahr verringert. Zweifelsohne stehen diese zwei Faktoren in nega- tiver Korrelation zueinander, demzufolge der Wollertrag bei der ersten Schur nicht immer zum Vorschein kommen kann (insbesondere bei schwacher Emah- rung). Hier konnte man vielleicht zugunsten dieser Ansicht zufugen, dai3 in diesen unseren Beobachtungen die obere Variationsgrenze gerade bei der ersten Schur lag.
Auf Grund dieser Auslegungen konnen wir feststellen, dai3 in unseren Zuchtbedin ungen, bei der Zigaja-Schafrasse der maxirnale Wollertrag im
Bei Betrachtung der in der zweiten Schur erhaltenen Angaben macht sich ebenfalls in bezug auf die individuellen Ergebnisse eine groi3e Unterschied- lichkeit bemerkbar. Es zeigt sich jedoch in den meisten Fallen, dai3 die Woll- ertrage der zweiten Schur kleiner als die in der ersten Schur sind. (In unseren
Mittel bei t er ersten Schur, d. h. im Alter von 15 Monaten, erlangt wird.
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Organismus zu suchen, und in der ersten Trachtigkeit und Laktation in bezug auf das fruhere Alter des Tieres, als es nur noch seine Wolle produzierte.
Die dritte, vierte, funfte und sechste Schur stellen in allgemeinem den Durchschnittswert des Wollertrages der Zigaja-Schafrasse in unseren Zucht- verhaltnissen dar. Obwohl auch hier Unterschiede hinsichtlich der einzelnen nacheinanderfolgenden Schuren bestehen, stimmen doch die Gesamtdurch- schnitte fast immer uberein, und auch die Varitionen einzelner Tiere (die oberen wie die unteren), sind ziemlich ahnlich. Aus den Angaber, in der Ta- belle 2 ist es ersichtlich, dai3 sie auch mit dem Gesamtdurchschnitt fur diese Schafrasse ubereinstimmen.
Daraus konnten wir folgern, daf3 die Wollertrage in der dritten, vierten, funften und sechsten Schur praktisch gleich sind. Das ist eigentlich das Alter des Schafes, in dem es in voller Produktion der Wolle (aber jedenfalls auch aller ubrigen Produktionseigenschaften), begriffen ist. Dann ist sein Organis- mus vollig entwickelt und niitzt die erhaltene Energie (neben der Erhaltungs- ration) fur die volle Milch-, Wolle- und Frucht roduktion. Deshalb kommen
tragen zum Vorschein. auch bei der Zigaja-Schafrasse in diesem Alter kp eine Unterschiede in Woller-
- I I 1 I I I I I
I II 111 IV v VI MI VIII IX
Wolleertrag bei der Zigaja-Schafrasse 23
Versuchen bei 96 Schafen, bzw. 61,14 O/o). Sehr interessant ist aber der Ver- gleich der zweiten mit der letzten Schur (wir haben nur die siebente, achte und neunte Schur).
Dies bedeutet nun, daa, beobachtet an einer groi3eren Anzahl Tiere, die zweite Schur in den Ertragen im Mittel kleiner als die erste. Die Erklarung dafur ist relativ einfach. Namlich, das Tier bringt in diesem Zeitabschnitt zum
erstenmal seine Frucht zur Welt, d. h. es kommen dann die Einflusse der Trachtigkeit und der Laktation auf den ganzen, noch immer nicht vollentwickelten Organismus, also auch auf den Wollertrag, zum Vorschein. Wie aus der Tabelle 2 ersichtlich ist, ist der Durchschnitt der Wollertrage der zweiten Schur niedriger als der in der ersten und drit- ten Schur, wie auch als der Gesamtdurch- schnitt aller Schuren. Die Erklarung dieser Tatsache ist - in bezug auf die spateren Schuren - in1 noch nicht vollig erwachsenen
S C H U R
Diagramm 1 Diagramm 2
Organismus zu suchen, und in der ersten Trachtigkeit und Laktation in bezug auf das fruhere Alter des Tieres, als es nur noch seine Wolle produzierte.
Die dritte, vierte, funfte und sechste Schur stellen in allgemeinem den Durchschnittswert des Wollertrages der Zigaja-Schafrasse in unseren Zucht- verhaltnissen dar. Obwohl auch hier Unterschiede hinsichtlich der einzelnen nacheinanderfolgenden Schuren bestehen, stimmen doch die Gesamtdurch- schnitte fast immer uberein, und auch die Varitionen einzelner Tiere (die oberen wie die unteren), sind ziemlich ahnlich. Aus den Angaber, in der Ta- belle 2 ist es ersichtlich, dai3 sie auch mit dem Gesamtdurchschnitt fur diese Schafrasse ubereinstimmen.
Daraus konnten wir folgern, daf3 die Wollertrage in der dritten, vierten, funften und sechsten Schur praktisch gleich sind. Das ist eigentlich das Alter des Schafes, in dem es in voller Produktion der Wolle (aber jedenfalls auch aller ubrigen Produktionseigenschaften), begriffen ist. Dann ist sein Organis- mus vollig entwickelt und niitzt die erhaltene Energie (neben der Erhaltungs- ration) fur die volle Milch-, Wolle- und Frucht roduktion. Deshalb kommen
tragen zum Vorschein. auch bei der Zigaja-Schafrasse in diesem Alter kp eine Unterschiede in Woller-
24 Belit
Die siebente, achte und neunte Schur charakterisiert in unserem Versuch - in bezug auf die vorherigen Schuren - eine kleine Verminderung der Woll- ertrage. Fast konnte man sagen, dai3 die Ertrage bei den letzten drei Schuren (den Ziffern nach), gleich sind. Hierbei sei bemerkt, dai3 auch die Variations- grenzen ziemlich ahnlich sind, wahrend der Gesamtdurchschnitt um etwa 10 O / o
niedriger ist als der in den vorherigen Schuren, obwohl es auch Individuen gab, bei welchen gerade in den letzten Schuren der maximale Wollertrag beob- achtet wurde (ungefahr 10 O / o von der beobachteten Schafherde).
Zweifelsohne ist in diesem Schafalter der Organismus der Tiere etwas schwacher als fruher, so dai3 auch ihre Produktivitat etwas abnimmt. Fiigen wir dem noch zu, dai3 in unseren Verhaltnissen die siebente, achte und neunte Schur, bzw. das Alter von acht Jahren und daruber, nur die allerbesten Schafe erleben, so erklart das die Schlui3folgerungY dai3 die Schafe in diesem Alter r?ur eine verrin erte Wollproduktim aufweisen. Demnach wirkt das Alter,
ein. Bei den Einzeluntersuchungen der Wollertrage bei einem Tier nach der
Reihenfolge seiner Schuren unter Beachtung nur jener Tiere die sieben und mehr Schuren geliefert haben (in unserem Versuch 67 Stuck) konnten wir fest- stellen, dai3 nur sechs Tiere, d. h. 9 O/o gerade in ihrer letzten Schur - in bezug auf die vorherigen, und sogar auch auf die erste Schur - den maximalen Woll- ertrag aufgewiesen haben. Dies kann jedenfalls die allgemeine Schlui3folgerung iiber den Einflui3 des Alters auf den Wollertrag nicht negieren, aber es zeigt einerseits, wie die Individualitat der Tiere zum Ausdruck kommt, andererseits aber zeigt es wie sehr die Faktoren, die auf diese Eigenschaft Einflui3 haben, kompliziert sind.
Hier mochten wir noch feststellen, dai3 die schwache Wollproduktion in einem Jahr keinesfalls die Produktionssteigerung der nachsten Schur bedingt und umgekehrt, was ebenfalls beweist, dai3 eine Reihe von (untereinander ver- flochtenen) Faktoren neben dem Alter auf diese Eigenschafc einwirkt.
Auf Grund der vorliegenden Auslegungen konnen wir feststellen: a. Die maximalen Wollertrage werden in der ersten Schur bei der Zigaja-
Schafrasse in unseren Zuchtverhaltnissen erzielt. b. Bei der zweiten Schur sind die Wollertrage etwas niedriger als die bei der
ersten und dritten Schur, und zwar aus dem Grunde, weil der Organismus der Tiere noch nicht vollig entwickelt ist.
C. Bei der dritten, vierten, funften und sechsten Schur bleiben die Wollertrage gleich und befinden sich im Gesamtdurchschnitt fur die Wollertrage dieser Rasse.
d. Bei der siebenten, achten und neunten Schur ist eine kleine Verringerung des durchschnittlichen Wollertrages merklich, die jedoch noch weit deutlicher zum Vorschein kommen wurde, wenn sie sich auf eine groi3ere Anzahl Tiere bezogen hatte, anstatt (wie es hier der Fall ist), nur auf die besten Tiere in einer Herde. Deshalb konnen wir feststellen, dai3 das Alter vom siebenten Lebensjahre ab negativ auf die Wollertrage der Zigaja-Schaf- rasse einwirkt.
ab siebentem Le t ensjahr, auf den Wollertrag bei der Zigaja-Schafrasse negativ
Der Lebens-Wollertrag
Unter dem Lebens-Wollertrag ist die gesamte Wollproduktion eines Schafes im Laufe seines ganzen Lebens (in kg ausgedruckt) zu verstehen.
Aus dem Lebens-Wollertrag resultiert der durchschnittliche Jahres-Woll- evtvag, den wir getrennt nach den einzelnen Schafschuren betrachten werden.
Wolleertrag bei der Zigaja-Schafrasse 25
Tabelle 3
Lebens- Wollertrage der Zigaja-Schafrasse
Zahl Durchschnitt Lebenswoll- f . die Schur ertrag
I ,
IX 24,86 11,2-31,5 2,76 2,13-3,50 15 Vl I I 19, l l 14,3 -27,O 2,38 1,79-3,39 17 VII 18,96 13,8-23,l 2.70 1,97-3,30 35 VI 17,08 12,2-22,l 2,84 2,03-3,67 40 v 13,75 8,l-20,6 2,75 1,82-4.12 50
Wenn wir den durchschnittlichen Lebeng-Wollertrag betrachten, sehen wir, dai3 er Lei den Schafen mit neun Schuren im Mittel rund 25 kg betragt, aber auch ziemlich groi3e Variationen aufweist, die sich zwischen 19,2 kg und 3 1,5 kg bewegen. Mit der achten Schur verringert sich der durchschnittliche Jahres-Wollertrag auf etwa 19 lig und fallt bis auf 14 kg, wieviel im Mittel der Wollertrag von funf Schuren betragt.
Es ist jedoch noch weit interessanter in der obigen Tabelle den durch- schnittlichen Jahres-Wollertrag nach Schuren zu betrachten. Daraus ist ersichtl lich, dai3, die Angaben fur die achte Schur ausgenommen, bei allen Schuren der Durchschnitt des jahrlichen Wollertrages fast gleich ist, unbeachtet dessen ob es sich um den Durchschnitt fur Schafe mit funf, sechs, sieben oder neun Schuren handelt, da sich alle mehr oder minder in den Grenzen des Gesamt- durchschnitts befinden, wahrend die Variationen andersartig sind.
Demnach konnte man bei der Betrachtung des durchschnittlichen Jahres- Wollertrages allein keine Verringerung des Wollertrages im Zusammenhang mit dem Alter feststellen, wenn wir dabei a w h beachten, dai3 die Zahl der Schafe mit neun und achc Schuren kleiner ist als in den vorherigen Schuren und dai3 dies jedenfalls die besten Schafe in der kontrollierten Herde waren.
Wie bereits erwahnt, geben die Zigaja-Schafe in unseren Zuchtverhalt- nissen im Mittel ungefahr 2 kg ungewaschene Wolle Lei einer Schur. Es gibt jedoch selektionierte Herden, bei denen der Durchschnittsertrag 3,5 kg und 4 kg betragt, und die in bezug auf die hohen Wollertrage als vorzuglich gelten.
Damit der durchschnittliche Wollertrag nach verschiedenem Alter der Schafe (von funfter bis einschliei3lich der neunten Schur) richtig beurteilt sein konnte, teilen wir (nach dem jahrlichen Wollertrag) alle beobachteten Schafe in sechs Gruppen.
Tabellc 4
Durchschnittlicher Jahres-Wolletttag
Stuck Yo I I
a. Sehr gering (unter 1,5 kg) . . . . . . . . . . -
b. Schwach (1,51-2,OO kg) . . . . . . . . . . . . 3 c. Normal (2,Ol-2,50 kg) . . . . . . . . . . . . . 50 d. Sehr gut (2s-3.00 kg) . . . . . . . . . . . . 58 e . Vorziiglich (3,Ol-3,50 kg) . . . . . . . . . . 38 f . AuBerordentlich (iiber 3,51 kg) . . . . . . 8
26 Belic!
Tabelle I Klassifikation der Tiere nach ihrem Wollertrag in verschiedenen Schuren
VI Schur ~ V Schur
Stuck I % 1 Stuck 1 %
- - - - - - - - Sehr gering . . . . _ - (tinter 1.5 kg)
_ _ 1 5,88 1 2.86 - - 1 2.00 Schwach . . . . . . Normal . . . . . . . . 5 33,3 10 58.83 11 31,42 10 25,OO 14 28,OO
Sehr gut . . . . . . 5 33,3 5 29,41 12 34,28 13 32,50 23 46,OO
Vorziiglich . .. . . 5 33,3 1 5.88 11 31,42 13 32,50 8 16,OO
AuDerordentlich - - - - - - 4 10,OO 4 8,OO
(1,51-2,OO kg)
(2,Ol-2,50 kg)
(2,51-3,00 kg)
(3,Ol-3,50 kg)
Die obi en Zahlen zeigen, dai3 die beobachtete Zigaja-Schafherde nach
den Gesamtdurchschnitt von 2,68 bis 2,71 pro Kopf erwiesen ist, d a (laut obiger Tabelle) 6Oo/o aller Tiere ihrem Wollertrag nach zu sehr guten und vorzuglichen Tieren gehoren.
Wenn wir alle beobachteten Tiere nach den ins- gesamt beobachteten Schuren einteilten, wurden wir bekommen (Tab. 5, Diagramm 3):
Aus der Tabelle 5 ist ersichtlich, dai3 die beob- achtete Herde, in bezug auf die durchschnittlichen Wollertrage bei der Zigaja-Rasse, relativ sehr gute Ertrage aufweist, und zwar in jedem beobachteten Alter von der funften bis einschliei3lich zur neunten Schur.
Es ist interessant, dai3, mit der Hinsicht auf den
der Menge i es Wollertrages zu sehr guten Herden gehort, was u. a. auch durch
30
Lebens-Wollertrag, die neunte Schur in bezug auf die prozentuelle Verteilung praktisch mit den anderen
~i~~~~~~ 3 Schuren gleich ist, insbesondere aber mit der funften und siebenten Schur, so dai3 man nach der obigen
Besprechung der Ergebnisse
Tabelle eine grofiere Differenz zwischen den Schuren dieser Jahrgange nicht fest- stellen konnte. Hierbei sei wiederholt betont, dai3 die achte und neunte Schur nur die besten Tiere erlebt haben.
Betrachtet man den Einfluf3 des Alters auf die Wollertrage bei Schafen, mui3 man sich immer vor Augen halten, dai3 eine Reihe Faktoren den Wollertrag beeinflussen und daf3 es oft unmoglich ist, sie voneinander zu isolieren, so dai3 sie fast immer vereint wirken. So hat z. B. die Ernahrung, in bezug auf die Wollertrage, einen groi3eren Einflui3 als das Alter; daher haben wir auch der- art verschiedene Resultate in bezug auf die Beobachtungen dieser beiden Eigenschaf ten.
In der Literatur sind lediglich relativ wenig Angaben iiber diese Fragen zu finden, d. h. Arbeiten, die sich mit Beobachtungen derselben Individuen im Laufe ihres ganzen Lebens befassen. Meistens wurden die Beobachtungen dieser Eigenschaften an diversen Tieren und verschiedenen Alters durchge-
Wolleertrag bei der Zigaja-Scbafrasse 27
fuhrt und zwar binnen ein bis zwei Jahren und aus den gewonnenen An- gaben danach nur der Durchschnitt errechnet, auf Grund dessen dann die Schlufifolgerungen daruber gebracht wurden, wie das Alter die Wollertrage beeinfluat. Dies durfte auch in den meisten Fallen der Grund dafur sein warum die Ansichten einzelner Autoren nicht ubereinstimmen.
Die ganze, mir bisher zur Verfugung stehende Literatur uber die Frage der Einwirkung des Alters auf den Wollertrag konnte na& den SchluSfolge- rungen auf folgende Weise eingereiht werden:
a. Die Wollertrage steigen mit dem Alter; b. Die Wollertrage verringern sich mit dem Alter; c. Maximale Wollertrage werden in dem dritten Lebensjahr erzielt; d. Die maximalen Wollertrage liefern Schafe im Alter zwischen dritten
und sechsten Lebensjahr; e. Das Alter ubt keinen bedeutenderen Einflui3 auf den Wollertrag; f. Das Alter ubt keinerlei Einflui3 auf den Wollertrag, und g. jungere Schafe geben mehr Wolle als die alteren. a. Mit dem Altern der Tiere steigt das Schurgewicht, folgert ELBE (1) nach
Beobachtung von funf Schuren bei den Fleischmerino nach der Methode der Durchschnittswerte verschiedener Tiere und unter Verwahrung: ,Ob die Schurertrage auch noch im hoheren Alter der Tiere steigen, oder ob eine Ab- nahme nach dem sechsten Jahre eintritt, konnte nicht festgestellt werden, da keine Tiere von diesem Alter zur Untersuchung zur Verfugung standen".
b. Das Schurgewicht sinkt rnit dem Alter geradlinig, stellt NAGEL (2) fest (zit. nach DOEHNER [2]) beim deutschen veredelten Landschaf, bei denen: ,,. . . in einem besonders ermittelten Fall von 4,l kg bei zwei Jahren, bis 3,6 kg bei acht bis zehn Jahren".
c. Die maximalen Wollertrage werden rnit dern dritten Lebensjahr erzielt, stellen HARSIAN-STEFANESCU ( 3 ) fest, nachdem sie die Produktivitat von 160 Schafen im Laufe ihres ganzen Lebens untersucht hatten. Sie haben fest- gestellt: ,,Die hochste durchschnittliche Wolleistung - von der ersten Schur abgesehen - wird im Alter von drei Jahren erzielt, darauf folgt ein stetiger, im allgemeinen gleichformiger Ruckgang des Wollertrages, der sich von acht Jahren aufwarts stirker bemerkbar macht, bis zum Lebensende".
,Aus den erhaltenen Daten uber die Produktivitat der Tzigaia-Schafe, in Beziehung zu ihrem Alter, konnen folgende Lebensabschnitte unterschieden werden:
a. Bis zum Alter von drei Jahren ist die gesainte Produktivitat im Stei- gen begriffen;
b. Das Alter von drei bis sechs Jahren, dem mittleren Alter, entspricht dem Hohepunkt der Leistungen;
c. Im Alter von sechs bis acht Jahren beginnt der Abfall der Produk- tivitat;
d. Nach dem achten Lebensjahre setzt die Periode der senilen Alters- schwache ein".
Ebenso SPENCER (zit. nach JOHANSSON-BERG [4]) . . . fand bei der Ram- bouilletrasse: ,,dai3 bei jahrlich einmaliger Schur der Wollertrag bis zum dritten Lebensjahr steigt (er macht dann 114 O / o der Durchschnittsleistung aller Jahre aus), um danach wieder zu sinken".
d. Die hochsten Wollertrage liefern Schafe im Alter zwischen dem dritten und sechsten Jahr, haben JOHANSSON-BERG (4) festgestellt. Sie beobachteten immer dieselben Tiere im Laufe ihres ganzen Lebens. ,,Bei jahrlich einmaliger Schur erreichen die Schafe der englischen Rassen ihre hochste Wolleistung erst
28 Be12
wahrend des dritten bis funften Lebensjahres, bei zweimaliger Schur hingegen schon wahrend des zweiten Lebensjahres.
Die Schafe der Landrasse, die, abgesehen vom ersten Jahr, immer zwei- ma1 geschoren werden, erreichten ihren hochsten Wollertrag nicht vor dem vierten bis sechsten Lebensjahr . . .".
Wenn die Schafe funf bis sechs Jahre alt sind, zeigt der Wollertrag bei allen Rassen die Tendenz abzunehmen, unabhangig davon, ob ein- oder zwei- ma1 jahrlich geschoren wird.
Fur alle untersuchten Rassen durfte gelten, dai3 die Schafe, wenn sie das erstemal im Alter von zwei Jahren lammen, im zweiten Lebensjahr die groi3te Wollausbeute geben, wahrend, wenn sie schon im ersten Lebensjahr lammen, die groi3te Wollausbeute erst wahrend des dritten oder vierten Le- bensjahres erreicht wird. Wahrend des dritten bis sechsten Lebensjahres steht die Wollproduktion ungefahr auf gleicher Hohe.
e. Das Alter iibt keinen bedeutenderen Einfluj? auf die Wollertrage, foi- gerten MASON-DASSAT (5), die am Langhe-Schaf nach der Beobachtungs- methode bei verschiedenen Schafen arbeiteten.
f. Das Alter iibt keinerlei Einfluj? auf die Wollertrage, stellt BOTEL fest (zit. nach JOHANSSON-BERG [4]): ,,BOTEL fand hingegen bei der Fleisch- merinorasse kaum einen Einflui3 des Alters der Schafe auf den Wollertrag. Doch hat BOTEL die Schafe nicht durch ihr ganzes Leben hindurch statistisch e r f d t , sondern an einem heterogenen Material nur die durchschnittliche Woll- leistung bei Schafen verschiedenen Alters berechnet".
g. Jiingere Schafe liefern mehr Wolle als die alteren, sagen MEISS und SIE- MENS (zit. nach JOHANSSON-BERG [4] ,,. . . haben sich derselben Methode bei Untersuchungen uber das Rhonschaf und das ostfriesische Milchschaf bedient. MEISS berechnete die Wollproduktion in Gramm je Tag und erhielt hohere Werte bei den jungeren im Vergleich zu den alteren Schafen. SIEMENS Ergeb- nisse gehen in derselben Richtung").
Wie die obigen Zitate beweisen, sind die Feststellungen uber den Einflui3 des Alters auf den Wollertrag sehr verschieden und oft widersprechend. In- dem hauptsachlich zwei verschiedene Methoden angewandt wurden, namlich die Beobachtung derselben Tiere im Laufe ihres ganzen Lebens, und Beob- achtung verschiedener Tiere desselben Alters, von welchen Durchschnittser- trage ermittelt wurden, ohne die einzelnen Tiere in ihrer gesamten Wollpro- duktion zu beobachten (eine jedenfalls weniger genaue Methode als die erste), ohne Beachtung der ubrigen Faktoren, die durch gewisse Mai3nahmen sehr schwer zu beseitigen sind, und die neben dem Alter selbst stets einen gewissen Anteil an der Beeinflussung der Wollertrage haben (z. B. die Ernahrung). So kam man, naturlich, zu ganz verschiedenen Folgerungen, die wir oben erwahnten.
Die groi3te Genauigkeit in dieser Frage fanden wir in den Arbeiten von JOHANSSON-BERG und HARSIAN-STEFANESCU, deren Angaben wir zum Ver- gleich mit den unseren fur die Zigaja-Schafrasse nutzen werden.
Beim Betrachten der Angaben fur die verschiedenen Schafrassen fallt eine ziemlich groi3e Differenz auf, hinsichtlich der absoluten Wollmenge (in kg ausgedruckt) in verschiedenen Lebensalter der Tiere. Um zur moglichst siche- ren Schlui3folgerung zu gelangen, werden wir nebst den angegebenen auch die Relativzahlen betrachten (in bezug auf den Gesamtdurchschnitt ausgedruckt in O/O), die in der Tabelle 7 dargestellt sind.
Betrachtet man gleichzeitig die in den Tabellen 6 und 7 dargelegten An- gaben, so wird es gleich auffallen, dai3 sich bei den erwahnten Autoren die ersten Schuren, in bezug auf ihr Verhaltnis zu den ubrigen Schuren, erheblich unterscheiden. Es fallt namlich auf, dai3 die Wollertrage der ersten Schur,
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157
157
157
107 67
32
15
-
2,45
2,
42
2,40
-
3,25
3,
40
2,26
2,
97
2.68
2,
04
30 BeliC
Tabelle 7 Wolleproduktion ausgedriickt in yo vom Gesamtdurchschnitt
Oxford- Shrop- Cheviot 1 down I shire I der Schafe (nach Johansson-Berg) I % % %
1 48.00 2 88;OO
7 107.38 8 112100 9 76,OO
Durchschnitt (M=100%) 3,25
46.06 38.92 88153 68158
109.73 112.83 106117 110161 99,41 107,08
3'40 2,26
Tzigaia
(Harsian- Stefanescu)
%
107.4 100,2 98.7 91,8 90,4 75,O
2,97
Zigaja
(Belid)
% q 91 90 89
2.68
Langhe
(Mason- Dassat)
%
91.66
93,13 -
2,04
nnch den Angaben von JOHANSSON-BERG bedeutend niedriger sind, bzw. dai3 sie in bezug auf die ubrigen Schuren im ganzen Leben des Tieres, die nie- drigsten bleiben, was vollig den Angaben von HARSIAN-STEFANESCU und den unseren widerspricht, nach welchen gerade die erste Schur in bezug auf die ubrigen Maximalertrage aufweist.
Erklarung dieser Differenzen ware in der Wachstumsdauer der Wolle der ersten Schur zu finden, denn die erste und zweite Schafschur wurde in Schwe- den (nach den Arbeiten von JOHANSSON-BERG) im Alter von neun bis zehn Monaten verrichtet, wahrend in Rumanien und Jugoslawien die erste Schur im Alter von 15 Monaten unternommen wird. Es ist bemerkenswert, dai3 die Wollertrage in der zweiten Schur bei allen erwahnten Autoren etwas nie- driger sind als die in der dritten. Demnach scheint es, dai3 die Feststellung, dai3 der Organismus, welcher in diesem Alter zum erstenmal Frucht bringt (womit auch die Milchproduktion zusammenhangt), der jedoch noch immer n i h t vollig erwachsen ist und dies auch in der Wollproduktion dieses Alters durch etwas kleinere Wollertrage ausdruckt, vollig berechtigt ware.
Die Angaben fur die Wollertrage im Alter von drei bis sechs Jahren zeigen (mit kleinen Durchschnittsvariationen von etwa 100 Gramm) - auch nach allen Autoren, mit welchen wir die unseren verglichen haben, dai3 die Wolle- produktion in diesem Alter bei verschiedenen Rassen ihren normalen Ertrag erreicht, und dai3 er auch annahernd auf diesem Niveau bleibt. Nach diesem Alter aber, laut Angaben aller dieser Autoren, d. h. im Alter von sieben Jahren wird die Tendenz der Verringerung des Wollertrages im Zusammen- hang mit dem Altern des Tieres bemerkbar. Obwohl diese Differenzen in den etwahnten Angaben manchmal auch sehr klein sind (jedenfalis eine Folge der Beibehaltung der besten Tiere dieses Alters), ist sie deutlich bemerkbar, und zwar in den Angaben aller angefuhrten Autoren (Tab. 6 und 7).
Aus allen diesen Darlegungen geht hei-vor, dai3 das Alter den Wollertrag derart beeinfluat, daa sich die normalen Ertrage mit dem dritten Lebensjalw einstellen und sich im gleichen Niveau bis zum sechsten bis siebenten Lebens- jahr erhalten, bis zu welchem Alter die Schafe auch gewohnlich in der Zucht stehen. Nach diesem Alter (oder wie HARSIAN-STFFANESCU sagen im senilen
Wolleertrag bei der Zigaja-Scbafrasse 31
Alter), liefert der Organismus, des Alterns wegen, niedrigere Wollertrage (auch wie die iibrigen Produkte).
In gewissen Arbeiten finden wir auch die Feststellung, dai3 sich rnit dem Altern auch die Lange und Dichte des Vlieses verringern und dai3 infolge dessen auch die Wollertrage in diesem Alter abnehmen.
Abb. 1. Zigaja-Mutterschaf Nr. 0319. Vertreter der vorziiglichen Wolleistung bei Zigaja-Rasse. Lebens- wollertrag 18,9 kg (fur sechs Schuren). Durchschnittlicher Jahreswollertrag 3,15 kg. In der I. Schur 3,5 kg In der 11. Schur 3,4 kg In de i 111. Schur 2,7 kg (Zeitpunkt der Aufnahme) In der IV. Schur 2,9 kg In der V. Schur 3,2 kg In der VI. Schur 3,2 kg
0rig.-Aufn. der Verfasser
Abb. 2. Zigaja-Mutterschaf Nr. 0419. Vertreter der aufierordentlichen Wollei- stung bei Zigaja-Rasse. Le- benswollertrag 20,6 kg (fur funf Schuren). Durchschnitt-
licher Jahreswollertrag 4,12 kg.
In der I. Schur 3,7 kg In der 11. Schur 2,s kg In der 111. Schur 4,s kg (Zeitpunkt der Aufnahme) In der IV. Schur 5,2 kg In der V. Schur 4, l kg
0rig.-Aufn. der Verfasser
Abb. 3. Zigaja-Mutterschaf Nr. 0202. Vertreter der sehr guteii Wolleistung. Lebens- wollertrag 22,9 kg (in neun Schuren). Durchschnittlicher
Jahreswollertrag 2,54 kg. In der I. Sdiur 1,s kg In der 11. Schur 3,2 kg In der 111. Schur 3,3 kg In der IV. Sdiur 2,5 kg In der V. Schur 2,3 kg In der VI. Sdiur 3,4 kg (Zeitpunkt der Aufnahrne) In der VII. Schur 1,9 kg In der VIII. Schur 2,4 kg In der IX. Schur 2,l kg
0rig.-Aufn. der Verfasser
32 Belid
Abb. 4. Zigaja-Mutterschaf Nr. 0323. Vertreter der vor- ziiglidien Wolleistung bei Zigaia-Rasse. Lcbenswoller- trag 21,9 kg (fur siebeii Schuren), Durchsclinittlicher
Jahreswollertrag 3,13 kg. In der I. Schur 2,9 kg In der 11. Schur 3,3 kg In der 111. Scfiur 2,7 kg In der IV. Schur 2,6 kg In der V. Schur 3,6 kg In der VI. Schur 3,6 kg (Zeitpunkt der Aufnahme) In der VII. Schur 3,2 kg
0rig.-Aufn. der Verfasser
Abb. 5. Zigaja-Mutterschaf Nr. 1071. Vertreter der sehr guten Wolleistung bei Zi- gaja-Rasse. Lebenswoller- trag 21,1 kg (in acht Schu- ren). Durchschnittlicher Jah-
reswollertrag 2,63 kg. I n der I. Schur 3,l kg In dcr 11. Schur 2,4 kg In der 111. Schur 2,8 kg In der IV. Schur 2,7 kg In der V. Schur 2,5 kg In der VI. Schur 2,9 kg In der VII. Schur 2,4 kg (Zeitpunkt der Aufnahme) In der VIII. Schur 2,3 kg
0rig.-Aufn. der Verfasser
Abb. 6. Zigaja-Mutterschaf Nr. 0246. Vertreter der vor- ziiglichen Wolleistung bei Zigaja-Rasse. Lebenswoller-
trag 31,5 kg (in neun Schuren). Durhschnittlicher Jahreswollertrag 3,50 kg.
In der I. Schur 4,O kg In der 11. Schur 3,5 kg In der I i I . Schur 3,4 kg In der IV. Schur 3,2 kg In der V. Schur 4,3 kg In der VI. Schur 3,2 kg In der VII. Schur 3,l kg In der VIiI . Schur 3,7 kg In der IX. Schur 3,l kg (Zeitpunkt der Aufnahme)
0rig.-Aufn. der Verfasser
Wolleertrag bei der Zigaja-Schafrasse 33
Abb. 7. Zigaja-Mutterschaf Nr. 0243. Vertreter der vor- zuglichen Wolleistung bei Zigaja-Rasse. Lebenswoller-
trag 27,2 kg (fur neun Schuren). Durchschnittlicher
Jahreswollertrag 3,02 kg. In der 1. Schur 3,7 kg In der 11. Schur 2,7 kg In der 111. Schur 2,8 kg In der IV. Schur 3,O kg In der V. Schur 3,2 kg In der V1. Schur 2,5 kg In der VII. Schur 2,8 kg In derV111. Schur 3,2 kg In der IX. Schur 3,3 kg (Zeitpunkt der Aufnahrne)
0rig.-Aufn. der Verfasser
Abb. 8. Zigaja-Mutterschaf Nr. 0236. Vertreter der vor- ziiglichen Wolleistung bei Zigaja-Rase. Lebenswoller-
trag 30,O kg (fur neun Schuren). Durchschnittlicher
Jahreswollertrag 3,33 kg. In der I. Schur 3,8 kg In der 11. Schur 3,2 kg In der 111. Schur 3,3 kg In der IV. Schur 3,3 kg In der V. Schur 3,6 kg In der VI. Schur 3,O kg In dcr VII. Schur 3,s kg In der VIII. Schur 3,3 kg In der IX. Schur 3,O kg (Zeitpunkt der Aufnahme) 0rig.-Aufn. dcr Verfasser
Zusammen fassung
Um feststellen zu konnen, inwiefern das Alter die Wollertrage beeinfluflt, wurden auf der Versuchsstation der Landwirtschaftlichen Fakultat ,,Crvenka", 1006 Wollertrage untersucht. Die Beobachtungen sind im Laufe von 14 auf- einanderfolgenden Jahren (von 1945 bis einschliefllich 1959) an stets gleichen 157 Zigaja-Mutterschafen durchgefiihrt. Die Schafe sind von der ersten bis zur neunten Schur standig beobachtet worden. Auf Grund dieser standigen Einzelbeobachtungen der nacheinanderfolgenden Schuren bei immer deichen Tieren und der Jahresdurchschnitte suchten wir zu moglichst genauer Fest- stellung zu kommen, da viele diverse Faktoren fast gemeinsam auf diese Eigenschaft einwirken.
Auf Grund solchen Materials konnen wir feststellen: 1. In unseren Zuchtbedingungen, wo die erste Schur im Alter von 15 Mona-
ten stattfindet, werden die maximalen Wollertrage in der ersten Schur erzielt.
2. Bei der zweiteii Schur sind die Wollertrage etwas niedriger als bei der ersten und dritten, wahrscheinlich infolge der durch die erste Laktation und
34 Belic‘
Trachtigkeit entstandenen Belastung des Organismus bei noch nicht vollig erwachsenen Tieren.
3. Zwischen der dritten und sechsten Schur kommt der Einflui3 des Alters auf die Wollmenge nicht zum Vorschein. Die durchschnittlichen Woll- ertrage sind dann gleich und befinden sich im fur diese Rasse mittlerem Werte.
4. Nach der sechsten oder auch siebenten Schur kommt bereits in der merk- lichen Tendenz zur Verringerung des Wollertrages der Einflui3 des Alters deutlich zum Vorschein.
5. Die Lebens-Wolleproduktion betragt bei der Zigaja-Schafrasse fur neun Schuren im Mittel 25 kg Wolle, fur acht Schuren 20 kg, fur sieben Schuren 19 kg, fur sechs Schuren 17 kg und fur funf Schuren etwa 14 kg Wolle.
6. Das Maximum der Lebens-Wolleproduktion betragt fur die Zigaja-Rasse 31,5 kg (fur neun Schuren), und das Minimum 19,2 kg (ebenfalls f” ur neun Schuren).
7. Die maximale durchschnittliche Jahres-Wolleproduktion betragt 4,12 kg (von funf Schuren), die minimale aber nur 1,79 kg (von acht Schuren). Die durchschnittliche Jahres-Wolleproduktion betragt 2,68 kg.
8. Auf Grund obiger Konstatierungen konnen wir feststellen, dai3 das Alter (auch neben sehr groi3en individuellen Differenzen), den Wollertrag be- e inf ldt , so dai3 die maximalen Wollertrage bei der ersten Schur zum Vor- schein kommen, zwischen der dritten und sechsten in durchschnittlichen Grenzen fur die Rasse gleich bleiben, nach welcher Zeit sich dann mit dem zunehmenden Alter der Tiere eine deutlich merkliche Tendenz zur Ver- ringerung der Wollertrage bemerkbar macht.
Summary
In order to determine how the age of sheep affects the yield of wool, observa- tions were made on 1.006 yields of wool at “Crvenka” the Experiment Sta- tion of the Faculty of Agriculture, Beograd. The observations were made in the course of 14 successive years (1945-1959) on the same 157 sheep of the Cigaja breed, which were observed from the first till the completed ninth shearing. Individual and successive observations of the shearing of the same sheep were made; the average was taken of these, and as accurate a conclu- sion as possible was drawn, taking into account the many factors which effect this property.
On the basis of these data, i t is possible to infer the following: Under our conditions of breeding, when the first shearing is done at the age of 15 months, the highest yield of wool is obtained with the first shearing. During the second shearing, the yields of wool are somewhat lower than those obtained in the first of the third shearing, probably on account of the burdening of the organism by the first pregnancy and milk produc- tion, combined with the growth of the ewe, which at this age is not com- plete. Between the third and sixth shearing the yields are not affected by the age of the sheep. The average yields of wool from third to sixth shearing are nearly the same, and amounts to the average yields, which is charac- teristic for the breed. After the sixth shearing however, the tendency of the decrease of yields of wool owing to age, becomes evident.
8.
1 .
2. 3.
4.
5.
Wolleertrag bei der Zigaja-Schafrasse 35
The life production of wool with Cigaja sheep, for nine shearings on an average amounts to 25 kgs of wool, for eight shearings 20 kgs, for seven 19 kgs, for six 17 kgs, for five shearings about 14 kgs. The maximum production of wool for the whole life of a Cigaja sheep under our test amounts to 31.5 kgs (for 9 shearings), and the minimum was 19.2 kgs (again for 9 shearings). The highest average annual yield of wool, calculated as an average from five shearings, amounted to 4.12 kgs, and the lowest was 1.79 kgs as an average from eight shearings. The average annual production of wool amounted to 2.68 kgs. O n the basis of the above mentioned data a conclusion may be drawn, that age does have an affect on the yield of wool (in spite of great in- dividual differences). The yields of wool are the highest in the course of the first shearing, they keep level between the third and sixth shearing on the average limit characteristic for the particular breed, and after that they show a firm tendency to fall, as the age of sheep increases.
Literaturverzeichnis ELBE, G., 1926: Studien in der Merinofleischstammschaferei Nebra unter besonderer Berucksichtigung der Wolle und der Korperproportionen. Kuhn Archiv, 11. DOEHNER, H., 1954: Handbuch der Sdiafzucht und Sdiafhaltung, IV. HARSIAN-STEFANESCU, 1958: Wechselbeziehungen zwischen Produktivitat und Alter bei Tzigaiaschafen. Lucrarile Stuntifice ale Instututului de cercetari Zootehnice. Vol. XVI. (Rumanisch mit deutscher Zusammenfassung.) JOHANSSON-BERG, 1939: Uber den Einflufi verschicdener Faktoren auf die Wollpro- duktion der Mutterschafe bei den schwedischen Schafrassen. Z. f . Tierziiditung, 43. MASON-DASSAT, 1954: Milk, Meat, and Wool Production in the Langhe Sheep of Italy. 2. f. Tierzuchtung, 62.