ueber die theorie des lichts

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[ 156 3 V. Uebet die Theorie des Licbrs, won THOMAS YOUNG, M.D., F.R.S. darn& Prof. d. PbyC. ao d. Roy. InItir. N Loadon. Frei iiberfetzt ProfeTTor LWDICKE in Meiffen *). vom In der Einleitnng faag der Verfafler: Zu dem Sy- @ernewellenfijrmiger Schwingungen, welches er zn behaupten unternehme , habe den ernen Grund N e w t o n gelegt, deflen Meinungen weniger VGD diefer Theorie sbweichen, sls man jettt fall allge- mein glaube; auch habe L e o n h a r d Euler feine Theorie des Lichts ganzlich von Newton, Hooke, Huyghens und Maleqranche ent- lebnt. Darallf fahrt er fort **): Diejenigen, welcbe fiir jede Lehre , die mit N e \v t o n's Bewilligung gedruckt ill, eingenommen find, wie lie es mit dem gr6rsten Hcchte feyn kca- nen , werden walirfctreinlich geneig feyn , diefen Betrachtungeo urn to mehr ihre Aufmerkramkeit zu *) AIJS den Plaifofoplr. Tranraci. of ihe R. Sac. of Lon- **I 10 dem Polgcndro 6dec kcine hblirrrung mchr Srrtt. L. don for 1802.

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Page 1: Ueber die Theorie des Lichts

[ 156 3

V. U e b e t d i e T h e o r i e des L i c b r s ,

won

THOMAS Y O U N G , M.D., F.R.S. darn& Prof. d. PbyC. ao d. Roy. In I t i r . N Loadon.

F r e i i iberfetzt

ProfeTTor LWDICKE i n M e i f f e n *). v o m

I n der Einleitnng faag der Verfafler: Zu dem Sy- @erne wellenfijrmiger Schwingungen, welches er zn behaupten unternehme , habe den ernen Grund N e w t o n gelegt, deflen Meinungen weniger VGD

diefer Theorie sbweichen, sls man jettt fall allge- mein glaube; auch habe L e o n h a r d E u l e r feine Theorie des Lichts ganzlich von N e w t o n , H o o k e , H u y g h e n s und M a l e q r a n c h e ent- lebnt. Darallf fahrt er fort **):

Diejenigen, welcbe fiir jede Lehre , die mit N e \v t o n's Bewilligung gedruckt ill, eingenommen find, wie lie es mit dem gr6rsten Hcchte feyn kca- nen , werden walirfctreinlich geneig feyn , diefen Betrachtungeo urn to mehr ihre Aufmerkramkeit zu

*) AIJS den Plaifofoplr. Tranraci. of i h e R. Sac. of Lon-

**I 10 dem Polgcndro 6 d e c kcine hblirrrung mchr Srrtt. L. don f o r 1802.

Page 2: Ueber die Theorie des Lichts

[&-ken, je &her Ge mit N e w t C) n's eigenen Mei- nungen zuCammencreffeo. Aue diefer Urfache wer-

de jch, nachdern ich jcden einzehen h t z meinet Theorie kiirtlich aogegeben habe, aus den ver!chie- denen Sehriften N e w t o D'S folche Stellen fainmelo, welche ihre Anoahme zu beghlbgen fcheben ; und wiewohl ich .einige Schriftcn d i i h r e n werde, von welchen man vermuthen k w , dab lie zum Thcil bey dekaootmachung der Optik zuriickbehalten norden find; lo roll doch nichts aus ihoen ent- h o t werden, war mit denen reifem Urtheilc hrei- ten kiionte.

E A S 'f E H Y P 0 1 H E S E. Ein lichltrin6wsdrr. dm hohcq Grade dirnnw und d a -

JiJchw Acrher darchdrln6r d a UnlvwJmm.

Stellen ow N e w t on : ,,Die Hypothefe hat ,,gewifs eine vie1 grofsere Aehnlichkeit mit feiner ,,eigenen, (namlich des D. H00k'a Hypothefe,) alr ,,er dabei zu vermutben rcheint, da die Schwin- ,,gungen dcr Aethen eben li, niitzlich uod n'oth- ,,wendie in rlieler JIS jener find'' ').

,,War die Hypothefe betrd?, k i z t man vor- ,,n;lmlich in derfelben voraus, dafs es ein hheri- ,,rches Mtttel von derfelbeo l3elchaffenheit, als die ,,Luft, aber vie1 diiooer, feiner uod vie1 clallfchcr, ,,gebe. Man nimmt oicht a n , JaG diefes hlittel ,,eine gleichfiirrnige Materie key ; londern, dafr er

*) PLiI. Tranracr. Vol. V11. p. 5087. Ah. 1'01. I. p. 145. No.. 1672. Y.

Page 3: Ueber die Theorie des Lichts

,,theilr am dem tragen Kiirper der Aethen, thcits ,,)us andern rerkhiedenen iitherifchen Geiffern zu- ,,fammengel'etzt fey; a d eben die Art, wie die Luft ,,cine Zufammedetzuog aw dern tragen Ktirper der ,,Luft und verfchiedenen untergemifchten Dampfen ,,md Ausdiinltungen ill : denn die.electrifchen und ,,maguetifchen AuJfliiRe und die Urfache der ,,Scbwere fcheinen einc folchc Verf&edenheit zu ,,beweifen I' *).

,,Wird nicht die Hiue (eioes warmen Rsurnes) ,,mittelfi der Schwinguogen eines vie1 feinern Mit- ,,tels, als die Luft i l i , durch den leeren Rsum ge- ,,f;ihrt? uod ilt dides Mittel nicht einerlei rnit dem J 7 mtte l , durch welches das Licht gebrocben uod ,,zuriickgeworfen wird, und durch delTen Schwin- ,,Fogen das Licht den Kiirpern Hitze mittheilt, ,,und er in den Stand fetzt, leicht mciickgmorfen ,,und leicht durchgelafTen zu werdeo? Sollten nicht ,,die S c h w i n p g m diefes Mittels bei heifsen KGr- ,,pern zur Stiirke und Deuer ibrer Hitze etwas bei- ,,tragen? Sollten' nicht heiGe Kiirper den anl ie ,,geoden kaften Kiirpem ihre Hitze Jut& Schwio- ,,gungen diefes Mttelr mitthcilen, welche von ,,ihoen bis 2u den kalttn fortgepflanzt werden? Ilt ,,diefes Mittel nicht ungleich dunner uod feiner, ,,such ungleich elafifcher und wirkhmer, als die ,,Luft? Durchdriogt e, nicht leicht slle KGrper? 9, Wird es nicht mitteta der elaffil'chen Krak

+) Bbch. HIJ. of J e Roy. Soc. Vol. Ill. p. a@. Doe.

-

1675. u.

Page 4: Ueber die Theorie des Lichts

9 9 du& d m pmeo Hirnmehrum vetbreitet? MiiL ,,[en ni&t die Yfrneten, Komcten und alle g r o k , , ~ q e r &re Bewegunfen in d i c h iitberirchet, 9,’ Mittel machen, und mufs detren Widernand n i c k ,,To klein r e p , drrs er unbecleurend wird? Weorb

,,man zum BciTpiel didkn Aether (dean To will I&

,,&Uelbe ncnnen) SOOoOO ma1 elal&iTcher und iiber ,,‘~C,OOCMB mrl dunner, alr unrre Luft , annimmt; To ,,wird kin Widerltand 6ooc~w)ooo ma1 kleiaer ab ,,der deb WaFTcrs Teyn. Eio fo Lleincr Widerliand ,,wiirde bey der Bewcguog der Planeten kaiim in ,,taufend Jst~rea cine Aenderuoe hemorbringen. ,,Sohe jemrnd frsgen, wie ein Mtttcl fo dirnn fcyn ,,kiinne: der mag mir teigen , wie ein electrifclier ,,Kbrper mitttlfi der Reibung To diione und feine: ,,und do& To mlcbtige AusfliiDe rusfchickealkiinrr~, ,,und wie die AurRiilTe e inu Magnets durch Glas- ,,platten ohne Widerltrnd gthtn und doch die ,# rgne t~del hinter dem GlaIe d r c h k kLicmeo.(( *)

ZWEYTE H Y P O T H E S E .

fi wrrden in d m Aethrr WrtIen$chIip erregr. folatd rln Kbrped z m Ieachun 4 6 n g t .

Rnmcrkung. Ich gebrruchc den Ausdruck Wellenfchlag **) (undulation) vamgsweire firtt Vibration, weil man unter Vibration Bemeiniglich eiae Benegung rerlteht , wdche befiiindig wechfel~

*) O p k J om. 1% 22. r. ”) W’eil Wollrofchlrg M Pooddfchhg ennoert, mod hior

S c h w i m p p n ao rorR.b.o End. A. d . U.

Page 5: Ueber die Theorie des Lichts

C 160 J weife vor- und riickwiru geht, durch Verbinclung der Momeots des Kiirpers mit einer bdchleuoigeo- deo Krrft, wejche natiirlich mehr oder weoigcr dauernd ilt. E n Welleofchlsg llingegen foil eioe folche l&wiageode Bewegung feyo, welche nacli und nach durch verfduecleoe Theile des Mittels fortruckt, ohoe dafs eio Theil feioe Bewegung fort- zufetzeo ff reht, sufser in To fero er die oachfolgen- den Welleorchliige , die vod eioem'*irklich Tchwio- geoden Kurper veraolafst worden, fortpflanzt; To wie die Schwingungen einer Saitc die Wellen- fchliige in der Luft heworbringen, welche den Schall gebeo.

Scellen aus N e w t o n : ,,Ware ja eine Hypo- ,,there anzunehmeo; fo mufste lie, allgemeio er- ,,wogeo, I'o berchaffen feyo, dafs lie nicht Towohl ,,lefiimmt, was das Liclit ill, slr dafs es irgeod ,,etwas Tey, welches in dem Aether Schwinguogen ,,hervorlJi ingen'kaon. Dean fo wird he atlgemein ;,und urnfafst die ondcrn Hypothefen; fo wie Lie ,,such wenig Raum fur Ertioduog eioer oeuen

,,Zwcitens mufs man anoehmeo, dafs cler Ae- ,,tlw eiu Tchwingendes Mittel, To wie die Luft i l l ; ,,nur dafs die Schwioguogen gefchwinder und klei- ,,ner find. Die Schwiogungen der Luft , welche ,,yon einer gewiilinlichcn Menkheofiimme hervor- ,,@raclit werdea , folgen in der Entfernuog eines ,,mehr als halben oder ganzen Fdses auf einaoder;

b

,,iibrI; I . i lhtcc ').

*) Birch. VOI. 111. p. 049. DCC. 16r5. r.

Page 6: Ueber die Theorie des Lichts

,,abcr die des Aetben in .eioer kleinern Eotfernuug, ,,ah dem huoderttau[eadflcn Theile eines Zoller. ,,So wie io der Luft eioige SchwiDguDgen welter, ,,als aodere, jedoch slle eleich gefchwind Iind;

(denn bey dern Lauten der Clocken wud der ?’ ,,Schsll eines jedcn Tones in zwei oder drei Mci- ,,len Entfcrniing und in derrelben Ordnuog gehGi.1. ,,nach uckher die Glocken gdautet worden;) lo ,,God such, wie ich rermuthe, die atherifchen ,,Schwiogungen in der Ausbveiruog, rbrr nicht in t,der Gefchwiorligkcit vet fchieden. M8n kann such ,,diefc Schwiopnpo, euf welcheo die Zuriick- ,,werCuog nod Brechung berulicn, rlr dse vortiig- ,,lichfie atte l snfehen, wodurch die l’heile gah- ,,render uad frdender MslTeo und FliilIiRkei- ,,ten, oder der fchmclzendcn und breanenden ,,odcr andern heilien Kiirper , &re Bcweguog un- ,,trrholten b b ‘).

,,Weon ein Lichthshl auf die Oberfliche ei- ,,oer durchfichtigen Kocpers Fallt und dafelbfi ge- ,,brochen oder zuriickgcworfen wird, f o h n oicht ,,dadurch welleoartige Schwingungea uder Zi t te ,,ruogen io dem brechenden oder ruriickwerfeoden ,,;\littel erregt ncrdea? Werden drefe Schwiapn- ,,gen nicbt von drm Eiofsllrpunctc on 8uf grolse ,,Entfernuogen fnrrgepflrnzt ? Werdeo lie nicht die ,,Lichtl\rah)en eioholeo uod bei ihrer nrch und ,,nach erfolgtco Zufrmrneakunfr mit h e n lie in die

*) Birch. 1’. I 111. p. a 5 1 . Dee. 1675.

A I U I ~ . d. I’h;IL B fq

r. Sr. a . 1. 1311. Sr. 10. L

Page 7: Ueber die Theorie des Lichts

c 16s 3 ,,oben befchriebenen ZuRande verfetzeo, leicliter rcc ,,tlectirt oder 1eich:er durchgelall'en zu werilen '' ')?

,,Dar Licht b e b d e t Gch in dcm Zuliantle leich- ,,ter reflectirt pder lcichter durchgelaflen zu wcrden, ,,vor dem Einfalle in durchIichtige KCirper. 'Wahr- ,,f'einlich mrd er in einen folehen Zuffsnd , wie ,,Lei delJen erffen Aurfeoduog von leuchtendea ,,Kiirpera, vertetzt, und verharrt in dcmfelben wllh- ,,rend reiner genzen Fortgaoger" '*).

DRITTB H Y P O T H E S E .

Die EmpJndung der verJchirdmen Farben h+t von dor vrr/chirdenen W h d o r h o k a n ~ der Schtvingnngrn n&, nelche von dmn LIchte an]' drr rYeishaut r r r r j r werden.

Stellerr aus N e w t o n : ,,Die Hypothere des ,,Gegnen iTt in Anfehuog ihrer Crundhge rnir nicht ,,entgegen. Denen t u r n Grunde sclcgtc Voraus- ,,Tetzuog ill, dab die Theile der Korper, wenn Ge ,$ark bmcgt werden , Schwiogungen in dem Ae- ,,ther errcgen, welche nach sllen Ricbwgen von ,,diefen Kiirpero a n in gerrden Linien fortgepflaort ,,werden und eine E ~ p f i ~ d ~ ~ g des Lichts durch ,,AnRof&en oder Ankhlagen gegen den Bodcn der ,,Auger fail auf diefelbe Art henorbringen, wie ,,die Schwingungcn der LuFt eine Empfindung des ,,Schalles durch Schlagen gegen dat Gehiirorgan ,,verurTacben. Folgender wird jedoch , wie ich ,,glaube, eine freicre und naturlichere AnwenduDg

*) Opclcr Qm. 17. r. ") Oprlu. lib. XI. Put . Ill. prep. I j. r

Page 8: Ueber die Theorie des Lichts

E '63 3 ,,dicfer Hypotbefe auf die AuflGfung der Erfchei- ,,nungen gewiihren : Die bewqten Theile der Kiir- ,*per errylen, nmli ihren verfchiedencn Grofsen, ,,Formed und Bewegungen, in dem Aether Schwin- ,,,pogen von rerfchiedener T i c k o d u Grofse, wcJ- , , h e , wenn lie rcrniifcht bir in d e r Auge durch ,,diefa Mittel fortgepflantt werden, in om die Em- ,,ptindung cines Lichtr von weiGer Farbe hervor-

,,bringen; weno aber auf irgcnd cine Art die von ,,ungleichcr Griifse von einander getrennt worden ,,lind, To weden die grfifstcn eine Empbindung der ,,rothen Farbe, die klcinffen oder kiinelten ein ,,dunkla Violet und die mittlern eine der mittlern ,,Farben cmeugen, eben To, wie Kiirper nrch ihren ,,verfchiedenen GrGlien , Formm und Bewegungen ,,in der Luh Scbiogungen von vcrfcbiedener ,,GriiGe crrcgen, welche nach Befchaffenheit ihrer ,,(hiifre verfchidene Tihe geben. Die grofsten ,,Schwingunged Gnd am gcfchickteaen , den Wi- ,,derfiand einer brecheoden Fliiche zu iibeminden, ,,und gehen mit der k l e i d e a Brechung hindurch. ,,Daher, miiUen Scbwingungen ton rerfchiedener ,,GrGfse, namlich die rerkhiedcnen Farbeoff rahlen, ,,welche in dcm Lichte mit eioander verrnifcht find, ,,durch eine Brechnng TOD einrnder getrennt wer- ,,den, und To die Erfcheinungen des Prisma und , , andm brechenden Materien hervorbringen. Von ,,der Dickr! eincr diionen durcblicbtigen Plrtte oder ,,Blare hingt er r b , ob eine Scbwinguog bey deren ,.voidern Fliiehe roflcctirt warden oder durchgehen

L 3

Page 9: Ueber die Theorie des Lichts

,,Toll , To dsTs lie nach der Anzshl der Schwiogun- ,,gen , welche zwikhen zwei Fliichen'Statt linden, ,,fur jede folgende Dicke teflectirt oder durchge- ,,laITen werden miilren. Weil die Schwingungen, ,,weIclie Blau und Violet nirchen, kleioer , a h die, ,,welche Rotli und Gelb geben, angenommen wer- ,,den, To miinen Ge bei geringfrer Dicke der Platte ,,reflectirt werden'. Dikes ill hinreichend , alle gc- ,,~.iihnliche Erlchcinungen bei diinnen Platteii uod ,,L\laTeu uod elTo rller Naturkurper zu erkliren, ,,&ten Theile als eben Lb vie1 Frsgrnente I'olcIier ,,P:atten anzufehen Gad. Diele Beditigungen fchei, ,,nea die eiofachfien , nalurlichrten und nothwen- , ,dll; i i~n bei dierer Hypotliele zu reyo, und Ge rtirn- ,,men lo genau mit meioer Theorie iiberein; dars, ,,wenn der Gegner Ge hintuzufuiigeo fiir dienlich ,,hilt , er es diderbalb niclit nGtbig h a t , Gch von

,,ihr zu trennen. W e er jedoch die Hypothere ge- ,,gen aodereschwierigkeiten vertheidigen will, weirs

,.Urn die Farben zu erkliren, nehme ich an, , ,d&, lo wie K;irper von verfchiedener C;r i ;h , ,,Dicliti3keit oder Heizbarkeit , menn lie gefiolsen ,,oder f d l gerubrt werdeo, verlchiedene TGne , ,wd alfo verrchiedentlich grofse Schwinguogen in ,,der Luft . hervorlriogen , auch die Lichtfirahlen, ,,die nuf harte brerhende FISchen fallen , Schwin- ,,gungeu in dem Aethrr YOO verfchiedeiier GrGfse

'1 PLII. Transact. vol. p. j o S 8 A l r . VoI.1. p. 1 4 ,

,,ich rridit'' ').

NUV. h 7 a . 1:

Page 10: Ueber die Theorie des Lichts

[ 865 3 .,erregeu ; dab die griibten , Rj'rkflen oder nirk- ,,frmfien Swrhlen die grorsien Sdwinguogen und ,,rodere nsch ihrer GrGke, Stlirke oder Kraft die ,,kleioern ScbwioguOp?n gebeo. Dr nun die En- ,,den der Faden der optifclwn Nerven, d d i e die ,,Netzhaut bilden ,- derglcichen brecheade Fladien ,,tind; Lb miinen die Liclitfirrlllcn, WOM lie auf- ,,fallen , dalblbIl dergleichen Scliwinguogen e r r 6 ,.gen, welche (glcich dcmn clps Sclirllr im Spracb- ,,rohro oder der Trompete) lings der ferichten ..Zwifchcnr.itime oder : des tlurchlichtigeo Markes ,,durch den optifchen f'iertrn hiodurch ID das Scn- ,,lorium lrufen und ddelbrt die Einptinduos von

,,vetfchiedenen Farben nrcli Befchalleuheit ihrer , , G d r e und Mifchung veraolalren: die griifsrco die ,,Empfindung von den fiarklten Forben, Rotli und ,,Gelb; die Ideialtm von den fchwichlien, Ulau .,und Violet; die mittlern von Griin, UJ eine IL~I- , , khung alter, die Emptindung von Weirs auf eben ,,didelbe Art , yie die Narur bey dem Sinue des ,,Gehiirr Gch der Schwinguagen in der LuFt von ,,verkhiedcner Grotc I d i e n t : dean auf die A m - ,,togie aer Nrhir murs man rchten '( *).

,,Wean man die Dauer der voa dem Lichte ,,d d m Bodeo dcr Auger rerurfachten Bewegun- ,,po betrrchtet, Gnd lie nick von fchwingender ,,Bekhrffenheit? MiiITen nicht die brechbarficn ,,Surhlen die tiirzeff en Schwinguogeo, die neniger ,,brechbrren die @ifsten errepo? S o h oicht Jie

'> Birch. vole UI. p. s6a. Dec. 1675. 1.

Page 11: Ueber die Theorie des Lichts

,,Hsrmonie und Dirhrrmonie der Farben von den ,,V erhaltni.Uen dcr Schwingungen ent fpriogen, ael- ,,&e durch die Faden des optifchen Nerven in das ,,Gehirn gehen; To wie der Wohl- und Uebel- ,&hog de.s.Schallcr voo den VerhaltnilTen det ,,Schwinguogen in der Ldt entnehet" *)?

Anmerkung. Weil er ails der hier von New- ton rngepbeneo Urfache nahrfcheinlich i l l , dali die Bewegung der neufiirmigen Haut rielmeht fchwingend alr welleoartig ilt , lo muli die Meoge der Schwmgungeo von der Refchaffenheit diefes ,Werkreuger sbbiingen. De man er Gch nun h u m sls nliiglich denken irana , dafr jeder emplindende Punct der Netzhsut cine unendliche Meoge Theilo enthalte, wovoo jeder mit jedem miiglichen Wet- lenlchlage in volkommner Uebereinl~imrnung zu vibrireo f&g ilt; To wird es nothwendig, eino ldeine Zehl, turn Beifpiel die drey Hauptfarben, Roth, Gelb und Hlru antunehmen , dcren Wellea- rchliige Iich in der GroGe beinahe wie die Zahlen 8, 7 und 6 verhaltea, und daG jeder diefer Theile W g ley, durch die von der volkommneo Ueber- einltimoiung weoiger oder mehr rbweiahendea Welldchlage in I'chwachere oder Wkere B e w b gung geleettt zu weden. So werden zum Beifpiel die Wellenfchlage d u grlipen Lichtes, welche Lich beinahe in dem V e r h a l d e von befinden, jcne Theile in eben derfelbeo Uebereidimmuag mit Gelb und BIau riihren und de&jba ma, &

3 O p r ~ u Qu. 16. 1% I+ Y.

Page 12: Ueber die Theorie des Lichts

&( rgp &&nn,beirl~ Artco rufammcsgeleuce

L&t, bervorbnogcn. uod jeder cmpbdtodc Fa- Jco A a Norvcn w u d drei TLerle entbalten, wo- TOP @er aocr Haqt(ybe rugchort. Nimmt man

&& V o n d e u u n g ao, fn erhtllot , dab der Ver- f u & , prt cleo Farbcn omeo mulilldcheo Effect pervoqubmpo, mcht mcb ~ u 0 k . h rrufallco koooe, oJer d3 , man neoigff ens mat h e n oicbu mehr 4 s c10e f c b cmfaclw Melodic nrdirhinen

w r d e : dean h r Zeitrrum, 10 welchem UI der That der Wot$klmg cioer Conlooaor berubct, da er eio Vielfacber dcr Zcitraume der auuclnea Wclleo- fcl~lage III, w i d e m d i e h i Falle gaor olioe br- grearce Empfinduogco dCr Netthaut r e p uod h o e Wirkuq ver l icw; gleichwrc der WohWrn6 tioer

Tome oder QarRe rerderbr nird, wenn mao he auC den ruedri@eo Notea der m&Lfchap Skrla fpieh. Bei dem Homo lcheiot Lcio Thcil dem G e h o m ~ e u g e r fondruerade Scbwmgungen ru habco,

Page 13: Ueber die Theorie des Lichts

c 568 3 vierte Hypothefeweicht vielldcht 'io' einigcnStuckeo vou dem etwa~. ab, was i& aus vorhergehenden Schrifiltellern vorgetrrgea .babe , und ilk der Hypo- there Newton'r gaoz ent&h; elleia da beide ia lich felbrt gleich wahrfcheinlich Gnd , fo ilt drr Ein- wurf blor tufalhg und es ifi nur zu unterfucheo, welche am b e b n gefchickt in, die Erkheinungen zu crkliren. Vielleicht kiinnte tnan (111 ihrer Statt an- dere Voraurfelzungen annehnicn, und ich betrach- te fie tlaher nicht als eiae GrundhypocheCe , jedoch fcheiot fie niir die einfaihfle und befie untcr rllen t u r e p , welche oiir vorgekommen Gnd.

E R S T E R SATZ. Alto SchIZJe warder t i 8 rinom g l d c h a r r @ a aloJll/chan

MIttcf mlr c1n.r 8lrlchan Grjchwlndlgkr~; forc8epJai1rt.

Jecler Verfuch, der Gch au€ dro Schall bezi- het , fiihrt aaf 'die Bemcrkuog , welche fchon voa Dewton a o g e f a n wordeu , dais rlle Wellenl&lige rnit gleicher Gefchwindigkeit diirch die Luft fortee p h z t werden , und dierer ilt nacbher durch RecL oung bekitiget .wordeo *). Weno die Schlage To grofs GnJ, dali Ge der Materie nach die Dichtigkeit des Mirtelr ItGren lo bleibt es nicht-linger gleich- artig; in Lo fern lie aber unkre Sinne betreffen, kann die Griilse der Bewegung als unendlich klein angefehca werden. Es ill zu verwuadern, daG Eu- l e r , wiewohl er a t l a diefes wubte, dennoch be-

*) 1. 8 r a 08 e Mr/o. Toyr. Vol. I. p. g ~ . So ruch r ie l h r r e t 10 maii iemSyl labu of a courfa of L a c r u u o n N a , tcud and EzporlrnanraI Philnfophia. Arrlclo r8g. Y.

Page 14: Ueber die Theorie des Lichts

haupteo kooote , d r h die zrhlreickem H'ellcofchli- gc fchodler fortgeperozt wurdeo '). Es ill mi;e- Itch, drG die wirkliche Gekhwiodigkeit der Theile Jes Iichtbriogeodco Aetbers gegeo die Cekhwiodig- kert der Welleolchldge io eioem vie1 Irletoero Ver- IuItoiUe, rls bei dem Sclirlle, fiehe; Jeoo Lirht, w e l c h durch die beweguog cines Kbrpers hervor- gebrscbt worden, w i d )n derfelbeo Zeit huodert Alilliooeo Meilen durchlrufeo , in welchcr der Kor-

per blos einr Meile rollcodet €rJ?e Ammer&ung. I5 iR bewieleo wordrn,

dds Gch tc i rcrlcbicdcoen Mittdo deC;cfchwiodi;- keit w i t die Qurdrrtwund' bur der Kroh gwrde und rus der Dicbtiecit umgekchrt verhrlte **)

Zweite Anmerkung. Am den Erfcheioungen be1 elablcheo Kiirperh w d dea, SchrUe erhellet, Jars die Wellcorchl.lge eioroder durchkreuzeo kbn- neo , ohoe Gch LU h i o d m ; drmur folgt jrdoch nicht, drfs die verkhicdeoeo Farbea des weilica Lichtes ihte Wclleo~chlJge uoter eioroder mlrchen niifien. Deon weon man ruch rooimmt, d d s die Schwingun~en der Netzhaut nur den fiinfhundert- llen Theil etoer Secuode nacb ihrer Etreguog fort- dauern * To werdco cioe MllLoo Schwivgubgen r u f eiocr jedeo Million Parbeo UI bcflinirnter Folge in d d e m Zcitrounie ddelbR eiotrcfleo uod dielelbe

Page 15: Ueber die Theorie des Lichts

Etitphduog erregeo, el, wenn alle Farben geoau iu derarelben 4ugcoblicke rogelaogt wareo.

Z W E I T E R SA'TZ. Ein Wel lenfc l t ia~ , wricher von der Schulngung etn.8

d n r r i n r r Theilea JY mr/tchen a n f i a ~ c . mu$# Jch In einrm

gielcherctgrr Al/rceI h q r ~ o b X l g , , jrdock' n t r vor/ch/edrntm

C+fa*n der BWO~MB /*inera vwfchiedenen T h d l e ow-

b r e i r m .

Weil jeder Schlag, ,er mag ah pohiv oder ne- p i 0 letrarhtet wetden. mi! einer uoveriioderli- &en GefchwinrLgkeit fortgepflanzt wird * fo mufr jeder Theil der Welleofchlager . I in gleichen Zeiten gleicbe Riume von dqm fchwiogeoden Puokte an befcltreibea. Nitnmt p a 0 ao * der I'chwiogcode Theil r u d e wahrend, dieferbewcgung . - a d eioe klei- ne Weite nacb cher gegibeoen Richtug fort, fo wird die Haopthraft der,Wellenr&d~gs nrtiirlich io derfelben Ricbtuog vqrwans Lcyn ; riickwii ts

ill &e Beweguog gleich nach eatgegeogereuter Hiclituog; uod unter reclitea \yipkeln ruf der Schwioguogslioie wird der Welleorcblag verl'chwio- den.

Damit ein folcher M'elleofchlag feine Beweguog auf eino betrichtliche Eotferouog fortfetzen kiinne, mufs ein jeder Theil demeiben eia Bellrebe0 hahea, i n feiaer eigencn Ifewegung arch eioer geraden Li- nie t u verharren: deoa wenn der Ueberfchufs det Kratt bei irgend einem Theile licit deo nshe liegen- den Theilen mitlheilte, fo ware kein Crund vor- haadeu, warurn er Och dalt.lLil oicht fehr bald

Page 16: Ueber die Theorie des Lichts

durchgdogjg gleich rertheilen oder , mit aadern

Worten, ganz rufheben lollre, wed Bewrgungen ma& entgegengefetzten Richtungen lich eioander rufltebeo miiUen. Die Eotnuhuog d o Sclialler von den Schwingungen der Seiten ill offenbar von diefer Art; dahingegen bei einer kreirfGrmi;en WafTemelle rlle 'rheile in demlelben Aogen- Llicke lleigen oder Enken. Es wiirde fchwer leyn , mrthemrtifch t u reken, ruf wd&e Art diere Ungleichheit der h a f t erhrltea wird; er fcheint vielmchr unvermeidlich , wu Thrtfachcn suszuge- heo , und dr die Hydrodynrmik lo uoollkoinnien i f i , drG wir die lo einfache Aufgrbe, die Zeit zu tindcn, in welcher ein Gefdr bri h e r 6egebenen Oeffnung susgelaert wird, nicht dliit'en khoen ; To i u ~ man n i c b emarten, dsG wir im Stande find, von fo rcruickelteu Heihen der Erkheinuo- Sen, .IS die dcr elalhkhen Flufigkciten liud , voll- kommene Recheofchrlt zu gebeo. H u y g h e I I r

Thcorie erklirt jdoch den Undland a d aine ZICW lich uberzeugende Art. Er nimmt ao, jeder Theil- chen dcr Miuelr pflraie einen eigcnen Wellea- fcblog arch rllcn Richtungea tort;. biervon werde die gemeinrchrftliche Wirkung rlrdron errt merk- b u , wrnn ein Theil der WdlsorcWage in der Rich- tung und Zcit tulammentreffen; hierrus erlielle kidi t , drlr eia rolcher rllgcmeiner Wellenf'lag in a u ~ r F.tUen gerrdelioigt mit fileictrrlliiGigcr Kroft fortgehen miice. Alleio r u dicfer Voraurletzung lccheint zu folgen , daG e k e griiIiere Menge Kmlte

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c 173 I clurch die rerfchiedcnen Richtungeo der eintelnen Wellenfchlage rerloreo geheo rnulTe, als es mit der orirklichen Fortpflanzuog auf irgeod tine betracht- liche Entferoung t u beltehen fchciut. Man begreift jedoch leicbt , dafs eine folche Eiokhrankung der Bewcgung hier b t t linden miilk; deon wenn man annimmt, dafr die GrXse der Be- w e p o g eioes gewiITen Theiles , ouffatt immer gera- de vorwirts t u gehen , auf die Griifre des nachbar- lichen Theiles der Welle wirkte, lo niuGtc sls(lann ein BeR reben voo einem innern nach eioen iubern Kreis in einer l'chiefen Richtuog in derrelbcn Zeit, als oach dcrRichtuog dcs Halbmeren, unll alro niit eioer griil'sern Gerchwiodigkeit wirken , welches dem erfienSatte eotgegeo ill. Bei dem Waner Idst fich die Gefchwiodigkeit auf keine Art To geoau be- f i i m e o , als bei einem elaffircheo Mittel. Es ill jedoch nicht nothig, noch wahrl'cheinlicli, anzuneli- men, dafs dafelblt gar kcioe, auch oicht die ge- ringfie, Seitemmittbeilung der Kraft bci eioem Wel- 1eolchlrgeStatt tinde; our bei hiichll elafiirchen &lit- teln ifi diere Mittheiluog beioahe uonierklich. Weon eine Saite gut gel'pannt i l l , wird fie in der Luft ge- nau folche Schwingungen fortpflaozen t als wir b e fcliriebeo hobeo. Sie nerdeo in der That riel we- niger wirlrTam fzyn, als weon Iich die Saite in der Nihe eioes fchallendeo Rrctes befindet, und wahr- fcheinlich in dern Maafse, a h diere Seiteomitthei- Iiing der Bewegunaeo cine entgegengeletzte Rich- t u G bat. Die verl'chiedene Spannung der verfchie-

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denm Theile von einam kr&f%dgen Wellen. fchlage kron man wahrnehmen, wenn man eine ge- wOhnlicheStimmgabe1, wshrend fie tiint, in der Ent- femuhg einer Armlioge in der durch drs Ohr gehen- den Ebene hilt, und Ge allmdilig rufrichret, bir Ge ouf disk Fliche renkrecht Iteht.

DRITTER SATZ. W i r d r l n 771dl d n u fphirifchen Weffm$chfogrr durch

ria. Orffnmnu In r ln ruhcrdrr B¶lr;rl g r f d t r r , f o wlrd er

I n cor lc rn t r tJch K r r v c n 6rradltntgr /ortgrp/lonlr, a d c h e

:nr & i i o w n frhwochrn and a n r q c f m r i / r @ a T h d f r n dw nunmchr diver6lrrnden WeIirnfchl3gr brgrmsr f m d .

Man kann annehniro, dab in dern Augenblicke des Durchganges an den1 Umfange einer jeden Wel- lenfchlsger ein beronderer Wellcofchlrg ertcugt wircl, welcher den N'inkel zwifcben den Strahlen und cler Greorfldche dvs Mittels aucfAlt. Diefer kann jedoch Jurch divergirende Bewtgung tines an- dern Theilr der Wellenlchlager keioen merklichen Zuwaclis a n Wirklarnkeit erhalten, weil die Ueber- ciofiirnruung der Zeit fehlt , wie es f'chon in Ank- hun; der, verfchiedenen Kraft bei dern fphiirilihen M'elleoTchlage erkliirt worden ifi. Zwar, wenn die OeEnung Tehr klein geeen die Breite cinea Welleo- f c l i l a p i l l , fo wird der zuletzt entIZandene Wel- Irnfchlag beiaahe die ganze Krrft Jes durclgegao- senen Theils hinwegnehmen; und dicfes ilt der von

hewton in feinen Principiis betrachtetc Fall. Aber cs ksnn niit den1 Lichte wegen rler Kleinheit der ~~'ellenlchlige und wegen Einmifchun; der Einbru-

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C 174 3 gung kcin Verfuch gemacht wertlen.' Und doch diver- gircn wirklirh einige fcliwacheStrablen iihcr allewehr- fcheinliche Grenzcn dcr Einheugung liinaus * unrt macheir den Hand der Oeffnung a d ellen Seiten fehr Lichtbar; diefe I'chreitt N e w t o n ') irgenri einer' unbecleutenden IWaclie zu * welche von der Einbeugung verrcliieden fey, welcher gant mit der Erkftirung diefes Satzes iibereidlimmt.

Die concentrirclien Kreife Fig. I. TuJ II. fiel- len die gleichzeitige Lase gleichartiger Theile von ciner Aazalil auf einsuder fofgender Wellenkhliige yor , nelclre tich von dem P u n k t e A aus verbreiten. Sie flellen allb die Lage eines jecleo Wellenfchlages nacli tlcm andern dar. MJn fetze, die &aft eines jcden Wellenfcblaps werde durc!i die Breite drr Liuie auspJriicLt und der Lichtkegel A B C gehe durch' die Ocffnung BC, fo werdeii die Hauptwel- Itdclllige iu gerader Richtune gegea G H fortge- heo, irod euf jeder Yeite werden Gch fchwache Stralrlzn v o i i B iind C aus * als ihreni Mittelpuncte, vzrbreiteo, uhnerlars Gc einen Zuwachs anKraft von einern l'urlkte D des Wellenfclilages erhalten, wie aus der Ungleichheit der Liaieo D E und Dl?,erhellct. So bald wir aber eioe fchwache Sei- tenverbreitung Jer iufsern Tlieile des Welfenrchla. ges gelten laflcn , 10 niulb fie feine h a f t fchw;ichen, ohne d3fs diefes zcjltreuete Licht eilren Zuwachs an Materie erhilt , und Ieine Grenze wird rnff a t t der geraden Lioie B G dia Geftrlr v o n CH annehrneo,

oprlu L III. obr. 6. I:

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I 175 3 weil der V e r l d an Kraft grdser in der Niilie oon C, als in @X'.sern Entf'ernungcn r e p mufs. Dirk Linie trifft niit der Grenzc des Schattens in Keiotonr erl\er Beobachtung Fig. I . uberein, und es iIl vie1 leichter, zu glauben, dars eine folche Zerfireuung des LiCttr die Urfache rler VergriiGerunO dcs Schat- tens bei diefer Beobechtung war, 01s wenn man lie der Vl?irkung einer einbeugenden Atmofphiire zu- rchreibt , welche urn den dreifsigflcm Theil cines Zolles auf jeder Seite hIitte eusgdehnt reyn miinen, urn Jiel'es zu bewitken ; wenn man befonders iiber- legt, dab der Schatten nicht durch Einl'iliefsuog der Luft mit eineoi dichtern Mittel, alr Luft , ein- gezogen worden i l l , welches hiichlt wahrfclieinlich ihre beugende Atmofphare gefchwiicht uod zufam- rnengedriickt haben mulste. Bei andem UmlLiiiclen fcheint die Seitenverbreitung die Breite des Licht- rtralils zu vergrofsern, It a t t lie zu verringern.

Da der Gegedtand dieles Sdtzes allezeit als der fdiwieriglte des welleofiirniigen Schwiogungs - Sy- hems aogefehen worden Xt , fo will ich hier befon- ders dietEinwirfe unterfuchen, welche N e w t o n dagegen vorgebracht hat.

,,Mir fcbeint die Hauptvorausfetzung an fidi ,,unmii8lich zu r e p , d d s ndmlich die M'ellen oder ,,Schwingungen einer Fliifigkeit wie die Lichtllrah- ,,len in gerader t i d e fortgepflanzt werden k h n e n , ,,ohne G c h in dem ruhenden Mittel, von welcliem ,,fie umgeben End, fortzufetzen und fehrweit allent- ,,halben kreidiirmig aurzubreiten, Ich ioiifite midi

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,,inen, wena Towohl Verhch a h Beweir nicht das ,,Gegeorlieil darthun Coilten6' *).

..Motus omnis per flitidurn propagarw di- ..vergit a rtcro rramire in fpacia imrnora.-

..Quoniam medium i l i a . in der Mitte einer durchgcgsngeoen Welle , ..den/;rrs t/t . quam in .Jpaciu Ainc inde. d i la ta l i t fefe ram ve.J.s fpa-

..ria urrinque Jra. qua" weflus pul/uum tario1.n ,.inrentalla ; eoque pacro - pul/us eadem Jerc

..celeritate fefe i n medii partes qiii$cenres hiirc

.,inde telaxare debcnr; - idroqcir! &cuiuin co-

..rum occupabunr - IIoc expcrrtrrur i r c fotria *'>. ,,Siod nicht alle HypotheI'm Jrtig, wo man

,,anninimt, dar Licht beftslte in eincoi Drucke ocler ,,finer Bvweguog, welche Jurch sin fliiffiges Mitiel ,,fortgepflaott w i d ? - Weon es in1 Drucke oder ,,in einer Bewegung beffiinde, Ge miigco enrwcder ,,augenblicklich oder in Zeit vorgeben, lo miirste ,,er in den Schattea herein geboaen werden. Dena ,,Druck oder Bewepog kiinoen in einer Fliifigkeit ,,nicht in gersdtr Linie ohoe HincIeroiITe fortgehco, ,,welche die Bewegung sum The11 hcmmen; Ton- ,,dern fie werden allentbalben nebeo den Hinder- ,&Ten hiiidiirch Gcli in dcm ruheadcn Mittel Lie- , , p a uod ausbrriten. Die Wcllen auf der Fliche ,,einer fiehenden WalTen, welclie an den Seiten ,,eioer breiten Gegrnfiaitder , der lie ruhi l t , vor- ,,beigehen, biegco lich nacliher und breitea Iich

9 t h -

') PhrIoJ Damact. v11. 6089. Abr. L 1.46. N o r . 1671. 1: '*) Prlnclp. lib. 11. prop. &. r.

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t 137 3 ,,hinter dear Gegenbnde in dem ruhen'den Wafleer ,,nack ~d nach aus. Die Wellen, SChjJge oder ,,S&vriopngen der Luft, iu welchen der Schall be- ,,ffeIlet, biegen Gch offenbar, obfcbon nicht fo ,,nark, rls die WaITt?rwellen. Denn eine Clocke ,,oder Ranone kana hinter einem Berge gehGrt ww- ,,den, hinter welchem man den fclidlenden Kirrper ,,hicht Gehet, und der Schall w i d eben fo leicht , , d u d krumme, a h geraile RGhrcd foqepflanzt. ,,Aber von dem Lichte we& oian oiemds, ddfs es ,,krumhen Wegea folge, noch dafr es Gch in den ,,Schatten heugc. 'Denn die Fdterne nerden nicht ,,mehr befeehen, w'enn einer der Planeten lie be- ,,deckt; cbea f' wedig didTheile dersonne, wenn ,,JerMond oderMercur oderVenus vor ihnen n e b . ,,Die Lichtnrrhlen, welche fehr nalie bei den R.tndern ,,cines KGrpets vorbeigeheo , werdea durch Ein- ,,\virhng dcs Kiirpers ein wenig gebogeo; aber ,,diere Biegung ilt nicht geben, fondern yon dem ,,!%hatten , und diefes gefchiehet blos, wenn der ,,Lichtliralil bei dern Kiirper , und twar fehr nabe, ,,vorbei~ehet. 40 bald der Strahl bci dem Korpet ,,vorbei i l i , gehet er geradc fort" ').

Der aus den Principiu angefuhrte Satz i lt dem meinisen nicht geradeLu entgegen; denn er fagt nicht , d a h e k e folche hewegung gleicbfdrmig nach allen k c h u n g e n dirergiren mil&; ruch kana hicht mit Wahrheit bchauptet werden, dab die Theile ei- nrr elafidchen FlulTigkeit , denen cine Beweguog

Anna1 tl.PLyoL B.39 St . I J . ~ g l r . St. I M

I

* ) O p r r r r . Qu 28. u.

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mitgetbeilt worden, diefe Betveguag ~leichfiirrnig Dach allen Richtugen verbreiten oiiilTeo *). Nur dierer kana man daraw fchlielieo, dab die Qeiten- theile der Welle etwar rchwacber. werden und dali dafelblt cine lch\vache.$urbreituog oach jeder Rich- tung Start h d e n miiIIe; aber ob einer dierer Erfol- Fe hinlinglich grofr fey, urn bemerkt zu werdcn, wiirde nidt durchScbliilTe ausgemacht werden kiin- Den, W C M dclTen Bejahung nicht durch Erfahruag wabrfchein'lich gemacht wiirde,

Aur der Analogie mit andern Fliiffiskeiten muh defer natiirliche Schluli folgeo : ,,Die Wellen der Lufc, in welchen Jer Scliali befieher, beusen Gctr offeobar oicht fo hark, a h die Waflerwellen ," d d

dar WaUer unelahkh und &e Luft eio rnittelmjliig elahfches Mittel ill: weil aber der Aether Iiiichll elardch ill, lo miilTeo lich delTen Welled vie1 weni- ger alr die der Luft, uod daher fall unmerk- lich beugeo. Der Scliall wird durch gekrummte Riihren fortgepflanzt , wril ihre Waode gel'chickt Iind, deu 'Schall zu reflectiren, [b wie Jar Liclit

' durch eine gebogene hiihre fortgepflaort werdeu

'1 PLII. Tranract . for 8860. p. 8 9 - i 8 i . r: Daa heilrt.d.r Vecl~er,UnculucbunCen GberSchrll uod L i c l ~ r . -00 dencn die Airnoleu J . t80i-i. SI. 7 unda. B. aa. S. ~qg. 3 5;. cioe mcinerhrfte deutfche Ecrrbeitung .om Herrn Director V i e r b in OelTru eotbrlreo. Der :ole Abfcboirt (S. 337.1 b e c d die Anrlogie swifcbeo Schrll und Lichc. uud wra i c l i dort S. 34s. Amn. *on dca lirorrn drbio g c h o r i p h b e i - ten Y 0 u 11 8's mitrutheileo *rrrproc'nen hrhe, fiudct dcr &fu hirt und in dom oa~bltloIgmtIrn StGcke.

C 1 I b i r t.

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c '79 3 eviinip, wena lie inweodig volkommen polirt ware. Dar Licht cines Fixlteros ill vie) zu fchwach, als dalj e r bei leimr fchwachen Divergema e:ne licht- bare Erleucbtuog an dem Nande eines Plmeteu ma- &en kcnote, der ihn bedeckt; uod die Untertre- & U O ~ Jes SuonPoirclites von clem Monde geh6rt eben To wenig hierher, als h e Annahme von In- flewon unrichtig i k .

Geaeo den von H u y g h e n s fiir die geradlinigte Fortpflantuog der Welleofchlage aogefiihrteo Grund hat Ncwtoo kcine Einweaduog gemrcht, weil er vielteicht die Natur derBeweguogen eintr eloftifchen Blittels nicht krhnte, da Lie von einem befoodern ~chwinguagsgektte rblrangeo , welcher von neuern Blathematikero vebbdert worded ill ,*). Uebera baupt kaoo man diefen Satz mit Sicherheit rL giiltip: annehmeo, ro wie er aoch mit der Andogie und mit der Erfrhrllllg rolkommen befieher,

V I E R T E R EATZ. W e n n ctn WeNettfcklog be1 ctner Flu'eha anhommr, u.1-

chc drr Grrruc drier A f i r r d r w n vorfchhdener Dlcht~~kric 13, fo f i n d e l d n e thc i lwr~ f . . Zurtickwerfang SLUC. wrlche mir dcr Oiflerenz der D i c h ~ i ~ k e i t m Im Verhi~cnIff'Jelret.

Dierrs l d s t fich aus der Analogie e1aTdch.r Kiirper von verfchipdeoet Griifse, wo oicht be- weifen, doch wenigfiens erliiutern. Wean eio klti- ner elartifcher Kiirper gegeo eioen gro&era TtGbt,

M a ') P W o J Tranrac i . f o r 1800. p. 116. r. Did. Anna-

l er , C. 33. St. 3. S. 537 f. c.

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I 180 3 To i R beksnnt , deli der kleine Itarker dder fchw3- &er, nach.dem VerhiItnifTe-des Unterfchiedes ihrcr Griifsen, zuriickgmorfedwird. Auf diefe Art fin- det altezeit eine Reflexion Statt , wenn die Licht- fiahlen aus eioer diinnern in eine dichtere Schicht des Aethen gehen; und To entfiehet fehr oft ein Echo, wcnn der Schall gegen felte Kiirper fchl5gt. Wsnn ein grorserer Korper einen kleinern ffi;Tst, fo treibt er ihn fort, ohne dafs er kine ganze Be- weguog verliert. Eben fo theilen die Theile der dichtern Schicht des Aethen nicht ihre ganze Bewe- gung der diinnern mit; lie werden abet in ihrem Beftrcben, lich fortrubcwegen , mit gleicher Kraft durch Attraction der trechenden Materie' ziiriickge- haltel; ; uod folchergeellalt wird dlczcit eine Refle- xion zum zweiten Mahle hervorgebrachr , tvenn die LichtRrahlen aus einer dichtern in eine diinnere Schicht gehen '). Es il? jeduch nidrt unurn$inglirh nothwendig, in dem letztern Falle eine Attraction anzunehmcn, weil fich o h m didelbe das Bewe- gungsvcrmiigen ruckwiirts fortpflqnzeo uod der Wet- lenkhlag lich verkehren wird , indem eine Verdiin- nung auf die Verdichtung folgt. Diefes wird nian vielleicht mit den Erfcheinungcn am befiea iiber- eidtimrneod linden.

P U N F T E R SATZ. Wcnn r i n Wellenfchlng Jurch r lnr Fliiclre, cvrlche dts

G r r r c e &fchirdener Mirre l d f l , 6dCiLel cvird, Jo drhei er

*) Philof. Tratuacc. for 1300. p. n7. uncl diefe Annal. B. s. s. 348 f.

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i n e i u r /ptchen Rlcht8ng forr, do& dI8 SrnVr dcr BnfaIId- unJ BrechunguvlnksI/ich i n d m bcJt&dtg*n VarhihntJe

drr Grfchwlndigkric der FortpJanzurg In diafen beidm Nit-

t e l a bcjrrdm. ( B a r r o w Lect. Opt. U. p. 4. i Hu y 6 Ir c nr de IaLum. cap. 3. ; E u l a r Coni. phyJqmsr; PhIIofopIr. Tmrir-

act. fo r 1800. p . 128 (Rnrral. B.23. S . 3 7 f . ) ; YO ung'a SJL la lwr Ar t . 3aa. Y.

ErJrer Zufatt. DieCelben Demonhationen he- weifen die Gleichheit der Einfalls- und Reflexions- winkelr.

Zwei ter Zuf'tz. Ails den Verfuchen iiber tlic Brechunb cier rerdichteten Luft erhellet , dafs Iich J a r Verli3tnih des Unterrchiedes der Sinus ein- fach wie die Dichtigkeit Bidert. Hieraus fol& nach Anm. I. des orfien Satzes, dofs der Ueberl'chulj iiber die Dichtiskait des atherifchen Mitteis Gch wie clas Quadrat der Dichtigkeit tier Luff verhalte, in- dem jeder Theil mi t den nahe liegenden gemein- fchaftlich b e b t , einen griifsern Theil davon anzu- ziehen.

S E C H S T E R SATZ. Wannleirz FYeIIenfchlag nuf die Flache einer dCnncrn

Mlttrlr f o $chief J X t , dafl er ntch8 rrg*lnrii/si,n p l rochen wcrden katrr , f o wird or ganz urrtor eirrsm Winkci x r G c k - gcwoc/en. der dam Einfallawinkel #!rich #. - (PhiIoJ Tranmcr. for tg0.l p. tag. Y. u. Annnl. B. 2%. S. 347.)

Diefe Erl'cheinung client, die fiufen- wi fe Zu- uod Abnahme der Dichtigkeit an dcr g e meinkhaftlichen Grenzfliche zweier Mittel zit zei- gen, wie in der vierten Hypohere angrnomnren

Zu/arz.

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[ 182 3 \ r o d e n ift ; wiewohl H u J g h e n s dieles ctwss an- ders zu erkliiren gefudht hat.

S I E B E N T E q S A T Z . W e n n man anntmmc . d o h gleich w.1; enrfernte Wel len-

f c h l J j e drrch .in Mictel gclren, drJen TI elle l a n d a m e r a

Schwlngun~en , o h die W ~ i l r n j c l r l u ; e f u a d , aufneltmen A h - nen , Jo wird durch dlefcs RrJireterr LU Jchwlngen tlrrr Ce- j?lrwindigheR o t w a ~ , und :wnr tn dcmJclbon Mittel urn de-

Jto mohr vermtndert tvcrdcn , j e h&f%er Cle Wdlen/chl;iba

Jnd.

Denn To oft der Zqfiand cines Welledchlages ci- nc Veritnderung der wirklichen Bewegung einrs Thriles, welches ihn fortpflanzt, erfordert , To wird er cliirch das Benrebeo der Theile, ihre Reweguq etwas lioger fortzufetzen , verziigert werden, uncl diel'e Verziigeruog wird defio iifterer und deffo griiTser Ibyn. jr grCTser der Unterfchied der Zeiteo des W ellenl'clilages und der natiirlichen Schwin-

Es mar lango eine aosenommene Mei- nung, dal's die Hitze in Schwinguogen. der Thelle der Kiirpcr befiehe * uod dal's lie rnit Wellenfclili- gen durch einen rcheintar lceren Raum zu getien gelchickt fey ( ~ V P I V ~ . Opr. QIL. IS.). D1de Meiuuog hat man olinl3ngft ganz aufgegeben. Drr Craf Humtoid , I'rof. Pictet untl Davy find fafi die einzi- Sen, wrlclic fie 211 billigrn fchienrn. Sie Tchelnt aber aucli ohne hinhagliclie Criinde verworfeii wor-

den 211 kyn und wild wahrl'cheiulich wieder fehr bald allgerueiner werden.

gLog in. ZitJat:,

Page 28: Ueber die Theorie des Lichts

r 183 I Man fette, d a t diefe Schwingungen nicht fo

hsufig, als die dea Lichtes, lind, fo werden allk Ktiiirper lan$arnern , fortdauerndern Schwiogungen uoterworfen rep , als die des Lichte, Gad; uncl ob- gleich fall aUe cler leuchtepden Schwingungen Ghig liod, wenn lie lirh im Zultaode des Gliihens oder in Verbindung mit dem Sonnenphospbor belinden, To hod fie doch nicht fo leicht uod in &em vie1 geringern Grade beweglich , als die Schwingutlgen Jcr Hitze. Aus diefen Vorausfetzu~gen folgt , dah die fchneller leuchtenclen Wclledchliige mehr , 31s

die weniger fchnelleo , verziigert werden, und d d s rlro Jar blaue Liclit mehr , als Jas rothe, und eine firahlendc Hitze wenigrr, als rlle, brechbar fey. Dierer trifft mit den fehr lchitzbaren Verfuchen dos D. H e r f c h e l *) genau iiberein. Mia kenn slTo leicht einfehen , daTs die Befchaffepheit , laogfamer zu fchwiogen , die Wellcnfchlige dell0 mehr t u ver- z;j,oern ltreben werde, je hiiuhger fie find, und dab die brechende Kraft felter Kiirper durch eine Erhii- hung der Temperatur nierklich wachfen kiione, wie aus E u l e r d Verfuhen **I wirkljch zu folgen lcliein t.

Anmerkurig. Sollte diefer Satt deren mngeacli- t e t uozureichrncl erwiefen lcheinen, lo mu15 man weoigltens eingeltehcn , dah er die Erkheinun- gen eben fo gut crklirt, als auf der aodern

*) Philo/. Tramact. for 1300. p. 28.1. uod drrau, in dirfro A n u . B . 7. 10, 1 1 . y.

") M i n r , de tAcad. dc Berlln 176r. p. 5,s. y.

Page 29: Ueber die Theorie des Lichts

Seite allrs , was fich aus der Lehrc von clcr Wurheweguog anf;ihren 1.ikt. Den wenn man eine belchleunigede Kraft annirnrnt , lo muls Ge in ei- nem andem VerhaltqiITe wirken, als nach der Gr& fse det Theilchen, iind wenn wir diefe eine Walil- ~erwaodtfchaft nennen , fo heifst das bloc, mittel4 eines chemifc)ien W'ortcs unrere Unfihigkeit verlul- )en, die mechanifche Ilkaclie aufzdindea, Herr0 S h o r t fchicn , als er (lurch Beobachtung die Ge- fchwindigkeit do; L,ichts allcr FarLes gleich faand, diefees ein fo fiarker Einnand zu feyn, daG er dar- atis fogleich. einen Schlurs zum Vortheile des wel- lenfurmigen Schwiogungsfyrtcrns zog. Es wird in tlicfem Satte angenanimen , dafs, wenn das Licht clurch Brccliung zerfireuet wid, fich die Tbeilc. tier breclicnden Materie im Zuilande einer wirkli- chen Bewcguns hio und her befinden, und Jadurch z u den1 Durchgange des Lichtes beitragen. Wir mijNen aLer gcfiehcn, dars wir bei dieler Gertalt d x Sjciien uns keinen Lefiimmtee und geoauen Begriff von cleu Kriften machen kiionen, welche diere Schwinguogen der Thcile unterhalten,

A'CHTER S A T Z . Wean awei WsffeufcIifii;e vsrfchiedmen tirfpanga, en;-

Wcdrr volc'lommen oder Jehr rralro In dcr Riclriuiig ;uJnml

;tiru.{oiniiicii , fo i/i i l i r g~incinfcl~qfrfichcr E j e c t .ins Coin-

j inorior i drr J i e wrgutit.r,c von Leiden.

Wcil jrrler Tlieil des blittels von jcdeni Wellen- ft:liln;e yriilirt w i d , clio Hichtungen mijgen Gcli v e r e i n i p , :vn Iic ~ . o I ? ~ o , 10 Xiinnen 6 e U'elleo-

. .

Page 30: Ueber die Theorie des Lichts

[ 185 3 [&l+ge nicht anders, als dur& V e r e i n i p g firer Bewegungea fortriickeo , Lb, daG ihre 6eIJlein- [chaftli&e Bewegung die Summe oder die Di fkenz der eiqzelneo Bewegangen wird, lo nis Ghnliche odrr un3hnliche Theile des WellcnfJllages d a m - meofallep.

Ich habe mich bci anderer Gelegcnheit weit- lititig fiir die Aowendiiog dieres Satzes auf die Mu- Trk t-rl;:hc *), cr rcheint aber von aoch ausgebrei- tcterm Nutten bei ).:rXliirung dcr Er/cheinungen Acr Furbrn t u reyn. Die Wellenrchlage, wclche wi t jet t t mit eioaoder vergleiclien wollen , fiod Iolche, welche Sleicli ofi in einerlei Zeit erfolgeo. Wenn zwei Heiiien derfelbeo ganau in einem Zeitpuncte tu- Limmentreffeo, fo mufs offeobar die rcreinigte Ge- fchwin4ligkeit der eiozelnen Bewegungen grGrser und in der That wenigfiens doppelt fo grcfs, als die ein- telnen Gefchwjndi~keiten feyo. Sie muG auch am kleinllen feyo, uad bei gleicher StHrke der Wellen- fclilige ganz aqfgAoben werdeo, wean dic Zeit dpr e;ri;fsteo vombiugelteoden B e w e p g bei einemn'el- lenfchlage, u i t der Zeit tler g d s t e n riickglngigen Be- wcguog bei dem andern zurammeotrifft. Rei niittle- r e n Zunaodeo wird der vereinigtc Wellenfchlag die mittlete Stiirke habeo; nach welchem Geferze fir11 a1)t-r diefe mittlere Stirke richtet, kano, ohoe meh t Gegebenes zu habeo, oicht bdtimmt werden. Man weils, c l ~ 5 fich eine lihnliche Urfachr bri tieiri Sclialle

' I PhilOJ: Tranracr. fur 1800, p. 130. ttnd Agnoi . 8. 12. st. 3.

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zeigt; f e bewirkt dac, was man einen Tact nennt. Zwei Reihen von WelledchlAgen von beinahe gleicher GrGfse wirken emweder gemeinfchaftlich, oder heben einander a d , fo wie lie mehr oder weniger in der Zeit zufammentreffen, in welcher fie i h e gegenfeitigen Bewegungen vollcnden.

ERSTER ZUSATZ. Yon den Farben geJrelfcw Fl&hen.

Boy I e fclieint der erne grweren zu feyn, wet- &er die Farben der Hifie auf polirten Flachen be- metkt hat. N e w t o n hat nichts davon aogemerkt. Ma z e a s uncl B r o u s h a m habea einige Verruche iiber dieren Gegenff anJgernacht , ohne jedoch Jar- aus einen genugthuenden Sciilufs zu ziehen. werden aber alle diere verfchiedeaen Farben [ehr leicht aus obiprn Satze Iiergeleitet.

Man fetze, es helindea fich au f eioer gesebenen FIache zwei reflectirende Puncte lehr nalie an ein- aodcr und die Flaclie betintle Gch in der Lap , dali clas reflectirte in ihr geTehene Bild eines leuchten-

Gegenffmdes in diere Puncte Lillt; fo ifi klar, Jars die Lhnge des eintallenden und rellectirten Stralils, wrlche cinander heruhren, mit Hiickficlit auf diefe beideo Puncte gleich i f i , wean man an- nimmt, d& lie nach allen Richtungen zu reflectiren gdchickt Gnd, Nun werde eioer der Puocte unter &r gcgebenen FI clie heruntergdriickt , l o wird die game Balm dcr vodihm reflectirten Lichtes urn

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r '87 1 cine Ljnie gri;rser feyn, welche Iich tur Tiefe die- fer Punctes wie der doppelte CoGnus der Einfalls- winkels zum Halbmemer verhSlt. Fig. 3. Tab. 11.

Wenn daher gleiche Wellenfchlage von gege- bener Criifse voa zwei Puncteq reflectirt werden, welche nahe gcnug liesen, urn dem Auge \vie ein Punct zu erfcheinen, und diele Liuie halb fo grofc

als die Breite eines ganzen Welleorclilager iff; Co wircl die Reflexioq dss tiefern Punctes der Reflexion des fertcn Punctes fo entgegenwirken, Jars die ge- rade Beweguos des einbq mit dcr riickgvgigen Be- wrguog cles rndern zufammentri& und Gch beide aubhcbeo, IR rber diere binie der ganzen Breite einesWelleofchleges gleich, fo wird der Effect doppcft To g d s . Il l fie der Breite endertbalbtnrl gleich, fo wird der Effect wieder aufgehoben; und fo ferner fiir eine betrjicbtliche Anzahl Abwechfelungen. \\'enn die refleefirten Welleofchlilp von verfchie- dtmer Art Gnd , l'o werden fie verfchiedentlich nach ihren VerhaltniITen zu der verfchiedenen Lange ei- ner Linie afficirt , welche der Unterfchidd der Lin- gen ihrer beiften M'cge i l l , und welche der hetar- dations - Raum genantlt werden ksnn.

Daniit Jiefer Effect nierkbarer wcrtle, miilTen rndlrcre Paare Puncle in zwci Parallellinirn verei- ni;t kyn, und dip Beobachtuns w i d crleichtert, w i n k vcrrchiedene lolcher Paare Linien m h e anein- andcr l i e p . Wenn man eine von den Linien urn

die anilrre wie urn cine .4xe hertinilatifen I ; t & t , fn

wird fich die Tiefe uiiter der gegcbenen FJiiche wle

Page 33: Ueber die Theorie des Lichts

der Sinus des Neiguagswinkeh verhalteo, und weil das Auge und cler leuchtende Gcgenffaod unverin. dert bleiben, fo wird Ech der Unterfchied der Lan- gen der Wege nach diefem Sinus richten.

Die belten Werkzeuge zu Verfuchen find die ganz vorziiglichen Mikromcter Hrn; C o v e n t r y 's , und twar diejenigen, deren auf Glas gezogcne Parallellinien nur ein Funfhunderttheil eines Zolls von einander entfernt find. Eine jede diefer Li- nien erfcheint unter dem Mikrofkop wie zwei oder mehrere f e b e Linien, welche geoau parallel find, und deren Entfernung etwas rnehr als den zwanzigfien Theil cler Entfernung von der benacli- barten Lioie betrigt. Ich llellte eine dicler Liflien fo, daG das Sonnenlicht unter einetn Winkel yon 450 reflectirt wurde, und bcfeffigte es folcherge- nalt , dafs, indem es Gch um eine Lioie wie urn cine Axe clrehete, ich den Noigungswiokel der Bewe- gung finden konnte. So fand ich, dali das fcliiinffe Roth bei den Neigangen von 10;~ . 20f0, und 6 3 , derca Sinus Gch wie die Zahlen I , 2, 3 und 4 verhalteo, zu bemerkep war, Bei allen andern Winkeln, wo das Soosedicht von der Flache re- flectirt wurde, verfchwand die Farbe mit der Nei- gung unri war gleich bci gleichen Neigungen auf jeder Seite.

Diefer Verluch verfchafft der Theorie fehr vie1 Behtigung. Es ill unmoglich, denfelben ius einer bisher bekannten Hypothele zu erklaren, unrl ich halte es fir fchwer, eine aodere zu linden, ails welclicr

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[ 889 3 cr Gch ableit= hefse. Es findei fich hior u'ne iiber- r-gende A&nli&keit zwikhen diefd'Abfontierung dcr Farben und der Erzeugune eines mulikalifchen Toner dur& auf einander folgende 'Echo's von &ich weit rbffehcnden eireroen Staben, welclid i& oiit der bekannten Gefchwindigkeit des Schaller und der Ehtfernongcn der Flachen fehr wold iiber- c a i r n m e n d gefunden habe.

fi. ill nicht unwahrfchcinlich, daTs die Farben der Fliigddecken einiger I n k t e n und einiger an- dem Naturkiirper, welche Iich in verkhiedeoerHe1- ligkeit und mit To fchiioen Abiinderungen zeigen, a d dicfe Erklnrung beruhen , uod nicht von diin- Den Platten henuleiten God. Zuweilen wird ein einfacher RiG oder cine Vertiefung durchZuriick- werfung feiner entgegengefetzten Rider ihnlicho Wirkungen hervorbringen.

Z W E I T k R Z U S A T Z . Van d m Farben dinner Plartan.

Wend ein Lichtf&rahl auf znei parallele bre- chende Flachen fallt , fo werden die einztlnen Re- flexionen genau in der Richtung iibereinkommen, uod in diefem Falle verhalt Gch der Retardations- rsum , der fiir beide Fliichen Statt liodtt , zu ihrer Entfernuog, wie der doppelte CoIinur des Bre- chuogswiakels turn Halbmener. Wenn man Tab. 1L Fig 3. A H und C D auf die Strebleb perpendicu- lar ziehet , To werden die Zeiten dts Durchganges durch BC und AD eioander gleicb und DE w i d die HaJLie de, Rctardationsraumes rep. Es vcr-

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c 190 I halt.lich. auch D E zu C E, wie der Sinus vod D C E zu dcm HalbmelTer. Da nun D E befiandig r e p , Odor eioerlei Farbe reflectirt werden kana; lo m u t die Dicke CE mit der Secante des Bred chutlgswiokelr C E D ab- oder zunehmen ; welches genau mit N.e w t o n's Verfuchen iibereiokijmnlt ; denn. die Abweichungen Gnd ganz unbetracbtlicb.

GeTettt , das Mittel zwifchen den Flachen fey diinner, als das tmgebetlde Mittel, To werden die von der zweiten F1;iche reflectirten Schliige, da J e t tolgende Welleofchlag mit dem vordern zulammen- kornmt , die Theile des duonern Mittels gekhickt machen, die gante Becvegung Jes dichtern zu ver- hindern und die Heflexion auftuheben (4ter Satz); weil Ge TelLfi Ltarker fortgetrieben werden, als wenn lie in Ruhe geblieben waren, und das durchgelar- I'ene Licht wird zugenommen haben. SolcLem- nach werden die Farben der Reflexion vertilgt und die Farben bei dem Durchgange 1,ebliafter werden, wenn die doppelten Dicken odcr die Hetardatioos- raume ein Vielfaches der gaozen ljreite der Weld lenl'chlage Gud ; bey dazwildien liegenden Dicken wird der Erfolz , den Ueobachtuogen N e w t on's gem&, umgekehrt feyn.

Finder man ,, dais diefelben Verhittoire in Apfchung diinner Plstten in eioem dichtern Mit- &el gelten, wie es mir nidit unwalirfcheinlich ifi; fo wird es n&hig, den verbeflerten Beweis des vier- ten Satzes nur in To weit anzuwenden dafs, wean eine diionePlatte znifchen einem JiiPnern und d i d .

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c 191 3 tern Mittel liegt , man vewuthen boo, die Farben bei der Reflexion und bei dem Durchlden warden dire Stelten veriinderb.

Aus N e w t o n ' s Maefsen der Dicken, bei we[- &en die verfchiedencn Farben reflectirt wercleo, I.&t Gch die Breite und Dauer ihrer zugehijrigen Wellenfchlage k'ellr genau behimmen ; ob es gleich nicht unwahrfcheidich i l l , dab, wenn d i e Glafer rehr nrhe oneiaender h g e n , die atherilehe Atoia- fpli&e eine kleine Unrege1mal;igkeit verurlachen werde. Das grnte Gchtbare Bild fcheiot Ech auh das Verhiltnifs wie drei zu Liof, oder auf die grolse Sexte in der MuGk eiazufchranken ; To wie lich die Wellenfchlige der tothcn, gclben und blauen FarLe in Deziehung auf ihre GrGfse wie die Zahlen 8 , 7 und G zu verhdten fchcinen, To dars dar Interval zwifchen Roth und Blau ein Viertheil ill. Die ab- fdu te Gefchwiodigkeic in, in 2ahlen ausgediuckt, zu grofs, urn Ge deutlich darzuI€ellen; rber befler kaoo man Gch diefelbe durch Vergleichuog rnit deru Schalle VOrffdled. Wena eine Saite, welche das Tenor c angiebt, fortgefetzt bis auf 40 ma1 hal- birt wurde und alsdenn vibrirte; To wiirde lie ein gelb -griincs Licht darbieten : dicfes giebt die Bed zeichoung c ; das iiulserlte Roth wird durch a uod

Oas Blau durch4d ausgedruckt werden. Die abfo- lute Linge und Gekhwiodigkeit eioer jeden Schwinguag wird in der folgeoden Tafel anpge- ben , wo voraur@etzt w i d , dars des Licht in 8) finuten ! h 0 0 0 0 0 m o Furs durchlaufe.

4 1 4 0

Page 37: Ueber die Theorie des Lichts

tubes.

Die i u l r e r G Roib

Die midoto Ofan e

Die m i t h e Gclb

Die mit i lm CrGo

Die mitduo Blru

Die mitdrn

Die miitlore Violet

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rn ia Tbeilec ioe1 Zollr, I,LuII. 0.000oaob 0 . 0 0 0 O l u j 0,0000146

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0,0000140 0.0000135

0.0000 Ig6 o.oooc, 189

0.0000 1s t 0.0000 I 7 5 0,0000167

0.0- 185

19% I

Anmerkung. Ich hatte in Anrehung aller die- fer Erfcheinuogeo mir felbit noch nicht Geoiige ge- leiftet, als ich in H o o k e ' s Microguphin eiac Stelle €and, welche mi& zeitiger t u ,einem 5110-

lichen SchlucTe hitte veraolellen kunnen. ,, Es ,,ill fchr edeuchteod, dafs die Heflexion von ,,der untern oder eotferotern Seite des Kiirpen ,,die vornehmffe Urlache der 'Entffchung dicfer ,,Farben ill. - Man lare &en Strahl fcliief a d ,,die diinoe Plane fallen, 10 wird ein Theil von ,,der Vorderhche ruriickgeworfeo , - ein Theil , , w i d bei cler aodern Flachc gebrochen, - wo- ,,durch es rbermals rcflectirt und gebroclien ,,wird. - Dafs rlfo nach zwei Urccliuogen uod ,,einer Reflexion darelbff eiae Art khwacher Strah- , , l a fortgepflanzt wird - '' uod ,,wegen der Zeit,

*) Sol1 no111 2.' heifsen, nclctoo our khr wmig su grofr ill. A. d. V.

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f 193 3 ,,weldle wahrcnd des Vor- und Rkhittsgehens ,,r~fgetvendet wird , - kommt diefer fchwsche 9 9 S&lag hinter den (vorlier reflectirten) Schlag ; To ,,daf~ hkrdurch (weno die Flachen fo nrhe aaeio- , , r ~ d e r hgeo , dds das Auge eine von der andern ,,ni&t unterfcheiden h o n ) dielir gemifchte oder ,,verdoppelte Schlag , bei welchem der rtirldte ,,Theit vonngehet und der rchwPchIte .fool@, a d

,,der nettformigm Hnut die Empfiodang von Gelb ,,hervorbriogt. Wcnir dide Flachen wciter von

,,cinandcr entfernt werden , k m d t r fchwichere ,,Schlrg mit dem Schlrge bei der Reflaxion ion der ,,tweiteo Flacha. o d e rnit dcm nb'chttfolgenden ,,Schlrge roo der trltca Fliiche rdrmmentr&en, oder ,,such hinteribm ruruckbleibeo tmd mit dem dritten, ,,v~erten, funften, fechsteo, fiebenten oder achten ,,~~ramo\entnffen. Wcon man drher einen diio- ,+en durchlichtigen Korper hat, der Ton der , , h n t u Herrorbrioguq der Farben aforderlichen , ,Dike ff ufenweile bir zur grofrten Dick anwicm, ,,To miinen die Farben fo oft wicdaholt werden, ,+Is der fcbwachereSchleg die Benegung d u an- ,,fanglichen oder erfieo Scblags rerldlit und mit & ,,nem nechfolgenden Schlage zufrmmenfdlt. SO ,,wie nun diefes mit der erffen Hypothefe iiberein- ,,fiimmt, welche ich voo den Frrben m o a h q ,,oder rua ihr folgt; fo hrbe i& a ruch durchVer- ,,ruche bei h e r grofsen A n d FUe gefunden, ,,welche CI zu beweifen Tcheinen." (p. 6.5-e.). Diefer uurda uogefahr 7 Jahr rorher gedrurkr,

A ~ r l d. PbyGL. B 39. 61 I 1 181r SL 10 . fi

Page 39: Ueber die Theorie des Lichts

ebe von N e w t o n Verfuche angeliellc worden h d . Wir werden von N e w t o n unterrichtet, dali H o o k e nachbet geoeigt gewekn fey, feine vorgefactte Meinung *on der Natur der Fuben ~ I I -

zunehmea; allein deonoch lcheint es nicht, CLls H o o k e k ine Erklirung dieIer Erl'cheinwgen je auf diefe Art verbdert, oder die nothwandigo Folge eioer Veriindenmg Jet Schiefe auf reiae erlle Vor- audetzung unterhcht babe; deoo f o d hatte er cine iibeneugeode Uebereinltirnmung mit den Maa- Leo eotdeckt, welche von N e w t o n d u d Ver- ruche rngegeten worden h d . Alle vorbergehende Verfuche, dieFarben diiooer Platten t u erklken, God entwcder mu Vorausletzuogpo eatfprungen, wet& Rleich den N e w t o n'fcben UDI rerfuhr en wiirdeo, Jie griibten Uoregelmabigkeiten bei den Richtun- Ben der gebrocheoenStrrblen zu erwarten; oder fie fordern, lo wie die M i c h e It's, Ibklie ErfoJge VOII

der Veraoderung tles Einfallcwiokelr , dafs .lie den beobachteten Erfolgen eotsegeu God; oder lie fod gleiclr mangelhaft iu Aofehimg beider Umkiode uod oicht haltbar bei einer Ban2 uneiogcnomnieaen Aufmeiklaniheit a d dic Haupt - Erfdieinuogen.

DRlTTER Z U S A T Z . Yon den Farbcn dw d1ck.n Plaricn.

Wean ein Lichtarahl durch eine brecheode Fliiche gehet , rorziiglich wenn fie unvollkommen polirt ilt, lo wird do Theil denelben uDregelmaliig aerheuet und macht die Flachc nach allen Rich-

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tugen Gchtbrr, jedoch am deutLlchRen in den Richmngen, welche nicht weit VOD der des Lichter re)bli entfernt h d . Wird nun eine zurbckwerreende Niche der brechendeo Fldche parallel gefetzt , To *d diefa zerheuete Licht fowohl alr der Haupt- h r h l r&ectirt werden, und hier *d noch eioe meue Zerfireuung der Lichts hei der Riickkehr der Strahls durch die brechcnde Fliiche Sutt findeo. Diere mei Theile des terltreueten Lichu werden in der Richtung iihereinkommen und, wenn die Flo- &en To gcltrltet God dds fie die dhnlichen Wirkungen rereinigen , Frrbenriege darltellen. ber Retrrda- tioosrruoi ill hiet der Unterfchred z d c h c n den Wegen dcs XhuptRrrhls und d a rerRreneten Lichtr innerhrlb der beiden Flachen. Sobdd da- her die Neiguog d u terffrcuetcn I,icbtr der d u Strrhler gleich ill, fo wird * obglcich bci rerl'chie- denen Fliichcn , der Retardstionanurn verfchMn- den, und alle Wellenfchlap lrerdem iibcreinftimd meo. Bei andern Neigungen ill diefcr R a m die Ddereoz der Seeroten von der Secrntc dcr Neiguog oder der Brechuogswinkels d o Haupthrhls. Von diefen Urfachcn Gnd alfe Farben derHohlfpiege1, wet- che N o w t o n und dndete bernerkt haben * noth-

wendige Folgea; und es erhellet hieraus, drli ihre Enthehung der Entftehung der Farben bei diinnen Plrtten obwohl c t w u W c h , aber ruf kine W d e , wie fich Newton einbildet, gieich r q .

N a

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E 96 3 V I E R T E R Z U S A T Z .

Y o n d c r $ c h w a r t s n F a r b e .

In den drei vorhergehenden Zufatzen haben wic die brechenden und zwiickwerfenden Kiirper angenommen, alr wenu lie von mathernatifchen Ebenen begrenzt waren; allein diefes ill viclleicht niemal, phylikalifch mhr. Die atherifchen Atmo- fpharen konnen ruf jeder Se$e die OberRiiche in der Breite einer oder qehrerer Wellenfchlage er- weitern, und wenn lie ebenfallr allenthslben in der Didtigkeit verfchieden rngenommen werden , lo werden die einzelnen Reflexionen POD jeder der un- endlichen Aozahl Fliichen, bci welchen Ech die Dichtigkeit iindert, Cch fehr unter einander mi- [&en und &en anfehnlichen Theil de5 reflchnen Lichu terfioren , 10 dab die Materie ganz fchwarz wird. Diefer Erfolg findet mehr oder weniger Statt , To wie die Dichtigkeit der htherifchen Atmo- Ip’pllke mehr odcr weniger gleichfiimig Iich und in einigea Fdlen, WO einigeWelJed’chlage mehr aIs sndere dsdurch leiden, kann ein Aoltrich von einer. Farbe hervorgebracht nerden. Didem ge- mid5 hat B 0 ug u e r einen betrichtlichen Verluft der Lichtr und in einigen IGIIen e k e Firbuog bei vollkommenen Reflexionen an der Fliiche einw diinnen Mittels bemerkt.

P U N P T E R ZUSATZ. Yon den Farbcs dnrck Bpudyng.

Was es such fiir eine Urfache der Beugung du durch eine kleine Oeffaung gega~genen Lichtes

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I '97 3 geben mag, fo muli das niiheRe Licht an dcm Mit- telpuncte am wenigflen, und d u oihhe[te an den HRndern am meilicn abgelenkt werden. Ein rn- deter Thcil des Lichts, welcher fehr fchief suf den Hand der Ochnng follt , m'rd h i d i g nrch rerfvhie- denen Rrchtungen rcflectirt waden, wovou einiges enmcder vollkothmm oder k h r nrbe in cincrlei Richtung mit dem nicbt reflectirten Lichte fallen und fich, wed es Gch im Um€ange beliadet , mit den- felben fo vcrmikben w i d , dab es einen Farbeo- fchimmet herrorbringt. Die h a g e der mei Bah- ncn wird den0 weniger rerfchieden f v n , ie weni- get di'e'Ri&ung d a reflectirten Lichts durch die Rcflexion geiindm worden ilt, welches bei dem tichte gekhiehct, drr in der N&e des Randes durihgehet; dab dfo in dem Lidhte zunichll der Schattcn, Blru etfchcben wird. Dcr Effcct mrd wachfen clad vetbhdert werden, wenn das reflectme Licht innerhrlb der WirkuDg der ent+geogebtz- ten Rand- fallt, wo a fich noch uberdidh mit Yem eicmrl g+beagt.n Lichte oermikht.

Urn rber die Folgerungen mthr eintcln bent- therlen au Loonen, ill es vortheilhrh, rnzunehmen, dah die Beugmg ton einer 6theriIcchen Materie ver- anlarrt werde, deren Dichtigkeit Gch nrch dcr ge- gebencn Entfernuog tom Mittelpuncte richtet , wie

*s in dcm achtm Sane mciner letzten B a k er'khen V o r l e k q ~ hciCIt(Phri: Traruacr. for 1801. p. 83.). I rh babe in Fig. (I. Tsf. 11. die Zeichnung entworfen,

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tvclche dutch zwci Pear krummeLinien die gegenfei- tige Lage der reflectirteo und nicht reflectirten Theile airier jeden Wellenfchlsges iq zwei r u f einonder fol- gendea Zeiten zeigt ; die a d lie Ienkrecht gezoge- nen Schatrenlinien zaigen die Theile an, wo Gcli die &tardationsriume im arit hmetifchen Verhaltq dTe b&den und wo G& eiaerlei Forben in ver- fchiedenen Entfernaogen ron der beugenden Ma- terie darltcllen. Diefe Darfiellung ftimmt m i t N e w ton's Beobachtungen im dritteo Buche und mit drnen neuerer Schriftltellerr Tehr wohl iibcr- ein. Icli betrachto zwar diefa nicht r b viillig aus- geiiiadlt , lo lrage nicht mehrue VerTuche uber die beugende Kraft verfchieclcoer Materien angeltellt worden find; aber demo& krnn des D. H o o - he's Erklarung dei Ueugung rur dem Beheben . des Lidits, Gch auraubreiten , keine AnTpriiche auf Wahrheit machen. Es thut mir l ed , dab ichmich geiiridlist fehe, hier den Bedall zu widerrufeo, wd- clien ich bei der eraen Aoficht der ongenomme- nen Varausretzung dtr letttern VerfaITers zy geben t d e i t e t wordeo bin '1.

') PZul. Tramact. fot 1800. p. 138. and dnnsl . B. aa. s. 346. G. l o cioer birr folgcodm Aomerkuog Tu6t der Vrrfder eine Berecbouog dcr Zcit bei, wclche in die- fern Palls jsder Strrbl auf Ceiorm W S ~ S MWOndrir Coll. in- dem or fich r u f die Wurfbrwrgung uod Crinrn Syilrbur bcricliet. Icb uberfiche fie, we11 fie su mrbrrrer Auf- boUeug odw Befl~1igun6 oea &geoflladel llichtr bei. Irrgr. A. d. u.

Page 44: Ueber die Theorie des Lichts

E '99 3 NEUNTER SATZ.

acralle8d.r L icdr beJtcLer 0- WeflrnfchlGsen & Iichbriafieaden Arther#.

Diefer Satt i f i der H ~ u p d d u l i JUI allen vor- llcrgeLendco, und ich habe t u zeigeo gehcht, dab lie vcreinigt 8enTdben ruf tine fo geou,duende Art beweilen, JIS won der Nrpw des Gegenfian- Jcr crwartet we& k a ~ . Newton hat offm- bar tuecgeben, deb er wellenrrtige Schwingungen gicbt; cr liiugoet jedocb, daG lie d u Licht auima- chen. alein ec ill io deo drei erffeo Zulitzeo der lctrten Satte, gczeigt worden, drh alle Fa11e der Zu- oder Abnrhnir Jes Lichts eioem Wachs- thume odcr cinar Vermiaderuag diercr Wellen- fcbliige .uzuCcbreibeo b d . und dafr rlle Veriinde- rungen, welchen die Wellenfch1;ige untc twot fw

Cnya kiionen, fch d:udich bei den Erlcheinung~n dcs Lichu zcigea Man krnn tl.her gut logifcb Ichiielieu, dab die Welleafchligc Licht Gnd.

Bcariworrrng won E ~ n w b f e n .

Ein Pmr Ben)erkiinben rniigeo dieaen, einigen h w i i r f e n zu begegoen, welche man &en diel'e 'I'hcorie erhoben hat.

1 . N e w t o n hat die I,erondere Brcchun;: des Jslmdfchen ~ f i a l l s JIS einea Umtis aopliihrt, ( l a k die Lichttheihhn gcnorlene Kurperchen leyn mbmen, m i l er c1 lich a& wahrrclieitilicll denkt,

dafs die rhfchicdenen Seiten dierer Tbeile von (!em

Kryhll vcrfchiedentlich rogcrogrn werdeo; und neil Huyghenr kin Uorermogen bekeant, alle

Page 45: Ueber die Theorie des Lichts

Erfcheinungen in dem Doppelfpathe auf genug- thuende Art zu erklarea. Hiogegen nimmt -N ew- t o n von delTen gewohnlicher Genauigkeit und Aufrichtigkeit man es nicht hatte emarten follen, f i r diefe Refraction ein niues Gefetz an, ohne einen Grund antugeben, wodurch das H u pg h e n'rche widerlegt worden .ware welches Ha 11 y richti- ger als das N e w t o n'fche gefunden hat '). Ohne dali N e w t o n verfucht * aus kinem eigenen Sy- ltem einige Erklkung der gemeinlten und deiittkh- hen Wirkungen des Doppelrpaths antugeben, iiber- geht er die fehr fclriine uod fcharffionige Theorie H u y g h e n s ")* welche mit deo Hauptwirkim- gen in allen befondern Fallen iibereinnimmt und Gch hierdurch natiirlicber Weife Anfpriiche auf Wahrheit erwirbt. Diefe Uebcrein[tirnmung ubergeht er, urn

eine Schwierigkeit austuzeichoeo, f iir welche in fei- ner eigenen Theorie blos eine WortauflGfung ge- hinden wcrden kann und welche neblt sodern wahr- fieinlich no& taoge unetklart blciben w i d -*).

2. Miche l l hat einige Vefuche gemacht, aus welchen hr erhellen Tcheint, dali die LichtItrahlen

3 Durch die Vetfuche der Henm W o l l r R o o trod M r l u r ( A n n a l m A'. F. B. t . S. r5r u. 177.) iR leitdem 5ekront- lich die Ricbti8kait d o Huygheo' lcheo Gefeuoa der ungenohnlicheo Brechong im DoypeKprlbe auter d e m Zweifel 8efeut worden. G i 11 o r 1.

**) S. diere Annol. B. 8 . s. r61. f. G. *'*) Was diere Schmerigkeit berriffc; lo Geb1':och Hr. La-

p l I cot Ge r l r rioen enrfcheideideo h r i r &ego0 die Un- dulruoadworie an ; diefe Anmal. ff. F. B . a. S.448. G.

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ejn *jrkli&H Moment haben, durch deKen Hult'e eim Bewegong henorgebracht wird, wenn lie auf cine &One, [&r lcicht bewegliehe Kupferplstte tat- len *). Allein, wenn man auch der Platte e k e ~ 0 1 1 - korllmen peopendiculare L q e und .die Abwefen- hcit eiaer rdwarts fieigenden Luft zugefiehet, co wird doch bei eioem jeden folchen Verhche eine @here Menge Hitze lich der M an der F l d w mittheilea, ruf.welche das Licht fdlt , als- an. der eatgegengefnutcn Pliiche, und die griiGere Am- dehnuog mub nothweadig a d der srfien Fluche ei- Den @hem bruck und ein fehr merkliches ZU- riickgebco der Plrtte nach der Richtung der Lichu bewirken. B c n n e t hat dicfen Verhch mit einem empbdlichern Apprrate und ruch mit AuslchluG Jer Luft wiederholt, und mrcht fchr richtig aus

dem @orlichen Fehlfchlsgen deITidben cineo Schlufs turn Vortheile dea wellenfiirmigm Schwinuogs- fyffems d.r Lichu **). Denn wenn man auch cine krum denkbare Feioheit den Kiirpertheilchen der Lichts zbfchreibt, 10 ware doch LU erwar- ten, dds die Wirkuogen derl'elben denen der vie1 wenigcr fchoellen Bewcgungen der electrifcheu Flulligkeit , welche auch in ihrer fchwichfien Re- I'chaffenheit fehr leicht zu bemerken btj, einjger- malsen entfprechen wiirden.

*) P r i e l t l c y ' s O p c ~ u . y.

*'I PhlloJ Tronracr. / O r '7g'. p. $7.

Klct?epa U~bor l t rung S. 182. A. d L/.

Y.

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I m= I 3. I5 giebt einige Erfcbeinuogen der Lichu

der Sonnenphosphore, nelche dem CorpuscularSy- ff erne aufdem erhn AnblickgirnlLg au feyn fcheinen ; daG ts tam Beyfpiel r ide Monate wie rerborgen bleibt und d a r a Wirkung der.Hitze wieder aus- gefondcrt rritd. Mer bei oiiherer Betrachtung giebt es hier keine Schwierigkeit , wenn man cmnimmt, dafs die Theilchen diefer Phorphore , welche durch Wirkung dea Lichts turn Schmngen gebracht worden find, in ihrer Bemegung durch die U t e ~ehemmt wetden, snnredsr durch Veminderung d u Hau- m u diefer Mdterie , oder auf aoder6 Art, und dafs fie, nachdem der Widerllrnd entfernt worden, ihro Bewegung fodeuen , fo wie es eine Uhrfecler ma- ehen witd, welche eine(Zeidaog in eioem mittlern Ruhehnd h e r Schwbgung feilgehalten worden ilt. Audr iQ us nicht unmiiglich, d& die Wiirrne felbfi unter einigenUmlt;inden auf eine ahnlicheArt gebunden feyn kiinne '). Vielleicht durheo die Wit- kringen der Wb'me uns hierdurch verfiiindlicher we& den. Gegenwartig fkheint es fehr nahrfcheinlich zu r e p , dab dar Lichr bloa in der Giftern Wiederholug feiner We1lenkhl;ige oder Schwinguogsn voo du Wjimovafcbieden fey. Jene WeUenl'chlige, wel& Gch ionerhrlb geufier Grenzen in Anreh~g der Wieduholung befinden, Liod fahig, auf den GeGchu- nerven zu wirken und das Licht drrzdtellen; diere, welche IaogGmer und wahrfceinlich fiirker furl, ma- clien blor die Warme aus. Wiirme uodLicht gelan- ') Nichol/on'r Jouvml VoL IL p. 394 Y.

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8- mit d o p p e l t e n ~ e d c h a f t ~ f p uru; im khWin-

& a d - (vibrcuory) oder blsibsnden und im wel- lcnfchlrgenden (undrrlocory) oder voriibcrgehen- Jur Zubode. Schwingendu Licht ilt eine l a n p fame Bewegung hreanender Korpcr oder der Son- oeophorphore, und wellenfchlr~endu oder C h h - leadem Licht ia die Bewegung dea iitberifcben Mit- teb, welche durch jeoo Schwbguqen eotltam- den iIt Schwiagsode Warme iR eine Bewegung, wel- cber rile mrterielle Subltmmm anternorfen Gild,

und wdche mehr oder wcniger bleiknd ill; wel- lcnfchlrgende W k m e ilt die B m e p n g deJTelben athenfdien Mittclr, dar, wie von K i n 8 *) und von ? i c c e t ") guagt worden, zur R d ' d o n &en To Bhig, alr du Licht, und xuch H e r f c h e l ruch einer befosdem Refraction T i ilt "'). Dab die Wime den Utes KiirperP rid lchnellcr mitgetheilt vird durch freim Zutritt, alr WCM Ge

ffrahlend ill oder durchein ruhendesIKme1 geht, hat der Graf R u m fo r d durch fch3ttbare Vufuche g e zeigt. Man weirs, dafs einige .Kiirper, welche das Licht clurchlalren , zum Hiodurchlalkm der Wirme unfihig feyn kiinnea ; ruf eben die Art, wie gewae Kurper eioige Arten der Lichu durdalreo Itomen, i d e m lie fir &e andern dunkel God.

Aur sllem dieliem erhellet, drlj die wenigen o p tikhen Erl'chcinudgen , welche eine Ertlarung aus

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c 304 I dem Corpuscular-Syftem zulaITen, ebeofells mic diefer Theorie iibereifimmen ; dals viele andere, welchs.man IingR gekaont , aher oiemals verflan- den hat, durch H u e der letztereo vollkommeo ver- ltiindlich werden; und daG verfcliiedene neueThat- lachen gefuodcn worden rind, welclie Gch nur ruf drcfe Art mit aodern Thatfachen in eine ~011- kommene Ucbueinflimdung briageo laflen, und auf die einfachenCrundGtke des welleoformigcn Schwin- guo6sfyltems hinweiren. Ich hoffe, man werde dic- fern h~ Folge hiofuhro das zweite uod dritte Buch von Newtoor Optik els beUer und volliger r e r h o - den aoreho, als das bisher mit dem erften Buche ge- fchehen ift : wenn rber uopertheylfcheo Ricbtern diefe hiozugefigten Beweife zu Feltlettug einer Thcorie maogelhrft fcheinen, fo wird er ihoen leicht feyo, in die BePchrBeoheit der verfchiedenen VerlL- che mehr im Eioteloen eiozudringen uod dieuoiiber- windlichen, aus der N e w ton’fcheo Lehre ficfrco- den Schnierigkeiten an den Tag zu legen, deren Aufzihhog hier unaageoehm und Jiftig fey0 wiirde. Die Verdiede ihres Urhebcrs in der NaturPrilTen- rchrft Cod ouber allem Zweifel uod oboe rlle Ver- gleichung gofs ; kine optifche Entdeckuog voo der Zufammeofettung des weif‘seo Lichts wiirde alleio fei- nen Nameo verewigeo, und die Schlulle felbfl, we!- che suf den Umlturz feiner Syfieois abzielen, geben &a beften Beweis von der hewundernswiirdigen Gcoauigkcit feioer Verluche.

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I 205 3 so gniigend und entfcheideud ruch diere

&"ode zu feyn fcbeinen, 10 kann es nicbt uber- fluffig r e p , no& mehr Befiitigung aufzuruchen ; und &ere I5Gt Iich vorziiglich von eiaern Verluche emarten, welcher von detn PmfefTor R o b i f o n iiber die Bncchung des Lichu fehr fcharflin- ni,o vorgekhlagen worden i f i , w a n es ron den entgegengefettten Rindern des Srturnrioges zu u m zuruckkehrt. Denn nach c'dr Corpucular- Theorie miifrte rler Ring fehr rerzem erfieinen, w e m er durch ein achromrtifches Prima gcfehea wird; eine rhnliche Verzerrung miilite auch bei der Scheibe des Jupiter beobachtet werden. Wenn man .her fbdc , drli in dem gsozen Lichte, nelcher von diefem Planeten reflectirt wird, eine &i&eAblenkung bewirkt wird, fo kana khwerIicb &nip Hoff nung iibrig bleiben, drh man die Eqpkhr f t t ts ckr Lichts rw einer Verglei- c h u g mit dsr Bewegung gewor€- Kiirper werde trkliren konnen.