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07.11.2016
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üK 3: Register 10 und 11
Verwaltungsgrundsätze
Stufenaufbau des Rechts
Grundlagen/Systematik des öffentlichen Rechts
Grundlagen Verwaltungsakte
STECKBRIEF
2© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Name: Thomas KoblerAlter: 36Zivilstand: verheiratet / 2 MädchenBeruf: Leiter Bewilligungen
Stadt WilHobbies: Familie, Musik, lesen, Sport
Zielsetzung
1.1.3.2.1 Verwaltungsgrundsätze allgemein
Ich zeige an konkreten Beispielen die Anwendung der vier Verwaltungsgrundsätze auf.
© Branche Öffentliche Verwaltung/ Administration publique/
Amministrazione pubblica3
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Zielsetzung
1.1.3.3.1 Stufenaufbau des Rechts
Ich erkläre anhand von konkreten Beispielen den Stufenaufbau des Rechts innerhalb und zwischen den Verwaltungsebenen.
© Branche Öffentliche Verwaltung/ Administration publique/
Amministrazione pubblica4
Zielsetzung
1.1.3.3.2 Grundlagen/Systematik des öffentlichen Rechts
Ich erkläre den Unterschied zwischen privatem und öffentlichem Recht anhand eines konkreten Beispiels.
© Branche Öffentliche Verwaltung/ Administration publique/
Amministrazione pubblica5
Zielsetzung
1.1.3.3.3 Grundlagen VerwaltungsakteVerfügung/Rechtsmittelverfahren
Ich verfolge einen konkreten Verwaltungsakt in den Rechtsgrundlagen nach.
© Branche Öffentliche Verwaltung/ Administration publique/
Amministrazione pubblica6
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Ablauf (1)Begrüssung, Lernziele und Ablauf:
Verwaltungsgrundsätze• Input
• PartnerarbeitStufenaufbau des RechtsVerwaltungsverfahren
• Input• Partnerarbeit
Öffentliches Recht – Privatrecht• Input mit Plenumsfragen
Persönliche Reflexion – Bearbeitung LLD© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Ablauf (2)
Grundlagen VerwaltungsakteVerfügung/Entscheid
• Input• Gruppenarbeiten
Ordentliche RechtsmittelAusserordentliche Rechtsmittel und Rechtsbehelfe
• Input • Gruppenarbeiten
Verwaltungszwang• Input
• Partnerarbeit/RepetitionPersönliche Reflexion – Bearbeitung LLD
Zusammenfassung© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Was verstehen wir unter «Recht»?
© Branche Öffentliche Verwaltung/ Administration publique/
Amministrazione pubblica9
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Recht?
10© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Alle Vorschriften,die das (äussere) Verhaltender Menschen im gesellschaftlichenLeben regeln und die durcheine zuständige Autorität durchgesetzt werden.
CharakterisierungSollensnorm� Das Recht schreibt uns vor, wie wir uns verhalten sollen.
Heteronome Verbindlichkeit� Alle Personen der jeweiligen Rechtsordnung müssen diese beachten, ob sie dies wollen oder nicht.
Durchsetzbarkeit / Erzwingbarkeit� Das Recht kann durch bestimmte staatliche Organe (Gerichte, Verwaltung, Polizei) durchgesetzt werden, notfalls zwangsweise.
Legitimität� formelle (vom zuständigen Organ im ordnungsgemässen Verfahren erlassen)� materielle (inhaltlich: Recht muss gerecht sein (z.B. Rechtsgleichheit))
Veränderlichkeit� Die Gesellschaft, die Ansichten der Menschen, verändern sich. Mit ihnen verändert sich auch das Recht.
11© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Freiheit?
Die Freiheit des Sklavenhalters ist die Unfreiheit des Sklaven. Abraham Lincoln
Freiheit ist:• rechtliches Dürfen• faktisches Können
Das Recht schränkt das rechtliche Dürfen ein, um das faktische Können sicherzustellen.
Einzelne Rechtsgüter werden eingeschränkt, um andere Rechtsgüter zu schützen (Güterabwägung ).
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Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Rechtsstaat Schweiz
Gewaltenteilung/-trennung:
Rechtssetzung durch die Parlamente (Legislative) unter Vorbehalt der Volksrechte (Referendum).
Rechtsvollzug durch Exekutive mit Hilfe der Behörden und der Verwaltung.
Rechtsprechung durch die Judikative (Gerichte).
Zweck• Vermeidung von Machtballung und Amtsmissbrauch• Schutz der Rechte und Freiheiten der Staatsbürger durch gegenseitige
Kontrolle der Behörden
13© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Rechtsstaatliches Handeln
Bundesverfassung Artikel 5:
Grundsätze des rechtsstaatlichen Handelns1Grundlage und Schranke staatlichen Handelns ist das
Recht.2Staatliches Handeln muss im öffentlichen Interesse liegen
und verhältnismässig sein.3Staatliche Organe und Private handeln nach Treu und
Glauben.4Bund und Kantone beachten das Völkerrecht.
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Administration publique/ Amministrazione pubblica
Schutz der Bürgerinnen und Bürger
Das Verwaltungsverfahren und die damit verbundenen Grundsätze des Verwaltungshandelns (Verwaltungsgrundsätze) geben den staatlichen Behörden und der vollziehenden Verwaltung Leitplanken für das tägliche Handeln.
15© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Gesetzmässigkeit der Verwaltung(Legalitätsprinzip)
Art. 5 Abs. 1 BVDas Recht ist Massstab und Schranke der Verwaltungstätigkeit (Bund, Kanton, Gemeinden)
• Die Verwaltung wird nur tätig, wenn ein Gesetz sie dazu ermächtigt.
• Die Verwaltung hält sich im Rahmen der Gesetze und beachtet die Rechtsgrundsätze.
Funktion:• Gewährleistung von Rechtssicherheit und Rechtsgleichheit• Schutz des Individuums vor staatlichen Eingriffen• demokratische Legitimation des Verwaltungshandelns
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Administration publique/ Amministrazione pubblica
Grundsatz Öffentliches Interesse und Verhältnismässigkeit
Art. 5 Abs. 2 BVStaatliches Handeln muss im öffentlichen Interesse liegen und verhältnismässig sein.
• Staatliches Handeln soll im öffentlichen Interesse liegen.• Bei Rechtsanwendungen werden öffentliche und private
Interessen gegeneinander abgewogen und in ein vernünftiges Verhältnis gesetzt.
• Eingriffe in Rechte der Bürgerinnen und Bürger erfolgen nur, wenn dies notwendig ist und soweit öffentliches Interesse besteht.
17© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Rechtsgleichheit
Art. 8 Abs. 1 BV;Alle Menschen haben Anspruch auf Gleichbehandlung (Festsetzung der Rechte und Pflichten nach dem gleichen Massstab; in Rechtsetzung und Rechtsanwendung)
• Alle Bürgerinnen und Bürger werden gleich behandelt.• Das Recht wird bei allen gleich angewendet.
– Zwei gleichartige Sachverhalte werden nicht unterschiedlich behandelt, sondern gleich.
– Zwei verschiedenartige Sachverhalte werden nicht gleich behandelt, sondern ungleich.
18© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Treu und Glauben
• Das Verhältnis zwischen der Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern ist von gegenseitigem Vertrauen getragen.– Es verhält sich jede, jeder so, wie es der andere von
ihnen in guten Treuen erwarten kann, d.h. kein widersprüchliches oder gar rechtsmissbräuchliches Verhalten.
• Bürgerinnen und Bürger dürfen sich auf die Verbindlichkeit der Auskünfte der Verwaltung verlassen.
19© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Ermessen
Ermessen ist ein Entscheidungsspielraum, ein Freiraum, den der Gesetzgeber den Verwaltungsbehörden gewährt.
Art des Ermessens:• Entschliessungsermessen (v.a. Kann-Vorschriften)• Auswahlermessen (Entscheidungsspielraum in der Wahl
verschiedener Massnahmen)• offene Formulierung (z.B. «nach Möglichkeit», «soweit
zumutbar», etc.)
20© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Partnerarbeit
Aufgabenblatt «Grundlagen Verwaltungsverfahren I –Lückentext und Fragen»
Zeitvorgabe: 20 Minuten
Anschliessend Besprechung im Plenum.
21© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Stufenaufbau des Rechts
Verordnung
Gesetz
Verfassung
22© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Stufenaufbau des Rechts auf den 3 Ebenen
Gem
eind
en
Kan
tonBun
dBundes-verfassung
Bundes-gesetze
Verordnungendes Bundes
Kantonsver-fassung
KantonalesGesetz
Verordnungdes Kantons
Gemeinde-ordnungoder
Gemeindeorganisations-
reglement
Reglement
oderBeschluss
23© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Zusammenfassung
24© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
VerfassungGesetzVerordnung Hierarchie auf Bundesebene :
� Bundesverfassung (BV)/ europ. Menschenrechtskonvention� Bundesgesetze� Allgemeinverbindliche befristete Bundesbeschlüsse� Einfache Bundesbeschlüsse der Bundesversammlung� Verordnung des Bundesrates
Hierarchie auf Kantonsebene:� Kantonsverfassung� Kantonale Gesetze� Beschlüsse des Kantonsrats (Kt. SG)� Verordnung des Kantonsrats (Kt. SG)� Verordnung der Regierung
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Öffentliches Recht – Privatrecht
25© Branche Öffentliche Verwaltung/
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Öffentliches Recht Privatrecht
Öffentliches Recht oder Privatrecht?
Verfahren/Gegenstände Öffentliches Recht Privatrecht
Kaufvertrag
Baubewilligungs-verfahren
Kreditbewilligung derGemeindeversammlung
26© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Die Gemeinde mieteteine Garage für das Kommunalfahrzeug des Werkhofes
Privatrecht
Im Privatrecht unterscheiden wir zwischen:«Zwingendem Recht» und «nicht zwingendem Recht».
Zwingendes RechtDie Parteien können nicht frei vereinbaren, sie müssen sich an die gesetzlichen Bestimmungen halten. Zum Beispiel im Arbeitsrecht: Arbeitgeber und Arbeitnehmer können nicht vereinbaren, dass der Arbeitnehmer auf Ferien verzichtet; Mindestferien sind vorgeschrieben.
27© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Privatrecht
Im Privatrecht unterscheiden wir zwischen:«Zwingendem Recht» und «nicht zwingendem Recht».
Nicht zwingendes RechtDie Parteien können frei vereinbaren. Es gibt auch da Grenzen: ein Vertrag darf nicht unmöglich, unsittlich oder widerrechtlich sein. Zum Beispiel etwas verkaufen, was mir nicht gehört – das Matterhorn.
28© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Privatrecht
Schweizerisches Zivilgesetzbuch• Personenrecht• Familienrecht• Erbrecht• Sachenrecht• Obligationenrecht
29© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Öffentliches Recht
Es regelt die Grundlagen, die Organisation und die Tätigkeiten des Staates:
StaatsrechtBundesstaatsrecht (Bundesverfassung)Kantonale Staatsrechte (Kantonsverfassungen)
VerwaltungsrechtStaatliche VerwaltungstätigkeitSteuerrecht, Baurecht, Zollrecht, Strassenverkehrsrecht
30© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Öffentliches Recht
Es regelt die Grundlagen, die Organisation und die Tätigkeiten des Staates:
StrafrechtVerbrechen, Vergehen, StrafenSchweizerisches Strafgesetzbuch
ProzessrechtVerfahren vor GerichtZivilprozess, Strafprozess, Verwaltungsprozess
31© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Öffentliches Recht
Es regelt die Grundlagen, die Organisation und die Tätigkeiten des Staates:
Schuldbetreibungs- und KonkursrechtVerfahren beim Eintreiben von GeldforderungenBetreibung, Pfändung, Konkurs
KirchenrechtInterne Organisation der KirchenVerhältnis Staat – Kirche
32© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Öffentliches Recht
Es regelt die Grundlagen, die Organisation und die Tätigkeiten des Staates:
VölkerrechtBeziehung zwischen den Staaten (Staatsverträge)
33© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Rechtssammlung
34© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Rechtssammlung Kanton SG
35© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
www.gallex.ch
Unterschied Öffentliches Recht – Privatrecht
Erklären Sie in wenigen Sätzen den Unterschied zwischen dem Öffentlichen Recht und dem Privatrecht.
36© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Verwaltungsverfahren
37© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Wichtigste Rechtsgrundlage im Kanton St. Gallen:
Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege(VRP; sGS 951.1)
Verwaltungsverfahren
38© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Wird oft durch ein Begehren einer Bürgerin oder eines Bürgers ausgelöst.
Zum Beispiel durch den Wunsch, ein Haus zu bauen.Dafür ist eine Baubewilligung notwendig.
Verwaltungsverfahren
39© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Zuständigkeit der BehördeDie Behörde, welche die Eingabe erhält,ist verpflichtet, ihre Zuständigkeit zu prüfen.
Ist sie nicht zuständig, informiert sie denAbsender und leitet die Eingabe an die zuständige Behörde weiter.
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Verwaltungsverfahren
40© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Verfahrensbeteiligteam Beispiel des Einfamilienhauses
Adressat /Betroffene des Entscheides:die Bauherrschaft
Verfahrensbeteiligte: die vom Entscheid betroffenen Dritten,z.B. Nachbarn.
Vertretung: Die Verfahrensbeteiligte können sich auch vertreten lassen, z.B. durch eineRechtsanwältin/einen Rechtsanwalt.
Verwaltungsverfahren
41© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Ausstandspflicht (Art. 7 VRP)
Die betroffenen Bürger haben Anspruch auf eine rechtmässig zusammengesetzte Behörde. Das erfordert, dass Verwaltungs-angestellte oder Behörde-Mitglieder bei Interessenkonflikten in den Ausstandtreten.
Ein Interessenskonflikt kann personen-bezogen oder sachbezogen sein oder bei persönlichem Interesse vorkommen.
Interessenskonflikte
42© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Nennen Sie Beispiele von sachbezogenenInteressenskonflikten:
Nennen Sie Beispiele von personen-bezogenen Interessenskonflikten:
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Fristen
43© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Der Tag, an dem ein Entscheid eröffnet (zugestellt) wird, zählt bei der Fristberechnung nicht.
Fristen enden am letzten Tag um 24.00 Uhr.Ist dieser letzte Tag der Frist ein Samstag oder ein öffentlicher Ruhetag, endet dieFrist am folgenden Werktag.
Frist wahren
Damit die Frist gewahrt bleibt, muss eine betreffendeHandlung vor Ablauf der Frist vorgenommen werden.Schriftliche Eingaben müssen vor Ablauf der Frist der schweizerischen Post oder einer schweizerischen diplomatischen oder konsularischen Vertretung übergeben werden.
44© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Fristerstreckung
Gesetzlich festgelegte Fristen können nicht erstreckt werden!
Legt eine Behörde eine Frist fest, kann diese erstreckt werden!
45© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Konkretes Beispiel eines Verwaltungsverfahrens
Vielfach wird ein Entscheid nur dann ausgelöst, wenn der Bürger dies verlangt, z.B. eine Baubewilligung.
⇒ z.B. Formular Baubewilligungsgesuch einer Gemeinde⇒ meist von Websites herunterzuladen
Von Amtes wegen wird das Verwaltungsverfahren insbesondere dann eingeleitet, wenn es zum Nachteil des Bürgers ist (z.B. Bauen ohne Bewilligung).
46© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Ablauf Verwaltungsverfahren
Abklärung des Sachverhalts (Art. 12 ff VRP)Zivilverfahren = DispositionsmaximeBehörde wird nur auf Begehren einer Partei tätig.
Verwaltungsverfahren = OffizialmaximeBehörde wird von Amtes wegen tätig.
Beweiserhebung:
• Befragung von Beteiligten, Auskunftspersonen und Zeugen• Beizug von Urkunden, Amtsberichten und Sachverständigen• Vornahme von Augenscheinen
• weitere geeignete Massnahmen
47© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Ablauf Verwaltungsverfahren
Rechtliches Gehör (Art. 29 Abs. 2 BV, Art. 15 VRP)
• Gelegenheit zur Stellungnahme VOR Erlass einer erheblich belastende Verfügung
• Recht auf Akteneinsicht
48© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Ablauf Verwaltungsverfahren
Vorsorgliche Massnahmen (Art. 18 VRP)
• zur Erhaltung des Zustandes (z.B. Baustopp)
• zur Sicherung bedrohter rechtlicher Interessen(z.B. Grundbuchsperre)
49© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Partnerarbeit
Aufgabenblatt «Grundlagen Verwaltungsverfahren II –Fragen zur Repetition»
Zeitvorgabe: 20 Minuten
Anschliessend Besprechung im Plenum.
50© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Verfügung/Entscheid
• Das in einem Gesetz oder in einer Verordnung niedergeschriebene Recht (generell abstrakter Erlass) wird mit
• einer Verfügung / einem Entscheid auf den Einzelfallangewendet.
• Ein Verwaltungsverfahren wird in der Regel mit einer Verfügung abgeschlossen.
51© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Verfügung/Entscheid von Behörden
Den Entscheid einer Einzelbehörde nennen wir Verfügung/Entscheid
Den Entscheid einer Kollegialbehörde nennen wirBeschluss(Regierungsrat → Regierungsratsbeschluss)
Den Entscheid einer richterlichen Behörde nennen wirUrteil
52© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Verfügung: Definition I
1. Hoheitliche einseitige Anordnung einer Behörde• hoheitliche Anordnung• ohne Zustimmung des Betroffenen wirksam
2. Individuell-konkrete Anordnung• Rechtssätze sind generell-abstrakt • Verfügungen sind individuell-konkret
3. Anwendung von Verwaltungsrecht• jeder Träger öffentlicher Gewalt ermächtigt für Verfügung
53© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Verfügung: Definition II
4. Auf Rechtswirkungen ausgerichtete Anordnung• in einem konkreten Fall werden Rechte und Pflichte
eines bestimmten Privaten begründet, geändert oder aufgehoben
5. Verbindlichkeit und Erzwingbarkeit• Verfügungen sind verbindlich und erzwingbar. Sie
können vollstreckt werden.
54© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Inhalte und Aufbau • Angabe der wesentlichen Tatsachen und Rechtssätze, auf die sich
der Entscheid stützt.
• Erkenntnis /Dispositiv : Rechtsspruch der Behörde, die eigentliche Entscheidung – d.h. welche Rechte oder Pflichten dem Betroffenen auferlegt werden.
• Kostenregelung : Gebühren oder andere Kosten, welche dem Betroffenen auferlegt werden.
• Rechtsmittelbelehrung mit Angabe an welche Instanz, innerhalb welcher Frist.
• Adressaten : Betroffene und allenfalls deren Vertreter, andere Behörden oder Amtsstellen
• Daten und Unterschrift : Tag, an dem die Behörde entschieden hat; mit Unterschrift der entscheidungsberechtigten Person; Datum für den Versand ist wichtig für die Fristberechnung beim Rechtsmittel
55© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Rechtskraft
Fehlt einer Verfügung / einem Entscheid die Rechtsmittelbelehrung, beginnt die Rechtsmittelfrist nicht zu laufen.
In diesem Fall ist eine Verfügung / ein Entscheid nicht rechtskräftig und kann nicht vollzogen werden.
56© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Fehlerhafte Entscheide
Nichtige Verfügung gar keine Rechtswirkung
Mangel Verfügung wird angefochten
57© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Gruppenarbeit I
Aufgabenblatt «Gruppenarbeit Verfügung – Bausekretär Gemeinde Oberriet»
Zeitvorgabe: 30 Minuten
Anschliessend Besprechung im Plenum.
58© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Gruppenarbeit II
Aufgabenblatt «Gruppenarbeit Verfügung – Protokoll Vormundschaftsbehörde»
Zeitvorgabe: 30 Minuten
Anschliessend Besprechung im Plenum.
59© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Ordentliche RechtsmittelAufschiebende Wirkung
Beschwerde (Art. 59 ff. VRP)
Rekurs (Art.40 ff. VRP)
Einsprache(Spezialgesetz)
60© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Einsprache / Anfechtungsgründe
61© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Instanz: In der Regel die gleiche Instanz
Frist: gemäss Gesetz, oft innert 30 Tagen
alle Mängel, insbesondere die Unzuständigkeit der erlassenden Behörde, der Verstoss gegen wesentliche Form- und Verfahrensvorschriften, die unrichtige oder unvollständige Feststellung des Sachverhalts sowie die Rechtswidrigkeit und die Unangemessenheit des Inhalts der Verfügung
Rekurs / Anfechtungsgründe
62© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Instanzen: Oberstes GemeindeorganKantonale DepartementeVerwaltungsrekurskommissionVersicherungsgericht
Frist: 14 Tage (Art. 47 VRP) (CH in der Regel 30 Tage)
es gelten die selben Anfechtungsgründe wie bei der Einsprache
Rekursverfahren
63© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
ParteienIn den jeweiligen Gesetzen ist festgelegt, wer zum Verfahren berechtigt ist. Art. 45 VRP: Erfordert persönliches schutzwürdiges Interesse
KostenIn der Regel trägt die unterliegende Person im Verfahren die Kosten.
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Beschwerde / Anfechtungsgründe
64© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Instanz: Verwaltungsgericht
Frist: 14 Tage (Art. 47 VRP)
Beschwerdeverfahren
65© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Bei der Beschwerde werden Rechtsverletzungen sowie unrichtige oder unvollständige Feststellungen von Sachverhalten geltend gemacht. es sind keine neuen Begehren mehr zulässig
KostenIn der Regel trägt die unterliegende Person im Verfahren die Kosten.
RechtsmittelinstanzenInstanzenzug Verwaltungs-
verfahren Kanton SG
66© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Ausserordentliche Rechtsmittel und Rechtsbehelfe
67© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Revision Rechtsverweigerungsbeschwerde
Aufsichtsbeschwerde Anzeige
a.o. Rechtsm
ittelR
echtsbehelfe
Revision
Begehren um Wiederaufnahme des Verfahrens (Revision, Art. 81ff VRP) gegen rechtskräftige Verfügung, wenn• die Verfügung durch Arglist oder strafbare Handlung
beeinflusst war• die Behörde sich in einem offenkundigen Irrtum über
entscheidende Tatsachen befunden hat• die Behörde wesentliche Tatsachen oder Beweismittel,
die zum Zeitpunkt des Erlasses der Verfügung bestanden haben, nicht kannte
68© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Rechtsverweigerungsbeschwerde
(Art. 88 ff VRP)steht offen, wenn• sich eine Behörde weigert, eine vorgeschriebene
Handlung vorzunehmen oder eine solche Handlung verzögert
• eine Behörde ihre Amtsgewalt missbraucht oder eine strafbare Handlung begangen hat
• eine Behörde in einer anderen Art willkürlich gehandelt hat
69© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Formelle Anforderungen an Rechtsmittel
formelle• Schriftlichkeit • persönliche Unterschrift
inhaltliche• Antrag = Rechtsbegehren • Darstellung des Sachverhaltes • Begründung
Beilagen• die angefochtene Verfügung• allfällige Beweismittel
70© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Gruppenarbeit I
Aufgabenblatt «Gruppenarbeit Rechtsmittelverfahren–ordentliche und ausserordentliche Rechtsmittel»
Zeitvorgabe: 30 Minuten
Anschliessend Besprechung im Plenum.
71© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Gruppenarbeit II
Aufgabenblatt «Gruppenarbeit Rechtsmittelverfahren–graphische Darstellung Rekursverfahren»
Zeitvorgabe: 20 Minuten
Anschliessend Besprechung im Plenum.
72© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
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Verwaltungszwang
Zwangsvollstreckung• Geldleistungen � Betreibung nach SchKG• Handlungen, Duldungen
Unterlassungen � Ersatzvornahme
Verwaltungsstrafe• Ungehorsamsstrafe• zusätzliches Druckmittel• Art. 292 StGB, Ungehorsam gegen amtliche
Verfügungen
73© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Partnerarbeit
Aufgabenblatt «Fragen/Lernkontrolle – Verfügungen und Rechtsmittelverfahren, Rechtskraft/Vollstreckung»
Zeitvorgabe: 20 Minuten
Anschliessend Besprechung im Plenum.
74© Branche Öffentliche Verwaltung/
Administration publique/ Amministrazione pubblica
Ziel erreicht?
1.1.3.2.1 1.1.3.3.11.1.3.3.2
© Branche Öffentliche Verwaltung/ Administration publique/
Amministrazione pubblica75
1.1.3.3.3.