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Umweltprüfungen und interne Umweltaudits: Vorbereitungen

von Bernd Reichel

Über diesen Die effektive Durchführung von Umweltprüfungen gemäß derBeitrag Europäischen Verordnung 1221/2009 („EMAS“) und von in-

ternen Umweltaudits nach der Managementnorm DIN EN ISO 14001 Umweltmanagementsysteme erfordert eine strukturier-te und gründliche Vorbereitung. Die in diesem Beitrag ge-nannten Umsetzungstipps und -beispiele sollen dabei helfen.

1 Begriffsdefinitionen

DIN ENISO 14001 Bestandteil der Tätigkeiten oder Produkte oder Dienstleistun-

gen einer Organisation, der auf die Umwelt einwirken kann.

Systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Erlangung von Auditnachweisen und zu deren objektiver Aus-wertung, um zu ermitteln, inwieweit die von der Organisation festgelegten Auditkriterien des Umweltmanagementsystems erfüllt sind.

EG VO1221/2009 Derjenige Bestandteil der Tätigkeiten, Produkte oder Dienst-

leistungen einer Organisation, der Auswirkungen auf die Um-welt hat oder haben kann.

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Ein Umweltaspekt, der bedeutende Umweltauswirkungen hat oder haben kann.

Ein Umweltaspekt im Zusammenhang mit Tätigkeiten, Pro-dukten und Dienstleistungen der Organisation selbst, der de-ren direkter betrieblicher Kontrolle unterliegt.

Ein Umweltaspekt, der das Ergebnis der Interaktion einer Or-ganisation mit Dritten sein und in angemessenem Maße von einer Organisation beeinflusst werden kann.

Eine erstmalige, umfassende Untersuchung der Umweltaspek-te, der Umweltauswirkungen und der Umweltleistung im Zu-sammenhang mit den Tätigkeiten, Produkten und Dienstleis-tungen einer Organisation.

Die systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung der Umweltleistung einer Organisation, des Ma-nagementsystems und der Verfahren zum Schutz der Umwelt.

DIN ENISO 19001 Systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur

Erlangung von Auditnachweisen und zu deren objektiver Aus-wertung, um zu ermitteln, inwieweit die Auditkriterien erfüllt sind.

Verfahren, Vorgehensweisen oder Anforderungen, die als Be-zugsgrundlage (Referenz) verwendet werden, anhand derer ein Vergleich mit dem Auditnachweis erfolgt.

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Aufzeichnungen, Tatsachenfeststellungen oder andere Infor-mationen, die für die Auditkriterien zutreffen und verifizier-bar sind.

Ergebnisse aus der Bewertung der gesammelten Auditnach-weise im Hinblick auf Auditkriterien.

Ergebnis eines Audits nach Berücksichtigung der Auditziele und aller Auditfeststellungen.

2 Planung der Überprüfung/des Audits

Audit- Die DIN EN ISO 19001 definiert zunächst Prinzipien, die bei prinzipien einem Audit oder einer Überprüfung (nachfolgend wird nur

noch der Begriff Audit verwendet, der dann die Überprüfung

1. Integrität: die Grundlage des Berufsbilds 2. Sachliche Darstellung: die Pflicht, wahrheitsgemäß und

genau zu berichtenAngemessene berufliche Sorgfalt: Anwendung von Sorg-falt und Urteilsvermögen beim Auditieren

4. Vertraulichkeit: Sicherheit von Informationen Unabhängigkeit: die Grundlage für die Unparteilichkeit des Audits sowie für die Objektivität der Auditschlussfolge-rungen Vorgehensweise, die auf Nachweisen beruht: die ratio-nelle Methode, um zu zuverlässigen und nachvollziehbaren Auditschlussfolgerungen in einem systematischen Audit-prozess zu gelangen

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Auditplan -niger Arbeit hat man mit der Durchführung und der Doku-mentation!

Planen Sie für einen Audittag mindestens einen halben Tag Vorbereitung und einen halben Tag für die Dokumentation

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in der dann die Kalenderwochen den zu auditierenden Berei-chen gegenübergestellt werden. Sämtliche relevanten Berei-che/Prozesse, die sich aus den Umweltaspekten ableiten las-sen, sollten jährlich, nicht so relevante Bereiche/Prozesse

führen Sie im Team der Unternehmensleitung durch.

Auditteam Nachdem die Bereiche/Prozesse und damit die Anzahl der Au-dits festgelegt wurden, stellen Sie das Auditteam zusammen.

-reich geben. Die Entscheidung hängt natürlich von der vorhan-

-vanz) des Bereichs ab.

Klären Sie vor Beginn des Audits, wer was macht. Der Lead-

sollte sich auf das Ausfüllen der Auditchecklisten konzentrie-

erstellen.

Auditzeitplan Der Zeitplan sollte großzügig dimensioniert werden. Es ist

eine Zusammenfassung zu haben, als ständig zu hetzen. Es ist sinnvoll, die ausgewählten Bereiche/Prozesse auf einem Werk-

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plan zu kennzeichnen. Dadurch bekommt man ein besseres Gefühl für den Umfang des Audits, z. B. für die benötigte Zeit.

Bedenken Sie beim Zeitplan auch die Entfernungen (deshalb auch der Werkplan) von einem Bereich/Prozess zum anderen. Das wird leider sehr oft vergessen und führt dann immer zu Verschiebungen oder oberflächlich durchgeführten Audits. Weiterhin sollte der Zeitplan genügend Spielraum für Rückfra-gen, Dokumentensichtung und Interviews mit den Auditierten lassen.

Auditdoku- Zur Dokumentation während des Audits sollten Checklisten mentation verwendet werden, die vor Ort leicht und einfach ausgefüllt

1. Dokumenten-Checkliste 2. Interviewpartner-Checkliste

3 Durchführung

gezeigten Beispiele und Begehungsfotos sind anonymisierte Beispiele aus konkreten Projekten (Beratungen, interne Au-dits, Validierungs- oder Zertifizierungsverfahren). Es werden typische Situationen gezeigt, die in den meisten produzieren-den Unternehmen vorkommen.

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http://www.tuev-media.de/leseprob/lp_90410_04401_c.xls

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http://www.tuev-media.de/leseprob/lp_90410_04401_c.xls


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Zu auditie- Es sollten insbesondere die folgenden Bereiche/Anlagen be-rende Bereiche

Zum Start wäre es gut, sich vom Bereichsleiter einen kurzen

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usw.

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schen der Begehung und der Berichterstellung eine längere

Ebenso sind Checklisten von eingesehenen Dokumenten und von den Namen der Interviewpartner sowie deren Verantwor-tungsbereich nützlich.

Datum: Seite: Stand: 25.10.20xxBereich Beschreibung Verantwortlicher Datum/Zeit Bewertung

Produktion Anlage XYZ Vor-Ort Gefahrstofflagerung H. J. Maier 15.09./09:15 positiv

Gefahrstofflager Versch utzte Auffangwannen H. P. Schulz 15.09./10:30 negativ

Logistik/Versand Ladungssicherung H. F. Müller 15.09./14:15 positiv

Internes Audit Firma ABC

Foto-Liste

Datum: Seite: Stand: 15.10.20xxBereich Titel Dokumentenkennung Stand

Werkleitung Umwelt-Handbuch D-EHS-HB-UMH01C 08.06.13

Umweltmanagement VA Abfalleinsammlung und -bereitstellung D-EHS-VA-Abf01B 11.11.12

Personalabteilung Abfallbeauftragtenbestellung D-EHS-FB-BAB01A 06.01.11

Internes Audit Firma ABC

Eingesehene Dokumente- Les

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wie auch negativen Begehungsfotos. Während des Umweltau-dits wird nicht gezielt auf die Aspekte Sicherheit und Gesund-heitsschutz eingegangen. Eine Abgrenzung zu diesen Berei-chen ist aber nicht sinnvoll. Es sollten offensichtliche Defizite aufgenommen und geeignete Abhilfemaßnahmen eingeleitet werden.

Feuerwehr-zufahrten Material verstellt werden. Im Brandfall kann so wertvolle Zeit freihalten verloren gehen. Hier helfen eindeutige Markierungen, aber

noch besser ist es, wenn leicht zu entfernende Absperrungen installiert werden, die das Abstellen von jeglichem Material verhindern (s. Abb. 4).

verhängen!

Datum: Seite: Doku_Stand: 15.10.20xxBereich Name, Vorname Unterschrift Zeit

Werkleitung Meier, Matthias

Personalleitung Schmidt, Angela

Produktionsleiter Becker, Frederik

Prozessmanager Ber ich ABC Keller, Leo

Internes Audit Firma abc

Audit-Interview-Partner

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Zugestellter Eine Situation, die leider auch häufig bei einem Audit negativ Notausgang auffällt, sind zugestellte Notausgänge. Hier helfen am besten

Abfalltrennung Es reicht nicht aus, dass genügend Müllsammelbehälter ange-angemessen schafft werden. Es sollten sowohl die Behälter als auch dieorganisiert? Standorte eindeutig gekennzeichnet und markiert werden. Die

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VorbildlicheAbfallsammel- trennsysteme unabdingbar.station für dieProduktion

Zusätzlich ist es sinnvoll, an solchen zentralen Stationen auch Ölbinder, Besen, Kehrblech etc. anzubringen, sodass die benö-tigten Gerätschaften immer schnell verfügbar sind.

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Abfallsammel- Im Bürobereich fallen üblicherweise hauptsächlich vier bisstation für den fünf verschiedene Abfallstoffe an. An zentralen Stellen solltenOfficebereich angemessen dimensionierte Sammelbehälter aufgestellt wer-

den (s. Abb. 9).

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Schutzanstrich Beschichtungen von Auffangräumen für wassergefährdende fehlerhaft Stoffe müssen regelmäßig kontrolliert und instand gesetzt wer-

den (s. Abb. 10).

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Lagerung auf Gut dimensionierte Auffangwannen bieten einen sicheren Auffang- Schutz vor Kontaminationen. Die Wannen müssen regelmäßigwannen gewartet und gereinigt werden.

Gefahrstoff- Die Lagerung von Gefahrstoffen sollte bei Kleinmengen in lagerung speziellen Gefahrstoffschränken erfolgen. Diese sind von au-

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fährdung etc.) und den zutreffenden Gefahrstoffsymbolen zu kennzeichnen (s. Abb. 12).

Transport vonGefahrstoffen systeme mit integrierter Auffangwanne. Diese Systeme kön-

nen auch zur kurzfristigen Zwischenlagerung und Bereitstel-

Vor-Ort- Sehr wichtige Themen sind immer wieder die Kommunikation Information und Information. Eine gute Information der Mitarbeiter von an die „oben nach unten“ und andersherum ist wesentlich für ein gutMitarbeiter funktionierendes Managementsystem (s. Abb. 14)!

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Dokumen- Die Dokumentation der Begehungsergebnisse sollte in knap-tation

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wortlichen sollten über die Ergebnisse informiert werden. Ge-eignete Verbesserungsmaßnahmen sollten vorgeschlagen oder

-mentation ist ggf. eine „Vorher-Nachher“-Gegenüberstellung ein gutes Instrument, um Erfolge sichtbar zu machen. Dies er-höht meist die Motivation bei den Beteiligten und schärft gleichzeitig den Blick für zukünftige Begehungen.

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Betriebsbegehungen sind ein geeignetes Instrument, um im Rahmen von Umweltprüfungen und internen Audits nicht nur technische, sondern auch organisatorische Defizite zu ermit-teln.

Es müssen mit den Betroffenen und den Verantwortlichen ge-meinsam angemessene und wirksame Korrekturmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.

3 Literatur- und Quellenverzeichnis

[1] DIN EN ISO 14001 Umweltmanagementsysteme[2] EU Verordnung 1221/2009 über die freiwillige Teilnahme

von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS III)

-nagementsystemen

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