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018 WELLNESS MAGAZIN 09/11 COVERTHEMA 10 Jahre nach 9/11 » Unser bester Schutz sind stets wir selbst. « Josepha Kraigher-Porges, (1857–1937), österreichische Schriftstellerin Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 018

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018 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11

COVERTHEMA10 Jahre nach 9/11

»Unser bester Schutz sindstets wir selbst.«

Josepha Kraigher-Porges, (1857–1937), österreichische Schriftstellerin

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WELLNESS MAGAZIN 09/11 ■ 019

Das Jahrhundert wird schön! Bei derExpo 2000 in Hannover sah die Planung dernächsten hundert Jahre recht optimistischaus: humane Städte, digitale Wissensspeicherfür alle, moderne, fair handelnde Kleinbetrie-be in der Dritten Welt. „Die Menschheit mussnur die richtigen Entscheidungen treffen“, lau-tete die Botschaft. Das hat sie nicht, wie wirheute wissen, zehn Jahre nach 9/11! Das „Ler-nen aus der Geschichte“ ist nach wie vor Pro-gramm – eine große Aufgabe für die Zukunft.

Was macht uns Hoffnung? „Sehe icheine Krise als Zeit des Wandels, geht es mirschon ein bisschen besser“, sagte die heute inInnsbruck lebende Prähistorikerin und (Le-bens)künstlerin Romana Fornwagner treffend,die einst an der Datierung des Ötzi beteiligt warund heute für ihre Kunst und Aphorismen be-kannt ist. Ihr Wort in unser aller Ohr. Wohltuendund wohlklingend sind neben den Horrormel-dungen tatsächlich jene Berichte zu einer „neu-en Zeitqualität“, Stichwort „Wassermannzeital-

ter“, die neue Erkenntnisse und Bündnisse un-ter den Menschen bringen soll, neue Solidaritä-ten und das Gefühl einer globalen Menschlich-keit, von der alle profitieren können. Experten al-ler wissenschaftlichen Disziplinen sehen Chan-cen für diese Wende, die Erkenntnis und damitLäuterung und Linderung bringt. Endlich ein En-de der Angst – die größte Geißel schlechthin,denn Angst lähmt jede Vernunft und jedes pro-duktive Gefühl.

Kann man das glauben? Wir dürfenuns nicht auf alte Sicherheitssysteme verlas-sen, die versagten, sondern wir müssen für unsaktiv werden, jeder für sich und miteinander.Unstrittig wird es in Zukunft darum gehen,neue Sicherheiten zu schaffen, Ängste zu kana-lisieren, Belastungen zu konkretisieren – in kon-krete Aufgaben, damit wir besser damit umge-hen können. Gemeinsam mit unseren Exper-ten haben wir einen Aufgabenkatalog erstellt –denn, wie gesagt: „Die Menschheit muss nurdie richtigen Entscheidungen treffen.“ ➼Fo

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Absolute Sicherheit

gibt es nicht10Jahre nach

»Nine-Eleven«

Behütet sein, geschützt leben, ohne Angst – einTraum! Zehn Jahre nach der Katastrophe, deren

Folgen noch heute weltweit zu spüren sind, fragen wir Experten aus Politik und Wirtschaft,

was sie zu unserer persönlichen Sicherheit beitragen, und welche Verantwortung wir

selbst für uns übernehmen müssenText: [email protected]

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Die Szenerie ist so lebendig, als wäre es gerade erst gesche-hen. Im Büro läuft in Hördistanz das Radio. Ein Tag wie jeder an-dere im September, so auch die Nachrichten. Die Politiker strit-ten, das Wetter war wechselhaft, Unfälle auf den Autobahnen,dann: „Flugzeug crashte in World Trade Center“. Ein Ereignis, dasdie ganze Welt verändern sollte. Neue Ängste schossen im Re-kordtempo aus dem Boden, so auch neue Feindbilder, die man-chen Machthabern und Machthungrigen gerade recht kamen.Wilde Hatz auf Muslime (besonders auf die ganz gefährlichen, je-ne mit Kopftuch!) ist nur eine Folge.

Ein Blick auf den Bildschirm genügte. Hier wurde keinSiFi Movie vorgestellt, nein, fast zehn Jahre und unzählige Folge-katastrophen und Verschwörungstheorien später fühlen wir genaudasselbe: blankes Entsetzen. „Neben der persönlichen Tragik derBetroffenen war der Einsturz der Türme ein globaler Schock, der sichvia TV ‚live’ vor den Augen der Weltöffentlichkeit ins Unterbewusst-sein einer erfolgsgläubigen Generation eingegraben hat“, analysiertunsere Gastkommentatorin Mag. Amadea Linzer. „Seither schwebtdie Frage im Raum: Sind wir auf dieser Welt noch sicher?“

Das emotionale Gedächtnis täuscht sich nicht. DerHals wird eng, plötzlicher Druck auf der Brust, der Mund offen vorEntsetzen – so stehen wir auch da, 3.650 Tage später, wenn wirsehen, wie Todgeweihte in Schutzanzügen das AKW Fukushimabetreten, wenn sich Jugendliche, vor Angst und Nässe starr, hin-ter einem Felsen einer kleinen norwegischen Insel vor den Ku-geln eines Amokläufers verstecken. Wenn an den Börsen wiederastronomische Verluste gemacht werden, Staaten am Rande desSchuldenkollapses stehen und sich die Märkte schon voll „auto-matisiert zu Tode fürchten“, wie ein österreichisches Nachrichten-magazin schreibt. „Weltweit haben sich die Staaten in den ver-gangenen Jahren von der Droge Staatsverschuldung ernährt, undmit jedem Tag kommt der Punkt näher, an dem diese Sucht ihrehässlichen Folgen zeigt. „Ob Steuern, Inflation, Enteignungen,Währungsschnitte – zahlen werden zum Schluss die Bürger“, sodie Wirtschaftsprofessoren Hanno Beck und Aloys Prinz in Ihremsoeben erschienenen Buch „abgebrannt". Wir kennen unsereGefühle im Erleben der Katastrophe, aber keine Antworten. Im-mer wirken diese Szenen surreal, und für Momente hofft man,man hätte sich geirrt … ➼

020 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11

COVERTHEMA10 Jahre nach 9/11

Analyse

Ground Zero – ein Nährboden für Gutes?Game over oder Karten neu mischen, das ist hier die Frage: Katastrophen mit kollektiverSchockwirkung ermöglichen auch Chancen

»Ich war vorort« Ulrike Howe, deutsche Korrespondentin

des Modemagazins Textilwirtschaft/Deutscher Fachverlag in New York

»Ich war am 9.11.2001 in NewYork und sah von meinem Büro aus die Tür-

me einstürzen. Damals war Fashion Week,keiner hatte zu dem Zeitpunkt eine Idee

davon, was für ein grauenvolles Eventgerade stattgefunden hatte. Für mich

einer der spannendsten Aspekte:Kurz nach nine-eleven stieg in

New York die Zahl der Ehe-schliessungen – die Leute

wollten wohl nicht mehr gerne alleine sein.«

ZEUGIN

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»Das war der Moment, an dem ich zum ersten Mal wieder weinte«Wellness Magazin Autorin Yvonne Schröder war am 11.9.2001 in Manhatten – heute weiß sie: »Am 11. September war etwas passiert mit mir«

Am Morgen des 11. September 2001 sprangich um 8.30 Uhr panisch aus dem Bett. Ichhatte verschlafen und das Kamerateam derTV-Produktion „Gotcha Kids“ wartete schonvor dem Kaufhaus „Century 21“, vis-á-vis desWorld Trade Centers, auf mich. Besser ge-sagt, auf den Kaffee, für den ich als Produkti-onsassistentin zuständig war. Jeder weißganz genau, was er am 11. September vorzehn Jahren gemacht hat. Meine Mutter et-wa, die an diesem Tag in ihrer Boutique war,als sie eine Kundin um zwei Uhr fragte, ob siedas schon mit dem Flugzeug, das in das WorldTrade Center geflogen sei, gehört hätte. Sieverbrachte daraufhin den ganzen Tag mitWarten. Warten auf ein Freizeichen meinesHandys in New York.

Es war ein sonniger, warmer Spätsom-mertag und der Himmel strahlte hellblau überganz Manhatten – bis um 8.46 Uhr der Ameri-can-Airlines-Flug 11 in den Nordturm flog unddie Skyline mit einem schwarzen Rauch-schweif durchzog. An das Kamerateam den-kend, sprang ich ins Taxi Richtung Downtown.Das Taxi kam nur bis zum Plaza Hotel am un-teren Ende des Central Parks, ich entschiedins Büro an der Ecke 30. Straße zu fahren undging die Stufen zur Metro-Station herab. War-um die U-Bahn stoppte, in der ich saß, weißich bis heute nicht. Vermutlich wegen einerBombendrohung eines Trittbrettfahrers, vondenen es in den nächsten Tagen noch viele inder Stadt geben sollte. Gemeinsam mit etwahundert anderen Fahrgästen ging ich die letz-ten 250 Meter durch den Tunnelschacht zuFuß bis zur nächsten Station.

Im Büro kam ich gerade rechtzeitig umkurz vor zehn an, um im Fernsehen mit Assi-stentin Kelly und zwei anderen Kollegen mit-zuerleben, wie der erste Turm einstürzte. Ichkann mich noch an das hysterische „Oh myGod!“ der Moderatorin erinnern, als dasHochhaus wie in einem Roland-Emmerich-Kinofilm zusammenfiel. Um 10.28 Uhr plustertesich die Rauchwolke auf. Das war, als derSüdturm des World Trade Centers, in dem ichzwei Tage vorher zu Abend gegessen hatte,vor uns einstürzte.

Mein Chef war der erste, der mich amAbend am Handy anrief, um mir mitzuteilen,dass den Kollegen nichts passiert sei. MeineMutter kam ein paar Stunden später erstdurch. Ich weiß noch, dass ich versuchte, siezu beruhigen aber sie sagte immer wieder, siehätte sich doch immer nur gewünscht, dassich keinen Krieg miterlebe. Ich konnte ihreWorte zu diesem Zeitpunkt noch nicht verste-hen, da ich mich – wie ich heute weiß – imSchockzustand befand.

Gewissenhaft fuhr ich am 12. Septemberin der Früh mit dem Bus ins Büro. Aussteigenmusste ich auch diesmal wieder auf der Höhedes Plaza, die zweite Bombendrohung. Im Bü-ro angekommen, fand ich nur wenige Kolle-gen vor.

Am Abend des 12. September fuhr ich biszur Sperre in der 14. Straße Downtown – amTag darauf wurde der ganze Bezirk bis zur 22.gesperrt. Ich spazierte in einer bis zum Knö-chel reichenden Staubschicht aus Papier, Ak-tenstücken, geschmolzenem Plastik, vorbeian einem ausgebrannten Taxi. Umso weiterich in Richtung Downtown lief, desto dunklerwurde es am Himmel und desto stärker wurdeder Geruch, den man am Tag danach bis zur105ten Straße wahrnehmen sollte. Atmen warkaum noch möglich …

Zum Glück hatte ich meinen Rückflug An-fang Oktober schon lange gebucht – denn al-le, die weg konnten, wollten erst einmal rausaus der Stadt. Als ich dann aber wirklich einpaar Wochen später wegflog, fiel es mir dochrecht schwer, New York zu verlassen. Nichtnur, weil ich plötzlich diese Panik verspürte indas Flugzeug einzusteigen. Am 11. September

war etwas passiert mit mir. Zum einen hatteich mich so unsicher wie noch nie in meinemLeben gefühlt und zum anderen war da diesesstarke Gemeinschaftsgefühl. Ich hatte michals New Yorkerin gefühlt und wollte die Men-schen, die das Ereignis mit mir durchgestan-den hatten, nicht im Stich lassen. Vielleichtwürde mich zuhause keiner verstehen. Ichfühlte mich verbunden mit den New Yorkernund es schien als ginge es ihnen genau wiemir.

Am Montag vor dem Anschlag hatten wirbei einem Dreh mit einem Kind noch Witzeüber den zynischen New Yorker gemacht. DasKind sollte Passanten zum Mitmachen bewe-gen, damit wir ihre Reaktion mit einer ver-steckten Kamera filmen konnten. Der Kame-ramann meinte: „Kein New Yorker bleibt dastehen und hilft dem Kind. Der New Yorkersteigt eher über das Kind drüber, wenn es amBoden liegt.“

Doch als ich am 13. September mit drei Kaffeeauf einer Treppe vor einem Hauseingang aufdas Team wartete, den Kopf leicht gesenkt,weil die Sonne mich blendete, hielt eine afro-amerikanische Busfahrerin auf der Straße vormir an, schälte sich aus dem geparkten Cock-pit ihres Vehikels und fragte mich: „Is every-thing allrigt, honey?“ Das war der Moment, andem ich zum ersten Mal weinte. Und ich hörtenicht mehr auf bis zum nächsten Morgen.

Der U-Bahnschacht-Spaziergang holte micherst drei Jahre später ein. In Form von Panik-attacken, die immer dann einsetzten, wennich öffentliche Verkehrsmittel wie Busse oderU-Bahnen betrat. Im Februar 2002 bin ichnoch einmal für vier Wochen nach New Yorkgeflogen, um eine Fotoreportage für meine Diplomarbeit über den „amerikanischen Pa-triotismus“ zu machen. Danach hat es fastsieben Jahre gedauert, bis ich wieder dortwar. Auch wenn ich heute wieder problemlosU-Bahn fahren kann, ein Hochhaus betreteich nach wie vor nicht gern. Dieses naive Ge-fühl der Sicherheit ist für mich am 11. Sep-tember 2001 gemeinsam mit den Säulen desWorld Trade Centers eingestürzt.Fo

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ZEUGIN

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022 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11

COVERTHEMA10 Jahre nach 9/11

Walter Pudschedl, Bank Austria»Eher Zufall denn Notwendigkeit – jedenfalls folgte dem Ereignis

9/11 in den USA ein Jahrzehnt der politischen und wirtschaftlichenEmanzipation Europas. Die Erweiterungen von 2004 und 2007 so-

wie die Vertiefung durch den EU-Vertrag von Lissabon und nicht zu-letzt die Umsetzung der Euro-Einführung haben manches nicht un-bedingt einfacher gemacht, aber den Menschen auch in Österreichzu mehr Wohlstand, Stabilität und Sicherheit verholfen. Unkenrufenzum Trotz hat sich die gemeinsame Währung auf den Märkten eta-bliert und als stabil erwiesen. Am 11. September 2001 notierte derEuro übrigens bei 0,911 (nine eleven) US-Dollar. Derzeit stehen wir

bei über 1,40, also fast 60 % stärker. Und die Inflation war mit weni-ger als 2 % seit dem zweiten Weltkrieg in keinem Jahrzehnt so nied-

rig wie in den 00er-Jahren. Verschuldungsprobleme in einigen EU-Ländern hin, Vertrauenskrise her, die Vorteile der gemeinsamen

Währung gerade für ein kleines, stark exportorientiertes Land wieÖsterreich sind offensichtlich: Überdurchschnittliche Wirtschafts-dynamik, Top-3 beim Wohlstand, Rekordbeschäftigung und die

niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Wer wollte da ernsthaft die ge-meinsame Währung eintauschen und vor allem gegen was?«

Gastkommentar

»Die Welt wendet selbst«Amadea S. Linzer, Expertin für Zeitqualitäten, über 9/11, Einsturz und Neubeginn

Bereits Tage nach dem 11. September wurden die Ereignisse mitdem Kürzel 9/11 einprägsam verschlüsselt. Seither stehen dieZahlen als Code für eine fundamentale Erschütterung scheinbarstabiler Strukturen. Wovor sind wir noch sicher? Der Terroran-schlag gilt als Schlüsselereignis für eine Entwicklung, die nochnicht zu Ende ist.

Die astrologische Konstellation des Septembers2001 – Saturn/Pluto-Opposition – verdeutlicht das Thema der ge-waltsamen Erschütterung stabiler Elemente. Die Deutung der pla-netaren Kräfte verweist auf einen Entwicklungszyklus, der bereitsim Jahr 1982 begann, dann im August/September 2001 einenschicksalshaften Höhepunkt erreichte und bis 2020 noch weitere kri-tische Punkte auslösen wird. Das Thema dieses Zyklus ist „Kriseund Wandel“ in Sachen Sicherheit unserer Lebensgrundlagen. DasZusammenwirken von Pluto und Saturn löst immer dort ge-waltsame Erschütterungen aus, wo machttragende Fundamen-te keine zukunftsweisende Ordnung mehr garantieren. Dann„muss“ es am Spannungshöhepunkt krachen, damit Wand-lungskräfte durchbrechen können. So geschah es am 11. Septem-ber.

Katastrophen mit kollektiver Schockwirkung er-möglichen aber immer auch eine Chance, etwas zu begreifen undlängerfristig zu korrigieren. Wir erfahren solche korrektiven Ereig-nisse umso schmerzhafter, je weiter wir uns von der eigentlichenBestimmung entfernt haben. Im Falle von 9/11 stürzten die bau-lichen Fundamente des Weltwirtschaftszentrums binnen wenigerMinuten ein. Der epochale Einsturz signalisierte der Weltöffent-lichkeit den Zusammenbruch einer nach außen stabilen, aber insich haltlosen Struktur. Ein Trauma, das sich in den Folgejahrenauf vielen Ebenen wiederholen sollte. ➼

Studien-Splitter

Soziale Sicherheit schützt vor KriminalitätsfurchtDie European Crime and Safety Survey zeigt ein düsteres Bild ● Irland ist das gefährlichste Land der EU, dicht gefolgt von Groß-

britannien. Mehr als 20 Prozent der befragten Iren und Britenhaben angegeben, binnen eines Jahres mindestens einmal Opfer einer „gewöhnlichen Straftat“ geworden zu sein.

● Besonders düster sieht es in London aus: Hier liegt der Wert sogar bei über 30 Prozent. Damit ist London gefährlicher alsNew York und Istanbul. Auf der Liste der gefährlichsten Städtefolgen: Amsterdam, Dublin, Belfast und Kopenhagen. Lissabonist nach der Umfrage Europas sicherste Hauptstadt, dort warennur zehn Prozent der Einwohner von gewöhnlicher Kriminalitätbetroffen. Wien rangiert mit zwölf Prozent auf Platz 12 von 21.

● Aber: Wohlfahrtsstaatliche Politik lindert kriminalitätsbezogeneUnsicherheitsgefühle bei der großen Mehrheit aller Befragtenzum Thema Sicherheit.

VERTRAUEN IN DEN EURO

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Unsere Bedürfnisse

Sicherheit kommt gleich nach Sex!Was ist uns am wichtigsten im Leben, was treibt uns voran?

Die Einteilung des Psychologen Abraham H. Maslow von 1962 in Defizit- undWachstumsbedürfnisse wird bis heute verwendet und ist im aktuellen Zusam-menhang sehr sinnvoll: 1. Körperliche Bedürfnisse Durst, Hunger, Sexualität, Schlaf, Bedürfnis nach

Bewegung/Anregung/Erregung/Ruhe, Schutz vor Witterung2. Sicherheitsbedürfnisse Stabilität, Zuverlässigkeit, Regeln, Ordnung, Gesetze

und Grenzen, Freiheit von Angst/Bedrohung/Chaos, Schutz der Existenz, desArbeitsplatzes und Eigentums, Altersvorsorge, Gesundheit

3. Soziale Bedürfnisse Zuneigung, Abneigung gegen Einsamkeit/Ablehnung/Fehlen von Freunden, Kommunikation, Kontakt, Bedürfnis nach Akzeptanz,Liebe, Geborgenheit, Sorgen und Umsorgen, „Dazugehören“

4. Bedürfnis nach Achtung Stärke, Erfolg, Tüchtigkeit, Macht und Wissen, An-erkennung, Prestige, Status, Aufmerksamkeit, Bedeutung, Respekt, Selbst-bestätigung, „Differenziert-Sein von anderen”

WACHSTUMSBEDÜRFNISSE: Selbstverwirklichung Volle Ausschöpfung undEntfaltung des im Menschen angelegten Potenzials und das Ausleben der Ein-zigartigkeit. Kreativität, Individualität, Ausschöpfung des eigenen Potenzials

FAZIT: ● Die physiologischen und Sicherheitsbedürfnisse haben absolute Priorität

vor den anderen und höchste Motivationskraft, solange sie unbefriedigtbleiben.

● Die Bedürfnisse 3, 4 können nicht motivieren, solange Bedürfnisse der unteren Schichten nicht angemessen befriedigt sind.

● Die Nichterfüllung von Defizit-Bedürfnissen ruft Krankheit hervor, ihre Erfüllung vermeidet Krankheit!

Eine Schweizer Studie aus dem Vorjahr bestätigt: Am wichtigsten sind unsGesundheit, Familienleben und persönliche Sicherheit – vor allem finanzielle.Werte gewinnen an Bedeutung, die unser engeres Lebensumfeld betreffen.Das Bedürfnis jedes Einzelnen nach Kontrolle, Überschaubarkeit und Ver-bundenheit kann im persönlichen Umfeld besser befriedigt werden.

Statistik

Weniger Gewaltverbrechen –mehr WirtschaftsdelikteIm Juli veröffentlichte das Bundes-kiminalamt aktuelle Kriminalitätszahlenfür Österreich

● Ein Vergleich der letzten 3,5 Jahre zeigt, dass sich dieGesamtkriminalität in Österreich kontinuierlich rück-läufig entwickelt – minus 9,5 Prozent!

● Aufklärungsquote steigt von 38,6 (2008) auf 43,2 Prozentim 1. Halbjahr 2011

● Aber: Starke Zunahme beim „Hacking” und: Im Bereichder Wirtschaftskriminalität konnte in den letzten Mo-naten ein signifikanter Anstieg verzeichnet werden. Sosind die angezeigten Delikte beim Waren-Bestellbetrugvon 890 im ersten Halbjahr 2010 auf 1.092 um 22,7 Pro-zent angestiegen. Auch beim Subventions- und Anlage-betrug sind die Zahlen steigend.

Starke Zunahme beim »Hacking«

1. Halbjahr 2011

1. Halbjahr 2010

1. Halbjahr 2009

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Innenministerin Johanna Mikl-Leitner»Der 11. September 2001 und die verheerenden Anschläge in den Folgejah-

ren haben uns vor Augen geführt, dass wir dem global vernetzten Terro-rismus nur durch eine enge internationale Zusammenarbeit begegnenkönnen. Neue gesetzliche Maßnahmen, neue Strategien der Sicher-

heitsbehörden auf EU-Ebene und international waren notwendig.Österreich hat in den vergangenen zehn Jahren sowohl im legisla-

tiven als auch im operativen Bereich, etwa durch den Auf- undAusbau des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terroris-musbekämpfung, auf die Gegebenheiten reagiert. Durch das

neue Anti-Terror-Paket sollen die Behörden insbesondere gegen die Gefahr, die von möglichen Einzeltätern ausgeht,

gewappnet sein. Weiters sollen die Anleitung zur Begehungeines Terrorakts, die Aufforderung dazu oder das Gutheißen

eines Terrorakts künftig strafbar werden.«

INTERNATIONALE ANTI-TERRORPAKETE

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Peter Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung, PayLife

»Betrugsbekämpfung ist gut mit Schachspielen vergleichbar – wichtig ist es, möglichst viele

Züge im voraus zu denken und den Täternimmer einen Schritt voraus zu sein. Bei

PayLife als Marktführer und Nummer 1 fürbargeldloses Bezahlen in Österreich hat

die Sicherheit unserer Kunden oberstePriorität. Durch eine Vielzahl an

Sicherheits- und Präventivmaßnahmenund das PayLife-Früherkennungs-

system können wir Schäden,bevor sie eintreten, bereits

oft vermeiden. Außerdemgilt: Bei Betrugsfällen

nach einem Datendieb-stahl hält PayLife ihre

Kunden selbstverständ-lich schadlos.«

024 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11

COVERTHEMA10 Jahre nach 9/11

Quo vadis, Mensch?Tatsächlich sind in den letzten zehnJahren fundamentale Konstanten der modernen Welt zuneh-mend eingebrochen: der Glaube an politisch Verantwortliche, dieSicherheit der Stromversorgung, die Glaubwürdigkeit der Religio-nen, die Haltbarkeit des Arbeitsplatzes, die Sicherung der Pensi-ons- und Gesundheitssystems bis hin zur Kaufkraft des Geldes.Tief im Inneren wissen wir: Es ist kein Verlass mehr auf beste-hende Systeme. Sie bieten keine Garantie mehr für längerfristi-gen Halt, denn sie sind selbst einem Wandel unterworfen. Seitden zunehmenden Tsunamis und großen Erbeben der letztenJahre wissen wir auch, dass an manchen Teilen der Erde nicht ein-mal mehr Grund und Boden eine stabile Basis garantieren. Mas-sive geologische und klimatologische Veränderungen stehen inZusammenhang mit einer Veränderung des Erdmagnetfeldes. Ineinem sind sich Ökologen, Geologen, Politologen, Astrologenund Wissende einig: der Wandel wird im nächsten Jahrzehnt wei-tergehen.

Unmittelbar vor uns liegt das sagenumwobene2012 – jenes Datum, das „Ende und Wende“ bereits mytholo-gisch tradiert und schon alleine deshalb eine kollektive Erwartungdes Umbruchs mit sich bringt. Rein astrologisch betrachtet wer-den die wirtschaftlichen Veränderungen aber erst in den Jahren2013, 2015, 2016 kulminieren. Je enger der Gürtel geschnalltwird, umso näher rückt man in die eigene Mitte. Die Erfahrungenauf der persönlichen Ebene führen nicht nur in spirituellen Krei-sen zu tieferliegenden Fragen. Aus den ehemals Süchtigen der80er-Jahre wurden die Suchenden eines neuen Weltbildes. Wo-her komme ich? Wohin gehe ich? Wer bin ich? Erst die Beantwor-tung dieser Fragen ermöglicht eine Bewältigung der Schicksals-schläge.

Vor dem Hintergrund des Wertewandels breitete sichin den letzten Jahren ein neues Bewusstsein aus. Es umfasstnicht nur das Verständnis für kosmopolitische Zusammen-hänge und schließt neue Heilmethoden mit ein, sondern ver-weist im persönlichen Bereich auf die großen Fragen über Le-ben und Tod. Auch hier sind in den nächsten Jahren funda-mentale Veränderungen zu erwarten, denn im Laufe diesesglobalen Zyklus kommen wir dem Wesen der menschlichenExistenz immer näher.

Dabei ist die „Neue Energie“ nicht nur ein spiritu-elles Schlagwort. Spätestens seit dem Erdbeben in Japan mu-tierte die Forderung nach neuen Lösungen der Energieversor-gung zur Kernfrage, in der wir in den nächsten Monaten Quan-tensprünge erleben werden. Mit der Stromerzeugung aus freienEnergien mag die Ölkrise der 80er-Jahre und der Konflikt derWeltmächte noch nicht ganzgelöst, aber ein zukunftswei-sendes Fundament für kom-mende Generationen gelegtsein. ➼

Unsere Expertin: Mag. phil.Amadea S. Linzer (geb. 1969),

lebt und wirkt in Wien als Spiri-tual-Coach, Autorin, Texterin,

Expertin für Zeitqualitäten,Gründerin des Labels „LUNA-RIA“, einer Plattform für Neues

Bewusstsein; veröffentlichttäglich aktuelle Gedanken zurZeitqualität (Tagesqualitäten).

Web: www.lunaria.at, Kontakt: [email protected]

Selbstmotivation zur Angstbewältigung

Von der Angst zur Aktion Unsicherheitsfaktoren erfragen, erkennen & umbenennen● Notieren Sie jedes Angstgefühl. Z. B.: vor

dem Verlust der Jugend, vor Misserfolg undVerlieren, davor, für abnormal gehalten zu wer-den, vor dem Verlassenwerden, vor dem Verlust des Ver-mögens bzw. der finanziellen Sicherheit, vor demTod/Krankheit, vor Demütigung durch andere, davor,dass andere besser sind, vor Gewalt, vor Krieg.

● Wie Sie darauf reagieren und mögliche Erklärung dafür,warum Sie diese Ängste haben: Erziehung, angeboren,typisch für unsere Kultur, überlebensnotwendig, Resultatvon schmerzlichen Erfahrungen, Teil meiner Persönlich-keit, …

● Haben Sie schon einmal mit anderen Menschen überIhre Ängste gesprochen? Wenn nicht, überlegen Sie, mitwem Sie darüber reden können, um so eine ehrlicheRückmeldung zu bekommen.

● Haben Sie schon etwas gegen Ihre Ängste unternom-men? Egal, ob ja oder nein: Welche Konsequenzen hatdas gehabt? Notieren Sie zu Ihren Ängste konkreteMaßnahmen, nach der Politik der kleinen Schritte.

PRÄVENTION ZUR BETRUGSBEKÄMPFUNG

Selbst-

motivation

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Mag. Klaus Wallner, Vorstandsvorsitzender der BAWAG P.S.K. Versicherung AG

»Privat vorsorgen – Sicherheit schaffen. Die Zeiten sind alles andereals stabil und sicher, die Menschen sorgen sich um ihre finanzielle

Zukunft. Einen Fels in der Brandung bietet dabei die Sicherheit einerLebensversicherung. Mit einer klassischen Lebensversicherung der

BAWAG PSK Versicherung veranlagen Kunden/-innen mit einemgarantierten Rechnungszins in eine gesetzlich geregelte Veranla-

gung. Das Kapital wird im gesetzlich kontrollierten Deckungsstockveranlagt und bildet ein „Sicherheitsvermögen“. Nur eine Le-bensversicherung kann eine lebenslange Pension bieten!Das Bedürfnis nach sicherer finanzieller Vorsorge zeigtauch die steigende Nachfrage unserer Kunden/-innennach klassischen Lebensversicherungen und Produk-

ten mit Garantie und regelmäßigen Einzahlungen.«

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Aufklärungsquote in Österreich steigt weiter: 1. Halbjahr 2008

bis 1. Halbjahr 2011

Hanno Beck, Aloys Prinz:Abgebrannt. Unsere Zukunft nach dem Schulden-Kollaps,Hanser Verlag, 19,90 €, soeben erschienen!

Hanno Beck & Aloys Prinz in „Abgebrannt“:»Bankrotte Staaten, Bankenkrisen, geplatzteWährungsunionen, Hyperinflationen – das allesgibt es seit Jahrhunderten. Was die Zahl derBankrotte seit 1800 angeht, so liegt Spanien mitacht Pleiten in Führung, dicht gefolgt vonDeutschland mit sieben Bankrotten sowieÖsterreich und Ungarn (beide einschließlichÖsterreich-Ungarns) ebenfalls mit je siebenStaatspleiten. Kurzum: Zu allen Zeiten habenStaaten über ihre Verhältnisse gelebt und ihrenGläubigern genommen, was ihnen gehörte. Werglaubt, dass Staaten nicht pleitegehen können,hat den Geschichtsunterricht geschwänzt.«

Selbstmotivation zur Einbruchsverhinderung

Mein Eigentum in SicherheitEmpfehlungen der Spezialisten der Kriminalprävention

Ein Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet für viele Menscheneinen großen Schock. Für die Betroffenen wiegen die Verletzung derPrivatsphäre und damit der Verlust des Sicherheitsgefühles oftschwerer als der materielle Schaden. Zum Schutz ist das richtige Ver-halten genauso wichtig wie sinnvolle technische Einbruchsicherun-gen am Haus. Allgemeine Maßnahmen: ● Legen Sie ein Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis an, Schmuck-

und Kunstgegenstände fotografieren, auch Gerätenummern notie-ren und fotografieren.

● Hausschlüssel vor einer längeren Abwesenheit in ein Schlüssel-depot geben oder einer Vertrauensperson übergeben.

● Mieten Sie bei längerer Abwesenheit Bankschließfächer. ● Sparbuch und Losungswort getrennt aufbewahren. ● Terrassentüren durch einbruchshemmende Rollbalken oder Sche-

rengitter sichern. ● Lassen Sie eine möglichst lückenlose Außenbeleuchtung installie-

ren, Bewegungsmelder anbringen und Kellerabgänge beleuchten. ● Außensteckdosen sollten von innen abschaltbar sein, um Einbre-

chern nicht die Möglichkeit zur Stromabnahme (Anschluss einerBohrmaschine) zu geben.

● Nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen lassen. ● Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Während des Urlaubes

sollten die Briefkästen geleert und Werbematerial beseitigt werden.Das Haus sollte keinen unbewohnten Eindruck machen. Nachbar-schaftshilfe ist hier besonders wichtig.

● Vergessen Sie nicht, Fenster, Terrassentüre und Balkontüre zuschließen. Vergewissern Sie sich beim Weggehen vielleicht nochein zweites Mal, ob Ihr Schloss versperrt ist.

● Vermeiden Sie unübersichtliche Bepflanzung direkt am Haus. Räu-men Sie weg, was Einbrechern nützen könnte (Leitern, Kisten usw.).

● Im Winter für Schneeräumung sorgen. Info-Telefon: 059133

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VORSORGE ALS GARANTIE

FINANZHISTORIE

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COVERTHEMA10 Jahre nach 9/11

Die Lehren aus 9/11Die Zukunft fordert Menschlichkeit statt ideologischem Schubladendenken,Maßhalten statt Fortschritt um jeden Preis

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Neues Biedermeier, Cocooning – davon sprach man schon vor2002. Diese Trends ortete Faith Popcorn 1996 in ihrem Zukunfts-report: „Die Suche nach Halt und Sinn, gegen die Großen, kleineGenüsse, Clanning, Leben im Kokon. Gesund und lange leben…“ Liest sich wie ein Wellness Magazin, oder? Auch schon vor15 Jahren wussten wir es, bloß populär war es noch nicht: Altmo-dische Werte wie Herzensbildung wiegen mehr als ein aufregen-des Leben. Der „neue Fortschritt“ liegt im Leiser-Treten und imHinhören, was die Welt wirklich braucht. Die LOHAs, Anhängerdes „Lifestyle of Health and Sustainability“, tragen es um dieWelt, der „grüne” Lebensstil wird in wenigen Jahren weltweit dieKonsummärkte dominieren. Aber: „Solange es nicht gelingt,Nachhaltigkeit mit sinnlichen und glückverheißenden Bildern zuuntermalen, solange kann diese Idee nicht zur Grundlage einesvon der Mehrheit getragenen Wandels werden,“ formulierte vorJahren der preisgekrönte Naturschützer Dr. Reinhard Piechocki.Heute kann man sagen: Es ist gelungen, teilweise zumindest.

Unsere Zukunft liegt im Kooperieren! In einer Atmo-

sphäre des Respekts befinden wir uns auf sicherem Terrain. Dasgilt auch für die Arbeit. Es geht nicht um das Ego im Epizentrumaller Betrachtungen – soviel Eigensinn ist unverträglich und uner-träglich – Sympathie und Empathie hingegen sind jene Kräfte, dieInteresse, Zuwendung, Nähe und Sicherheit schaffen. Gemein-schaft muss wieder als wohltuend erlebt werden, so auch ver-lässliche Unterstützung durch einen Partner, die Verbundenheit ineiner Gruppe. Gemeinsames Handeln hält Gesellschaften im In-neren zusammen, eine gemeinsame Vorgehensweise stärkt ge-genüber der Konkurrenz. Wir müssen handeln, denn sonst wirddurch/mit/für uns gehandelt.

Gelassenheit und Weitblick. Ein genussvolles, be-wusstes und erfülltes Leben fordert bestimmte Rahmenbedin-gungen, wie Achtsamkeit, Stille, Gelassenheit. Es macht Schlussmit der Unkultur der Extreme. Begriffe wie Demut und Beschei-denheit tauchen plötzlich wieder auf, und das im Rahmen einesWerteverständnisses wie es außerhalb eines religiösen Umfel-des vor gut zehn Jahren noch undenkbar war. „Der höhereMensch hat Seelenruhe und Gelassenheit, der gewöhnliche iststets voller Unruhe und Aufregung“, sagte Konfuzius, und er hatWeitblick, ergänzen wir. Er kann über seine Angstvor den Minaretten, den Burkas, der Überfrem-dung und Islamisierung hinausblicken. Viele„aufrechte“ Bürger können es nicht. Der nor-wegische Massenmörder Anders Breivik isteiner von ihnen. Ein Psychopath, ein fanati-sierter Einzelgänger? Dazu nur soviel: 97 Pro-zent der Österreicher bringen dem Wort „Is-lam“ keinerlei Sympathie entgegen (IMAS2010), 63 Prozent der Niederländer halten Mos-lems für nicht fähig, sich an die moderne WeltEuropas anzupassen. Viel Nährbodenfür die Paranoia eines Breivik.

Fazit:Wir brauchen …

Wissen, Besonnen-

heit, stabile soziale

Strukturen, stabile

Gesundheit, vor allem

emotionale Stabilität

und eine hohe

Entspannungs-

kompetenz. ■

Energiereport

Wie wir im Jahr 2050 leben werden Hundert Prozent saubere Energie ist zur Jahrhundertmitte möglich

Der Energiebedarf der Menschheit kann bis 2050 aus saube-ren, sicheren und erneuerbaren Energiequellen gedeckt wer-den, trotz Wirtschaftswachstum und steigender Bevölkerungs-zahl, so eine Studie des WWF und des internationalen Institutsfür Energieforschung Ecofys.

Atomstrom, Gentechnik und Energie aus nicht nachhaltiggewonnener Biomasse wären nicht mehr notwendig. Dieschöne neue Energiezukunft kann mit Strom aus erneuerbarenEnergiequellen, Elektromobilität, intelligenten Netzen und ho-her Energieeffizienz realisiert werden. „Die ökologische Energiezukunft ist bis Mitte des Jahrhun-derts möglich und die Kosten für die weltweite Umstellungamortisieren sich für die Weltwirtschaft ab dem Jahr 2040.Das Weitermachen wie bisher würde in einer globalen wirt-schaftlichen, politischen und ökologischen Katastrophe en-den. Wir können und müssen anders und besser wirtschaftenund leben“, fordert WWF-Klimaexpertin Annabella Musel. DieElektrifizierung des privaten und öffentlichen Verkehrs und dieUmstellung im Flug- und Schiffsverkehr auf nachhaltig produ-zierte flüssige Biotreibstoffe sind kategorische Imperative fürdie Zukunft. Die Kosten für die Umstellung betragen ein bis 3,5Billionen Euro jährlich in den kommenden 25 Jahren.

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Mag. Harald Wiesinger, Geschäftsführer Securitas

»Österreich ist im internationalenVergleich ohne Zweifel ein sehr

sicheres Land. Im Bereich der pri-vaten Sicherheitsvorsorge besteht

jedoch ein gewisser Nachhol-bedarf, wenngleich wir eine höhe-

re Sensibilität für die Notwendig-keit von Präventionsmaßnahmen

punkto Einbruchs- und Dieb-stahlssicherheit bemerken.

Empfehlenswert ist sicherlich die Anschaffung einer Alarmanlageinklusive der Aufschaltung auf eine Notrufzentrale. Im Gegensatz

zur Anbindung an eine Polizeidienststelle werden die Anlagen rou-tinemäßig auf Funktionstüchtigkeit überprüft, Fehlalarme könnenweggefiltert werden und die Sicherheitsleute sind im Falle eines

Falles schneller vor Ort.Mehr Informationen dazu unter: www.securitas.com/at/

de-at/Services/Alarmcentre/

Robert Lasshofer, Generaldirektor Wiener Städtische Versicherung

»Stabilität und beste Beratung für individu-elle Lösungen – das ist es, was die Men-schen von einem Versicherungsunterneh-

men erwarten, ganz besonders in schwieri-gen Zeiten. Die Wiener Städtische baut auflangfristige, von gegenseitigem Vertrauen ge-prägte Kundenbeziehungen. Mit 2.000 Bera-

terInnen, umfassenden Produktlösungenund unserer fast 200-jährigen Erfah-rung bieten wir den Menschen ge-nau die Sicherheit, die sie brau-chen – sei es für die Vorbeugungoder Abwicklung möglicherSchäden oder die best-mögliche Vorsorge fürdie Zukunft.«

Statement von Dr. MartinSturzlbaum, Vorstandsvorsitzender derEuropäischen Reiseversicherung»Österreich ist nach wie vorein sehr sicheres Urlaubs-land. Die Destinationen, dieösterreichische Reiseveran-stalter anbieten, werdenebenfalls immer sorgfältigausgewählt. Positiv ist, dassdie Sicherheitsbestimmun-gen im Ausland immer bes-ser werden. Da es hundert-prozentige Sicherheit abernicht gibt, rate ich allen Rei-senden zum Buchen einerPauschalreise, denn Reise-veranstalter haften für dieErbringung der gebuchtenLeistungen. Schließen Siezudem eine umfassendeReiseversicherung der Eu-

ropäischen ab, mit derSie rund um die Uhrweltweit Versiche-rungsschutz ge-nießen und einenkompetentenPartner an Ihrer

Seite haben.«

PAUSCHALREISEN BEVORZUGEN

LANGFRISTIGE KUNDENBEZIEHUNGEN

ZUVERLÄSSIGE ALARM-SYSTEME

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