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Ursel BühringLernkarten
Heilpflanzenkunde
by naturmed FachbuchvertriebAidenbachstr. 78, 81379 München
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Vorwort
Die Freiburger Heilpflanzenschule hat sich seit ihrer Gründung1997 eine fundierte Ausbildung in Phytotherapie zum Ziel gesetzt.Von Anfang an geht es um die Verbindung zwischen traditionellerPflanzenheilkunde und Phytotherapie. „Lernen mit allen Sinnen“ist hierbei der didaktische Leitfaden für das Ausbildungsangebot.
Dass die Wiederholung „die Mutter des Lernens“ ist, haben wirin unserem Unterricht stets beherzigt und so haben wir im Laufeder Jahre verschiedene Lehrmittel dazu eingeführt. Entstandendaraus ist das Arbeitsheft Moderne Heilpflanzenkunde, in dem aufspielerische Art Wissen gefestigt werden kann. Es ist ideal beglei-tend zum Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde vonUrsel Bühring einzusetzen.
Neu ist die Entwicklung von Lernkarten, bei denen es um eineübersichtliche Systematik geht, quasi um Übersicht auf einen„Augen-Blick“. Darum, Therapiegrundsätze prägnant vor sich zusehen, um Lernen, Behalten und Anwenden noch einfacher zumachen.
Viel Freude damit!
Freiburg, Friesenheim, Merdingen im Mai 2013Ursel Bühring, Helga Ell-Beiser, Michaela Girsch
Vitae
Ursel Bühring, Jahrgang 1950, ist Heilpraktikerin (seit 1982), Kran-kenschwester, Natur- und Umweltpädagogin und seit vielen Jahrenals Dozentin für Heilpflanzenkunde an Institutionen im In- undAusland tätig. Sie ist als Autorin von Phytotherapie-Fachbüchernund Heilpflanzen-Artikeln im In- und Ausland bekannt und wirktregelmäßig bei Radio- und Fernsehsendungen mit.
1997 gründete sie die Freiburger Heilpflanzenschule mit demZiel, das traditionelle Wissen über Kräuterheilkunde wieder auf-zugreifen und mit den neuesten Erkenntnissen der Phytomedizinzu verbinden.
www.ursel-buehring.de
Helga Ell-Beiser, Jahrgang 1968, ist Heilpraktikerin, Dozentin undMitarbeiterin der Freiburger Heilpflanzenschule. Seit 1997 in eige-ner Praxis tätig mit den Schwerpunkten: Phytotherapie (Heilpflan-zenkunde), Psychosomatik, Frauenheilkunde, manuelle Therapienund ganzheitliche Regulationsverfahren.
[email protected], www.naturheilpraxis-ell-beiser.de
Michaela Girsch, Jahrgang 1965, ist Dozentin an der FreiburgerHeilpflanzenschule und seit 23 Jahren als Heilpraktikerin tätig,davon 16 Jahre in eigener Praxis. Schwerpunkt ihrer Praxistätig-keit ist die Phytotherapie. Zu den weiteren Schwerpunkten zählenAusleitungsverfahren, Fußreflexzonenmassage, Ohrakupunkturund Aromatherapie.
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
Inhaltsverzeichnis
Karte 3.1–6.2 Darmerkrankungen 2
• Durchfall
• Verstopfung
• Blähungen
Karte 7.1–10.2 Magenerkrankungen
• akute Erkrankungen
• Dyspepsie/Verdauungsstörungen
• säurebedingte Magenerkrankungen, Gastritis, Ulkus
Karte 11.1–14.2 Leber-Galle-Pankreas-Erkrankungen
• Lebererkrankungen
• Gallenblasen- und Gallenwegserkrankungen
• exokrine Pankreasinsuffizienz
Karte 15.1–18.2 Atemwegserkrankungen
• Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung
• Husten, Bronchitis
Karte 19.1–22.2 Harnwegs- undProstata-Erkrankungen
• Harnwegsinfekte
• benigne Prostatahyperplasie
Karte 23.1–26.2 Rheumatische Erkrankungen
• Arthrose
• Arthritis
Karte 27.1– 31.2 Hauterkrankungen
• offene Wunden
• geschlossene Wunden/stumpfe Traumen
• Ekzeme
• Neurodermitis, Psoriasis
Karte 32.1–35.2 Herz-, Kreislauf- undGefäßerkrankungen
• funktionelle Herzerkrankungen/Altersherz
• Hypotonie, Hypertonie
• Gefäßerkrankungen (arterielle Durchblutungsstörungen, venöseInsuffizienz)
Karte 36.1–40.2 ZNS-Erkrankungen
• Schlafstörungen, nervöse Unruhe
• depressive Verstimmungen und Ängste
• Erschöpfung
• Kopfschmerzen, Migräne
Karte 41.1–43.2 Frauenheilkunde
• Menstruationsbeschwerden
• Prämenstruelles Syndrom
• klimakterische Beschwerden
Karte 44.1 Mittelverzeichnis
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
3.1 Darmerkrankungen
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
Blähungen
Durchfall
Darmerkrankungen
Gerbstoffe
Pektine
Adsorbenzien
Füll- undQuellstoffdrogen
Antranoiddrogen
Amara (Bitterstoffe)
osmotischwirksame Drogen
Karminativa
Amara (Bitterstoffe)
peristaltik-hemmende Droge
Verstopfung
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3.2 Darmerkrankungen: Therapiegrundsätze
Therapiegrundsätze bei Durchfall
• Gerbstoffdrogen
• zusammenziehend, „stopfend“
• entzündungshemmend
• antibakteriell
• Pektine binden Flüssigkeit und Gifte
• Adsorbenzien binden Flüssigkeit und Gifte
• Peristaltik hemmende Droge dämpft die gesteigerte Darmtätigkeit
Therapiegrundsätze bei Verstopfung
• Füll- und Quellstoffdrogen quellen auf und setzen Dehnungsreiz.
• Anthranoiddrogen reizen Darmschleimhaut und regen Peristaltik an.
• Amara (Bitterstoffe) regen durch aktivierte Verdauungstätigkeit die Peristaltik an.
• Osmotisch wirksame Drogen verhindern Eindickung des Stuhls.
Therapiegrundsätze bei Blähungen
• blähungslindernde Karminativa
• Amara (Bitterstoffe) wirken durch aktivierte Verdauungstätigkeit entblähend
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
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4.1 Darmerkrankungen: Therapie Durchfall
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
DurchfallDarmerkrankungen
Gerbstoffe
Pektine
Adsorbenzien
peristaltik-hemmende Droge
Blutwurz
Brombeere
Frauenmantel
Gänsefingerkraut
Heidelbeere
Teestrauch
Kaffeekohle
Uzara
Apfel
Karotte
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4.2 Darmerkrankungen: Therapie Durchfall
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
Bild Pflanze Inhaltsstoffe Wirkungen Anwendung
Blutwurz
Potentilla erecta
Tormentillae rhizoma
15–20% Gerbstoffe zusammenziehend, stopfend, blutstillend,keimhemmend, schmerzlindernd
(Gerbstoffdroge Nr.1!)
Durchfallerkrankungen (auch blutigeund kolikartige). Begleitend bei Colitisulcerosa und Morbus Crohn.
Brombeere
Rubus fruticosum
Rubi fruticosi folium
8–14% Gerbstoffe zusammenziehend, stopfend, entzündungs-hemmend
unspezifischer Durchfall
Heidelbeere
Vaccinium myrtillus
Myrtilli fructus
5–12% Gerbstoffe,Anthocyane, Pektine
stopfend, entzündungshemmend,zusammenziehend, brechreizlindernd,keimhemmend
Unspezifischer Durchfall. Für Kinderund Säuglinge aufgrund des fruchti-gen Geschmacks und der eher mildenWirkung besonders gut geeignet.
Teestrauch
Camellia sinensis
Theae nigrae folium
10–25% Gerbstoffe bei einer Ziehdauer von 10–15 Min. durch-fallhemmend, entzündungshemmend undbakterizid
Durchfall, äußerlich zur Wundbehand-lung
Uzara
Xysmalobiumundulatum
Uzarae radix
Gerbstoffe, Glykoside Durchfall- und peristaltikhemmend,krampflösend, brechreizlindernd. Außer-dem digitalisähnliche Wirkungen.
Akute, unspezifische Durchfall-erkrankungen, Reisediarrhö, Brech-durchfall. Auch in der Pädiatriebewährt.
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5.1 Darmerkrankungen: Therapie Verstopfung
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
VerstopfungDarmerkrankungen
Füll- undQuellstoffdrogen
Antranoiddrogen
Amara (Bitterstoffe)(s. Karte 9.1)
osmotischwirksame Drogen
Pflaume
Feige
Flohsamen
Leinsamen
Faulbaum
Senna
Aloe
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5.2 Darmerkrankungen: Therapie Verstopfung
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
Bild Pflanze Inhaltsstoffe Wirkungen Anwendung
Aloe
Aloe ferox, vera,Extractum aloes
A. tinctura
Anthranoide(Aloin)
stark abführend, peristaltikanregend, choleretisch (giltin kleinen Mengen als Bitterstoffdroge), emmenagogund abtreibend
Verstopfung. Aloe ist die am stärks-ten wirksame Anthranoiddroge.
Flohsamen
Psylli semen
Plantaginisovatae semen/testa
10–30%Schleimstoffe(europäischebzw. indischeSpezies)
Regulierend auf die Darmperistaltik bei Verstopfung, weildurch Wasserbindung ein erhöhter Füllungsdruck ent-steht, der via Dehnungsreiz die Darmperistaltik anregt.Zu beachten ist, dass die Wirkung erst nach 12–24 Stun-den einsetzt, manchmal auch erst nach 7–10 Tagen.
Verstopfung. Divertikulose, MorbusCrohn und Colon irritabile. Flohsamenwerden auch in der Schwangerschafteingesetzt, bei Hämorrhoiden, Analfis-suren oder operativen Eingriffen.
Leinsamen
Linumusitatissimum
Lini semen
10% Schleim-stoffe, 25% Bal-laststoffe, fettesÖl, Eiweiß,Lignane
Stuhlregulierend, peristaltikanregend, schleimhaut-schützend. Leinsamen binden im Dickdarm das zuge-führte Wasser. Es kommt zu einer Volumenzunahmeund dadurch zu einem erhöhten Füllungsdruck, dereinen Dehnungsreflex auf die Darmwand auslöst. Nach-folgend wird die Darmperistaltik ausgelöst.
Verstopfung, Divertikulose, Colonirritabile
Senna
Sennaalexandrina
Sennae folium/fructus
Blätter über 3%,Früchte über 5%Anthranoide.
abführend, peristaltikanregend, menstruationsauslösend Verstopfung; zur Darmreinigung vorUntersuchungen oder operativen Ein-griffen. Gut geeignet bei Analfissuren,Neigung zu Hämorrhoiden, Opera-tionen.
Praxistipps
Feige, Pflaume
Über Nacht Trockenobst (3 Pflaumen bzw. Feigen) in Wasser einweichen. Am nächsten Morgen die Früchte essen und das Wasser dazu trinken.Das schmeckt beides gut, regt die Darmtätigkeit an und sollte über mehrere Wochen durchgeführt werden.
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6.1 Darmerkrankungen: Therapie Blähungen
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
VerstopfungDarmerkrankungen
Amara (Bitterstoffe)(s. Karte 9.1)
BlähungenDarmerkrankungen
Karminativa
Anis
Fenchel
Kümmel
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6.2 Darmerkrankungen: Therapie Blähungen
aus: Bühring u.a., Lernkarten Heilpflanzenkunde (ISBN 9783830477051) © 2013 Karl F. Haug Verlag
Bild Pflanze Inhaltsstoffe Wirkungen Anwendung
Anis
Pimpinellaanisum
Anisi fructus
ätherisches Öl(Anethol),fettes Öl
Blähungswidrig, schwach krampflösend, anti-bakteriell, auswurffördernd. Steigerung derSpeichel- und Magensaftsekretion. Auswurf-fördernd.
Blähungen (in der karminativen Wirkung viel schwä-cher als Kümmel), außerdem wichtiges Expectoransund Geschmackskorrigens
Fenchel
Foeniculumvulgare
Foeniculifructus
ätherisches Öl(Anethol,Fenchon),fettes Öl
Blähungshemmend, krampflösend, appetit-anregend, Förderung der Magensekretion undder Magen-Darm-Motilität. Auswurffördernd.
Blähungen. Als krampflösendes und blähungshem-mendes Mittel insbesondere bei Säuglingen undKleinkindern, bei leichten krampfartigen Magen-beschwerden, Völlegefühl. Als schleimlösendes Mittelbei Erkältungskrankheiten vor allem bei Kindern(Fenchelhonig) und Geschmackskorrigens.
Kümmel
Carum carvi
Carvifructus
ätherisches Öl(Carvon,Carveol),fettes Öl
Blähungstreibend, krampflösend, verdauungs-fördernd, appetitanregend, durchblutungs-fördernd (Magen-Darm-Schleimhaut) undkeimhemmend. Auswurffördernd.
Kümmel gehört zu den stärksten Karminativa,stärker als Fenchel und Anis!
Meteorismus, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähun-gen, leichte krampfartige Magen-Darm-Störungenund Verdauungsbeschwerden bei Säuglingen. Äußer-lich: Das ätherische Öl verdünnt in Pflanzenölen zumEinreiben bei Nabelkoliken der Kinder.
Praxistipps
Bauchöl zum Einreiben
2EL (8g) Fenchelsamen mörsern und zusammen mit 1EL (2g) Lavendelblüten und 100ml Sonnenblumenöl in ein helles Schraubglas geben. An-schließend das Ganze auf die Fensterbank stellen und drei Wochen ausziehen, dabei täglich schütteln. Danach wird der Ölansatz abfiltriert undin Flaschen gefüllt. Dunkel und kühl aufbewahrt hält das Öl etwa 1 Jahr. Anwendungsgebiete: Blähungen, Dreimonatskoliken
Gewürzmischung
Fenchel, Koriander und Pfeffer zu gleichen Teilen in eine Pfeffermühle geben. Diese Mischung frisch gemahlen über das Essen macht es schmack-haft und gut bekömmlich.
Teemischung Roemheld-Sydrom
Weißdornblüten und -blätter 50g, Fenchelfrüchte, zerstoßen 30g, Lavendelblüten 15g, Herzgespannkraut 15g1TL der Mischung mit heißem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen. 3×tgl. 1 Tasse.©
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