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Utetter Herbst 2003 Zeitschrift der Internationalen Chopin-Gesellschaft in Wien EUR 1,50 Chopin-Festival in der Kartause Gaming Ausstellung Chopin und Paris im Osterreichischen Staatsarchiv Galakonzert auf Schloss Grafenegg XIX CHOPIN-FESTIVAL Chopin in Spanien - Mallorca zu Gast in Gaming DafTonkiinstlerorchester Niederosterreich mil dem polnischen Dirigenten Tadeusz Strugala in der Kartausenkirche am 14.08 Mit dem traditionellen Einmarsch der Musik- kapelle Gaming und des Goldhaubenvereins von Lackenhof in den Pralatenhof der Kar- tause unter der musikalischen Leitung vom Kapellmeister Rainer Ortner begann am 14. August 2003 die Eroffnungszeremonie des Festivals, die im Pralatensaal fortgesetzt wurde. President Prof. Dr. Theodor Kanitzer begruBte im vollbesetzten Pralatensaal die Reprasen- tanten der Niederosterreichischen Landes- legieniDg: Landeshauptmannstellvertreterin Minister Botschaftsrat Adam Halacinski und Handelsrat Dr. Krzysztof Jakubiszyn von der Botschaft der Republik Polen, den spanischen Kulturrat Jose Antonio Gonzalez-Bueno Ca- talan de Ocon, Bezirkshauptmann Dr. Anne- margareta Sturm, Bin-germeister von Gaming Kurt Pochacker sowie Konsul Architekt DI Walter Hildebrand. Ebenso die Ehrengaste aus Mallorca: Generalsekretar Ramon Andreu, sowie den Pianisten und Vorstandsmitglied der Spanischen Chopin-Gesellschaft Associacio Festivals Chopin de Valldemossa Joan Moll. Chor der Universitat von Palma di Mallorca und ein Folkloreensemble gekommen. Nach Ansprachen von Biirgermeister Kurt Pochhacker und Fr. Heidemarie Onodi eroff- nete DI Josef Plank das Festival. Es gab viel Lob und gute Wunsche sowie das Versprechen der Reprasentanten der Nieder- osterreichischen Landesregierung und des Ga- minger Burgermeisters, das Festival auch in Zukunft zu untersriitzen. Fiir die musikalische Umrahmung sorgte die ausgezeichnete Musik- kapelle Gaming und zur besonderen Freude

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Page 1: Utetter - ICONS OF EUROPEDer junge osterreichische Pianist Matthias Soucek spielte im eindrucksvollen Ambiente des G. Sand und F. Chopins Museums, in der Zelle des ehemaligen Kartauseklosters

Utetter

Herbst 2003 Zeitschrift der Internationalen Chopin-Gesellschaft in Wien EUR 1,50

Chopin-Festival in derKartause Gaming

Ausstellung Chopin und Parisim Osterreichischen Staatsarchiv

Galakonzert aufSchloss Grafenegg

XIX CHOPIN-FESTIVALChopin in Spanien - Mallorca zu Gast in Gaming

DafTonkiinstlerorchester Niederosterreich mil dem polnischen Dirigenten Tadeusz Strugala in der Kartausenkirche am 14.08

Mit dem traditionellen Einmarsch der Musik-kapelle Gaming und des Goldhaubenvereinsvon Lackenhof in den Pralatenhof der Kar-tause unter der musikalischen Leitung vomKapellmeister Rainer Ortner begann am14. August 2003 die Eroffnungszeremoniedes Festivals, die im Pralatensaal fortgesetztwurde.President Prof. Dr. Theodor Kanitzer begruBteim vollbesetzten Pralatensaal die Reprasen-tanten der Niederosterreichischen Landes-legieniDg: Landeshauptmannstellvertreterin

Minister Botschaftsrat Adam Halacinski undHandelsrat Dr. Krzysztof Jakubiszyn von derBotschaft der Republik Polen, den spanischenKulturrat Jose Antonio Gonzalez-Bueno Ca-talan de Ocon, Bezirkshauptmann Dr. Anne-margareta Sturm, Bin-germeister von GamingKurt Pochacker sowie Konsul Architekt DIWalter Hildebrand. Ebenso die Ehrengaste ausMallorca: Generalsekretar Ramon Andreu,sowie den Pianisten und Vorstandsmitglied derSpanischen Chopin-Gesellschaft AssociacioFestivals Chopin de Valldemossa Joan Moll.

Chor der Universitat von Palma di Mallorcaund ein Folkloreensemble gekommen.Nach Ansprachen von Biirgermeister KurtPochhacker und Fr. Heidemarie Onodi eroff-nete DI Josef Plank das Festival.Es gab viel Lob und gute Wunsche sowie dasVersprechen der Reprasentanten der Nieder-osterreichischen Landesregierung und des Ga-minger Burgermeisters, das Festival auch inZukunft zu untersriitzen. Fiir die musikalischeUmrahmung sorgte die ausgezeichnete Musik-kapelle Gaming und zur besonderen Freude

Page 2: Utetter - ICONS OF EUROPEDer junge osterreichische Pianist Matthias Soucek spielte im eindrucksvollen Ambiente des G. Sand und F. Chopins Museums, in der Zelle des ehemaligen Kartauseklosters

Kurznachrichten

Chopin-Gala auf Schloss Grafenegg

SchloB Grafenegg/NO. 22.6 ,,Tag der Musik":CHOPIN-GALA. Zwei Preistriiger der Inter-nationalen Klavierwettbewerbe Warschau2000 und 1995 gestalteten diesen sehrbemerkwerten Abend. Mika SATO aus Japaneroffnete. Mit grofier Freude am eigenenSpiel begeisterte sie auch die Musikfreunde.Prelude Nr.25 cis-Moll op.45, Ballade Nr.3As-Dur op.47, Barcarolle fis-Dur op.60,Scherzo Nr.2 b-Moll op.31 und Senate Nr.3h-Moll op58 waren ihr umfangreiches Prog-ramm, in dem sie ihr mil vielen Preisenbelohntes Konnen zeigen konnte. Die profun-de Klaviertechnik ware bei weniger Pedalnoch viel deutlicher zum Tragen gekommen.Weltweit gehort Philippe GIUSIANO (inMarseille geboren) nicht nur zu den fuhren-den Pianisten bei Chopins Musik, wie alleFreunde der Chopins Gesellschaften immerwieder iiberzeugend erleben diirfen, sondernsein Repertoire cis-Moll op.postum undFantasie-Impromptu cis-Moll op.66 erklin-gen, die grofien Balladen Nr.2 und Nr. 4 fol-gen und durch feine ,,Erzahlkunst", herrlicheSteigerungen zu atemberaubenden Erlebnis-sen werden, spurt man des Kiinstlers selbstge-stellte Aufgabe, den Geist der Musik und dieIntentionen des Musikschopfers zu erkennenund ihnen so nahe wie moglich z kommen.Kronender Abschluss, die 12 Etuden op.25:Klange einer Aolsharfe (wie Schumann mein-te), Perpetum mobile, Eleganz, rhythmischeEinzelheiten, zauberhaftes Singen, spriihen-der Klang, meisterliche Harmonie, slawischeSchwermut, auBerste Elastizitat und nochdreimal klangliche Wildheit faszinieren inMusik und Leistungsfahigkeit des Kiinstlers.,,Die unglaubliche Anmut, die Poesie undUrspriinglichkeit, die makellose Natiirlichkeitund reine Klarheit seines Spieles lassen sichnicht beschreiben. Der ganze Mann scheint zubeben, wahrend unter seinen Fingern dasKlavier mil aller Macht zu Leben begann!",so schrieb man iiber Frederic Chopin, und ichmeine damit Philippe Giusiano.

Helmut Batliner

Chopin and the Swedish Nightingale

,,Chopin und die Schwedische Nachtigal" isteine Biografie iiber das Leben des groBenKomponisten und einer erst eineinhalb Jahr-hunderte nach seinem Tod erforschten Ro-

manze Chopins mit der damals beriihmtenschwedischen Sopranistin Jenny Lind.Sie entstand auf Grund von Briefen Chopinsund Jenny Linds Memoiren. Andere Quellenwaren Jenny Linds Korrespondenz mit demSchriftsteller Hans Christian Andersen.Die aus Schweden und Danemark stammen-den, in Briissel lebenden Autoren Cecilia undJens Jorgensen sind auch Griinder der Ge-sellschaft Icons of Europe asb.Dieses Werk in englischer Sprache mit sehrvielen Illustrationen ist eine ausgezeichnete,sehr interessante Darstellung des LebensF. Chopins, vieler groBer Personlichkeiten sei-ner Zeit, sowie der bisher unbekannten Ro-manze mit Jenny Lind.

Herausgeber:Icons of Europe asbl.7 Avenue de la ColombieB 1000 BrusselsBelgien

90. Geburtstag von Jan Ekier

Am 29. August wurde der hervorragendePianist und Padagoge, Prof. Jan Ekier, 90Jahre alt. Seine kiinstlerische Laufbahn be-gann er mit dem VIII. Platz beim Chopin-Wettbewerb 1937, aber so richtig bekanntwurde er auf den polnischen und auslandi-schen Biihnen nach dem Zweiten Weltkrieg.Seit Mitte der funfziger Jahre widmete er sichvor allem der Padagogik. Er ist ein ausge-zeichneter Kenner der Chopinschen Musik,1959 wurde er Chefredakteur der ,,National-ausgabe der Werke von Frederic Chopin".Er erwarb sich riesige Verdienste bei derErmittlung dessen, was in verschiedenen ver-offentlichten Fassungen aus der Feder von,Chopin selbst stammte und was seine spate-ren Interpreten und Herausgeber hinzugefugthatten. Mehrfach saB er in der Jury der Cho-pin-Wettbewerbe, dreimal als Vorsitzenderdieses Gremiums.

Matthias Soucek in Valldemossa

Am 17.Oktober dieses Jahres veranstaltete dieGesellschaft ,,Associacio Festivals Chopin deValldemossa" (Mallorca) einen Klavierabendanlasslich des Todestages von Frederic Cho-pin. Der junge osterreichische Pianist MatthiasSoucek spielte im eindrucksvollen Ambientedes G. Sand und F. Chopins Museums, in derZelle des ehemaligen Kartauseklosters wo diebeiden groBen Kiinstler im Winter 1838/39wohnten. Auf dem Programm standen dieSenate A-dur D 959 von Franz Schubert unddie Senate in h-Moll op. 58 von F. Chopin.Der sehr interessierte Zuhorerkreis war vomSpiel Matthias Soucek sehr angetan. DieVerbindung von Sensibilitat und nie in den

Vordergrund gestellten, technischer Meister-schaft erlaubte ihm, eine hochst zufriedenstel-lende Wiedergabe beider Werke darzubieten.Der Kiinstler bedankte sich fur den Applausmit einer brillianten, wienerischen Zugabe.Prasidentin Rosa Capllonch, GeneralsekretarRamon Andreu und das VorstandsmitgliedJoan Moll bedankten sich bei Herrn Soucekfur den schonen Abend.

Joan Moll

Grosser Erfolg polnischer Vokalistenund Instrumentalisten in der PolnischenAkademie der Wissenschaften in Wienam 9. Oktober 2003

Der Direktor des Wiener Zentrums derPolnischen Akademie der Wissenschaften inWien, o. Univ.-Prof. Dr. habil. Marian A.HERMAN veranstaltete am 9. Oktober 2003ein Treffen der Prasidenten der Akademien derWissenschaften der Lander Mitteleuropas.Aus diesem Anlass veranstaltete die PolnischeAkademie der Wissenschaften, gemeinsammit der Osterreichisch-Polnischen Gesell-schaft in Wien, im Konig Jan Sobieski-Saalder PAW, ein stimmungsvolles Konzert. UberVermittlung des Prasidenten der Osterrei-chisch-Polnischen Gesellschaft Prof. Dr. The-odor Kanitzer gestalteten diesen AbendVokalisten und Instrumentalisten aus Breslauin Polen.Die Vokalisten: Agnieszka Justyna SZUMILO(Sopran), Kazimierz MYRLAK, (Tenor) unddas ,,Breslauer Streichquartett": AndrzejWOZNICA (Violine, Alt), Katarzyna WOZ-NICA (Violine, Alt), Urszula MARCINIEC(Violoncello) und Joanna ZATHEY (Cem-balo, Klavier), konzertierten bereits mit gro-Bem Erfolg beim XVIII. Chopin Festival 2002in Gaming NO und im Marz 2003 im Rahmendes Konzert Zyklus 2002/2003 in Wien.Beide Veranstaltungen wurden von der Inter-nationalen Chopin Gesellschaft in Wien orga-nisiert.Das erfahrene, sehr erfolgreiche Ensembleverfugt uber ein umfangreiches Repertoire. Inihrem Programm vertreten die Kiinstler Mu-sikwerke verschiedener Stile und Epochen.Diesmal prasentierte das Ensemble Werke pol-nischer Komponisten des 17. Jahrhunderts.Die Musik der pomische Renaissance entstandetwas spater als die Werke der italienischenRenaissance. Es ist eine reizvolle, jedoch sehranspruchsvolle Musik, gleichzeitig aber ent-spannend und wohltuend in unserer hekti-schen Zeit. Werke dieser polnischen Kom-ponisten sind mit Vivaldi, Scarlatti undMonteverdi vergleichbar, jedoch leider in hie-sigen Konzertsalen nicht bekannt.

Fortsetzung auf Seite 10

Wiener