vereine sind was aber nich - beatbox-hannover.de · 2002. 10. 25. · start der beatbox haben sie...

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VEREINE SIND WAS ABER NICH 6 VEREINE SIND WAS ABER NICH Die neue Beatbox von aussen… innen… Michel, Rock’n’Roll-Urgestein und Ü-Raum-Aktivist, im Interview

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  • VEREINE SIND WASABER NICH

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    VEREINE SIND WASABER NICH

    Die neue Beatbox von aussen… innen…

    Michel,Rock’n’Roll-Urgestein und Ü-Raum-Aktivist, im Interview

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    magaScene: Michel, Beruf:Rock’n’Roller...Michel: Ich bin in der Unterhal-tungsbranche tätig – und zwardeshalb, weil ich nichts „Anstän-diges“ gelernt habe. Das heißt,ich mache Musik, meine ersteBand war Kaltwetterfront, da-nach kamen Die Leeren Verspre-chungen, dann meine jetzigeBand Michel und der Bergedor-fer. Zudem bin ich seit rund 20Jahren in Sachen Übungsräumeunterwegs.magaScene: Zu Beginn DeinerÜbungsraumaktivitäten standaber nicht gleich das ProjektBeatbox?Michel: Nein, angefangen hatdas 1981/82 mit den Kellern derGlocksee, die ja auch heute nochals Übungsräume in Betrieb sind.Diese Räume habe ich damals mitein paar Kollegen ausgebaut undzum Teil auch selbst genutzt.magaScene: Konntest Du dieseKellerräume „einfach so“ aus-bauen? Michel: Die Glocksee war fürden Keller nicht zuständig, son-dern das Kulturamt. Die fandendie Idee, dort Übungsräume zubauen, auch ganz super, meintenaber, dafür müsse man einenVerein gründen usw. Das war je-doch überhaupt nicht mein Inter-

    esse. Warum muss man einenVerein gründen, um Musik zumachen?magaScene: Welchen Zweck soll-te denn dieser Verein haben?Michel: Da sollte irgendwie allesgeregelt sein, als Bandclub odersowas. Im Detail weiß ich dasnicht mehr, weil es mich einfachschon damals nicht interessierthat. Wie gesagt, ich finde es un-passend. Vereine sind was fürKleingärtner, aber nicht fürRock’n’Roll.magaScene: Die Übungsräumeim Glocksee-Keller hast Du dannaber doch gebaut, ohne Verein...Michel: Die Leute vom Kultu-ramt wollten nicht, dass wir ohnediesen Verein dort aktiv wurden.Erst nachdem Giovonni di Loren-zo, heute u.a. bekannter Talkma-ster und damaliger Redakteur beider Neuen Presse diese Geschich-te aufgegriffen und an die großeGlocke gehängt hat, wurde deröffentliche Druck wohl so groß,dass die Übungsräume auch oh-ne Vereinsgründung hingenom-men und geduldet wurden.magaScene: Wer bekam bzw. be-kommt die Miete von den Räu-men?Michel: Wir haben uns mit demdamaligen Glocksee-Chef LehoMorgenstern über einen gewis-

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    FÜR KLEINGÄRTNER, S FÜR ROCK’N’ROLL!

    Probenraum… …und den ersten Mietern KKJJUU::

    Seitüber zwei Jahrzehn-

    ten ist Micha van Eye, besserbekannt als Michel, in SachenRock’n’Roll unterwegs. Als Musikerdiverser Bands, als Veranstalter imUJZ Kornstraße, als Punk-Label-macher und nicht zuletzt alsÜbungsraum-Professionist. Seit 16Jahren betreibt er – anfangs zu-sammen mit Peter Knorrn – dieBeatbox am Herrenhäuser Bahn-hof, angesagte Adresse auch fürRock-Größen wie die Scorpionsund Heinz Rudolf Kunze. Am 31.8. eröffnet Michel mitgroßer Party die zweite Beat-box. Im Leinhäuser Weg fin-den sich allerdings nicht nurProbenräume, auch ein Ton-studio und ein Musikalien-handel sind Bestandteil desKonzepts.

    Interview: Jens-C. SchulzeFotos Interview: Jens BielkeFotos Beatbox: Michel von Eye, Reinhard Stroetmann

  • Interviewsen monatlichen Obulusfür die Glocksee geeinigt,der bis heute Bestand hat,soweit ich weiß.magaScene: Wie sah denndie ÜbungsraumsituationEnde der 70er, Anfang der80er Jahre aus?Michel: Da war gar nichts,keine Räume weit undbreit.magaScene: Was war mitden Bunkern, in denennun zum Teil Übungsräu-me sind?Michel: Die Bunker wur-den erst später genutzt,soweit ich mich erinnere.Allerdings wäre das fürmich ohnehin kein Themagewesen. In einem BunkerMusikmachen geht ja garnicht, die Zustände sinduntragbar. Es ist kalt, duhast kein Tageslicht, needanke.magaScene: Band undÜbungsraumaktivitätenliefen bei Dir seitdem im-mer parallel?

    Michel: Nach der Glock-see-Geschichte war dasThema „Übungsräume“erstmal abgeschlossen, ichhabe mich anschliessendum meine Musik geküm-mert. Bis ich Fargo kennengelernt habe. Und zusam-men mit ihm habe ichdann vor 16 Jahren die Be-atbox aufgezogen.magaScene: Welche Ideesteckt hinter der Beatbox?Michel: Es ist ein Konzept,dass es vorher schon inEngland und Amerika gab.Wir haben komplett aus-gestattete Übungsräumezur Verfügung gestellt, dieBands stundenweise mie-ten konnten. Du konntestzum Beipsiel für zwei Markdie Stunde auf einer Mars-hall-Anlage spielen.Schlagzeugmiete hat dreiMark die Stunde gekostetusw. Das ganze Equipmentstand einzeln auf Rollbret-tern, sodass man sich eineMusikanlage individuell zu-

    sammenstellen und in ei-nen Probenraum fahrenkonnte. Fargo hat damalsschon Sponsoren an Landgezogen wie Pearl und an-dere Herstellerfirmen. Daswar eigentlich eine ganzgute Sache...magaScene: ...die ihr aberaufgegeben habt. WelcheSchwierigkeiten gab es?Michel: Der Musiker alssolcher, speziell der jungeMusiker, muss an die Handgenommen werden.Wenn du ihn alleine lässt,macht er viel Unsinn. Nachdrei Stunden Proben sa-hen Übungsräume bzw.das Equipment garantiertimmer anders aus, als iches vorbereitet hatte. Anla-gen waren stets neu verka-belt und – dadurch be-dingt – kaputt. Das gehtnatürlich nicht. Ich kannaber nicht den ganzen Tagbei denen im Raum sitzenund aufpassen, dass diekeinen Mist bauen.magaScene: Wurde dieIdee denn angenommen?Michel: Das lief sehr gut.Ich hatte damals vorher ei-ne Kleinanzeige geschal-tet, um auszuloten, obüberhaupt Interesse an die-ser Miet-Idee besteht – 140Anrufe an einem Tag wardas Ergebnis. Daran kannman sehen, welchen Be-darf es gegeben hat. ZweiJahre immerhin haben wirdas letztlich durchgehal-ten, dann ging es aus ebenerwähnten Grund definitivnicht weiter.magaScene: Die Räumewerden seitdem „nackt“vermietet...Michel: Genau. EinigeBands sind auch fest in dieRäume gekommen, alsoals regelmäßige Mieter.Drei Bands teilen sich danndie 40/50 qm-Räume. Dergroße Raum wird in ersterLinie für Showcases undfür Tournee-Vorbereitungangeboten.magaScene: Dabei sind jaeinige bekannte Bands in

    der Beatbox gewesen.Michel: Showcases habenBands wie Thunderheadund Fair Warning gespielt.Zur Tour-Vorbereitung ka-men u.a. Giana Nannini,Heinz Rudolf Kunze, dieScorpions... Wobei uns dieScorpions ganz besondersunterstützt haben. ZumStart der Beatbox habensie uns ein zinsloses Darle-hen gegeben, ohne das wirdie Idee zur Beatbox garnicht hätten umsetzenkönnen. Allerdings warensie entgegen aller Gerüch-te nie Besitzer der Beatbox.Aber sie sind maßgeblichdaran beteiligt, dass dieseSache so lange funktio-niert. Bis heute buchen siesich regelmäßig in der Be-atbox ein; sie sind sehr dar-an interessiert, dass die Be-atbox weiter besteht undletztlich Nachwuchsbandssomit die Möglichkeit ha-ben, günstig an Übungs-räume zu kommen.magaScene: Wie sind denndie Kontakte zu diesen ar-rivierten Acts wie Nanninioder Kunze zustande ge-kommen?Michel: Das hat eine ge-wisse Eigendynamik: DieScorpions proben hier, alsomüssen andere auch hier-hin. Auch lief eine zeitlangviel über den hiesigen PA-Verleiher RockSound, derviele Bands wie zum Bei-spiel Giana Nannini mitEquipment für Tourneenausstattete, das – wennProben erforderlich waren– hier getestet wurde, zu-mindest die Monitoranla-ge. Der Aufbau einer kom-pletten PA ist ja hier leidernicht möglich.magaScene: Weshalb istFargopeter zwischenzeit-lich ausgesteigen?Michel: Er war damals mitseiner Band Victory schwerim Geschäft und damit zeit-lich völlig eingespannt. Erkonnte Band und Beatboxbeim besten Willen nichtunter einen Hut bringen.

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  • Ich habe Fargo eine Menge zu ver-danken. Damals – noch vor Beatbox-Zeiten – war ich als Monitormann mitVictory unterwegs und Fargo hat mirrichtig gezeigt, wo der Rock’n’Rollwohnt. So durfte ich zum Beispiel al-labendlich – auch bei Minus zehnGrad – einen 38 Tonner LKW mitEquipment leer räumen (lacht). Har-te Schule, aber gute Schule.magaScene: Nun expandiert die Be-atbox und geht Ende August in denLeinhäuser Weg an den Start. Habendie ursprünglichen Räumlichkeitenam Herrenhäuser Bahnhof ausge-dient?Michel: Das „Mutterschiff“ ist schonin die Jahre gekommen. Ein Neuan-fang, also Renovierung usw. ist jetztdringend erforderlich. Allerdings se-hen die Pachtverträge so aus, dass ichnur noch vier, vielleicht fünf Jahredort bleiben kann. Das ist aber keinePerspektive, um da jetzt noch malzig-tausend Euro zu investieren.magaScene: Wie schwer oder ein-fach war es denn, einen Standort fürdie neue Beatbox zu finden?Michel: Das war eher schwer als ein-fach. Ich bin überzeugter Herrenhäu-ser und kann mir nicht vorstellen, in

    einem anderen Stadtteil zu leben.Linden zum Beispiel ginge über-haupt nicht, da bräuchte ich ein Vi-sum. Dadurch hat es natürlich langeZeit gedauert, bis ich den richtigenOrt für die neue Beatbox gefundenhatte.magaScene: Wie bist Du dann aufden Leinhäuser Weg gekommen?Michel: Den Leinhäuser Weg beob-achte ich schon eine ganze Weile.Diese Industriebrache dort gibt esschon länger, allerdings war es im-mer unklar, wer nun genau was dortmacht oder machen will usw. Erst En-de Oktober letzten Jahres gab es mitHerrn Dr. Lippert der Firma Arikon ei-nen Ansprechpartner für das Objekt.Ingesamt sind es 5.000 qm Gelände,auf dem sich drei Gebäude in unter-schiedlichem Zustand befinden. Zweisind sehr angeschlagen, da sind bei-spielseise keine Heizungen vorhan-den. Das dritte Gebäude schließlichsah ganz passabel aus. Also habe ichmit Herrn Dr. Lippert überlegt, wasmöglich ist, was finanzierbar ist etc.magaScene: Die Arikon fand aberdie Idee der Beatbox grundsätzlichgut? Oder musstest Du viel Überzeu-gungsarbeit leisten?

    Michel: Deren Interesse war eszunächst, diese Ecke überhaupt wie-der zu beleben, zum Beispiel vieleKleinfirmen anzusiedeln. Ich habeHerrn Dr. Lippert dann von meinenTätigkeiten erzählt. Er fand das in-teressant, so sehr, dass er anfing,auch selber Ideen zu entwickeln undsich so mit der Zeit immer mehr fürdie Beatbox zu begeistern. Wir er-gänzen uns ganz gut, das passt! Sosehr, dass wir übereingekommensind, das zusammen zu machen.magaScene: Die Arikon ist nun Part-ner in der Beatbox?Michel: Ja. Ich kann dort mein Kon-zept komplett verwirklichen. Aller-dings ist der Ausbau des dritten Ge-bäudes mit enormen Kosten verbun-den. Allein 36 zerstörte

    Interview

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  • Interview

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    Doppelglasscheiben müssenerneuert werden, das gehtschon in die Tausende. Unddiesen Ausbau finanziert dieArikon. Jedoch werde ich Teiledes Ausbaus zu sehr günstigenTarifen selber tätigen. Auch er-hält die Arikon später einenvorab festgelegten Anteil anden Einnahmen.magaScene: Das Projekt ist alsodurchaus gewinnorientiert an-gelegt und kein soziales Enga-gement für die hiesigeMuckerszene?Michel: So habe ich das stetsgemacht. Natürlich habe ichauch immer schon was für die Bandsgetan, aber nicht irgendwie in Ver-bindung mit der Beatbox-Geschich-te. Das heißt, ich habe keinen Vereingegründet, um dann unter demDeckmantel der GemeinnützigkeitGelder von der Stadt abzugreifen.Wenn ich mich um Bands kümmere,dann mache ich das, weil ichBock darauf habe.magaScene: Die Beatbox alsgemeinnützige Einrichtung istfür Dich kein Thema?Michel: Absolut nicht! Ich ha-be niemals irgendwelche För-derung erhalten und will das auchnicht. Ich möchte mit diesen Men-schen nichts zu tun haben. MeinMotto lautet „pay and play“.magaScene: Eine gewinnorientierteBeatbox braucht natürlich ausrei-chend Kundschaft. Wie sieht denndie Übungsraumsituation gegen-wärtig aus? Ähnlich desolat wie vor20, 25 Jahren?Michel: Auch dieses Mal habe ichden Markt via kostenloser Kleinan-zeige bei Euch getestet. Obwohl ichschon von der alten Beatbox weiß,dass Bedarf an Übungsräumen be-steht. Trotzdem, 60 Anfragen auf-

    grund einer einzigen Kleinanzeigesind immer noch enorm. Allerdingsist die Nachfrage je nach Jahreszeitunterschiedlich ausgeprägt. Im Früh-jahr stehen die Bands Schlange, umeinen Raum zu bekommen. Im Som-mer flaut das Interesse ab, auch imWinter ist es nicht ganz so heftig.

    Warum auch immer, keine Ahnung.Aber es reicht locker, um sich mit derneuen Beatbox an den Start zu wa-gen.

    magaScene: Sind denn nicht inder Vergangenheit vieleÜbungsräume entstanden?Michel: Schon. Aber derTrend geht einfach dahin, dassdie Leute keinen Bock mehrhaben, in Bunkern oder ir-gendwelchen feuchten undkalten Kellern zu mucken. Sol-che Löcher sind nicht mehr ge-fragt. Und was wir jetzt ma-chen, ist ein ganz andererSchneid, das ist in Hannoverohne Vergleich. Jeder Raumhat Tageslicht usw. Trend ist:Sauber muss es sein.magaScene: Nach welchen Kri-

    terien wählst Du Bands aus, abgese-hen davon, dass sie ihre Miete zah-len?Michel: Entscheidend dabei ist derMoment, in dem man sich das ersteMal trifft. Ich merke ziemlich schnell,ob ich mit Leuten klar komme odernicht. Und da ich ja mit diesen Leuten

    in gewisser Weise zusammen-arbeite, muss das auch passen.Wenn es keine halbwegs ge-meinsame Basis gibt, nehmeich Bands nicht. Auf Ärger wel-cher Art auch immer habe ichkeine Lust.

    magaScene: Eine bestimmte Musik-richtung ist aber kein Grund für Dich,einer Band abzusagen?Michel: Überhaupt nicht. Das istkein KriteriummagaScene: Ist denn die neue Beat-box schon ausgebucht?Michel: Ja. Neun Räume sind bislangfertig, von denen acht vermietetsind. Den neunten Raum habe ichvorerst frei gelassen, um zur Eröff-nung auch was präsentieren zu kön-nen.magaScene: Werden sich wiedermehrere Bands einen Raum teilen?Michel: Ja, wie vorher auch.

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  • magaScene: Müssen oder könnenBands die Räume gemeinsam nutzen?Michel: Sie können. Zum Konzeptgehört nicht, dass möglichst vieleBands da sind. Hauptsache, die Mie-te wird gezahlt, ob von einer Bandoder von dreien ist egal.magaScene: Wie hoch ist die Mo-natsmiete pro Raum?Michel: Die großen Räume kostenjeweils 306 Euro, die kleineren je-weils 256 Euro. Für eine einzelneBand kaum finanzierbar, aber wennsich das zwei Bands mit zehn Leutenteilen, ist das schon in Ordnung. magaScene: Wenig ist das trotzdemnicht...Michel: Das sind einfach die Preiseheutzutage, die zahlst du auch fürdiese Kellerlöcher. Und es gibt Leute,die sich mit der Vermietung solcherLöcher gesund gestoßen haben.magaScene: Was unterscheidet dieBeatbox von anderen Übungsraum-zentren?Michel: Unsere Räume sind kom-plett ausgebaut, wir bieten einenganz anderen Standard. Auch habenwir sehr viel auf die so genannteÜbersprechung der Räume geachtet.Das heißt, unsere Räume sind so an-gelegt, dass dir deine Nachbarn mitihrer Mucke nicht auf den Keks ge-hen. Natürlich kann man einen Raumohne enormen Kostenaufwand nichtkomplett tot machen, aber wir erzie-len schon sehr gute Ergebnisse. Dashast du anderswo nicht, abgesehenvielleicht von den Bunkern.magaScene: Was außer den Übungs-räumen bietet die neue Beatboxnoch?Michel: Es gibt ein Tonstudio, dasKai Reuter betreibt. Und es gibt ei-nen kleinen Laden, der ebenfalls vonKai betreut wird und in dem wir Mu-sikerbedarf anbieten, und zwar zuweitaus günstigeren Tarifen als sonstüblich.magaScene: Was wird aus der Pro-benbühne, wenn das „Mutterschiff“dann doch mal „abgetakelt“ werdenmuss?Michel: Das Interesse der Arikon istes, dass gesamte Gelände am Lein-häuser Weg in die jetzt eingeschla-gene Richtung zu lenken, also kultu-rell zu nutzen. Natürlich ist das bis-lang noch Zukunftsmusik; zunächsteinmal haben wir uns auf des jetzigeProjekt konzentriert. Aber im Rah-men der weiteren Planung stelle ich

    mir schon einen solchen besonderenRaum wie in der alten Beatbox vor –mit kompletter Beschallung, Regieund Gastronomie –, den Bands zumBeispiel auch nutzen können, um ei-gene Konzerte zu veranstalten. Diebekommen dann die komplette Kas-se und die Einnahmen aus der Ga-stronomie.magaScene: Da bleibt dann mehrübrig als bei der üblichen „auf-Kasse-Spielerei“?Michel: Natürlich. Jedenfalls mehrals bei diesen üblichen 70/30 oder60/40-Deals irgendwelcher Veran-stalter. Was bleibt dir denn da alsBand? Da hast du doch schnell dieLust auf Live-Auftritte verloren. EineBand aber, die nicht rauskommt, ver-ödet im Übungsraum und ist schnellam Ende.magaScene: Die Eröffnungs-Partyam 31.8. soll open air stattfinden.Gibt es keine Probleme in Sachen„Lärm“ wie bei früheren Beatbox-Partys am Herrenhäuser Bahnhof?Michel: Nein, außer der Bahn ist daweit und breit nichts. Und die Bahnbetreibt dort ein Ausbes-serungswerk, leise geht es da auch

    nicht gerade zu. Aber wir werdenschon beobachten, wie weit dennder Schall letztlich wirklich trägt, obnicht doch bewohnte Gebiete er-reicht werden.Ich hatte oft Probleme mit der Beat-box-Party an alter Stätte, wenn amgleichen Tag eine Veranstaltung imBad stattgefunden hat. Deren Schall-pegel reichte bis zu uns, aber unswurde das dann in die Schuhe ge-schoben. Und versuch das mal derPolizei zu erklären! Die sehen, beiuns ist open air-Party und Anwohnerin der Nähe haben sich über Lärm be-schwert... Besonders heftig war dasmit einer Techno-Party irgendwohinter Stöcken, die für haufenweiseAnzeigen bei der Polizei in Stöckengeführt hat. Ich hatte dort unsereParty vorab angemeldet, also kamendie Polizei zu mir und erklärten dieBeatbox-Party für beendet. Also binich losgefahren und habe gesucht –bis ich nach Stunden die eigentlichenVersursacher gefunden hatte. Bis da-hin lief unsere Party auf Kofferradio-lautstärke. Sehr bitter. Da frage ichmich schon, warum ich eine Partyüberhaupt noch anmelde.

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    Interview

  • magaScene: Schaust DuDir eigentlich Nachwuchs-bands an?Michel: Was bei mir pas-siert, beobachte ich schonganz genau, das interes-siert mich. Aber es ist nichtso, dass ich nun ständigunterwegs bin und Nach-wuchsbands anschaue.Das ist nicht mein Thema.Da habe ich auch gar nichtdie Zeit für. Ich betreibenebenbei auch noch einenBeschallungsanlagen-Ver-leih, und nicht zuletzt ha-be ich mit Michel: und derBergedorfer auch noch ei-ne Band, in der ich spiele.Also, ein Szene-Gänger indem Sinne bin ich über-haupt nicht.magaScene: Ratschlägegibst Du aber schon, wennDu gefragt wirst?Michel: Sicher, wenn esgewollt ist, und wenn ichBock drauf habe. Ich habeja durchaus einiges erlebtals Musiker...magaScene: Zum Beispiel?Michel: Mit den LeerenVersprechungen sind wirden ganz normalen Weggegangen, hatten einenPlattenvertrag bei SPV.Wir haben auch eine Plat-te produziert, haben ge-tourt, haben gemacht undgetan wie blöd. Schließlich

    schauten wir ins Porte-monnaie: Da war nichtsdrin, während andere Leu-te große schwarze Autosfuhren. Sollen sie ja ma-chen, aber es muss schongerecht verteilt werden.magaScene: Woran liegtes denn, dass das nicht pas-siert? Lesen sich Neulingedie Verträge nicht durch,die sie unterschreiben? DieLeeren Versprechungenzum Beispiel waren jadoch recht erfolgreich.Trotzdem stand die Bandam Ende mit leeren Hän-den da.Michel: Die Vorgabe, dievon der Industrie gegebenist, stimmt nicht. Für dasTalent einer Band gebensie so gut wie nichts. DieKosten allerdings, die siemit einer Band haben,muss die Band tragen. Dasheißt, die Band bekommtpro verkauften Tonträgervielleicht gerade mal 1,50Euro – und das auch erstnach Deckung derProduktionskosten. Das istwie mit den Banken.Wenn ich denen meinGeld gebe, bekomme ichein Prozent Zinsen. Wennich von denen Geld brau-che, zahle ich 15 ProzentZinsen. Das ist doch ganzmerkwürdig. Ich denke oft

    darüber nach, was das zubedeuten hat. Eigentlichist das sittenwidrig, wiekann das denn überhaupterlaubt sein?Wenn du aber als Neulingeinen Plattenvertrag ha-ben willst, musst du dichdiesen Regeln unterwer-fen. An dir wollen alle ver-dienen, vor allem die Plat-tenfirmen und der Handel.magaScene: Michel: undder Bergedorfer habensich dann nicht mehr einerPlattenfirma anvertraut?Michel: Nein, hier läuftdas anders. Wir produzie-ren und vertreiben unsereCDs selber, hatten dabeiallerdings bislang auch im-mer die Unterstützungvon Sponsoren. Bei einerPlattenfirma muss ich beidurchschnittlichen Pro-duktionskosten ungefähr15.000 bis 20.000 CDs ver-kaufen, um den ersten Eu-ro zu verdienen. WelcheBand schafft das dennschon? Also mache ichjetzt alles in Eigenregie.Wir verkaufen unsere CDsfür umgerechnet 25 Mark.Und wenn man davon aus-geht, dass eine CD in derHerstellung umgerechnetungefähr fünf Mark ko-stet, verdienst du natürlichviel schneller deine Kohle.Mit Michel: und der Berge-dorfer haben wir pro CDungefähr 3.000 Stück ver-kauft – und das nur aus derHand, ohne großen Ver-triebsapparat, nur aufKonzerten.magaScene: WelchenNachteil hat dieses Sy-stem?Michel: Du wirst kaumpopulär. Die Chance großrauszukommen, ist natür-lich wesentlich größer,wenn du einen entspre-chenden Apparat hinterdir hast. Und wenn duFernsehauftritte und alldiesen Scheiß brauchst,bist du bei einer Plattenfir-ma einfach besser aufge-hoben. Mit den Leeren

    Versprechungen wollte ichja auch noch Weltmeisterim Rock’n’Roll werden...magaScene: Mittlerweilelegendär sind die „Boots-fahrten“ von Michel undder Bergedorfer. Wie ent-stand die Idee?Michel: Bei dem Bandna-men liegt das Maritime janahe. Also musste da auchein Boot her. Im Ernst, dieIdee hatte ich schon 1983.Damals hatte ich ein klei-nes Label, auf dem nurPunk-Bands veröffentlich-ten. Und zu den Release-Partys habe ich immer et-was Besonderes gemacht.Eine dieser Aktionen wareine Bootsfahrt mit der BS-Line vom Schwarzen Bärenaus...magaScene: ...mit der dannauch die Bootsfahrten vonMichel und der Bergedor-fer stattfanden – ab undan mit erheblichen Wi-drigkeiten.Michel: Ja, irgendwannwechselte der Schiffseig-ner, und der neue Mannhatte so seine Probleme,gemachte Zusagen einzu-halten. Der rief dann zumBeispiel an, sagte er, kön-ne nicht zum SchwarzenBären kommen, wir soll-ten doch die Anlage ir-gendwo mitten in derPampa aufladen. Dortstanden wir dann zum ver-abredeten Zeitpunkt mitder kompletten PA amUfer und warteten undwarteten...magaScene: Ist das so einAugenblick, in dem mansich möglicherweise schonmal fragt, wozu das mitdem Rock’n’Roll eigentlichgut sein soll?Michel: In so einem Mo-ment muss ich schon darandenken, dass ich eigentlichmal geplant hatte, mit 30in Rente zu gehen. Ist jetztaber auch zwei Jahre her...

    •Das Interview wurde am21.6. in der magaScene-Redaktion geführt.

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