versuche und berechnungen zur physikalischen optik

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Yerfuuche und Baechnungeu Cut phyJAaiL /&en Oprik. won THOMAS YOUNG, M.D., F. R.S. Ueberfetct vom Prof. Liidicke in Me&n '). Mil rioigco Erliintcruo~ea uod Bcmerkoogan. 1. AIfgmelnrr, ovr Verfucbcn Icwir$en~r Grfti: dcr Yermifchung der Lichtr. Bei einigen Verfuchen , welche ich iiber die Far- benltreifen, mit denen Schstten vcrfehcn Gnd, an- geltellt habe, bin ich auf einen Ueweis eines allge- meinen Gefetzes der Vermifchuog zweyer Liclit- biindel gekommen, der eben fo einfach als iiber- mugend if€. Ich hebe mich beniiiht, ibn feff zu begriinden, und halte ihn jetat fiir geeignet, ihn der kiiniglichen Societit rorzulepn in einer kur- cen Ueberliclrt der DeobechtunRen , wetdie rnir ootfcheidend zu feyn fcheineo. Der Satr, den ich darthon uill , ill : Aaji die Furbeflretfen durcA Vermfdiung zwej'er Lichtbiindel hervorgebrachc '> Aur den Philofophical Trmrocrionr of rbr Roy. SOC. o f London for (801. 0.

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Page 1: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

Yerfuuche und Baechnungeu Cut phyJAaiL /&en Oprik.

won

THOMAS YOUNG, M.D. , F. R.S.

Ueberfetct vom Prof. L i i d i c k e in Me&n '). Mil rioigco Erliintcruo~ea uod Bcmerkoogan.

1. AIfgmelnrr, ovr Verfucbcn Icwir$en~r Grfti: dcr Yermifchung der Lichtr.

Bei einigen Verfuchen , welche ich iiber die Far- benltreifen, mit denen Schstten vcrfehcn Gnd, an- geltellt habe, bin ich auf einen Ueweis eines allge- meinen Gefetzes der Vermifchuog zweyer Liclit- biindel gekommen, der eben fo einfach als iiber- mugend if€. Ich hebe mich beniiiht, ibn feff zu begriinden, und halte ihn jetat fiir geeignet, ihn der kiiniglichen Societit rorzulepn in einer kur- cen Ueberliclrt der DeobechtunRen , wetdie rnir ootfcheidend zu feyn fcheineo. Der Satr, den ich darthon u i l l , ill : A a j i die Furbeflretfen durcA Vermfdiung zwej'er Lichtbiindel hervorgebrachc

'> Aur den Philofophical Trmrocrionr of rbr Roy. SOC. of London for (801. 0.

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I 963 3 werden '' '). Dicfes wird * hoffe icb, felblt +on de- Den nicht abgeliiugnet werden d c h e am meinen drgcgtn eiogenommen God; denn ich deoke die Walirheit dielea Sstres durch Verfudw zu bewd- fen, die fetir leicht und ohne allen rndetn Apparst, rls den jeder Lei Jer Hand hat , fobald nur d i m Sonnc I'chcint, wiedcrholt waden konncm

F'cr/uch 1. Jclr mrchte cine kleine Oeffmmg in einen Feoflerlrdcn und bedeckte lie mit einem Stiicke ftrrken Popierr, das mit einer feinen Nadel durchbohrt war. Zu mchrerer Bqumlickbeit bei dem Beobachten brachte ich einen Lleinen Spiegrl aufserhrlb am Federladen in ciner Lblchen L a p a n , dafs er das Scmnenlicht beinahe horizontal auf die entgegcogelettte Wand warf, und einea Kegel Jivergireoden Lichter iiber eine Tafel fiihrte, a d welcher Gch rerfccbiedenc kleine Schirme von K u - tenpappe befaaden. In den SonneaILahl brrchte jch einen Kartanheifen, der +, 2011 brcit war, und teobachtete den Schattcn JeITelben entweder an der Wand, oder an andern in verfchiedenm Ent+ fertiungea gehaltenen Karteo. fi crkbicnen aicbt blos Farbcnraume an jedcr Seite de, Schattens, fon- dero auch dcr Schrtten felbff wurde durch ahnlichc parallele S t r d e n von gcringerer Breite getheilt, deren Meoge von dcr Eatfemuq rbhiag, in wel-

3 %

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clrer tler Schatten beobaclitet wnrcle ; doch blieL (lie Mitte des Schattens allczeit weiF. Diefe Strei- fen find die gemeinfclialrlichen EBecte der Licht- bundel. welche auf jeder Seite tles Kartenlireifen in den Schatteo inflectirt oder vielrnehr diffrangirt werden. Denn , wenn man einen kleinen Schirm wenige Zoll von dem Kartenffreifen To Itellt, dafs e r eine der Grioren des Schattens an kinem Randc auffangt (fo us to teccivc either edge of the / h i -

dow m its murgin) , fo verfcbwiodrn roaleich alle Streifen, welchc nian vorher in dem Schatten an der Waud bemerkte, obgleich das R i l l cler andcrn Seite gebeugte Licht in feineni Fortgmge niclit auf- gehalten w i d , uod obglcich dicfes Licht jede Ver- antierung leiden n:ufs, welche die NIihc des eadern Randes des Kartenficifen zu vercrnlaflen vwmii- fiend war. Huckt man den dazwifchen gcrtellten Schirm von clem Ichnialen Kortenfireifen weiter ab, fo mufs er natiirlicti tiefer in den Scliatten eintlrin- gen, urn die Parallellheifen auszuliilclren ; dcon a n

dieLen Stellen ilt das Licht , welchrs VOII dcm Ran- de dea Objects diffrangirt w i d , weiter in den S c h ~ t - ten nach den Si'umen zu einSetltunpn. Di&s gc- fcliieht alfo nicht fowolil aus Mange1 on eioer Iiin- teitheoden Dichtifikeit dcs Lichts , als, weil einrr der beiden LichtLundel tinverrniiseocl i f i , diel;? Strcifen ellpin liervorzuhririgen : drnn , wenn die bkideo Lichtbundrl nicht unterbrochcn werden , lo erfciicinen die farLi,aen h i e n , felblt wenn die

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Diciiti~keit des Lichtes auf deo tehnten oder zwao- zizlleo Theil vermiadert worden ift.

Die biifchel- (oder frroteq-) fiir- migen Streifen, welche der TcharfGnoige und genau bcobachtende G r i m a I d i berchrieben hat, gebea zu einer rcliiinen Ab5nderuog des vorhergeheoden Vcrri~rlis VeranldTung , uod iu eioern treffliclicn RriTpiel eiuer lich tlareuf grundeodra Rechilung. \I-ird der Schatten von einmi rechtwinklich gcbo- Senen Gegeofiandc gebildet , To zcigt-n Gch , aulser dcn gewiihnlicbcn iiukern Streifen, zwei odcr drei Saurne ahwechFaJnder Farben , welche von dcr Li- Die, d i e den Winkel'balhirt, ihreo Anfang nehmeo und Cich airf ledel Seite derfelbcn in krurnmen Li- nieri autbreiten , die die convexe Seite geeen diek Theilungslioie kehrcn , und Jereo Neigung gegen drefelbe deRo griilier w i d , je wtiter lie Gcli von dem Scheitel des ausgehenden Winkels entferoen. Diere Saiime h i d ebeofalls cler genrridchafttiche Effect des Licl~ts, welches von jeclem der beiden Rdnder des Oljectr in den Schatteo gebeuet- wird ; denn , wenn cin Schirrn nur weoige Zoll von dern Objecte To gefieltt wird, dafs ec tlor den Schattea des einen Randes auffangt, lo verkhwindeo blle Streifen. Weon hbgegeo die rechtnioklichte Ecke des Schirrns in die Spitze des Schattens lo geliellt wird, darv Ge blor das Acnijerfie vom

\\ inkirl des Sthattens a a t o g t , lo bleibeo die Strcden upgeitiirt.

P-erJricIi 2.

Page 5: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

I 266 3 I. P"hiIt**Je drr 6.1 vrr/chledenen Yer/Yclren gejun-

denin Monfks.

Urn die Madm der Streifen unter verrchicdo nen Umflaoden i u unterfuchen, miiITen wir .die Ditfcrennn der Lbbgen der von dcnjenigen Licht biindeln beTchriebenen Rahncn berechnen , welche, wie e k e f e n worden, a n Hervorbriogung der Strei- fen Thai1 haben *). Hierbei findet Gch nun, daG dar Licht allezeit weif. bleibt, wean die Liiogen beider Bahnen gleich Gnd; dafs abcr, wena oatwe- der dsr helllte Licht odcr dar Licht irgeud eioer gegebeoen Farbe ein- zwei- dreimal vcrfchwindet und wiedererfcheint , die Diffcrenzen der Langen der Bahnen.der beiden Lichtbiiodel Iich in eiaer anthmetifchen Prograon betinden, fo oahe rrlr dar von Verfuchen dieler Art fich emarten lafst. In diefer RiickIicht will ich die a u einigeo Ver-

*I n e dlfferrttcer of LA. lrn8rhr of rhe porh drfcribed b y 4 h portlorn of I@c, w h k b hove rhur beer p roud 10 6. concerned In produclq rhofe fringek. Hrrr Young fchroibr fo donkcl, drls hiu6g ein rnbrlceodcr

~ . u d i a m orfordrr~ wird, am leinro Sinn ricbrig rufiufr~ro. Drr Lofmr hrc Geb wrbrfchcialicb lcboa in dem vor ipn Stick. d r Annrlea. wo drr Vcrf. Pillr von ciner noch aicbr bofcbri8b.o.n f idbbnn6 won Prrbsn, und ein rllgc- Phojnr G r h . f i i r dirfrlben rngkbc (S. 106 f.), in oinipr ~ r r l q r o b c i r brfuodrn , wra or drlelblt S. 108 f. (riner Stelle, die dem F o l p n d r ~ rur Er:rureruo6 dientj unier ahe Ienghu of rhe poJu rernrhn, und win cr Gch Hm. Y O U n 6.8 r~lgcmeiorr G e h a r u d e p ~ Toll. Uoier den BemcrLuogcn rrn &do d i r k AulTrtre, nebt cine Erliu- t~?fUOg woo Hru. Prof. hf o 11 w e i cle , relcbs dea SchliiK 9 1 au diclem dunkclo Audruckc, Mod rum Verltindnno

f d p d e n Rochnunp r n ~ h l t . G I 1 b 8 r i .

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I a67 3 fiicben N cw t o n'r hergeleitetcn Madie mit denen aur meinen Vcrfuchcn vergleichoo.

N e w t o o befchreibt im dritten Buche feiaer Optik in der 8teo uod gten Beobrchtung einige Verfuche, welche, verbunden mit der 3ten Beobrch- tuog, die nijthigeo Angaheo fGr die Rechnung her- geben. Zwei MelTerklingen , dcreo Schacideo mit einander cinen feiir fpitzen Wiokel mrchtco, wur- den in eincn Soonenfirrhl gebracht, der durch cine fehr kleine Oeffoung ci~liel, und der Vereiaiguogs- punct der zwei erlten dunkelo Linieo , welclie die Schatten & e k KLogeo urngaben, bei rerrchieda aeo Entferoungcn beobachtet. Die' Etfolge von rechs Beobachtungen beliodeo Gcb in den erfien drei Lioieo.der crfien Tofel. Aur ihoen l i e t Gch uoter der Vorausletzuog, dab die dunkle Linie durch die erfie Vermifchuog d o roo den Me&- fchneiderr reflwtirten Licbu mit dem zwifcheo den- felbeo hindurcbgegangeoeo gendlinigten Lchte ent- ltanden CQJ, durch Bercchnuog der DiBFerenz der beideo Bdhneo, cler Zwifcheoraum fiir die erffe Ver- fchwiodung des helllteo Lichtsr linden, und diekr fieht in der viertcn Lioie der erfieo Tafel. Die zweire Tufel cnthilt die Erfolge einer iholichen Hechoung aus N e w t o n's ~eobachtiiagca a n dem

Schatteo c i o o Hams. uiid die drirte TojX aus nieinen eigeoen Verrucheo von derlelben Art . i n - den1 vorausgeretrt wird , dali die rweite helle Liitie eioem doppelten Zwifchenraunie, die twritp tluriklc

Linie einem dreifacheo Raunic uorl die folg.*i!*',

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Linicn dcr fortgerettten Progreffioa augehGren. Die Einheit bei allen Tofeln iTt ein 2011.

E f l e Tofecl. ( N e w r o n ' r O&m. 9.) Entfernong der Schneiden

Fhtfernuag des Papirn von denSchnviden 14 ; 3+ ; 8-j ; 3 a ; 96 ; 131

Weite der Schneiden dem Vereioipgsponcte ge- p;enGber o,o I a ; 0,020 ; 0,034 ; 0,057 ; 0,oS I ; 0,087 ,

raum 0,oooo I a a ; o,oooo I 55 ; o,oooo I 8a ; o,oooo I 67

von der O c h u n g - - 10 I"

Vorfc'chwindungs-

o,oooo I 66 ; 0,0000 I 66

Zwelie Tojet ( N o w t o M Ob/crv. 3.)

Breite der Haares Entfernung der Hnars

von der Oeffnung Entfernung drr Scale

von der Oeffnung Brcite des ScLattetu - Breite twifchen dem zweiten

Paare heller Linien - Verfchwindiingcraom oder die

Iialbe Differcnz der Bahnen Breite swilchen dem dritten

Faare lieller Linien Verfchwindu ngsraum oder

der Difterenz

D r i i r . Tnfecl. Ver$uch 3. - - Ereite drr Ohjecu O#@ +

Entfernung des Obiecu von der Oeffnung 125 Entl'ernung der Wand von der Oeffnung - a50 Enriernong tles zweiten Paars dunkler

Verfciiwi ndungwauin, ein Drittel der Linien von cinnnder ' 1,167

Differcnt - 0,0000 I /,g

Page 8: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

I 2% 3 r*lfuCA 4.

Dicke der Drriber - - 0,083" Entfernong der Drsiha von der O e h u n g 32 Entfernimg der Wand von der OeKnang - a53 Breite d t r Scbrnenr bei

Entfernung de, I. Psars der drei Meruneen

dunkeln Linien

0,815; o,8rG ; o,8r7. Mittcl o,8r3

1,165 ; 1,170; 1,160. Mittel 1,165 Verfcbwindnhgrraum 0,00001 94

Verfchwindnngsraam - 0,0000 I37

Vcrfchwlodungsraum - - O,OOOOI a 8

Enrfernung de, a. Paws dcr Junkrln Linien 1,402 ; 1,395; 1,400. Mittel 1,399

Enlfernung der 3. Pears der dunkeln Linien 1,594; 1,5$o ; 1,585. Mittel 1,536

Aus fuof Beobrclituogen von den fecbs der er- hen Tafcl, (wo die Entfernuog der Schattens Gch von 3 2011 bis riif I I Furs vermderte, und die Breite der Streifen nach dem VerlultnilTe wio 7 t i t I ver- grofsert wurde,) erhrllet , Jalj der UnterTchicd der Bahnen , welcher den Verfchwindungsrauo1 gielt, (the drjerence of the routes confiituting the in-

terval of disappearance,) nur hiichRms um & zu- genommen hrtte *) , und dars cr bei Jrti Beoback tuogen unter diefen fiinfeo mit dem Mittel entwe- dcr genru oder bis auf rj,, iibereinkiimmt. Diefer reranlaht mich, zu Ichlieben, dafs der Zwifchenraum , welcher dem Verkbwinden des helllten Lichtea zu- kommt , entweder vbllig oder fehr nrhe b&m- dlg fey.

*I s die Er l iu t rma~ dcr Hcrm Prof. M o l l n r i d r ' r am Eude &&a AuUatm. G.

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L 27(’ 1

Jedoch kann man aus der Vcrgleichung niit allen andern Beobaclitungen den Schlurs ziehen, dars, wenn die Schiefe der Reflexion lehr grofs iR, einige UmRBnde Statt finden, weJche machen, dah der Raum, den wir To berechnet haben , etwas grG- fser wird; To kGmmt er in der liebenten Zeile der vierten TaFeI um 8 griifser heraus, als das Mittel der fdnf vorhergehenden bctrug. Dagegen iR das Mittel von zwei Newton’fchen uiid einem mei- ner Verfuchc urn i kleiner, als die vorhergehen- den. In Anfehudg diefes Umllandes kann ich fiir jettt nichts Beftinimtes fagen, jedoch vermuthe ich, dafs er einer Ablenkung des Licbts von der gerad- linigten Kichtung xuzufchreiben fey, welche ent- weder a m der gewiihnlichen Diffraction, wodurch tler Schatten ebenfalls erweitert wird , oder von ei- ner.andern unbekannten Urfache entlleht. Wenn svir uns vorffellten , der Schatten des Drahtcs und die naheRen Streifen wircn fo ziirammengezogen worden, dafs die Bewepug des an den Schatten grenzenden Lichts geradlinigt fey, To wiirde man hieraus einen hinreichenden Grund dicfer Ablea- kung-entlehnen kiinuen: allein es ill fchwer, ge- nau diejenigeRichtung des Lichts Bnzugeben, welche das Bediirfnifs einer Correction veranlafst.

Das Mittel der drei Verfuche, welche von die- fer anhekannten Ablenkung am mnigffes 2u lei- den fchienen, giebt o,ooooia7 f i r den Raum, wei- cher der Verl‘chwindung des helllten Lichtes zuge- hiirt; und Wan kann hieraus fchlicben, clafs, wenn

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I 27' I fie bier gar kejnen EinRucl gebrbt hitte, die & a h ooch etwaa kleiwr geween waren. Nun ill der- felbe Zwifchcanum , welcher r u ~ den N e w t o a'- fdien Verfuchen rnit diionen Scheibeo folgt, =o,m0110, rUo our urn 4 kleiner a& dcr vo-

tigc; cine UcbereinIlimmung , welche hinliinglich zu beweifen fchejnt, dafs man diefen beidea Arten cler Erkheinuogcn eiocrlei Urfache tuauCchreiben habe. Bei den Farbcn der d t i o ~ a Scheiben l i G t cs fich fehr leicbt te igen, d s h cine jede Art des Lidits verfcbwiodet und wiedererfcheiot, wenn die Differemen der Bahoen der beiden Lichtbiindel fich in e i n v arit)rmetif&en Progreffion befinden, und wit hrben gefehen, d a h diefes Gefctz ruf die Erkhcioungm dsr gabeugtcn Lichter, such ohne analopfch tu fchliebco , allgemein rogsneodet werden konne.

Die Vertheilung der Farben iR ruch in beiden Fillen einurder fo ahnlich, drfs man unmittelbar hieraus a d die -4ehalicheit der Falle khliehen koon. N e w t o n bemerkt in feinu Optik, i3te Beobrchtung d u rweiten I'heila dtr ernen Eucbs, dah der Zwif'chearrum der Glifer dr, wo die Ringe in tothem Lichte erfcheinen, Iich tu dem Zwifkhen- raum fur vialatter Licht verhrlten habe wit 14 : 9, und in dcr i i ten Beobrchtung der drittcn Buchs hgt er, die Entfernuogen der S t r d e n von einra- der naren unter diefeo Umfinnden der aAe oder 97ne Theil einer 2011s. Weon man hiervon die Breite der Hrwes abtiebt WJ die Relie qurdrirt,

Page 11: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

urn Jar Verbaltnifs der Differenzen dcr Bahneo zu fiadcn * to erhalt man das Verhaltnifr :14 zu g i , welch- weoig von dem bei den Ferben diimer Gli- fer beobechteten Verhhl tde abweicht.

Aw diefem allgemeinen Gelktze liifst Licli die Geftait her. fchon bcfchriebenen biifchelformigen &reifen des G r i m a l d i leicht bellimmeo; denn es erhelllet , dafs unter den UmKindcn d u eriihl- ten Verfucbs die Oerter, wo die DSereazen der Langen 'der von twei Lichtbundeln lel'chriebenen Bahnen einer befindigen GrGGe glridl Gnd * und wo daher einurlci Art des Lichts erfdieint oder ver- khwindct , lich allezeit in einer gleichfeitigen Hy- perbel belinden, dercn -4xen in die Grenzlinien des Schatteor und deren AIymptoten beinahe in die Diapnale falleo. Es miinen daher diestreifen eine folclie Richtung haben, wie Ge bci 'der Beobach- tuug gefunden wird. Jedoch ifi t u bemerken, dafs (lie deb iufsern Grenzen des Schatteos n;iher lie- gendenTheile To lchwach ablchattirt Gnd, daG man hier weniger, als naher bei der Axe beftimmen kann, zit welchem Gekhlechte die krumme Linie gehiirt. Diefe Streifen fcheioen zwar ein wenig rnit den von n e w t 0 n beobarhteten hyperbolifchen Streifen iibereinzukommen ; diefe Aehnlickheit ifl jedocli nur fehr entfernt.

3. Anwendun; auf dIe Nebcn - Rc6enbogm.

Die Wiederholungen der Fsrben, die zuweilen den gemeinen Regenbosen bemerkt werden, und

Page 12: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

welcte D. L a n g w i t h und Herr D a v r l in den Philofo&cal TranractrorrJ belchrieben hrbe;, IalTen Gch ebenfrlls leicht uod vollfiandig aus den- lelben GrundLatzcn ertdaren. D. Pern b e r t o n hat fich bemiiht , cine Aehnlichkcit twitchen diden Farbro UOLI den Farhen diinner Scheiben t u zei- gen: rber die unregelmiirsige Heflexion roo der hintern FIuche do-Tropfens, welcher er die Er- fclteioung ganz allein zufcbreibt , mu[i Tehr vie1 zu lchwach reyo, urn Gchtbsre Effecte hervortu- bringcn. Urn diefe Errcheinuagen zu begreifen, diirtea n ir blor r u f die beiden Lichtbiindel fehen, welche in den bekrnnten erklarenden Vorltellun- gen des Regeabogenr rngegeben werden, und nel- che von der hiotero Fliche dcs Troplear regelmatiig reflectin lich einsnder in verkhiedenen hchtun- gen durchlineiden , bia fie unter dem Winkel der grdsten Ablenltuog mit einander zdammenfrllen, wo lie, rermiige der gtiiliero Dichtigkeit der Per- doppelten Lichtr , den pwiihnlichen Regenbogen fiir 4 1 Grade herrorbringen. Aodere Theile dierer beiden Biindel vcrlrlTen den Tropfen nach Rich- tungen , die eiarbder parallel find, und diere ver- U I faclien eine fortgehzte Verbreimng e i n o k h w a - chern Liclits a u f 250 ionerhrlb der helleo Grenze, welchc den Regenbogen bildet , wiewobl nach dern allgemchen Geletre der Vermikhuog , nelche , w i e in andern iholichen Fallen, Jac Licht iu concen- trirdre hp verthcilt. Die Cri;lie dieler Rioge hangt von der Grdte der Tropfen ab , nrch Marr-

Page 13: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

c 274 I gabe der Different der Zeit, welclie die begen Lichtbiindel in ihrem Fortgange verwendea, die folchergeltrlt nrch paralleleo Richtuogen in dar Auga des Beobachters gelaogeo, nachdem fie fa dem Tropfen verfchiedeotlich gebrochen uod re- Ractitt worrlen God. Diefe Different verindert Iich -@nglich bkinahe wie das Quadrat der Entferoung in Gtrden von dem Hauptregeobogen; weno aber das erae Nebearoth Gch nur 3 Grad voo dem Rot11 des Repbogeos entferot behdet * dafs es Gch et- was mit dem Violet der erlten Regeobogeos ver- mifcht, To wird die vierte Nebeoriithe in einer bei- nahe um a Grad gri;ljern Eotfernuog erfcheincn, und die mittlern Farbeo werden eioeu dem erffen Regenbogen beinahe gleichen Raum einnebmen. Um diefen Effect herroraubriogeo, m a e n &a Tro- pfen & tines 2~11~ oder 0,013 im DurchmeQer hat- ten; lie diirfen auch nur rwikhen * bis & 2011 betragen. Die UrTache, warum dergleichen Neben- regenbogen nicht ijfterer gefehen werden * mufs in der Seltenlieit d o EreigniOe, liegen, dot Tropfen von beioshe gleicher Grolie G c h neben einander betiodeo ; dafs fich aler diefes auweilen ereignen k a m * diefa ill an Gch gar nicht unwahrfcheiotich. Wir memen ja auch die bledicio ab, indem wir tie QUS eioem Glare tropfen lamen, und man kano Ech leicht vorffellen, defs die von der Natur ge- bildeteo Tropfen tuweilen eben fo .gleichftjrmig r e p kiinoen, als die durch KuoIt hervorpbrrchteo. Wie genau diefe Theorie mit den Ueobachtuogen

Page 14: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

r 275 I. i h e r e i n M t , Laan man am beffen aus D. Lang- w i t h'r eigenen Wortcn fehcn.

,,Den ax. Augufi 1712 Abends halb C; Uhr, Lei gemifsiigter Witterung und nordolibchem Winde, war die Erfcheiauae folgende: Die Farben des cr-

llen Regenbogenr waren wie gewiihobch, our da, Purpur naherte lich mehr dern Rothen uod war gut begrenzt ; uater diefern Itand ein Bogen voa Griin, deITen oberar Theil in ein hell- Gelb und der un- tere in ein duddeter Griin iibergiog; unter diefem warm abnechfelod rwei Bogen ton riitblich Pur- pur und zwei von Griin; iiad unter allen ein fchwa- cher Schein eioer andcrn purpurnen Bogear, weL cher rerfchwand und vcrfchidene Mahl lo ge- lchwiad wieder errchien, drfs nir fall nicht lo ge- fchwind fehoa konnteo. Solchemnach war die Ordauog der Farben I) Hotb, Orange, GeIb, Griia, hell Blau , d u d e l Blau , Purpur ; 2) lichte &"a,

dunkel Grt'n, Purpur; 3) Gun, Purpur; 4) Griio, fchaach verfchwindender Purpur. Wir lehen hiet vier Farbenreihen und viclleicht auch den Aafang einer Tioften; denn ich bin iibeneugt, dafs die Farbe, welch0 ich Purpur nenne, b e Mfchuog a115 dem Purpur der obern und aus dem Roth der naheffen uotern Reihc, und dab du GrUn cine &kchung der mittlern F a r h gewefen fey. Bei diefer Befchreibuag reddo ich mi& nicht grnz rllein a d d u &up& mciner Augem; d a a er be- fanden Lich cia G&&u und ri.t Md-8 Herren in meioer'GdkIlfchdt, die ich bat, ruf dio Farbea

Page 15: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

genru aufmerldarn zu feeyo, und die alle iiberein- Jtimmten, dab (lie Erfcheinung lo gewefen fey, wie ich lie jettt befchrieben habe. I3 giebt hier zwei U d n d e , welche wohl verdienen bemerkt zu wer- den, dr lie u s viclleicht einigermaben auf (lie Auf- lofung dicfer merkwurdigen Erlicheinung fiihren kijqnen. Der erne Xt: dafs die Breite der erffen Reihe-cine jede der iibrigen fo fehr iibertrifft, dafs, To vie1 man beurtheilen konnte, lie allen den ubri- gen zufammengenommen (gleich war. Die zweite ili : dafs ich niemals clicfclbe innere Farbenordnung in den untern Thcilen des Regenbogens gefehen habe, ob fie RIeich oft vie1 Iebhaher waren, als die obern Theile, wo lich die Faihen zeigten. Ich habe &efelben fo oft beobaclitet, dafs ich lie fchwerlich a h zufillig betiachten kann; follten lie Lich aber rllgernein ah wahr zeigen, fo wiirden fie die Unterfrtchung fehr verkiirzen : Jenn tie wiirden zeigen, dafs &ere Effecte von einer Lsenlihaft ab- hiingen , welche die Tropfen beibehaltcn , To lange fie Iich in Jer obero Luftregon befinden, die tie aber rerlieren , wenn lie Gch heruntdenken und mehr mit andern vermifch't Gnd '1.

Aus der Betrachtung der Natur einer Neben- regenbogens von 5 4 O kagn man lchliefsen, dafs, wenn einige lolcher iibereatliSen Farben bei die- Tern 1;egenboSen gelehen werden, Ge Gch aui'ser: halb clelrehen, f ia t t innerhalb, zeigen werden. Die

'1 PhlloJoph. Trancacr. of rho Soe. of London. Vol. 31.

-

p. 243. r.

Page 16: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

I 177 3 Rioge, welche auweileo den Schrtten des Beobacli- ters in einern Nebel umgeben, find vielleicht mit mehrerm Rechte mit den gewGholiched Farben diin- ner Scheilen , a h mit den durch Heflexion gefehe nen zu vergleichen.

4. Schl~;folgr In Ai,/rh8V drr IV&tw drc Lichtr.

Der Verruch du C rim a I d i mit den biifchel- fiirmigeo Streifen innerlialb des Schattenr ill, nebfi verfchiedenen endern gleith wichtigeo Beobrchtun- gcn deflelben , von N e w t on unbemerkt iibergan- gen wordeo. Diejeoieen , welche dcr N e w t on ' lchen Theorie dea Lichts, oder den Hypothefen heuerer Optiker , die eine noch e n p e Anficht ha- ben, z u g e t b l ind, wqdcn daher nohlthun zu verfucht-n, ob Ge irgeod ctwas cntdecken koonen, das eiuer Fxkla.rung diefer Verfuche iihnlich Iiehet uncl dss aua ihrer eigneo Lehre entlehat ilt. Wenn ihuen aDer diere, feblTchligt , fo miigcn Ge 'fich we-

Digliens des leeren Wongeprangcr gegen cin Sy- hem enthatten, welches voo der geneuc'a &wen- dung auf alle diefe Fiille und ru f taurend andere von ohnlicher Art eotlehnt ill.

Vermiige der vorausgefchickten Verfuche und Rechoungen wird ee mir verllattet feyn, t u ICIiIie-

h e n , dals gleichanigee Licht bei gewiDen deichr:1

Entfernungen in dec Richtuog feioer Bewegung rnit cnt~cC;cngeleuteo Eigenfcbrfien begabt i l l , welche

Ciliig hod, licb wechrelfeitig au neutralilken oder auf- zuheten und das Licht da auetulofchen, wo &re

Aoorl.d.PLyGk. R.sg.Sr.3. J . ,818. SL 11. T

Page 17: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

E %is 3 Vereinigung gekhieht , und dds diere Eigenfchaf- ten bei conoentrifch gebeugen Flachen rbwech- leelnd ouf einrnder in Zwifchenriumen s r t o i p n , wel&e fir einerlei Licht , dos dutch einerlet Xrttel gehet , behndig lind. Aw der UelereinIiimorung &r Madre und aua der Aehnlichkeit der Erfcliei- nuogen kann man fchliefsen, dah dide Zwildien- r ime cliefelben wic bei Ent[tchuog der Farben an d h e n Platten lind. I5 erhellet aber aus den N e w t o n’fchen Verfuchen , daG diefe hello fchmL- ler l i d , je rtichter das Mittcll i l t ; und weil man an- nehmen kann , dafs ibre Antah l bei eiaer gegebe- Den Lichtmenge aothwendig uoverindert bleibea muli, To folgt , dali hcL dar Licht langfanier in ci- nem dichtun als in eioem diinnern Mit td bewege. Raumt man diefa ein , fo a d s man zugcben, daL die Brechuog nick die Wirkung eioer anziehen- den, gcgen ein dichteru Mittel garichteten h a f t fey. Die Vertheidigcr der M’urfiheorie des Lichu miinen erwiigen , welches Glipd in dieler SchlnL Late lie fiir dar fchwiicbQe halten ; denn ick habe bir jetrt in diefem Aufhtze keiner von den allge- meinen Hypotheren den Vonug gegcben. Allein, kitdem man weirs, ddr Iich der Schall in concen- trifchen Flichen vcrbrdtet , und dafs die mufikali- fchen Tijoe aus entgegeogeretzten EigcnTchafren belteho , welche einonder zu neutrolifiren UDII in gewiflen gleicheo Znifclreoraurnen , (die nach der Verfchiedenheit der Note verfchieden Gnd ,) a d

einander LU folgen verrniigen; fe kann man mit

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I 179 3 riilliger Sicherheit fchlielien, dr fa e k e grohe lichkeit der Nrtur der Lichtr mit der dar SchrUu Stan h d e n mRiilT;c.

Bei diefer Unterfuchuag babe ich mi& ni& genothi,@ gefuaden, die Gegeawut eiocr folcha beugenden Mitteb in der Nibe der dichtern K i ; p per roruoehmen , ah ich ehemrlr h e n beitulegen genagt n r r [ o h S. 1W.J; und bedenke ich (lie Etfchdnungen dar Aburung dea Lichtr der Fixlter- ne fo bin ich geneigt t u glruben , drli der licht- bringende Acther dieSubffrnt alter forper mit we- nigoder Lehem Widerhnde, vielleicbt fo fiei durcb- driogt, rlr der Wiod durch einen Wrld Liihrt.

Die Bernerkuapn iiber die Wirkungen der Dif- fraction u ~ l d Vetmifchung kiinnen UIU ruweilen in der Auiibung niiulich fsgn , indern Lie UIU bei un- reera SchliilTen iiber dra Audehen Weiner niit dem Mikrof'kop betracbteter Korper vorlichtig mrchen. Der Schrttcn e ina Fder, wiewohl er dunkel ill, wird in einem Lkbtpinfel, dcr d u r d eiae kleiot Oeffnung pfrllea ilt, rUezeit etnrr waiger dun- kel in der Mine feher Breitc, rlr den Seiten reyo. Eine Shnliche Wirkung lindet ruch einiger- mafseo in Anfehung des RIldes euf dcr Netzhaut Stett, und er rq t eine Emptiodung und eiae Vor- fielluog TOR einer DurchGcbtigkeit * welche nicht "orhaden a. Wean hiogegen wirltlich etwas Llcbt Jurch den Korper gehet, Ib wird daUelte vermiige d d e n Vermifchung mit dem gebeugen Lichte licb rerliereo uod den Adchcin eher psr-

T s

Page 19: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

[ 3 tiellen Dunkelheit, anffatt einer gleichf’iirmigen Halbdurchfichtigkeit, heroorbringen.- So’ kann ein dunkler Central - Fleck oder ein hellzr von einem dunkeln Kreife umgebener Fleck in, den Bildern ei- ncs halbdurcbhbtigen oder dunkeln Kiirperchen entnehen, und uns die Idee einer vemickelten S m c t u r geben, .welche ni&t edtirt . Urn diefe Taufchung t u eqtdecken , braucben wir nur zwei oder drei Fafera yuer uber einander zu legen, odcr eine Antahl Kugelchen , die einander beruhren , Z I I

betrachten ; noch ein wirkfamera, Hiilfsmittel ilt Ver5nderuog der Vergrijfserung; bleibt bei ihr das Ausrehn dclTelben in Art und Grad, fo kiioaen wir verbchert r e p , dab e? die Befchaffenheit der zu unterrucbenden Materie wabr darllellt. Die Frage ill luernach fehr natiirlich: ab die Zeichnungen d w Blrrtkligelchcn, w i t fit von Hm. H e w fo n in den Phdofoph. naniact. for 1773. vol. 63. vorgeff e 1 It find, einer Tiufchung di&r Art untcrworfen ge- weren fmd, oder niclit? So vicl als ich bisher inr Stande gewekn, diele Kugelclien zu iinterfuchen, habe k h fie mit eiaer Linre van & Zoll Brenn- weite Tehr nshe fo gefunden, als lie Hr. Hew n befchrieben hat.

5. Bemrrkungen irl/er die Fmbrn der KGrper.

Verfuch 5. Ich habe fchon bei Erklarung dec Newtonfchen Vergleichuog der natiirlichen Farben der Kiirper mit dcfi Farben dunner Platten, des D. W o 1 I a l l o n Beobachtungen uber das blaue Licl~t des untern Theils der Lichttlamme angeRihrt, wel-

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[ a8’ 3 clie durch ein Prisoia berehen ia rid The& ge- tlieilt erfcheint ’). Kuralich liabe ich ehen ahnli- cheo noch deutlichernFall bcobachtet , an Licht, drs durch blaues Glas, wie es von den Optikern verksuft wird, gegaogen war. Diefu Lichr wurde vou dent Prirma io Geben verfchiedene Tbeile get theilt , wdche behahe gleich gro6, rber gescn das violette Eade zu ctwas breiter und weniger lchai F begrenzt lid. Die erfien beiden Tbeile wa.

ren roth, der dritte gelhlich griin, der rierte griin, der fiinke blau, der fechrte blaulich violet, und der Gebente violet. DieCe Eintheilung kiimmt k h r nshu mit der &erein, no das Lcht von eioer Luftplrtte, die eines, Zolle Dicke hat, zu- riickgeworfen wird , welche der I iten Reihe fiir Roth und der isten fiir Violet zugehiirt. Einc aholiclie Scheibc orydirten Metalls wurde viellaicht ,+# eiaer Zollcr Dicke haboR Doch mu& man senelm, daG wir grdae Urfach habea, im Allge- meinm die firbenden Theilrtien der Korper mch fiir unvergleichbar kleiner zu halten, undwahrfch.ei& lich fi die von Newton rngegebcno Analogie min- der geaau pdend, a h er glsubte. Dsr voa eineni Lmfrplattchen reflectirte Licht bey eintr dem I ttea Roth beinahe zakommendea Dicke errcbeint dem Auge fehr nsht Weif$; jcrloch ill JIS rite Hoth nebrt den nrchbsrhchen Farben unter guafiigen l idk inden noch zu unt’erkh&derr. Du Licht ei- niger Arten gefirbter Glrifcr ilt rein roth; das yon

.f iraalcn Jabr;. 1809. N. F. U. I . S . 41s. G .

Page 21: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

anderd , roth mit etwss g u n ; andere halten sllea Licht ruf bis ruf das iiufscrfie rothe und drr blrue. In dern blruen Lichte h e r Lichtbmme, dar durch ein Prlsmr rusgedehot w i d , erfcbeinen die Theile Ciner jedca Farbe kleincr und die duatelnRiiome zorifchm h e n mchr erweitrrt, a h in dem iihnli- &en Fatbtnbilrle, das ron dem ron einer diionen Scheibb reRectirten Lichte h e r r i i k - Dsr Licht des breaoendea Alkohob rcheint bl08 griin und violet zu r e p . Die Farbcnbiuhe, wdche in den h d e n rerkauft und aur Safflor bueitet wid, giebt ein gutes Beilpiel von eidem gelbgriinen reSelmdi8 reflectirten Lichte und voa einem Cannoifin, dss wahrlieialich mittell'€ der DurcbllITcru entfiehet.

6. V ~ r / u c h i i l r r dio anfshibaron U c h i p l a h l e n Rllurr.

Yer/Llch 6. Das Dsfeyn von Sonnenbahlen, mlche dar Licht begleiten und brechbrrer als die violetten Strahlen find, uod Gch UIU durch ihre ch+f'chen Wirkwgeo geben, i l l zuerR ron Hrn. H i t t e r drrgethsnnorden; do& hat D. Wolla- R o n kurz rudrhu diefelbea Verfuchegemacht, obne zu d e n , &G lie khan ruf dem fellen Lrade rngeflellt worden waren '). Diere Strrhlen fchei- nen fich rufserhalb der Violettea Strden dss p& mrtilchcn Farbenbildec in eiaen h u m rurtubrei- ten, der beiorhe dem rnit Violet rngefiillten Rru- me gleich ill. Urn die Eigcakhaftea derlelben mit

') S. dir driire der d i e f e s Aufhre ki8rGg~11 B e a r . kun&en. 0.

Page 22: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

mit deaen d o Gcbtbareo Lichu bdor rerglcichca zu koomcn, uar ich begierig , die Wirtmpn ihrer RAexioo von diiiaen Luftplittchem , welche die wohlbekmoten Fuburriage hervonnbwea pfle- geo, t u unterfucben. Zu dicfer AbGclrt brachte ich mittelfi eiosr Sounenmikrofkopn a), cio Bild ron Farbeoringeo hervor,, uod lie& Ue lbe ruf ein Pipier fallen, das ich in eineAuRofun8 VOQ Wpeter- faurem (?) SiIber gotaocht battc, und d u voo dcm Mikrofkope ecwa neun 2011 entfernt war. Wihrend eioer Stundo warden Thale voo drei dunkeloRin- gem fehr deutlich Gchtbu; lib warm f h i i l e r dr die helllten Ringe der Fubenbildea und hrnh in ihrcr Breite fehr aabe mit ded Riagen ridcuea Lichts iiberein, das durch Reibuffe eines violelten Glrfes erfchiea. Mir fcbieocn die dunkeln Riase eio wen& kbm5ler, ah die violetten Riage LU reyo; jedoch war dcr Urrterfchied oicht grot ge- oug , urn duiiber gewili LU werden, boddieas & oder is d u Durchmden. Man d u f Gch nicht vermodern, d a t rler Unterfchied To tleio ill, da die Breiten der Farbearinge ao dem violetwn Ea- da der Bilder cich &m.k lo fchoeU verindern, alr an dem rothen Eade. Urn diefen Verfuuch mit einer grorsun Gmaoigkeh aozultellea, wiirde eia Helio- fiat oiithig feyn , neil die Bcweguag der Soone t i - ne kleine Vtraodcrung Jer Ortes des Bildes ver- iufacht , uod Leder , d u mit falt[iorem Saber ge-

*) Uad drr, la dro vorhaschsndro A m I L t u bdchriebroen Apprrru. 0.

Page 23: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

E 2% 3 lchvrangert worden, wiirde den Erfolg rnit mehr Genauibeit sngeben. Doch auch in diefern 2u- ttsnde iR der VerlLch hinreiohend , die Achnlich- keit der unhchtbarcn mit den Gchtbaren Sonnen- ffrshlen zu beffatigen, und zu zeigen , dd.. lie eben dehfclbcn allgemeinen Gel'etze, welches der Haupt gcge&nd dieler Abhandlung gewefen a, unter- worfen lind. Hattcn wir hiolSnglich feeine Thermo- meter, fo wiirden wir wahrrcheinlich auf iihnliche Art in Anfehung der von D. Herrchcl entdeckten Warme der unGchtbsren Strahleo noch mehr nutz- bare Belehruogen erhalten ; elleio gegenwiirtig hat man gegriindete UrCaclie , a n der AusfJhrung eines rolchen Verluchs zu zweifeln,

. a

ZuJdtza und Bttmsrkirngm LU diefern Anffatte

den HH. L ~ D S C K B , M O ~ L W E I D I S und G I L B E R T .

T o n

I. Z. rot: drr brbsrfetrrrr. Dicfe mit violem Schirffinn gefchriebcne Abbanct-

lung des H e m Y oun'g habe icb mit Vergn6gen tiberhzt, ob Gch gleicb bei der Beltimmtboit und KGrre, in'der fie gefchrieben ifi, einige Schwierigkei- ten darboten, die ich tiberrmnden zn haben boffo. Der erne bewicfene S a u : daG die Farbedbeifen durch Vermifclittng zwcier Lichtblndel bervorgebrrcht werden, rtimmt mit dem uon mir bpwiofenen *) fehr nRhe tiberein: dafs niynlich die Farbedreifen und das

'1 Siabr dnnnlen drr PAyJ Jabrg. 1810. SL a. od. 34. B. s. 235. L .

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Rannte pi isrnntilcbe Ferbenbild *OD mei LicbtItrehlen hcrvorgcbrscbt yerden, welcbe eins Bcugun hrben, und verL.hnfft diefern S l u e nocb me r A l l p meinbeit. Der sUgemeinere Satr wire drher : Alle Far- benkcifen, fie mbgen nach der erncn oder tweilen Beugung entnondcn f o p find von zwei Licbtbiindeln bervorgebrncht worden.

Bei diefer Gclcgenheit kann icb jcdoch nicht \in- terlalTen, N bernei ken : dals die S i t r r drr l'erfnflers von der Verinikhung tweier Licbibirndel und von den Differenten der Liogen der Bnbnen in eincr Allgc- meinbeit arkbeinen. welche fie nicht hnLcii konncn. Die Verfuche, worruf ficlr rliefe Sitre grcndrn , find diuchgingig rnit rolcllem Licbre .ungeflellt worclcn , das clnrch kleine Ocahungeii gcgrngcn, dao SKO [chon ge- beugt worden wnr, und diefe LichtbSndel, von den Rindern der O e h u n g rn gurechget, Grid cs. welche der VerfafTer irn Sinne bitbcn kann. Darr nber diefa nn den Rindern der Oeffnurig vorbripegoiipxw Licht von den: freien oder von dem innerbslb eincr weiten Oeflnung hindarcbgcgingenen Licbte rehr vcrlchwden fey, beweifen die \Virkungcn mit Hirlfe de, Prima, mic welcbem jener Fsrbem , diefeer rber eincn weifsen n a u m derflellt *). LXefeBemerkung il-t aucli euf alle Ver- ruche rntuwendea. wclcbe von N o w t o n r n mit der- gleichen Lichdbrhlea rngeltellt worden h d ; und es ergiebt I;ch nus ibr, d d s d i e n u s ihnen gerogencn Fol- gcrungen nicbt von dem Lclite Sberbsupt, fondern nur

!I erlirreIl

von dem gebeogten Licbte gelten kdMen. L.

11. Eln Pour B r l r l u ~ e r u n ~ a n w i d Bemerhngen mom Pro-f. M v I l w e i A a iri Le ip t lg .

Die biifclrslnrnpr Srrafer~, clereo Hr. YO n n g im t ten Veduche m w i b n t . find ohne Zwcilel ke ine andern, ah die, welche ti r i m n I d i in reinem Werke itber dnr Lichr, die Fnrben imd den Regenbogen Lib. 1. Prop. I. 111.9. t6 . , uad nnch ihm Y r i e f i l e y in der c;efch. cler Opik S. 137. bekhrcibt. Die Lerer wer-

' 1 Steha d d e Anrolen 36. B. S . 145. L.

Page 25: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

den wohlcbna , dib 36lfe Fig. ruf der Vtm Platte teim Yrieltley rnr Hand zunebmen, urn t n kben, was Yo o n g mit f h e r DarItellung eigentlicb wiu.

War die Berecbnong d u Unterkbledu der Wcga dar Lichtpodonen, durch deren Zubmmsnkommen die den schruen umgebenden Streifen gebildet were den foUen, bet&, fo lieht Y o u n g drbei die Oeff- nRll8, d d welche das Licbt ciodringt, rlr die Spicte d w dndrtngcmden Licbtkegels an, welcltea freilich nicbt in aller Schirfe ricbtig iQ, allcin bier keinen be- trichtlicben Fabler veranlalTen k m . Er berecbnet alsdrnn die Entftmnng t d c h e n der Oeffnong und der Mine sines bellen odor dunkeln Streifem, fern- die Entfernongen von der Oeffnung bu zu dem Rrnde der C.gcnflandu, und yon dr bu tor mtte des vorbin in Bewcbt gezogenm Streifenr : der UeberfchnG dcr Surnrne dieru Enderaungen tiber jene, odor die Hilfte, das Drittel u. 1. f., giebt ihm das, was er Inwrvrl der Verfcbnindens nennt. Die Berecbnnag cinet folchen Itehe bier zar Erlioter~mg und turn Belege der Ge- Tapn. Icb nilble datu einen in der tweiten Tafel aufgeftibrten Verruch N e w to n'r.

EI Rellt der urn C ah Mittelpunct befcbriebene Kreis A B A D ( in Fig. a. Td. 1V.) den Durcbfcbnitt der Haarr vor, welcbes icb hier f i u einen gcrrden Cy- linder nebme, dclTen Axe die Axe LE der durcb die Oeffnung L eindringenden Licbtkegelr unter recbten Winkeln lcbmidet, mit einer durcb die Ocfhong L gelegtcn.und ruf dib Axe des Hran fenkrccbtcn Ebe- nc. H E H ill der Durchkhnitt der auf L E fenkrech- ten Ebene, nomit der Schatien des Hrars nnd die ibn begleitenden Farbedtreifen rufgcfangen nerden. F F tnirde die Projection d a Scbattens f e p , wenn dss Licbt r n den nindero A A nicht abgelenkt niirde. I j H fey die Breite zwlrchcn den Mittelhien d o rwei- tea Paarr der hellen Streifen. Ec ill non in dcm von N e w to n nnd Y o u n g gebrrucbten Marbe einu mg- lifchea Zolh LC= 144, A A = &, alfo AC=+, LE=a5a , alfo C E = i c 8 , HH=#,, m i t h EH = +,. Drraus ergiebt fich zuf6rderlt

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I: a97 3 L H = ( / ( L E 8 +EHa)={((r5r8+(&)a) = a h , ooooa746rg6.

- - 1~,owoooo11o7. Ferner L A = (/ ( L C 8 + C A’) = ,( (144. q- (+)a)

Durch A fey AG der LH parallel, To ill AG = CE and EG = AC, und hicraur

milhin HG =#+ - 3b s AH = { ( A G ~ + GH’) = 4 ( 1 0 8 ~ + ( + ) 4 ~ P )

= 108, oooo6a14744.. Demnrcb L A + A H - L H = o,oooo3469655, na- von cte H5lhe = o,oooo1734817, rrle Y 0 0 n g bb zpr 7tcp DecimalRclle bat. .

Auf didelbe Weib ncrden rue abrigen AnBoben Y o u n I Ilefnnden. FreiUcb hitten bicrbei die PiUe .usgelc f IoFlen bleiben Tollen, wo dor Schatten nicht fenkrecbt ouf die Rojectlonrebene fid, wie in dem Verfuche der zweiten Tafel , wo die Projectiomebcne 850 2011 von dcr Oetrnung abflrnd.

Was lbrigena von Y 011 n g’n adgefundenem Gc- h e LU halten fey, wird aem unbahgencn Lder von M b l t Mar werden, wenn er bemerkt, daG, um jcner auf eincr denrlich wiIlkOhrSdten Hypothere berohende Gefetz zu rcuen, w i e d e m cine neoe H p t b e f e her- beigezogon werden muG. M.

t11. & n i p ~‘Voclaer. dle Fwbon dinner PIarten mnd die n i c k - Jchrbaren &rnwttr.rCIa becreJend. won G t I b e r t .

Dsr Untcrrucbungen, welche Hr. Gibbr Wal- k e t Jor d L n vor einigen Jdren J k die B e o p g des Licbu und fiber die Farben d3nner Platten a D g a nellr bat, dutch die or Newton’a Theorie dcr Far- ben umgeRolisn x u baben elaubt , babe icb khan oben S. 155. gedacht. Scitdem hat fich dergroGe Afironom Herfcb.1 der Unurfucboog der Farbcn &mer Plat- ten UatOrZ06ea. Yorfuchs. die Urfachm der far- bigen Rings, with m$chsn ansinander gedriick- ten GlZierm e h n , und ufinlicher 6rfccheinungen za erforfchn, aon H s r f c h e I , nehn in den PWoJ

Page 27: Versuche und Berechnungen zur physikalischen Optik

Transnor. for 1809 und tstra; und folgendcs fa# ,van ihnen . der Bericbtarltrtter in dcn GGX. gel. Auz. Jabrg. iSta . SL 3.: , , H e r f c h e l findet, daG, fo ver- ,,Cchieden ruch Pliiinomeno diefer An fcyn mdgen , fie ,,Gcb doch fmmtlicb nus den gewdmiiclien Gefeizen ,,der Brecbuog nbleuen lallen , und twtlr aus der b e - ,,chung: welcbe die Lichtftrahlen erleiden, W B M he ,,aus cinem Glufe ousfalrren, wobei rnancbe Gmungen ,,des Carbigen Licbu. nacb BefcbatYenheit des Einfalls. ,,Winkek und dcs Brgchungs-Vci hiltniuees, rurilckgc. ,,worfen nerdcn, ind& die rndem noch durcligelin. , ,Herfelt e l nennt, dicres &nu kritifche Trenncing ,,der tier$clriedenllich gefurbtan Slmhlen des L'chts, ,,und n i l i l t d i s k hkl~ruogsart fistt der von N e w - ,,ton ro genennten Anwnridhitigan, l e i c h r zuriicft- ,,geivo'/Cn oder leichrr r l r r rc l rgsln~e~~ 211 cverden ,,/fits of en$- rejection and eojy rranrmrgion):~

Von dem Dr. W o 1 I r fi o n find Verfuche, durcli rvelchc' er nicht - fichtbare Sonnenfiralilen ruterhnlb dcs Violcts des prismatifclien Farbenbildes, dorch c/ie- nrifihe Wirkiingen aufgefunden zu beben glnubt, zu- crlt erw5lint worden in reiner Befctireibuog eincr neuen Mcilode , die brechendcn nnd terflreuenden Krifte dcr Kdrper mitt& prisrnatifclrer Reflexion LU erfor- k!tpn, wdche in dcn PhilnJ Tranmct. for 1800, und kriiirch bearbcitet von Hru. Prof. M o l l w e i d e in die- fim Annnlerr J. 1809. St. 3 u. 4 , oder N. F. B. I . 3. 233 u. 398. erlcbienen find: uad twar in einer Schlufs- h m c r k i i n g (Anrl. nm nng. Orte. S. 416.). Einige be- lrhrendc Bemerkungen iiber denfelbcn Gegedand, die er kirrz dorruf bekannt gcrnacbt bat, f i d in Deutfch- land bobekaaat geblieben, uod icb benutte diefe Ge- regenheit urn fa lieber, fie n o d jetzt in den Annslen nnchzutrsgen, da Icb taglcich werde dsribun khnnen, d4b die Einwirkung, die nian diefen Sonnedrahlen auf drs bltfrure Silber tnrchreibt , eine oqgenirende, und keineswegr eine desoxydirende ift, wofJr Hr. R i t- t er und sndre fie genommen batten.

Auch witd hier die foleende Xotit von niclrr-ge- lnngensr Wied.jr/rolrriig der H e r f c h etfcben Ver-

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/rJc/le f i ler nicht -Jchrbnrs tvSrmsnrls Sonui?drolr- b r r , an der Seite des Roths des primatifchen Farben- bildes, durch einen der gorcbicktcrtcn und eifrigfie~r Experimentatoren unter dcn deiitlcben Phyfikem, Hfn. Hofrath 13 6 c k in a n n in Karlsruhc, nicbt an dem un- rccbtcn Orte Ctehn. Ich entleline Ge nos der am t t ten h1,irz 181 I gefchriebenen Vorrcde, welche Hr. E d c k- m a n n feinsr von der kdoi 1. Sociriit der WilT.enTcbaf.

mung der Kdrper durcb die Sonnenffrahlen, Karlsruhe 1111 I , 1% S. S., voran ereizt hat.

,,Ic will bier nocfi einiges Gber Her fc h el's fichtbare und nicht- Gcbtbare Suablen im Sonnenlicbte vorliofi miilheiltn, w m n icli nuch gleicli dorcli ll i t -

W f i n f c h +) ciemlich khilchtern geworden bin 1.m verflorsoen Somiiier haite icli mgetangen, die Hedcbcl- Tchen Verfuclie zu wiederholen, tla fie rber mcinen Erwariungen nicht zu entfprechen fchicnen, To bcfrhif- tigte icb mi& in der Folge inehr niit der Erwirmung der Korper dorcb d.15 Sonnenliclit

,,Die zu den Hrrl'chel'Tctien Verrocbcn befiimni. ten Apprrnte waren \on vorziigltcher Gilte. Sie be- ft.tnden aus 16 chemifchcn Thertnometern, aus 4 Les- lie'rchen nnd I Schmidt rcbcn Photometer, aus einipcii Lufttbermometcrn, 6 bis 10 Prismcn , daruntei eincs von BergkryRsU, nnd aus den Gbrigen von H e r Tc 11 e 1 Rngcgebenen Apparaten. Ich bcnotzte darn eln grorse, Zimmer des phyfikalirchen Knbincts, das gerade grgen SGdrn lie t, nnd fich goiu vrrtinitcrn 1iGt:e

,,h f e n vielen vorlnuhgen, niannigfalrlg abgesn- derten Verfucben iTt es mir bislier nicbt mbgllth ge- wrfen, such nur cine Spur yon He'r Tc h el's nicbt- fichlbaren Wirmelbahlen aufzufii\den. Die verkhlc- deuen pricmatifcben Farbrn wirkten mil lene Ttiermo- meter und Photooicter nicht befonden h r k ; im Gelb,

ten zu Gdttingen gekrdoten B relsfcIiri[t, i i lcr die Erw3r-

ter 's fe B t inhumane Acufsemngcn g e p den Prof.

'1 In feioen Bemcrkun en su drr Prof W i II f c h Abbrndt. uber die rermeioic %oderun* c l s r Lichir d r Souomltrab- leo won dcr Wrrme derfelbeo, im Gohloo'fcbe~i Jourod 6 r Cbrmir eic. B! 6. S. 633. B.

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Orange U d Rotb Itanden fic ungefihr nur urn I: Grad Reaamiv haher, .Ir rolierbalb des Farbenbildo im Donkehrl'

,Jch babe mich aber auch Gberzeugt, daG Ver- Cache diefer Art iufrtrR fchwierig f a d , wenn man 7u pnz gen3genden Refidtaten gelangcn w a Unter ra- dern verbdert die Sonno jeden Augenblick ihren Strnd, fonobl in HMicht i b r s Hdbe ah ihres Abfiandc vom Meridiane, und d i e k bat EinHufs 4uf dsr Farbenbilrl. Ferner ill es immer etwas uolicber bet h r k e r Intcn- fitit du Fuben , (we- alto die Ferbcalbeifen fchmsl h d , ) die Thermometerkugel in die vulangte Farbe vollkommen t a bringen. Viclleicht kbnnte die ver- fchiedene Wirme in dcn einselnen prbmatifchen Far- ben aucb daher rchron, deli folche crfi RUS den KGr- pern, a d welche jcne Suahlen fallen, entwickelt mird."

,,hi einem meinet vorlidgen Verfucbe brrchte ich cine reine , fehr durchfichdge Glrstafel twifclicn das Prism4 und dar Fnrbenbild, .urn durch lie die WirmeItrrhlen rurficktahalten, welcbe nach Her- r c h e l durcb das Prism4 nus dem Sonnenlichte abge- fondert werden, dr Glaa die Wirme nor laagfarn dun h fich hindurch Iifst. Allein ich fand Lierbei keinen be- fondern Untakbied in der Emirmung det Thermo- meter in dem Fsrbenbilde.'s

,Jcb bin illdeli nki t davon entfemt, aus dieren vorliafi en Verfuchen fcbon den Scblufs tu zicbn, Herfc % e l , ein Mann, auf den jeder Deolfche fiolz ill, babe Iich in feinen Verfuclren getiidcbt Denn videicbt die Geffalt und die cbemifche He- fcbaffenheit der Prismen, deren er Iich bedient hat, oder rncb dss hgenthiimlich~ d o englifchen HimmeL U d e abweichende Refultate ueranlafst babeo.d'

$0 woit Herr Hofrath Bbckmann . G.