«via» magazin 5/12
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Interview: Michel Pont über ein globales Phänomen, die Rolle des Trainers und seine Leidenschaft für den Fussball.TRANSCRIPT
bewegt dich.5 | 2012
via
Ein Mann am Ball Michel Pont, Ottmar Hitzfelds rechte Hand, über seine
Leidenschaft, Respekt, Autorität und Spielergehälter.
40 Jahre InterRail
Eine Zeitreise in den hohen Norden
Marktbummel
Einkaufen als Augenschmaus und Gaumenfreude
33 | 2012 via
Entdecken 5 Pilgerstätte für Designfans Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein zählt zu den führenden Designmuseen weltweit. Aktuell zeigt es eine grosse Retrospektive zu Gerrit Rietveld.
6 Marktbummel Einkaufen als sinnliches Erlebnis: Ausgewählte Schweizer Wochenmärkte machen Lust auf mehr.
12 Endlich Sommer! Sommerliche Reisebegleiter für Wasserratten, Sonnenanbeter und Grillfans.
Erfahren15 Nachhaltig zum Sport-Highlight Sportler reisen mit dem öV kostenlos zum Swiss Olympic Gigathlon 2012 in Olten.
16 Am Puls der Zukunft SBB Immobilien baut und plant für morgen: zehn Projekte im Überblick.
18 Pro & Kontra Bringt Videoüberwachung auf Bahnhöfen und in öffentlichen Transportmitteln mehr Sicherheit?
20 Interview Michel Pont, Co-Trainer der Schweizer Fussball- Nationalmannschaft, über ein globales Phänomen und seine Einsichten aus dem Umfeld der Nati.
24 Die längste Röhre der Welt wird aufgegleist Beim grössten Schweizer Bauprojekt geht es voran. Zum Stand der Arbeiten am Gotthard-Basistunnel.
Erleben27 Hochsaison für Schulreisen Raus aus dem Klassenzimmer, rein ins Vergnügen!
28 Top of Europe - im Herzen der Alpen Vor hundert Jahren wurde die Jungfraubahn eröffnet, eine Glanzleistung zur Erschliessung des Alpenraums.
32 Top 10 Die schönsten See- und Flussbadis der Schweiz.
34 InterRail wird 40 Unser Autor tingelte 1981 per InterRail durch Skandinavien. Heute, dreissig Jahre später, begibt er sich auf die Spuren dieser Reise.
42 Agenda & Angebote
44 Rätsel
46 Leserbriefe / Impressum
28 24
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5 | 2012 Inhaltsverzeichnis
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34
55 | 2012 via
Weil am Rhein _ Modernste Architek-
tur und echte Klassiker erleben Sie in Weil
am Rhein. Das dort ansässige Vitra Design
Museum gehört zu den führenden Design-
museen weltweit. Vor den Toren Basels, im
Dreiländereck Schweiz, Frankreich und
Deutschland, hat man sich der Erforschung
und Popularisierung von Design verschrie-
ben. Der Schwerpunkt liegt auf Möbel- und
Innendesign. Regelmässig wechselnde
Ausstellungen vermitteln dem Besucher
Einblick in die Vielfalt von Gestaltung: Ins-
pirationen, Hintergründe und Prozesse
werden veranschaulicht und lebendig ver-
mittelt.
Noch bis zum 16. September 2012 wid-
met das Vitra Desgin Museum dem Nie-
derländer Gerrit Rietveld (1888 – 1964) eine
grosse Retrospektive. Der gelernte Schrei-
ner war einer der bedeutendsten De-
signer und Architekten des
20. Jahrhunderts. Sein wich-
tigstes künstlerisches Ziel
war es, neue Ausdrucks-
formen für Fläche, Linie
und Raum zu finden. Riet-
veld experimentierte mit verschiedensten
Materialien wie Schichtholz oder Alumini-
um und schuf daraus neue, überraschende
Möbelvarianten wie etwa den weltberühm-
ten Rot-Blauen Stuhl (1918/1923). Die Aus-
stellung gibt einen Überblick über sein
Schaffen und zieht Vergleiche zu den Wer-
ken von Zeitgenossen wie
Piet Mondrian, Le Corbu-
sier, Marcel Breuer und
Theo van Doesburg. Alleine
schon das Museumsgebäude
ist ein Besuch wert: Bei der
Eröffnung 1989 gingen die
Bilder von Frank O. Gherys un-
konventionellem Bau um die
Welt und sorgten für Furore.
Kunst am Bau: Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein ist ein architektonischer Blickfang.
Pilgerstätte für Designfans
... Rorschach Hafen_ Ein schöner
See, eine Handvoll Individualisten, ein
regional gebrautes Bier und ein herrlicher
Platz an der Westfassade des historischen
Kornhauses – dazu ein paar Tische und
Stühle. Mehr braucht es nicht, um
mediterrane Stimmung aufkommen zu
lassen. In der Kornhausbar, so wird
gemunkelt, gibt es den schönsten
Sonnenuntergang weit und breit zu
bestaunen. Und später, wenn es dunkel
wird, stehen die Menschen immer noch
beisammen, diskutieren und lachen –
ganz südländisch eben.
Die Kornhausbar ist nur bei schönem
Wetter geöffnet, jeweils am Freitag und
Samstag ab 17 Uhr.
Saisonstart ist am 17. Juni.kornhausbar.ch
Design-Ikone:
Der Rot-Blaue Stuhl
von G. Rietveld.
Entdecken
Bainvgnieu a Bever! So oder so ähnlich
begrüssen wohl die beiden als Schalter
getarnten «Doppel-Smileys» ihre Gäste.
Entdeckt am Bahnhofsgebäude in Bever/GR.
Elisabeth Stamm-Hasler, Stäfa/ZH
design-museum.de
Gerrit Rietveld – Die Revolution des Raums
17. Mai – 16. September 2012
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 18 Uhr
Öffentliche Führungen: Sa und So, 11 Uhr
Führungen für Kinder:
jeden 2. Sonntag im Monat: 11 bis 13 Uhr
Bus 55 ab Badischer Bahnhof Basel bis Haltestelle Vitra.
Zug verpasst in ...
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Entdecken Marktbummel
65 | 2012via
Früchte und Gemüse stapeln sich in leuchtenden Farben in den Auslagen, der Geruch des frischen Brotes vermischt
sich mit dem Duft des bunten Blumenmeeres nebenan. Einkaufen auf dem Wochenmarkt ist ein sinnliches Erlebnis.
Text: Claudia Meyr; Fotos: Anne Gabriel Jürgens
Marktbummel –
ein Fest für die Sinne
Zürich, BürkliplatzBlatt für Blatt, frisch und knackig. Kein Wunder, denn was hier in der Auslage liegt, kommt direkt aus der Region. Woher genau, das erfährt man gleich aus erster Hand – manchmal gar vom Junior höchstpersönlich. Wie viel Liebe drinsteckt, ist kaum auf-zuwiegen, dafür umso besser zu schmecken.
Marktbummel Entdecken
75 | 2012 via
Carouge, GenfRiechen, anfassen, probieren – dergleichen geht nicht im Sekundentakt. Doch die Zeit nimmt sich ohnehin jeder, der den Einkauf nicht nur er-ledigen, sondern auch erleben will. Auch Bedächtigkeit ist ein Genuss. Das merkt, wer über den Place du Marché schlendert: vorbei an Spezia- litätenständen und frischen Erzeugnissen aus der Region.
Entdecken Marktbummel
85 | 2012via
Marktbummel Entdecken
95 | 2012 via
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Carouge, GenfAuf Wochenmärkten prallen Stress und Hektik ab – manchmal scheint gar die Zeit stillzustehen. Im kleinen Städtchen Carouge, vor den Toren Genfs, vermischen sich helvetisches Brauchtum und französische Lebensart. Ein Hauch von «Savoir vivre» weht über den Marktplatz und verleiht ihm eine besondere Atmosphäre.
Entdecken Marktbummel
105 | 2012via
1 | Basel, Marktplatz Auf dem «Märtplatz» direkt vor dem roten Rathaus gibt es jeden Tag frische Ware zu kaufen, ausser sonntags. Der Hit im Juni: Baselbieter Kirschen. Montag, Mittwoch, Freitag, 8.30 bis 19 Uhr Dienstag, Donnerstag, Samstag, 8.30 bis 13 Uhr
2 | Ilanz, Vieh- und MarktplatzDie Bauern aus der Umgebung verkaufen (Bio-)Gemüse, Kräuter, Käse, Obst, Eier, Honig, Würste, Brot, Blumen ... eine feine Palette frischer, einheimischer Produkte.Samstag, 8.30 bis 12 Uhr / Mai bis Oktober
3 | Bern, BundesplatzDas Angebot ist kaum zu überbieten: Früchte, Gemüse, Blumen, Kräuter gibt es in allen Variationen. Ebenso Käse, Fleisch und Backwaren. Dienstag und Samstag, 8 bis 12 Uhr
4 | Bellinzona, Centro StoricoDer Markt ist gross, das Angebot vielfältig, die Ambiance herzlich – ein Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Samstag, 8 bis 12 Uhr
5 | Schaffhausen, VordergasseGeordnet säumen die Stände, hauptsäch-lich Gemüse und Früchte im Angebot, beide Gassenseiten. Ungewöhnlich: der Stand mit 15 Sorten Kaffeebohnen.Dienstag, 7 bis 11 Uhr; Samstag, 7 bis 12 Uhr
Marktfrisch auf den TischBummeln Sie über die schönsten Wochenmärkte der Schweiz.
6 | Solothurn, Altstadt Zwischen Bieltor und St. Ursen-Kathedrale bieten Händler aus der Region ihre frische Ware an – darunter viele Bioanbieter. Ausserdem: Sirupe, Honig, Pilze, Käse ...Mittwoch und Samstag, 8 bis 12 Uhr
Seite 6 | Zürich, Bürkliplatz Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: Blumen, Topfpflanzen, Gemüse, regionale Spezialitäten, Bio-Produkte, Exotisches aus aller Welt und frische Pilze. Dienstag und Freitag, 6 bis 11 Uhr
Seite 7 | Carouge, Place du Marché Kleine Geschäfte, Handwerker und Künstler sorgen für ein besonderes Ambiente und bereichern das vielseitige Gemüse- und Früchteangebot. Mittwoch und Samstag, 7.30 bis 14 Uhr
Luzern, RathausquaiDer Markt mit der «rüdig» schönen Kulisse beidseits der Reuss ist ein Schlaraffenland. Unter der Egg (rechtes Ufer) gibt es frische Fische – auch freitags. Dienstag und Samstag, 6 bis 13 Uhr Zofingen, Markthalle / Stedtli Auf dem Platz in der Mitte der Vorderen Hauptgasse in der Altstadt herrscht buntes Markttreiben: Nebst Brot, Käse, Fisch gibt es reichlich Früchte und Gemüse.Dienstag und Samstag, 7 bis 11 Uhr
Ab ins Bio-Paradies!Es ist der wichtigste Termin der
Bio-Branche: der Bio Marché. An weit
über 100 liebevoll dekorierten Markt-
ständen zeigen Aussteller aus dem
In- und Ausland ihre Produkte in der
historischen Altstadt von Zofingen.
Von Lebensmitteln und Textilien bis
hin zu Möbel und Baustoffen findet
man alles im «grössten Bioladen der
Welt». Verschiedene Konzerte – von
Jazz über Pop bis Latin – Gaukler und
Strassenkünstler sorgen bei Kindern
und Erwachsenen gleichermassen für
heitere Momente.
13. Bio Marché: 22. bis 24. Juni 2012
biomarche.ch
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115 | 2012 via
Zürich, BürkliplatzAm Ende der Bahnhofstrasse, zwischen Zürichsee und dem Bankenviertel, läuft zweimal die Woche alles ein wenig beschaulicher – der hiesige Markt unter den Kastanien-bäumen bringt Landluft ins urbane Zürich. Er ist ein Schlaraffenland für Geniesser, Blumenfreunde und nicht zuletzt ein beliebter Treffpunkt für einen kleinen Schwatz am Rande.
125 | 2012via
Entdecken Sommerliche Reisebegleiter
Endlich Sommer!Kaum steigen die Temperaturen, spielt sich das Leben wieder draussen ab: Ein Duft von Gegrilltem liegt in der Luft, und es lockt das kühle Nass. Text: Claudia Meyr
D er Schweiz steht Wasser in
bester Qualität und im Über-
fluss zur Verfügung. Auf einer
Länge von 65 300 Kilometern schlängeln
sich Flüsse und Bäche durch die Land-
schaft, über 1500 Seen setzen spiegelnde
Akzente. Ein Paradies für Wasserratten!
Dem ungetrübten Badespasss steht nichts
im Wege: In allen Seen und Flüssen der
Schweiz kann bedenkenlos gebadet wer-
den. Und für alle, die noch ein paar Tipps
zum Abtauchen suchen, empfehlen wir
unsere Top Ten mit den schönsten See-
und Flussbadis der Schweiz auf Seite 32. Foto
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Auf zum Grill- und Badeplausch ...
5 | 2012
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Sommerliche Reisebegleiter Entdecken
Grillieren auf BalkonienSchön praktisch: oben Blumentopf, unten Grill, passt auf jeden Balkon. Mit den eigenen Kräutern direkt aus dem Topf schmecken Fisch und Fleisch gleich doppelt so lecker. CHF 198.–
siblershop.ch
Schön unzerbrechlich Für alle, die Extreme lieben oder einfach extrem schusselig sind. Die Gloryfy-Brillen machen alle Verrenkungen mit – das bei 100% UVA-/UVB-Schutz. ab CHF 120.–
gloryfy.com
Echte Handarbeit Die aus Weide gefl ochtenen Velokörbe sind der ideale Begleiter für einen Ausfl ug ins Grüne –
produziert von handicapierten Menschen. ab CHF 79.–
annabelle.ch/velokorb
Gute Laune im GepäckDer Name ist Pro-gramm: Die Tasche Optimistic von Enviro-sax bringt Farbe ins Leben. Und bietet genug Platz für Buch, Bikini und Badetuch. Was braucht Frau mehr? CHF 9.90
geschenkidee.ch
Klare BesitzverhältnisseMit den Brandeisen «MEINS» und «DEINS» kommt es garantiert zu keinen Reibereien mehr am Grill – einfach Stempel aufdrücken. ab CHF 23.–
bull-bear.de
Flussschwimmer aufgepasst
Schwimmsack und City-Bag in einem: Die wasserdichte Lösung
für alle, die sich gerne im Fluss treiben lassen – und zwar sichtbar.
CHF 25.–
slrg.ch/de/nw/sektionen/basel
Sommerliches Augen-
zwinkern
Schöne AussichtenEs wird warm – so richtig
warm: Das sagt zumin-dest Wetterschmöker
Horat, die Kultfi gur aus dem Muotathal, für
diesen Sommer voraus. Gemäss seiner Prognose
könnten die Frauen heuer wegen der warmen
Witterung gar «Tag und Nacht im Bikini herum-
laufen». Wir sind gespannt!
155 | 2012 via
ErfahrenWarum hornen Post- autos nur noch selten?
«Dü-da-do – Poschtauto» – Generationen
von Schulkindern brachten von der Schul-
reise oder den Ferien den wohl berühmtes-
ten Dreiklang der Schweiz mit nach Hause.
Und dichteten jeweils gleich noch ein paar
freche Zeilen dazu. Die Tonfolge cis-e-a
könnte schweizerischer nicht sein, stammt
sie doch aus der Ouvertüre der Oper
«Wilhelm Tell» von Gioachino Rossini.
1923 ertönte das Warnsignal erstmals
auf einer Bergstrasse, genauer: auf einer
Bergpoststrasse. Denn nur auf derart
klassifizierten Bergstrassen darf überhaupt
gehornt werden. Bis heute sind diese
Strecken mit dem gelben Horn auf blauem
Grund signalisiert. Und das sind längst
nicht alle steilen Bergstrassen mit unüber-
sichtlichen Kurven. Wie viele echte Berg-
poststrassen es heute in der Schweiz noch
gibt, lässt sich nicht sagen. Seit 1992 ist die
Signalisation nämlich Aufgabe der Kantone,
ein zentrales Bundesregister existiert daher
nicht. Sicher aber ist, dass das Posthorn
nicht allein den Postautos zusteht; auch
einige private Busunternehmen dürfen im
Dreiklang ihr Unterwegssein kundtun.
Aber zurück zur
eigentlichen Frage: Mit
dem Ausbau vieler
Pass- und Bergstrassen
nahm das Gehorne über
die Jahre ständig ab. Die
einstigen Kreuzmanöver
wurden unnötig und
damit das Warnsignal
überflüssig. Zu hören ist
es beispielsweise noch
auf der Flüelapass-
strasse, zwischen der
Schwarzwaldalp und
Grindelwald und im
Kiental, hoch zur Griesalp, wo die Steigung
beeindruckende 28 Prozent erreicht.
Gaston Haas 430 kmlegen die Wettkämpfer zurück:
mit Inline-Skates (88 Kilometer),
schwimmend (12), auf dem
Mountainbike (92), mit dem Velo
(185) und laufend (53).
Frage des Monats
Olten _ Der Mensch unterscheidet sich
vom Tier nicht zuletzt darin, dass er immer
wieder nach Höchstleistungen strebt, die
ihm das Letzte abverlangen. Wie am Swiss
Olympic Gigathlon 2012 in der Region Ol-
ten – einmal mehr eine gewaltige sportliche
Herausforderung: Die Einzel- und Team-
wettkämpfer legen mit Inline-Skates (88 Ki-
lometer), schwimmend (12), auf dem Moun-
tainbike (92), mit dem Velo (185) und laufend
(53) während zweier Tage insgesamt 430
Kilometer zurück. Aber nicht nur die Athle-
tinnen und Athleten sind gefordert. Auch
die Organisation ist eine logistische Meis-
terleistung. In der Vergangenheit hat der
Grossanlass mit rund 6000 Teilnehmenden
jedoch regelmässig zu Verkehrsproble-
men in der jeweiligen Region geführt.
Dieses Jahr wird der Gi-
gathlon nachhaltiger: Die
SBB ist neu strategischer
Partner von Swiss Olympic,
der Dachorganisation der
Schweizer Sportverbände
und Veranstalterin des Gi-
gathlon.
Die SBB ermöglicht als Presenting
Partner allen Teilnehmenden wie auch den
angemeldeten Supportern den kostenlo-
sen und gepäckfreien Transport. Konkret:
Die An- und Abreise mit dem öffentlichen
Verkehr ist kostenlos, alle Fahrten zwi-
schen dem Zentralort Olten und den ver-
schiedenen Wechselzonen werden mit der
Bahn bewältigt. Konsequenterweise sind
am Anlass keine Supporterfahrzeuge zuge-
lassen. Damit verstärkt die SBB ihr Enga-
gement für den Schweizer Sport und be-
weist, dass man auch in der Freizeit
nachhaltig unterwegs sein kann. Wer die
Skitour, die Wande-
rung oder den Muse-
umsbesuch in der
Bahn beginnt, ist nicht
nur gut aufgehoben,
sondern schont auch
das Klima und die
Umwelt.
Nachhaltiger denn je: Der Swiss Olympic Gigathlon gastiert 2012 in der Region Olten.
Nachhaltiger Gigathlon Gigathlon.ch, sbb.ch
Gigathlon in Olten und Umgebung,
29. Juni bis 1. Juli
Wer hat’s komponiert?
Ein Italiener namens
Gioachino Rossini.
Brennt Ihnen schon lange eine Frage zu einem
Kuriosum aus der Welt des öffentlichen Verkehrs
unter den Nägeln ?
Dann nichts wie los, schicken Sie uns eine E-Mail :
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165 | 2012via
Erfahren Brennpunkt Bahnhofsareale
Am Puls der Zukunft
Aarau, Neubau Bahnhof 2. EtappeDie zentrale Lage macht den Neubau Bahnhof Aarau zur attraktiven Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs in der Region. Im Herbst 2010 wurde das Bahnreisezentrum SBB eröffnet. Im Erdgeschoss entstehen Verkaufsflächen. In den fünf Obergeschos-sen sind multifunktionale Dienstleistungs-räume vorgesehen, Lagerflächen befinden sich im 3. Untergeschoss.
– Standort: Bahnhof Aarau
– Arealfläche: 5550 m2
– Nettogeschossfläche: 25 800 m2
– Nutzung: Dienstleistung, Retail,
Lager, Parkplätze
– Zeitplan: Baubeginn ab 2012;
Inbetriebnahme Grundausbau ab 2014
Basel, SüdPark Baufeld BDer Bahnhof Basel SBB, regionale und internationale Verkehrsdrehscheibe, ist in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar und bindet den SüdPark an die Basler Innen-stadt an. Auf dem Baufeld B ist ein Gebäudekomplex mit rund 28 500 m2 Nutzfläche geplant. Auf einem sechsge-schossigen Sockel wird eine Hochhaus-scheibe mit 21 Geschossen errichtet.
– Arealfläche: 3200 m2
– Bruttogeschossfläche (ab EG): 32 700 m2
– Hauptnutzfläche (ab 1. UG): 28 500 m2
– Nutzungsarten; Retail, Dienstleistung, Wohnen
– Zeitplan: Baubeginn Ende 2015,
Inbetriebnahme ab Anfang 2018
Mehr Informationen unter
sbb.ch/immobilien
Morges, Sablon-GareStadt und Bezirk Morges zählen rund 70 000 Einwohner und sind wie die ganze Genferseeregion auf Wachstumskurs. Die Stadt Morges, der Kanton Waadt und die Eigentümer bereiten die Neugestaltung des Gebiets beim Bahnhof SBB in Morges vor. Seeseitig entsteht direkt am Bahnhof ein modernes Städtezentrum an zentraler Lage.
– Standort: Bahnhof Morges
– Grundstücksfläche: 22 700 m2
– Bruttogeschoss-
fläche: 48 000 m2
– Nutzung: gemischte Nutzung
(Wohnungen, Büros)
– Zeitplan: Baubewilligung: 2013
Zürich, EuropaalleeMitten in Zürich, direkt beim Hauptbahn-hof, entsteht ein neuer Stadtteil zwischen der weltbekannten Bahnhofstrasse und den pulsierenden Stadtquartieren 4 und 5. Die vielfältige Nutzung, unter anderem der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZ), machen die Europaallee zu einem neuen, lebendigen Ort, verbunden mit Europa und der Welt. Im Herbst 2012 bezieht die PHZ ihre Räume.
– Grundfläche: 78 000 m2
– Bruttogeschossfläche: 237 000 m2
– Nutzung: Retail, Gastronomie, Dienstleistung,
Wohnen/Alterswohnungen, Hotel
– Realisierung: 2009 – 2020
Zürich-Altstetten, WestLinkIn Zürich-Altstetten entsteht in unmittel-barer Nähe zum Bahnhof Altstetten ein neues Stadtquartier. Drei Gebäude mit unterschiedlichen Nutzungen und Höhen gruppieren sich um den städtischen Vulkanplatz. Das Areal ist über den Bahnhof Altstetten direkt an Flughafen und Hauptbahnhof sowie das innerstädtische Verkehrsnetz angebunden.
– Grundstücksfläche (Areal WestLink): 23 000 m2
– Geschossfläche Connex und Plaza: 32 000 m2
– Nutzung: Büros, Wohnungen, Garage und Lager,
Gastronomie, Verkauf
– Realisierung: 2011 – 2013
– Geschossfläche Tower und Kubus: ca. 44 000 m2
– Nutzung: Büros, Garage und Lager, Gastronomie
– Realisierung: 2012 – 2015
Die SBB ist das grösste Mobilitätsunternehmen der Schweiz. Und eine der bedeutendsten Immobilienbesitzerinnen des Landes. Bis 2017 will die Bahn mehr als 1,5 Milliarden Franken in ihre Bahnhöfe und Bahnhofsareale investieren. Wir stellen zehn Projekte vor. Text: Gaston Haas
Genf Morges
Chiasso
Lugano
Altstetten
AarauOlten
Basel
Renens
Zürich Zürich
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175 | 2012 via
Chiasso, Via Giuseppe MottaDas Areal «Via Giuseppe Motta» liegt im Herzen Chiassos, im Norden des Bahnhofs. Der öffentliche Verkehr ist optimal ausgebaut, es verkehren direkte Züge nach Mailand (40 km). Der Autobahnanschluss und die Nähe zu Italien lassen der Stadt kantonale, überregionale und internationa-le Bedeutung zukommen.
– Standort: Bahnhof Chiasso
– Grundfläche: 7486 m2
– Bruttogeschossfläche: 13 600 m2
– Nutzung: Hotel, Büro, Verkauf, Textilfachschule,
Parking
– Zeitplan: Baubeginn ab 2013
Lugano, Universitäts-CampusDas Bahnareal in Lugano ist an das internationale und regionale Bahn-, Bus- und Strassennetz angeschlossen. Die Attraktivität wird durch den direkten Zugang zur Achse Zürich – Mailand zusätzlich gesteigert: Ab Zürich dauert die Reise 2,5 Stunden, bis Mailand weniger als eine Stunde.
– Standort: Bahnhof Lugano
– Grundfläche: 12 000 m2
– Nutzung: Universität, Hotel, Wohnfläche,
Geschäftsfläche
– Zeitplan: Baubeginn ab 2014
Olten, Arealentwicklung IndustriewerkOlten liegt im Schnittpunkt der Eisenbahn-achsen Basel – Chiasso und Zürich – Genf. Die wichtigsten Zentren der Deutsch-schweiz (Zürich, Basel, Bern und Luzern) sind innert 30 Minuten erreichbar. Das Areal grenzt nördlich an den Bahnhof Olten. Auf dem Gelände der ehemaligen Industriewerkstätten entsteht ein neues attraktives Baugebiet mit fünf Baufeldern an der Aare.
– Grundfläche: 30 000 m2
– Bruttogeschossfläche: 65 000 m2
– Nutzung: Wohnen, Büro, Retail
– Zusätzlicher SBB Eigenbedarf:
Betriebszentrale SBB
– Realisierung: 2012 bis ca. 2030
Renens, GareDer Entwicklungsplan «Schéma Directeur Ouest Lausannois» schliesst diverse Gemeinden, den Kanton Waadt, den Bund und die SBB als Partner ein. Angestrebt wird die Umgestaltung des Bahnhofgebiets in Renens, das bereits heute über eine hervorragende Anbindung an den öV verfügt und in nächster Nähe zu den Hochschulen liegt.
– Ort: Bahnhof Renens, 4 Min. von Lausanne (SBB)
– Grundstücksfläche: 7600 m2
– Bruttogeschossfläche: 26 000 m2
– Nutzung: Wohnungen / Büros / Ladengeschäfte /
Hotel
– Zeitplan: 2009 – 2011,
Inkrafttreten Quartierplan: 2012
Architekturwettbewerb: 2012
Genève, Pont-RougeDie rund 830 000 Einwohner umfassende Agglomeration Genf erlebt eine fortschrei-tende Bevölkerungs- und Mobilitätszunah-me. In Zusammenhang mit der neuen Bahnverbindung (CEVA) entwickeln die SBB und der Kanton Genf in der Nähe des zukünftigen Bahnhofs Lancy – Pont-Rouge ein neues urbanes und multifunktionales
Zentrum. Das gesamte bahnnahe Areal wird vollständig neu gestaltet.
– Standort: Genève-La Paraille,
5 Minuten vom Bahnhof Genève Cornavin
– Grundfläche: 100 000 m2
– Bruttogeschossfläche: 182 000 m2
– Nutzung: Wohnungen, Büros, Geschäfte,
öffentliche Einrichtungen/Hotel, Schule
– Realisierung: ab 2014
Brennpunkt Bahnhofsareale Erfahren
Erfahren Pro & Kontra
Mehr Sicherheit dank Überwachung? Gegen die Gewalt auf Bahnhöfen und in den Transportmitteln setzt der Verband öffentlicher Verkehrs (VöV) verstärkt auf Videoüberwachung. Eine sinnvolle Massnahme oder reine Augenwischerei? Ein Disput.
Der öffentliche Verkehr ist eine Plattform, auf der sich
ein Teil der «Gesellschaft» buchstäblich abspielt –
mit allen Hochs und Tiefs der gesellschaftspoliti-
schen Entwicklung. Und so hat in den letzten Jahren
auch im öffentlichen Verkehr der Vandalismus zuge-
nommen. Deshalb ist der punktuelle Einsatz von
Videoüberwachung in Zügen, Trams und Bussen
sinnvoll. Denn sie führt zu mehr Sicherheit, bezie-
hungsweise zu einem grösseren Sicherheitsgefühl:
Reisende fühlen sich in videoüberwachten Räumen
sicherer, gleichzeitig werden potenzielle Vandalen
durch Videoüberwachung abgeschreckt. Kommt
dazu, dass die Aufklärungsquoten dank Videoüber-
wachung deutlich gestiegen sind.
Gleichzeitig ist aber der sensible Umgang mit den
gesammelten Daten unabdingbar: Der Datenschutz
muss auf jeden Fall ge-
währleistet sein. Das ge-
schieht einerseits mit der
aktuellen Regelung, wo-
nach die Daten diebstahlsicher aufbewahrt und vor
Missbrauch geschützt werden müssen, und anderer-
seits durch die gesetzlich vorgeschriebene Löschung
nach einer festgelegten Frist.
Eines dürfen wir dabei nicht ausser
Acht lassen: Videoüberwachung im
öffentlichen Verkehr (aber auch anders-
wo) allein führt nicht zu umfassender
Sicherheit, Videoüberwachung ist ein
Element von vielen. Genauso wichtige
Instrumente sind begleitete Züge oder
die Transportpolizei. Erst alle
Glieder dieser Kette sorgen
dafür, dass sich Reisende im
öffentlichen Verkehr sicher
fühlen und den öV immer
und überall schätzen und
benützen.
«Der Datenschutz muss auf jeden Fall gewährleistet sein. »
«Die Debatte stellt auch eine gesellschaftliche Grundsatzfrage.»
Pro
Kontra
Cédric Wermuth
ist Nationalrat SP.
Ueli Stückelberger
ist Direktor des Verbandes öffentlicher Verkehr und von
Seilbahnen Schweiz .
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18via 5 | 2012
Vor wenigen Wochen hat eine Zeitung aus meinem
Wohnkanton stolz verkündet, die Probleme mit Dro-
genhandel an einem Regionalbahnhof seien dank ri-
goroser Kontrollen der Polizei endlich gelöst. Von al-
len Seiten kam der Beifall. Die Ernüchterung folgte auf
dem Fuss: Recher-
chen der Zeitung
ergaben, dass sich
das Problem nicht
etwa gelöst hätte, sondern viel schlimmer: Der Dro-
genhandel hat sich ins Stadtzentrum verschoben.
Genau diese Erfahrung machen europäische Met-
ropolen seit Jahren auch mit der Videoüberwachung:
So steigt die Kriminalitätsrate in London trotz prak-
tisch fl ächendeckender Videoüberwachung im gan-
zen Land (in England gibt es schätzungsweise 4 Milli-
onen Videokameras) munter weiter an. Und die
Berliner U-Bahnen mussten sogar zugeben, dass ihre
Videoüberwachung nicht einmal die Kriminalität in
den eigenen Bahnhöfen zu senken vermochte.
Ganz abgesehen davon, dass Videoüberwachung
also nichts bringt, sich ein Haufen rechtlicher Prob-
leme stellen, wenn es um die Speicherung und
Einsicht der Daten geht, und so gut wie alle Pra-
xistests zeigen, dass mehr Kameras das subjekti-
ve Unsicherheitsgefühl eher verschlechtern als
verbessern, stellt die Debatte auch eine gesell-
schaftliche Grundsatzfrage: Wollen wir
unsere Probleme eigentlich lösen oder
wollen wir nur dafür sorgen, dass sie
vielleicht gerade ausserhalb unseres
Dorfes, unseres Viertels oder unse-
res Bahnhofs passieren, damit
sich andere darum kümmern
müssen?
205 | 2012via
Erfahren Interview Michel Pont
Fussball fasziniert Menschen rund um den Glo-bus. Jedes Wochenende ziehen Millionen in die Stadien oder verfolgen die Partien am Fernsehen. Woher kommt diese Anziehungskraft?Nun, Fussball ist das populärste Spiel der Welt. Jeder
von uns hat in seinem Leben mindestens einmal
«tschuttet». Der Sport berührt drei Viertel der
Menschheit. Die grosse Mehrheit davon ist arm.
Doch Fussball ist einfach. Alles, was es braucht, ist
ein Ball, ein paar Freunde und ein bisschen Platz im
Freien. Träume sind dann nicht mehr weit. Wie viele
Kinder möchten wohl wie Messi oder Ronaldo sein?
Und schliesslich: Als Zuschauer kann man wunder-
bar abschalten. Unsere Sorgen verflüchtigen sich –
zumindest für 90 Minuten. Fussball ist ein Geschenk.
Haben Sie in Ihrer Kindheit ebenfalls den Grossen nachgeeifert?Nein. In meiner Familie gab es kein Fernsehen. Es zog
mich auch nicht ins Stadion. Der Park hinter unserem
Haus war meine Welt. Meine
Schulfreunde und ich jagten
stundenlang dem Ball hinter-
her, jeden Samstag, jeden
Sonntag.
In der Nationalmannschaft hatten Sie keine persönlichen Helden?Nein, daran habe ich nie gedacht. Die filigrane Spiel-
weise von Pelé hat mir gefallen, das schon. Meine
Initialzündung aber war, als der deutsche National-
spieler Bernd Dörfel 1970 nach Genf kam, um für
Servette zu spielen. Dörfel hat mich gepackt. Und
trotzdem: Profi wurde ich, ohne es zu beabsichtigen.
Wie darf man das verstehen?Es geschah instinktiv. Der professionelle Fussball kam
zu mir, nicht umgekehrt. Eine Karriere auf dem Platz
war nicht mein Ziel. Aber ich hatte Förderer. Sie gaben
mir das Vertrauen, dass es richtig war, auf die Karte
Fussball zu setzen. Das ist sogar zweimal passiert.
Zweimal?Meine Spielerlaufbahn wurde durch eine Verletzung
gestoppt. Danach arbeitete ich als Sportlehrer. Der
Trainerberuf spielte keine Rolle. Das änderte sich
erst, als mich der Präsident eines 2.-Liga-Klubs auf-
forderte, seine erste Mannschaft zu übernehmen. Er
hatte ein gutes Gefühl. Aber er
musste mich zuerst von mir
selbst überzeugen.
Mittlerweile wirken Sie seit fast 25 Jahren am Spielfeld-rand. Wie lautet Ihre Bilanz?Im Fussball geht es ähnlich zu
wie in anderen Berufen. Trai-
ner brauchen eine dicke Haut,
Führungspersonen ebenso.
Am Anfang war ich zu nett. Ich
habe gelernt, pragmatisch zu
sein. Was zählt, ist die Mann-
schaft. Einzelne Spieler sind
nur dann wichtig, wenn sie
dem Ganzen nützen.
Was heisst das konkret?Entscheide, wer spielt und wer
nicht, müssen ohne Emotionen gefällt werden. In sol-
chen Situationen darf der Trainer nicht der Freund
der Spieler sein.
Sind Sie ein harter Hund geworden?Nein, aber ich habe mir eine eigene Philosophie erar-
beitet. Ein Trainer sollte kein Diktator sein. Er muss
die Persönlichkeit seiner Spieler kennen, um das Bes-
te aus ihnen herauszuholen, und er muss für seine
Linie einstehen. Wer untergeht, sollte mit seinen Ide-
en untergehen. Ehrlichkeit ist der Schlüssel, um sich
den Respekt der Spieler zu verdienen.
Kann der Assistent des Nationaltrainers seine eigenen Überzeugungen durchsetzen?
Michel Pont über ein globales Phänomen, seine Philosophieund Einsichten aus dem Umfeld der Nationalmannschaft.Text: Robin Schwarzenbach; Fotos: Fred Merz /rezo
«Der Fussball kam zu mir,
nicht umgekehrt»
Zur Person
Michel Pont (58) ist seit 2001 Assistenztrainer der Schweizer Fussball- Nationalmannschaft. Der Genfer gilt als wichtiges Element zwischen Chefcoach Ottmar Hitzfeld und den französisch- sprachigen Spielern. Davor trainierte er Carouge, Chênois und den FC Lugano.
«Wer untergeht, sollte mit seinen Ideen untergehen.»
215 | 2012 via
Interview Michel Pont Erfahren
«Ehrlichkeit ist der Schlüssel, um sich den Respekt der Spieler zu verschaffen.»
235 | 2012 via
Ponts Footprint Für Heimspiele in der Schweiz:
Zug, Auto oder Flugzeug?
Ich gestehe: Ich fliege lieber. Von Genf
nach Zürich ist man schneller.
Für Ferien: In die Berge oder ans Meer?
In die Berge. Ich bin viel unterwegs und
bleibe im Sommer lieber hier.
Für alle, die einen Chef haben: Kuhn
oder Hitzfeld?
Die Arbeit war und ist mit beiden ein
Vergnügen.
Für den Erfolg: Nachwuchsspieler oder
fertige Stars?
Nachwuchsspieler natürlich, auch
wenn es schwierig ist.
Für die Geschichte: Was bleibt vom
Sieg gegen Spanien an der WM 2010?
Ein fantastischer Erfolg, den wir leider
nicht verarbeiten konnten.
sbb.ch/umweltrechner
Berechnen Sie die Umweltbilanz Ihrer Reise
mit einem Klick.
«Fussball ist Leidenschaft. Wer Fussballer werden will,
liebt diesen Sport.»«Den Medien kann man durchaus ein paar Geschichten erzählen.»
Das ist etwas anderes. Ich versuche, den Chefcoach
wie einen Spieler zu verstehen. Wir diskutieren mit-
einander. Am Ende jedoch entscheidet Ottmar Hitz-
feld allein. Seine Anweisungen müssen getragen wer-
den, auch von mir.
Haben ehrliche Trainer in der übersättigten Fuss-ballwelt von heute nicht einen schweren Stand?Gegenüber den Spielern kommt man nicht darum her-
um, authentisch zu sein. Den Medien hin-
gegen kann man durchaus ein paar Ge-
schichten erzählen. Das geht manchmal
gar nicht anders. Teaminternes aber muss
in der Kabine bleiben.
Fussballprofis, so behaupten Kritiker, verdienen viel Geld und zeigen wenig Charakter. Ein berechtigter Vorwurf?Die Spieler verdienen sicher mehr als früher. Viel ver-
dienen aber die wenigsten. In der Schweiz halten sich
die Saläre in Grenzen. Und überhaupt: Sind 10 000
Franken pro Monat viel, wenn man bedenkt, dass ein
Profi vielleicht 10, höchstens aber 15 Jahre auf höchs-
tem Niveau spielen kann? Ich kann diese Leier nicht
mehr hören! Ausserdem zielt
sie am Kern der Sache vorbei.
Wo liegt denn der Kern der Sache?Fussball ist Leidenschaft. Wer
Fussballer werden will, liebt
diesen Sport. Die jungen Spie-
ler, die sich am Beginn einer
grossen Karriere wähnen, ge-
hen ein hohes Risiko ein. In
dieser Phase denkt doch keiner
ans Geld!
Sie arbeiten seit elf Jahren für den Verband – in einer relativ sicheren Stellung. Möchten Sie noch einmal Klubtrainer sein?Ja, auf jeden Fall. Ich werde
wieder die Nummer eins sein
an der Seitenlinie. Unter Hitz-
feld und Köbi Kuhn hab ich viel
gelernt. Eines Tages will ich
ernten. Doch zuerst kommt die
WM-Qualifikation.
Auf dem Platz entscheiden oft Kleinigkeiten. Erfolg und Misserfolg liegen nahe beieinander. Der Trainer ist aber immer das schwächste
Glied. Das ist doch ein Drahtseilakt mit höchster Absturzgefahr!Ein Trainer muss damit leben, dass er nie alles in der
eigenen Hand hat. So ist Fussball. Jeder will mitreden.
Jeder denkt, er verstehe etwas von Spielzügen und
Taktik. Kritik ist normal. Man darf aber nicht nur an
die schlechten Noten in der Presse denken.
Gibt es eine Entschädigung für negative Kritik?Momente wie an der Weltmeisterschaft 2006, als uns
50 000 Schweizer Fans in Dortmund beim Gruppen-
spiel gegen Togo unterstützten und viele davon uns
auch zur entscheidenden Partie gegen Südkorea nach
Hannover begleiteten, sind unbezahlbar. Diese verei-
nende Kraft gibt es nur im Fussball.
Die Vorrunde an der WM in Deutschland war ein Lichtblick. National aber ist Feuer im Dach: Xa-max ist Anfang Jahr implodiert, Servette Genf war ebenfalls pleite, und dem FC Sion wurden aus disziplinarischen Gründen 36 Punkte abgezogen. Ist der Westschweizer Klubfussball in der Krise?Solche Zyklen hat es immer gegeben, auch in der
Deutschschweiz und im Tessin. Wie gesagt: Im Fuss-
ball will jeder mitmischen, auch inkompetente Perso-
nen wie die Expräsidenten von Servette und Xamax.
Den Fall des FC Sion sehe ich anders. Man kann ge-
gen Christian Constantin sein, doch man sollte eines
nicht vergessen: Er allein hält den Klub über Wasser.
Zum Schluss die wirklich bewegende Frage des Jahres: Wer wird Europameister?Deutschland. Die Deutschen haben die kompletteste
Mannschaft.
Und wie weit kommt die Schweiz am olympischen Fussballturnier?In den Final. Ich hoffe, die Klubs lassen ihre jungen
Spieler teilnehmen.
Interview Michel Pont Erfahren
245 | 2012via
Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale
(NEAT) ist ein Jahrhundertbauwerk, das
die Alpendurchquerung und die betrof-
fenen Regionen nachhaltig verändern wird. Ab Ende
2016 wird der Güterverkehr durch die Alpen zuneh-
men. Weil die Strecke kürzer und flacher ist und weil
höhere Tempi gefahren werden. Dies
macht die ökologische Bahn noch
attraktiver. Mit den deutlich verkürzten
Fahrtzeiten werden ausserdem rund ein
Viertel mehr Reisezüge auf der Strecke
unterwegs sein, und zwar im Stunden-
takt, vielleicht sogar alle 30 Minuten.
Die NEAT besteht aus Dutzenden
aufeinander abgestimmten Teilprojek-
ten, die auf diversen Ebenen ineinander
übergreifen und sich gegenseitig bedin-
gen. Allen gemeinsam ist, dass sie Ende 2016 ihre
Funktion erfüllen müssen: einen sicheren und effizi-
enten Bahnbetrieb zu ermöglichen. Eine enorme He-
rausforderung für die 1800 am Bau Beteiligten.
Zurzeit werden die unterschiedlichsten Ausbau-
arbeiten in den einzelnen Tunnelabschnitten weiter-
geführt. Seit Februar 2012 werden vom Nordportal in
Erstfeld her die feste Fahrbahn betoniert und Kabel
gezogen. Pro Tag werden rund 220 Meter Gleis beto-
niert – mit einem eigens für die Gotthard-Baustelle
konstruierten, rund 500 Meter langen Betonzug auf
Schienen. Anschliessend folgt die Montage der
Fahrleitungstragwerke und die Ausrüstung der Ver-
bindungstunnels zwischen den Hauptröhren, den
sogenannten Querschlägen. Im nächsten Arbeits-
schritt werden die Tunnelröhren mit der Notbeleuch-
tung und dem Handlauf ausgerüstet sowie die Fahr-
Die Röhre wird aufgegleistDer letzte Abschnitt des Gotthard-Basistunnels wurde im März 2011 durchbrochen. 57 Kilometer lang ist der Alpendurchstich. Weltrekord. Die Eröffnung ist für 2016 vorgesehen. Warum dauert es noch so lange?Text: Gaston Haas
80 KilogrammBeim Tunnelbau stossen
die Mineure immer
wieder auf Bergkristalle.
Die grösste Kristall-
gruppe wurde 2004
geborgen. Sie wiegt 80
Kilogramm und steht
heute in der Eingangs-
halle des Rathauses in
Altdorf.Fo
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Erstfeld: In der Oströhre ist
der Einbau der Bahntechnik
in vollem Gange.
Erfahren Bauarbeiten Gotthard-Basistunnel
Bauarbeiten Gotthard-Basistunnel Erfahren
255 | 2012 via
leitungen eingezogen. Danach
folgt die Verknüpfung der tech-
nischen Systeme und der rund
60 000 Datenpunkte. «Der
Einbau der Bahntechnik und
die Inbetriebsetzung dauern
noch rund vier Jahre», sagt Jo-
sef Elmiger, Leiter Bahntech-
nik der Alp Transit Gotthard
AG.
Sicherheit im ZentrumAber auch ausserhalb der Röh-
re befeuert der Tunnel die Ent-
wicklung. So tüftelt SBB Cargo
an der Frage, was es bedeutet,
wenn künftig ein Güterzug nur
noch eine Lok benötigt, statt
bisher deren drei. Und sich die
Fahrtzeit zwischen Basel und
Bellinzona trotzdem um eine
Stunde verkürzt. Was heisst das für die Belegung der
Trassen und die Fahrplangestaltung? öV-Mitarbei-
tende entwickeln Ideen, bei denen die alte Bergstre-
cke im Mittelpunkt steht. Welche
Angebote überzeugen nach 2016
die Menschen, den langsameren,
aber spektakuläreren Weg zu
wählen? Wie können die regiona-
len öV-Netze kooperieren? Und
was bedeutet die neue Linie für
die wirtschaftliche Entwicklung
der betroffenen Regionen?
Wichtige und komplexe Her-
ausforderungen stellen sich auch
auf dem Gebiet der Sicherheit.
Gerade in Tunnels sind schnelle
und effi ziente Rettungspläne le-
benswichtig. «Bis Ende 2016
müssen wir mehr als tausend Si-
cherheits- und Verfügbarkeits-
nachweise erbringen», sagt Peter
Jedelhauser, Leiter Projektorga-
nisation der SBB. Und hält fest, dass die SBB Ausbil-
dungsprogramme für rund 3000 Mitarbeitende ent-
wickelt, die einst die neue Bahn betreiben werden.
«Wir bilden bereits die ersten Instruktoren aus», sagt
Jedelhauser. Das braucht Zeit. Bis Ende 2016.
alptransit.ch
bav.admin.ch/alptransit/
Berg-Recycling Beim Bau des Gotthard-Tunnels
wurden 28 Millionen Tonnen Ge-
steinsmaterial aus dem Berg geholt.
Würde man damit einen Zug füllen
wollen, reichte er von Zürich bis
Chicago und wäre fast 7200 Kilometer
lang. Ein grosser Teil des Ausbruch-
materials wurde zur Herstellung von
Beton für das Innengewölbe verwen-
det. Ein anderer Teil wurde von
Amsteg an den Urnersee gebracht und
dort für Aufschüttungen verwendet.
Entstanden sind drei Naturschutz-
und drei Badeinseln.
<1000 Sicherheits- und Verfüg-
barkeitsnachweise
müssen bis Ende 2016
erbracht werden.
275 | 2012 via
Erleben
Ganze Schweiz _ Das Schuljahr neigt
sich dem Ende zu, die langen Ferien rücken
in greifbare Nähe und die Zeugnisse sind
schon fast verteilt. Bei sommerlichen Tem-
peraturen lautet das Motto: Raus aus dem
Klassenzimmer, rein ins Vergnügen. Der Juni
steht ganz im Zeichen der traditionellen
Schulreise.
Nicht weniger als 290 600 Schülerinnen
und Schüler sind im Juni 2011 zum Schulaus-
flug aufgebrochen – und zwar mit dem öf-
fentlichen Verkehr. Alleine am Tag des kalen-
darischen Sommeranfangs begaben sich
rekordverdächtige 60 000 auf Exkursion. Um
den jugendlichen Ansturm auf die Züge be-
wältigen zu können, setzte die SBB an die-
sem sommerlichen Tag 60 Verstärkungswa-
gen mit rund 5000 zusätzlichen Sitzplätzen
ein. Auch dieses Jahr ist man gut gewapp-
net, bei entsprechenden Bu-
chungen flexibel zu reagie-
ren und dafür zu sorgen,
dass die rund eine Million
Fahrgäste pro Tag ebenso
zum Zuge kommen.
Insgesamt begrüsst die
SBB während der Schulrei-
sesaison 20 000 Klassen mit
über einer halben Million Schülern auf ihren
Zügen. Dienstag und Donnerstag sind in
der Regel die beliebtesten Schulreisetage.
Jährlich nutzen rund 2,3 Millionen Reisende
die Gruppenbillette der SBB für Gruppen und
Schulen.
Der klassische Wanderausflug in die Na-
tur, auf den Berg, ans Wasser inklusive
«Brätli-Abenteuer» oder Picknick steht nach
wie vor hoch im Kurs. Vermehrt wird der
Schulausflug aber auch genutzt, um das
Wissen aus dem Unterricht hautnah zu erle-
ben und zu vertiefen: Weg vom reinen
«Plauschausflug» hin zum Erlebnistag mit
Lerneffekt lautet der Trend. Mit den auf die-
se Bedürfnisse ausgerichteten kombinierten
Angeboten von SBB RailAway steht einer
spannenden und lehrreichen Erkundungs-
tour mit der Klasse nichts mehr im Wege.
Ganz oben auf der Hitliste:
das Verkehrshaus der
Schweiz in Luzern und das
Swiss Science Center
Technorama in Winterthur.
Hier lässt es sich spiele-
risch experimentieren und
Spass haben!
sbb.ch/schulreisen
Hochsaison für Schulreisen
Raus aus der Schule:
Gemeinsam verreisen
sorgt für gute Laune!
Kummers Kopfreisen
Was ist Ihr Geheimnis?
Stellen Sie sich die stets ausgeschlafene
Mutter vor, die behände die Karriereleiter
erklimmt, sich allzeit entspannt ihrem
Mann und den Freunden widmet und die
Hausarbeit flugs und fröhlich erledigt.
Diese Superwoman kommt natürlich wie
aus dem Näh-Truckli daher und steht
neben mir auf dem Perron. Kurz bevor
ich vor Neid bis in die kleinen Zehen
dunkelgrün anlaufe, flüstere ich ihr zu:
«Was ist Ihr Geheimnis?» Sie geht in die
Hocke, macht einige Kniebeugen, hüpft
mit einem sportiven Satz an Bord des
Zuges, platziert die Arbeitsmappe auf
dem Boden und absolviert darauf
Steppübungen, kickt ihre High Heels
treffsicher auf die Gepäckablage, joggt
einmal den Waggon rauf und runter und
legt sich für vier Rumpfbeugen quer über
zwei Sitze. Sie ist ins Schnaufen gekom-
men, röter als ihre Wangen sind nur die
Ohren des Mannes mit Nickelbrille, der
vermeintlich verstohlen ihr Füdli begafft,
als sie sich während einem Set Liegestüt-
ze auf- und abstemmt. Danach verrät sie
strahlend: «Sport ist mein Geheimnis!
Sport gleicht aus und macht gute Laune.
Darum trainiere ich überall, auch auf dem
Weg zum Meeting im Zug!» Ich bin
begeistert. Und lasse
nicht locker, bis die SBB
eine «bewegt unterwegs»
Kampagne lanciert, dank
der wir künftig im
Kollektiv gut gelaunt und
ausgeglichen sind: Mit
MuKi-Turnen in der
Familienzone, Yoga im
Ruhewagen, Golf in der
1. Klasse, Tabledance im
Speisewagen, Um-einen-Platz-Ringen in
der S-Bahn im Pendlerstrom und
Weitsprung beim Aussteigen.
Es lebe der SBBPORT!
« via » -Kolumnistin Tanja Kummer ist
Literaturexpertin von DRS 3 und Schriftstellerin.
Tanja Kummer
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Geografie-Unterricht
mal anders.
285 | 2012via
Erleben 100 Jahre Jungfraubahn
Die Arbeitsmittel sind
einfach. Mit Pickel und
Schaufel tragen die
meist italienischen
Arbeiter das Gelände ab.
Muskelkraft und
Handarbeit waren
nötig: Ausbauarbeiten
an der Station Eismeer
auf 3160 m.
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100 Jahre Jungfraubahn Erleben
295 | 2012 via
In England ratterten die Eisenbahnen durchs
Land, befeuerten die industrielle Revolution
– und veränderten die Welt. Englands Marine
beherrschte den Welthandel und sicherte seine Kolo-
nien. Die Eisenbahn aber eroberte das Land und
brachte die Schätze der Kontinente zu den Häfen.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Ozeane
abgesteckt, die meisten ganz grossen Abenteuer ge-
lebt. Und so kamen die ersten Besucher der Alpen aus
England, auf der Suche nach dem ultimativen Kick.
Etwa Edward Whymper, der 1865 als Erster das Mat-
terhorn bestieg und beim Abstieg vier seiner Begleiter
verlor. Die folgenden Medienberichte lösten einen
wahre Alpeneuphorie aus. Andere kamen nach, auf
der Suche nach der Reinheit der Natur. Sie fanden In-
terlaken, den Giessbachfall über dem Brienzersee, die
Aareschlucht, Sherlock Holmes – und schliesslich das
Berner Oberland mit der magischen Dreierkette Eiger,
Mönch und Jungfrau. Aber die Anreise war beschwer-
lich, und wer hoch hinaus woll-
te, musste grösste körperliche
Anstrengungen in Kauf neh-
men. Und so war es einmal
mehr die menschliche Bequem-
lichkeit, die den Anstoss zur Er-
oberung der Berge gab: 1879
transportierte die Giessbach-
bahn, die erste Standseilbahn
Europas, die illustren Gäste
zum Grandhotel Giessbach.
Zehn Jahre später fuhr die Ber-
ner Oberland-Bahn von Inter-
laken nach Lauterbrunnen und
Grindelwald. 1893 schliesslich
ging die Fahrt bis zur Wengern-
alp, an den Fuss des gewaltigen
Bergmassivs. Hier oben, auf der gegenüberliegenden
Seite, am Schilthorn bei Mürren, soll dem Zürcher
Unternehmer Adolf Guyer-Zeller die Idee zum Bau
einer Bahn hoch zur Jungfrau gekom-
men sein. Ein wahnsinniges Unter-
fangen, bei dem ihn niemand richtig
unterstützen mochte.
Aber Guyer-Zeller, der Eisen-
bahnverrückte, blieb unnachgiebig.
Die Konzession für den Bau bekam er
problemlos, doch die Herausforde-
rungen, die sich daraus ergaben, hatte
er schwer unterschätzt: Wie würden
Menschen auf fast 4000 Metern
atmen, konnte man in dieser Höhe
überhaupt arbeiten? Wie war der Fels
beschaffen, durch den die Tunnels ge-
trieben werden sollten? Und wer sollte
das alles bezahlen?
Pickel, Schaufel und Dynamit Der Pionier aus dem Zürcher Oberland lässt nicht
locker. Wie einst Alfred Escher für seine Bahnprojek-
te gründete auch Guyer-Zeller eine eigene Bank zur
Finanzierung seines Vorhabens. Der Glaube an die
Technik, die brummende Industrialisierung in Eng-
land und Deutschland, waren der Schlüssel zur Be-
herrschung der Natur. Der Ingenieur Gustave Eiffel
hatte es 1889 mit seinem Turm in Paris vorgemacht:
Alles war möglich zu dieser Zeit für den, der wagte.
Im Sommer 1896 machen sich die ersten Arbeiter
an die Arbeit. Die meisten von ihnen sind Italiener,
jung, kräftig und mausarm. Mit Pickel, Schaufel, spä-
ter mit Dynamit und einfachsten Werkzeugen graben
und sprengen sie sich Meter für Meter den Berg hoch.
Es kommt zu tödlichen Unfällen. In der Kälte explo-
Vor hundert Jahren wurde die Jungfraubahn eröffnet, eine Glanzleistung zur Erschliessung des Alpenraums. Dazu beigetragen haben Schweizer Ingenieure, italienische Arbeiter und der zeitgenössische Pionierwille.Text: Gaston Haas
Top of Europe –
ins Herz der Alpen
Anreise
Ab Interlaken Ost mit dem Regionalzug nach Lauter-brunnen/Grindelwald. Von dort auf die Wengernalpbahn; nach der Kleinen Scheidegg umsteigen, wo es mit der Jungfraubahn in rund einer Stunde auf das Jungfraujoch geht. sbb.ch
Von Mürren aus hat
man freie Sicht auf
das imposante
Dreigestirn Eiger,
Mönch und
Jungfrau.
Eine Zahnradbahn auf
den Gipfel der Jungfrau: Die
Idee kam Adolf Guyer-Zeller
(1839 – 1899) während einer
Bergwanderung.
Erleben 100 Jahre Jungfraubahn
305 | 2012via
Exklusive Tipps für die Jungfrauregion
Hier können Sie ruhig nächtigen ...Hier können Sie was erleben ...
Eiger TrailNäher an die berühmte Eiger- Nordwand führt kein Weg: Wer einen Feldstecher dabei hat, kann die Kletterer in der Wand beobach-ten. Einstieg bei der Station Eigergletscher der Jungfraubahn.wanderland.ch
TrümmelbachfälleBis zu 20 000 Liter Wasser pro Sekunde stürzen die Trümmel-bachfälle bei Lauterbrunnen hinunter. Es sind die einzigen unterirdisch zugänglichen Gletscherwasserfälle der Welt.truemmelbachfaelle.ch
Alt bewährtIm gleichen Jahr wie die Jungfrau-bahn (1912), empfing auch das Hotel Belvédère in Wengen seine ersten Feriengäste. Noch heute weht ein Hauch von Nostalgie durch das Jugendstilhaus. belvedere-wengen.ch
Einfach gutDas Restaurant liegt in der Nähe der Kleinen Scheidegg und ist trotzdem etwas abseits – mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Die komfortablen Mehrbettzimmer sind nicht nur gut fürs Budget. grindelwaldblick.ch
Rente, ohne Gesundheitsvorsorge. Gezeichnet vom
Berg. Fürs Leben.
1899 stirbt Guyer-Zeller überraschend, das Pro-
jekt scheint abzustürzen, aber seine Erben machen
weiter. Ist eine Etappe vollendet, wird sie sogleich
kommerziell befahren, während die Mineure, die Ar-
beiter und Ingenieure sich weiter festbeissen oben im
Fels. Am 1. August 1912 ist es soweit: Mitglieder des
Bundesrates eröffnen die Station Jungfraujoch mit ei-
nem Festakt. Der Bau hat statt der budgetierten vier
Jahre deren 16 gedauert; die Baukosten waren doppelt
so hoch wie einst voranschlagt. Aber es hatte sich ge-
lohnt: Der Bahnhof ist der höchste Europas, 3454 Me-
ter über Meer gelegen. Staunen und Anerkennung in
diert das ansonsten problemlos zu lagernde Dynamit
bei kleinsten Erschütterungen. Gearbeitet wir rund
um die Uhr in drei Schichten. Die Männer werden ge-
plagt vom Winterwetter, von Läusen, der Krätze und
Durchfall. Etwas mehr als fünf Franken verdient ein
Handlanger, das Essen muss er selber bezahlen –
1912 sollte die Retourfahrt aufs Jungfraujoch 32 Fran-
ken kosten … Mehrmals wird die Bahngesellschaft
bestreikt, die Chefs reagieren hart und entlassen die
Anführer.
Die Nachfrage nach Arbeit ist hoch um die Jahr-
hundertwende. Wer durchkommt, kann ein wenig
Geld nach Hause schicken. Wer sich verletzt und nicht
mehr weiterarbeiten kann, muss nach Hause. Ohne
Die Bahnanlagen auf
der Kleinen Scheid-
egg mit dem Grand
Hotel – das noch
heute nostalgisches
Flair verströmt.
Ein Blick in die Tiefe
von der 1903
eröffneten Station
Eigerwand war
damals nur etwas
für Privilegierte.
Touristen aus aller Welt
knipsen hier für das
Erinnerungsalbum:
Der Halt im Bergmassiv
des Eigers.
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100 Jahre Jungfraubahn Erleben
315 | 2012 via
Chronik der Jungfraubahn
Europa und in der Welt. Die Touristen kommen: aus
England, aus Deutschland, aus Amerika. Bis zwei Jah-
re später der Erste Weltkrieg ausbricht und die Frem-
den ausbleiben. Konkurrenzprojekte wie die Bahn
hoch zum Wetterhorn müssen Konkurs anmelden.
Kaum hat sich die weltpolitische Lage etwas beruhigt,
bricht Hitler 1939 einen neuen Krieg vom Zaun. Erst
brennt Europa, danach die ganze Welt. Als der Krieg
vorüber ist, ist auch die Welt eine andere geworden.
Internationales TouristenmagnetErst Mitte der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts
nimmt der Massentourismus endlich Fahrt auf. Nach
dem Horror des Zweiten Weltkrieges gehen die Men-
schen zuversichtlich in die Zukunft. Der Wohlstand
etabliert sich, animiert zum Reisen. 765 000 Men-
schen stehen im Rekordjahr 2011 auf dem Jungfrau-
joch und bestaunen die Sicht auf die umliegenden
Berggipfel und den Aletschgletscher. Die Engländer
wurden längst abgelöst von Besuchern aus Japan, aus
Indien, Russland und China, Vertreter der neuen
Weltmächte. Die Skirennen am Lauberhorn bei Wen-
gen werden in die ganze Welt übertragen. Millionen
fiebern mit – und wollen die Alpenberge, die Gipfel
und Hänge selber erleben.
Hier oben, zwischen der Kleinen Scheidegg und
dem Jungfraujoch, mag einer der Schlüssel liegen zum
Verständnis der modernen Schweiz, die Urzelle eines
einmaligen Projekts mitten in Europa: Eine Vision,
herausragende Ingenieurskunst, ein funktionieren-
des Bankenwesen, gepaart mit einer tüchtigen Por-
tion Geschäftssinn und Gastfreundschaft. Dazu ein
Schuss glückliches Schicksal und viel Beharrlichkeit –
manche mögen es Sturheit nennen. Die Schweiz ist
längst angekommen in der Welt.
20.06.1893 Wengernalpbahn eröffnet Betrieb
(bis Kleine Scheidegg)
27.08.1893 Idee und Skizzierung für Zahnradbahn auf
Jungfraujoch von Adolf Guyer-Zeller
21.12.1894 Parlament erteilt Baukonzession
27.07.1896 Spatenstich
19.09.1898 Inbetriebnahme Strecke
Kleine Scheidegg–Eigergletscher
03.04.1899 Tod von Adolf Guyer-Zeller –
Erben führen Bau fort
02.08.1899 Eröffnung und Betrieb bis Station Rotstock
28.06.1903 Betrieb bis Station Eigerwand
28.07.1905 Betrieb bis Haltestelle Eismeer
(vorläufige Endstation)
21.02.1912 Durchschlag bei der Endstation
Jungfraujoch
29.07.1912 Betriebsbewilligung
Kleine Scheidegg–Jungfraujoch
01.08.1912 Eröffnung des Bahnhofs und
«Touristenhaus» Jungfraujoch
14.09.1924 Einweihung «Berghaus Jungfraujoch»
1931 Eröffnung der Forschungsstation
1934 Baubeginn Eispalast
1937 Eröffnung des Sphinx-Observatoriums
21.10.1972 Berghaus und Touristenhaus auf dem
Jungfraujoch brennen vollständig nieder
01.08.1987 Eröffnung des neuen Berghauses
«Top of Europe»
1992 Eröffnung neue Bahnhofshalle und Ausgang
Aletschgletscher auf dem Jungfraujoch
01.07.1996 Eröffnung der gedeckten Sphinx-
Aussichtsterrasse, erschlossen durch
schnellsten Lift der Schweiz
28.12.1997 Erstmals besuchen mehr als eine
halbe Million Gäste das Jungfraujoch
01.06.2000 8 148 Besucher auf dem Jungfraujoch
– Rekord
19.04.2002 Eröffnung
Ice-Gateway
30.03.2012 Eröffnung Rundgangsstollen
Wilhelm Conrad Röntgen
entdeckt die gleichnamigen
Strahlen 1895
Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914
Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939
Endes des 2. Weltkrieges 1945
Sputnik 1, der 1. Satellit
im All 1957
Neil Armstrong betritt
den Mond 1969
Einführung des Frauen-
stimmrechts in der Schweiz 1971
Reaktorkatastrophe
in Tschernobyl 1986
Nelson Mandela kommt frei 1990
Terroristen zerstören
das World Trade Center 2001
New York 2001
Grounding der Swissair 2002
Europa führt den Euro ein 2002
Durchstich
Gotthard-Basistunnel 2010
Tsunami und Nuklear-
katastrophe in Japan 2011
Die Königin der Bergbahnen fasziniert heute wie gestern.
Wie eine Burg aus
vergangenen Zeiten
erhebt sich das
Sphinx-Observatori-
um in einer Höhe
von 3571 Metern.
Erleben TopTen
1 | «Marzili», BESich im Aare-Flussbad Richtung Bundes-haus treiben lassen – das ist auch für Nichtberner ein unvergessliches Erlebnis. aaremarzili.info
2 | Estavayer-le-Lac, FREldorado für Wassersportfans am Neuen-burgersee : Mit 800 m langem Wasserski-lift, dem einzigen der Schweiz. estavayer-payerne.ch
sbb.ch/estavayer*
3 | Bains des Paquis, GEHier zeigt sich Genf von seiner entspannten Seite. Der ideale Ort zum Chillen mitten in der Stadt. Unweit der Schiffstation Paquis.bains-des-paquis.ch
4 | Tägerwilen, TGDas Naturfreibad liegt am Seerhein zwischen Boden- und Untersee. Kinder baden in der Flachwasserbucht, Schwim-mer im Fluss. taegerwilen.ch
5 | Eglisau, ZHHier kann man sich gut treiben lassen ... Idyllische Flussbadi am Burgweg im schön gelegenen Städtchen direkt am Rhein. eglisau.ch
6 | Utoquai, ZHDas historische Seebad Utoquai gehört zu den trendigsten Bädern der Stadt. Das Holzbad liegt mitten in der Promeniermeile am See (ca. 5 Min. vom Bellevueplatz). bad-utoquai.ch
7 | Gersau, SZEs lockt ein 25 m langes Nichtschwimm- becken im Vierwaldstättersee – ideal für Kinder. Bus bis Gersau, Felsenegg. gersau.ch
8 | Reussdelta, URAn Sommertagen kommt auf den Bade-inseln am Ende des Urnersees Südseefee-ling auf. Ab Flüelen Richtung Seedorf laufen (ca. 50 Min. Wanderzeit).reussdelta.ch
9 | Arosa, GRDas alpine Strandbad Untersee auf 1691 m ü. M. verfügt über ein beheiztes Solar-planschbecken, Liegewiesen, Sandstrand. arosa.ch
10 | Verzascatal, TIZum Baden und Tauchen ist Lavertezzo am Flüsschen Verzasca äusserst beliebt. Es locken Liegebetten aus Stein. tenero-tourism.ch
Und nichtvergesssen ...
... Kinder nie unbeaufsichtigt am Wasser lassen.
... lange Strecken nie alleine schwimmen.
... nicht in trübe oder unbe-kannte Gewässer springen.
... wasserfesten Sonnen-schutz einreiben.
1
Tägerwilen
Thurgau
Eglisau
Zürich
Verzascatal
Tessin
Reussdelta
Uri
Arosa
Graubünden
Utoquai
Zürich
Gersau
Schwyz
«Marzili»
Bern
Estavayer-le-Lac
Freiburg
Bains des Paquis
Genf
10
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Sprung ins kühle NassDie zehn schönsten Fluss- und Seebadis für puren Badespass.
3
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325 | 2012via
Erleben TopTen
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345 | 2012via
Erleben InterRail
Der Weg ist das Ziel1981 tingelte unser Autor per InterRail drei Wochen durch Skandinavien. Das Ziel: möglichst günstig – möglichst weit. Auf den Spuren dieser Reise kommt er dreissig Jahre später mit dem selben Budget gerade mal zwei Tage weit bis Kopenhagen. Und landet trotzdem in Helsinki.Text und Fotos: Christoph Zurfluh
«0.00 Nachtruhe,
6.00 Regen. 9.15 Uhr
herrliche Sonne»:
Reisetagebuch aus
dem Jahr 1981.
355 | 2012 via
InterRail Erleben
Möglichst günstig – möglichst
weit: zum Beispiel nach
Stockholm (Bild). Und zum
Beweis der Eintrag in der Karte.
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Dienstag, 4. Sept.
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Historische Bahnfahrten in Süddeutschland
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Donnerstag, 13. September
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Samstag, 15. Sept.
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Erleben InterRail
Samstag, 25. Juli 1981. «Wir verlassen unser
Kaff», notierten wir lässig im Ferientage-
buch. Wir waren noch nicht zwanzig, cool
drauf und auf dem Sprung in die grosse, weite Welt –
im Nachtzug von Basel nach Hamburg und dann wei-
ter, immer nordwärts. Wir hatten uns das Geld vom
Mund abgespart und in der Fabrik mit Hilfsarbeit ver-
dient. Und jetzt wollten wir etwas dafür haben. Und
zwar nichts weniger als ganz Nordeuropa. Zum Spar-
tarif natürlich: 370 Franken hatten wir bereits ausge-
legt fürs InterRail und die nötigen Reservationen wie
die Fahrt im Sechser-Couchettes-Abteil, das wir mit
«zwei mittelmässigen Schweizerinnen und zwei alten
deutschen Knackern» (vermutlich in meinem jetzi-
gen Alter) teilten. Blieben noch fünfhundert Franken
für den Rest. Gut zwanzig Franken am Tag.
Sonntag, 1. April 2012. Im selben Bahnhof Basel war-
tet der komfortable City Night Line nach Kopenhagen.
Dieses Mal teile ich gar nichts. Ich bin bald fünfzig und
will die Nacht nicht mehr im Sechserabteil verbringen,
sondern im Schlafabteil für mich allein. Ich habe keine
Sandwiches von zu Hause mitgebracht, denn inzwi-
schen kenne ich Restaurants auch von innen. Wäh-
rend die Stewardess mir erzählt, was mich auf der
Fahrt erwartet, wann mein Bett bereit sein wird und
dass sie mir das Frühstück am besten schon um acht
bringt, damit ich die 18 Kilometer lange Brücke von
Nyborg über den grossen Belt nicht verpasse, rast der
Zug durch die Rheinebene. Ich freue mich auf mein
Abendessen und «verprasse» später im Zugbistro
Dazwischen liegen dreissig
Jahre: Autor Christoph Zurfl uh
in Finnland (1981) und am
Bahnhof Basel (2012).
Durch die historische Bindung an die Uhrenindustrie und dank ihrer charakteris tischen Urbanistik gehören die Uhrenmetropole La Chaux-de-Fonds und Le Locle, die Stadt der Präzision, seit 2005 dem UNESCO Welterbe an. Wie in einem offenen Buch enthüllt sich beim Flanieren durch die Strassen die faszinie-rende, von Geheimnissen und Mysterien umgebene Welt der Uhr macherei. Bei einer Stadtführung wird der Schleier endgültig gelü�et und die in den Ver-
kehrs büros erhältlichen Broschüren bieten dabei wertvolle Hilfe ! Siehe da, verborgene Kostbarkeiten und kleine Anek doten, aus denen grosse Geschich-ten entstanden, lassen den Mythos wie-der aufleben. Wie bei einer Schatzsuche wird der Besucher von einem Jugendstil-Treppenhaus zu einer ehemaligen Uhren-werksta�, zu bunt verglasten Balkonen, oder zu – für die Uhrmacher wichtigen-lichtdurchfluteten Fabriken geführt. La Chaux-de-Fonds und Le Locle bieten
dem Rhythmus des Besuchers ange-passte Entdeckungs-Streifzüge mit viel Atmosphäre, kulinarischen Verlockungen und zahlreichen kulturellen Highlights.
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AUF ENTDECKUNGSTOUR DURCH DIE DESTINATION JURA & DREI-SEEN-LANDLa Chaux-de-Fonds und Le Locle, zwei Städte, die durch und für die Uhrmacherei erbaut wurden, gelten weltweit als herausragende Orte der Schweiz. Dies dank den im Neuen-burger Jura hergestellten hochklassigen Schweizer Uhren.
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Gui
llaum
e
InterRail Erleben
rund zehn Prozent des gesamten
Essensbudgets der Reise von da-
mals.
Sonntag, 27. Juli 1981. Unser Zug
von Hamburg nach Kopenhagen
verschwand bei Puttgarden im
Bauch der Fähre nach Rødbyhavn,
der direktesten Zugverbindung
nach Dänemark. Kaum auf See,
probten wir auf Deck das nackte
Überleben: Ein Sturm schaukelte
das Schiff so bedrohlich, dass die
Passagiere reihenweise an der Re-
ling hingen und wir fürchteten,
hier im Niemandsland bereits das Ende der Reise zu
erleben. Es war nicht das Ende. Und als der Zug wieder
festen Boden unter den Rädern hatte und «durch die
schöne verregnete dänische Landschaft» Richtung
Kopenhagen rollte, freuten wir uns bereits auf das
Abenteuer schlechthin: den Vergnügungspark Tivoli,
wo wir unsere Dänischen Kronen auf den Kopf hauten,
die ersten Karten schrieben und auf einer Parkbank
«ohne Butter versuchten, unsere mitgebrachten
Eine Frage des Alters? Schlemmen
im Zugbistro statt picknicken auf
dem Campingplatz.Schnitzel zu braten». Sie präsentierten sich wie das
Wetter: durchzogen.
Montag, 2. April 2012. Von meinem Zimmer im Ho-
tel Admiral, direkt am Amalienhafen, schaue ich in
die Nachmittagssonne von Kopenhagen. Das neue
Opernhaus vis-à-vis erinnert mich ein wenig an Jean
Nouvels Luzerner KKL. Ich beschliesse, meine Kro-
nen nicht im Tivoli liegen zu lassen (das um diese Jah-
385 | 2012via
Erleben InterRail
reszeit ohnehin geschlossen hat), sondern mir das zu
gönnen, wovon wir vor dreissig Jahren noch nicht mal
geträumt haben: ein echtes dänisches Smørebrød. Ich
checke mal eben meine Mails, rufe zu Hause an und
informiere mich per Internet über die wichtigsten Se-
henswürdigkeiten der Stadt, was damals alles un-
denkbar gewesen wäre. Dann schlendere ich durch
das Hafenquartier Nyhavn mit seinen bunten Häu-
sern und kleinen Kneipen, in denen man selbst bei
null Grad (unter Wärmepilzen) im Freien sitzt, und
weiter durch die längste Fussgängerzone Europas.
Während ich Ausschau halte nach einem netten Lokal
für den Abend, erinnere ich mich, wie wir vor dreissig
Jahren wohl ziemlich genau um diese Zeit im Bahnhof
von Kopenhagen kettenrauchend auf den Nachtzug
nach Stockholm warteten. Und als ich zwei Stunden
später weitere zwanzig Prozent des damaligen Ge-
samtbudgets auf dem Holztischchen des Restaurants
Hereford House liegen lasse und mich auf den Weg
zurück zum Hotel mache, sehe ich uns abfahren – in
einem «stickigen Abteil zusammengequetscht» Rich-
tung Schweden.
Montag, 27. Juli 1981. In Stockholm fuhren wir zum
ersten Mal im Leben U-Bahn: vom Bahnhof aus Rich-
tung Slussen, dem Dreh- und Angelpunkt der Stadt.
Davon hatten wir allerdings keine Ahnung, denn wir
wussten über unsere Reisziele herzlich wenig. Wir
liessen uns treiben und kannten nur eine Richtung:
vorwärts. Deshalb blieb wenig Zeit für Sightseeing.
Ein halber Tag musste reichen für die schönste Stadt
Skandinaviens. Ausserdem kauften wir ein, pick-
nickten «auf einem gemütlichen Friedhof» und be-
sorgten uns Tickets für die Überfahrt nach Finnland.
Wir wählten die Variante Stockholm–Turku, weil sie
kürzer und günstiger war, und als wir abends «auf ei-
nem ganz grossen Kahn namens Viking Sally» ein-
checkten, waren wir erstmal überwältigt: «Das Schiff
hat alles», schrieben wir ins Tagebuch, «Shops, Lu-
xus-Bars, Spielcasino». Es hatte auch Kabinen, aber
die brauchten wir nicht. Wir schliefen an Deck.
Dienstag, 3. April 2012. Ich spaziere in der Morgen-
sonne dem Hafenbecken entlang und mache bei der
kleinen Meerjungfrau Kassensturz: Kein Zweifel, das
Reisebudget von 1981 (rund 800 Franken) ist aufge-
braucht, sobald ich heute Nachmittag in Stockholm
ankomme. Es ist allerdings auch so, rechne ich mir vor,
dass ich mehr als doppelt so alt bin. Ich beschliesse
spontan, das Spesenbudget ebenfalls grosszügig zu
verdoppeln und glaube zu sehen, dass die kleine Nixe
mich verständnisvoll anlächelt.
Zufrieden mit mir, der kleinen Meer-
jungfrau und der Welt, mache ich mich auf
den Weg zum Bahnhof, von wo mich der
Intercity über die gigantische Öresund-
brücke nach Malmö und in fünf Stunden
nach Stockholm bringt. Den Rückstand
auf die Marschtabelle aus den achtziger
Jahren habe ich wettgemacht, als ich mei-
nen Koffer über das Kopfsteinpfl aster von
Stockholms Altstadt Gamla Stan ziehe.
Viel Zeit bleibt mir aber auch diesmal
nicht: Um acht legt die «Viking Amorilla»
Richtung Turku ab. Ich geniesse das Auslaufen durch
das Gewirr der Schären-Inseln wie vor dreissig Jah-
ren. Doch als die Lichter der Stadt allmählich verblas-
sen, gehe ich in meine Kabine und lasse mich aufs
Bett fallen. Ich werde älter, geht es mir durch den
Kopf, dieses Reisetempo schafft mich.
nordland-magazin.ch
Diese Reportage wurde unterstützt
von Kontiki-Saga Reisen, der
Nummer eins für Ferien im Norden
(kontiki.ch). Reiseinfos gibt es auch
auf nordland-magazin.ch, der
Kontiki-Website für Freunde des
hohen Nordens.
Vom Skandinavien-virus befallenDer (Reise-)Journalist und Texter Christoph Zurfl uh, 49, bereiste den hohen Norden vor über dreissig Jahren zum ersten Mal. Der InterRail-Trip führte ihn von Altdorf UR nach Basel, Hamburg, Kopenhagen, Stockholm, Turku und durch die Finnische Seenplatte bis Lappland. Über Schweden, Norwe-gen und Dänemark kehrte er drei Wochen und ein paar tausend Bahnkilometer später zurück. Seine Leidenschaft für den Norden, den er seither regelmässig bereist, ist ihm geblieben: Diesen Sommer fährt er mit seiner Familie nach Schweden.
Unterschiedliche (Wasser-)Wege:
Bootstour in der Finnischen
Seenplatte (rechts), Spaziergang
im Hafen von Kopenhagen.
478 | 2012 via
Geschichte Sektion
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405 | 2012via
Exklusive Tipps für SkandinavienKopenhagen
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Stadtrundfahrt im TramDie perfekte Sightseeingtour in einer Stunde: Das Tram 3T zuckelt an allen Schönheiten der Stadt vorbei.hel.fi
FelsenkirchePrunkstück finnischer Architektur der Sechziger, beliebter Konzertsaal – und unbedingt einen Besuch wert!helsinki.com/v/attractions
Dienstag, 28. Juli 1981. Ein paar «freundliche Fuss-
tritte eines Besatzungsmitglieds» schreckten uns
morgens um sechs auf. Wir schälten uns aus den
Schlafsäcken und beobachteten staunend, wie die
riesige Fähre durch die Inselwelt vor Turku zirkelte.
Wir packten unsere Siebensachen (viel mehr waren
es tatsächlich nicht) und
nahmen den nächsten Zug
Richtung Finnische Seen-
platte, wo wir unsere Ziele
von der Distanz der Cam-
pingplätze zum Bahnhof ab-
hängig machten: je näher
desto besser. Alles andere
kostete Zeit und Geld.
Mittwoch, 4. April 2012. Es
ist kein Fusstritt, der mich
weckt, sondern eine milde
Frühlingssonne, die durch
mein Kajütenfenster scheint.
Verschlafen liegt die finni-
sche Inselwelt im kaltblauen
Meer, auf dem ein paar
müde Wellen hin und her
dümpeln. Auf dem Weg zum
Frühstücksbuffet lasse ich
mir mein Tagesprogramm
durch den Kopf gehen: In
Turku wartet der Intercity
nach Helsinki, wo ich gegen
Mittag eintreffen werde.
Und dann breche ich mit
dem rasanten Tempo der
historischen Reise vor dreis-
sig Jahren und nehme mir
einfach mal Zeit – für einen
gemütlichen Stadtbummel.
Und ein kleines Mittags-
schläfchen im Glo Hotel.
Das Bijoux im Herzen
Helsinkis ist nur einen
Katzensprung vom Haupt-
bahnhof entfernt. Vielleicht,
überlege ich mir, während ich lächelnd mein «Sea
Breakfast» durch den grossen Speisesaal der «Viking
Amorilla» balanciere, ist mir das von damals geblie-
ben: die Lust am Zugfahren und die Angewohnheit,
meine Unterkünfte immer in Bahnhofsnähe zu wäh-
len. Nur das Kostenbewusstsein ist mir seither ein
klein wenig aus dem Ruder gelaufen.
InterRail wird vierzig!
Am 1. März 1972 wurde der eu-
ropäische Bahnpass InterRail
eingeführt. Er berechtigte Ju-
gendliche bis 21 Jahre wäh-
rend 4 Wochen zur freien Fahrt
in 22 Ländern. 85 000 Reiselus-
tige nützten das Angebot im
ersten Jahr; heute sind jähr-
lich rund 250 000 Reisende je-
den Alters mit einem InterRail-
Pass in 30 Ländern unterwegs.
War das Reisen in den 70er-
und 80er-Jahren eine ziem-
lich spontane Angelegenheit,
bei der man auf einer meist
willkürlichen Route eher zu-
fällig über Sehenswürdigkei-
ten stolperte und oft auf Park-
bänken, in Bahnhöfen oder auf
der Fahrt schlief, sind Inter-
Rail-Reisen im Internetzeital-
ter planbarer geworden. Man
reserviert seine Übernachtung
oder die nächste Fährpassage
online und ist nie wirklich weg,
weil man immer erreichbar ist.
Geblieben ist allerdings die
Romantik des Bahnfahrens.
Erleben InterRail
Erleben Bequem unterwegs
425 | 2012via
Lust auf Ferien? Die SBB Reisebüros führen ein
umfassendes Sortiment an Badeferien, Städterei-
sen, Erlebnis- und Aktivferien sowie attraktiven
Last-Minute-Angeboten. Selbstverständlich bu-
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individuelle Arrangements. In den Reisebüros
an rund 200 Bahnhöfen der Schweiz können Sie
übrigens vollumfänglich mit Reka-Checks be-
zahlen.
Aber das ist noch längst nicht alles: An den
SBB Change-Schaltern sind mehr als 90 Wäh-
rungen verfügbar. Die Wechselschalter bieten at-
traktive Öffnungszeiten an – in den grösseren
Bahnhöfen sogar am Wochenende. Sie wollen
auch in den Ferien auf Nummer sicher gehen?
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Cheques, die Travel Cash Karte oder Reiseversi-
cherungen verhelfen Ihnen zu sorgenfreien Fe-
rien. Und sollte doch mal etwas schiefgehen: Mit
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Notfall schnell und sicher Bargeld.
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Sie sich die vom ausländischen Zoll abgestempel-
ten Taxfree-Belege erstatten.
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435 | 2012 via
Bequem unterwegs Erleben
41
52
6
Agenda
Kräuter-TabouléKörniges Couscous verfeinert mit
Minze, Peterli und Olivenöl.
Lachs mit Salsa Verde Lachstranche serviert mit Salsa Verde
aus frischen Kräutern, dazu Salz-
kartoffeln.
WeinempfehlungFendant du Valais AOC.
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mit einer grosszügigen Portion
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2 | Martigny, Fondation Pierre Gianadda, Picasso, Matisse, Kandinsky ... Der Mythos der Farbe. Sammlung Merzbacher 29. Juni bis 25. NovemberEs werden über 100 Werke von grossen
Meistern des Impressionismus, Postimpressio-
nismus, Fauvismus, die Brücke, Blauer Reiter
und italienischer Futurismus präsentiert.
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5 | Abfahrt ab Zürich HB oder Arth-Goldau, SBB RailAway-Erlebnisreise «Im histori-schen TEE zum Wochenmarkt in Luino (I)», Mittwoch, 25. Juli Marktvergnügen pur! Ab Arth-Goldau oder
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�
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Brettspiel
(Japan.)
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schauauf-
bau
�
Volks-
stamm
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7
lieblose
Erzieher
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8
1
5
4
2
7
6
8
3
Rätsel
455 | 2012 via
Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeilebestimmt, wie viele Felder durch Schiffebesetzt sind. Diese dürfen sich nichtberühren und müssen vollständig vonWasser umgeben sein, sofern sie nicht anLand liegen.
Drei Knaben spielen bei einem Theater-stück mit. Alain hat einen Helm auf. René steht neben Adrien und trägt keinen Helm. Adrien steht nicht neben Alain, hat eine Hellebarde in der Hand und trägt Stiefel mit Stulpen.Wer ist nun wer?
Finde die 10 Unterschiede
Was ist denn das? In diesem Bilder-rätsel suchen wirden Titel eines Musikstückes.
Sudoku
Bimaru
Bilderrätsel
Gut hingucken!
Foto
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öpp
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Füllen Sie die leeren Felder desQuadrates so aus, dass in jeder Zeile,jeder Spalte und jedem Kasten alleZahlen von 1 bis 9 stehen.
Leicht
Mittel
8
7
4
6
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Leserbriefe
Unterwegszuhause.via und SBB allgemein
Amis lieben die SBBDave und Mark aus San Diego
reisen seit vielen Jahren
mindestens zweimal pro Jahr
in die Schweiz. Während ihres
Aufenthalts geniessen sie die
unzähligen Vorzüge der SBB
und des SwissRail Passes. Es
gibt wohl keine Eisenbahn und
nur wenige Bergbahnen,
Schiffe und Postautos, welche die beiden noch nicht
benützt haben. Aber Dave und Mark kriegen nicht
genug – sie lieben die Schweiz und die SBB ... So war
es nur logisch, dass ich den beiden den neuen
SBB-Spot «unterwegs zuhause» via YouTube gemailt
habe. Hier ihre Reaktion: «I have downloaded the
two minute version of ‹Welcome Home›. I will play it
on my laptop each time the door closes on Flight 64
from JFK to ZRH. Just to get us in the mood! Very
good commercial and nice song.»
Claudio Schneider, Zürich
Glück ist … Glück ist, Karfreitagmorgen, ein Bahnwaggon für
mich allein, die sanften Bewegungen der Eisenbahn,
das leise Geräusch der Räder auf den Schienen, der
vorbeiziehende Walensee mit den Churfirsten, ein
Becher lauwarmen Grüntee, Nora Jones in den
Ohren und das neue «via» in
der Hand.
Claudia Schmid, Domat/Ems
Gratulation zum neuen «via»Kurz und bündig möchte ich
Ihnen zu dem neuen «via»
gratulieren. Berichte und
Themen sind genau das, was
der moderne Leser will. Als
SBB-Vielfahrer schätze ich die
neue Gestaltung sehr. Da ich
die Schallgrenze von 70 Jahren
bereits überschritten habe,
warte ich mit Spannung auf
die neue Ausgabe.
Rolf Niebergall, Uster
«Das ist nichts anderes als staatlich verordnetes Littering.»
Christoph Maag, Zürich
Populär aufgemachte Häppchenkost Wie schade, dass Sie das alte «via» aufgege-
ben haben! Ich liebte Ihre Zeitschrift in der
bisherigen Form, mit ihrer Vielfalt, der
aparten Gestaltung, den teilweise langen
Artikeln und den vielen guten Tipps. Populär
aufgemachte Häppchenkost haben wir genug!
Also, bitte, nicht weiter kürzen und noch mehr Text
durch Bilder ersetzen!
Sabine Scherrer Marzahn, Arlesheim
Schwierige AbfallentsorgungDie SBB geben Empfehlungen für umweltgerechtes
Abfallverhalten. Es wird verlangt, Zeitungen und
Zeitschriften auf die Gepäckablage zu legen. Nur:
Die neuen Nahverkehrs-Pendelzüge werden keine
Gepäckablagen mehr haben! Wo die Zeitungen in
diesen Wagen bleiben, ist klar: auf den Sitzen und
auf dem Boden. Weiter hat es in den neu in Betrieb
genommenen Doppelstockzügen der Zürcher
S-Bahn keine Abfalleimer mehr an den Sitzplätzen.
Es ist wohl ein Irrglaube, anzunehmen, die Reisen-
den aus der oberen Etage balancieren ihre Abfälle
über die Wendeltreppe ins Untergeschoss. Das ist
nichts anderes als staatlich verordnetes Littering.
Christoph Maag, Zürich
via 3/2012
Dieses Rätsel blieb rätselhaftMit den Sudokus hatte ich keine Mühe –
aber das Bimaru machte mir Kopfzerbre-
chen! Die Zuweisung der zu belegenden
Felder stimmte einfach nicht. Was für ein
Fehlerteufelchen war wohl hier am Zuge?
Ich hoffe auf ein nächstes, fehlerfreies Heft.
Rainer Hesse, Hettlingen
Anmerkung der Redaktion: Sie haben natürlich vollkommen Recht: Das Bimaru war unlösbar. Wir entschuldigen uns an dieser Stelle bei allen, die sich vergeblich um eine Lösung bemüht haben. Und dem Fehlerteufelchen schauen wir künftig noch genauer auf die Finger …
Das nächste «via» erscheint am 3. August 2012
Ihre Meinung
Schreiben Sie uns : Redaktion « via » Postfach 3080 8021 Zürich
oder schicken Sie eine E-Mail : [email protected] Bitte Absender mit Vor- und Nachnamen sowie Adresse nicht vergessen !
Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.
465 | 2012via
Auflösung der Rätsel von Seite 45
Die gesuchte TV-Serie heisst «No woman no cry»
Hier sind die 10 Unterschiede versteckt:
Herausgegeben von der SBB, Stefan Nünlist, Kommunikation & Public Affairs, in Zusammen-arbeit mit dem Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ).
Erscheint zehnmal jährlich in Deutsch und Französisch.
Verlag ARGE VIAInfel AG, Zürich und Bern, und Vogt-Schild Druck AG, Derendingen
Realisation: Infel AGRedaktion: Gaston Haas (Chefredaktor), Janine Radlingmayr (Stv.), Claudia Meyr Gestaltung: Guido Von Deschwanden (Creative Director), Beni Spirig; Laetitia Buntschu (Layout und Produktion iPad-Version) Bildredaktion: Diana Ulrich (Leitung), Matthias Jurt, Yvonne Schütz
Redaktionsrat: SBB/VöVDaniel Bach, Patricia Claivaz, Rahel Meile, Eliane Tschudi, Martin Zehnder, Roger Baumann
Übersetzungen UGZÜbersetzer Gruppe Zürich GmbH
Sekretariat/ Redaktionsassistenz Sandra Weibel, Infel AG
Redaktionsadresse Redaktion «via» Postfach 3080, 8021 Zürich Tel. 044 299 41 41Fax 044 299 41 40 [email protected]
Anzeigenmarketing / AnzeigenverwaltungPublicitas Publimag AGPhilip Muther Mürtschenstrasse 39 Postfach, 8010 Zürich Tel. 044 250 38 13 Fax 044 250 31 32 [email protected]
Abonnemente und Adressänderungen AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1, 5001 AarauTel. 058 200 56 87 Fax 058 200 55 56 [email protected] CHF 35.–/ Jahr (Schweiz) CHF 45.–/ Jahr (Ausland)CHF 69.–/ 2 Jahre (Schweiz) CHF 87.–/ 2 Jahre (Ausland)
Druck Vogt-Schild Druck AG, Derendingen ISSN: 1422-6499
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