visuelles mapping

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Standorte Visuelles Mapping Entscheidungsanalyse für die Begleitung von Meetings und Dialogveranstaltungen 1

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Standorte

Visuelles MappingEntscheidungsanalyse für die Begleitung von

Meetings und Dialogveranstaltungen

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Visuelles Mapping

komprimiert Dialoge und stellt ihre Ergebnisse nachvollziehbar in einem logischen Zusammenhang dar. Es eignet sich besonders zur Dokumentation und Nachbereitung von Workshops, Experten-hearings, Bürgerbeteiligungsverfahren, Podiumsdiskussionen und anderen Ver-anstaltungen des Austauschs von Meinungen und Standpunkten.

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Visuelles Mapping

umfasst eine Reihe von Techniken zur Struk-turierung und Darstellung von Diskussionen wie: • Einfluss-Flowcharts • Concept Maps • Entscheidungsbäume• Dialogue- und Argument Maps• Matrixverfahren (z. B. in der SWOT-Analyse verwendet).

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Visuelles Mapping

Im Dialogprozess helfen Visualisierungen, sich auf diegemeinsame Problemstellung zu fokussieren und Effekte der Gruppendynamik zu überwinden.

Über eine visuelle Darstellung lässt sich oft sehr viel einfacher Einigung erzielen als über das gesprochene Wort oder eine Textpassage.

ragro
"Visuelles Mapping" ist der Oberbegriff für eine Reihe von Techniken, mit denen sich Dialoge verdichten und darstellen lassen:[Liste mit den Techniken]
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Visuelles Mapping

Fokus: Dialoganalyse durch hypothesengeleitete Problemstrukturierung. Dabei werden

• Verborgene Annahmen sichtbar gemacht• Ausgangsvermutungen präzisiert• Dialoginhalte kategorisiert (These, Argument,

Frage, Idee usw.) • Dialoginhalte in eine logische Abfolge gebracht• Wissenslücken und offene Fragen gekennzeichnet

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Visuelles Mapping

Resultate der Dialoganalyse: Die Analyse zeigt auf• welche Thesen unstrittig sind• welche Behauptungen kontrovers sind • welche Art von Evidenz nötig oder denkbar

wäre, um offene Fragen zu klären oder getätigte Annahmen zu überprüfen

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„Süße Droge Zucker“Beispiel: Visuelles Mapping einer Talk-Sendung (Menschen bei Maischberger. Sendung vom 25.05.2016)

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Die Moderatorin beginnt die Sendung mit der Präsentation einiger zentraler Thesen, die im Laufe der Diskussion immer wieder aufgegriffen werden:• „Zucker macht krank.“• „Zucker macht süchtig.“• „Die Lebensmittelindustrie ist verantwortlich für

den enormen Zuckerkonsum. Sie täuscht den Verbraucher.“

• „Es gibt keine ungesunden Lebensmittel.“

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„Braucht der Körper Zucker?“Moderatorin: „Wenn ich nachmittags Heißhunger auf einen Riegel habe, signalisiert mein Körper mir damit, dass er neue Glukose zum Denken braucht? Sollte ich diesem Impuls nicht nachgehen?“

Medizinjournalistin Susanne Holst: „Der Zuckerriegel, den man als Pausensnack zu sich nimmt, führt ganz schnell dazu, dass ganz viel Glukose im Körper anflutet. Der Blutzucker-spiegel steigt. Es wird Insulin ausgeschüttet. Der Blutzucker rauscht runter und geht dann unter einen Normalwert. Und davon bekommt man dann richtig Heißhunger und steht eine halbe Stunde später wieder am Riegel-Automaten.“

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Einflussdiagramm: Der Teufelskreis des Zuckers nach Susanne Holst. Der Genuss von Süßem ruft erneutes Verlangen nach Süßem hervor. Es entsteht eine ‚Momentsucht‘.

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In den ersten Minuten der Sendung werden darüber hinaus weitere vermutete Wirkungszusammenhänge skizziert:• Zuckerverzehr verursacht Karies.• Zuckerverzehr kann zu Diabetes führen.• Zuckerverzehr verursacht Fettleibigkeit.• Auch Fettverzehr und Bewegungs-

mangel verursachen Fettleibigkeit.

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„Macht Zucker krank?“ Einflussdiagramm der vermuteten Wirkzusammenhänge

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Gegenrede

Der Journalist Uwe Knop behauptet eine Evidenz: „Es fehlt der wissenschaftliche Beleg dafür, dass Zucker dick oder krank macht.“ Knop beruft sich dabei auf Metastudien, in denen eine Vielzahl von gesundheitsstatistischen Erhebungen ausgewertet wurden.

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Die Diskutanten erzielen im Laufe der Sendung Einigkeit darüber, dass neben dem Zucker viele andere Faktoren Fettleibigkeit begünstigen. Die Kausalitätsvermutungen lassen sich in einem Einflussdiagramm folgendermaßen darstellen:

Rechteck – Mögliche Aktionen Oval – EffekteRaute – Zielparameter

Karola Klatt
Legende fehlt. Was bedeutenrechteckige Umrandung,ovale Umrandung,rautenförmige Umrandung?
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Unter die Lupe genommen: Medizinjournalistin Holst erläutert, warum ein Zusammenhang zwischen Zucker und Diabetes Typ 2 wahrscheinlich ist.

Der Journalist Knop weist darauf hin, dassin gesundheitsstatistischen Studien dennoch kein Zusammenhang zwischen Zucker und Diabetes Typ 2 festgestellt werden konnte.

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Politisches HandelnDie Politikerin Renate Künast erkennt in der Fettleibigkeit eine Volkskrankheit und verlangt von der Politik, „ …dass wir versuchen die Stoffe [die für Fettleibigkeit verantwortlich sind] zu reduzieren.“

Karola Klatt
Einfügen: "Eine Arguement Map stellt ihren Beitrag folgendermaßen dar:"
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Der Journalist Knop bezweifelt schon die These, dass Übergewicht ein bedeutendes Problem in Deutschland ist: „75 % sind normalgewichtig. Der Rest ist eher untergewichtig als übergewichtig“.

Zentral ist hier Frage, ob in einer Bevölkerung, in der weniger Zucker konsumiert wird, auch weniger Fettleibigkeit herrscht. Wenn dies nicht der Fall wäre, dann wären Politikmaßnahmen zur Reduzierung des Zuckerkonsums hier nicht gerechtfertigt. (Sie könnten jedoch an anderer Stelle ihre Berechtigung zur Eindämmung von Karies und Diabetes Typ 2 haben.)

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Maischberger versucht im weiteren Verlauf der Sendung die Fragen zu klären:• Wie viel Zucker konsumieren wir tatsächlich?• Was ist als Zucker in den Inhaltsangaben auf

Lebensmitteln ausgewiesen? • Welche weiteren Inhaltsstoffe zählen für den

Gesetzgeber nicht als Zucker, obwohl sie chemisch betrachtet darunter fallen?

Dazu konsultiert sie zwei Experten: Christoph Minhoff (Sprecher der Lebensmittelindustrie) und Armin Valet (Verbraucherzentrale Hamburg).

Karola Klatt
Viel zu detailliert. Alternativ:"Frau Maischberger versucht im weiteren Verlauf der Sendung die Fragen zu klären: Wie viel Zucker konsumieren wir tatsächlich? Was ist als Zucker in den Inhaltsangaben auf Lebensmitteln ausgewiesen? Welche weiteren Inhaltsstoffe zählen für den Gesetzgeber nicht als Zucker, obwohl sie chemisch betrachtet darunter fallen? Die folgende XY Map fasst das Ergebnis der Konsultation der Experten Christoph Minhoff (Sprecher der Lebensmittelindustrie) und Armin Valet (Verbraucherzentrale Hamburg) zusammen:"
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Concept Map zu Zuckerstoffen (Rekonstruktion des Expertengesprächs in der Sendung)

Karola Klatt
XY durch richtige Bezeichnung der Map (gemäß Folie 4, vielleicht "Concept Map"?) ersetzen!
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Die Concept Map macht deutlich, dass• nicht jeder Zucker in den Inhaltsangaben von

Lebensmitteln als solcher aufgeführt wird. • Statistiken zum Zuckerverzehr zu

widersprüchlichen Ergebnissen führen können, je nachdem, welche Zuckerarten berücksichtigt werden.

Karola Klatt
XY durch richtige Bezeichnung der Map (gemäß Folie 4, vielleicht "Concept Map"?) ersetzen!
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In der folgenden Diskussion wird die Lebensmittelindustrie für den hohen Zuckerkonsum verantwortlich gemacht: Sie täusche die Verbraucher bewusst über den wahren Zuckergehalt ihrer Produkte. Deshalb wären Verbraucher gar nicht in der Lage, ihren Zuckerkonsum selbst zu kontrollieren. Die Politik müsse dagegen einschreiten.

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Grün: Annahme, die die Position stützt, sofern sie stimmt.

Rot: Gegenargument

Detailrekonstruktion der Position der Befürworter einer politischen Intervention

Karola Klatt
Annahmen der ersten Ebene:1. Verringerung des Zuckerkonsums führt zu einer gesunderen Bevölkerung.2. Adipositas entsteht vor allem durch einen zu hohen Zuckerverzehr.3. Mit politischen Maßnahmen lässt sich der Zuckerverzehr der Verbraucher effektiv einschränken.Dann müsste aber 3. grau sein – oder? Und das Contra ist ein Contra auf die Idee, nicht auf die behauptete Effektivität (dein 3. paraphrasiert nur die Idee und ist keine Annahme)."zu viel" statt "zuviel"
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Anmerkung: Die Argument-Rekonstruktion führt Argumente auf, die tatsächlich so vorgetragen wurden. Darüber hinaus• macht sie die explizit kenntlich, welche weiteren

Annahmen plausibler Weise nötig sind, um die zur Diskussion stehende Hypothese zu stützen (wie „effektiver… als an anderen Ursachen .. angreifen“)

• spitzt sie eingebrachte Informationen so zu, dass diese argumentativ verwertbar sind („Suchtcharakter“ als Evidenz dafür, dass Interventionen bezüglich des Zuckerkonsums besonders effektiv sind).

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Angenommen, es wäre erwiesen dass eine Politikmaßnahme, die am Zuckerkonsum ansetzt, notwendig und zielführend ist …

Weiterführende Fragen

Die Diskussion von Handlungsoptionen hat in der Sendung jedoch nicht wirklich stattgefunden, deshalb bleibt die Frage, welche Politikmaßnahmen geeignet sind, noch zu klären.

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Nicht erwiesen: der Täuschungsvorwurf. Aber auch ohne von der Industrie getäuscht zu werden, könnten Verbraucher schlecht informiert sein. Würden sie andere Produkte wählen, wenn sie besser informiert wären?

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Fazit

Offen blieben in der Sendung die Fragen: • (a) „Führt eine Verringerung des Zuckerkonsums

zu weniger Fettleibigkeit in der Bevölkerung? Und: führt ein zu hoher Zuckerkonsum zu Diabetes Typ 2?“

• (b) „Würden besser informierte Verbraucher sich für weniger zuckerhaltige Produkte entscheiden?“

• (c) „Wird der Verbraucher durch die Industrie getäuscht?“

Karola Klatt
Offen blieb auch:"Führt ein hoher Zuckerverzehr zu Diabetes Typ 2?"
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Fazit

• (a) „Führt eine Verringerung des Zuckerkonsums zu weniger Fettleibigkeit in der Bevölkerung? Und: führt ein zu hoher Zuckerkonsum zu Diabetes Typ 2?“

Beide Fragen sind in hohem Maße relevant, wenn es darum geht, ob die Politik handeln sollte.

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Fazit

• (b) „Würden besser informierte Verbraucher sich für weniger zuckerhaltige Produkte entscheiden?“

Die Frage wird dann relevant, wenn zwischen mehreren geeigneten Politikmaßnahmen ausgewählt werden muss. (Optionen für Politikmaßnahmen waren nur am Rande Thema der Sendung).

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Fazit

• (c) „Wird der Verbraucher durch die Industrie getäuscht?“

Der Vorwurf der Täuschung würde – wenn er sich erhärtete – der Forderung nach besseren Verbraucherinformationen Nachdruck verleihen. Aber auch dann, wenn man den Vorwurf der Täuschung fallen ließe, gäbe es immer noch ausreichend Grund für eine Verbesserung der Verbraucherinformation: Besser informierte Verbraucher würden (mutmaßlich) weniger Zucker zu sich nehmen und wären (mutmaßlich) weniger krank.

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Vorteile des Visuellen Mappings• Visuelles Mapping übersetzt Diskussionsinhalte in

Darstellungsformate, die es ermöglichen, die wesentlichen Statements und Vorschläge kritisch auf Vollständigkeit und Richtigkeit zu überprüfen.

• In der Diskussion befindliche Inhalte werden mit Blick auf die definierten Ziele oder zentralen Fragen geordnet, um die ihnen innewohnenden Annahmen ergänzt und priorisiert.

• Klärungsbedarf für die weitere Entscheidungsfindung wird klar herausgearbeitet.

• Effekten des Gruppendenkens und anderer Gruppendynamiken, die in Teamsituationen und bei Präsenzveranstaltungen oftmals Resultate und Wahrnehmung einer Diskussion stark beeinflussen, wird ein Korrektiv entgegengesetzt.

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