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Vorbeugender Brandschutzaus Sicht der (Sach-) Versicherer
Dipl.-Ing. Jan Heinemann
Sicherheitstechnik 06.2015
Sicherheitstechnik - Hannover
Aufgaben eines Versicherers
Juni 2015, Seite 2
Brandschutz - Industrieversicherer
Deckung eines durch zufällige Ereignisse hervorgerufenen schätzbaren Bedarfs unter (organisierter) Verteilung auf zahlreiche, gleichartige bedrohte Wirtschaftseinheiten. (Quelle: Brockhaus 2006)
� Der Versicherungsnehmer (VN) hat grundsätzlich Anspruch auf die vereinbarte Versicherungs- oder Deckungssumme.
� Dies auch dann, wenn sich das bauaufsichtlich genehmigte Konzept als nicht geeignet zur Verhinderung eines Totalschadens herausgestellt hat.
� Das bedeutet, dass ein Versicherer (VR) auch dann zahlen muss, wenn die bauaufsichtlich angenommen Konzept-Randbedingungen im Brandfall nicht zutreffen, sich als nicht ausreichend beweisen oder die Ergebnisse von Rechenmodellen in einem Konzept oder Nachweis nicht der Realität entsprachen bzw. der Brandverlauf anders eingetreten ist, als er berechnet wurde.
Sicherheitstechnik - Hannover
Versicherungsarten/ -anspruch
Feuerversicherung:deckt Schäden durch ein Brandereignis an den versicherten Sachen.
Feuer-Betriebs-Unterbrechungsversicherung (FBU):deckt den finanziellen Schaden ab, der aus einem Brandereignis und dessen Folgeschäden während der vereinbarten Haftzeit (i. A. 12 oder 24 Monate) resultiert, z. B. Kosten, entgangener Gewinn, Löhne und Gehälter.
Natur-, EC- oder Allgefahrenversicherung (auch mit BU):deckt Schäden durch Sonderereignisse,wie Sturm, Erdbeben, Überschwemmung, Löschmittelaustritt, innere Unruhen, unbenannte Gefahren, soweit nicht ausgeschlossen
Der Versicherungsnehmer (VN) hat grundsätzlich Anspruch auf die vereinbarte Versicherungs- oder Deckungssumme.Dies gilt auch dann, wenn sich das bauaufsichtlich genehmigte Konzept als ungeeignet zur Verhinderung eines Totalschadens herausgestellt hat.
Juni 2015, Seite 3
Sicherheitstechnik - Hannover
Ursache - Wirkung - Reaktion
Das ist Praxis für einen Industrie-Sachversicherer:
Brand einer Wurstherstellung
Juni 2015, Seite 4
Brandschutz - Industrieversicherer
Brandursache:Überhitzung einer Friteuse mit Versagen der Löschanlage
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 5
Brandschutz - Industrieversicherer
Ursache - Wirkung - Reaktion
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 6
Brandschutz - Industrieversicherer
Ursache - Wirkung (F)
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 7
Brandschutz - Industrieversicherer
Ursache - Wirkung - Reaktion: Betriebsunterbrechung
� Ursache: Anlagenbrand (Techn. Anlagenschutz unzureichend)
� Unzureichender Objektbrandschutz,
� Baulich begünstigte Brandausbreitung: Baustoffe, Brandwand
Folge:
� ca. 96 Mio.€ Sach- und Betriebsunterbrechungsschaden
� Produktionsbeginn erst nach 18 Monaten:
versicherte Haftzeit jedoch nur 12 Monate!
� Geplanter Umsatz 2008: 95 Mio. € (vor Schaden: 126 Mio. €)
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 8
Brandschutz - Industrieversicherer
Ursache - Wirkung -Reaktion (F): Schutzmaßnahmen
Aus dem Brand resultierende Schutzmaßnahmen
(Auflagen/ Obliegenheiten!):
� Vollflächige Sprinkleranlage gemäß CEA 4001 mit
- Wasserversorgung 4. Art,
- 3x 300 m³ Nutzwassermenge, 25 m³ Druckluftwasserkessel,
- 3 Dieselpumpen;
� Filmbildendes Mittel
� Automatische Brandmeldeanlage in ungesprinklerten Bereichen
(Technikgebäude), vollflächig Druckknopfmelder
� Gaswarnanlage in der Kältezentrale (Ammoniak)
Sicherheitstechnik - Hannover
Der Schaden zeigt eindrucksvoll:
� Brände können jederzeit entstehen und zu verheerenden Ergebnissen (= Totalschaden) führen.
� Die Brandursachen sind vielfältig und häufig nicht für jeden erkennbar.
� Der Schaden für den Versicherer beschränkt sich auf einen – wenn auch hohen –finanziellen Schaden.
� Der Unternehmer verliert innerhalb weniger Stunden seine Geschäftsbasis,d. h. die Lieferung seiner Produkte (= Betriebsunterbrechung) und ggf. seine Kunden (= Insolvenz).
� Brandschäden haben im allgemeinen erhöhte Auflagen zum Brandschutz, nicht nur seitens der Versicherer sondern auch der Bauaufsicht zur Folge.
Versicherung bedeutet nicht nur Zahlung einer Prämie und Empfang von Entschädigung sondern auch „technischen Brandschutz“!
Juni 2015, Seite 9
Brandschutz - Industrieversicherer
Ursache - Wirkung -Reaktion: Fazit/ Erkenntnis
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 10
Brandschutz - Industrieversicherer
Erfahrungen der Versicherer
� Es brennt, speziell in Betriebsarten mit augenscheinlich geringen Brandlasten, zu häufig!
� Ein Objektschutz bei dezentralen Gefahrenstellen oder BU-relevanten Einrichtungen (z. B. Schalt- und Steuereinrichtungen) ist häufig nicht vorhanden oder nicht risikogerecht!
� Die bauaufsichtlichen Brandschutzkonzepte sind für eine versicherungs-technische komplexe Risikobewertung unzureichend (Beispiel: BMA bei schneller Brandausbreitung und freiwilliger Feuerwehr)!
� Der Brandschutz entspricht bei vielen Betriebsrisiken nicht der Wertbelastung oder deren BU-Bedeutung, z. B. zu große Brandabschnitte mit hohen Wertkonzentrationen und integrierten betriebsnotwendigen Maschinen, Einrichtungen, Engpässen, wie einem Formenlager!
� Mängel im Brandschutz werden durch unzureichende Organisation nicht erkannt oder wahrgenommen!
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 11
Brandschutz - Industrieversicherer
Vorgehensweise der Versichererzur Risikoermittlung und -bewertung
a) Kaufmännische Entscheidung aus- grundsätzlicher „Schwere“ einer Betriebsart,- Prämieneinnahmen,- Schadenverlauf- Schadenquote
F -/ FB U -P rä m ieg em ä ß K on to
B a u a rtk la s s en -R a b a tt/ Z us c hla g
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S ch a de n v er la uf
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S ch a de n v er la uf
Z us c h la g fü rB r an d st ift un g
R a b a tt fürp os it iv e A sp e k te
R L P
b) Zielbeschreibungder Risiko-Akzeptanz
c) Risikotechnische Bewertungdes speziellen Einzelrisikos,mittels einer Risikoberechnung
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 12
Brandschutz - Industrieversicherer
Schutzzielbedeutung
Der Brandschutz
- ist nicht nur von bauaufsichtlicher Bedeutung im Rahmen der(erstmaligen) Baugenehmigung, sondern
- besitzt eine erhebliche versicherungstechnische,
- eine unternehmerische Bedeutung und
- eine volkswirtschaftlicher Bedeutung, denn Brandschäden müssen durch dieAllgemeinheit im Rahmen (erhöhter) Prämien bezahlt werden,d. h. es wird Geld der Volkswirtschaft in Form von Asche und Rauch entzogen.
Brandschutz ist ein wesentliches Instrument und ein wichtiger Baustein des unternehmerischen Risk-Managements zur Sicherung der Produktion (Umsatz, Gewinn), von Arbeitsplätzen und der Umwelt.
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 13
Brandschutz - Industrieversicherer
(Akzeptanz-) Kriterienzur Versicherbarkeit - Schutzzielgrundlagen
� sachlicher ZerstörungsgradObjekt (Maschine) – Raum - Gebäude - Brandabschnitt – Industriebau/ Komplex - Werk,
� ideeller oder Fremd-Schadenumfang:Personen-, Nachbarschafts- oder Umweltschaden;
� finanzieller Schadenumfang(Sachschaden, z.B. 5, 10 ... 100 Mio.€, beispielsweise im Verhältnis zur Versicherungsprämie, wie x-fache Jahresprämie, oder zur GVS oder zum PML-Schaden;
� Betriebsunterbrechungsschaden/ Unterbrechungsdauer:max. 1 Produktionslinie <8 Stunden - Just-in-Time-Zusage <24 Stunden, Fertigwarenpuffer bis 1 Woche, Maschinenneulieferung mit x-Monaten � Marktabstinenz
Ein Konzept mit ausschließlicher BA/ BBA-Gliederung bedeutet den jeweiligen Totalschaden eines BA/BBA!
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 14
Brandschutz - Industrieversicherer
Wesentliche Unterschiede zwischenVersicherer und Bauaufsicht (Auswahl)
� keine Zündgefahren oder Gefahrerhöhungen und der hieraus abzuleitenden Notwendigkeit von Objektschutzmaßnahmen, die verhindern, dass überhaupt ein kritisches Brandereignis eintreten kann.
� nur bedingt negative Baustoffkombinationen oder Baustoffe, deren Brandverhalten sich zunehmend als kritisch erweisen,
� kein Sachschutzorientiertes Rauchfolgeschadenrisikos
Das Bauordnungsrecht berücksichtigt
Für die Versicherung ist die Wertbelastung pro m² und eine hieraus dann notwendigerweise abzuleitende kleinere BA-/ BBA-Fläche maßgeblich (Versicherer versichern Werte - keine m²!).
Für den Unternehmer ist einzig die störungs-/ unterbrechungsfreie Produktions- und Lieferfähigkeit maßgeblich.
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 15
Brandschutz - Industrieversicherer
Wesentliche Unterschiede zwischenVersicherer und Bauaufsicht
� keine Randbedingungen eines Betriebsunterbrechungsrisikos, d. h.keine notwendige Gliederung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Produktions- oder Lagerbereiche oder Abteilungen, die für den Fortbestand bzw. die ungestörte Weiterproduktion einer Firma überlebenswichtig ist,
� kein Konzept (oder nur bedingt), was für den Bauherrn oder Betreiber langfristig (20 oder 50 Jahre) günstige Versicherungsprämien ermöglicht und nicht nur einmalig günstige Erstellungskosten bietet (s. Beispiel):
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 16
Brandschutz - Industrieversicherer
Wesentliche Unterschiede zwischen Versicherer und Bauaufsicht: Beispiel mit brandschutztechnisch unterschiedlichen Lösungen
Randbedingungen Lösung A Lösung B Lösung CSchutzsystem 1 Brandabschnitt
Sprinklerschutz1 Brandabschnitt
F 60-Bauart2 Brandabschnitte
F 0-Bauart, autom. BMAmaßgebl. Betriebsart Lager Lager BA B: Produktion BA C: LagerVersicherungswert 85 Mio.€ 85 Mio.€ 60 Mio.€ 25 Mio.€Bauartklassenbewertg. ±0 % -5 % ±0 % ±0 %Brandschutzbewertg. 73 % 10 % 25 % 25 %Bs-Einrichtungen 300.000 € 25.000 € 135.000 €Betriebskosten/a 25.000 € 0 € 20.000 €10-Jahreskosten inkl. Versicherungsprämien
903.340 € 1.856.410 € 1.202.370 €
Faktor zur Lösung A 1,00 2,06 1,33Mehrkost. pro Jahr ±0 €/a +95.307 €/a 29.903 €/a
Sicherheitstechnik - Hannover5. Februar 2015, Seite 17
Job-Talk: Nischenstudium mit Topchance
Technische Risikobewertung:Tool zur Risikobeschreibung – Risikobewertung –Tarifierung
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 18
Job-Talk: Nischenstudium mit Topchance
Technische Risikobewertung:Beispiel der Brandabschnittsbewertung eines Standortes
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 19
Brandschutz - Industrieversicherer
Technische Risikobewertung: Grundlage einer Bewertungmit Darstellung der Komplexität der BrandschutzparameterBrand-
last
Brand-aus-
breitung
Zündge-fahren
Rauch-gase
BA,BBA-
Fläche
Geb.-F-
Dauer
F-Räume
BMA
BA-/BBA-
LA
RWA
Lösch-wasser
Objekt-schutz
öffentl.Feuer-wehr
privateFeuer-wehr
Bau-stoffe
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 20
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Bauliche Brandlasten� Tragwerke, z. B. Holzstützen, Holzleimbinder, Holzpfetten,
� Außenwände, z. B. aus Holz, PUR-Sandwich,
� Verglasungen aus Kunststoff (-stegplatten),
� Innen-Trennwände, z. B. Sandwichwände aus GFK-PS, Holz (OSB-Platten),
� Dämmungen, Dämmstoffe, z. B. zur Lärmminderung auf Wänden oder unterhalb von Decken,
� Bekleidungen, Beschichtungen, z. B. Fiberboardplatten (GFK) häufig im Bereich der Nahrungsmittelindustrie,
� Abdichtungen, z. B. von Dächern, speziell mehrschichtige Bitumenbahnen in Kombination mit brennbaren Dämmstoffen,
Empfehlung: Verwendung nicht brennbarer Baustoffe
Vorteile: Bessere Risikoakzeptanz bei den Versicherern, ggf. günstigere Prämien
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 21
Brandschutz - Industrieversicherer
� Rohstoffe: Kunststoffgranulate, Zuschlagstoffe, Nahrungsmittel,
� Rohwaren: Holz, Kunststoffe, Textilien, chemische Produkte, ...,
� Halbfertigwaren, Halbzeuge, Fertigwaren,
� Verpackungsmittel: Kartonagen, Folien,Kunststoffkästen (KLT),
� Transportmittel: Holz-/ Kunststoffpaletten,Gitterboxen, Kanten-/ Stossschutz
� Lagerhilfsmittel: Regalböden,
� Hilfsstoffe: Schmier-/ Schneidöle,
� Einrichtungen: Möblierung, Regale,
� Ausstattungen
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Betriebliche (Nutzungs-) Brandlasten
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 22
Brandschutz - Industrieversicherer
Beispiele ermittelter Brandbelastungen:
� Elektronikfertigung: 162 kWh/m²;
� Blechmetallkonstruktion: 86 kWh/m²;
� Batteriezellenfertigung: 153 kWh/m²;
� Härterei: 212 kWh/m²;
� Kunststoffspritzerei: 165 kWh/m²;
� K.-Recycling: 401 kWh/m²
� Galvanik: 158 kWh/m²;
� Grobe Metallbearbeitung: 35 kWh/m²;
� Drahtzieherei: 49 kWh/m²;
� Metallbearbeitung: 50-85 kWh/m²
� Lager: 300 ...2000 kWh/m²;
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Brandlasten
Empfehlung: Minimierung von Brandlasten, z. B. durch Verwendung nicht brennbarer Transporthilfsmittel wie Stahlgitterroste statt Spanplatten als Regalauflagen,risikogerechte/ brandlastorientierte Gebäude-/ Tragwerksausführung
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 23
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen RisikobewertungZündquellen - BrandentstehungsgefahrenBrandentstehungsphase:
� Zündquellen,
� Verfahrens-, Prozessrisiken
Sicherheitstechnik - Hannover
Randbedingungen der technischen RisikobewertungZündgefahren - Elektrizität
Schwachstrom???
Sicherheitstechnik - Hannover
Randbedingungen der technischen RisikobewertungZündgefahren - Elektrizität - Ladegeräte
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 26
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen RisikobewertungZündquellen – Maßnahmen der Schadenverhütung� Sauberkeit und Ordnung
� regelmäßige Kontrollen(Brandschutzbeauftragter)
� Überwachungstechnik
� Sicherheitstemperaturbegrenzer
� Mess- und Regeltechnik
� Prüfung elektrischer Anlagen
� Substitution kritischer Verfahrens- undProzessrisiken, -einrichtungen/ -anlagen
� Brandfrüherkennung (BMA)
� Objektschutz-Löschanlagen
� F 90-Raumabtrennung
� …
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 27
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Verhinderung eines Vollbrandes� Bildung räumlich getrennte
Komplexe/ IndBauten (räumlicher Abstand: >10/ 20 m, auch unter Berücksichtigung von Explosionen)
� Bildung von Brandabschnitten zur Untergliederung großflächiger Komplexe und Trennung unterschiedlicher Nutzungsbereiche zur BU-Minderung
� keine Anlagerungen brennbarer Stoffe, ausreichende Abstände bei Freilagerungen
� Löschanlagen, z. B. Sprinkleranlagenoder gleichwertige Anlage
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 28
Brandschutz - Industrieversicherer
Beispiele für falsche und richtige (gemäß VdS 2234)Abdichtung im Bereich Brandwandführung über Dach:
© VdS 2234
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:ordnungsgemäße Ausführung bei Brandabschnitten
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 29
Herleitung einer risikogerechtenBrandabschnittstrennung
Anlage BW-v02:
(Stand: 24.11.2010)
R = 15 m
15,00
F90-Decke
28,17
23,45
Brandschutz - Industrieversicherer
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 30
Brandschutz - Industrieversicherer
Aspekte für eine risikogerechte BMA-Entscheidung sind:
� Brandausbreitungsgeschwindigkeit (Schwelbrandphase ... ex.-artige Ausbreitung),
� Weitermeldemöglichkeiten (Standleitung ... örtlicher Alarm),
� Verfügbarkeit einer Feuerwehr, (ständig besetzt ... freiwillig, Anfahrtszeit, Hindernisse, Erreichbarkeit, Übersichtlichkeit, Erkundungszeit, Rettungsmaßnahmen),
� Schlagkraft einer Feuerwehr für das spezielle Risiko, Eignung der Ersteinsatzkräfte im Vergleich zum vorhandenen Brandszenarium,
� Beherrschbarkeit des Brandverlaufes und der Brandabschnitts-grenzen,
Daumenwert: Brandbekämpfung muß innerhalb der ersten 10 min. beginnen. Dabei darf die Brandfläche nicht größer als ca. 400 m² sein.
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Bewertung/ risikogerechter Einsatz von Brandmeldeanlagen
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 31
Brandschutz - Industrieversicherer
Brände, die einen Brandverlauf
� mit kurzer oder keiner Schwelbrandphase und
� einer schnellen horizontalen oder vertikalen Brandausbreitung (>400 m² innerhalb 10 min, HRL mit Kamineffekt) und/ oder
� mit schneller Temperaturentwicklung und/ oder
� hoher Energiefreigabe,
aufweisen, können risikogerecht nur mit automatisch auslösenden Löschanlagen beherrscht werden.
Neben diesem risikotechnischen Erfordernis einer LA können LA - speziell Sprinkleranlagen - auch zum Personenschutz bei erhöhter Brandgefährdung oder bei der Kompensation großer Flächen sowie hohen Wertbelastungen erforderlich sein.
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Notwendigkeit automatischer Löschanlagen (LA)
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 32
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Funktionsweise eines Sprinklers
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 33
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Rauch- und Wärmeabzug
Während für die Öffentlichkeit insbesondere die Toxizität der Abbrandprodukte wesentlich ist, interessieren sich die (Sach-) Versicherungen und der Unternehmer vor allem für die Einwirkung korrosiver Abbrandprodukte auf Maschinen und Vorräte.
In der Regel sind - abgesehen von Totalschäden - die Rauchgasfolgeschäden um ein vielfaches (10 ... 100-fach) höher als die eigentlichen thermischen Schäden. In Folge der notwendigen mehrwöchigen oder sogar mehrmonatlichen Sanierung tritt für den Unternehmer eine erhebliche Betriebsunterbrechung ein, die zu Verärgerungen bei Kunden und - trotz FBU-Versicherung - zu Marktverlusten führen kann.
© VdS 3454
Sicherheitstechnik - Hannover
Versicherer führen technische Risikobesichtigungen zur
Risikoerfassung – Risikobewertung – Beratung – Empfehlung
durch.
Sie unterstützen den Versicherungsnehmer beim risikotechnischen Management,z. B. mit
- Analysen zur Betriebsunterbrechung,
- Brandschutzkonzepten im Rahmen von Baugenehmigungen,
- risikogerechter Auswahl und Ausführung von Brandschutzeinrichtungen
- Schulungen
- Publikationen, wie Sicherheitstechnische Fachinformationen, VdS-Merkblättern
Juni 2015, Seite 34
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Wege zum Brandschutz – Unterstützung durch den Versicherer
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 35
Berücksichtigung von LT-Anlagen im Brandschutzkonzept
VdS-Information 3547„Brandschutzkonzepte und -nachweise“,speziell Punkt 28 der Muster-Checkliste,
mit den wesentlichen Aspekten:- Art-/ Ausführung/ Umfang,- System, Versorgungsbereich,- Schutzmaßnahmen (Leitungen,
Klappen, Überwachung),- Regelungs- und Steuerungskonzept
speziell im Brandfall
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Wege zum Brandschutz – Unterstützung durch den Versicherer
Sicherheitstechnik - HannoverJuni 2015, Seite 36
Brandschutz - Industrieversicherer
Randbedingungen der technischen Risikobewertung:Wege zum Brandschutz – Unterstützung durch den Versicherer
… und einige mehr!
Danke!