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Das VIP-Service für Kunden, Partner und Mitarbeiter Mai/May 2013

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Das VIP-Service für Kunden,

Partner und Mitarbeiter

Mai/May 2013

INHALTSVERZEICHNIS

1. Komptech ..................................................................................... 3

2. Österreich/ Austria ....................................................................... 7

2.1 Erneuerbare Energien/Renewable Energy ................................................... 7

3. Deutschland/Germany ................................................................. 9

3.1 Gesetze/Laws .............................................................................................. 9

3.2 Erneuerbare Energien/Renewable Energy ................................................. 11

3.3 Abfallwirtschaft/Waste treatment ................................................................ 11

4. Europäische Union/European Union ........................................ 12

4.1 Gesetze/Laws ............................................................................................ 12

4.2 Erneuerbare Energien/Renewable Energy ................................................. 14

4.3 Abfallwirtschaft/Waste treatment ................................................................ 15

5. Welt/Earth ................................................................................... 22

5.1 Erneuerbare Energien/Renewable Energy ................................................. 22

5.2 Abfallwirtschaft/Waste treatment ................................................................ 22 IMPRINT:

Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Österreich, Tel. +43 3126 505 - 0, Fax +43 3126 505 - 505 Autor: Joachim Hirtenfellner

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 3 -

1. Komptech

GUT AUFGESTELLT FÜR DAS EBS-MATCH

In der Anlage der slowakischen t+t in Zilina nimmt es eine Mannschaft von Komptech-Maschinen mit jedem Gegner auf.

EBS, das sind Ersatzbrennstoffe aus Abfall. Damit werden die Tore geschossen. Wer einen hochqualitativen EBS herstellen kann, hat gewonnen oder zumindest ein gutes Geschäft in den Händen. Die slowakische Firma t+t aus Žilina hat eine solche EBS-Anlage in Betrieb genommen. Darin sorgt eine starke Maschinen-Mannschaft für ein gutes Spiel. Die Mannschaft ist geschlossen grün, alle stammen aus dem Hause Komptech: Terminator, Flowerdisc, Multistar, Ballistor und Rasor.

Hauptabnehmer Zementindustrie

Gewonnen wird ein Premium-EBS aus gemischtem häuslichem Abfall. Kein leichtes Match für Standard-Maschinen, aber ein sicheres Spiel für Premium-Maschinen, wie Komptech sie liefert. Hauptabnehmer ist das Unternehmen ecorec, das damit das Zementwerk von Holcim in Rohožník beliefert.

Zwei Pioniere begegnen sich

Vor zwei Jahren begegneten sich hier zwei Pioniere: das Unternehmen t+t auf der einen Seite und Komptech auf der anderen Seite. Die gemeinsame Vision für ein Aufholmanöver zur modernen Ressourcen- und Abfallwirtschaft hat sie zu Partnern gemacht. Innerhalb kurzer Zeit wurde das Projekt der Ersatzbrennstoff-Aufbereitungsanlage Žilina geplant, realisiert und in Betrieb genommen. Jetzt „spielen“ in Dolný Hricov ein Terminator 3400 S, ein Flowerdisc, eine Multistar 2-SE, ein Ballistor 6300 und ein Rasor 5400 zwölf Stunden am Tag mit dem Hausabfall der Kunden von t+t, bis die daraus gewonnenen Produkte passen und t+t damit Gewinne machen kann. Direktor über die Anlage ist Juraj Hollý, als Leiter fungiert Miloš Durajka. Mit den beiden arbeiten 50 Jahre Erfahrung auf der Anlage.

Schlechte Zeiten für Deponien

Mit der neuen Anlage brechen auch in der Slowakei schlechte Zeiten für Deponien an. Der Deponieraum ist ja schon knapp und die Ablagerung unbehandelter Abfälle aus Umweltsicht nicht mehr zu rechtfertigen. Auch wenn es in der Slowakei noch nicht verboten ist, unbehandelte Abfälle abzulagern. Aber der Druck aus Brüssel, die europäische Deponieverordnung zu erfüllen, und die Ankündigung einer Deponiesteuer werden es t+t wieder leichter machen, seine Vorreiterrolle auch wirtschaftlich zu untermauern.

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1 Komptech, http://www.komptech.com/de/news-media/news/article/1995.htm, 22.Jänner 2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 4 -

WELL PREPARED FOR THE RDF GAME

At the t+t plant in Slovakia, a team of Komptech machines is ready to face any challenger.

RDF stands for Refuse-Derived Fuel. Figuratively speaking, it’s the ball that goals are made with. If you can make high-quality RDF, you win - or at the very least, you can do good business. The t+t company in Žilina, Slovakia has taken an RDF plant into operation with a strong team of machines that can face up to any contender. All wear green, and all are from Komptech: Terminator, Flowerdisc, Multistar, Ballistor, Rasor.

Concrete customer

From mixed household waste they create a premium RDF - no easy matter for standard machines, but no problem at all for these top-shelf Komptech players. The main customer is a company called ecorec, which delivers it to the Holcim cement works in Rohožník.

Pioneers team up

Two years ago, two pioneering companies got together here - t+t and Komptech. Their shared vision of modern resource and waste management led them to team up, and they quickly planned, built and commissioned the Žilina RDF processing facility. Now, in Dolný Hricov a Terminator 3400 S, Flowerdisc, Multistar 2-SE, Ballistor 6300 and Rasor 5400 run twelve hours a day to turn customers’ household waste into products t+t can sell at a profit. Plant director Juraj Hollý and manager Miloš Durajka together bring 50 years of experience to bear.

Bad times for landfills

The new facility means slimmer pickings for landfills in Slovakia. Landfill space is already scarce, and in any case landfilling untreated waste is increasingly seen as an environmental problem, even though it is not yet prohibited in this country. But pressure from Brussels to comply with the European landfilling directive, and the introduction of a landfill tax, will make it easier for t+t to turn its pioneering role into a profitable one.

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2 Komptech, http://www.komptech.com/en/news-media/news/article/1995.htm, 23.01.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 5 -

RAFFINERIE TO GO

Andreas Zeller hat eine Raffinerie gebaut. Kompakt, überschaubar und wenn notwendig auch transportierbar. Damit erzeugt er Bio-Brennstoff. Mit Rohstoffen aus der Region für Abnehmer in der Region.

Mit einer gewissen Hartnäckigkeit hat es das Unternehmen Zeller aus Mutterstadt (Vorderpfalz, D) geschafft, im Biomassesektor in relativ kurzer Zeit zu einer stabilen Größe mit regionaler Bedeutung zu werden. Im Umkreis von mehr als 100 Kilometern werden Heizkraftwerke unterschiedlicher Größe, aber auch Privatanlagen mit maßgeschneidertem Brennstoff, Marke Zelltherm, versorgt. Körnung, Heizwert, Aschegehalt – und letztendlich auch der Preis können auf die Anforderungen der Heizanlage abgestimmt werden. Das Leistungsspektrum reicht von reiner Brennstofflieferung bis hin zum Wärmecontracting inklusive Betrieb der Heizanlage und garantierter Versorgungssicherheit.

Ein Sieb – vier Fraktionen

Das Herzstück der Aufbereitung ist eine neue Multistar-Sternsiebanlage, die in leuchtendem Gelb ihren Dienst versieht. Gefüttert wird sie über einen direkt davor arbeitenden Zerkleinerer und einen dazwischen geschalteten Dosierbunker, der die Aufgabe weiterer Fraktionen erlaubt. Aufgetrennt wird in vier Fraktionen: Feinmaterial für die Kompostierung, zwei Brennfraktionen mit unterschiedlicher Körnung und ein holziges Überkorn, das nochmals zerkleinert wird. Elektronische Bandwaagen erlauben eine genaue Auswertung, und Andreas Zeller kann durch Fernabfrage jederzeit darauf zugreifen. Mit dem Credo „Es muss sich rechnen“ durchleuchtet er regelmäßig die Mengen und Stoffströme und justiert seine Anlage und Produktionsabläufe auf optimale Wirtschaftlichkeit. Gerade diese Flexibilität ist es, die Andreas Zeller an der Siebanlage zu schätzen weiß: „Auf eine unterschiedliche Materialbeschaffenheit oder eine neue Kundenanforderung kann ich durch Verstellen der Siebschnitte in kürzester Zeit reagieren. So etwas wäre bei Trommelsieben niemals möglich.“

Der Chef schraubt mit

Obwohl Andreas Zeller viel Zeit am Schreibtisch verbringt, tauscht er doch regelmäßig das Sakko mit der Arbeitsmontur. „Egal ob ich bei einer Wartung an der Maschine mithelfe oder ein paar Stunden am Radlader sitze und die Sternsiebanlage beschicke – damit bekomme ich raus, was in der Praxis geht und was nur am Papier funktioniert.“ Nur manchmal gönnt sich Andreas Zeller eine ruhige Minute und blickt auf das, was er in jungen Jahren schon alles realisiert hat. Aus dem ursprünglichen Containerdienst wurde ein breit aufgestelltes Recyclingunternehmen und mit dem Einstieg in die Biomasse ein herausforderndes, aber für uns und unsere Umwelt in Zukunft enorm wichtiges Geschäftsfeld geöffnet. Davon ist Andreas Zeller überzeugt.

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3 Komptech, http://www.komptech.com/de/news-media/news/article/2052.htm, 28.März 2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 6 -

REFINERY TO GO

Andreas Zeller has built a refinery. It’s small, compact, and mobile when it needs to be. With it, he makes renewable fuel from local raw materials, for local customers.

Thanks to a certain stubbornness, the Zeller company in Mutterstadt (Germany) has grown to become an established regional vendor in a relatively short amount of time. It supplies power plants as well private customers within a 100 kilometre radius with customized Zelltherm brand fuel. Zeller can tailor the grain, heat value, ash content and ultimately the price to individual customer needs. The range of services extends from straightforward fuel sales to heat contracting, including operation of the heating plant and a guaranteed fuel supply.

ONE SCREEN - FOUR FRACTIONS

The heart of the system is a new Multistar star screen, painted bright yellow. It is fed by upstream shredder via an intermediate hopper, which allows the addition of other material. The Multistar separates into four fractions: Fines for composting, two fuel fractions with different grain, and woody oversizes which go back for reshredding. Electronic conveyor scales give precise data on output, which Andreas Zeller can access remotely at any time.

His motto is “it has to pay”, and he regularly examines volume flows and material streams to adjust his system and processes for the optimum economy. He likes the way the screening system gives him to the flexibility to do that. “I can respond to different material properties or new customer requirements instantly just by changing the screen cuts. You can’t do that with drum screens.”

THE BOSS GETS HIS HANDS DIRTY

Andreas Zeller spends a lot of time ata desk, but that doesn’t prevent him from regularly doing hands-on work. “When I help with the maintenance on a machine or operate a wheel loader a couple of hours loading the star screen, it lets me know what really works versus what only works on paper.” Sometimes during a quiet moment he reflects on what he has accomplished at a young age - turning what was originally a container service into a broadband recycling operation, and entering the challenging field of biomass energy. Andreas Zeller is convinced that it will be of enormous importance to his business, and to the future environment.

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4 http://www.komptech.com/en/news-media/news/article/2052.htm, 28. März 2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 7 -

2. Österreich/Austria

2.1 Erneuerbare Energien/Renewable Energy

ÖSTERREICH: FORSCHER EMPFEHLEN ÜBERERFÜLLUNG DES 34-PROZENT-ZIELS FÜR ERNEUERBARE

Österreich könnte davon profitieren wenn es das 34-Prozent-Ziel beim Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 übertrifft. Darauf weist eine Studie von Joanneum Research, TU Wien und Wegener Center hin. Schon heute liegt der Anteil der erneuerbaren Energie in Österreich bei 31 Prozent, der Ausbau auf die von EU geforderten 34 Prozent bis 2020 sei daher „durchaus realistisch“ heißt es seitens der TU Wien. Mit entsprechenden Maßnahmen könnten allerdings auch 36 Prozent erreicht werden.

Neben einem höheren Ausbau der Erneuerbaren gebe es auch die Möglichkeit, den Anteil am Energiebedarf mit einer Steigerung der Energieeffizienz über die Zielmarke von 34 Prozent hinaus zu heben. Wenn auf Schritte zur deutlichen Erhöhung der Energieeffizienz verzichtet werde, sei eine Erweiterung und Erhöhung von Förderungen für erneuerbare Energie nötig, betonen die Forscher.

„Unsere Empfehlung ist, einen Anteil erneuerbarer Energien von 36 Prozent anzustreben und dabei sowohl auf einen weiteren verstärkten Ausbau von der Erneuerbaren als gleichzeitig auch auf eine starke Erhöhung der Energieeffizienz zu setzten“.5

5 EUWID, S.23, 20.03.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 8 -

BURGENLAND LÄSST DIE BIOMASSE LINKS LIEGEN

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6 Wirtschaftsblatt, S. 3, 04.März 2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 9 -

3. Deutschland/Germany

3.1 Gesetze/Laws

BIOTONNE KOMMT FLÄCHENDECKEND

Seit Juni ist das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft. Nach seinen Vorgaben sollen bis zum Jahr 2015 alle Städte und Gemeinden ihren Bürgern ein flächendeckendes System zur Erfassung von Bioabfällen anbieten.

Die Erfassung und Verwertung von Bioabfällen ist ein wesentliches Element der modernen Abfallwirtschaft. Die allgemeine Pflicht zur Getrenntsammlung von verwertbaren Abfällen war bereits im alten Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) verankert, Bioabfälle wurden jedoch nicht explizit genannt. Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz schreibt nun die getrennte Sammlung der Bioabfälle spätestens ab dem 01.01.2015 verpflichtend vor.

Einer Studie des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes zufolge, befindet sich allein im Hausmüll noch Küchen- und Gartenabfälle in einer Menge von 4,6 Millionen Tonnen pro Jahr. Konservativ gerechnet wären daraus nahezu zwei Millionen Tonnen pro Jahr abschöpfbar. Aus diesem organischen Material ließe sich zusätzlich rund eine Million Tonnen Kompost pro Jahr herstellen. Der Ausbau der Getrennterfassung von Bioabfällen leistet somit einen bedeutenden Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz.

Die Karten der Bioguterfassung weisen zum Teil Bereiche auf, die eine Bioguterfassung unter 5 kg/(E a) zeigen. Die so dargestellten öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger verfügen faktisch über keine Bioguterfassung. Küchenabfälle können getrennt nur mittels Biotonne erfasst werden. Biogut-Mengen unterhalb der unteren Grenze des Küchenabfallpotenzials von 50 kg/(E a) zeigen daher Handlungsbedarf an. Bei der Summe aus Grün- und Biogut ergibt sich Handlungsbedarf in offener städtischer Bebauung bei einer Biofallmenge unter 80kg/ (E a) und in ländlichen Gebieten unter 120 kg/ (E a). Einige Städte und Gemeinden zeigen, dass auch Sammelleistungen von über 200 kg Bioabfälle möglich sind.

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 10 -

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7 HuMuss, S.4, 13. Jahrgang 2012

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 11 -

3.2 Erneuerbare Energien/Renewable Energy

DEUTSCHLAND VERKAUFT 2012 SO VIEL STROM INS AUSLAND WIE ZULETZT VOR FÜNF JAHREN

BDEW: Negative Strompreise durch schwer kalkulierbare Ökostromerzeugung

Im Jahr 2012 war Deutschland wie schon in den sechs vorangegangenen Jahren per Saldo ein Stromexportland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Angaben der vier großen Übertragungsnetzbetreiber mitteilt, wurden 43,8 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2012 über die europäischen Stromnetzte nach Deutschland eingeführt. Im gleichen Zeitraum führte Deutschland 66,6 TWh aus, woraus sich ein Überschuss von 22,8 TWh ergab.

Damit hat Deutschland 2012 netto so viel Strom in das Ausland verkauft wie zuletzt 2008, als noch 17 Atomkraftwerke liefen.

Obwohl Deutschland in der Folge im vergangenen Jahr einen Strom-Handeslüberschuss von 1,4 Mrd. € erwirtschaftete, sind mit dem zunehmenden Anteil erneuerbarer Energien auch Nachteile verbunden, da die Erzeugung von Wind- und Solarstrom schwer kalkulierbar ist.

Die je nach Wetter stark schwankende Ökostromeinspeisung mache es immer komplizierter, die als Ergänzung notwendige konventionelle Kraftwerksproduktion abzuschätzen, moniert der BDEW. „Die schwankende Erzeugung aus erneuerbaren Energien führt viel früher zu solch negativen Effekten als bislang allgemein angenommen wurde“, sagte ein Sprecher. Es fehle ein Rezept zur bedarfsgerechten Einspeisung erneuerbarer Energien.8

3.3 Abfallwirtschaft/Waste Treatment

ÜBER 9 MIO. T BIO- UND GRÜNABFALL 2012 GÜTEGESICHERT VERARBEITET

Die Zahl der Biogasanlagen mit RAL-Gütesicherung ist im vergangenen Jahr nochmals deutlich gestiegen. Wie die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) Anfang April mitteilte, nehmen mittlerweile 140 Produktionsanlagen mit einem Mengendurchsatz von rund 3,44 Mio. Jahrestonnen an den RAL-Gütesicherungen für Gärprodukte und für NawaRo-Gärprodukte teil (2011: 110 Biogasanlagen mit 3,13 Mio. Tonnen Durchsatz). Auch bei den RAL-Kompostierungsanlagen zeigt sich wieder ein leichter Anstieg: 2012 wurden in 451 (Vorjahr: 443) Kompostierungsanlagen mit RAL-Gütesicherung etwa 5,89 (5,83) Mio. Tonnen Bio- und Grüngut verwertet und zur Produktion gütegesicherter Komposte genutzt.

Laut BGK sind in 2012 somit insgesamt rund 9,33 Mio. Tonnen (2011:8,96 Mio. Tonnen) biologisch abbaubare Reststoffe durch gütegesicherte Produktionsstätten angenommen und zu Komposten oder Gärprodukten verarbeitet worden. Das „hohe Niveau der Bioabfallverwertung und der Teilnahme an der Gütesicherung mit regelmäßiger und unabhängiger Qualitätsüberwachung“ habe sich auch 2012 bestätigt, heißt es in der jüngsten Ausgabe des verbandseigenen Informationsdienstes „H&K aktuell“. Insbesondere die Zahl der Biogasanlagen, die aktiv an der Gütesicherung teilnehmen, steige stetig an.9

8 EUWID, S.9, 10.04.2013 9 EUWID, S.3, 17.04.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 12 -

4. Europäische Union/European Union

4.1 Gesetze/Laws

IRELAND SETS DEADLINES FOR NATIONAL BIO-BIN ROLL-OUT

(IRE) – Separate collection for food wastes and other organic wastes will be rolled out across all of the Republic of Ireland by July 2016, according to the Department of the Environment.

The roll-out of the separate biowaste collection in areas which do not yet have access to them will be incremental and more time will be allowed for the establishment of “brown bin” collections in smaller municipalities. For agglomerations with 25,000 or more residents, the implementation deadline is 1 July of this year. A year later, residents in municipalities with more than 10,000 inhabitants must have access to separate food waste collections and on 1 July 2015, the requirement will extend to all communities with more than 1,5000 residents.10

“LIMITED” EFFECTIVENESS OF EU FUNDING FOR MUNICIPAL WASTE INFRASTRUCTURE PROJECTS

European Court of Auditors published special report

(EU) – Co-financing of infrastructure projects for municipal waste management only as “limited” effectiveness in implementing the European Union’s waste-related goals, according to a special report published at the end of January by the European Court of Auditors (ECA). Only projects relying on an appropriate separate collection at the source hat satisfactory performance, according to the Court.

The report emphasised the importance of supporting measures, such as information campaigns and the introduction of financial incentives or disincentives, in ensuring the success of a project. However, “the implementation of these supporting measures was not a condition for receiving an Eu grant”, the ECA pointed out.

The EU makes a “significant” contribution to waste management infrastructure projects in the member states: During the 2000-2013 period, € 10.8 billion were earmarked for structural measures in the sector, according to the ECA.

The five studied sorting plants for separately collected packaging waste that had received EU funding “generally performed satisfactorily” in terms of their ratio of inputs to outputs and the quality of the recovered materials. However, three of the five sorting plants were operating at above their design capacities, threatening the quality of the output material, said the ECA.

The Court noted “varied” performance among the seven audited composting and anaerobic digestion facilities. In four of the plants, the quantity of the compost produced was too low and represented between 22 per cent and just 1 per cent of municipal waste entering the facility, resulting in “significant quantities” of material being sent to landfill. The Court also noted problems related to the heavy metal

10 Euwid, S. 16, 20.03.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 13 -

content of the compost, especially in compost from mixed waste, and problems selling the finished compost. In five of the seven plants, the material was eventually disposed of for less than one euro per tonne. Two plants were operating at less than 10 per cent of capacity because the separately collected organic waste was contaminated with other types of waste.

One of the seven MBT plants was not operational at the time of the study. This was due to “significant problems in the awarding of the contract for the operation and in delays in obtaining the necessary permits” for the plant built in Apulia in southern Italy in 2003. Since it was built, the Italian government has spent an estimated € 3.5 m maintaining the idle MBT facility, or about 24 per cent of the total investment cost, according to the ECA.

Five of the other six plants were intended to treat mixed municipal waste. The Court noted a “very low performance in terms of recovered materials and waste diversion from landfill” in these MBT plants. Four of the plants (one in Spain and three in Italy) were landfilling much of their input including a high proportion of biodegradable waste.

In the seven landfill sites studied, the ECA also noted a high proportion of biodegradable waste in the material for disposal, ranging from 31 to 55 per cent of the total waste volume. At two sites, landfill gas was not collected and treated or flared. Five of the seven landfills lacked “sufficient financial security” for the costs of closure and after-care of the facilities.

Member states are also encouraged to increase public awareness and introduce economic instruments such as “pay as you throw” schemes and a waste disposal tax. According to the Court of Auditors, in approving operational programmes, the Commission should request Member States to apply reduced rates of assistance when the waste management tariffs paid by households do not cover ”operating costs and a large part of depreciation costs of municipal waste management”. The auditing body also wants to see the Commission apply this principle when approving major projects.11

ROADMAPS PUBLISHED FOR EU MEMBER STATES WITH THE LARGEST WASTE DEFICITS

Commission holds final seminar with Southern and Eastern European states

(EU) – The European Commission wants to help those member states that are “lagging behind in sustainable waste management practices” to optimise their waste policies. To this end, the Brussels-based authorities carried out workshops in recent months with ten states that have the largest deficits in terms of waste policy. The aim of these workshops was to develop tailor-made roadmaps with practical recommendations. The participating countries were: Bulgaria, Estonia, Greece, Italy, Lithuania, Latvia, Poland, Romania, Slovakia and the Czech Republic. The final seminar was held in late March.

The development of these roadmaps focused on the effective implementation of EU waste legislation, the Commission said, announcing the publication of the documents in March. The roadmaps “emphasise the need to use economic instruments to improve municipal waste management”, it explained. Such instruments included landfill and incineration taxes and bans, producer responsibility schemes, and incentives to promote waste prevention, reuse and recycling. Furthermore, the 11 Euwid, S. 15, 20.02.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 14 -

Commission recommended that the trailing member states improve monitoring of waste law compliance and the preparation of statistics as well as intensify separate collections and introduce measures to increase public participation. 12

ANHÖRUNG ÜBER EU-ABFALLZIELE VOR ENDE DES ERSTEN HALBJAHRES 2013 GEPLANT

Eunomia entwickelt Modell für Siedlungsabfallaufkommen und -entsorgung

Die Europäische Kommission will vor Ende des ersten Halbjahres eine öffentliche Anhörung durchführen, um die geplante Überprüfung von Kernzielsetzungen der EU-Abfallrahmenrichtlinien, der Deponierrichtlinien und der Verpackungsrichtlinien vorzubereiten.

Mit der seit längerem angekündigten Überprüfung der Zielsetzungen kommt die EU-Kommission zum einen Bestimmungen in der Richtlinien selbst nach, die eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung zum Beispiel der Recycling- und Verwertungsquoten der Verpackungsrichtlinien fordern. Bei der Deponierichtlinie sind die Zielsetzungen für die Verminderung der Deponierung biologisch abbaubarer Abfälle betroffen, bei der Abfallrahmenrichtlinie die Mindestquoten für das Recycling von Bau- und Abbruchabfällen von 70 Prozent und von Papier, Glas, Metallen und Kunststoff aus Haushalten von 50 Prozent, die allerdings erst ab 2020 zu erreichen sind.13

4.2 Erneuerbare Energien/Renewable Energy

WWF: BIS 2030 SIND 41 PROZENT ERNEUERBARE ENERGIEN IN DER EU MÖGLICH

Bis 2030 könnte die EU durch eine Änderung der politischen Rahmenbedingungen 38 Prozent weniger Energie verbrauchen und 41 Prozent des verbleibenden Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Zu diesem Ergebnis kommt dieStudie „Re-energising Europe: Putting the EU on track for 100 % renewable energy“, die Ecofys im Auftrag des WWF erstellt hat. Wenn diese Ziele erreicht würden, könnten die Treibhausgasemissionen im Energiesektor verglichen mi den Werten von 1990 um die Hälfte sinken.

Zunächst müsste der Studie zufolge der Energieverbrauch insgesamt sinken. Der zweite Schritt wäre es, die Kapazitäten von erneuerbaren Energien zu erhöhen. Dabei priorisiert der WWF einen Ausbau entsprechend der Nachhaltigkeit der Erzeugungsform. Am nachhaltigsten betrachtet der WWF dabei die Solarenergie. Es folgen Wind- und Wasserkraft sowie Geothermie. Erst nach dem Ausbau dieser erneuerbaren Energien sollte nach Ansicht des WWF die Bioenergie ausgebaut werden und das auch nur unter strengen Vorgaben.14

12 EUWID, S.14, 04.04.2013 13 EUWID, S.25, 16.04.2013 14 EUWID, S.9, 13.03.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 15 -

BIOMASS DEMAND TO EXPONENTIALLY INCREASE IN EUROPE BY 2020

New research by global management and consultancy business Bain points to increased wood pellet demand by Europe for electricity production by 2020.

As governments begin to subsidise greener energy sources to reach continental targets, the report puts European pellets demand at 29 million tonnes by the end of the decade, up from 8 million from 2010.

Pellets can be included in positive environmental policies as they produce no net carbon emissions when burnt for power generation.

The report believes that 66 % of those pellets will have to be imported however, mainly from places like North America and Brazil. Despite Europe importing a large proportion of its pellets already, Bain analysts warn against “putting all its eggs into one basket”.

It is believed the amount of electricity produced worldwide from biomass will rise around 9 % per year up to 2020.15

HYBRIDKRAFTWERK KOMBINIERT SOLARENERGIE UND BIOMASSE

Im spanischen Les Borges Blanques, rund 150 km westlich von Barcelona, hat erstmals ein kombiniertes Solar-Biomasse-Hybridkraftwerk den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Die elektrische Leistung der Anlage beträgt 25 MW, 22,5 MW speist das auf einer Fläche von rund 100 Fußballfeldern gebaute Kraftwerk nach Abzug des Eigenbedarfs ins öffentliche Stromnetz ein, teilte die MAN Diesel & Turbo SE (MDT) mit. Das Oberhausener Unternehmen hat mit dem Turbo-Generator-Strang das Herzstück der Anlage der spanischen Firmen Abantia und Comsa Emte sowie auch die Dampfbypasssysteme und die Kondensationsanlage ausgelegt und geliefert.

Das Hybrid-Kraftwerk für insgesamt 153 Mio. € kann durchgehend und bei allen Wetterverhältnissen betrieben werden und damit auf komplizierte und teure Speichertechniken für Sonnenwärme verzichten. Tagsüber erhitzen Parabolrinnen ein Thermofluid auf bis zu 400 Grad Celsius. Wenn nicht ausreichend Sonneneninstarahlung zur Verfügung steht oder nachts, kommt der Biomasseblock zum Einsatz. Den Dampf generiert dann ein mit Holz, Landwirtschaftsabfällen, sowie Energieplfanzen befeuerter Kessel. Theoreitsch sei jedes solarthermische Kraftwerk auf diese Weise kombinierbar.16

4.3 Abfallwirtschaft/Waste Treatment

VIER MÜLLVERWERTUNGSANLAGEN IN GRIECHENLAND GEPLANT

In der griechischen Region Attika sollen ab dem Jahr 2014 voraussichtlich vier neue Müllverwertungsanlagen gebaut werden. Das Gesamtvolumen der Projekte schätzt GTAI auf rund eine Mrd. €. Auftraggeber ist die Association of Municipalities in the Attica Region – Solid Waste Management. Alle Vorhaben sollen als Public-Private-

15 Bioenergy Insight, S. 20, January/February 2013 16 EUWID, S.23, 20.02.2013

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Partnerships (PPP) realisiert werden. Die Technologie der Müllverwertung steht derzeit noch nicht fest, heißt es in dem GTAI-Bericht.

Bereitsvor über einem Jahr hatte die Region Attika mit öffentlichen Konsultationen begonnen, die Ausschreibungen für den Bau, die Finanzierung, die Instandhaltung, die technische Verwaltung und den Betrieb von Anlagen zur Verarbeitung festen Hausmülls vorzubereiten. Für die vier geplanten Anlagen in Fyli, Liosia, Grammatiko und Keratea wurden anschließend interessierte Unternehmen eingeladen, ihr Interesse am Auftrag öffentlich zu bekunden. Insgesamt haben sich acht Konsortieren gebildet, die mit einer Ausnahme an allen vier Ausschreibungen teilnehmen wollen.17

EUROPÄER RECYCELN 35 PROZENT DES SIEDLUNGSMÜLLS

Siedlungsabfall/ Österreich, Deutschland und Belgien sind die europäischen Spitzenreiter: In diesen Ländern wurde im Jahr 2010 am meisten Siedlungsabfall recycelt. Lediglich fünf Länder hätten bereits das Ziel für das Jahr 2020 – eine Recyclingquote des Hausmülls und ähnlicher Abfälle von 50 Prozent – erreicht.

Den größten Fortschritt hat laut EUA das Vereinige Königreich zu vermelden: Der Anteil der recycelten Siedlungsabfälle wurde zwischen 2001 und 2010 von 12 auf 39 Prozent erhöht. Slowenien, Polen und Ungarn haben ihre Recyclingraten seit ihrem EU-Beitritt ebenfalls erheblich verbessert. Die Quoten sind nach Angaben der EUA mit 63 Prozent in Österreich am höchsten, gefolgt von Deutschland (62 Prozent), Belgien ( 58 Prozent), den Niederlanden (51 Prozent) und der Schweiz (51 Prozent).

18

MUNICIPAL WASTE GENERATION IN THE EU-27 DECLINES TO 253 MILLION TONNES IN 2011

(EU) – Waste arisings in the Europan Union fell for the fourth time in as many years, according to the most recently published figures from European Statistical Office, Eurostat. The 27 member states generated around 253.1 million tonnes of municipal waste in 2011, around 1.3 million tonnes less than in the previous year and 6.1 million tonnes less than at the high-water mark reached in 2007. On average, each EU resident generated 503 kg of waste in the reporting year: In 2010 it was still 507 kg/person and in 2007 it was muss as 718 kg/person. The country with the highest per capita waste arsings in 2011 was Denmark at 718 kg, followed by Luxembourg at

17 Euwid, S. 32, 12.03.2013 18 Recycling Magazin, S.28, 25.03.2013

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687 kg and Cyprus at 658 kg. The average resident of Germany generated 597 kg of municipal waste during 2011, while as in the year before Estonia reported the lowest per capita arisings, 298 kg /person.

The decline in landfilling has continued. With 90.2 million tonnes of waste consigned to landfill, it remained the most important waste consigned to landfill, it remained the most important waste management route by far. However, compared with the previous years (2010:93.8 million tonnes; 2009: 96.0 million tonnes), a substantial decline is apparent.

The differences between the individual EU members states remain considerable. While in the most recent reporting period just 263,000 tonnes of municipal waste wound up in German landfills, between 9. Million and 15.9 million tonnes of municipal waste were consigned to landfill in France, Spain, Italy and the UK.

Around 61.46 million tonnes (prior year: 61.48 million tonnes) of municipal waste underwent material recycling. Germany was the leader in material recycling, with a per capita rate of 270 kg/person (2010: 275 kg/p), followed by Denmark (220 kg/p), Ireland (208 kg/p) and Luxembourg (183 kg/p). Together, the member states managed 36.8 million tonnes by “composting and digestion” in 2011 (prior year: 35.6 million tonnes). This waste management method found particularly wide application in Austria (179 kg/p), the Netherlands (142 kg/p) and Luxembourg (135 kg/p). In Germany, an average of 103 kg per person underwent composting or digestion.

Through recycling and composting, around 98.2 million tonnes of municipal waste underwent material recovery in 2011. Here, too, Germany topped the ranking with a combined material recovery rate of 62.5 per cent. Austria (59.4 per cent) and Belgium (56.0 per cent) held second and third places, respectively. In five member states ( Bulgaria, Latvia, Lithuania, Malta and Romania) less than 10 per cent of waste was recycled or composted.

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19 Euwid, S. 14, 06.03.2013

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EUROPÄISCHES SIEDLUNGSABFALLAUFKOMMEN SINKT 2011 AUF 253 MIO TONNEN

Das Abfallaufkommen in der Europäischen Union ist 2011 das vierte Jahr in Folge gesunken. Nach neuesten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat produzierten die 27 Mitgliedsstaaten im Jahr 2011 rund 253,1 Mio Tonnen Siedlungsabfall. Das sind etwa 1,3 Mio Tonnen weniger als im Vorjahr und 6,1 Mio Tonnen weniger als beim bisherigen Höchststand im Jahr 2007. Im Durchschnitt erzeugte jeder EU-Bürger im Berichtsjahr 503 Kilogramm Abfall. 2010 waren es noch 507 kg/E 2007 sogar 522 kg/E. Pro Kopf führend ist dem nach Dänemark mit 718 Kilogramm, gefolgt von Luxemburg (687 kg/E) und Zypern (658kg/E). Die Deutschen sorgten im Schnitt für 597 Kilogramm Siedlungsmüll (2010:602 kg/E), während die Esten pro Kopf mit 298 Kilogramm wie im Vorjahr die geringste Abfallmenge hinterließen. Ebenfalls sehr niedrig ist das Pro-Kopf-Aufkommen in Polen (315kg/E) und Tschechien (320kg/E).

Bei den Entsorgungswegen setzte sich der Trend weg von der Deponie fort. Mit 90,2 Mio Tonnen bleibt die Deponierung in der EU zwar mit Abstand der wichtigste Entsorgungspfad. Gegenüber den Vorjahren (2010:93,8 Mio t; 2009:96,0 Mio t) zeigt sich aber eine deutlich rückläufige Tendenz. Die Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Staaten bleiben dennoch enorm. Während in Deutschland im Berichtsjahr gerade noch 263.000 Tonnen kommunale Abfälle auf die Deponie gelangten, wurden in Frankreich, Spanien, Italien und Großbritanien 2011 immer noch zwischen 9,5 und 15,9 Mio Tonnen Siedlungsmüll abgelagert.

Rund 61,46 Mio Tonnen (Vorjahr: 61,48 Mio t) Kommunalabfall wurden in der EU im Berichtsjahr werkstofflich recycelt. Führend ist hier Deutschland mit einer Pro-Kopf-Menge von 270 Kilogramm (Vorjahr: 275 kg/E), gefolgt von Dänemark (220kg/E), Irland (208kg/E) und Luxemburg (183kg/E). Für den Bereich „Kompostierung und Vergärung“ weist Eurostat für 2011 eine EU-Gesamtmenge von 36,8 Mio Tonnen aus (Vorjahr: 35,6 Mio t). Vor allem in Österreich (179kg/E) sowie in den Niederlanden (142kg/E) und Luxemburg (135 kg/E) ist dieser Entsorgungspfad weit verbreitet. In Deutschland landeten 2011 pro Kopf durchschnittlich 103 Kilogramm Abfall in der Kompostierung/Vergärung.

Beide Verwertungswege (Recycling und Kompostierung) zusammengerechnet wurden in der EU-27 im Jahr 2011 insgesamt rund 98,2 Mio Tonnen kommunaler Abfall stofflich verwertet. Den Spitzenplatz belegt Deutschland mit einer stofflichen Verwertungsquote von 62,5 Prozent. Auf Platz zwei und drei folgen Österreich (59,4 Prozent) und Belgien (56,0 Prozent). In fünf Mitgliedstaaten (Bulgarien, Lettland, Litauen, Malta und Rumänien) wurden weniger als 10 Prozent der Abfälle recycelt oder kompostiert.

Ein Trend, der sich 2011 weiter fortsetzte, ist der zunehmende Anteil der Verbrennung an den Entsorgungswegen. 2011 wurden 22,1 Prozent des Mülls der EU-Bürger thermisch entsorgt. 2010 waren es 21,8 Prozent, 2007 ledigilich 19,2 Prozent. Dabei wurd der Großteil (45,3 Mio t) energetisch verwertet (Verwertungsverfahren R 1). 10,7 Mio Tonnen wurden thermisch beseitigt (D 10-Verfahren). Besonders verbreitet ist die Abfallverbrennung in Skandinavien. So wurden im Nicht-EU-Staat Norwegen im Jahr 2011 knapp 55,8 Prozent des Kommunalabfalls verbrannt, in Dänemark waren es 53,8 Prozent und in Schwerden 51,4 Prozent. In absoluten Mengen dominiert Deutschland mit 18,0 Mio Tonnen vor Frankreich (12,0 Mio t) und Italien (5,4 Mio t).

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Grundsätzlich muss einschränkend erwähnt werden, dass die Zahlen von Eurostat zu einem großen Teil noch auf Schätzungen der Behörde bzw. der Länder selbst basieren.

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20 Euwid, S. 30, 26.02.2013

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IRELAND ACHIEVES RECYCLING RATE OF 40 PER CENT FOR MUNICIPAL WASTE IN 2011

Coming regulatory targets for batteries, ELVs and landfill diversion “at risk”

(IRE) – Ireland is on track to meet the 2013 Landfill Directive caps on the diposal of biodegradable waste, said the Environmental Protection Agency (EPA) in March. In its annual waste report for 2011, the agency said that the amount of biodegradable wastes consinged to landfill in the reporting year had still come in 161,5000 tonnes above the amount that will be permitted under the EU Landfill Directive as of 2013. However, at 771,551 tonnes, the amount of landfilled biodegradable municipal waste had fallen by 10 per cent from 2010, and preliminary figures for last year raised expectations that the target would be reached on time. The Directive requires that EU member states reduce the amount of biodegradable municipal waste to 50 per cent of the 1995 level by 2009. Ireland was one of several countries with high initial lanfdilling rates that has been granted a four-year derogation of the targets.

Ireland is looking to improve is landfill diversion rate by increasing separate collections of food waste. Implementation of the Food Waste Regulations adopted in 2009 and earlier this year (EUWID 6/2013) which mandate the rollout of separate food waste colllections, and food waste segregation would be “key” to ensuring the Ireland meets future Landfill Directive Targets the next which must be achieved by July 2013, noted the report.

Neverless, the Republic continued to rely heavily on landfilling, with just over half of its managed municipal waste being consigned to landfill in 2011. Energy recovery accounted for just 7 per cent of the 2.5 million tonnes of waste managed in the Republic in 2011. This put Ireland well bellow the EU average of 22 per cent of municipal waste undergoing energy recovery, but still marked a solid increase of 3 percentage points for Ireland, which saw the country’s first municipal waste incinerator go online in autumn 2011.21

21 EUWID, S.15, 14.04.2013

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5. Welt/Earth

5.1 Erneuerbare Energien/Renewable Energy

UKRAINE: ERNEUERBARE ENERGIE IM AUFWIND

Nationale Kommission für Energie-Regulierung legt Jahresbericht 2012 vor

Die Nationale Kommission für Energie-Regulierung der Ukraine berichtet über die Verdoppelung der installierten Kapazitäten von ukrainischen Sonnenkraftwerken auf 371,6 MW im Jahr 2012.

Installierte Kapazitäten von anderen „grünen“ Kraftwerken sind ebenfalls gestiegen: Windkraft – um 32,38% auf 193,8 MW, Kleinwasserkraft – um 3,8% auf 73,5 MW und die Kapazität der Biomasseanlagen hat sich auf 6,2 MW verdreifacht.

Fast alle Sektoren der erneuerbaren Energie haben im Jahr 2012 die Einspeisung der Elektrizität erhöht. Seitens der Solarkraftwerke wurden 333,6 Mio. kWh (das 11-fache des Jahres 2011) eingespeist. Windkraftwerke haben die Einspeisung auf 257,5 Mio. kWh verdreifacht, Biomasseanlagen haben ebenfalls die Einspeisung auf 17,7 Mio. kWh erhöht. Eine negative Tendenz wurde nur im Bereich der Kleinwasserkraft beobachtet – 2012 haben Kleinwasserkraftwerke die Elektrizität-Einspeisung um 15,5% auf 171,9 Mio. kWh reduziert.

Allgemein wurden in der Ukraine im Jahr 2012 über 780 Mio. „grüne“ kWh produziert, was 0,45% von der gesamten Elektrizität-Bilanz beträgt.

Informieren Sie sich über die Möglichkeiten in der Ukraine im Bereich Erneuerbarer Energie und Energieeffizienz bei unserer Wirtschaftsmission Umwelttechnik, Erneuerbare Energien und Urban Technologies nach Lviv am 4. und 5. Juni 2013.22

5.2 Abfallwirtschaft/Waste Treatment

UNGEBREMSTE MÜLL-LAWINE WELTWEIT

Die Müll-Lawine rollt ungebremst weiter: bis zum Jahr 2025 wird sich das weltweite Aufkommen an festen Siedlungsabfällen auf 2,6 Milliarden Tonnen jährlich verdoppeln. Das hat kürzlich das Worldwatch Institute in Washington festgestellt. Schuld daran sind der wachsende Wohlstand sowie die zunehmende Urbanisierung, vor allem in den Entwicklungsländern.

Derzeit fallen global pro Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Siedlungsabfälle an, vor allem in den entwickelten Industriestaaten. So produzieren allein die OECD-Mitgliedsländer pro Tag fast 1,6 Millionen Tonnen Hausmüll bzw. hausmüllähnliche Gewerbeabfälle. Die geringsten Werte haben die Wissenschaftler in Südasien, dem Mittleren Osten und Nordarfrika sowie in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara mit jeweils weniger als 200.000 Tonnen am Tag festgestellt. Der größte

22 WKO, http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StId=727098&DstID=620, 12.04.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 23 -

Einzelproduzent ist mit 620.000 Tonnen Siedlungsabfall am Tag immer noch die USA, gefolgt von China mit 520.000 Tonnen.

Aussagekräftiger als absolute Mengen sind aber die Pro-Kopf-Werte. Hier weisen die OECD-Staaten Hausmüllmengen von im Schnitt über zwei Kilogramm am Tag auf. Für die meisten anderen Weltregionen liegen die Werte dagegen knapp über oder unter einem Kilogramm pro Tag. In Südasien fällt mit 500 Gramm sogar weniger als ein Viertel der OECD-Menge an. Recycelt, kompostiert oder vergoren werden derzeit nur 25 Prozent des weltweit anfallenden Siedlungsmülls, so das Worldwatch Institute.23

USA: REKORDANZAHL AN AKQUISITIONEN DES ENTSORGUNGS-UNTERNEHMENS REPUBLIC SERVICES IM JAHR 2012

100 Mio. US-Dollar wurden in Übernahmen investiert – 2013 soll dieser Weg fortgesetzt werden

Der US-Entsorgungsbetrieb Republic Services, Inc., die Nummer 2 in der US-Abfallindustrie, hat im vergangenen Jahr Akquisitionen im Wert von 100 Mio. USD abgeschlossen. Damit konnte die Firma eine Rekordhöhe an Übernahmeinvestitionen in den letzten vier Jahren verzeichnen. Für das Jahr 2013 plant Republic Services, Inc., dieses Tempo an Akquisitionen beizubehalten. Die schlechte, wirtschaftliche Lage in den vergangenen Jahren hat auch die US-Entsorgungsunternehmen getroffen. Doch die Geschäftsführung von Republic Services, Inc., geht davon aus, dass sich die Entsorgungsindustrie auf dem Weg der Besserung befindet.

Republic Services Inc., mit Sitz in Phoenix, Arizona, ist – nach Waste Management - das zweitgrößte US-Abfallunternehmen. Das Unternehmen hatte bis Juni 2012 rund 70 Projekte in den Bereichen Deponiegas und erneuerbare Energien quer durch die USA. Mit diesen Projekten wird beispielsweise genügend Strom erzeugt, um 192.000 Haushalte zu versorgen bzw. Gas, um 201.000 Haushalte zu beheizen.

Für Ende 2013 plant das Unternehmen, zusammen mit Clean Energy Fuels Corp., mit dem Bau einer LFGTE (Landfill Gas-to-Energy) Anlage in Tennessee zu beginnen. Mit Hilfe dieser Anlage soll das Deponiegas komprimiert werden, um so Erdgas zu erzeugen, das dann als alternativer Kraftstoff für Fahrzeuge bzw. industrielle Zwecke verwendet werden kann.24

DIE USA AUF DEM WEG ZU „RECYCLINGNATION“

Studie vergleicht Recyclingpolitik von 30 Großstädten in Nordamerika

Die Fachzeitschrift „Waste & Recycling News“ präsentiert auch heuer wieder eine Studie zum Recyclingverhalten in US- und kanadischen Großstädten. Da Leser in der Vergangenheit häufig den Fehler machten, nur auf die übergeordnete Recyclingrate der jeweiligen Stadt zu achten, wurde bei dieser Erhebung besonders viel Wert auf eine Vielzahl an relevanten Daten gelegt. So wird beispielsweise verglichen, welche Stoffe die Städte sammeln, wie sie diese sammeln und wie die Finanzierung eines solchen Programmes aufgestellt ist. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Studien und erlaubt einen einzigartigen Einblick in die Recyclingpolitik der befragten Städte.

23 Umweltschutz, S. 44, 01/2013 24WKO, http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StId=720297&DstID=603, 28.02.2013

Komptech Waste Abstracts Mai/May 2013 - 24 -

„Green Initiatives“ einiger ausgewählter Städte - Interessante Daten & Fakten auf einen Blick:

Seattle (Bundesstaat Washington): Neue Vorschrift erlaubt Haushalten die Abbestellung von sog. „yellow pages“-Branchenbüchern.

Boston (Bundesstaat Massachusetts): Öffentliche Schulen bereiten Schüler auf das Recyceln im Alltag vor.

Austin (Bundesstaat Texas): Einführung eines Nachhaltigkeitsplans mit dem Ziel, jeglichen anfallenden Müll bis zum Jahr 2040 recyceln zu können.

San Jose (Bundesstaat Kalifornien): Einführung einer Rechtsverordnung zum Thema Recycling bei Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern und Verbot von Einkaufstaschen aus Plastik.

Edmonton (Provinz Alberta in Kanada): Investition von USD 12,5 Mio. in ein Verfahren zur Gewinnung von Biotreibstoff aus Abfall.

Toronto (Provinz Ontario in Kanada): In den vergangenen 12 Jahren wurde eine 50%-ige Reduktion des Restmülls sowie der Menge an Plastikeinkaufstaschen erreicht.

Bei der Betrachtung der konkreten Zahlen und Fakten wird nun ein Hauptaugenmerk auf die Ergebnisse in New York, Los Angeles sowie Chicago gelegt. Die - gemessen an den Einwohnern - größten US-Städte weisen einige auffällige Unterschiede in der Recyclingpolitik auf. Während in Chicago nur etwa 6% von Haushalten recyceln, liegt diese Quote in Los Angeles bei über 40%. Auch New York liegt mit 27% deutlich vor Chicago, wobei es hier zu erwähnen gilt, dass in der „Windy City“ mehr als die Hälfte gewerblich recycelt wird. Diesen Bereich führt abermals Los Angeles mit einer Quote von über 70% an gewerblich recyceltem Material an. Auch in Gesamtzahlen gesehen liegen sowohl New York als auch Chicago deutlich hinter Los Angeles, wobei dort unglaubliche 10 Mio. Tonnen Abfall recycelt werden.

Interessanter ist auch die Tatsache, dass sowohl in Chicago (2,4 Mio. Tonnen) als auch in Los Angeles (8,4 Mio. Tonnen) ein Großteil des Mülls durch private Entsorgungsfirmen recycelt wird. Lediglich New York bietet zu dieser Thematik keine Zahlen an, hat jedoch mit 8.000 Beschäftigten im öffentlichen (Recycling-)Dienst eine klare Tendenz zur staatlichen Entsorgung. Ein weiterer interessanter Punkt ist die Finanzierung der Recyclingpolitik, wobei sich hier gravierende Unterschiede zwischen den US-Großstädten ergeben. Während in Los Angeles, ähnlich dem österreichischen Modell, eine monatliche Gebühr für Abfallentsorgung entrichtet werden muss und Chicago keinerlei zusätzliche Geldmittel einfordert, wird in New York der „grüne Daumen“ über die Grundsteuer finanziert.

Zu guter Letzt gibt es auch bei dieser Umfrage einen klaren Gewinner: Es ist in diesem Fall jedoch keine Stadt, sondern der Bundesstaat Kalifornien, wobei dort wiederum San Francisco beim Haushaltsmüll mit einer Recyclingrate von 80% klar an erster Stelle liegt, gefolgt von San Diego (65%), San Jose (60%) und Los Angeles (43,8%).25

25WKO, http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StId=721310&DstID=603, 06.03.2013