web site: das elektronische nobel-museum

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Das elektronische Nobel-Museum Wer hat den ersten Nobelpreis be- kommen? Wer im letzten Jahr? Wie lange gibt es den Nobelpreis schon? Wer ist Otto Wallach und wann hat der im letzten Jahr verstorbene Konrad Bloch den Nobelpreis erhalten? Die Antworten auf diese und andere Fragen findet man auf den offiziellen Seiten der Nobelstiftung unter www. nobel.se. Die Einstiegsseite führt elegant zu den gesuchten Informationen. Sie zeigt darüberhinaus aktuelle Informatio- nen wie die Namen der Preisträger des Jahres 2000 sowie Bilder und Texte von den Zeremonien. Beim Nobelbankett wurde sogar eine Webcam installiert, damit diejenigen, die diesmal nicht ein- geladen wurden, wenigstens einen Blick hineinwerfen können. Das e-Museum enthält auch Informa- tionen über die Geschichte des Nobel- preises : nicht nur über den Stifter Alfred Nobel, die Statuten der Stiftung, Ur- kunden und Medaillen, sondern auch über Briefmarken. Man kann sich die Entwicklung der Preissumme über die Zeit ansehen, in Alfred Nobels Privat- bibliothek suchen und einen virtuellen Spaziergang durch die Königlich-schwe- dische Akademie der Wissenschaften unternehmen. In den Kategorien Chemie, Physik und Literatur gibt es Übersichtsartikel über die Entwicklung der Preisvergabe. Die Menge an Informationen über die einzelnen Preisträger variiert stark. Am größten ist sie in den letzten Jahren: Hier findet man Biographien, wissen- schaftliche Informationen, Urkunden, Medaillen, Briefmarken, Interviews, Vi- deomitschnitte der Preisverleihung und so weiter. Kleine Grafiksymbole in der Liste der Preisträger geben an, welche Art von Information über wen vorhan- den ist (Abbildung 1). Leider erhält man diese Information erst, wenn man die Seite des jeweiligen Laureaten anwählt, die Symbole selbst sind keine Links. Der Umfang der biographischen Informatio- nen ist stark unterschiedlich, z.B. ist der Umfang der Biographie der Curies, der- en Autorin vor allem auf die zweimalige Preisträgerin Marie Curie eingeht, unge- fähr viermal so lang wie die von J. vant Hoff oder J.-M. Lehn. Informationen über die Forschung der Preisträger sind ebenfalls in der Site abgelegt, aber häufig nicht sehr detail- liert. In vielen Fällen ist sie über die Presseerklärungen zu finden. Hier fährt man mit den Nobelaufsätzen in der Angewandten Chemie besser. Bei eini- gen der aktuellen Preisträger sind Links zu deren Homepages angegeben. An- dere Links zum Rest der Welt sind mit Absicht rar gesät. Wieviele japanische Wissenschaftler haben den Nobelpreis gewonnen? Wie sahen die Nobelbriefmarken 1974 aus? Diese Fragen lassen sich mit Hilfe der Suchfunktion beantworten. Zum hundertsten Jubiläum des No- belpreises wird es in der Stockholmer Börse von April bis August 2001 eine Sonderausstellung geben. Auch hierzu finden sich nähere Informationen. Das Design der Seite ist klassisch und sehr elegant, nicht überladen und fast feierlich. Als Surfer findet man durch Blättern oder mit Hilfe der Suchfunk- tion schnell alles, was man erwarten kann. Grafische Elemente sind auf das Notwendige reduziert und so sind die Ladezeiten auch über ein Modem recht schnell. Plug-ins werden nur dort ge- fordert, wo es absolut notwendig ist, d. h. bei den Videos und virtuellen Spaziergängen. Auch wenn die wissen- schaftlichen Informationen nicht immer sehr tiefgreifend sind, so gibt es häufig weiterführende Literaturhinweise. Die Leistungen von Menschen wie Svante Arrhenius, Emil Fischer und Victor Grignard sind heute ohnehin Lehrbuch- wissen. Da es keinen Web-Nobelpreis gibt, kann diese Site leider nicht dafür nomi- niert werden. Sie ist einen Besuch wert. Mario Müller Weinheim WEB SITES Angew. Chem. 2001, 113, Nr. 3 WILEY-VCH Verlag GmbH, D-69451 Weinheim, 2001 0044-8249/01/11303-0651 $ 17.50+.50/0 651 Für weitere Informationen besuchen Sie: www.nobel.se oder nehmen Sie Kontakt auf mit: [email protected] Abbildung 1. Nobelpreisträger in Chemie

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Page 1: Web Site: Das elektronische Nobel-Museum

Das elektronische Nobel-Museum

Wer hat den ersten Nobelpreis be-kommen? Wer im letzten Jahr? Wielange gibt es den Nobelpreis schon? Werist Otto Wallach und wann hat der imletzten Jahr verstorbene Konrad Blochden Nobelpreis erhalten?

Die Antworten auf diese und andereFragen findet man auf den offiziellenSeiten der Nobelstiftung unter www.nobel.se. Die Einstiegsseite führt elegantzu den gesuchten Informationen. Siezeigt darüberhinaus aktuelle Informatio-nen wie die Namen der Preisträger desJahres 2000 sowie Bilder und Texte vonden Zeremonien. Beim Nobelbankett

wurde sogar eine Webcam installiert,damit diejenigen, die diesmal nicht ein-geladen wurden, wenigstens einen Blickhineinwerfen können.

Das e-Museum enthält auch Informa-tionen über die Geschichte des Nobel-preises: nicht nur über den Stifter AlfredNobel, die Statuten der Stiftung, Ur-kunden und Medaillen, sondern auchüber Briefmarken. Man kann sich dieEntwicklung der Preissumme über dieZeit ansehen, in Alfred Nobels Privat-bibliothek suchen und einen virtuellenSpaziergang durch die Königlich-schwe-dische Akademie der Wissenschaftenunternehmen.

In den Kategorien Chemie, Physikund Literatur gibt es Übersichtsartikelüber die Entwicklung der Preisvergabe.Die Menge an Informationen über dieeinzelnen Preisträger variiert stark. Amgröûten ist sie in den letzten Jahren:Hier findet man Biographien, wissen-schaftliche Informationen, Urkunden,Medaillen, Briefmarken, Interviews, Vi-deomitschnitte der Preisverleihung undso weiter. Kleine Grafiksymbole in derListe der Preisträger geben an, welcheArt von Information über wen vorhan-den ist (Abbildung 1). Leider erhält mandiese Information erst, wenn man dieSeite des jeweiligen Laureaten anwählt,die Symbole selbst sind keine Links. Der

Umfang der biographischen Informatio-nen ist stark unterschiedlich, z. B. ist derUmfang der Biographie der Curies, der-en Autorin vor allem auf die zweimaligePreisträgerin Marie Curie eingeht, unge-fähr viermal so lang wie die von J.van�t Hoff oder J.-M. Lehn.

Informationen über die Forschung derPreisträger sind ebenfalls in der Siteabgelegt, aber häufig nicht sehr detail-liert. In vielen Fällen ist sie über diePresseerklärungen zu finden. Hier fährtman mit den Nobelaufsätzen in derAngewandten Chemie besser. Bei eini-gen der aktuellen Preisträger sind Linkszu deren Homepages angegeben. An-dere Links zum Rest der Welt sind mitAbsicht rar gesät.

Wieviele japanische Wissenschaftlerhaben den Nobelpreis gewonnen? Wiesahen die Nobelbriefmarken 1974 aus?Diese Fragen lassen sich mit Hilfe derSuchfunktion beantworten.

Zum hundertsten Jubiläum des No-belpreises wird es in der StockholmerBörse von April bis August 2001 eineSonderausstellung geben. Auch hierzufinden sich nähere Informationen.

Das Design der Seite ist klassisch undsehr elegant, nicht überladen und fastfeierlich. Als Surfer findet man durchBlättern oder mit Hilfe der Suchfunk-tion schnell alles, was man erwartenkann. Grafische Elemente sind auf dasNotwendige reduziert und so sind dieLadezeiten auch über ein Modem rechtschnell. Plug-ins werden nur dort ge-fordert, wo es absolut notwendig ist,d. h. bei den Videos und virtuellenSpaziergängen. Auch wenn die wissen-schaftlichen Informationen nicht immersehr tiefgreifend sind, so gibt es häufigweiterführende Literaturhinweise. DieLeistungen von Menschen wie SvanteArrhenius, Emil Fischer und VictorGrignard sind heute ohnehin Lehrbuch-wissen.

Da es keinen Web-Nobelpreis gibt,kann diese Site leider nicht dafür nomi-niert werden. Sie ist einen Besuch wert.

Mario MüllerWeinheim

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Angew. Chem. 2001, 113, Nr. 3 � WILEY-VCH Verlag GmbH, D-69451 Weinheim, 2001 0044-8249/01/11303-0651 $ 17.50+.50/0 651

Für weitere Informationen besuchen Sie:

www.nobel.seoder nehmen Sie Kontakt auf mit:[email protected]

Abbildung 1. Nobelpreisträger in Chemie