wie funktioniert ct?

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552 Book reviews Buchbesprechung Wolfgang Mohnike, Gustav Hör, Heinrich Schelbert: PET/CT- Atlas. 1.277 S., 1.284 Abb.; Hardcover; 2. Aufl. Euro (D) 249,00; EURO (A) 255,98; CHF 334,00. Springer: Heidelberg 2011. ISBN: 978-3-642-17804-7. Die Kombination aus Positronenemissionstomografie und Computertomografie (PET-CT) ist eine der wichtigsten Innova- tionen in der bildgebenden Diagnostik. Während die Comput- ertomografie hochaufgelöste dreidimensionale morphologische Veränderungen darstellt, können durch die Positronenemis- sionstomografie funktionelle Informationen gewonnen werden. Insbesondere in der onkologischen Diagnostik hat sich diese Methode in der klinischen Diagnostik rasch fest etabliert. Die zweite Auflage des PET/CT-Atlas ist ein aktuelles umfassendes Nachschlagewerk für alle Ärzte, die sich mit der Hybridbildgebung intensiv beschäftigen möchten. Nach einer kurzen Einführung folgt ein hervorragendes Kapitel zur Physik/Technik, das alle Fragen aus diesem Bereich umfassend und klar darstellt. Genauso wichtig und gelungen ist das nachfolgende Kapitel zum Thema Radiochemie/Tracer. In den 16 klinischen Kapiteln werden die Anwendungen der PET-CT in allen Bereichen der klinischen Medizin auf über 1000 Seiten umfassend dargestellt. Schwerpunkte sind dabei insbesondere die Pneumologie, die Gas- troenterologie, die Gynäkologie, die Urologie und Erkrankungen der Kopf-Halsregion. Neben den onkologischen Fragestellungen werden aber auch die Neurologie, die Nuklearkardiologie und vaskuläre Fragestellungen ausführlich Gehandelt. Jedes klinische Kapitel beginnt mit einer gut strukturi- erten, kompakten Einführung in die wichtigsten Erkrankungen des Fachgebietes, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf die Diagnostik und insbesondere die Möglichkeiten und Grenzen der PET-CT gelegt wird. Diese Abschnitte geben dem Leser einen guten Überblick über den aktuellen klinischen Stellenwert der Methode, und berücksichtigt dabei auch neueste Studi- energebnisse. Anschließend folgen zahlreiche Fallbeispiele mit durchweg exzellentem Bildmaterial und informativen Legen- den. Mit fast 1300 Abbildungen wird das Buch einem Atlas in vollem Umfang gerecht und es finden sich Bildbeispiele zu allen wichtigen Erkrankungen. Abgerundet wird das Buch durch zwei Kapitel zu Pitfalls und Zukunftstendenzen. Auf der beiliegenden CD ROM findet sich die komplette elektronis- che Ausgabe des Buches und zusätzliche Literatur zu allen Kapiteln. Insgesamt ist der PET/CT Atlas ein herausragendes Standard- werk in der Hybridbildgebung. Die Textteile sind erfreulich kurz gehalten aber dennoch umfassend, und durch die Berücksichtigung der aktuellsten Literatur ist dieses Buch auch für den erfahre- nen Diagnostiker stets informativ und hilfreich. Die große Stärke des Buches sind aber sicher die zahlreichen Fallbeispiele, die es dem Leser ermöglichen praktische Erfahrungen im Umgang mit dieser bildgebenden Methode zu sammeln und eigene Befunde abzugleichen. Jörg Barkhausen Lübeck, Germany E-mail address: [email protected] doi:10.1016/j.aanat.2011.08.002 Wie funktioniert CT? Hatem Alkadhi, Sebastian Leschka, Paul Stolzmann, Hans Schef- fel: Wie funktioniert CT? 290 S., 194 Abb., Softcover. Euro (D) 34,95; Euro (A) 35,93; CHF 47,00 Springer: Heidelberg 2011. ISBN: 978-3-642-17802-3. Es kann angenommen werden, dass der anhaltende Erfolg des Buches “Wie funktioniert MRI?”, nunmehr in der 6. Auflage erschienen, die Entstehung des fachliterarischen Pendants zur anderen radiodiagnostischen Großgerätetechnologie, der Comput- ertomographie, getriggert hat. Kennern der Materie ist klar, die Messlatte liegt hoch, einer- seits weil das Zwillingsbuch allmählich einen Klassiker-Status hat, andererseits weil gerade seit der Einführung der Mehrzeilensys- teme der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der CT-Technologie durch andere sehr hochwertige Publikationen Rechnung getragen wird. Doch nicht nur die CT-Gerätetechnik hat sich in den let- zten Jahren gewaltig verbessert, sondern auch die Möglichkeiten der Daten-Nachbearbeitung. Das Verständnis für die erstellten Bilder hat sich geändert und eine Sensibilisierung für die verwen- dete Strahlendosis hat Einzug in die Radiodiagnostik gehalten. So gesehen muss die Rezension des Buches prüfen, ob in dieser Publikation moderne Bilderzeugungssysteme, Post-Processing- Technologien, multimodale diagnostische Konzepte, interven- tionelle Therapiesteuerungen und Aspekte des Strahlenschutzes ausreichend abgedeckt sind. Somit wäre der Erwartungshorizont an das Buch abgesteckt. Die Autoren, alles Radiologen, haben ihre Expertise durch zahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der modernen Comput- ertomographie unter Beweis gestellt. Ihre Erfahrung spiegelt sich u. a. in der Fähigkeit bei neuen Erkenntnissen, das Neue präg- nant hervorzuheben und diese Sachverhalte gekonnt auf den Punkt zu bringen. Hauptaugenmerk des Werkes liegt in der praxisori- entierten Darstellung des zu Vermittelnden. Die Autoren selbst benennen als Zielgruppe des Buches Radiologen in der Weiter- und Fortbildung, MTRAs und alle Interessierte aus angrenzenden Fachgebieten und Berufen. Das stimmt auch alles; ich erlaube mir lediglich zu ergänzen, dass auch und gerade Kollegen, die nicht hautnah an den Entwicklungen der letzten Jahre partizipieren konnten von der anschaulichen Vermittlung der zB Mehrzeilen- Technologie profitieren und selbst “alte Hasen” noch ein Paar nützliche Tipps für den Alltag finden. Die Gliederung des Buches besteht aus den initialen technikorientierten Kapiteln, die Grundlegendes zur Physik der Computertomografie, Gerätegenerationen, Röhren- und Detektorendesign, Prinzip der Bilderzeugung vermitteln. Essen- tiell sind die Kapitel, die sich mit den Protokollparametern und deren Einfluss auf die Bildqualität sowie die Erkennung und Vermeidung von Artefakten befassen. Die Kapitel Post-Processing, Patientenvorbereitung und Bildarchivierung enthalten relevante Informationen für optimierte Abläufe und letztendlich für mehr Alltagstauglichkeit. Das Kapitel “Anforderungen aus der Sicht des Orthopäden und Chirurgen” greift exemplarisch eine im beruflichen Alltag häufig unterschätzte Thematik auf alle, die klinisch-radiologische Konferenzen bestreiten müssen, können das nachvollziehen - und entführt den Radiologen aus dem diag- nostischen Elfenbeinturm. Auch wenn es lokale Unterschiede in der Erwartung an den bildgebenden Diagnostiker gibt, solche Ansätze sensibilisieren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Zuweiser. Es folgen Kapitel zu allgemeinen Anwendungen, wobei die anatomischen Regionen von Schädel bis Becken nach

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Die Kombination aus Positronenemissionstomografie undomputertomografie (PET-CT) ist eine der wichtigsten Innova-ionen in der bildgebenden Diagnostik. Während die Comput-rtomografie hochaufgelöste dreidimensionale morphologischeeränderungen darstellt, können durch die Positronenemis-ionstomografie funktionelle Informationen gewonnen werden.nsbesondere in der onkologischen Diagnostik hat sich diese

ethode in der klinischen Diagnostik rasch fest etabliert.Die zweite Auflage des PET/CT-Atlas ist ein aktuelles

mfassendes Nachschlagewerk für alle Ärzte, die sich miter Hybridbildgebung intensiv beschäftigen möchten. Nachiner kurzen Einführung folgt ein hervorragendes Kapitel zurhysik/Technik, das alle Fragen aus diesem Bereich umfassend undlar darstellt. Genauso wichtig und gelungen ist das nachfolgendeapitel zum Thema Radiochemie/Tracer. In den 16 klinischenapiteln werden die Anwendungen der PET-CT in allen Bereichener klinischen Medizin auf über 1000 Seiten umfassend dargestellt.chwerpunkte sind dabei insbesondere die Pneumologie, die Gas-roenterologie, die Gynäkologie, die Urologie und Erkrankungener Kopf-Halsregion. Neben den onkologischen Fragestellungenerden aber auch die Neurologie, die Nuklearkardiologie und

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rten, kompakten Einführung in die wichtigsten Erkrankungenes Fachgebietes, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dieiagnostik und insbesondere die Möglichkeiten und Grenzener PET-CT gelegt wird. Diese Abschnitte geben dem Leserinen guten Überblick über den aktuellen klinischen Stellenwerter Methode, und berücksichtigt dabei auch neueste Studi-nergebnisse. Anschließend folgen zahlreiche Fallbeispiele miturchweg exzellentem Bildmaterial und informativen Legen-en. Mit fast 1300 Abbildungen wird das Buch einem Atlas

n vollem Umfang gerecht und es finden sich Bildbeispieleu allen wichtigen Erkrankungen. Abgerundet wird das Buchurch zwei Kapitel zu Pitfalls und Zukunftstendenzen. Auf dereiliegenden CD ROM findet sich die komplette elektronis-he Ausgabe des Buches und zusätzliche Literatur zu allenapiteln.

Insgesamt ist der PET/CT Atlas ein herausragendes Standard-erk in der Hybridbildgebung. Die Textteile sind erfreulich kurz

ehalten aber dennoch umfassend, und durch die Berücksichtigunger aktuellsten Literatur ist dieses Buch auch für den erfahre-en Diagnostiker stets informativ und hilfreich. Die große Stärkees Buches sind aber sicher die zahlreichen Fallbeispiele, die esem Leser ermöglichen praktische Erfahrungen im Umgang mitieser bildgebenden Methode zu sammeln und eigene Befundebzugleichen.

Jörg BarkhausenLübeck, Germany

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Wie funktioniert CT?

Hatem Alkadhi, Sebastian Leschka, Paul Stolzmann, Hans Schef-fel: Wie funktioniert CT? 290 S., 194 Abb., Softcover. Euro (D)34,95; Euro (A) 35,93; CHF 47,00 Springer: Heidelberg 2011. ISBN:978-3-642-17802-3.

Es kann angenommen werden, dass der anhaltende Erfolgdes Buches “Wie funktioniert MRI?”, nunmehr in der 6. Auflageerschienen, die Entstehung des fachliterarischen Pendants zuranderen radiodiagnostischen Großgerätetechnologie, der Comput-ertomographie, getriggert hat.

Kennern der Materie ist klar, die Messlatte liegt hoch, einer-seits weil das Zwillingsbuch allmählich einen Klassiker-Status hat,andererseits weil gerade seit der Einführung der Mehrzeilensys-teme der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der CT-Technologiedurch andere sehr hochwertige Publikationen Rechnung getragenwird. Doch nicht nur die CT-Gerätetechnik hat sich in den let-zten Jahren gewaltig verbessert, sondern auch die Möglichkeitender Daten-Nachbearbeitung. Das Verständnis für die erstelltenBilder hat sich geändert und eine Sensibilisierung für die verwen-dete Strahlendosis hat Einzug in die Radiodiagnostik gehalten. Sogesehen muss die Rezension des Buches prüfen, ob in dieserPublikation moderne Bilderzeugungssysteme, Post-Processing-Technologien, multimodale diagnostische Konzepte, interven-tionelle Therapiesteuerungen und Aspekte des Strahlenschutzesausreichend abgedeckt sind. Somit wäre der Erwartungshorizontan das Buch abgesteckt.

Die Autoren, alles Radiologen, haben ihre Expertise durchzahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der modernen Comput-ertomographie unter Beweis gestellt. Ihre Erfahrung spiegelt sichu. a. in der Fähigkeit bei neuen Erkenntnissen, das Neue präg-nant hervorzuheben und diese Sachverhalte gekonnt auf den Punktzu bringen. Hauptaugenmerk des Werkes liegt in der praxisori-entierten Darstellung des zu Vermittelnden. Die Autoren selbstbenennen als Zielgruppe des Buches Radiologen in der Weiter-und Fortbildung, MTRAs und alle Interessierte aus angrenzendenFachgebieten und Berufen. Das stimmt auch alles; ich erlaube mirlediglich zu ergänzen, dass auch und gerade Kollegen, die nichthautnah an den Entwicklungen der letzten Jahre partizipierenkonnten von der anschaulichen Vermittlung der zB Mehrzeilen-Technologie profitieren und selbst “alte Hasen” noch ein Paarnützliche Tipps für den Alltag finden.

Die Gliederung des Buches besteht aus den initialentechnikorientierten Kapiteln, die Grundlegendes zur Physikder Computertomografie, Gerätegenerationen, Röhren- undDetektorendesign, Prinzip der Bilderzeugung vermitteln. Essen-tiell sind die Kapitel, die sich mit den Protokollparametern undderen Einfluss auf die Bildqualität sowie die Erkennung undVermeidung von Artefakten befassen. Die Kapitel Post-Processing,Patientenvorbereitung und Bildarchivierung enthalten relevanteInformationen für optimierte Abläufe und letztendlich für mehrAlltagstauglichkeit. Das Kapitel “Anforderungen aus der Sichtdes Orthopäden und Chirurgen” greift exemplarisch eine imberuflichen Alltag häufig unterschätzte Thematik auf – alle, dieklinisch-radiologische Konferenzen bestreiten müssen, könnendas nachvollziehen - und entführt den Radiologen aus dem diag-nostischen Elfenbeinturm. Auch wenn es lokale Unterschiede inder Erwartung an den bildgebenden Diagnostiker gibt, solche

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rgansystemen abgehandelt werden. In den drei Kapiteln zu derardiopulmonalen CT-Angiographie vermisst man den integrativenberbergiff des “Triple-rule-out”-es; sonst sind in diesen Kapitelnie progressiven Protokolle zB mit niedriger Röhrenspannung,MI-adaptierten Röhrenstrom und Datenakquise in Atemmittel-

age positiv hervorzuheben. Bei Cardio-CT hätten die Vor- undachteile der retrospektiven Triggerung versus der prospektiven

Step-and-Shoot”-Methode diskutiert werden müssen. In demapitel, das sich mit der CT des muskuloskelettalen Systemsefasst, sind die Illustrationen zu den Messverfahren bei Längen-,otations- und Torsionsmessungen besonders gut gelungen.achfolgend werden die technischen Grundlagen verschiedenerual-Energy-Systeme beschrieben, die gewiss in Zukunft eineesentliche Rolle in der Diskriminierung von Substanzen spie-

en werden. Exemplarisch für multimodale diagnostische Konzepteolgen die CT-Kolonographie und die CT-Perfusion. Das Kapitelu den CT-gesteuerten Interventionen enthält Grundsätzliches zuen allmählich zum Alltagsgeschäft gehörigen Therapien im CT.ierbei sind die Vorgaben und Tipps zu der periinterventionellenandhabung von Gerinnungsstörungen, die häufig für Unsicherheit

orgen, hervorzuheben.Die letzten Kapitel widmen sich der Sicherheit und den Risiken,

owie der Strahlenexposition im CT. Gerade im Hinblick, dass die CTwar nur 10% der Röntgenuntersuchungen ausmacht aber für 40%er Kumulativdosis verantwortlich ist, sind diese Ausführungenon besonderer Wichtigkeit. Lediglich die rechtfertigende Indika-ion zu prüfen und anschließend ohne angepassten Parameternu untersuchen, wird dem ALARA-Prinzip auch nicht gerecht.ie Abschnitte CT in der Schwangerschaft, Kontrastmittel in dertillzeit und CT bei pädiatrischen Fragestellungen gehen auf diepezifischen Anforderungen dieser Untersuchungen ein.

Besonders gelungen sind: die Bebilderung und dierafiken - die Schemazeichnungen vermitteln häufig mit derointiertheit einer Karikatur das Wesentliche und vermeidenmfangreiche Textpassagen. Das Buch erhebt nicht den Anspruchypische Bildbeispiele für die einzelnen Krankheitsbilder zuiefern. Die praxisorientierten modernen Untersuchungspro-okolle - besonders Weiterbildungsassistenten können vonen vielen Tipps zur Erzielung optimaler Ergebnisse bei denerschiedenen Fragestellungen, den Übersichtstabellen derebräuchlichen CT-Untersuchungsprotokolle mit allen wichtigeninstellungsparametern und den Checklisten für die systematischeildanalyse profitieren. Nicht zuletzt erleichtert die über-ichtliche Gliederung des Buches, die klar betitelten und prägnantormulierten Kapitel das Nachschlagen von Informationen.

Kurzum der Erwartungshorizont ist locker erfüllt.Major Kritik: das Buch hat noch ein dezidiertes Kapitel zu der

ontrastmittelapplikation verdient. Das Verständnis um die Ein-üsse der KM-Menge, des -flusses und der Iodkonzentration isticht minder wichtig als die Gerätetechnologie. Gerade diese Infor-ationen können sehr einleuchtend, passend zum Konzept des

uches in Diagrammen dargestellt werden. Minor Kritik: ein kurzesapitel hätte den besonderen Anforderungen bei anatomischen,aläo-archäologischen und forensischen Fragestellungen gewid-et werden können.Fazit: verständlich geschriebenes, didaktisch wertvolles,

nschaulich bebildertes, alltagstauliches Nachschlagwerk, das ineder radiologischen Abteilung für alle zugänglich vorgehalten

erden sollte. Der Preis ist mehr als gerechtfertigt.

Attila KovacsLübeck, Germany

E-mail address: [email protected]

oi:10.1016/j.aanat.2011.08.001

ws 553

Buchbesprechung

Eckhardt, Anke. Praxis LWS-Erkrankungen – Diagnose undTherapie. 400 S., 290 Abb., Hardcover. EUR (D) 119,95; EUR (A)123,31; CHF 161,00. Springer: Heidelberg 2011. ISBN: 978-3-540-88505-4.

Rückenschmerzen gehören in der primärärztlichen Praxis zuden am häufigsten angegebenen Beschwerden. Obwohl 80 bis90% aller Rückenschmerzen mit und ohne Behandlung innerhalbvon sechs bis acht Wochen abklingen, sucht jeder zweite Patientdes Orthopäden und mindestens jeder zehnte Patient des Allge-meinarztes seinen Arzt wegen Rückenschmerzen auf. Auch unterden Jugendlichen klagen bis zu 45% der Mädchen und bis zu 20% derJungen zum Teil bereits wöchentlich über Schmerzen im Schulter-und Nackenbereich. Da diese Beschwerden im Laufe des Alters miteinsetzenden degenerativen Veränderungen immer häufiger wer-den, ist es von evidenter Bedeutung, sogenannte ,,unspezifische”Rückenschmerzen von Krankheitsbildern zu unterscheiden, diegezielt therapiert werden müssen. Darüber hinaus gilt es bei Rück-enschmerzerkrankten eine Chronifizierung zu vermeiden, die dafürbekannten Risikofaktoren zu erkennen und gezielt anzugehen.

Hierfür liefert das vorliegende Buch nicht nur theoretis-che Grundlagen für die pathophysiologischen Mechanismender Schmerzentstehung in der Wirbelsäule, auch im Hinblickauf psychosomatische Mitbeteiligungen, Überlagerungen undChronifizierungsmechanismen, sondern bespricht auch zugrundeliegende Diagnosen und zielgerichtete Therapieformen.

Das komplexe Thema wird durch klare Definitionen der unter-schiedlichen Rückenschmerztypen, den Warnhinweisen (,,Redand yellow flags”) und Querverweisen zu Leit- und Ver-sorgungsrichtlinien aufgeschlüsselt und so dem Leser nahege-bracht.

Erfreulich selbstverständlich wird immer wieder der bekan-nte psychosomatische Hintergrund, vor allem bei chronischenRückenschmerzpatienten, sowohl aus Patienten- als auch ausBehandlersicht (Rolle des omnipotenten Helfers aufgeben, Grenzender Behandlungsmöglichkeit eingestehen) dargestellt.

In acht zum Teil weiter untergliederten Kapiteln werden nebender differenzierten Diagnostik therapeutische Möglichkeiten ein-schließlich alternativer Verfahren

(Neuraltherapie, Blutegeltherapie, etc.) mit deren Evidenzlagevorgestellt und differenzierte, meist minimalinvasive operativeVerfahren abgehandelt. Schließlich runden Konzepte zur Rehabil-itation und Grundsätze der Begutachtung von Erkrankungen derLendenwirbelsäule das Buch ab.

In formaler Hinsicht sind alle Kapitel gut lesbar formuliert undSachverhalte durch anschauliche Graphiken verdeutlicht. Farblichabgehobene Zusammenfassungen ermöglichen es, sich schnelleinen Überblick über die jeweiligen Themengebiete zu verschaffen,um bei Bedarf ,,in die Tiefe” gehen zu können.

Aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes und der gut ver-ständlichen Abfassung eignet es sich besonders für hausärztlichtätige Kolleginnen und Kollegen. Auch Fachärzte für Orthopädieund Unfallchirurgie finden hier aufgrund der umfassendenund gut fundierten Darstellung des Gesamtgebietes der LWS-Erkrankungen ein handliches Nachschlagewerk auch für spezielleFragestellungen.

M. RussliesLübeck, Germany

E-mail address: [email protected]

7 July 2011

7 July 2011doi:10.1016/j.aanat.2011.07.001