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Universität Regensburg Wie schreibe ich eine Seminararbeit im Studiengang Bachelor/Master Erziehungswissenschaft? (Version 4.2) c Allgemeine Pädagogik

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Universität Regensburg

Wie schreibe ich eine Seminararbeitim Studiengang Bachelor/Master

Erziehungswissenschaft?

(Version 4.2)

c© Allgemeine Pädagogik

Zusammenfassung

In diesem Dokument sind die wichtigsten, wissenschaftlichen Richtlinien, Kri-terien sowie stilistische Erfordernisse für wissenschaftliche Arbeiten im Stu-diengang Bachelor/Master Erziehungswissenschaft der Universität Regensburgzusammengefasst. Es ist als Hilfestellung für die Ausarbeitung von Seminar-arbeiten gedacht und gibt hierzu einige zusätzliche Tipps. Obwohl die bespro-chenen Richtlinie in diesem Dokument speziell auf Seminararbeiten bezogenwerden, können diese Richtlinien auch bei der Erstellung von z.B. Bachelorar-beiten hilfreich sein.

Impressum

UR – Universität RegensburgInstitut für PädagogikLehrstuhl für Pädagogik IIIProf. Dr. Hans Gruber

Universitätsstraße 31D–93053 Regensburg

Redaktion:Dipl.-Päd. Markus Hirschmann@: [email protected]−regensburg.dem: www.uni−regensburg.de

Stand: 20. Juni 2013

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 3

2 Organisatorisches 3

3 First Steps 43.1 Aufbau einer Seminararbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43.2 Die Themenwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53.3 Die Literaturrecherche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63.4 Die Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

4 Die Zusammenfassung 9

5 Die Einleitung 10

6 Der Hauptteil 11

7 Abbildungen und Tabellen 11

8 Das Zitieren 138.1 Formale Richtlinien für das Zitieren . . . . . . . . . . . . . . . . . 138.2 Beispiele für richtiges Zitieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

9 Die Schlussbetrachtung/Der Ausblick 15

10 Das Literaturverzeichnis 15

11 Tipps für die Erstellung einer Seminararbeit 1711.1 Innere Gliederung und Sprachstil . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1711.2 Seitengestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1811.3 Die Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

12 Das Zeitmanagement 22

13 Fragenkatalog für das Dozentengespräch 2313.1 Zum Thema der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2313.2 Zu den relevanten Theorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2313.3 Zur Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2313.4 Zu den weiteren Eigenleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2513.5 Zur äußeren Gestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2513.6 Zur Zeitplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

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1 Einleitung

In diesem Dokument wird ein allgemeiner Überblick über die wissenschaftli-chen Kriterien und Verfahrensweisen bei der Erstellung einer wissenschaftli-chen Seminararbeit gegeben. Die im Folgenden besprochen Richtlinien helfenaber nicht nur bei der Erstellung einer Seminararbeit. Auch bei der Entwick-lung und Strukturierung einer Bachelorarbeit können die nachfolgend darge-stellten Punkte hilfreich sein. Die einzelnen Richtlinien werden am Beispieleiner Seminararbeit dargestellt.

In einer Seminararbeit soll in einer begrenzten Zeit ein auf das Seminar be-zogenes Thema wissenschaftlich bearbeitet werden. Grundsätzlich ist hierfüreine, nach den Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten erstellte Vertiefungdes Referatsthemas durch weitere, selbst zu recherchierende Literatur anzu-streben. Natürlich besteht hier auch die Möglichkeit, sich auf eine relevanteTeilfragestellung des Referats zu beschränken und diese unter Berücksichti-gung weiterer Literatur zu bearbeiten. In jedem Fall sollte jedoch der inhaltli-che Bezug zur Gesamtthematik des Seminars bzw. zum Referatsthema immererkennbar bleiben. Dies wird dadurch gewährleistet, dass die inhaltliche Ver-ortung der Seminararbeit in den für das Seminar eigenen und spezifischentheoretischen Rahmen (Schwerpunkt) erfolgt.

Grundsätzlich besteht eine Hausarbeit mindestens aus:

– einer Zusammenfassung, in der ein kurzer Überblick über Problemstel-lung, relevante Theorien sowie zentrale Schlussfolgerungen gegeben wird,

– einer Einleitung, in der ein Problemaufriss skizziert, die konkrete Fra-gestellung dargelegt und über Vorhaben und Vorgehensweise informiertwerden sollte,

– einem Hauptteil, in dem die Fragestellung zu bearbeiten ist,– einer zusammenfassenden Schlussbetrachtung und kritischer Würdigung

in perspektivischer Sichtweise

2 Organisatorisches

Im folgenden zunächst die organisatorischen Richtlinien für Seminararbei-ten:

(1) Gemäß der Formel Leistung =Arbeit

Zeitwird bei Seminararbeiten die Leis-

tung und nicht die Arbeit bewertet. Die Fertigstellung der Seminararbeitsoll daher fristgerecht erfolgen. Fristverlängerungen sind nicht üblich.Falls dennoch notwendig müssen diese mit dem jeweiligen Seminarleiterabgesprochen werden.Die Seminararbeiten sollten, um ggf. auftretende Rückfragen organisato-

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risch zu erleichtern, mit Name, Immatrikulationsnummer, Postadresse bzw.Email-Adresse, Semesterzahl und Abgabedatum versehen sein. (Vgl. Kap.11, Seite 17)

(2) Die Anfertigung der Arbeiten ist auch in Gruppen zulässig. Jedoch solltenes nicht mehr als vier AutorInnen sein.Im Hinblick auf die gegen Ende des Studiums anstehende Bachelorarbeit,die selbständig und eigenverantwortlich verfasst werden muss, ist drin-gend angeraten, so viele Hausarbeiten wie möglich in Einzelarbeit anzufer-tigen.Bei Gruppen-Hausarbeiten gilt zu beachten, dass durch namentliche Kenn-zeichnung im Inhaltsverzeichnis die Zuordnung der einzelnen Textteile zuden jeweiligen Verfassern erkennbar und gewährleistet ist. Es gibt grund-sätzlich keinen Leistungsnachweis auf Tätigkeiten, die sich nur auf dasTippen o.ä. beschränken.

(3) Die Möglichkeit zu einem Feedback zur Seminararbeit (Benotung usw.)besteht nach Vereinbarung mit dem jeweiligen Dozenten.

Vor allem zu Beginn des Studiums ist das Schreiben einer Arbeit mit vielenFragen und Unklarheiten verbunden. Nicht nur die Qualität des Inhaltes, son-dern auch der formale Aufbau sind von großer Bedeutung, wenn das Ziel ei-ne erfolgreiche Bewertung der Seminararbeit ist. Im folgenden werden hierdie Rahmenbedingungen, die Kriterien und die stilistischen Erfordernisse be-schrieben, um den Anforderungen an eine erfolgsversprechende Seminararbeitgerecht zu werden.

3 First Steps

3.1 Aufbau einer Seminararbeit

Hausarbeiten bestehen aus der in wissenschaftlichen Arbeiten üblichen Triasvon Einleitung, Hauptteil und Schlussbetrachtung.

Die Einleitung (vgl. Kapitel 5, Seite 10) ist hierbei nicht nur zu verstehen alsHinführung zum Thema, sondern als Darstellung des Problemrahmens, d.h.als inhaltliche Verortung und Einbettung des Themas in die Gesamtthematikdes Seminars. Gleichzeitig und notwendigerweise ist die Einleitung der Ort, andem zunächst spezifische Einzelprobleme erkannt und deren Lösung in Aus-sicht gestellt werden. Gelingt es, diese Probleme auf eine zentrale Fragestel-lung zu fokussieren, sind somit weitere Überlegungen sozusagen ins „Rollen“gebracht. Unweigerlich gekoppelt an die Problemdefinition ist zudem eine Vor-ankündigung des strukturellen Vorgehens in der Arbeit, die Frage also, was inwelchem Teil bzw. Kapitel behandelt wird. Somit wird auch in dieser Hinsicht

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über Vorhaben und Intention der Arbeit von Beginn an Orientierung verschafft.Eine kurz angedeutete Verlaufsskizze genügt hier.

Bei entsprechender Umformulierung der zentralen Fragestellung - durchaus zuverstehen als konkreten Fragesatz - ist eine treffsichere Titelformulierung derArbeit gewährleistet.

Der Hauptteil (vgl. Kapitel 6, Seite 11) ist das eigentliche Diskussionsforumder Arbeit. Hier sollten die in der Einleitung angerissenen Problematiken inklar strukturierter und präzise formulierter Weise diskutiert werden. Unaus-weichliche Notwendigkeit für eine wissenschaftliche Diskussion ist eine breiteLiteraturrecherche und -einbindung, um dem Anspruch der Wissenschaftlich-keit (intersubjektive Nachvollziehbarkeit, -prüfbarkeit) Rechnung zu tragen.Abschweifungen vom Thema, Wiederholungen und eine „geschraubte“ Aus-drucksweise sind jedoch zu vermeiden. Insgesamt sollte es Ziel sein, verschie-dene Positionen aus der wissenschaftlichen Literatur und deren alternierendeSichtweisen zum Thema mit Hilfe von hermeneutischen bzw. empirischen Me-thoden kritisch zu diskutieren und in pädagogischer Hinsicht Perspektivenaufzuzeigen. Das Obligat der begründeten Argumentation sollte hierbei immerBerücksichtigung finden.

Die Schlussbetrachtung/Der Ausblick (vgl. Kapitel 9, Seite 15) dient einerseitsdazu, die Ergebnisse der Diskussion gebündelt festzuhalten und zunächst nurdeskriptiv darzulegen. Andererseits bietet sie Raum für eine möglicherweisepositiv als auch negativ ausfallende kritische Würdigung bzw. Bewertung desvorher im Hauptteil Diskutierten, an die sich ein Ausblick anschließt. Bei alldem ist gefordert, dass Studierende hierbei durchaus auch eigene Schlussfol-gerungen ziehen. Dies sollte jedoch nicht allein auf eine subjektive Meinungs-oder Spekulationsäußerung beschränkt bleiben, sondern sich auch in objekti-ver wie begründeter Form an die Überlegungen (Ergebnisse) der Arbeit logischanschließen.

Im Hinblick auf die logische Kohärenz der Arbeit wird empfohlen, vor der Bear-beitung eine Gliederung zu erstellen. Hier ist es dienlich, sich stets begründeteKlarheit über die Frage der inhaltlichen Positionierung dieses oder jenes Kapi-tels, Unterkapitels usw. in der numerischen Abfolge zu stellen.

3.2 Die Themenwahl

Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Seminararbeit ist die richtige Wahleines passenden Themas. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ist dasThema vom Dozenten bereits vorgegeben oder man erstellt sich das Thema imRahmen des Seminarinhaltes selbst.

Grundsätzlich sollte man bei der Wahl des Themas auf das Referatsthema

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Bezug zu nehmen, wobei durchaus die Möglichkeit besteht, sich auf eine re-levante Teilfragestellung des Referats zu beschränken. Bei der Auswahl desselbstgewählten Themas sollte man sich zunächst über folgende Fragen Klar-heit verschaffen:

(1) Welches Themengebiet hat mich im Rahmen meines Seminars besondersinteressiert? Das Interesse für ein Gebiet ist das Wichtigste bei der Wahleines passenden Themas. Inwieweit kann oder soll mein Referat in dieSeminararbeit einfließen? Falls in einem Seminar bereits ein Referat ge-halten wurde, ist es oftmals sinnvoll, dass das Seminarthema aus demgleichen Bereich gewählt wird. Die basale Theoriearbeit für die Seminar-arbeit ist somit bereits während des Semesters erledigt worden.

(2) Kann ich mein Thema noch weiter eingrenzen? Bei einer guten Seminar-arbeit ist es wichtig, weniger in die Breite als vielmehr in die Tiefe desThemas zu gehen. Das bedeutet: Bei einem zu allgemein gehaltenen The-ma besteht die Gefahr, über die reine Aufzählung von bereits bekanntenTheorien nicht hinauszukommen, anstatt eine gezielte Theorie von ver-schiedenen Seiten zu beleuchten.

(3) Ist mein Thema für eine Seminararbeit geeignet? Hierzu sollte jeder sichfolgende Gedanken machen: Ist das Thema nicht (a) zu trivial, (b) zu all-gemein, (c) zu umfangreich oder (d) zu bestimmt gewählt? So ist es zumBeispiel sinnlos, das Gesetz der Schwerkraft für den Gültigkeitsbereichder Erde in Frage zu stellen.

(4) Hat mein Thema Gültigkeit für den Inhalt des Seminars? Eine Seminar-arbeit sollte sich sinnvollerweise auf einen ausgewählten Abschnitt desSeminarinhalts beziehen, um als solche eine Legitimation zu haben. ImAllgemeinen zeigen sich die Seminarleiter sehr flexibel in Bezug auf dasvon den Studenten vorgeschlagene Seminararbeitsthema. Die Dozentenvertreten hier größstenteils die Ansicht, dass eine Seminararbeit darüberAuskunft geben soll, inwieweit sich die Studierenden mit einem Themaauseinandergesetzt und welchen Wissenszuwachs sie hierbei erlangt ha-ben.

Das bedeutet, es wird weniger das Thema als solches bewertet, sondern viel-mehr die konkrete Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung.

3.3 Die Literaturrecherche

Findet sich überhaupt Literatur zu meinem Thema? Es sollte bereits im Vorfeldabgeklärt werden, ob zu dem gewählten Thema Primär- bzw. Sekundärlitera-tur existiert. Es ist nicht Aufgabe einer Seminararbeit, neue Gebiete zu erfor-schen, sondern bereits bekannte Theorien auf ihre Bedeutung, Gültigkeit undAuswirkung hin zu untersuchen.

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Wie suche und finde ich meine Basisliteratur? Grundlagenliteratur ist meistensdie im Seminar verwendete Referatsliteratur. Zwar kann auch der Seminarlei-ter als Anlaufstelle für relevante Literatur dienen, doch werden von ihm nurHinweise auf Grundlagen- und weiterführende Literatur gegeben. Die eigen-ständige Literaturrecherche gehört bei wissenschaftlichen Arbeiten zu den zuerbringenden Leistungen. An der eigenen Literaturrecherche führt also meis-tens kein Weg vorbei. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten:

(1) Die bekannteste ist die Suche in der Bibliothek selbst. Mit Hilfe des aus-liegenden Schlagwortverzeichnisses kann man zu seinem Thema weitereTexte und Aufsätze finden.

(2) Auch der Blick in eines der vorhandenen Lexika weist oftmals den Weg zuweiteren Autoren, die zu dem gewählten Thema Literatur veröffentlichthaben.

(3) über das Literaturverzeichnis der Basisliteratur lassen sich ebenfalls in-teressante Primärstellen finden. Nur sollte man sich nicht ausschließlichdarauf beschränken.

(4) Die eleganteste Lösung ist die Literaturrecherche am Computer. Diese Artder Suche ist sowohl in der Bibliothek selbst als auch in den CIP-Poolsmöglich. Erfahrungsgemäß ist es leichter, in der Bibliothek einen freienRechner für die Literaturrecherche zu ergattern.Im Bibliotheksbestand der Universität Regensburg erfolgt ein Compu-terrecherche mit Hilfe des OPAC-Programms. Nach dem Start des Pro-gramms hat man die Auswahl zwischen der Standard- und der Exper-tensuche. Wir beschränken uns hier in dieser kurzen Einführung auf dieStandardsuche, die in den allermeisten Fällen ausreichend ist.Wir empfehlen folgende, für Seminararbeiten meist ausreichende Vorge-

Tipp

hensweise: In das Feld Schlagwörter wird der Begriff eingegeben, welcherdas gewählte Thema am besten repräsentiert, und mit Enter bestätigt.Der Computer startet den automatischen Suchlauf. Nach dessen Been-digung erscheint ein Fenster mit der Gesamt-Treffermenge. Bei zu vielenVorschlägen sollte die Suche weiter eingegrenzt werden. Dies geschieht,indem unter dem Menüpunkt Suchhistorie bei Suchanfrage auf den Hy-perlink in die Suche übernehmen geklickt wird und in die Suchmaskeein neues Schlagwort gesetzt wird. Sollte einmal ein Suchkriterium nichtangenommen werden, da es der Computer nicht kennt, besteht die Mög-lichkeit ein ähnliches Schlagwort einzugeben. (Diese Vorgehensweise wirdeigentlich immer empfohlen, denn vielfach finden sich dadurch noch wei-tere interessante Titel.) Selbstverständlich kann in der Suchmaske auchnach Autoren und Titeln gesucht werden. Aus der Trefferliste können nuneinzelne Titel angeklickt und dadurch alle Informationen zu diesem Titeleingesehen werden. Von besonderer Bedeutung ist hier der Ausleihort,der über die sogenannte Notation (diese bitte gut notieren!) codiert ist.Die Notation definiert, in welcher Teilbiblothek und in welchem Regal das

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Expertise

Zusammenfassung

1 Einleitung

2 Grundannahmen der Expertiseforschung2.1 Expertise als Forschungsgebiet der Berufs- und Wirtschaftspädagogik2.2 Auffassungen von Expertise

3 Expertiseforschung3.1 Methoden der Expertiseforschung3.2 Befunde der Expertiseforschung

4 Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildung 1. Beispiel einer Gliederung

Buch gefunden werden kann. Steht das Buch nicht in den Präsenzbiblio-theken, sondern im Magazin, so kann das Buch bestellt werden und liegtin der Regel am nächsten Tag zur Abholung an der Ausleihtheke bereit.

3.4 Die Gliederung

Die Gliederung stellt das Grundgerüst einer jeden guten Seminararbeit dar.Es ist wichtig, die Gliederung sorgfältig vor dem eigentlichen Schreiben derSeminararbeit zu erarbeiten und vorab von dem zuständigen Dozenten bestä-tigen zu lassen, um einer Themaverfehlung entgegenzuwirken. Es empfiehltsich in den meisten Fällen, eine Gliederung mit höchstens zwei bis drei Ebe-nen zu erstellen. Dies bedeutet, dass die Oberpunkte nur maximal ein biszwei Unterebenen enthalten. Ferner sollen in der Gliederung einer Arbeit diedazugehörigen Seiten aufgelistet werden, damit ein zielgerichtetes bzw. inter-essengeleitetes Suchen möglich ist. Als Überschrift einer Gliederung steht im-mer das Thema der Arbeit, danach folgt die Zusammenfassung (vgl. Kapitel4, Seite 9). Danach folgt, als erster nummerierter Gliederungspunkt, die Ein-leitung. Hieran schließen die Gliederungspunkte des Hauptteils an, ohne denBegriff Hauptteil zu erwähnen. Als vorletzter Punkt der Arbeit, folgt der PunktSchlussbetrachtung/Ausblick und abschließend der Punkt Literaturverzeich-nis (vgl. Kapitel 10, Seite 15). Pro Gliederungspunkt sollte mindestens einehalbe Seite Text vorhanden sein, vorzugsweise mehr. Die Unterteilung solltein sich stimmig sein: Einige größere Themenbereiche als Gliederungspunkteerster Ebene, die in sich wieder in Gliederungspunkte zweiter Ebene unterteiltwerden. Achtung: Auf einen Punkt 1.1 muss auch ein Punkt 1.2 folgen. Tabelle1 auf Seite 8 zeigt ein Beispiel einer solchen Gliederung

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4 Die Zusammenfassung

Am Anfang einer jeden fertiggestellten Arbeit, sei es eine Seminararbeit, eineÜbersichts- oder eine empirische Arbeit, findet sich immer die Zusammen-fassung der Arbeit, im Englischen Abstract genannt. Sinn und Zweck einerZusammenfassung ist zum einem, den Leser vollständig über den Inhalt dernachfolgenden Arbeit zu informieren, zum anderen soll die Zusammenfassungdie Neugier und das Interesse des Lesers wecken und diesen zum Weiterle-sen animieren. Es spiegelt in einer stark gekürzten Form den Inhalt der Arbeitwider und informiert über folgende vier Aspekte: die Fragestellung, die Inter-pretation bei nicht empirischen Arbeiten, die Methode und die Ergebnisse beiempirischen Arbeiten.

Bei der Erstellung eines Abstracts sind fünf Stichpunkte von großer Bedeu-tung: Vollständigkeit, Genauigkeit, Objektivität, Kürze und Verständlichkeit.Dies bedeutet, dass die Zusammenfassung vollständig über alle relevanten In-halte der Arbeit informieren und ohne Rückgriff auf das Original begreiflichsein sollte und dass hierbei formale Schwerpunkte, Meinungen und die imOriginal verwandten Fachausdrücke genauestens beibehalten werden sollen.Der Inhalt der Arbeit soll objektiv und ohne Bewertung wiedergegeben werden.Ferner ist es von besonderer Bedeutung, dass die Zusammenfassung einerArbeit für jeden Leser, sei dies ein Experte oder ein Novize, verständlich undnachvollziehbar ist.

Eine gute Möglichkeit, um die erstellte Zusammenfassung auf oben genann-Tipp

te Stichpunkte hin zu überprüfen, ist die Weitergabe an einen unbeteiligtenDritten aus einem anderen Fachbereich. Kann dieser aufgrund der vorliegen-den Zusammenfassung den Inhalt der Arbeit wiedergeben, ist die Zusammen-fassung gelungen, falls nicht, sollte sie nochmals überarbeitet werden. Abge-schlossen wird die Zusammenfassung mit einer Auflistung von Schlagworten.Schlagworte sind unter anderem diejenigen Begriffe, die für die Literaturre-cherche von Bedeutung waren.

Formale Richtlinien für die Zusammenfassung/das Abstract Zusammenfassungund Abstract stehen als alleinige Absätze auf einem neuen Blatt und folgen aufdie Verzeichnissübersicht (Inhaltsverzeichnis, Abbildungs- und Tabellenver-zeichnis). Sie werden ohne Einrücken der ersten Zeile im Blocksatz geschrie-ben. Die Zusammenfassung soll in Seminararbeiten nicht mehr als 10 Zeilenbetragen, das sind ungefähr 75-100 Wörter. Im Anschluss an die Zusammen-fassung stehen in einer neuen Zeile die Schlagworte der Arbeit. Diese Zeilebeginnt mit dem Begriff Schlagworte (kursiv), gefolgt von einem Doppelpunkt.Anschließend folgen die einzelnen Schlagworte, die alphabetisch sortiert undmit einem Semikolon getrennt werden. Nach dem letzten Schlagwort folgt keinPunkt. Die Zusammenfassung sollte immer 2 pt kleiner formatiert werden als

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Basierend auf dem Sozialisationsgedanken soll in dieser Arbeitein Überblick über den Einfluss von Fernsehwerbung bei Kinderngegeben werden. Vorerst werden im Groben Ziele, Methoden, Wir-kung und Folgen der Werbemaßnahmen dargestellt. Darauf auf-bauend werden die das Kind betreffenden Werbewirkungen (Zie-le, Auswirkungen, Identifikation) und das Fernsehverhalten derKinder untersucht. Kinder investieren augenscheinlich viel Zeitin das Medium Fernsehen und konsumieren von daher ebenfallsintensiv Werbespots. Die hieraus resultierenden pädagogischenKonsequenzen für die Erzieher besitzen hohe Priorität (Interes-se, Vorbild, Erziehung zu kritischen Konsumenten). Es werdenVorschläge gegeben, wie Erzieher die Wirkung von Werbemaß-nahmen auf ihre Kinder in positive Bahnen lenken können.Schlagworte: Fernsehwerbung; Kinder- und Massenmedien; So-zialisation; Werbung

Abbildung 2. Beispiel einer Zusammenfassung

der normale Fließtext. Abbildung 2 auf Seite 10 zeigt eine Zusammenfassungeiner nicht-empirischen Beispiel-Arbeit.

In umfassenden empirischen Arbeiten wird aufgrund der internationalen Wich-tigkeit der Arbeit die Zusammenfassung ins Englische übersetzt. Diese Zusam-menfassung erhält dann den Titel Abstract und wird analog zu den Richtliniender Zusammenfassung formatiert und auf die gleichen Seite, wie die Zusam-menfassung gesetzt.

5 Die Einleitung

Die Einleitung ist keineswegs nur eine Hinführung zum Thema, sondern solltebereits den gegebenen Problemrahmen vorstellen, Einzelfragestellungen an-sprechen und die Arbeit in die Gesamtthematik des Seminars einbetten. Ins-besondere sollte sie darüber Auskunft geben, warum gerade diese Arbeit un-bedingt lesenswert und interessant ist.

Unter diesen Aspekten empfiehlt es sich, die Einleitung pointiert anzufangen,um dann nach einem einführenden, unterhaltsamen Satz auf das Thema derArbeit überzuleiten. Im weiteren Verlauf der Einleitung sollten die relevantenProbleme auf eine zentrale Fragestellung fokussiert und die weiteren Überle-gungen damit ins Rollen gebracht werden. Das zentrale Ziel der Arbeit kanndurchaus in einem einzelnen, besonders hervorgehobenen Fragesatz genanntwerden.

Wichtig für die Einleitung ist auch eine strukturelle Übersicht der einzelnenTeile dieser Arbeit, um dem Leser bereits zu Beginn eine Orientierung anzu-bieten.

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6 Der Hauptteil

Das Ziel des Hauptteils ist die Diskussion von Theorien und Befunden zumgewählten Thema und nicht das alleinige Aneinanderreihen von Theorien, daletztere dem Dozenten hinreichend bekannt sind. Der Seminarleiter interes-siert sich im Hauptteil einer Seminararbeit vielmehr dafür, wie für oder gegeneine Theorie überzeugend argumentiert wird, aufgrund welcher Aspekte derVerfasser eine Theorie entwertet oder bestätigt, um sie vorläufig für die eige-ne Arbeit als brauchbar oder nutzlos werten zu können. Dies bedeutet, dassdie Theorien kritisch reflektiert und mit anderen Theorien konfrontiert werdenmüssen.

Der Hauptteil bei empirischen Arbeiten befasst sich mit der Problemstellung,der anschließenden Darstellung der theoretischen Positionen und der Beant-wortung der Fragestellung. Selbstverständlich kann das Ergebnis der Arbeitauch lauten, dass im Rahmen der vorgegebenen Theorien keine Lösung derFragestellung gefunden werden kann.

Um den inhaltlichen roten Faden im Hauptteil auch für den Leser offensicht-lich werden zu lassen und sein Interesse zu halten, bietet es sich an, am Endeeines bedeutenden Absatzes den Leser wissen zu lassen, wie es jetzt weiter-geht und dass die folgenden Zeilen neue Gedankengänge in sich bergen undvon daher auf jeden Fall gelesen werden sollten.

Ferner dürfen im Hauptteil der Seminararbeit keine persönlichen Vermutun-gen oder Meinungen eingebracht werden, die nicht durch die Angabe einerQuelle belegbar sind. Der Gebrauch von Primär- und Sekundärliteratur stelltsomit die Basis einer jeden Seminararbeit dar. Grundsätzlich ist es aber rat-sam, sich hauptsächlich auf Primärliteratur zu stützen.

7 Abbildungen und Tabellen

Abbildungen und Tabellen werten die Arbeit im allgemeinen inhaltlich undformell enorm auf. Es muss nur darauf geachtet werden, dass für den Leser dieWichtigkeit gerade dieser Abbildung/Tabelle einsichtig wird. Die Abbildungenund Tabellen sind in den Fließtext mit einzuarbeiten und sollten dabei nichtden Seitenspiegel verzerren, das heißt, dass insbesondere die Beibehaltung derSeitenränder gewährleistet ist.

Werden zahlreiche Grafiken und Tabellen in der Arbeit verwendet, so empfiehltes sich diese für eine übersichtlichere Strukturierung kapitelweise fortlaufendzu nummerieren. Zusätzlich solltensie stets beschreibende Kurztexte erhal-ten. (z.B. Abbildung 3.1. Entwicklung der Studierendenzahl an der Universität

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Regensburg zwischen 1980 und 2010). Werden hingegen nur wenige Grafikenund Tabellen eingebunden, so kann auf eine kapitelunabhänige fortlaufendeNummerierung zurückgegriffen werden. Laut Deutscher Gesellschaft für Psy-chologie werden Tabellen immer über der Tabelle, Grafiken hingegen unter derAbbildung nummeriert und kommentiert. Dieser Richtlinie ist auch in Semi-nararbeiten zu folgen.

Durch die Einbettung einer Grafik sollte der Fließtext nicht über Gebühr zer-rissen werden (Das geschieht immer dann, wenn die Grafik so groß ist, dass sieeine neue Seite benötigt. Auf der vorherigen Seite findet sich dann leider nureine halbe beschriebene Seite. In diesem Fall lieber die Grafik auf der nächs-ten Seite platzieren und im Text darauf verweisen.) Bei Tabellen ist darauf zuachten, dass sie nicht durch einen Seitenumbruch auseinandergerissen wer-den. Zur Vermeidung dieses Fehlers gilt analog der oben genannte Tipp für dieEinbettung von Grafiken.

Die Formatierung der Tabellen erfolgt ebenfalls nach den Richtlinien der Deut-schen Gesellschaft für Psychologie. Laut deren Empfehlung sollen Tabellen mitso wenig Strichen wie möglich formatiert werden. Im Normalfall besteht eineTabelle aus der Tabellenüberschrift (Nummerierung und Kommentierung), ei-ner Tabellenbeschriftung, in dem die Bedeutung der dargestellten Daten er-schlossen wird und dem Tabellenrumpf, der die Daten enthält. Beide Teilesollen durch einen Querstrich voneinander getrennt werden, die komplette Ta-belle wird ebenfalls durch Querstriche oben und unten abgeschlossen. Auf dieVerwendung von Längsstrichen sollte verzichtet werden. Abbildung 3 auf Seite12 illustriert dies.

Optional kann ein Abbildungs- und/oder Tabellenverzeichnis aufgeführt wer-den, um dem Leser einen Überblick über alle im Dokument zu findenen Gra-fiken und Tabellen zu ermöglichen. Wird ein Abbildungs- und/oder Tabellen-verzeichnis gewünscht, so werden sie auf der dem Inhaltsverzeichnis folgendenSeite eingefügt.

Tabelle 1. Gruppenunterschiede

Gruppe 1 Gruppe 1M (SD) M (SD) F(1.206) p

Interesse 2.90 (0.78) 3.01 (0.71) 1,89 n.s.Motivation 3.01 (1.03) 3.14 (0.91) 4.57 <.05Kompetenz 3.35 (0.86) 3.41 (0.89) <1 n.s.

Abbildung 3. Beispiel einer tabellarischen Darstellung von Daten

Abbildungen und Tabellen, die unverändert oder geringfügig modifiziert ausBüchern, Aufsätzen, Skripten oder dem Internet entnommen wurden, sind mit

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einer Quellenangabe zu versehen:

– Bei unveränderter Übernahme:Quelle: Issing (1997), S. 56.

– Bei Modifikation:In Anlehnung an Issing (1997), S. 56. oder vgl. Issing (1997), S. 56.

Die Quellen sind selbstverständlich auch im Literaturverzeichnis anzugeben.

8 Das Zitieren

8.1 Formale Richtlinien für das Zitieren

Die Verwendung fremden Gedankengutes ist deutlich zu kennzeichnen. Fürdie Quellenangabe von Primär- oder Sekundärliteratur gibt es mehrere Mög-lichkeiten. Zum einen kann im Text ein Kurzhinweis auf den Autor gegebenwerden. Hierzu führt man den Familiennamen des Autors und das Erschei-nungsjahr des Werkes, auf welches man sich bezieht, auf. Ist der Name desAutors Bestandteil des Textes, erscheint das Erscheinungsjahr nach dem Au-tor in Klammern:

In Anlehnung an Gruber (2007) kann Expertiseerwerb anhand fol-gender Prozesse definiert werden. . .

Soll eine Aussage ohne speziellen Hinweis im Text belegt werden, so erscheintanschließend in Klammern der Autor und die Jahreszahl des Erscheinungs-jahrs, durch ein Komma getrennt:

Erfahrung wird somit zur Reorganisation des Wissens (Gruber, 2007). . .

Diese Richtlinie des Belegens einer Aussage ist in gleicher Form auch für meh-rere Autoren eines Werkes zu verwenden. Man beachte, dass dabei die einzel-nen Namen innerhalb einer Klammer mit „&“ und außerhalb einer Klammermit „und“ verbunden werden :

Lerche und Gruber (2009) beschreiben ...oder:Mittels der Netzwerkforschung (Gruber & Rehrl, 2009) kann gezeigtwerden, ...

Mehr als zwei Autoren werden im Text beim ersten Zitieren vollständig (Gart-meier, Hetzner, Gruber & Heid, 2009), im folgenden unter Nennung des erstenAutors und der Abkürzung et al. (Gartmeier et al., 2009) gebraucht. Bei einemAufsatz mit mehr als sechs Autoren wird von dieser Abkürzungsmöglichkeitbereits beim ersten Mal Gebrauch gemacht.

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Zum anderen gibt es die Möglichkeit, fremdes Gedankengut in Form von Ori-ginalzitaten in die eigene Arbeit einzubauen. Kurze Originalzitate sollen sinn-voll in den Text miteingebunden und durch Anführungsstriche von dem selbstverfassten Text abgehoben werden. Am Ende des Zitats stehen Autor, Erschei-nungsjahr des Werks und die Seitenzahl. Die Seite wird hierbei mit einem „S.“abgekürzt. Für das Zitieren von Sekundärliteratur gelten im wesentlichen dieselben Regeln wie für die Primärliteratur. Es müssen lediglich beide Quellengenannt werden, wobei die Primärquelle als erste zu nennen ist. Die Sekun-därquelle wird mit einem zitiert nach an die Primärquelle angeschlossen. Bei-spiel:

Für die Konzeption von Online-Bildungsmaßnahmen müssen fol-gende fünf Prinzipien beachtet werden (Born, 2007, zitiert nach Han-sen & Gruber, 2009). . .

Jedoch sollten wörtliche Zitate so wenig wie möglich verwendet werden bzw.nur dann, wenn sie der Pointe eines Satzes dienlich sind. Die anfangs vorge-stellte Methode der sinngemäßen Wiedergabe ist die bei weitem elegantere.

8.2 Beispiele für richtiges Zitieren

Kürzere Zitate werden in den Satz integriert:

[. . . ] Ein hoher Expertisegrad wird in vielen empirischen Studien „vor allemmit einer umfangreichen Wissensbasis, reichhaltiger Erfahrung mit domänen-spezifischen Aufgabenstellungen, großem Problemlöseerfolg, Effizienz der Tä-tigkeit, geringer Fehlerquote und hoher Präzision assoziiert“ (Gruber, 2010, S.184) [. . . ]

Längere Zitate werden als eigenständiger Textblock abgesetzt:

[. . . ] Für eine qualitativ hochwertige wissenschaftliche Ausbildung von Studie-renden ist die alleinige Schaffung von Kursangeboten nicht ausreichend.

„Das Hauptaugenmerk der Qualitätssicherung sollte daher neben dengenannten organisationalen und technischen Aspekten, in den BereichenWissensvermittlung sowie Gestaltung und Unterstützung von Lernprozes-sen liegen. Wegen der veränderten Voraussetzungen für alle am Lernpro-zess beteiligten Personen (Kommunikationswege, soziale Präsenz, Infor-mationsaufbereitung, Selbststeuerungsanteil, Wissensverarbeitung usw.)müssen die didaktischen Aspekte bei der Gestaltung von Online-Lernange-boten im Hochschulbereich besonders berücksichtigt werden“ (Lerche &Gruber, 2009, S. 404).

Folglich ergibt sich für die Konzeption von Online-Lernarrangements [. . . ]

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9 Die Schlussbetrachtung/Der Ausblick

Der Ausblick erlaubt es dem Autor, seine persönliche Meinung, seine eigeneStellungnahme zum gewählten Thema zu äußern, ohne dass er diese wie imHauptteil belegen muss. Hier sollen jetzt die im Hauptteil erarbeiteten Hypo-thesen und Befunde dargestellt und in Hinblick auf die Fragestellung disku-tiert werden. Ferner ist es wichtig, im Ausblick zu betonen, weshalb hier wich-tige Arbeit geleistet wurde, dass man durch seine Arbeit der Problemstellungein großes Stück näher gekommen ist, aber dass dennoch viele Fragen (hierfürBeispiele nennen) offengeblieben sind, auf die in Zukunft verstärkt eingegan-gen werden sollte.

10 Das Literaturverzeichnis

Jede Seminararbeit schließt mit einem Literaturverzeichnis ab. In diesem fin-den sich alle Texte, die bei der Erstellung der Arbeit Verwendung gefundenhaben. Dies gilt auch für verwendete Sekundärliteratur. Allerdings sollte Se-kundärliteratur nur bei wirklich wichtigen Texten verwendet werden. Vielmehrist es ratsam, sich auf Primärliteratur zu beziehen.

Bei der Erstellung des Literaturverzeichnisses ist besonders auf die äußereForm zu achten:

– Die Literaturangaben müssen alphabetisch (nach Autor) geordnet sein.– Werden mehrere Werke eines Autors verwendet, die alle im gleichen Jahr

erschienen sind, so werden die Werke alphabetisch durchnummeriert.– Die Absätze sollten „hängend“ (siehe Beispiele) formatiert werden.– Die Angaben müssen sachlich richtig sein (keine Phantomliteratur).– Es sollten nur wissenschaftliche Arbeiten angegeben werden (keine „Boulevardblatt“-

Artikel).– Literaturangaben müssen gemäß den „Richtlinien für Manuskriptgestal-

tung“ angeführt werden.

Im folgenden nun die wichtigsten Beispiele für Angaben im Literaturverzeich-nis:

Das Zitieren von Zeitschriftenartikeln

<Autor[en]> (<Jahr>). <Titel des Artikels>. <Name der Zeitschrift>, <Band>,<Seitenzahlen>.

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Beispiel:

Gartmeier, M., Hetzner, S., Gruber, H. & Heid, H. (2009). Fehlerorientierungund Eigeninitiative im Bankensektor. Zeitschrift für Arbeits- und Organisati-onspsychologie, 53, 149-162.

Harteis, C., & Gruber, H. (2008a). How important is intuition for teaching ex-pertise in the field of adult education? Studies in the Education of Adults,40, 96-109.

Harteis, C. & Gruber, H. (2008b). Intuition and professional competence: Intui-tive versus rational forcasting of the stock market. Vocations and Learning:Studies in Vocational and Professional Education, 1, 71-85

Das Zitieren von Büchern

<Autor[en]> (<Jahr>). <Buchtitel>. <Verlagsort>: <Verlag>.

Beispiel:

Hawelka, B., Wendorff, J. & Gruber, H. (2006). Hochschuldidaktische Weiter-bildung in Bayern: Konzeption und Akzeptanz. Regensburg: Zentrum fürHochschul- und Wissenschaftsdidaktik.

Das Zitieren von Herausgeberwerken

<Autor[en]> (Hrsg.) (<Jahr>). <Buchtitel>. <Verlagsort>: <Verlag>.

Beispiel:

Hawelka, B., Hammerl, M. & Gruber, H. (Hrsg.) (2007). Förderung von Kompe-tenzen in der Hochschullehre. Theoretische Konzepte und ihre Implikation inder Praxis. Kröning: Asanger.

Das Zitieren von Beiträgen in Herausgeberwerken

<Autor[en]> (<Jahr>). <Beitragstitel>. In <Herausgebername[n]> (Hrsg.),<Buchtitel> (S. <Seitenzahlen>). <Verlagsort>: <Verlag>.

Bei englischen Werken wird anstelle von „Hrgs.“ „Ed.“ bzw. bei mehreren Her-ausgebern „Eds.“ verwendet. Zusätzlich werden die Seitenangeben mit „pp.“statt „S.“ eingleitet. Die Titel englischsprachiger Werke werden bis auf Anfangs-buchstaben und Eigennamen klein geschrieben

Beispiel:

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Gruber, H. & Rehrl, M. (2009). Netzwerkforschung. In R. Tippelt & B. Schmidt(Hrsg.), Handbuch Bildungsforschung (2. überarb. u. erw. Aufl., S. 471-514).Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften.

Gruber, H. & Stamouli, E. (2009). Intelligenz und Vorwissen. In E. Wild & J.Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 27-47). Heidelberg: Springer.

Hansen, K. & Gruber, H. (2009). Erwachsenenbildung – Konzepte, Methodenund Perspektiven. In M. Henninger & H. Mandl (Hrsg.), Handbuch Medien-und Bildungsmanagement (S. 41-54). Weinheim: Beltz.

Strasser, J. & Gruber, H. (2004). The role of experience in professional trainingand development pf psychological counsellors. In H. P. A. Boshuizen, R.Bromme & H. Gruber (Eds.), Professional learning: Gaps and transitionson the way from novice to expert (pp. 11-27). Dordrecht: Kluwer AcademicPublishers.

Das Zitieren von WWW-Seiten

<Autor[en]> (<Jahr >). <Titel des Aufsatzes>. [WWW-Dokument, entnommenam <Datum>]. URL <URL>.

Beispiel:

Frank, K. A. (2005). Introduction to the tools of social networks. [WWW-Dokument, entnommen am 20. Mai 2010]. URL http://www.msu.edu/~kenfrank/social network/Introduction to the Tools of Social Networks II.pdf.

11 Tipps für die Erstellung einer Seminararbeit

Abschließend sollen noch einige Tipps und Anregungen für die Anfertigung vonHaus- und Seminararbeiten gegeben werden. Besonders herauszustellen sindhier die Förderung der Lesbarkeit der Seminararbeit durch eine konsistenteinnere Glieder und wissenschaftlichen Sprachstil, eine gute Seitengestaltungsowie ein geübter Umgang mit der entsprechenden Software zur Erstellung derArbeit.

11.1 Innere Gliederung und Sprachstil

Eine gute Lesbarkeit einer Arbeit wird hauptsächlich durch die flüssige Dar-stellung der Informationen durch einen verständlichen Sprachstil gewährleis-tet. Es empfiehlt sich, vor allem darauf zu achten, dass die Sprache nicht„gekünstelt“ wirkt. Folglich sind sowohl Bandwurmsätze als auch Ein-Satz-Absätze zu vermeiden.

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Die gesamte Arbeit sollte durch einen wissenschaftlichen Sprachstil geprägtsein. Die Verwendung umgangssprachlicher sowie mundartlicher Formulie-rungen minder demzufolge die Qualität der Arbeit. Rechtschreibfehler wirkensich ebenfalls negativ auf den Gesamteindruck aus. Sicherlich ist es nahe-zu unmöglich, eine fehlerfreie Arbeit abzugeben, deshalb sind einige wenigeorthographische Fehler auch meist kein Grund für eine negative Bewertung.Dennoch ist es ratsam, die Arbeit von einer oder mehreren Personen hinsicht-

Tipp

lich Sprachstil und Rechtschreibfehler lesen zu lassen. Bei Verwendung vonMicrosoft Word bei der Erstellung der Arbeit lohnt es auch die automatischeRechtschreibprüfung zu nutzen. Diese Einrichtung eignet sich hervorragend,um grobe Schnitzer in der Rechtschreibung auszumerzen (izt → ist). Dennochweist auch die Rechtschreibprüfung einige gravierende Nachteile auf:

– Wörter, die im Zusammenhang falsch sind, jedoch eine korrekte Ortho-graphie aufweisen (z.B. fordern statt fördern) werden nicht als Fehler er-kannt, sind jedoch im Text sachlich unrichtig.

– Interpunktionsfehler erkennt das Programm gleichfalls nicht.– Die Rechtschreibprüfung ist für den Computer sehr arbeitsaufwendig.

Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei einem großen Dokumentzu einem Programmabsturz kommt, relativ hoch. Aus eigener Erfahrungkann hier nur die Empfehlung ausgesprochen werden, daß nach spätes-tens zwei korrigierten Seiten aus der Anwendung herausgegangen undder bereits korrigierte Text zwischengespeichert werden sollte, da bei ei-nem Programmabsturz alle bereits durchgeführten Korrekturen gelöschtsind.

11.2 Seitengestaltung

Neben dem Sprachstil beeinflusst auch das Seitenlayout die Lesbarkeit vonArbeiten. Grundsätzlich sind hier zwei Regeln zu beachten. Einerseits soll-ten die wesentlichen Informationen nicht in einer Vielzahl an optischen Rei-zen untergehen, andererseits sollten die Augen des Lesers auch nicht dadurchüberfordert werden, dass beispielsweise eine eng gesetzte, serifenlose Schriftverwendet wird. (Serifen sind kleine Striche an jedem Buchstaben, die optischzum nächsten Buchstaben weiterleiten und somit den Lesefluss erleichtern.Schriftarten ohne Serifen ermüden den Leser leichter.)

Leider gibt es keine Patentlösung für die Seitengestaltung. Es ist ohnehin bes-ser, das Format, in dem die Arbeit verfasst werden soll, zuvor mit dem Semi-narleiter abzusprechen. Dennoch sollen hier einige Tipps gegeben werden, diezu einer optisch gut gelungen Seminararbeit beitragen:

(1) Gestaltungsrichtlinien. Das Gesamtbild einer Seite wird vom VerhältnisTipp

der bedruckten Fläche (Fachausdruck: Satzspiegel) zur unbedruckten Flä-che bestimmt, das heißt: Ist die unbedruckte Fläche zu klein, erscheint

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die Seite überladen, ist sie zu groß, erscheint das Papier nicht optimalausgenutzt. Zeichengröße, Zeilenabstand und Seitenränder sind demzu-folge so zu wählen, dass die Seite als Ganzes ein optimales Bild ergibt.Untersuchungen haben ergeben, dass das menschliche Auge nur einenBereich von 8 cm klar überschauen kann. Das heißt: Je breiter die Text-breite, desto unangenehmer ist es, zu lesen, da der Kopf bei jeder Zeilemitbewegt werden muss. Von daher sollte die Textbreite den Wert von12 cm nicht überschreiten.

(2) Schriftart und -größe. Für das Zeichenformat des Fließtextes wird amsinnvollsten die Standardschriftart Times New Roman mit der Zeichen-größe 10-12 pt benutzt. Man muss aber nicht sklavisch an dieser Schrift-art hängen. Persönlich bevorzugen wir beispielsweise den Font Gara-mond.

(3) Überschriften. Überschriften sollten hervorhebend formatiert werden:

– Überschriftsebene 1: 4 pt größer als der Fließtext, fett– Überschriftsebene 2: 2 pt größer als der Fließtext, fett (bitte nicht -

wie die Word-Vorgabe - fett und kursiv. Doppelte Hervorhebung scha-det meist nur dem Gesamtbild)

– Überschriftsebene 3: Gleiche Größe wie der Fließtext, fett

Es sollte vermieden werden, Überschriften durch zusätzliche Unterstrei-chungen weiter hervorzuheben.

(4) Absatzausrichtung und Abstände zwischen den Absätzen. Unter der Ab-satzausrichtung wird die horizontale Ausrichtung des Textes auf dem Pa-pier verstanden, das heißt, ob der Text links- oder rechtsbündig, zen-triert oder im Blocksatz dargestellt wird. Die Blocksatzausrichtung hatsich aufgrund des positiven Gesamteindrucks bei nur geringfügig ein-geschränkter Lesbarkeit bewährt. Bei einer linksbündigen Ausrichtungwirkt der rechte Seitenrand häufig sehr „ausgefranst“, dies ist nur mitzusätzlichen Trennungen von Wörtern zu beheben, was sich wiederumnachteilig auf die Lesbarkeit auswirkt. Um die einzelnen Absätze gut von-einander unterscheiden zu können – und um dem Leser die Gelegenheitzu geben, optisch kurz „Luft zu holen“ –, wird empfohlen, diese vonein-ander zu trennen. Jedoch sollte vermieden werden, diese Trennungendurch Einfügen einer zusätzliche Leerzeile herbeizuführen; der hierbeientstehende Leeraum erscheint als zu groß. Besser ist es hingegen, denAbsatz im Vorfeld bereits so anzulegen, daß das Textverarbeitungspro-gramm nach jedem Absatzumbruch noch eine zusätzliche halbe Zeile ein-fügt. Bei einer Schriftgröße von 12 pt sind das zusätzliche 6 pt im MenüFormat → Absatz.

(5) Zeilenabstand. Der oft empfohlene 1,5-fache Zeilenabstand wirkt zu großund erschwert die Lesbarkeit. Gute Erfahrungen haben wir mit einemZeilenabstand gemacht, der der 1 bis 1,3-fachen Zeilenhöhe entspricht(Bei der Verwendung einer Schriftgröße von 10 pt wären das 10-13 pt, bei

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12 pt sind es 12-16 pt). Hier entscheidet das eigene optische Empfinden.Je kleiner der Zeilenabstand gewählt wird, desto größer müssen die Sei-tenränder eingestellt werden, um die Seite nicht mit Text zu überladen.Es empfiehlt sich, auf der rechten Seite mindestens einen Seitenrand von4 cm zu wählen, um dem Leser mehr Platz für Korrekturangaben zu las-sen.

(6) Seitenränder. Wie bereits oben erwähnt, sind die Seitenränder so ein-zurichten, dass ein optisch guter Gesamteindruck entsteht. Der untereRand sollte nie kleiner als die drei anderen Ränder sein. Beim linkenRand ist darauf zu achten, dass die Arbeit in einer gebundenen Form ab-gegeben wird. Um die horizontale Ausrichtung des Satzspiegels zentriertzu gestalten, muss am linken Rand ein zusätzlicher Bundsteg von ca.1 cm dazugerechnet werden. Folgende Seitenränder haben sich bewährt:Oberer Rand: mind. 2,5 cm, Linker Rand: mind. 4 cm (incl. 1 cm Bund-steg), Rechter Rand: mind. 4 cm (Korrekturraum), Unterer Rand: mind.4 cm.

(7) Kopf- und Fußzeile. Kopf- und Fußzeilen dienen in erster Linie dem Leserzur Orientierung, um eine bestimmte Seite aufzufinden, aber auch, umbestimmte Themen zu erkennen. In einer Seminararbeit mit einem Um-fang von weniger als 15 Seiten empfiehlt es sich, lediglich den Titel derArbeit anstatt der Kapitelüberschriften in die Kopfzeile aufzunehmen, dadies bei einem solch geringen Umfang übertrieben wirkt.

(8) Seitennummerierung. Die Seiten werden entweder in einer Kopfzeile oder -so eine solche nicht vorhanden - am unteren rechten Seitenrand fortlau-fend nummeriert. Das Titelblatt erhält keine Seitennummerierung, wirdaber mitgezählt, so dass die Folgeseite (i.d.R. das Inhaltsverzeichnis) dieSeite 2 erhält. Fußnoten sind an unseren Lehrstühlen eher unbeliebt.Die Dozierenden vertreten die Auffassung, dass wichtige Zusatzinforma-tionen besser im Fließtext eingearbeitet werden sollten. Unwichtige undnebensächliche Informationen sollten hingegen besser komplett wegge-lassen werden.

(9) Titelseite. Bei der Erstellung der Titelseite einer Seminararbeit ist es emp-fehlenswert, sich am Beispiel der Abbildung 4, Seite 21 zu orientieren.Diese kann auch als Orientierung für die Titelseite einer Bachelorarbeitdienen. Zusätzlich sind allerdings bei der Anfertigung der Bachelorarbeitdie Richtlinien des Prüfungsamts zu beachten.

11.3 Die Software

Zuletzt sollen noch einige Hinweise zur Softwarenutzung gegeben werden. Inden meisten Fällen wird das Microsoft Produkt Word zu Erstellung von Semi-nararbeiten zum Einsatz kommen. Darüber hinaus gibt es aber auch vielfäl-

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SS 2010

Seminararbeit

zum Thema

Analyse sozialer Netze:Wie Gruppen lernen

Für das Bachelorseminar

Soziale Netzwerkanalyse

im Sommersemester 2010

Gestaltung: Prof. Dr. Hans GruberLehrstuhl für Pädagogik III

Vorgelegt von:

Max MustermannMatrikelnummer: 123456Kastanienstraße 393047 RegensburgTel.: 0941/123456

Studiengang BA Erziehungswissenschaft, Fachsemester 03

Abbildung 4. Beispiel einer Titelseite

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tige Anwendungsmöglichkeiten unix-basierter Textverarbeitungssysteme. Hierwäre beispielsweise vor allem der Klassiker LATEXzu nennen, das dem Anwen-der manch nervenaufreibende Überraschungen erspart. LATEXbietet den großenVorteil, dass die Textformatierung automatisch erfolgt und somit alle Forma-tierungsanforderungen leicht zu erfüllen sind. Das Programm ist inzwischenauch als Windows-Anwednung kostenlos unter http://www.dante.de erhält-lich.

Für ein stressfreies und weitestgehend problemloses Erstellen von Haus- undTipp

Seminararbeiten sind bei der Nutzung computerbasierter Textverarbeitungs-software folgenden drei goldenen Regeln zu befolgen:

(1) Speichern(2) nach jeder Seite speichern und(3) immer wieder zwischendurch speichern

Was hier so selbstverständlich klingt, hat durchaus seine Berechtigung: Waskann Schlimmeres passieren, als wenn in der Nacht vor dem Abgabeterminsämtliche Daten verloren gehen und die Texte nicht zwischengespeichert wur-den? Darum sollte lieber einmal zu oft als einmal zu wenig eine Datensiche-rung durchgeführt werden; sowohl auf Festplatte als auch (für den Fall einesTotalabsturzes) auf einem externen Datenträger.

12 Das Zeitmanagement

Wieviel Zeit muss ich mindestens für eine Seminararbeit einkalkulieren? Pau-schal ist dies sehr schwierig zu beantworten. Eine nicht ganz ernstzunehmen-de Regel hierzu besagt: Nimm die Zeit, die Du annimmst zu brauchen, undmultipliziere diese mit dem Faktor 2. Dann bist Du zwar immer noch knappdran, aber es könnte reichen. Einen Richtwert aufzustellen, ist deshalb schwie-rig, da sich immense Unterschiede in der individuellen Arbeitsgeschwindigkeitund in der Stofffülle auftun. Als Zeitaufwand für die Ausarbeitung lassen sich- vorsichtig gerechnet - circa 4-5 Wochen ansetzen. Dies scheint auf den erstenBlick sehr viel zu sein. Es sollte aber nie vergessen werden, dass die Tipparbeitnicht einmal ein Viertel der eigentlichen Arbeitszeit ausmacht. Allein das Kor-rekturlesen sowie die äußere Gestaltung der Arbeit nimmt circa 1-2 Wochenin Anspruch; zumal es nützlich ist, die Arbeit bisweilen zwei Tage ruhen zulassen, um danach das Produkt aus einem anderen Blickwinkel betrachten zukönnen.

Wie teile ich mir meine Zeit am besten ein? Das Problem der Zeiteinteilung solltebereits in der Anfangsphase angegangen werden. Bei der zeitlichen Einteilungkann man sich gegebenenfalls an unten dargestelltem Plan orientieren. Hier-bei darf nicht vergessen werden, sich immer einen Zeitpuffer freizuhalten, der

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dann für unvorhersehbare Schwierigkeiten benötigt wird (z.B. Buch nicht er-hältlich, Probleme mit der EDV). Besonders für Seminararbeitsneulinge emp-fiehlt sich eine sehr großzügige Zeiteinteilung.

Tabelle 1 auf Seite 24 zeigt ein Beispiel für eine Zeiteinteilung einer Seminar-arbeit. Diese Zeittafel ist natürlich nur als Modellvorschlag zu verstehen. Fürall diejenigen, die zum ersten Mal eine Seminararbeit schreiben, stellt dieserPlan gleichwohl eine gute Orientierungsmöglichkeit dar.

13 Fragenkatalog für das Dozentengespräch

Für eine optimale Strukturierung und Planung der Seminararbeit ist es rat-sam, Kriterien festzulegen und diese auch rechtzeitig mit dem jeweiligen Semi-narleiter abzusprechen bzw. erforderliche Kriterien zu erfragen. Der folgendeFragenkatalog kann hier als Anhaltspunkt dienen:

13.1 Zum Thema der Arbeit

– Ist mein Thema ausreichend für eine Seminararbeit?– Sollte ich mein Thema noch weiter einschränken?– Ist meine Fragestellung logisch nachvollziehbar und geht sie mit den

Theorien konform?– Welche Botschaft soll aufgezeigt werden?

13.2 Zu den relevanten Theorien

– Welche Theorien kann ich für meine Fragestellung/Botschaft heranzie-hen?

– Auf welche zentralen Begriffe muss ich achten?

13.3 Zur Literatur

– Welche Autoren bzw. Literatur sind empfehlenswert für die Theorie bzw.für die Beantwortung der Fragestellung?

– Mit welcher weiterführenden Literatur kann ich die Basisliteratur nochergänzen? (Dadurch wird vermieden, einen vom Dozierenden als wichtigbetrachteten Aufsatz zu übersehen.)

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Tabelle 1. Beispiel für eine Zeittafel

Aufgabe(n) Veranschlagte Zeit

1 Thema finden, Fragestel-lung suchen, erstes Dozen-tengespräch

Entwicklung während desSemesters

2 Inhaltliche Planung, ersteGliederung

1-2 Tage

3 Literaturrecherche, grobenÜberblick über das Stoffge-biet gewinnen

3-5 Tage

4 Stoffsammlung: Lesen,exzerpieren, vernetzen,Anwendungsmöglichkei-ten suchen, eigene Ideenentwickeln

5-7 Tage

5 Erstellen des endgültigenAufbaus, zweite Gliede-rung, evtl. Aktualisierungder Fragestellung

1-2 Tage

6 Erster Entwurf (ohne Fein-heiten in den Formulierun-gen)

2-5 Tage(abhängig von der Tippge-schwindigkeit)

7 Überarbeiten: Roten Fadenüberprüfen, Rechtschrei-bung, Formulierung,Grammatik

5-7 Tage

8 Layout, Formatierung 2-3 Tage9 Leseprobe (jemanden ge-

genlesen lassen), verbes-sern

2-4 Tage

10 Binden, abgeben spätestens 1 Tag vor Abga-betermin

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13.4 Zu den weiteren Eigenleistungen

– Auf welche Weise soll die erarbeitete Theorie in der weiteren Arbeit ange-wendet werden?

– Soll ich eine eigene Untersuchung durchführen?– Soll ich einen Theorienvergleich durchführen? Wenn ja: Welchen?– Soll ich eigene Gedanken in die Schlussfolgerung mitaufnehmen oder soll

ich nur von der Ebene der Basisliteratur aus argumentieren?

13.5 Zur äußeren Gestaltung

– Welcher Umfang (maximal/minimal) wird erwartet? (Insbesondere dann,wenn die Arbeit in einer Gruppe angefertigt werden soll.)

– Welcher Zeilenabstand und welche Schriftgröße wird gewünscht?

13.6 Zur Zeitplanung

– Zu welchem Zeitpunkt meiner Arbeit sollte mein Ansprechpartner wiederaufgesucht werden?

– Wann ist der Abgabetermin?

Schlussbemerkung

Diese Dokument basiert auf einer Arbeit von Michael Brandl, Susanne Gün-ther und Thomas Lerche, die im Sommersemester 1995 erstellt und in derFolgezeit immer wieder überarbeitet wurde. Sie soll Anregungen und Hilfestel-lungen für Anfänger und Fortgeschrittene geben und einen Überblick über dieAnforderungen an Seminar- und Abschlussarbeiten für den Studiengang Ba-chelor/Master Erziehungswissenschaft geben.

Wir wünschen euch viel Spaß und Erfolg bei euren Seminararbeiten!

Die Autoren

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