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Juni 2018 60. Jahrgang WISSEN 40 TONNEN Zwischen Hightech und Handwerk: Jugendliche erzählen von ihrem Joballtag. Seite 20 URBAN LIFESTYLE Pakete, Lieferungen, Kommunikation: Alles nur noch digital und vernetzt? Seite 6 MEGACITIES 10 Millionen Menschen auf engstem Raum: Was zieht uns in die Riesenstädte? Seite 10 GLOBALISIERUNG, URBANISIERUNG UND TRANSPORT IM UNTERRICHT WIE WAREN WELTWEIT REISEN +++Schüler-Tickets zum Vorzugspreis+++ Schul-Exkursion nach Hannover

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Juni 2018 60. Jahrgang

W I S S E N

40 TONNENZwischen Hightech undHandwerk: Jugendlicheerzählen von ihrem Joballtag. Seite 20

URBAN LIFESTYLEPakete, Lieferungen, Kommunikation: Alles nur noch digital und vernetzt? Seite 6

MEGACITIES10 Millionen Menschenauf engstem Raum: Was zieht uns in die Riesenstädte? Seite 10

GLOBALISIERUNG, URBANISIERUNG UND TRANSPORT IM UNTERRICHT

WIE WAREN WELTWEIT REISEN

+++Schüler-Tickets zum Vorzugspreis+++

Schul-Exkursion nach Hannover

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INHALT4 Zahlen und Fakten

6 Wie die Pakete zu uns kommen

8 Wer mehr handelt, transportiert mehr

10 Willkommen in der Megacity

12 Geht Güterverkehr grüner?

14 Sichererer

16 Schlaue Stadt

18 Logistik? Na logisch!

20 Handwerk und Hightech

22 Transport von morgen im Unterricht entdecken

23 Technik und Innovation auf der IAA erleben

24 Zehn Arbeitsblätter für den Unterricht

34 Linktipps, Glossar, Lösungshinweise

# transportvonmorgen

3

Transport ist kein praxisfernes Thema, sondern betrifft uns in unserem täglichen Leben. Ob es um die Pakete geht, die wir im Internet bestellen, den öffentlichen Nahverkehr, der uns zur Schule und zur Arbeit bringt, oder Innovationen beim automatisierten Fahren – wir sind Teil eines großen Wandels. Weltweite Entwicklungen wie Globalisierung und zunehmendeUrbanisierung werden Siedlungsräume mit ihren bereits bestehenden Versorgungs- und Verkehrssystemen vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen bringen. Studien prognostizieren, dass bis zum Jahr 2050 70 Prozent aller Menschen in Städten leben werden und die Zahl der Fahrzeuge sich voraussichtlich verdoppelt.

Eine der größten Herausforderungen für Gesellschaften ist es daher bereits jetzt, auch zukünftig eine funktionierende Mobilität für Menschen und Güter zu gewährleisten. Die Digitalisierung von Technologien und Prozessen schafft dafür neue Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit von Infrastrukturen sowie die Effizienz und Sicherheit von Transport- und Verkehrsmitteln zu erhöhen.

Jugendliche können diese konkreten Lösungsangebote auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Hannover am Beispiel der Nutzfahrzeugbranche mit ihren ständig weiter entwickelten Mobilitätskonzepten praktisch erleben.

Das vorliegende Zeitbild WISSEN unterstützt Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler dabei, eigene Fragestellungen zu den Themen Globalisierung, Urbanisierung und Digitalisierung zu entwickeln, um diese im Rahmen eines Besuchs auf der IAA in diesem September zu überprüfen.

Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!

Ihr Zeitbild Verlag

LIEBE LEHRERINNEN,LIEBE LEHRER,

4

Quelle: Internet World Stats, 2017

ZAHLEN UND FAKTEN

Digitalisierung: Anzahl der Internetnutzer nach Kontinenten weltweit 2017in Millionen Menschen; prozentualer Anteil an der Weltbevölkerung

Weltbevölkerung: 7.635Internetnutzer weltweit: 4.157prozentualer Anteil an der Weltbevölkerung: 54,4

Nordamerika345,664,53 %

Europa704,839,23 %

Südamerika437,05,72 %

Afrika453,335,94 %

Asien2.187,6728,65 %

Australien28,40,37 %

Warenexport+ 1.747 %

Warenproduktion+ 581 %

Globalisierung: Weltweiter Export steigt stärker als WarenproduktionEntwicklung des grenzüberschreitenden Warenhandels,weltweit 1960 bis 2016 (1960=1), in konstanten Preisen

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, 2018

1960 1980 2000 2007 2010 2013 20161,0

2,5

4,6

10,4

3,8

1,0

5,7

15,3

5,9

15,6

6,3

17,3

6,8

18,5

Urbanisierung: Weltbevölkerung wächst und drängt in die Städtenach Stadt- und Landbewohnern 1950 bis 2050 in Tsd.

6.679.756

Stadt Land Gesamt

3.092.067 9.771.823

Quelle: UN/DESA, 2018

285 %73 %790 %

1950

2050750.903 (Bezugsgröße)

1.785.372 2.536.275

5

87,0

78,1

52,8

82,8

Urbanisierung: Personenverkehr in Deutschland nimmt zuMrd. Personenkilometer

Quelle: BMVI, Verkehr in Zahlen, 2017

Luft- Eisen- Öffent- Motori- Motori- verkehr bahn licher sierter sierter Individual- Straßen- Verkehr verkehr verkehr Insgesamt

84,0

100,

1

1117

,3

1.26

1,7

991,

8

Digitalisierung: E-Commerce in Deutschland steigt weiter anUmsatz des Onlinehandels 2016 in Euro; Steigerung in Prozent im Vergleich zu 2011

Quelle: bevh, 2012, 2016, handelsdaten.de

235 %870 Mio. Euro

Tierbedarf

Möbel

309 %3.193 Mio Euro

Bekleidung

143 %11.164 Mio. Euro

Elektronik & Kommunikation

240 %8.745 Mio. Euro

Lebensmittel

133 %932 Mio. Euro

USA Indien Deutschland

1.00

0

1.71

4 896

Quelle: BMVI, 2017; *Definition siehe Glossar, S. 34/35

Globalisierung: Entwicklung des Güterverkehrs in Deutschlandin Mrd. Tonnenkilometer*

1990 2000 2010 2030 (Prognose)

Binnenschiff Eisenbahn Lkw 600

500

400

300

200

100

0

Globalisierung, Urbanisierung und Digitalisierung sind die wichtigen Trends unserer Zeit. Waren und Personen reisen mit Leichtigkeit um den Globus, weltweit zieht es Menschen in immer größer werdende Städte, Vernetzung rund um die Uhr gehört zum modernen Lebensstil – und all dies hat mit der Fähigkeit zu tun, immer mehr Menschen und Produkte immer effizienter zu transportieren. Die Grafiken auf dieser Doppelseite werfen ein Schlaglicht auf diese Entwicklungen weltweit und in Deutschland.

902,

4

20102030 (Prognose)

6

WIE DIE PAKETE ZU UNS KOMMEN

FAST FASHION

Bei großen Modeketten sind die Abstände zwischen ver-schiedenen Kollektionen weiter geschrumpft, mittlerweile sind sechs bis acht Kollektionswechsel innerhalb eines Jahres bei internationalen Anbietern Standard. Auch gibt es Mode-häuser, die ihren Kunden kontinuierlich neue Warenauswahl bieten mit der Konsequenz, dass ihre Filialen weltweit ständig neue Waren erhalten, die zudem oftmals parallel auch online zu erwerben sind. Viele Kunden nutzen außerdem die Möglichkeit, Mode in verschiedenen Größen und Farben nach Hause zu bestellen, um sie dort anzuprobieren. Nicht Passendes kann auf Kosten des Versanddienstes wieder zurückgeschickt werden. So entstehen neue Fragen rund um individuelle und gesellschaftliche Verantwortung für einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Transport von Gütern.

BLITZVERSAND

Genauso wenig wie der Strom aus der Steckdose, kommen Pakete aus dem Internet. Was mit einem einfachen „Klick“ bestellt wird, löst eine Kette von Aktivitäten aus und setzt Menschen und Fahrzeuge in Bewegung. Aktuell entwickelt sich im Zuge der Digitalisierung ein neuartiger „urbaner Lebensstil“, der vor allem Mobilitäts- und Konsumangebote für Menschen durchweg verändert. Einige Internethändler bieten eine immer schnellere Zustellung ihrer Waren an – nun auch den sogenannten Blitzversand. Dabei wird die Lieferung noch am selben Tag zugestellt. Sowohl Voraussetzung als auch Folge davon ist: Es werden Warenlager in Stadtzentren und große Fahrzeugflotten für Kurier- und Expressdienste notwendig. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unter-nehmen ihre kaufmännischen Prozesse für E-Commerce kontinuierlich erweitern, insbesondere ihre Kapazitäten fürTransport, Lagerung und Zustellung.

7

Weiterlesen zum Thema „Urbaner Lebensstil“!www.zeitbild.de/transportvonmorgen

ANS ZIEL MIT FAHRRAD, ÖPNV UND CARSHARING

Für zahlreiche Städte in Deutschland gibt es Apps, die Nutzern einen effizienten Weg von A nach B berechnen. Anbieter haben teilweise eigene Flotten, seien es Pkw wie beim free floating Carsharing oder Fahrräder (Bikesharing). Die entsprechenden Fahrzeuge sind bereits heute in einigen urbanen Zentren in Deutschland rund um die Uhr flexibel verfügbar. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge mehr als verfünfzigfacht. Die Idee eines kostenlosen Personennahverkehrs ist zwar von der Politik nicht aufgenommen worden, die Diskussion darüber zeigt aber, wie wichtig neue Ideen sind, um Staus zu vermeiden, Innenstädte zu entlasten und umwelt-schonenden Verkehr zu fördern.

TO-GO

Mit dem Coffee-to-go fing alles an. Inzwischen werden immer mehr Produkte und Dienstleistungen flexibel und im Vorü-bergehen rund um die Uhr genutzt: etwa der 24-Stunden-Einkauf, Car- und Bikesharing sowie der Trend zu Street-Food-Märkten und Food Trucks. Wer viel Zeit bei der Arbeit ver-bringt und sich auch in der Freizeit nicht lange im Supermarkt aufhalten möchte, kann Lebensmittel online bestellen und sie sich von manchen Lebensmittelketten zum Wunschtermin bis in die Küche liefern lassen. Neu sind heute sogenannte Kochboxen, die eine Rezeptidee mit den dafür notwendigen Lebensmitteln per Paket nach Hause liefern. Daraus ergeben sich ganz neue Bedingungen für die Anlieferung der Kochbox, sei es für ihre Verpackung und den geschützten Transport, für die notwendige Höchsttemperatur der Lebensmittel darin und vor allem für die Lieferzeit bis zu den Kunden. Die daraus resultierenden logistischen Aufgaben sind mit einem erhöhtenGüter-, Waren- und Abfalltransport verbunden.Quelle: Umweltbundesamt / Statistisches Bundesamt 2016

Abfallaufkommen: Leichtverpackungen / Kunststoffin 1.000 Tonnen

2000 2005 2010 2015

1.894

4.6015.141

5.952

8

WER MEHR HANDELT, TRANSPORTIERT MEHRDie Entstehung weltweiter Märkte für Waren, Kapital und Dienstleistungen sowie die damit verbundene internationale Vernetzung der Volkswirtschaften wird mit dem Begriff Globalisierung beschrieben. Sie hat weitreichende Konsequenzen für das Leben aller Menschen.

Globaler Handel – globaler TransportInterregionale Handelsströme in Millionen Dollar

Die Pfeile beziehen sich auf die Wirtschafts- regionen Nordamerika, Europa, Lateinamerika, Afrika, Russland/GUS, Nahost und Asien/Pazifik.

137.565

1.028.47389.167

93.011

356.371

528.872

206.734

846.530

160.102

98.927

200.281

155.767

119.449 56.139

Quelle: WTO, 2017

71.717

132.799

173.088

238.459

8.353 14.461

25.71228.281

17.113

2.586

Nordamerika

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Weiterlesen zum Thema „Globalisierung“!www.zeitbild.de/transportvonmorgen

WELTWEITER HANDEL NIMMT ZU

Die Globalisierung entwickelt sich parallel auf den zwei klassischen Ebenen von Angebot und Nachfrage: zum einen mit individuellen Konsumentscheidungen, – beispielsweise beim Kauf von Lebensmitteln oder Elektronikartikeln, die auf anderen Kontinenten hergestellt werden, zum anderen mit dem Einsatz neuer digitaler Technologien im Kommunikations-, Informations- und Transportwesen. Es sind vor allem weltweite Datennetze, Online-Kommunikation, computer- gestützte Logistik und hoch entwickelte Verkehrsmittel, die Wertschöpfungsketten (Arbeitskräfte, Produktionswege, Dienstleistungen und Transporte) von nationalen Standorten und Grenzen loslösen.

PRODUKTION WÄCHST, EXPORT WÄCHST SCHNELLER

Täglich wechseln Milliarden Tonnen von Gütern ihren Ort innerhalb von Städten, Ländern und Kontinenten. Die internationale Arbeitsteilung ermöglicht es Unter-nehmen, die für sie günstigsten Produktions- bzw. Lieferstandorte weltweit aus-zuwählen und ihre Aktivitäten permanent neu zu koordinieren. Für Deutschland lässt sich seit den 1960er-Jahren ein besonderer Indikator für die Globalisierung der hiesigen Wirtschaft feststellen: Das jährliche Exportwachstum ist kontinuierlich höher als das der Warenproduktion.

IMMER MEHR GÜTER UNTERWEGS

Die Globalisierung, das weltweite Bevölkerungswachstum, die Urbanisierung und das Entstehen einer breiten Mittelschicht in den aufstrebenden Ländern, allen voran China, werden das Transportaufkommen für Menschen und Waren weiter steigern. Ein urbaner Lebensstil wird vielerorts die Nachfrage nach Gütern weiter erhöhen, die in globaler Arbeitsteilung produziert werden und so ein hohes Transportauf- kommen nach sich ziehen. Prognosen sagen voraus, dass der weltweite Straßen-güterverkehr bis 2050 im Vergleich zu 2010 um 488 Prozent zunehmen wird.

BOOM AUF DEUTSCHLANDS VERKEHRSWEGEN

Diese Entwicklungen führen auch in Deutschland zu einem steigenden Auf- kommen an Gütertransport. Beim Personenverkehr ist der Pkw in Deutschland nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel, aber auch Bus und Bahn verbuchen neue Fahrgastrekorde – im Schnitt sind 30 Mio. Menschen am Tag mit dem Linien-verkehr unterwegs. Das kontinuierliche Wirtschaftswachstum in Deutschland sorgt außerdem für einen steigenden gewerblichen und privaten Bedarf an Transportkapazitäten. Einen großen Anteil der Warenlieferungen übernehmen Lkw und andere Nutzfahrzeuge, die bis dahin liefern können, wo Schiene und Hafen nicht hinreichen.

146.242

462.179

132.986

653.790 82.056

Weltweites Frachtvolumen im internationalen Straßengüterverkehrin Billionen Tonnenkilometer

31.000

6.388

20502010

314.350

83.430

86.714

Quelle: Statista, 2018

10.285

6.051

1010

11

Anteil der Stadtbevölkerung an der Gesamtbevölkerung

2030 (Schätzung) weltweit

59,9%

Weiterlesen zum Thema „Urbanisierung“!www.zeitbild.de/transportvonmorgen

Städte üben seit jeher eine große Anziehungskraft auf Menschen weltweit aus. Metropolen waren und sind Ballungs- und Entste-hungsräume für soziale und ökonomische Trends, die nicht selten gesamtgesellschaftliche oder sogar globale Entwicklungen wer-den, wie z. B. der sogenannte urbane Lebensstil, der aktuell von den Möglichkeiten digitaler Technologien geprägt wird. Leben in der Stadt weckt auf jedem Kontinent Hoffnungen auf höhere Lebensqualität und sozialen Aufstieg und es zieht dadurch immer mehr Menschen aus ländlichen Gebieten an. Seit einigen Jahren lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Metropolen und Ballungsräu-men. In Deutschland leben drei von vier Menschen in der Stadt. Dieser Ent-wicklungsprozess wird Urbanisierung genannt. Er steht u. a. auch für steigende Herausforde-rungen bei der Ver- und Entsorgung in oftmals unreguliert wachsenden Stadtstrukturen sowie für komplexere Mobilitätsbedürf-nisse von Menschen und Gütern.Ein Kennzeichen der weltweiten Ur-banisierung sind die größten Städte der Welt, die Megacities (Städte ab 10 Millionen Einwohner). Bis 2050 wird sich die Anzahl von derzeit rund 25 Megacities auf 100 vervierfachen. Die Urbanisierung in den Entwicklungs- und Schwellenländern ist vor allem durch eine enorme Zuwanderung in diese Riesenstädte gekennzeich-net – hinzu kommt ein generell hohes Bevölkerungswachstum. Diese Kombination verursacht dort neue und komplexe Anfor-derungen an den Personenverkehr, den Warentransport und die Abfallentsorgung.

URBANISIERUNG GEHT AUCH IN DEUTSCHLAND WEITERIn Deutschland und den anderen Industriegesellschaften wach-sen die Städte langsamer als in den Entwicklungs- und Schwel-lenländern. Deutschland hat im weltweiten Vergleich bereits einen hohen Urbanisierungsgrad erreicht. Bis 2020 wird die

Urbanisierung hier um weitere vier Prozent zunehmen. Gleich-zeitig wird auch das Verkehrsaufkommen sowohl im Personen-verkehr als auch im Güterverkehr weiterhin ansteigen. Damit sind neue und komplexe Aufgaben beim Erhalt, Aus- und Umbau der Infrastruktur für die Güterversorgung, die Abfallentsorgung und die Beförderung von Menschen verbunden. Das Bruttoin-

landsprodukt (BIP) Deutschlands ist in den letzten Jahr-zehnten kontinuierlich gewachsen. Als Mess-

größe für die Wirtschaftsleistung einer Volkswirtschaft drückt das BIP auch

die gestiegene Nachfrage nach Waren aus und damit auch einen

stetig steigenden Bedarf an Transportmitteln und -ka-pazitäten. Insbesondere der boomende Onlinehandel ist treibender Faktor bei der Entwicklung des Transportwesens, z. B.

wettbe- werbsbedingt durch häufige- re, weil kürzere Zyklen der Wa- renl ieferungen und durch steigen- de Retourenzahlen von Paketsendungen. Die Lieferkette baut dabei auf die Vorteile jedes Transportmittels: Warenlieferungen außerhalb der Stadt zwischen Logistikzentren und Großlagern übernehmen oftmals große Lkw, kleinere Verteiler-Nutzfahrzeuge können am raschesten innerstädtische Touren erledigen.

Quelle: UN Habitat, 2015

WILLKOMMEN IN DER

MEGACITY

12

GEHT GÜTERVERKEHR GRÜNER?

Sowohl urbane als auch konjunkturelle Entwick-lungen führen zu höherenMobilitätsanforderungen an Menschen und Güter.Infrastruktur und Verkehrs-träger werden stärker in An-spruch genommen, ihre Belastun-gen steigen, ebenso wie Geräuschpe-gel und Abgase. Gerade in Ballungs-räumen spielt die Verminderung von Emissionen und Schadstoffen eine wichtige Rolle für die urbane Lebens-qualität. Stellschrauben dafür befinden sich sowohl am Fahrzeug als auch in der Verkehrsinfrastruktur. Die Energieeffizienz im Transport kann durch verschiedene Maßnahmen gesteigert werden, welche die Lieferkette mit verbesser- ter digitaler Datenübermittlung ganzheitlich in den Blick nehmen.

Ein innovatives Transportkonzept ist der Lang-Lkw. Er ist bis zu 6,50 Meter länger als herkömmliche Lkw und kann dadurch bis zu 66 Prozent mehr Ladung bei demselben zulässigen Höchstgewicht transportieren. Damit sinkt nicht nur der Kraftstoffverbrauch pro Transporteinheit, sondern es lassen sich auch Lkw-Fahrten einsparen. In Deutschlandwerden die Lang-Lkw seit einigen Jahren im Rahmen von Feldversuchen in verschiedenen Bundesländern getestet.

Mehr Länge, mehr Ladung, weniger CO2: der Lang-Lkw

Konventioneller Sattelzug

# CHANGE IT, BABY! INTERMODALER GÜTERVERKEHR

Verkehrsökonomen, Logistiker und Unternehmer gehen von einer klarenPrämisse aus: Der Transport von Waren wird dann beauftragt, wenn dadurch in der gesamten Wertschöpfungskette Ressourcen eingespart werden

können. Nur wenn der Transport über Ländergrenzen hinweg nicht zu teuer ist, macht es Sinn, Waren in anderen Ländern

zu produzieren und dafür länger zu transportieren. Aus Effizienzgründen wird Güterverkehr intermodal

organisiert, d. h. Verkehrsträger, z. B. Schiff, Bahn, Nutzfahrzeug und Flugzeug, werden gemäß ihrer jeweiligen technologischen Stärken (= Ressour-cen-Einsparpotenzial) intelligent miteinander kom-biniert. Die letzte Lieferstation zum Privatkunden kann dabei sogar ein Fahrradkurier übernehmen.

Die kommunikationstechnologische Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger entlang

der Lieferkette kann den Transport noch besser steuern und einmal mehr die

Effizienz steigern.

# transportvonmorgen

13

GEHT GÜTERVERKEHR GRÜNER?

‒ 10 %CO2

‒ 25 %CO2

OTTO, HYBRID, DIESEL & CO.

Durch den serienreifen Einsatz verschiedener technologischer Innovationen bei Fahrwerk, Antriebsstrang sowie bei Aerodynamik und neuen Baumaterialien sinken die Emissionen der zumeist dieselangetriebenen großen Lkw seit Jahren. Mithilfe der Abgasnachbehandlung können auch Schadstoffe weitestgehend herausgefiltert werden. Neben dem Otto- und dem Dieselmotor als konventionelle Technologien ist bei Nutzfahrzeugen inzwischen auch eine Bandbreite an alternativen Antrieben wie Hybrid, Elektro, komprimiertes oder verflüs-sigtes Erdgas verfügbar. Erdgasantriebe bieten zudem die Option einer Beimischung von Biomethan. Ferner besteht die Perspektive, fossiles Erdgas langfristig durch strombasierte, synthetische Kraftstoffe zu ersetzen. Auch alternative Antriebe sollten nur gemäß ihren Stärken eingesetzt werden. Im Stadtbetrieb ist es für Omnibusse, Müll- oder kleine Lieferfahrzeuge in ihrem typischen Stop-and-Go-Fahrprofil sinnvoll, auf Hybrid oder Elektro zu setzen, um Ressourcen zu sparen. Bei schweren Lkw im Langstreckeneinsatz auf Fernstraßen stehen Entwickler vor besonders großen Herausforderungen für rentable Batteriekapazitäten. Weitere Voraus- setzung sind entsprechend starke Ladestationen an öffentlichen Tankstellen.

STERNFAHRT NACH ROTTERDAM

Im April 2016 machten sich sechs Lkw-Kolonnen aus verschiedenen europäi-schen Städten auf den mehrtägigen Weg nach Rotterdam. Die jeweils zwei

bis drei Trucks pro Kolonne waren im Abstand von nur 10 bis 15 Metern auf der Autobahn im sogenannten Platoon (engl. für Teileinheit) unterwegs. Alle Lkw- Einheiten waren untereinander vernetzt und fuhren teilautomatisiert. Die Test-ergebnisse der Effizienzsteigerung: Durch den geringen Abstand zueinander konntendie Fahrzeuge ihren Luftwiderstand während der Fahrt verringern. Darüber hinaus war eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit möglich – ohne dass die Höchstgeschwindig-

keit überschritten wurde. Zudem wurde die Fahrbahn von den Kolonnen besser ausgenutzt, da ein Platoon aus drei gekoppelten Lkw nur 80 anstatt der sonst üblichen 150 Meter

Fahrbahn einnimmt.

SCHON GEWUSST?

Mit Telematik (Wortschöpfung aus Telekommunikation und Informatik)

bezeichnet man digitalisierte Informationssysteme, die auch bei

der Organisation von Gütertransport eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe kann der Kraftstoffverbrauch von

Nutzfahrzeugen gesenkt und der Anteil an Leerfahrten

reduziert werden.

Verlängerter Sattelzug Lang-Lkw

14

In urbanen Räumen, wo Fußgänger, Zweiradfahrer, Pkw und Nutzfahrzeuge häufig gemeinsam unterwegs sind, spielt die Sicherheit im Straßenverkehr eine entscheidende Rolle. Zahlreiche Sicher-heitsassistenzsysteme wurden deshalb schon für Lkw, Busse und Transporter entwickelt, oftmals, bevor sie später in Pkw-Modellen auf den Markt kamen. Seit dem Jahr 1970 konnte das Risiko eines tödlichen Unfalls um 86 Prozent gesenkt werden. Durchschnittlich ist ein Lkw rund drei Millionen Fahrzeugkilometer unfallfrei unterwegs.

SICHERERER#Notbremsassistent28 % weniger Auffahrunfälle mit Personenschaden

Abstandsregler 17 % weniger schwere Unfälle mit Personen- schaden

Sicherheitspotenziale von Fahrerassistenzsystemen

transportvonmorgen

ASSISTIERTES FAHRENn Fahrer muss die Funktion bewusst aktivieren und kann

diese jederzeit übersteuernn Fahrer überwacht dauerhaft und ist eine Rückfallebenen In kritischen Situationen ist die unmittelbare

Fahrerreaktion erforderlich

AUTOMATISIERTES FAHRENn Fahrer aktiviert die Funktion bewusst, kann aber jederzeit eingreifenn System gibt bei Erreichen seiner Grenzen an den Fahrer abn Fahrer bleibt aufmerksam und kann jederzeit rechtzeitig

übernehmenn Fahrer muss nicht dauerhaft überwachen; Überwachung durch

den Fahrer hängt vom jeweiligen System und dem bestimmungs-gemäßen Gebrauch ab

Automatisierungsgrade des automatisierten Fahrens

15

SICHERHEIT UND DIGITALE VERNETZUNG

Auch die Transportbranche vernetzt sich für ihre Datenüber-mittlung immer weitreichender. Waren Fahrzeuge zunächst nur in die Datenwelt ihrer zugehörigen Spedition telematisch eingebunden, so können sie jetzt mit Teilen ihrer Verkehrs-umgebung kommunizieren, z. B. mittels Navigationssystemen. Der nächste Vernetzungsschritt ist der mobile automatische Datenaustausch eines Fahrzeugs mit anderen Fahrzeugen, mit Verkehrsleitstellen oder mit festen oder temporären Infrastrukturelementen. Die Fahrzeugausstattung wurde bereits erfolgreich getestet, aber noch sind nicht alle Ver-kehrsbeteiligten ausreichend vernetzt. Im Internet gibt es bereits professionelle Frachtbörsen, um speditionsübergrei-fend die Anzahl von Freiflächen und Leerfahrten zu senken.

VOM ASSISTENZSYSTEM ZUM AUTOPILOTEN

Schon mit heutigen Assistenzsystemen sind die Voraus- setzungen für teilautomatisiertes Fahren vorhanden. Tests auf deutschen Autobahnen zeigen, dass automatisiert fahrende und miteinander vernetzte Lkw den Verkehrsfluss verbessern, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen senken sowie die Sicherheit erhöhen. Das Computersystem arbeitet mit Radar, Kamera und Assistenzsystemen. Das automatisierte Fahren wird weiterhin von einem Fahrer über-wacht, der jederzeit ins Steuer greifen kann. So fordert das System den Fahrer bei einer Wetterverschlechterung oder schlechter Fahrbahnmarkierung auf, wieder selbst zu lenken. Reagiert der Fahrer nicht auf die Signale, bringt sich das Fahrzeug selbstständig auf dem Seitenstreifen zum Stillstand.

SCHON GEWUSST?

Automatisierte Fahrfunktionen in Lkw entlasten die Fahrer. In

weiterer Zukunft wird sich der Fahrer voll und ganz auf die Techniksysteme

des Lastwagens verlassen können, der dank seiner Sensorik und des

Datenaustauschs mit der Um-gebung sicher und effizient

seinem Ziel entgegen-fährt.

Spurhalteassistent 49 % weniger Lkw-Unfälle durch Verlassen der Spur auf Autobahnen

Lichtsysteme 18 % weniger Verkehrs-tote durch mehr Sicht auf Autobahnenund Landstraßen

Nachtsichtassistent 6 % weniger Verkehrstote bei Nacht

Sicherheitspotenziale von Fahrerassistenzsystemen

Spurwechselassistent26 % weniger Unfälle beim Spurwechsel

AUTONOMES FAHRENn Das System beherrscht die Fahraufgabe in allen Situationenn Passagier könnte Fahraufgabe übernehmen, insofern

das Fahrzeugkonzept dies vorsieht

16

SCHLAUE STADT

Staatliche Infrastruktur- investitionen prozentual zum Bruttoinlandsprodukt 2015

Globalisierte Handlungsräume für Individuen, Unternehmen und Gesell-schaften bringen parallel zu einer weltweit erkennbaren Urbanisierung vielerorts bestehende Verkehrssysteme an ihre Kapazitätsgrenzen. Eine der größten städteplanerischen Herausforderungen ist es derzeit, einen

möglichst reibungslosen Transport von Menschen und Gütern auch in Zukunft zu ermöglichen. Die Vernetzung von Fahrzeugen

untereinander, mit weiteren Verkehrsteilnehmern und mit Infrastrukturelementen kann Teil einer

nachhaltigen Lösung sein. Dafür müssen die technologischen Voraussetzungen

von allen Beteiligten geschaffen werden, z. B. mit dem Aufbau und

Ausbau einer vernetzungsfähigen Infrastruktur – etwa mithilfe

dynamischer Verkehrszeichen, kommunizierender Baustellen und umsichtiger Ampelan-lagen – sowohl in der Stadt als auch außerhalb. Aktu-elle Fahrzeugmodelle sind bereits für diese Art der Mobilität auf der Autobahn und in der Stadt vorberei-tet. Doch die „Gesprächs-partner“ entlang der Weg-strecke, die zukunftsfähigen

Infrastrukturlösungen, feh-len in Deutschland bislang.

International gehen Städte mit gutem Beispiel voran.

0,6 %USA

0,6 %Deutsch-

land

# transportvonmorgen

Berlin beteiligt sich am Smartcity-Progamm

17

SCHON GEWUSST?

Neue Fahrzeuge sollen künftig untereinander und mit der Infrastruk-

tur kommunizieren können. Derzeit sind aber noch nicht alle Ampelanlagen und das Verkehrsleitsystem dafür vorbereitet. Diese

Kommunikation soll es dem Fahrzeug ermög-lichen, in Sekundenbruchteilen Verkehrs-informationen – etwa über Ampelphasen und Baustellen – zu sammeln und diese

sogleich zu verarbeiten. So kann der Fahrer Gefahren oder Staus

weiträumig umfahren.

WAS IST EINE SMART CITY?

Intelligente Verkehrsplanung, Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs und eine bessere Vernetzung aller Verkehrsteil-nehmer innerhalb einer stadtweiten Kommunikationsinfrastruktur sind die Mobilitätskennzeichen einer Smart City. Weniger Staus und somit dauerhaft schnelle Lieferungen von Gütern in der Innenstadt sowie der Ausbau eines weit-gehend emissionsfreien Nahverkehrsnetzes haben positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität in Smart Cities. Städte wie Kopenhagen (u. a. in-telligenter Fahrradverkehr), Toronto (u. a. Parkleitsystem), Wien (u. a. intermodales Verkehrskonzept) und Tokio (u. a. Bus Rapid-Transit System) sind hier weltweit Spitzenreiter.

WER SOLL DAS BEZAHLEN ...

Deutsche Städte befinden sich nicht unter den Top 10 der Smart Cities. Als Gründe dafür werden u. a. fehlende gesellschaftliche und politische Unterstützung für neue Mo-bilitätskonzepte gesehen, gerade im Hinblick auf die erforderlichen Neuinvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Am Beispiel der Bundesfernstraßen zeigt sich, dass das angepeilte Investitionsniveau des Verkehrs-ministeriums den ermittelten tatsächlichen Jahresbedarf für den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur nicht deckt.

0,7 %Schweden

0,8 %Frankreich

0,9 %Großbr.

0,9 %Russland

1 %Armenien

1,4 %Indien

1,7 %Südkorea

1,8 %Ungarn

5,3 %VR China

DIE PLATTFORM FÜR URBANE MOBILITÄT

Die Plattform für urbane Mobilität ist ein Zusammenschluss von Unterneh-men der Automobilindustrie und neun deutschen Städten (unter anderen Hamburg, Köln, Leipzig und Stuttgart). Als Partner ver-suchen die Beteiligten, inner-städtischen Verkehr effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei geht es insbe-sondere um die Verbesserung der Lebensqualität in den Städten, die Reduktion der Emissionen von Luftschadstoffen, Klimagasen und Lärm, die gleichberechtigte Teilhabe an Stadt und Mobilität für alle, höhere Sicher-heit im Verkehr und höhere Verfügbarkeit, Vielfalt und Zuverlässigkeit von Mobilitäts- und Logistikangeboten. Neue Ideen, wie diese Ziele erreicht werden können, sollen mithilfe der Plattform schnell und unkompli-ziert in den teilnehmenden Städten auspro-biert werden können. Lösungen, die sich als geeignet erweisen, können dann in einem zweiten Schritt auch in anderen Städten ein-geführt werden. Wichtiges Ziel der Plattform ist, den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben. Während die Industrie für die Ausstattung der Fahrzeuge zuständig ist, müssen die Städte sich um vernetzte Parksysteme, Ampelanlagen, öffentlichen Nahverkehr und Baustellen kümmern.

Quelle: OECD, 2015

18

LOGISTIK? NA LOGISCH!Die Automobilbranche in Deutschland ist sowohl mit „Industrie 4.0“ als auch durch die weiter zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen mit anderen Akteuren Teil der digitalen Revolution. Die Digitalisierung wandelt dabei die Anforderungen an Fahrzeuge und ihre Entwicklungs- und Produktionsprozesse rasch. Da auch in Zukunft Fahrzeuge deutscher Hersteller in aller Welt gefragt sein werden, wird die Automobilbranche weiterhin viele gut ausgebildete Fachkräfte benötigen. Neben den klassischen Berufsausbildungen werden Einsteigern auch neue Berufsbilder angeboten (siehe S. 20/21).

19

Weiterlesen zum Thema „Transport und Logistik“!www.zeitbild.de/transportvonmorgen

SCHON GEWUSST?

Mit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 verschiebt sich der geografische

Mittelpunkt der EU nach Deutschland ins Ruhrgebiet. Nutzfahrzeuge und moderne

Logistik machen es möglich, dass Nachschub an Waren für circa 20 Mio. Menschen in der Region innerhalb von zwei Stunden heran-

geschafft werden kann. Auslöser dieser führenden Rolle des Ruhrgebiets ist der Strukturwandel weg von Kohle

und Stahl hin zu einem Logistik-kompetenzzentrum.

TRANSPORT ALS WIRTSCHAFTSFAKTOR

Deutschland ist Drehscheibe für die europäischen und weltweiten Güterströme. Durch kein anderes Land der Europäischen Union werden mehr Güter transportiert. 2,82 Millionen Menschen sind mit der hiesigen Logistik beschäftigt. Im Jahr 2015 erbrachten Schiff, Bahn und Lkw in Deutschland eine Transportleistung von 661 Milliarden Tonnenkilometern. Mit sieben von zehn Tonnenkilometern (474,2 Milliarden) übernahmen Lkw den weitaus größten Teil.

WACHSTUMSBRANCHE NUTZFAHRZEUG

Die Hersteller von Nutzfahrzeugen in Deutschland profitieren sowohl vom wachsenden hiesigen Logistikstandort als auch von der globalen Nachfrage. Die Nutzfahrzeug-branche exportiert rund 76 Prozent ihrer Produkte ins Ausland. Der weltweite Nutz-fahrzeugmarkt wird sich nach Prognosen von 9,5 Mio. Einheiten 2005 auf 12,4 Mio. Einheiten 2024 steigern. Besonders hohe Nachfrage wird aus Indien, Russland und der EU erwartet. Für die Nutzfahrzeugbranche ist Deutschland einer der größten Produktionsstandorte weltweit. Hier sind rund 180.000 Arbeitnehmer beschäftigt.

SONNTAG nahe Dresden wird ein französisches Rennrad in einem Onlineshop bestellt 21:42 Uhr

MONTAG Radhersteller in Romilly-sur-Seine / Frankreich übergibt die Ware 13:30 Uhr einem Paketlieferdienst

MONTAG Ware kommt in Paris am Güterbahnhof (Umschlagplatz) an – Dienstag, 03:30 Uhr, 19:30 Uhr Ware verlässt per Eisenbahn-Transport Paris in Richtung Hamm / Deutschland

MITTWOCH Ware kommt in Deutschland / Hamm am Güterbahnhof (Umschlagplatz) an – 9:00 Uhr 13:00 – 14:30 Uhr, Ware per Lkw-Transport zum Händler des Onlineshops bei Bonn

DONNERSTAG Montage und individuelle Umrüstung der Ware beim Händler – Freitag, 08:30 Uhr, 10:00 Uhr Ware per Lkw-Transport zum Startpaketzentrum nach Remscheid

FREITAG Ware per Eisenbahn-Transport nach Dresden – 17:35 Uhr, Ware kommt in Dresden 10:45 Uhr am Güterbahnhof (Umschlagplatz) an

SAMSTAG Ware per Paketlieferdienst zum Kunden in Freiberg nahe Dresden – 07:30 Uhr 11:15 Uhr, Übergabe der Ware durch Paketlieferdienst an die Käuferin

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Genauso vielfältig wie die Berufsbilder sind auch die Karrierewege in der Nutzfahrzeugbranche. 180.000 Menschen arbeiten in Deutschland in diesem Wirtschaftszweig und immer mehr von ihnen haben auch mitden digitalen Aspekten der Fahrzeuge zu tun. Wir haben drei junge Leute in ihrem beruflichen Alltag begleitet.

Am liebsten arbeitet Laura an der Drehmaschine. Ihr gefällt es, wenn sich die Stahlspäne kringeln und durch die Hitze blau fär-ben. Im Moment baut sie ein Modell in der Ausbil-dungswerkstatt, und zwar einen Abrollkipper mit einer Mulde aus Baustahl. Dabei lernt sie neben dem Drehen unter anderem auch Fräsen, Biegen, Bohren, Feilen und Schweißen. All das braucht sie, um später mal richtig große Kipper zu bauen, die viele Tonnen wiegen und doppelt so hoch sind wie sie selbst. Wie gesagt: nicht so der Bürotyp ...

HANDWERK UND HIGHTECH

NICHT SO DER BÜROTYP

Laura (19) hat einen Real-schulabschluss und macht eine Ausbildung zur Industriemechanikerin mit der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenbau beim Unternehmen F. X. Meiller.

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Ganz klar, es war das Schnupperstudium im Niedersachsen-Technikum bei Krone. Der Mix aus Studium und Praxis brachte Anna zum dualen Studium. Im Unternehmen lernt sie viele Abteilungen von Forschung und Entwicklung bis hin zur Qualitätssicherung kennen und kann den Weg eines Produkts von der Entwicklung bis zur Fertigstellung verfolgen. Im Moment arbeitet sie im Team „Technisches Zeichnen“ an der Konstruktion eines Fahrgestells. 3-D-Modelle mit dem CAD-Programm am Computer zu erstellen macht ihr besonders viel Spaß. In der Lehrwerkstatt hat sie aber auch handwerklich mit der Fräse und der Flex gearbeitet und zum Beispiel gemerkt, wie sich der Stahl beim Schweißen verzieht. Ist das eine Arbeit für Frauen? Immer mehr, sagt Anna. Ihre Erfahrungen sind jedenfalls positiv.

MIT CAD UND FLEX

Anna (21) macht ein duales Studium. Sie studiert im 4. Semester Engineering Technischer Systeme (Maschinenbau) und ist blockweise für jeweils ca. zehn Wochen für ein Semester am Studieren und in den anderen Phasen in den unterschiedlichen technischen Abteilungen im Unternehmen Krone eingesetzt.

„Wenn ich gleich in der Schule das Fachabi gemacht hätte, wäre ich bestimmt nicht dort, wo ich heute bin“, ist sich Benedikt sicher. Stattdessen folgte er seiner Faszination für die großen, also die wirklich richtig großen Brummer. „40 Tonnen kann man mit einem Finger lenken, das fand ich schon als Kind großartig!“ Schrauben, Schweißen, die Arbeit im Team – das gefiel Benedikt gut. Irgend-wann kam die Neugier, wie man einen Betrieb organisiert. Logischer Schritt: die Meisterschule mit BWL, Recht, Personalmanagementund Schwitzen in Klausuren. War der Weg von der Ausbildung über denMeister zum Studium ein Umweg? Keinesfalls, sagt Benedikt. Die zusätz-liche Lebenserfahrung hat ihm geholfen, sein Studium besser zu planen, und im Fach Nutzfahrzeugkonstruktion hatte er natürlich einen Riesen-vorsprung. Sein Meisterfach wurde ihm im Studium sogar angerechnet. Und nach dem Abschluss darf er sich Bachelor of Engineering nennen.

40 TONNEN MIT EINEM FINGER

Benedikt (27) hat im Fahrzeugwerk Spier in Steinheim nach seiner Ausbildung zum Metallbauer Fachrichtung Nutzfahrzeugbau zwei Jahre als Geselle Erfahrunggesammelt, dann den Meister für Karosserie- und Fahrzeugbau gemacht und absolviert jetzt ein duales Studium der Fahrzeugtechnik in Hamburg.

Weiterlesen zum Thema „Berufe in der Nutzfahrzeugindustrie“!www.zeitbild.de/transportvonmorgen

„ „Die zusätzliche Lebenserfahrung hat mir geholfen,

mein Studium besser zu planen.

22

Das vorliegende Zeitbild WISSEN nimmt technische Lösungen für einen sauberen, sicheren und nachhaltigen Transport rund um das Nutzfahrzeug in den Fokus und ist gleichzeitig zur Vorbereitung auf eine Exkursion von Schulen zur IAA gedacht. Die Vernetzung im Verkehr und die neuen urbanen Trends im Bereich Mobilität, Konsum und Kommunikation betreffen die Schülerinnen und Schüler persönlich in ihrem Alltag.

Das vorliegende Material ist hauptsächlich für den Einsatz im 9. und 10. Schuljahr, in der Sekundarstufe II sowie in beruflichen Schulen gedacht. Die Schülerinnen und Schüler können wirtschaftliche und technologische Prozesse nachvollziehen, deren Zusammenhänge verstehen und sowohl in aktuelle ökologische als auch in politische Diskussionen einsteigen. Außerdem kann das vorliegende Material sie unterstützen, eigene Verhaltensweisen zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen (bspw. beim Konsumverhalten) zu reflektieren.

TRANSPORT VON MORGENIM UNTERRICHT ENTDECKEN

ÜBERSICHT ÜBER DIE ARBEITSBLÄTTER

n AB 1: Megatrend Urbanisierungn AB 2: Digitalisierung und Lebensstiln AB 3: Vernetzung und automatisiertes Fahrenn AB 4: Pakete auf neuen Wegenn AB 5: Intermodaler Güterverkehr und Telematikn AB 6: Herausforderungen und Jobperspektiven

im Güterverkehrn AB 7: Intelligente Mobilitätn AB 8: Viele Wege führen

zum Klimaschutzn AB 9: Die mobile Welt von

morgenn AB 10: Transport von morgen entdecken auf der IAA

LEHRPLANANBINDUNG

Zu den Themen Urbanisierung, Globalisierung, Digitalisierung, Transport und Nutzfahrzeuge lassen sich in den Lehrplänen der Sekundarstufe II zahlreiche Bezüge herstellen. Erdkunde/Geografie | Stadt- und Wirtschaftsgeografie, Globalisierung und Weltwirtschaft, Ökologie und Globalisierung, räumliche, funktionale und soziale Urbanisierung, Metropolisierung und Margina-lisierung, Suburbanisierung, neue Kommunikationstechnologien, Megacities als Funktionszentren, Stadtgeografie, Siedlungs-entwicklung und Raumordnung, Stadtentwicklung, Bevölkerungsmobilität, Warenverkehr, Güterversorgung, Verkehrsinfra-struktur eines Verdichtungsraumes Wirtschaft/Politik | Ökologie und wirtschaftliches Wachstum, Chancen und Risiken der Globalisierung, Globalisierung und der Standort Deutschland, Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Standortfaktoren und Wettbewerbsfähigkeit Gesellschaftskunde/Sozialwissenschaften | gesellschaftlicher Wandel, Auswirkungen auf den Konsumhandel, Auswirkungen auf den Standort Deutschland, Raumgestaltung durch Gesellschaft, Innovationen und neue Medien Informatik | Informatik, Mensch und Gesellschaft, Mensch-Maschine-Kommunikation, Verhältnis Mensch-Maschine, Möglichkeiten und Grenzen von Informatiksystemen Physik/Technik | Mechanik im Straßenverkehr, Kräfte und Bewegungen

LERNZIELE UND KOMPETENZEN

Die Schülerinnen und Schüler sollen ... ... den Ablauf des Prozesses der Verstädterung und der

Globalisierung beschreiben und erklären.... sich mit den aktuellen Herausforderungen für urbane

Räume im Bereich Mobilität auseinandersetzen, Anforderungen an Transport und Logistik ableiten und Lösungsansätze entwickeln.

... die Auswirkungen von Urbanisierung, Globalisierung und Mobilität auf Mensch und Umwelt beurteilen.

... den gesellschaftlichen Wandel im Zusammenhang mit digitalen Nutzungsmöglichkeiten beschreiben und erklären.... ihr eigenes Mobilitätsverhalten im Hinblick auf die Nutzung

digitaler Techniken reflektieren.... sich kritisch mit ihrem eigenen Konsumverhalten und dessen Auswirkungen auf Transport und Mobilität auseinandersetzen und Alternativen entwickeln.

Sie können dieses

Zeitbild WISSEN kostenlos hier als pdf

herunterladen:www.zeitbild.de/

transportvon morgen

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TECHNIK UND INNOVATION AUF DER IAA ERLEBEN

Die New Mobility World ist das Zukunftslabor der IAA. Sie ermöglicht es, an verschiedenen Orten auf dem Messegelände Antworten rund um die zentralen mobilen Themen zu finden:n vernetztes Fahrzeugn automatisiertes Fahrenn alternative Antrieben urbane Logistiklösungen und Mobilitätsdiensten Transportdienstleistungen

Auch stehen Personalverantwortliche bei den Ausstellern Rede und Antwort zu Fragen zur Ausbildungs- und Berufswahl.

23

Was gibt es zu entdecken?n Jobs und Studiumn Forschung und Technikn Wissenschaft und Praxisn Industrie und Unternehmen

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AUFGABE

Arbeitsblatt 1

Megatrend Urbanisierung

1 Geben Sie den Begriff Urbanisierung mit eigenen Worten wieder. Recherchieren Sie gängige wissenschaftliche Beschreibungen von Urbanisierung und tragen Sie zusammen, in welchen Faktoren sie sich unterscheiden.

2 Benennen Sie drei Herausforderungen, die durch die Urbanisierung entstehen. Welche Unterschiede gibt es in Industrie- und Schwellenländern?

3 Vergleichen Sie zwei Megacities auf verschiedenen Kontinenten hinsichtlich ihrer Verkehrssysteme heute und ihrer Ausbaupläne für die Zukunft.

Bevölkerungswachstum und Konjunkturschwankungen haben in denvergangenen Jahrzehnten den Megatrend Urbanisierung hervor-gerufen. Urbanisierung wird verschieden definiert, sie bezeichnet grundsätzlich eine Ausbreitung städtischer Lebensformen: zum einen als physische Urbanisierung durch Vergrößerung von Städten nach Einwohnerzahl und Fläche, zum anderen als soziale Urbanisierung durch Ausbreitung städtischer Lebensgewohnheiten in ländliche Gebiete. In Industriestaaten verläuft die Urbanisierung anders als in Entwicklungs- und Schwellenländern: In ärmeren Regionen der Welt sind es besonders wirtschaftliche und existenzielle Gründe, die für Landflucht sorgen. Im Zuge der Urbanisierung sind da-durch weltweit Megacities (Riesenstädte ab zehn Mio. Einwohner) entstanden. In den Industriegesellschaften gehen die Erwartungen an ein städtisches Leben inzwischen meist über die bloße Existenz-sicherung hinaus. Menschen erwarten in den Städten bessere Schulen, Krankenhäuser, Jobs und Freizeitmöglichkeiten. Alle Formen der Urbanisierung eint, mehr Menschen und Waren transportieren und wachsende Ver- und Entsorgung organisieren zu müssen.

1

SCHON GEWUSST?

Seit dem Jahr 2007 leben weltweit erstmals mehr Menschen in Städten

als auf dem Land. Bis 2050 wird das Ver-hältnis voraussichtlich 70 zu 30 betragen. Immer mehr urbane Ballungszentren wer-

den zu sogenannten Megacities – dies sind Städte ab zehn Millionen Einwoh-

nern. Derzeit gibt es 28 Megacities weltweit, bis zum Jahr 2030 sollen es etwa 40 werden.

ANFORDERUNGEN AN MOBILITÄTDie Urbanisierung ist überall auf der Welt, auch in Deutschland, mit veränderten und steigenden Anforderungen an die Mobilität von Menschen und an den Transport von Gütern verbunden. Ebenso ist die reibungslose Entsorgung von wachsenden Müll- und Abwasserauf-kommen sowie eine funktionierende Infrastruktur samt ÖPNV neu zu organisieren. In schnell wachsenden Metropolen halten die Verkehrs- systeme mit dem Stadtwachstum nicht immer Schritt, was nicht nur die Lebensqualität der Menschen, sondern die wirtschaftliche Situation im gesamten Land beeinträchtigt.

Megacities werden immer größerPrognose für 2025

Mexiko-Stadt2011: 20 Mio.2025: 25 Mio.+ 25 %

New York2011: 20 Mio.2025: 24 Mio.+ 20 %

Karatschi2011: 14 Mio.2025: 20 Mio.+ 43 %

Neu-Delhi2011: 23 Mio.2025: 33 Mio.+ 43 %

Peking2011: 16 Mio.2025: 23 Mio.+ 44 %

Buenos Aires2011: 14 Mio.2025: 16 Mio.+ 14 %

Mumbai2011: 20 Mio.2025: 27 Mio.+ 35 %

Kalkutta2011: 14 Mio.2025: 19 Mio.+ 36 %

Dhaka2011: 15 Mio.2025: 23 Mio.+ 53 %

Manila2011: 12 Mio.2025: 16 Mio.+ 33 %

Rio de Janeiro2011: 12 Mio.2025: 14 Mio.+ 17 %

Shanghai2011: 20 Mio.2025: 28 Mio.+ 40 %

Tokio2011: 37 Mio.2025: 39 Mio.+ 5 %

Los Angeles2011: 13 Mio.2025: 16 Mio.+ 23 %

São Paulo2011: 20 Mio.2025: 23 Mio.+ 15 %

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25

AUFGABE

Die Nutzung des mobilen Inter-nets hat in allen gesellschaftlichenBereichen in den letzten Jahren rasant an Bedeutung gewonnen. Der schnelle Informationsaus-tausch durch die Digitalisierung führt insbesondere in urbanen Räumen aufgrund von guter Infrastruktur, kurzen Wegen und einem rund um die Uhr verfüg-baren Angebot von Waren und Dienstleistungen zu Veränderun-gen bei Mobilität, Konsum, Kom-munikation sowie kultureller und politischer Teilhabe.

1 Die Aussagen drücken unterschiedliche Interessen und Absichten aus. Beschreiben Sie zu jedem Statement die dahinter liegende Erwartung an den Transport von Menschen und Waren sowie die Leistungsfähigkeit von Mobilitätsdiensten.

2 Welche weiteren Trends im Bereich Mobilität, Konsum, Kommunikation sowie kultureller und politischer Teilhabe werden durch die Digitalisierung ermöglicht?

3 Erörtern Sie, ob diese in der Stadt möglichen Trends auch außerhalb der Stadt – in weniger urbanen Räumen – möglich sind.

Arbeitsblatt 2

Digitalisierung und Lebensstil2

Jona

Mein Freund ist achtzehn und hat einen Führerschein. Der

mietet sich manchmal unterwegs ein Auto über Carsharing und wir fahren dann einmal quer durch die Stadt ins Open-Air-Kino

oder an den See. Sophie

In meiner Clique interessieren wir uns für Mode. Deshalb ziehen wir am Wochenende eigentlich regelmäßig durch die Shoppingcenter und sind auf der Suche nach neuen Trends. Es

gibt immer was zu entdecken –

ständig wechseln die Klei-dungsstile und die

Angebote.

Banu

Am Wochenende haben wir eine coole Party im Haus der Eltern einer Freundin

organisiert. Den Pizza-Lieferdienst hatten wir

schon bestellt. Da fehlte uns für die Musik noch ein Kabel. Das haben wir ganz bequem online bestellt und es wurde innerhalb von einer Stunde geliefert.

Alex

„„

Mit meinen Kumpels habe ich letztens einen Flash-mob organisiert. Wir wollten so auf eine Online-

Petition für ein neues Fahrradwegkonzept in unse-

rer Stadt aufmerksam machen. Mithilfe einer Messenger-App haben wir alle unsere Leute angeschrieben und zum Vorbeikommen aufgerufen.

26

Arbeitsblatt 3

Vernetzung und automatisiertes Fahren

AUFGABE

1 Erläutern Sie die verschiedenen Stufen des automatisierten Fahrens hinsichtlich möglicher Faktoren für Verkehrs- sicherheit und Effizienz.

2 Erörtern Sie, welche Verantwortung Fernkraftfahrern innerhalb der Stufen automatisierten Fahrens zukommt.3 Recherchieren Sie den Feldversuch zum automatisierten Fahren „European Truck Platooning Challenge“.

Stellen Sie das Projekt anhand folgender Leitfragen vor: Wer ist beteiligt, wer hat es organisiert, genehmigt, finanziert, beaufsichtigt und gesichert? An wen geht der Ergebnisbericht? Für wen sind die Erkenntnisse wichtig?

3

VERNETZTE NUTZFAHRZEUGEBereits heute können moderne Nutz-fahrzeuge über Datennetze selbst- ständig untereinander und mit der Infrastruktur kommunizieren. Fahrer-assistenzsysteme werden kontinuier- lich „intelligenter“. Sie erkennen kritische Situationen in Sekunden- bruchteilen und begegnen ihnen mit leistungsfähiger Software, Ultraschall, Radar und Kameras. Alle relevanten Daten werden einem Assistenzsystem übermittelt und von ihm analysiert. Dies ist die Basis für zukünftiges automatisiertes Fahren.

ASSISTIERTES FAHRENn Fahrer muss die Funktion bewusst

aktivieren und kann diese jederzeit übersteuern

n Fahrer überwacht dauerhaft und ist eine Rückfallebene

n In kritischen Situationen ist die un- mittelbare Fahrerreaktion erforderlich

AUTOMATISIERTES FAHRENn Fahrer muss die Funktion bewusst

aktivieren und kann jederzeit übersteuernn System überwacht seine Funktionsgrenzen

und gibt bei Erreichen an den Fahrer abn Fahrer muss Grundaufmerksamkeit sicher-

stellen und nach Übernahmeaufforderung mit Zeitreserve übernehmen

n Fahrer muss System nicht dauerhaft überwachen; verbleibende Überwachung durch den Fahrer hängt von den jeweiligen Systemfähigkeiten in Verbindung mit dem bestimmungsgemäßen Gebrauch ab.

AUTONOMES FAHRENn Das System beherrscht die Fahraufgabe

in allen Situationenn Passagier könnte Fahraufgabe über-

nehmen, insofern das Fahrzeugkonzept dies vorsieht

Automatisierungsgrade des automatisierten Fahrens

AUTOMATISIERTES FAHRENNutzfahrzeuge im Fernverkehr sind aufgrund ihrer hohen Fahrleistung und ihres Fahrprofils auf Autobahnen prädestiniert für das automatisierte Fahren. Um Nutzfahrzeuge noch effizienter und sicherer zu machen, wird derzeit in Deutschland teilauto-matisiertes Fahren getestet. Das fahrzeugeigene Computersystem arbeitet selbstständig mit Autopilot, wird aber weiterhin von einem Fahrer überwacht. Er kann jederzeit ins Steuer greifen. Autonomes Fahren wird erst in ferner Zukunft möglich werden.

TRUCK PLATOONINGIm April 2016 machten sich sechs Lkw-Kolonnen aus verschiedenen europäi-schen Städten auf den mehrtägigen Weg nach Rotterdam. Die jeweils zwei bis drei Trucks pro Kolonne waren im Abstand von nur 10 bis 15 Metern auf der Autobahn im sogenannten Platoon (engl. für Teileinheit) unterwegs. Alle Lkw-Einheiten waren untereinander ver-netzt und fuhren teilautomatisiert. Durch den geringen Abstand zueinander ver-ringerten die Fahrzeuge ihren Luftwider-stand. Darüber hinaus war eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit möglich.

Im Verkehrsbereich bezeichnet Vernetzung und Verbindung den intelligenten Datenaustausch zwischen Fahrzeugen untereinander und mit ihrer Umgebung. Vernetzte Assistenzsysteme machen schon heute eine präzise Steuerung und vor allem Sicherung des Gütertransports über große Strecken, verschiedene Verkehrsträger und Leitstellen möglich. Diese digitale Entwicklung eröffnet schrittweise auch die Möglichkeit, automatisiert zu fahren. Auch hierbei wird auf das unbedingte Ziel hin geforscht, effizienter und sicherer unterwegs zu sein.

27

Arbeitsblatt 4

Pakete auf neuen Wegen

Der boomende Onlinehandel, die kürzeren Zyklen der Waren-lieferungen und die steigenden Retourenzahlen von Paket- sendungen führen in den Städten zu einem wachsenden Güter- aufkommen. Einen großen Anteil der Warenlieferungen übernehmenLkw von Logistikzentren außer-halb der Stadt und kleinere Verteiler-Nutzfahrzeuge, die standardmäßig bis an die Bord-steinkante, die sogenannte letzte Meile, liefern. Da kaum Parkmög- lichkeiten für diese zusätzlichen Verkehrsteilnehmer vorhanden sind, stehen diese vielerorts in zweiter Reihe und können so Staus verursachen. Deshalb wer-den die einzelnen Komponenten des Transports, wie Infrastruktur, Logistikorganisation, Nutzfahr-zeuge etc., weiterentwickelt. In Zukunft werden neue Formen des Transports vor allem den Lkw ergänzen.

AUFGABE

1 Beschreiben Sie die verkehrstechnische Entwicklung am Beispiel Bochum. Welche Lösungsansätze sehen Sie?2 Die Nordseeinsel Juist führt seit einigen Jahren einen Test mit der Lieferung von Medikamenten via Drohne durch.

Fassen Sie die wesentlichen Aspekte des Projekts zusammen: Was ist der konkrete Einsatzgrund für die Lieferdrohne? Was ist der Transportvorteil gegenüber Lieferalternativen? Wie gestaltet sich die Lieferkette vom Entsender bis zum Empfänger?

3 Erörtern Sie den Einsatz von Drohnen für die Paketlieferung innerhalb einer Stadt und vom Festland auf eine Insel. Was spricht jeweils für die Lieferung per Drohne, was dagegen?

4

SCHON GEWUSST?

Einige Paketversandunternehmen bieten Kunden Apps an, mit deren Hilfe

die exakte Zustellung einer Sendung voraus-gesagt wird. Der Empfänger kann in Echtzeit nachvollziehen, wo sich das Zustellfahrzeug

mit dem Paket befindet. Besonders Eilige kön-nen mit dem Zusteller sogar einen anderen

Übergabeort auf der Wegstrecke aus-machen. Wer nicht zu Hause ist, kann

mitteilen, wo das Paket alternativ abgegeben werden soll.

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VERNETZTE INFORMATIONS-ÜBERMITTLUNGDie neuen digitalen Möglichkeiten (mobiles Internet, mobile Telefonie, Bluetooth, Cloudcomputing etc.) zur Informationsübermittlung haben in den vergangenen Jahren deutliche Effizienzgewinne und ein Plus an Sicherheit gebracht. Das Nutzfahrzeug ist inzwischen nicht mehr ausschließlich mit seiner Spedition vernetzt, sondern auch mit seiner Umgebung. Schon heute erfassen in einem modernen Sattelzug über 400 Sensoren Daten aller Art und erzeugen 100 Millionen Zeilen Software – mehr als in einem Jet. Wenn zukünftig alle Fahrzeuge un-tereinander und mit der Infrastruktur kommunizieren, wird deren „Intelligenz“ exponentiell zunehmen.

INTERMODALER GÜTERVERKEHRAus Effizienzgründen wird Güter- verkehr intermodal organisiert, d. h. Verkehrsträger, z. B. Schiff, Bahn, Nutzfahrzeug und Flugzeug, werden gemäß ihrer jeweiligen techno-logischen Stärken intelligent mit-einander kombiniert. Die letzte Lieferstation zum Privatkunden kann dabei sogar ein Fahrradkurier übernehmen. Die kommunikations-technologische Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger entlang der Lieferkette kann den Transport noch besser steuern und einmal mehr die Effizienz steigern.

Arbeitsblatt 5

Intermodaler Güterverkehr und Telematik

Im Güterverkehr werden verschiedene Verkehrsmittel – Schiff, Eisenbahn, Flugzeug und Lkw – eingesetzt. Diese Verkehrsträger sind als mobiles „Produktionsmittel“ eines Unternehmens – anders als z. B. Maschinen in einer Werkhalle – nicht ortsfest, was die laufende Überwachung und Steuerung des wertschöpfenden Prozesses in der Logistik erschwert. Ineffizienzen im Transport sind damit vor allem Folgen fehlender Informationen. Telematik hilft dies zu vermeiden.

AUFGABE

1 Erklären Sie den Ausdruck „Intermodale Lieferkette“ mit eigenen Worten. Warum ist es sinnvoll, verschiedene Fahrzeug-typen miteinander zu kombinieren?

2 Beschreiben Sie eine intermodale Lieferkette für ein Produkt Ihrer Wahl und überlegen Sie, wie diese mithilfe von telematischen Innovationen optimiert werden könnte.

3 Entlang der Autobahn A9 zwischen München und Nürnberg können Lkw-Fahrer sich in einem Pilotprojekt per App über freie Parkplätze an Raststätten informieren. Recherchieren Sie den derzeitigen Stand des Projekts. Was sind die zentralen Herausforderungen bei der Umsetzung am Fahrzeug und der Infrastruktur?

5

TELEMATIKTelematik ist eine Technik der Daten- und Informationsübermittlung, welche die ursprünglich getrennt entwickelten Bereiche Telekommunikation und Informatik verknüpft. Schon lange ist die Telematik wichtiges Hilfsmittel bei Logistik, Transport, Ladungs- und Ver-kehrssicherheit. Ihre Aufgaben kreisen um die Erfassung von Daten im und am Fahrzeug sowie die zeitnahe Übertragung der Daten und die Aufbereitung und Visualisierung dieser Informationen. Auch der umgekehrte Informationsflussins Fahrzeug hinein gehört zum Aufgaben-spektrum der Telematik, wenn es etwa darum geht, den Fahrer mit aktuellen Informationen zu seinem Fahrauftrag, seiner Strecke oder seiner Ladung (z. B. Kühl- und Gefahrengut) zu versorgen.

29

Arbeitsblatt 6

Herausforderungen und Jobperspektiven im Güterverkehr

AUFGABE

1 Beschreiben Sie die Entwicklung des Nutzfahrzeugabsatzes bis 2024. Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftswachstum und Güterverkehr.

2 Was sind mögliche Folgen von Wirtschaftswachstum und erhöhtem Güterverkehr?3 Stellen Sie das Berufsbild der Logistikerin / des Logistikers und mögliche Ausbildungswege auf einem Poster dar.

6

NUTZFAHRZEUGINDUSTRIE:NACHFRAGE STEIGT WELTWEITInfolge des steigenden Bedarfs an Transportkapazitäten hat die Produktion von Nutzfahrzeugen in den letzten Jahren weltweit zugenommen. Im Jahr 2000 wurden in China knapp 1,5 Millionen neue Nutzfahrzeuge zugelassen, 2015 waren es bereits rund 4,6 Millionen. Die deutsche Nutzfahrzeug-branche konnte daher zusätzliche Stellen schaffen. Allein an den inländischen Produktionsstandorten arbeiten circa 180.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Automobilindustrie ist in Deutschland mit einem Umsatz von über 400 Mrd. Euro und 792.600 Beschäftigten, davon rund 180.000 im Nutzfahrzeugbereich (Ende 2018), der größte Wirt-schaftszweig – noch vor dem Handel und der Logistikbranche. Im Bereich Logistik arbeiten in Deutschland rund 2,8 Mio. Menschen – der Umsatz lag hier 2015 bei 280 Mrd. Euro. Die Automobil- und die Logistikbranche hängen direkt von welt-wirtschaftlichen Entwicklungen und einem global steigenden Verkehrsaufkommen ab. Sie stehen im internationalen Wett-bewerb, möglichst ressourcenschonend zu arbeiten. Transporte werden nur dann beauftragt, wenn damit insgesamt Einsparungen erzielt werden. Das erfordert ständig die neuesten Technologien und Ideen, um Menschen und Güter in Bewegung zu setzen. Dafür werden kontinuierlich neue Mitarbeiter gesucht.

SCHON GEWUSST?

Die Logistikbranche organisiert Lie-ferketten des Warenverkehrs über Länder-

grenzen und Kontinente hinweg. Dabei muss sie sowohl Zeit- und Klimazonen, verschiedene nationale Normen und technische Standards

berücksichtigen als auch unterschiedliche Ver-kehrsmittelkapazitäten und Ausstattungen der

Verkehrsträger und der Infrastruktur. Ange-sichts dieser Herausforderungen bietet

die Logistikbranche eine wachsende Bandbreite an Einstiegschancen

und Berufsperspektiven.

GÜTERVERKEHR UND WIRTSCHAFTSWACHSTUMViele Länder investieren in ihre Infrastruktur (Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen) bei guter Konjunktur. Ähnlich verhält es sich auch bei Produktion und Verkauf von Nutzfahrzeugen, die eng mit dem Wirtschafts-wachstum eines Landes oder einer Region zusammenhängen. Insbesondere in Ländern mit einem hohen gesamtwirtschaftlichen Wachstum steigt der Bedarf an Gütern und damit auch an zusätzlichen Transport-kapazitäten und weiteren Logistiklösungen.

Nutzfahrzeugbranche boomt auch in Zukunft

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2014 2024

+ 10,6 %

+ 129,7 %+ 24,2 % + 55,2 %

+ 68,1 %+ 10,3 %

Anzahl verkaufter Lkw

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Arbeitsblatt 7

Intelligente Mobilität

Weltweit werden Versorgungs- und Verkehrssysteme – angesichts kontinuierlicher Entwicklungen bei Globalisierung und Urbanisierung – ihre bisherigen Kapazitätsgrenzen erreichen. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich 70 Prozent aller Menschen in Städten leben und die Zahl der Fahrzeuge wird sich verdoppeln. Eine der größten Herausforderungen ist es, weiterhin funktionierende Mobilität zu gewährleisten. Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit von Verkehrsinfra-strukturen sowie die Effizienz und Sicherheit von Fahrzeugen zu erhöhen. Regionen und Kommunen entwickeln daher Konzepte, die im Unterschied zu früheren Plänen auf digitalen Technologien aufbauen können, und fassen sie unter dem Stichwort „Intelligente Mobilität“ zusammen. Zahlreiche Fragen sind dabei zu klären und unterschiedliche Interessen müssen berücksichtigt werden. In einer fiktiven Großstadt findet dazu eine Versammlung unterschiedlicher Akteure statt.

AUFGABE

1 Fassen Sie die dargestellten Anforderungen an Verkehrssysteme kurz zusammen. Überlegen Sie, welcher Punkt Ihnen selbst besonders wichtig ist.

2 Welche Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spielen außerdem eine Rolle? Ergänzen Sie die obigen Aussagen durch die Wünsche und Anforderungen dreier weiterer Akteure.

3 Diskutieren Sie, welche unterschiedlichen Lösungen es für die genannten Herausforderungen geben könnte.

7

„Automatisiertes Fahren wird mit mehr Sicherheit und Klimaschutz in derMobilität verbunden. Wann werden die dafür notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz geschaffen?“ Forscherin

„Ich möchte, dass mehr dafür getan wird, dass meine Kinder sicherer im Straßenverkehr unterwegs sind. Tut sich da über-haupt was?“ Familienvater

„Wir können das Steuergeld nur einmal ausgeben. Für Verkehrs-investitionen und eine intelligente Infrastruktur brauchen wir entweder neue Einnahmequellen oder wir müssen an anderer Stelle sparen.“

Bürgermeisterin

„Pünktlich im Büro und pünktlich wieder zu Hause am Stadtrand – ein Traum! Leider geht viel Zeit drauf wegen Staus und Verspä-tungen. Wird das irgendwann mal besser?“ Büroangestellte

„Mobilitätsdaten sind für uns die Grundlage für neue Geschäfts- ideen und Arbeitsplätze. Aber unsere Apps können nur so gut sein wie die Daten aller Verkehrsteil-nehmer, zu denen wir Zugang haben.“

Startup-Unternehmerin

„Der Verkehr wird weiter zuneh-men – auf Straße, Schiene und in der Luft. Welche Chancen gibt es da noch für Umwelt und Klima?“

Umweltaktivist

31

INTERMODALE VERKEHRSPLANUNGFür eine möglichst große Ressourcen-schonung wird Güterverkehr intermodal organisiert. Die Stärken der unterschied-lichen Verkehrsträger (Schiff, Bahn, Lkw und Flugzeug) werden ausgenutzt. Intermodale Lieferketten können digital über Kontinente hinweg effizient geplant und überwacht werden. Im Personenverkehr gibt es ähnliche Entwicklungen: Apps werden zukünftig immer genauer persönli-che Verkehrswege intermodal ermitteln können und vermei-den damit Wartezeiten und Umwege.

Arbeitsblatt 8

Viele Wege führen zum Klimaschutz

BUSSE AUF DER ÜBERHOLSPURDer Bus ist mit 41 Prozent aller Fahrten das meistgenutzte Verkehrsmittelim ÖPNV. Damit Verspätungen im oftmals zähen Verkehrsfluss urbanerZentren minimiert werden, setzt das

Bus Rapid Transit System (BRT) auf eigene Fahrspuren für

Omnibusse und einen dicht getakteten

Betrieb. Dabei ist das BRT im Vergleich zu Straßenbahn und U-Bahn kosten-günstiger und flexibler einsetz-

bar. Unterschied-liche BRT-Systeme

sind auf allen Konti-nenten bereits im Einsatz.

AUFGABE

1 Recherchieren Sie weitere Merkmale von Bus Rapid Transit Systemen. Wie erreichen sie hohe Effizienz?2 Recherchieren Sie in Ihrem Heimatort, mit welchen Antriebstechnologien Busse im ÖPNV eingesetzt werden und ob

bereits Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zum Einsatz kommen. Falls nicht, was sind die Gründe?3 Interpretieren Sie die Infografik und führen Sie Innovationsbeispiele für die Effizienzsteigerung an.

8Im Güter- und Personenverkehr in Deutschland sind die Verkehrsleistungen in den vergangenen Jahren auch aufgrund positiver konjunktureller Entwicklungen stetig gestiegen. Für die Zukunft prognostizieren Experten eine weitere Zunahme. In einer Gesellschaft mit hoher außenwirtschaft-licher Vernetzung ist Mobilität von Personen und Gütern wichtiger Teil von Lebensqualität. Doch genau dafür gilt es ebenfalls, Klimaschutz-ziele zu erfüllen, z. B. indem CO2-Emissionen gesenkt werden. Folgende Beispiele zeigen, welche Entwicklungen im Nutzfahrzeugbereich hier helfen können.

Effizienzsteigerung im Nutzfahrzeugbereich

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transportbedingte CO2-Emissionen in Mio. Tonnen

Prognose

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ANTRIEBE IM NUTZFAHRZEUGHybrid- und reine Elektroantriebe eignen sich besonders für Fahrzeuge, die kurze Strecken in städtischen Gebieten zurücklegen, Energie durch Bremskraft rückgewinnen und eine ausreichende Versorgung mit Lade- stationen zur Verfügung haben. Im Bereich der schweren Lkw gibt es bislang kaum Alternativen zum opti-mierten Verbrennungsmotor, denn Elektroantriebe benötigen für den Langstreckeneinsatz enorme Batterie-kapazitäten und entsprechende Ladestationen. Aktuell werden auch emissionsarme Übergangstechnologien erprobt, etwa Antriebe mit Erdgas.

SCHON GEWUSST?

Die Beförderung von Personen in einem gut ausgelasteten Reise-

bzw. Fernbus ist nach Angaben des Umweltbundesamtes mit

32 g CO2-Ausstoß pro Personen- kilometer die emissionsärmste

Art, unterwegs zu sein.

32

Arbeitsblatt 9

Die mobile Welt von morgen

AUFGABE

1 Können Sie in Ihrer Stadt und in der Umgebung Kennzeichen für die fortschreitende Urbanisierung finden?2 Wo gibt es in Ihrer Stadt schon innovative Lösungen für Verkehrsprobleme? Bereiten Sie eine Präsentation vor.

9KOOPERATIVE SYSTEMEIntelligente Fahrzeuge brauchen eine intelligente Umgebung, um ihr Potenzial voll entfalten zu können. Durch die Kommunikation mit der äußeren Infra-struktur können Baustellen und Hindernisse frühzeitig erkannt, Staus vermieden und Ampelphasen eingeplant werden. Hierzu reicht es nicht aus, dass die Fahrzeuge mit neuester Technik ausgestattet sind, sondern auch die Umgebung sollte vernetzt sein und die Fahrzeuge mit möglichst vielen Ver-kehrsteilnehmern in Verbindung stehen. Solche kooperativen Systeme bedürfen hoher Investitionen, aber ein groß angelegtes Testprojekt zeigt, dass diese sich auszahlen: Der Straßenverkehr wird sicherer, ökonomischer und umwelt-schonender, da Fahrzeit eingespart wird.

Verkehrsbelastung Das Resultat des steigenden Trans-

portbedarfs und der fortschrei-tenden Urbanisierung ist eine vermehrte Belastung der Ver-kehrsinfrastruktur und damit ein höheres Stauaufkommen.

UrbanisierungGute Infrastruktur und hohe Mobilität führen zu einer fort-schreitenden Urbanisierung. So entsteht ein neues Mobili-

tätsverhalten, das eine Verdich-tung des Verkehrs in Großstädten

nach sich zieht.

Innovative LösungenUm trotz steigenden Ver-kehrs die Anzahl an Staus zu reduzieren, bieten Fahras-sistenzsysteme innovative

Lösungen wie z. B. Spurhalte-assistenten, Geschwindigkeits-überwachung und Kommuni-kation mit der Umgebung.

Mehr GüterverkehrAuch durch den zunehmend beliebten digitalen Einzel-handel steigt der Transport-bedarf von Kleingütern im

innerstädtischen Bereich.

VERNETZT PARKENAuch die lästige Parkplatzsuche könnte bald der Vergangenheit angehören, wenn Fahrzeuge mit Parkplätzen kommunizieren können. In Parkhäusern könnte der Fahrer sein Fahrzeug in einer Übergangszone abstellen und es parkt selbstständig auf dem ihm vom System zugewiesenen Parkplatz. So spart der Fahrer Zeit, der Verbrauch sinkt und die Innenstädte werden entlastet.

Kooperative Verkehrssysteme beinhalten unter anderem:n Warnungen vor Staus, Baustellen und anderen Hindernissenn Warnungen vor Einsatzfahrzeugenn Wetterwarnsystemen fahrzeuginterne Geschwindigkeitskontrollen Ampelphasenassistentenn smarte Kreuzungenn Parkleitsysteme

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Arbeitsblatt 10

Transport von morgen entdecken auf der IAA 2018!

Die New Mobility World ist das Zukunftslabor der IAA. Sie ermöglicht es, an verschiedenen Orten auf dem Messegelände Antworten rund um die zentralen mobilen Themen zu finden:n vernetztes Fahrzeugn automatisiertes Fahrenn alternative Antrieben urbane Logistiklösungen und Mobilitätsdiensten TransportdienstleistungenAuch stehen Personalverantwortliche bei den Ausstellern Rede und Antwort zu Fragen zur Ausbildungs- und Berufswahl.

Aktuelle Entwicklungen wie Globalisierung, Urbanisie-rung und Digitalisierung sind vielschichtige Prozesse mit gleichzeitig regionaler Relevanz und internationaler Wirkung. Um diese Phänomene als unmittelbaren Teil des persönlichen Lebensalltags nachvollziehen zu können und eigenes Verhalten zu reflektieren, bietet es sich an, die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge zu besuchen. Sie ist die weltweit größte Ausstellung rund um die Themen Mobilität und Transport. Hier präsentiert die Automobilindustrie der Öffentlichkeit Lösungen und Konzepte für die Mobilität und den Transport von morgen, die sich den Heraus-forderungen Klimawandel, Ressourcenknappheit und Bevölkerungswachstum zu stellen haben.

AUFGABE

1 Unterrichtsstunde VERNETZTES FAHRZEUGVernetzung bleibt weiterhin ein großes Zukunftsthema, auch im Personen- und Güterverkehr. Ziel ist unter anderem eine Verbesserung des Verkehrsflusses. Was ist bereits jetzt machbar? Was ist für die Zukunft geplant? Sammeln Sie auf der IAA auch mithilfe von Experten an den Ausstellungsständen Material, das Sie im Rahmen einer von Ihnen geplanten Unterrichtsstunde Ihrem Kurs präsentieren.

2 Videoreportage AUTOMATISIERTES FAHRENNutzfahrzeuge sind die Pioniere und Trendsetter hinsichtlich des sogenannten automatisierten Fahrens: Welche Teilstufen gibt es, welche Fahrzeuge sind bereits heute auf Straßen unterwegs? Was muss geschehen, bevor vollautomatisierte Nutzfahrzeuge auf öffentlichen Straßen fahren können? Beantworten Sie die Fragen am Beispiel eines Herstellers Ihrer Wahl mithilfe einer Fotostory oder einer Videoreportage. Entwickeln Sie vorab einen Drehplan inklusive O-Töne vonIAA-Ausstellern (bitte an Ständen um Aufnahmeerlaubnis fragen).

3 Pro und Kontra ALTERNATIVE ANTRIEBENeben optimierten klassischen Antrieben mit konventionellen Kraftstoffen gibt es inzwischen eine Bandbreite an nach-haltigen Technologien zur Kraftstoffeinsparung und CO2-Reduktion bei Nutzfahrzeugen: Welche sind das? Recherchieren Sie dazu auch im IAA-Neuheitenverzeichnis (ab Messebeginn auf iaa.de kostenlos erhältlich). Erörtern Sie Vor- und Nachteile der Antriebe. Welche Antriebe bieten sich für welche Fahrzeugtypen und Einsatzstrecken an?

4 App URBANE LOGISTIKLÖSUNGEN UND MOBILITÄTSDIENSTEAuf der IAA stellen Start-ups ihre Webanwendungen im Bereich Mobilität und Logistik vor. Entscheiden Sie sich vor Ort für eine Anwendung und sammeln Sie Informationen über deren Zweck und Funktionsweise sowie die Zukunftsplanungen des Start-ups. Stellen Sie diese später Ihrem Kurs im Rahmen eines Referats, einer Fach- oder Projektarbeit vor.

5 Mindmap TRANSPORTDIENSTLEISTUNGENBevölkerungswachstum, Urbanisierung und der digitalisierte urbane Lebensstil stellen Transportdienstleister vor neue Herausforderungen. Dadurch wandeln sich auch die Berufsbilder in der Branche. Sammeln Sie auf der IAA auch mithilfe von Experten an den Ausstellungsständen Material über Berufe in der Nutzfahrzeugbranche und Logistik. Präsentieren Sie die Informationen später Ihrem Kurs mithilfe einer Mindmap.

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n AB 1: Mehr Menschen und Güter auf geringem Raum müssen flexibel von A nach B kommen; die Mobilität muss klima- und umweltfreundlicher und sicherer werden.

n AB 2: Flexible Verfügbarkeit von Pkw, einfache und effiziente Kommunikationsmittel, Warenverfügbarkeit, schnelle Lieferdienste. Die Digitalisierung macht es möglich: Echtzeit-Kommunikation (Ton, Bild und Video), Bike- und Carsharing, uhrzeitgenaue Paketzustellung, virtuelle Museumsbesichtigung, E-Partizipation, vernetzte Fahrzeuge. Schnelles Internet muss deutschlandweit verfügbar werden.

URBANISIERUNG

Städte der Zukunft (2015) – Studie zu Urbanisierung und Fragen der Ressourcennutzung von Städten www.shell.de/medien/shellpresseinformationen/2015/ shell-untersucht-modelle-derurbanisierung.html

Megastädte – Die Welt von morgen nachhaltig gestaltenBundesministerium für Bildung und Forschungwww.futuremegacities-2013.org/page/downloads/ megacities-brochure-2010.pdf

Informationen und Zahlen zur Urbanisierung von der Bundeszentrale für politische Bildungwww.bpb.de/nachschlagen/zahlen-undfakten/globalisierung/52705/verstaedterung

Informationen zu den Ursachen, der Entwicklungund den Folgen von UrbanisierungBerlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklungwww.berlin-institut.org/onlinehandbuchdemografie/bevoelkerungsdynamik/auswirkungen.html

GLOBALISIERUNG

Zahlen und Fakten zur Globalisierung Bundeszentrale für politische Bildungwww.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Statistisches Bundesamtwww.destatis.de

Informationen zur Logistik Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistikwww.iml.fraunhofer.de

DIGITALISIERUNG

Dossier Digitalisierung Bundesministerium für Wirtschaft und Energiewww.bmwi.de/DE/Themen/digitale-welt

Kostenlose Downloads und weitere Informationen zum Thema für den Unterrichtwww.zeitbild.de/digitalisierung

Vernetzung – Die digitale Revolution im Automobil Verband der Automobilindustrie e. V. www.vernetzung-vda.de

TRANSPORT

Informationen zum „Aktionsplan Güterverkehr“ und weiteren Verkehrsthemen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastrukturwww.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/ aktionsplan-gueterverkehr-und-logistik.html

Informationen und Statistiken zu Paketsendungen, Retourenzahlen und weitere Logistikthemen in der aktuellen KEP-Studie 2017www.biek.de/index.php/studien.html

Plattform für urbane Mobilitätwww.plattform-urbane-mobilitaet.de

Hintergrundinformationen zum Truck, Platooningwww.eutruckplatooning.com

Informationen zur IAA Nutzfahrzeuge 2018: Aussteller, Produkte, Angebote für Schulenwww.iaa.de

LINKTIPPS

LÖSUNGSHINWEISEn AB 3: Durch Automatisiertes Fahren kann der Verkehr

effizienter, umwelt- und klimafreundlicher und sicherer werden. Herausforderung ist, die technischen Innovationen hin zum vollautomatisierten Fahren (fahrerloses Fahren) auch mit entsprechenden Investitionen in eine intelligente Infrastruktur und gesetzlichen Rahmenbedingungen (Haftung etc.) zu unterstützen.

n AB 4: Durch vermehrten Einsatz von Telematik können Lieferdienste effizienter werden und Fahrten sparen. Der Einsatz von Drohnen zur Paketlieferung auf Inseln und im Gebirge ist sinnvoll. Grundsätzlich ist der Einsatz von fliegenden Lieferdrohnen hinsichtlich Warenart

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GLOSSARAutomatisierung | Beschreibt die zunehmende Automation von Fahrfunktionen und die Steuerung des Fahrzeugs durch einen Autopiloten.

CO2-Emissionen | Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2), die aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern hervor-gehen. Sie gelten als Hauptursache für die globale Erwär-mung der Erdatmosphäre. Verschiedene Gesetze haben zum Ziel, die CO2-Emissionen bspw. im Bereich Mobilität zu verringern.

Free floating Carsharing | Im Gegensatz zum stationären Carsharing stehen die Fahrzeuge frei im öffentlichen Park-raum einer (Groß-)Stadt zur Verfügung. Registrierte Nutzer können sie per App finden, reservieren und nutzen. Nach der Fahrt können sie im entsprechenden Geschäftsbereich abgestellt werden.

Intermodaler Verkehr | Beim intermodalen Verkehr wird der Transport in Kombination der Stärken des jeweiligen Verkehrsträgers (Schiff, Bahn, Lkw und Flugzeug) organisiert.

Megacity | Laut einer UN-Definition kennzeichnet der Begriff Megacity (Megastadt) eine Stadt mit mindestens 10 Mio. Einwohnern.

Personenkilometer (Pkm) | Maß für die Transportleistung von Personen, das sich bemisst an der Anzahl der trans-portierten Personen (P) und der zurückgelegten Wegstrecke in Kilometern (km).

Telematik | Mit Telematik (Wortschöpfung aus Tele- kommunikation und Informatik) bezeichnet man digita- lisierte Informationssysteme, die auch bei der Organisation von Gütertransport eingesetzt werden.

Tonnenkilometer (tkm) | Maß für die Transportleistung von Gütern, das sich bemisst an der transportierten Masse in Tonnen (t) und der zurückgelegten Wegstrecke in Kilo-metern (km).

Urbanisierung | Urbanisierung ist ein komplexer Begriff, wird verschieden definiert, hat historisch einen vielschich-tigen Gebrauch durchlaufen und ist auch unter dem Begriff Verstädterung bekannt. Urbanisierung meint in diesemMagazin das Wachstum von Städten und beschreibt einer-seits das geografische Phänomen der Ausdehnung und Vermehrung der Städte eines Raumes nach Zahl, Fläche und Einwohnern. Andererseits werden darunter auch soziokulturelle Phänomene der Ausbreitung städtischer Lebensweisen und Wertvorstellungen verstanden.

Vernetzung | Steht für den zunehmenden Informations-austausch zwischen Fahrzeugen und ihrer Umwelt: die Vernetzung von Fahrzeugen untereinander, mit der Infra-struktur, mit anderen Verkehrsträgern und einem IT-Backend (Software-Anwendung). Basis für die Vernetzung sind Inno-vationen im Bereich der Kommunikationstechnologien.

in Infrastruktur und Datenschutz. Akteure sind z. B. auch produzierende Firmen, Spediteure, Radfahrer, Politiker regional, Land, Bund.

n AB 8: BRT: Busspuren, Ampelvorrangschaltungen, große Busse mit vielen Türen, dichter Fahrplantakt, lange Haltestellen; Effizienz von Nutzfahrzeugen: Aerodynamik, Leichtbauweise, Telematik, effizientere Antriebe, teil- automatisiertes Fahren, Einsatz von IT-Anwendungen.

n AB 9: Steigende Einwohnerzahlen, Eingemeindung umliegender Dörfer, Wachsen der Stadt ins Umland, Verkehrsverdichtung, Zunahme kultureller Möglichkeiten, Übernahme städtischer Lebensweisen im Umland; zum Beispiel Parkleitsysteme, Ampelphasenassistenten.

und Witterung begrenzt. Innerhalb der Stadt ist der Einsatz nicht geregelt – die gut ausgebaute Infrastruktur in der Stadt macht bisher keine Lieferdrohnen notwendig.

n AB 5: Die unterschiedlichen Verkehrsträger (Schiff, Bahn, Lkw und Flugzeug) werden je nach ihrer Eignung eingesetzt und kombiniert.

n AB 6: Güterverkehr hängt stark vom Wirtschaftswachstum und Güterexport eines Landes ab. Erhöhte Nachfrage an Gütern und Waren führt zu größerem Transportbedarf. Wirtschaftswachstum kann Arbeitsplätze schaffen, aber auch Umweltprobleme verschärfen.

n AB 7: Herausforderungen: effiziente und nachhaltige Verkehrsgestaltung, Sicherheit im Verkehr, Investitionen

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IMPRESSUM

Zeitbild WISSEN „Wie Waren weltweit reisen“, herausgegeben von der Zeitbild Verlag und Agentur für Kommunikation GmbH, Kaiserdamm 20, 14057 Berlin, in Zusammenarbeit mit der IAA.

GesamtherstellungZeitbild Verlag, Kaiserdamm 20, 14057 Berlin, www.zeitbild.de, 1. Auflage, Juni 2018

VerantwortlichFrank J. Richter

Text und RedaktionFrank J. Richter

FotosTitel: IStockphoto/franckreporter; Seite 2 (oben, Mitte): Shutterstock/Africastudio, Nuttanart Khamlaksana; Seite 2 (unten) IStockphoto; Seite 6 IStockphoto/cybrain, filadendron, Seite 7: IStockphoto/michelangeloop; Seite 8: IStockphoto/siraanamwon; Seite 10: Shutterstock/rukawajung; Seite 12 (v.l.n.r.): IStockphoto/Art Wager, Jan-Otto, rtem_Egorov, CasarsaGuru, Shutterstock/AfricaStudio; Seite 14: Shutterstock/Nuttanart Khamlaksana; Seite 16: IStockphoto/martin-dm; Seite 18: IStockphoto/ake1150sb; Seite 20: F. X .Meiller;Seite 23: VDA; Seite 25 (v.o.n.u.): IStockphoto/jeffbergen, amazingmikael, oneclearvision, AnastasiaRasstrigina;Seite 27: IStockphoto/VectorPocket; Seite 28: IStockphoto/Art Wager, Jan-Otto, rtem_Egorov, CasarsaGuru, Shutterstock/AfricaStudio; Seite 30: Istockphoto/Ridofranz, AleksandarNakic, Mlenny, tdub303, Ridofranz, Portra

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