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ONLINEHANDEL 12 – 30
INFORMATIONSPFLICHTEN – SCHLICHTUNG – STEUERLICHE ASPEKTE – BEWERTUNGSPORTALE
www.frankfurt-main.ihk.de A 4836
140.|141. Jahrgang 12.17|01.18
RECHTOffene Rechnungen:
Verjährungsfristen
beachten 56
INTERNATIONALVereinigte Staaten:
Visa rechtzeitig
beantragen 52
AUSBILDUNGFachausschüsse:
Von der Idee zur
Prüfungsaufgabe 50
STANDORTPOLITIKPerform-Initiative:
Strategieforum
gegründet 38
� zentral in Deutschland – bestens erreichbar� 10 Minuten zum ICE-Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe� 5 Minuten zur Autobahn und Stadtmitte� 850 Parkplätze� zentrale und ruhige Lage nahe dem „Staatspark Karlsaue“� schickes Ambiente
Wir freuen uns auf Sie! Ihr Team vom Grand La Strada
ines der größten privat geführten Tagungshotels ist zugleich Kassels vielseitigste Hotelwelt:
� 1.000 Betten in 484 modernen Zimmern, Suiten und Appartements (komplett renoviert in 2017)
� 40 Tagungsräume� Exklusiver Kongress- und Event-Saal „Palazzo“ für bis zu 1.000 Personen mit neun Metern
Deckenhöhe, geschwungenen Galerien und imposanten Freitreppen rechts und links der Bühne � vier Restaurants und Bars� täglich Livemusik in der Lobby� Wellness-Spa mit Sauna, Pool und Fitness � Bowlingcenter mit vier Bahnen und eigener Bowling-Bar
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Ob Kongress, Event, Meeting oder Seminar, Weihnachtsfeier oder Bankett –
das Tagungshotel
Grand La Strada in Kassel bietet Großes!
Weiter auf Kurs bleiben
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Mit den politischen Weichenstellungen in Berlin und mit der
hessischen Landtagswahl im Herbst 2018 treffen wir in un-
serem Land Entscheidungen zur wichtigen Zukunftsfrage, wie
weit die Investitionslücke in der öffentlichen Infrastruktur geschlossen
wird. Der Verbrauch an Infrastruktur übertrifft Ersatz und Erneuerung
seit Jahren deutlich. Deutschland fährt auf Verschleiß.
Die Botschaft ist eindeutig: Ohne ausreichende Investitionen verliert
unser Standort den Anschluss. Daher müssen wir den politischen Dis-
kurs viel stärker auf dieses Thema lenken, in Berlin und in Wiesbaden:
Straßen, Schienen, Glasfaser für FrankfurtRheinMain.
Ein weiteres zentrales Thema für das kommende Jahr ist die He-
rausforderung, die der Brexit für die Metropolregion mit sich bringt.
Ungewollt und für Europa schädlich, stärkt der Brexit gleichwohl den
Finanzplatz Frankfurt. Bei den weiteren Regulierungsentscheidungen
müssen wir darauf hinwirken, dass auch das Euroclearing in den Eu-
roraum geholt wird und sich in Frankfurt erfolgreich etabliert.
Das dritte Anliegen für das kommende Jahr sollte der Durchbruch
der Digitalisierung sein. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung
von digitalen Geschäftsmodellen und die Digitalisierung von Ge-
schäftsprozessen in den Betrieben. Weil Zulieferer und Kunden immer
mehr digitale Schnittstellen einsetzen, kann sich kaum ein Betrieb der
digitalen Erneuerung auf Dauer entziehen.
Es gibt viel zu tun im kommenden Jahr. Ihre IHK Frankfurt wird sich
weiter für die Anliegen der Mitglieder einsetzen und dazu beitragen,
dass der Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain weiter auf Kurs bleibt.
Ich wünsche uns allen eine gute Weihnachtszeit und ein erfolg-
reiches neues Jahr.
Prof. Mathias MüllerPräsident, IHK Frankfurt
„Der Brexit stärkt den Finanzplatz Frankfurt.“
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 3
Editorial
08–33
EDITORIAL 303 Weiter auf Kurs bleiben Prof. Mathias Müller,
Präsident, IHK Frankfurt
06 KURZMELDUNGEN 3
IHK INTERN 308 Jahresrückblick 2017
SPECIAL ONLINEHANDEL 312 Grenzüberschreitender Handel Kunden gezielt ansprechen
14 Informationspflichten Nicht die Katze im Sack verkaufen
16 Online-Marktplätze „Ein guter Einstieg“
18 Amazon, Zalando & Co. Den E-Commerce-Riesen trotzen
20 Bewertungen Keine grenzenlose Freiheit
24 E-Commerce Rechtssicher Handeln
26 Zufriedenheitsanfragen Ohne Einwilligung geht nichts
28 Schlichtung Ein Mehrwert für alle
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.184
INHALT 12.17|01.18
40
48
38
56
IHK-EHRENAMT 332 Ausschuss Informationswirtschaft Den Wandel positiv gestalten
34 Steuerausschuss Einer für alle
UNTERNEHMENSREPORT 336 Serie Existenzgründung Gemeinsam geht es leichter
STANDORTPOLITIK 338 Strategieforum An einem Strang ziehen
40 IHK-Jahresempfang 2018 Vom Fluidum des Originals
42 Tourismusbeitrag Entscheidung im Dezember
44 Beschäftigungsprognose Arbeitsmarkt mit neuen Rekorden
45 IHK-Konjunkturumfrage Fachkräftemangel verschärft sich
UNTERNEHMENSFÖRDERUNG UND STARTHILFE 346 Serie Unternehmensnachfolge Nachfolgen heißt neu gestalten
AUS- UND WEITERBILDUNG 348 IHK-Bestenehrung Der Erfolg hat viele Väter
49 IHK-Bildungszentrum50 Fachausschüsse Von der Idee zur Prüfungsaufgabe
INTERNATIONAL 352 USA Visa rechtzeitig beantragen
RECHT UND STEUERN 354 Jahresabschluss / CSR-Berichtspflicht Offenlegung bis Jahresende
56 Offene Rechnungen Verjährungsfristen beachten
58 Steuer-Check-up 2018 Neue Gesetze und Vorschriften
67 VORSCHAU | IMPRESSUM | IHK INTERN 3
Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Druck- und
Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Frankfurt, sowie eine Teilbeilage
der IHK Frankfurt bei. Wir bitten um freundliche Beachtung!
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 5
STANDORTPOLITIK
Sanierungsprogramm für Frankfurter IndustriestraßenDer Industrie- und Gewerbe-
standort Frankfurt wächst ste-
tig. Das zeigt sich auch an dem
hohen Verkehrsaufkommen in
den Industriegebieten. Hier rol-
len besonders häufig schwere
Lastwagen über die Straßen und
schädigen langfristig die Bau-
substanz. Mit dem Programm
„Industriestraßen“ startet der
Magistrat ab 2018 umfassen-
de Sanierungsmaßnahmen.
Oberbürgermeister Peter Feld-
mann (l.) und die Stadträte für
Verkehr und Wirtschaft, Klaus
Oesterling (M.) und Markus
Frank (r.), haben das Investiti-
onsprogramm Anfang November
im Industriegebiet Fechenheim
vorgestellt. Der Magistrat hat
zu den Haushaltsberatungen,
in denen über das Investitions-
programm entschieden wird, ab
dem kommenden Jahr Sanie-
rungsmittel für Industriestraßen
vorgesehen. Von 2018 bis 2021
sollen jährlich 1,5 Millionen
Euro zur Verfügung stehen. Die
Jahresraten werden je nach
Fortschritt der Planungen und
Kosten für den Bau angepasst.
Das Programm ist langfristig
geplant und soll auch nach 2021
fortgesetzt werden. Über den
kommunalen Etat entscheidet
die Stadtverordnetenversamm-
lung voraussichtlich im März
nächsten Jahres.
STEUERN
Beruflich veranlasste Auslandsreisen
Das Bundesfinanzministerium
hat in seinem Schreiben vom
8. November die Übersicht der
Pauschbeträge für Verpflegungs-
mehraufwendungen und Über-
nachtungskosten für beruflich
und betrieblich veranlasste Aus-
landsdienstreisen ab 1. Januar
2018 bekannt gemacht. Weitere
Infos online unter www.bundes-
finanzministerium.de (Suchbegriff
„Auslandsreisen 2018“).
UMWELT
Ladesäulenpflicht entschärft
Das Europäische Parlament und
der Rat sind einer Forderung des
DIHK nachgekommen, die von der
EU-Kommission vorgeschlagene
Ladesäulenpflicht für Elektroautos
zu entschärfen. Die Kommission
hatte in ihrem Richtlinien-Vor-
schlag vom November 2016 zur
Gesamtenergieeffizienz von Ge-
bäuden vorgeschlagen, in Nicht-
Wohngebäuden, die neu gebaut
oder renoviert werden, jeden
zehnten Parkplatz verpflichtend
mit einem Ladepunkt für Elekt-
roautos auszustatten. Parlament
und Rat fordern stattdessen, sich
auf die Pflicht zur Installation
einer einzigen Ladesäule zu be-
schränken. Zudem sollen Park-
plätze mit Leerrohren oder Kabeln
ausgestattet werden, die eine spä-
tere Installation von Ladesäulen
erleichtern. Gemeinsam mit der
Wirtschaftskammer Österreich
und dem europäischen Kammer-
dachverband Eurochambres hat
sich der DIHK früh in den Gesetz-
gebungsprozess eingebracht, um
eine pauschale Ladesäulenpflicht
abzuwenden.
AUSBILDUNG
Wirtschaft fordert Berufsschuloffensive
Zusammen mit dem Bundesver-
band der Lehrer an beruflichen
Schulen und dem Bundesverband
der Lehrer an Wirtschaftsschulen
hat der DIHK ein gemeinsames
Papier für bessere Arbeits- und
Lernbedingungen in den Schulen
formuliert. „Wir brauchen darum
eine gemeinsame Berufsschulof-
fensive von Bund und Ländern“, be-
tonte DIHK-Vizechef Achim Dercks.
Diese müsse für eine moderne
digitale Ausstattung, betriebs-
nahe Berufsschulstandorte und
einen ausreichenden Nachwuchs
an qualifizierten Berufsschulleh-
rern vor allem in den gewerblich-
technischen Fächern sorgen.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.186
KURZMELDUNGEN
STANDORTPOLITIK
Gründerreport Hessen 2017
Die gute Lage auf dem Arbeits-
markt wirkt sich auf die Zahl
der Unternehmensgründungen
in Hessen aus. „Wer heute den
Schritt in die Selbstständigkeit
wagt, tut dies gut vorbereitet und
auf der Basis von qualifizierten
Chancen“, so Eberhard Flammer,
Vorsitzender, IHK-Arbeitsgemein-
schaft Hessen. Die Zahl der Be-
triebe, die aus der Not heraus ge-
gründet werden, nimmt hingegen
weiter ab. Das ist das Ergebnis des
Gründerreports 2017, den die hes-
sischen IHKs gemeinsam mit den
Handwerkskammern in Hessen
aufgestellt haben. Zum Stichtag
31. Dezember 2016 war die An-
zahl der Gewerbeanmeldungen
mit rund 61900 im Vergleich
zum Vorjahr leicht rückläufig
(63 500). Das Gründungsgesche-
hen konzentriert sich weiterhin
auf Ballungszentren und Städte,
77 Prozent aller Neuanmeldun-
gen sind Einzelunternehmen. Der
Anteil an Gründerinnen in Hes-
sen liegt mit 35,4 Prozent leicht
über dem bundesweiten Wert von
34,1 Prozent. Download unter
www.ihk-hessen.de (Suchbegriff
„Gründerreport“).
KULTUR
SOS Brutalismus – Rettet die Betonmonster!
Noch bis zum 2. April ist im
Deutschen Architekturmuseum,
Frankfurt, die Ausstellung „SOS
Brutalismus – Rettet die Beton-
monster!“ zu sehen. Erstmals
wird die brutalistische Archi-
tektur zwischen 1953 und 1979
in einem weltweiten Überblick
dargestellt: Mit dem Titel „SOS
Brutalismus“ wird ein Hilferuf
formuliert, denn die brutalistische
Architektur ist weltweit von Ab-
riss und Umgestaltung bedroht.
In Frankfurt zählten der AfE-Turm
und das Historische Museum zur
brutalistischen Architektur, beide
sind abgerissen. Die Webseite
www.sosbrutalism.org versam-
melt mittlerweile mehr als 1000
Bauten weltweit, die sich dem
Brutalismus zuordnen lassen. Sie
sind nach dem Vorbild eines Ar-
tenschutzprojekts in verschiede-
ne Gefährdungsstufen gegliedert:
Die rote Liste versammelt derzeit
108 Bauten, die unmittelbar von
Zerstörung bedroht sind. Das Ziel
der Webseite besteht nicht nur
darin, ein Inventar anzulegen.
Der Hashtag #SOSBrutalism ver-
netzt Initiativen, die sich eben-
falls der Erforschung und dem
Erhalt brutalistischer Bauten
widmen.
IHK INTERN
Schreiben für den guten Zweck
Donquichotterie, À-la-carte-
Restaurant und Hieroglyphen:
Diesen und anderen Stolperfallen
der deutschen Rechtschreibung
stellten sich 13 Unternehmen aus
dem IHK-Bezirk Frankfurt im Dik-
tatwettbewerb „Die Wirtschaft
schreibt!“. 15 Teams, darunter
auch das IHK-Team „Kammer des
so schreibe“ mit Angelika Niere,
Monika Göpfert, Hauptgeschäfts-
führer Matthias Gräßle und Luise
Riedel (v. l.), gingen am 9. Novem-
ber an den Start. Die durchschnitt-
liche Fehlerzahl betrug 17,6 Fehler.
Sieger in der Einzelkategorie wurde
Ulf Meyer, Continental, mit nur
sieben Fehlern. In der Teamka-
tegorie gab es zwei erste Plätze
mit 14 Fehlern im Durchschnitt.
Sieger wurden die Teams „Die
Wilde HKS 13“, Deutsche Lea-
sing, und „Infraserv 2“, Infraserv
Höchst. „Die Wirtschaft schreibt!“
ist eine Veranstaltung der IHK
Frankfurt mit Unterstützung der
Stiftung Polytechnische Gesell-
schaft. Sie verdoppelten jeweils
das Startgeld der Teilnehmer. So
kamen 7 650 Euro zusammen,
die dem Programm „Lilo Lausch –
Zuhören verbindet“ der gemein-
nützigen Stiftung Zuhören zugute
kommen.
IHK INTERN
Grenke im Eurochambres-VorstandWolfgang Grenke, Vorstandsvor-
sitzender, Grenke, Baden-Baden,
und Präsident, Baden-Württem-
bergischer IHK-Tag sowie der IHK
Karlsruhe, wird künftig als Vize-
präsident beim europäischen Kam-
merdachverband Eurochambres
die Interessen der deutschen und
europäischen Wirtschaft vertreten.
Der neue Vorstand wurde Ende
Oktober in Brüssel in sein Amt
gewählt und nimmt seine Tätigkeit
Anfang 2018 auf. Eine Personalie,
die auch für den Deutschen In-
dustrie- und Handelskammertag
von großer Bedeutung ist, denn
Eurochambres gilt als europäi-
scher Absender für die Anliegen
der deutschen Wirtschaft bei der
Europäischen Union.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 7
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017
„Wir verkaufen Emotionen“„Wir verkaufen etwas, was keiner von Ihnen in
seinem Unternehmen in diesem Übermaß zu bieten
hat – wir verkaufen Emotionen“, sagte Fredi Bobic
(1. v. r.), Sportvorstand von Eintracht Frankfurt
und Festredner des IHK-Jahresempfangs. Auch
in schwierigen Zeiten schaffe es der Sport, große
Gefühle zu erzeugen und Menschen zu verbinden.
Er wirke umso stärker als Bindeglied, je mehr eine
Gesellschaft polarisiere und die Toleranz vor hohe
Hürden stelle. Die integrative Kraft des Fußballs
habe er selber erlebt: „Durch sie konnte ich zu dem
werden, was ich heute bin.“
Raus aus dem Stau
Die Perform-Initiative der Wirtschaftskammern
in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz hatte ge-
meinsam mit den Landesstraßenbauorganisationen
der drei Bundesländer den Wettbewerb „Raus aus
dem Stau“ ausgeschrieben. Über 200 Vorschläge
zur Verbesserung des Verkehrsflusses in Frank-
furtRheinMain wurden eingereicht. Die zehn
besten Ideen wurden beim Tag der Metropolregion
ausgezeichnet. Gewinner des Wettbewerbs war
Thomas Freudenberger (2. v. r.), der ein verbes-
sertes Störfallmanagement auf den Autobahnen
vorgeschlagen hatte.
Strategische Steuerung
Beim Tag der Metropolregion am 11. Mai standen
eine stärkere strategische Steuerung und die Prä-
sentation von Projekten der regionalen Zusammen-
arbeit im Fokus. In seiner Eröffnungsrede machte
Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt,
den Vorschlag zur Einrichtung eines Gremiums zur
strategischen Steuerung der Metropolregion unter
Beteiligung von Landesregierungen, Kommunen
und Vertretern der Wirtschaft: „Eine koordinierende
Stelle sollte den Rahmen setzen, damit Initiativen
gebündelt und Ressourcen zielführend eingesetzt
werden können.“
IHK-Audit übergebenDie IHK Frankfurt bietet Unternehmen und Kom-
munen an, ihr Engagement in Sachen betriebliches
Mobilitätsmanagement durch ein IHK-Audit formal
bewerten zu lassen. Das erste Audit wurde Mitte
Februar an die Taunusgemeinde Sulzbach überge-
ben. In einem Mobilitätskonzept wurden Ziele und
Schritte hin zu einer effizienteren und nachhalti-
geren Mobilität für die Mitarbeiter definiert. „Das
Zertifikat macht den beispielhaften Umgang mit
der betrieblichen Mobilität gegenüber Mitarbei-
tern, Kunden und der Öffentlichkeit deutlich“, so
IHK-Geschäftsführer Dr. Alexander Theiss (1. v. r.).
LOGISTIK 10 – 31
MOBILES HESSEN – KOMBINIERTER VERKEHR – PAKETLOGISTIK – INTELLIGENT VERNETZT
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139. Jahrgang 12.16|01.17
RECHTVorsicht Verjährungs-
falle: Stichtage
beachten 54
INTERNATIONALHessischer Export-
preis: Bekanntheits-
grad steigern 51
AUSBILDUNGZukunft der Berufs-
schulen: Standorte
sichern 44
STANDORTPOLITIKHochschulallianz:
Neue Perspektiven
eröffnen 34
SPORT UND WIRTSCHAFT 10 – 33
SPONSORING – PARTNERSHIP-MARKETING – BETRIEBSSPORT – PHÄNOMEN E-SPORT
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140. Jahrgang 02.17
STEUERNÖffentliche Finanzen:
Trügerische Moment-
aufnahme 60
INNOVATIONSocial Media Day
in der IHK: Mehr als
Katzen-Content 54
AUSBILDUNGBerufsperspektiven:
Zukunftsmesse für
Geflüchtete 48
IHK INTERNJahresempfang mit
Eintracht-Sportvor-
stand Fredi Bobic 6
JAPAN | KOREA 6 – 29
FREIHANDELSABKOMMEN – INDUSTRIE 4.0 – FRANKFURT, DAS TOR ZU EUROPA – DATENSCHUTZ
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140. Jahrgang 03.17
RECHTQualitätsstandard:
Gütesiegel zertifi-
zierter Mediator 45
INTERNATIONALRömische Verträge:
Gemeinsame
Verantwortung 40
AUSBILDUNGPressekonferenz: Be-
rufliche Integration
von Flüchtlingen 36
STANDORTPOLITIKNachhaltigkeit:
Kom petenzzentrum
in der IHK 32
START-UPS UND FINTECHS 8 – 32
FINTECH-HOTSPOT HESSEN – WACHSTUM BESCHLEUNIGEN – BUSINESS ANGELS
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140. Jahrgang 04.17
STEUERNIHK-Bezirk: Kommu-
nen drehen an der
Steuerschraube 58
INTERNATIONALGoing International:
Eurozone bleibt
Kernmarkt 52
INNOVATIONWe do digital: Bun-
desweite IHK-Kam-
pagne gestartet 43
WEITERBILDUNGFortbildung: Fach-
berater für Service-
management 39
INTSTADIE WACBRAUCH
STANVitale
Passan
in Bad
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.188
Schöne neue MobilitätIsabel Rosenbaum und Derviš Ekic sind am 27. Feb-
ruar mit dem Hans-Messer-Preis der IHK Frankfurt
ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt hervor-
ragende Studienleistungen von Absolventen der
Frankfurt University of Applied Sciences unter
Berücksichtigung der praktischen Relevanz der
Abschlussarbeit. Michael Kadow, Geschäftsführer,
House of Logistics & Mobility, entwarf im Rahmen
der 20. Hans-Messer-Lecture ein Bild der Mobilität
von morgen, die vor allem im urbanen Umfeld ein
bequemes, schnelles Reisen mit Service auf bislang
nicht gekanntem Niveau ermöglichen wird.
Zusammen mehr erreichenBeim offiziellen Start des Business-Energieef-
fizienz-Netzwerks haben 14 Unternehmen am
14. März eine Gründungsvereinbarung in Frankfurt
unterschrieben und sich gemeinsam die Senkung
des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen
zum Ziel gesetzt. Die Teilnehmer haben sich damit
verpflichtet, innerhalb von drei Jahren den Fokus
auf energiesparende Projekte zu legen und am
Ende eine Bilanz zu ziehen. Bereits Ende 2014
haben alle großen Wirtschaftsverbände vereinbart,
bis 2020 bundesweit insgesamt 500 Energieeffi-
zienznetzwerke aufzusetzen.
Nachhaltiges Wirtschaften
Für Unternehmen aller Branchen und Größen
ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Mit
der Einrichtung eines Kompetenzzentrums
Nachhaltigkeit unterstützt die IHK Frankfurt ihre
Mitgliedsunternehmen in diesem Prozess. Sie
berät mit Erstinformationen, wie Unternehmen
nachhaltiges Wirtschaften in ihrem Kerngeschäft
erfolgreich verankern können. Darüber hinaus
wurde auf Initiative des IHK-Arbeitskreises
Nachhaltigkeit ein Positionspapier „Nachhaltiges
Wirtschaften“ erarbeitet, das auch von der IHK-
Vollversammlung beschlossen wurde.
Ehrung für IHK-Prüfer
Über 100 ehrenamtliche Prüfer wurden am 24. Mai
für ihr zehnjähriges Engagement in den Prüfungs-
ausschüssen der Aus- und Weiterbildungsprüfun-
gen der IHK Frankfurt geehrt. Außerdem noch 44
Prüfer, die dieses Ehrenamt seit mehr als 20 Jahren
ausüben. „Ohne das große Engagement des Ehren-
amts würde der wirtschaftlichen Selbstverwaltung
die Basis fehlen“, betonte Karen Hoyndorf, stellver-
tretende IHK-Präsidentin, in ihrem Grußwort. Prüfer
seien nicht nur Vorbilder, sondern auch Garanten
für eine praxisbezogene, hochwertige berufliche
Aus- und Weiterbildung.
Die Arbeitswelt der ZukunftUnter dem Stichwort „Führen 4.0“ tauschten
sich 450 Teilnehmer beim 7. Demografiekongress
darüber aus, wie Unternehmen in das digitale
Zeitalter geführt werden können. Hierbei geht
es vor allem auch darum, den Mitarbeitern die
Angst vor Veränderungen zu nehmen. Denn
unstrittig ist, dass die Digitalisierung vertraute
Arbeitsabläufe umkrempelt und Führung nicht
mehr hierarchisch, sondern agil sein wird. Von
daher sind auch Führungskräfte gefordert:
Sie müssen nicht nur Arbeit neu organisieren,
sondern auch ihre eigene Rolle neu definieren.
Viele Wege führen zum Ziel
Immer mehr wandelt sich der Ausbildungsmarkt
zu einem Unternehmermarkt. Umso wichtiger
wird es für Unternehmen, in eigener Sache um
künftige Fachkräfte zu werben. Die IHK Frankfurt
unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen dabei
und bietet verschiedene Recruiting-Formate an,
unter anderem das Azubi-Speeddating. Anfang
Juni waren über 430 Bewerber teilweise mit
ihren Lehrern oder Betreuern ins Stadion am
Bornheimer Hang gekommen, um sich die Chance
auf einen von über 150 freien Last-Minute-
Ausbildungsplätzen nicht entgehen zu lassen.
METROPOLREGION 8 – 35 FRANKFURTRHEINMAIN
METROPOLEN IM VERGLEICH – ZUKUNFTSINITIATIVE PERFORM – DEN DIALOG FORTSETZEN - ROUTE DER INDUSTRIEKULTUR
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140. Jahrgang 07|08.17
STEUERNSerie Öffentliche
Finanzen: Vorfahrt
für Investitionen 59
INNOVATIONÖffentliche Aus-
schreibungen: Mehr
Rechtssicherheit 55
AUSBILDUNGFachkräftesicherung:
Viele Wege führen
zum Ziel 52
STANDORTPOLITIKPassantenbefragung:
Oberurseler mögen
ihre Innenstadt 42
LEBENSWERTE INNENSTÄDTE 8 – 29
CITYMANAGEMENT – DIGITALISIERUNG – FRANKFURTS NEUE ALTSTADT – STÄDTEREISEN
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140. Jahrgang 09.17
STEUERNÖffentliche Finanzen:
Handlungs spiel-
räume gesichert 59
INTERNATIONALFreihandel: Ceta –
Impulse für mehr
Wachstum 54
UMWELTNeue Verordnung:
Betriebsbeauftragte
für Abfall 51
STANDORTPOLITIKBundestagswahl:
Weichen für Wachs-
tum stellen 33
ENERGIE 8 –26
FRANKFURT SPART STROM – ÖKOPROFIT – FOTO VOLTAIK: SONNIGE AUSSICHTEN
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140. Jahrgang 10.17
RECHT Richtig werben mit
unverbindlicher
Preisempfehlung 48
UMWELTKlimaschutzplan:
Interview mit Umwelt-
ministerin Hinz 40
AUSBILDUNGProjekt: Berufsfach-
schule zum Über gang
in Ausbildung 36
STANDORTPOLITIKTourismusabgabe:
Mehrwert für Stadt
und Betriebe 34
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140. Jahrgang 11.17
STEUERNKommunale Finan-
zen: Die Zukunft
fest im Blick 6
INTERNATIONALRussische Regionen:
Der ferne Osten im
Fokus 58
INNOVATIONNachhaltiges Gewer-
begebiet: Erste Pro-
jekte angestoßen 52
STANDORTPOLITIKMarketing Club
Frankfurt: Marke-
ting wissen to go 38
AUS- UND 8 – 31 WEITERBILDUNG
BILDUNGSPOLITIK NEU AUSRICHTEN – STRATEGIEN GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL
TEGRIERTE ADTENTWICKLUNG 8 - 27
CHSENDE STADT – URBANE LEBENSQUALITÄT – INDUSTRIE HT FLÄCHE – VERKEHR MITDENKEN – TOURISMUS BOOMT
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140. Jahrgang 05.17
RECHTDatenschutz in
Europa: Karten auf
den Tisch legen 43
INNOVATIONNetzwerk Industrie:
Renaissance urbaner
Produktion 38
AUSBILDUNGHandel ist Wandel:
Ausbildungsberufe
modernisiert 34
DORTPOLITIK Innenstadt:
ntenbefragung
d Homburg 32
MARKETING 8-25
E-MAIL-MARKETING – WAS MARKEN WIRKLICH BRAUCHEN – CROSSMEDIALE KOMMUNIKATION
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140. Jahrgang 06.17
RECHTDatenschutz in der EU:
Verbot mit Erlaubnis-
vorbehalt 49
INTERNATIONALOne Belt, One Road:
China und die neue
Seidenstraße 47
AUSBILDUNGFachkräftegewinnung:
Image der Berufs-
schulen stärken 38
STARTHILFE Unter nehmens beratung:
Externer Rat als Erfolgs-
faktor 32
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 9
Ein WeltrekordversuchAm 22. Juni war ganz Frankfurt im Grie-Soß-
Fieber, um den Weltrekord im Grüne-Soße-Essen
aufzustellen: 231 775 Portionen mussten gegessen
werden, das war die Vorgabe des Rekordinstituts
für Deutschland. In Gaststätten, Unternehmens-
kantinen, Schulen, Kindergärten, Eiscafés wurden
die sieben Kräuter trotz tropischer Hitze in ver-
schiedensten Varianten gefuttert. Schlussendlich
waren es 103 711 Portionen – und damit kein
Weltrekord. Auch die IHK Frankfurt beteiligte sich
an der Aktion „Frankfurt isst Weltrekord“, über
350 Portionen wurden dort verspeist.
Energiefressern auf der SpurDas IHK-Projekt Energie-Scouts trägt dazu bei,
dass sich Azubis verschiedener Ausbildungsbe-
rufe mit den Themen Energiepolitik und -effizi-
enz beschäftigen. Die Azubis sind Kundschafter
im Betrieb, um genau die Einsparmöglichkeiten
aufzuspüren, die wegen Betriebsblindheit
oftmals unentdeckt bleiben. Die Scouts sind
zugleich Botschafter, um auch Kollegen zu
einem sensibleren Umgang mit Energie zu mo-
tivieren. Die IHK Frankfurt beteiligt sich an dem
Projekt; ein Projektlauf fand beim Frankfurter
Entsorgungsdienstleister FES statt.
Junge Botschafter geehrt
Wenn Azubis in die Schulen gehen, um von ihren
Erfahrungen in der Ausbildung zu berichten, ist
das sehr authentisch und kommt bei den Schü-
lern gut an. Binnen eines Jahres haben 14 Azubis
an sieben Frankfurter Schulen über 450 Schüler
über die Chancen einer dualen Berufsausbildung
informiert. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz
als Ausbildungsbotschafter sind sie Ende August
von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, der
IHK Frankfurt, der Handwerkskammer Frankfurt-
Rhein-Main und der Gesellschaft für Jugendbe-
schäftigung geehrt worden.
Gewinner am ArbeitsmarktIn einer Feierstunde erhielten diesmal die Ab-
solventen der IT-Berufe ihre Abschlusszeugnisse.
213 junge Frauen und Männer aus 106 Unter-
nehmen im IHK-Bezirk Frankfurt nahmen an
den Sommer-Abschlussprüfungen teil. Allein in
FrankfurtRheinMain fehlen im Bereich Informatik
und Kommunikationstechnik etwa 1400 Fach-
kräfte. Also beste Karrierechancen für die
frischgebackenen IT-Kräfte. „Mit großer Wahr-
scheinlichkeit werden Sie daher die Gewinner
am Arbeitsmarkt sein“, sagte IHK-Vizepräsident
Thomas Reichert bei der Zeugnisübergabe.
Wenn Kleines groß wirkt
Zum zehnten Mal wurde Ende September der
Hessische Website Award verliehen. Zehn Jahre,
das sei im Internet ein ganzes Zeitalter, betonte
Antje-Imme Strack, Vorsitzende, Ausschuss
Kleine und mittlere Unternehmen, IHK Frankfurt,
bei der Preisverleihung. Zwei Unternehmen aus
dem IHK-Bezirk Frankfurt standen auf dem Sie-
gertreppchen diesmal ganz oben: Just / Burgeff
Architekten, Frankfurt, belegten den ersten Platz,
Pfitzer Rettungsausrüstung, Frankfurt, den zwei-
ten Platz. Vergeben wird der Hessische Website
Award vom Beratungszentrum BIEG Hessen.
Radeln für den Klimaschutz
Vom 1. bis 21. September haben sich 24 Mitar-
beiter der IHK Frankfurt an der Aktion Stadtra-
deln beteiligt, einer Kampagne zum Schutz des
Weltklimas. Insgesamt haben über 1700 Kom-
munen in 26 Ländern Europas mitgemacht.
Für die Stadt Frankfurt erradelten ansässige
Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen
rund 207 000 Kilometer in drei Wochen, was
eine Ver meidung von knapp 29 500 Kilogramm
CO2-Belastung für die Stadt bedeutet. Die IHKler
erradelten fast 4 000 Kilometer, was einer CO2-
Einsparung von rund 450 Kilogramm entspricht.
SPORT UND WIRTSCHAFT 10 – 33
SPONSORING – PARTNERSHIP-MARKETING – BETRIEBSSPORT – PHÄNOMEN E-SPORT
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140. Jahrgang 02.17
STEUERNÖffentliche Finanzen:
Trügerische Moment-
aufnahme 60
INNOVATIONSocial Media Day
in der IHK: Mehr als
Katzen-Content 54
AUSBILDUNGBerufsperspektiven:
Zukunftsmesse für
Geflüchtete 48
IHK INTERNJahresempfang mit
Eintracht-Sportvor-
stand Fredi Bobic 6
JAPAN | KOREA 6 – 29
FREIHANDELSABKOMMEN – INDUSTRIE 4.0 – FRANKFURT, DAS TOR ZU EUROPA – DATENSCHUTZ
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140. Jahrgang 03.17
RECHTQualitätsstandard:
Gütesiegel zertifi-
zierter Mediator 45
INTERNATIONALRömische Verträge:
Gemeinsame
Verantwortung 40
AUSBILDUNGPressekonferenz: Be-
rufliche Integration
von Flüchtlingen 36
STANDORTPOLITIKNachhaltigkeit:
Kom petenzzentrum
in der IHK 32
START-UPS UND FINTECHS 8 – 32
FINTECH-HOTSPOT HESSEN – WACHSTUM BESCHLEUNIGEN – BUSINESS ANGELS
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140. Jahrgang 04.17
STEUERNIHK-Bezirk: Kommu-
nen drehen an der
Steuerschraube 58
INTERNATIONALGoing International:
Eurozone bleibt
Kernmarkt 52
INNOVATIONWe do digital: Bun-
desweite IHK-Kam-
pagne gestartet 43
WEITERBILDUNGFortbildung: Fach-
berater für Service-
management 39
METROPOLREGION FRANKFURTRHEINMAIN
METROPOLEN IM VERGLEICH – ZUKUNFTSINITIATIVE PERDEN DIALOG FORTSETZEN - ROUTE DER INDUSTRIEKULTU
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140. Jahrgang 07
STEUERNSerie Öffentlic
Finanzen: Vor
für Investition
INNOVATIONÖffentliche Aus-
schreibungen: Mehr
Rechtssicherheit 55
AUSBILDUNGFachkräftesicherung:
Viele Wege führen
zum Ziel 52
STANDORTPOLITIKPassantenbefragung:
Oberurseler mögen
ihre Innenstadt 42
INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNG 8 - 27
DIE WACHSENDE STADT – URBANE LEBENSQUALITÄT – INDUSTRIE BRAUCHT FLÄCHE – VERKEHR MITDENKEN – TOURISMUS BOOMT
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140. Jahrgang 05.17
RECHTDatenschutz in
Europa: Karten auf
den Tisch legen 43
INNOVATIONNetzwerk Industrie:
Renaissance urbaner
Produktion 38
AUSBILDUNGHandel ist Wandel:
Ausbildungsberufe
modernisiert 34
STANDORTPOLITIKVitale Innenstadt:
Passantenbefragung
in Bad Homburg 32
MARKETING 8-25
E-MAIL-MARKETING – WAS MARKEN WIRKLICH BRAUCHEN – CROSSMEDIALE KOMMUNIKATION
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140. Jahrgang 06.17
RECHTDatenschutz in der EU:
Verbot mit Erlaubnis-
vorbehalt 49
INTERNATIONALOne Belt, One Road:
China und die neue
Seidenstraße 47
AUSBILDUNGFachkräftegewinnung:
Image der Berufs-
schulen stärken 38
STARTHILFE Unter nehmens beratung:
Externer Rat als Erfolgs-
faktor 32
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1810
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ONLINEHANDEL 12 – 30
INFORMATIONSPFLICHTEN – SCHLICHTUNG – STEUERLICHE ASPEKTE – BEWERTUNGSPORTALE
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140.|141. Jahrgang 12.17|01.18
RECHTOffene Rechnungen:
Verjährungsfristen
beachten 56
INTERNATIONALVereinigte Staaten:
Visa rechtzeitig
beantragen 52
AUSBILDUNGFachausschüsse:
Von der Idee zur
Prüfungsaufgabe 50
STANDORTPOLITIKPerform-Initiative:
Strategieforum
gegründet 38
Wirtschaft trifft PolitikFestredner des IHK-Sommerempfangs „Wirtschaft
trifft Politik“ im Bad Homburger Schloss war Man-
fred Krupp (M.), Intendant, Hessischer Rundfunk.
Im Zeitalter der Digitalisierung sei eine neue jour-
nalistische Herangehensweise bei der Vermittlung
von Nachrichten gefragt. Es gehe verstärkt darum,
die Komplexität gesellschaftlich relevanter Themen
zu reduzieren, ohne dabei oberflächlich zu werden.
Traditionelle Medien wie unabhängige Tageszei-
tungen und öffentlich-rechtlicher Rundfunk seien
weiterhin erforderlich, auch als Gegengewicht zu
neuen Medien.
„Echte Unternehmensperlen“
„Wir haben echte Unternehmensperlen bei uns im
IHK-Bezirk“, sagte IHK-Präsident Prof. Mathias
Müller bei der IHK-Kreisbereisung im Main-Tau-
nus-Kreis. „Sie zeigen uns, dass der Standort vor
unternehmerischem Schwung geradezu vibriert.“
Gemeinsam mit Michael Cyriax, Landrat, Alexan-
der Simon, Bürgermeister, Eppstein, und Albrecht
Kündiger, Bürgermeister, Kelkheim, und weiteren
IHK-Repräsentanten des Ehrenamts und Hauptamts
besuchte Müller Ende November die Unternehmen
Eppstein Foils, Eppstein, und Althen Meß- und
Sensortechnik, Kelkheim.
Jubiläum der Immobilienbörse
Die Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK
Frankfurt ist ein Zusammenschluss von zurzeit
62 Unternehmen und wurde 1967 unter der
Trägerschaft der IHK gegründet (Foto). Das Ziel
der Immobilienbörse ist die Verbesserung der
Markttransparenz auf dem Immobilienmarkt im
IHK-Bezirk. Hierzu erstellen die Mitglieder und
die IHK gemeinsam regelmäßig Immobilienmarkt-
berichte. Die Mitglieder verstehen sich darüber
hinaus als Fach- und Kompetenzzentrum rund
um Immobilienfragen. Am 6. Dezember feiert
die Immobilienbörse ihr 50-jähriges Bestehen.
Integration durch ArbeitGesellschaftliche Teilhabe und Integration können
vor allem mit einer existenzsichernden Beschäf-
tigung erreicht werden. Von daher engagiert sich
die IHK Frankfurt stark, um jungen Flüchtlingen
einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermögli-
chen – ob nun in Gemeinschaftsinitiativen oder
-projekten wie Biff (Berufliche Integration von
Flüchtlingen in Frankfurt Rhein-Main / Foto), bei
einer Zukunftsmesse für Geflüchtete oder einer
Messe für Arbeitgeber im Main-Taunus-Kreis,
die auf das Potenzial anerkannter Flüchtlinge
aufmerksam machte.
8 – 35
FORM – UR
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LEBENSWERTE INNENSTÄDTE 8 – 29
CITYMANAGEMENT – DIGITALISIERUNG – FRANKFURTS NEUE ALTSTADT – STÄDTEREISEN
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140. Jahrgang 09.17
STEUERNÖffentliche Finanzen:
Handlungs spiel-
räume gesichert 59
INTERNATIONALFreihandel: Ceta –
Impulse für mehr
Wachstum 54
UMWELTNeue Verordnung:
Betriebsbeauftragte
für Abfall 51
STANDORTPOLITIKBundestagswahl:
Weichen für Wachs-
tum stellen 33
ENERGIE 8 –26
FRANKFURT SPART STROM – ÖKOPROFIT – FOTO VOLTAIK: SONNIGE AUSSICHTEN
www.frankfurt-main.ihk.de A 4836
140. Jahrgang 10.17
RECHT Richtig werben mit
unverbindlicher
Preisempfehlung 48
UMWELTKlimaschutzplan:
Interview mit Umwelt-
ministerin Hinz 40
AUSBILDUNGProjekt: Berufsfach-
schule zum Über gang
in Ausbildung 36
STANDORTPOLITIKTourismusabgabe:
Mehrwert für Stadt
und Betriebe 34
www.frankfurt-main.ihk.de A 4836
140. Jahrgang 11.17
STEUERNKommunale Finan-
zen: Die Zukunft
fest im Blick 6
INTERNATIONALRussische Regionen:
Der ferne Osten im
Fokus 58
INNOVATIONNachhaltiges Gewer-
begebiet: Erste Pro-
jekte angestoßen 52
STANDORTPOLITIKMarketing Club
Frankfurt: Marke-
ting wissen to go 38
AUS- UND 8 – 31 WEITERBILDUNG
BILDUNGSPOLITIK NEU AUSRICHTEN – STRATEGIEN GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 11
GRENZÜBERSCHREITENDER HANDEL
KUNDEN GEZIELT ANSPRECHENDie Europäische Union hat in den vergangenen Jahren wichtige Schritte unternommen, um
Handelshemmnisse zu beseitigen. Doch ist der grenzüberschreitende Handel noch bei Weitem
nicht so harmonisiert, wie es auf den ersten Blick scheint.
Im E-Commerce bestehen innerhalb der EU in vielen Bereichen
einheitliche rechtliche Regelungen, beispielsweise bei der
Ausgestaltung der Bestellseite in Onlineshops, beim Wider-
rufsrecht oder den fernabsatzrechtlichen Informationspflichten.
So gibt es etwa seit 2014 keine unterschiedlichen Widerrufsfristen
mehr, sondern es gelten überall einheitlich 14 Tage.
Jedoch sind nicht alle Rechtsbereiche so weitgehend har-
monisiert wie das Verbraucherrecht. Dies gilt unter anderem für
Datenschutzrecht, Preisangabenrecht, das Vertragsrecht (zum
Beispiel Vertragsschluss, Gewährleistung, Haftung) oder die
Sanktionen bei Rechtsverstößen (Abmahnung, Bußgeld). Ab Mai
2018 gilt die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO),
die jedoch 50 bis 60 Öffnungsklauseln enthält. Damit lässt sie
den nationalen Gesetzgebern ebenfalls Raum für Unterschiede.
Je nach Rechtsgebiet gelten zudem unterschiedliche Rechts-
anwendungsprinzipien – nämlich Herkunftslandprinzip, Be-
stimmungslandprinzip, Sitzlandprinzip oder Marktortprinzip.
Dies macht auch ein kleineres Cross-Border-Projekt durchaus
komplex.
ImpressumWas das Telemedienrecht betrifft, gilt das Herkunftslandprinzip.
Damit richten sich die Impressumspflichten für Onlinehändler
nach dem Recht ihres Niederlassungsstaates und nicht nach
dem Recht des Staates, auf den er sich ausrichtet. Für deutsche
Händler gelten damit die deutschen Vorschriften. Daher ist es zum
Beispiel nicht erforderlich, den Hosting Provider im Impressum
zu nennen, wie es das französische Recht vorschreibt. Die Im-
pressumsvorgaben gelten für alle kommerziellen Websites – ganz
gleich, ob darüber verkauft oder nur geworben wird.
VertragsrechtVor der Freischaltung einer Verkaufswebsite stellt sich die Frage, ob
der Händler seinen Kundenkreis begrenzen möchte. Je nachdem,
ob ausschließlich an Unternehmer, ausschließlich an Verbraucher
oder an beide Zielgruppen verkauft wird, gibt es unterschiedliche
rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten. Bei einem Angebot an Ver-
braucher gelten strengere Vorschriften als gegenüber gewerblichen
Kunden, weshalb eine klare Trennung sinnvoll sein kann.
Nach Artikel 3 Absatz 1 Rom I-VO (Verordnung für die Rege-
lung vertraglicher Schuldverhältnisse) können Parteien grund-
sätzlich frei wählen, welches Recht auf den Vertrag Anwendung
finden soll. Haben die Beteiligten von dieser Möglichkeit keinen
Gebrauch gemacht, unterliegt der Vertrag grundsätzlich dem
Onlineshops müssen jeweils an die rechtlichen Beson-
derheiten des Zielmarktes angepasst werden – eine He-
rausforderung insbesondere für kleinere Unternehmen.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1812
Recht des Staates, in welchem der Verkäufer seinen gewöhnli-
chen Aufenthalt hat.
Schließt ein Unternehmer jedoch einen Vertrag mit einem
Verbraucher, so gilt das Recht des Staates, in welchem der Ver-
braucher seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Vorausgesetzt,
der Unternehmer richtet seine Tätigkeit „auf irgendeine Weise
auf diesen Staat oder auf mehrere Staaten, einschließlich dieses
Staates, aus“ (Art. 6 Abs. 1 b) Rom I-VO).
Die bloße Abrufbarkeit einer Website im Ausland kann jedoch
noch nicht als Ausrichtung gewertet werden. Die Frage, wann
eine Marktausrichtung vorliegt, richtet sich laut einem Urteil
des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vielmehr nach einer Ein-
zelfallbetrachtung unter Berücksichtigung folgender Kriterien:
gezielte Nutzung von Adwords in verschiedenen Mitgliedsstaa-
ten; Angabe von Telefonnummern mit internationaler Vorwahl;
Verwendung einer anderen Top-Level-Domain (zum Beispiel „.at“)
oder einer neutralen TLD („.com“ oder „.eu“); Verwendung einer
anderen Sprache oder Währung; Wiedergabe von internationalen
Kundenbewertungen.
Allein eine englischsprachige Website begründet noch keine
Ausrichtung. Ist die Seite jedoch in polnischer Sprache geschrie-
ben, Zloty die Währung, und werden Versandkosten für Polen
genannt, liegt eindeutig eine Ausrichtung vor.
VerbraucherverträgeDie Rom-I-Verordnung gestattet es zwar grundsätzlich, auch
im B2C-Handel eine Rechtswahl zu treffen. Diese darf jedoch
nicht dazu führen, dass zwingende Verbrauchervorschriften
unterlaufen werden. Dem Verbraucher darf ein höherer Schutz
durch Bestimmungen nach dem Recht seines Heimatlandes nicht
entzogen werden. Dies bedeutet, dass bei einem Onlineshop mit
Ausrichtung das gewählte Recht nur zur Anwendung kommen
kann, sofern es den Verbraucher besserstellt als das Recht des
Verbraucherstaates.
So gelten beispielsweise in Großbritannien sechs Jahre Ge-
währleistung, in Deutschland nur zwei. Demzufolge erklärte der
EuGH die Amazon-Klausel („Es gilt luxemburgisches Recht unter
Ausschluss des UN-Kaufrechts“) für unzulässig, da diese auch
zwingendes ausländisches Recht ausschließt. Eine Rechtswahl-
klausel in den AGB ist daher nicht zielführend.
DatenschutzrechtInnerhalb der EU gilt im Datenschutz das Recht des Sitzlandes –
also das Recht des Landes, in dem die verantwortliche Stelle der
Datenverarbeitung ihren Sitz hat. Danach ist es für das anwendbare
Datenschutzrecht unerheblich, auf welches Land ein Onlineshop
ausgerichtet ist. Von diesem Grundsatz gibt es aber auch Ausnah-
men: Die französischen und niederländischen Datenschutzbehörden
gehen davon aus, dass schon mit Setzen von Cookies auf dem
User-Rechner, zum Beispiel im Rahmen von Google Analytics, Da-
tenverarbeitung auf inländischen Rechnern stattfindet, sodass auch
das Recht dieses Staates Anwendung findet. Daher ist es sinnvoll,
wenn sich die Händler auch mit den Datenschutzvorschriften der
Länder befassen, auf die sie ihren Onlineshop ausrichten möchten.
WettbewerbsrechtAus deutscher Sicht eher vorteilhaft ist das sogenannte Markt-
ortprinzip im Wettbewerbsrecht. Danach gilt das Recht des
Marktortes, also das Recht des Landes, auf das der Händler
sein Angebot ausrichtet und mit anderen Unternehmen konkur-
riert. Da es in anderen Staaten keine Sanktionen gibt, die mit
der deutschen Konkurrentenabmahnung vergleichbar sind, ist
das Risiko, wegen Fehlern belangt zu werden, meist geringer.
Nichtsdestotrotz drohen Strafen bei Verstößen. Diese jeweiligen
Risiken sollten Onlinehändler kennen und entscheiden, ob sie
diese eingehen möchte.
GerichtsstandKommt es bei grenzüberschreitenden Geschäften zu Streitig-
keiten, stellt sich zudem die Frage, in welchem Staat geklagt
werden kann. Grundsätzlich sind nach der EuGVVO (Verordnung
über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und
Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen)
die Gerichte des Mitgliedsstaates zuständig, in dem der Beklagte
seinen Wohnsitz hat. Bei Verträgen mit Verbrauchern gilt jedoch
etwas anderes: Hier hat der Verbraucher die Möglichkeit, Klage
bei dem Gericht seines Wohnsitzes zu erheben, wenn der Händ-
ler seine gewerbliche Tätigkeit in diesem Mitgliedsstaat ausübt
oder er seine Tätigkeit auf diesen Mitgliedsstaat ausrichtet. Für
die Ausrichtung gelten dieselben Kriterien wie bei der Frage des
anwendbaren Verbrauchervertragsrechts.
Einer für alleGerade für kleine Unternehmen ist der erste Schritt ins Ausland
häufig ein Onlineshop mit der Übersetzung der Website-Inhalte
ins Englische. Sobald jedoch eine gezielte Ausrichtung auf
mehrere Länder erfolgt, zum Beispiel durch Verwendung einer
co.uk-Domain und / oder Angabe spezifischer Versandkosten, ist
auch das Recht dieser Länder zu berücksichtigen. Damit steigt
hier das Risiko, gegen einzelne landesspezifische Bestimmungen
zu verstoßen. So dürfen in Österreich keinerlei Gebühren für
bestimmte Zahlarten in Rechnung gestellt werden, und in den
Niederlanden dürfen nicht mehr als 50 Prozent des Kaufpreises
per Vorkasse verlangt werden, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Die Alternative besteht darin, sich bewusst und gezielt
auf einzelne Länder auszurichten und spezifische Ländershops
zu eröffnen. Der Vorteil ist, dass jeder Shop an die rechtli-
chen Besonderheiten des jeweiligen Zielmarktes angepasst
werden kann und gleichzeitig eine gezieltere Kundenansprache
möglich ist.
AUTORDR. CARSTEN FÖHLISCHRechtsanwalt und Prokurist, Trusted Shops, Kö[email protected]
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 13
Onlinehandel
INFORMATIONSPFLICHTEN
NICHT DIE KATZE IM SACK VERKAUFENDie Informationspflichten für Unternehmer im Onlinehandel sind aufgrund der umfangreichen Gesetzgebung
in jüngster Vergangenheit ständig gewachsen. Die Gefahren für Unternehmer, in diesem Kontext Vertragspflicht-
verletzungen oder Wettbewerbsverstöße zu begehen, sind daher überaus groß.
Nach § 5a Abs. 2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
(UWG) handelt unlauter, wer dem Verbraucher eine wesentliche
Information vorenthält, die er benötigt, um eine informierte
geschäftliche Entscheidung zu treffen. Wesentlich ist eine Information
dann, wenn ihre Angabe unter Berücksichtigung der beiderseitigen
Interessen vom Unternehmer erwartet werden kann und ihr für die vom
Verbraucher zu treffende Entscheidung erhebliches Gewicht zukommt.
Die Frage, ob eine Information für die geschäftliche Entscheidung des
Verbrauchers von besonderem Gewicht ist, ist nach dem Erwartungs-
und dem Verständnishorizont eines durchschnittlichen Verbrauchers
zu beurteilen.
Hiernach ist es dem Unternehmer in aller Regel nicht zumutbar,
ungefragt negative Merkmale seines Produkts zu offenbaren. Deshalb
ist im Allgemeinen zwar keine Information darüber geschuldet, wo,
von wem und unter welchen Arbeits- oder Umweltbedingungen
das Produkt hergestellt wurde. Dies gilt allerdings nur dann,
wenn dies ohne Einfluss auf die Qualität des Produktes ist.
Ob ein Verkäufer ungefragt beispielsweise darauf hinweisen
muss, dass bei einem Produkt ein Modellwechsel bevorsteht,
hängt vom Einzelfall ab. Dort, wo der Verkehr auf Neuheiten
Wert legt, wird der Verbraucher einen entsprechenden
Hinweis erwarten dürfen. So etwa bei Sportgeräten
oder Modekollektionen.
Bei der Beurteilung, ob Informationen
vorenthalten wurden, sind außerdem die
räumlichen und zeitlichen Beschrän-
kungen durch das für die geschäft-
liche Handlung gewählte Kom-
munikationsmittel sowie alle
Maßnahmen des Unterneh-
mers, um den Verbrauchern
die für die Kaufentschei-
dung nötigen Informa-
tionen zur Verfügung zu
stellen, zu berücksichtigen.
Praktische Bedeutung hat
dies im Onlinehandel vor
allem für die Werbung mit
Internet-Werbebannern.
Dort besteht wenig Raum
für alle möglichen Zusatz-
informationen. Hier wird
man in der Regel dem Wer-
benden zubilligen müssen, die
entsprechenden Informationen auf seiner Internetseite bereitzustellen
und in der Bannerwerbung auf die Internetadresse hinzuweisen bezie-
hungsweise dorthin zu verlinken.
Unlauter handelt im Sinne von § 5a Abs. 6 UWG insbesondere, wer
den kommerziellen Zweck einer geschäftlichen Handlung nicht kenntlich
macht, sofern sich dieser nicht unmittelbar aus den Umständen ergibt,
und das Nichtkenntlichmachen geeignet ist, den Verbraucher zu einer
geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht
getroffen hätte. Hierunter fallen etwa die Tarnung ei-
ner Verkaufsveranstaltung als Freizeitveranstaltung
(Verkaufs- oder Kaffeefahrten), das Ansprechen von
Passanten in der Öffentlichkeit, ohne sich als
Werber zu erkennen zu geben, Hausbe-
suche von Werbern, die den Werbezweck
verheimlichen, oder aber Telefonan-
rufe, die Werbezwecken dienen, aber
beispielsweise als Meinungsumfrage
getarnt sind. Entsprechendes gilt auch
für getarnte Werbungen im Onlinehandel.
Weitere Informationspflichten im Onlinehandel,
deren Verletzung ebenfalls Wettbewerbsverstöße
darstellen können, ergeben sich nicht unmittelbar
aus dem UWG, sondern aus zahlreichen anderen
Gesetzen, die auch dazu bestimmt sein müssen, im
Interesse der Marktteilnehmer das Marktverhalten
zu regeln (§ 3a UWG). Schließlich gibt es noch
zahlreiche weitere gesetzliche Vorschriften, die
sicherstellen sollen, dass die Marktteilnehmer „in-
formierte geschäftliche Entscheidungen“ treffen. Zum
Schutz der Verbraucher enthalten sie daher ebenfalls
konkrete Informationspflichten.
Hierzu zählen speziell für den Onlinehandel nicht
nur die Informationspflichten nach dem Telemedien-
gesetz (zum Beispiel Impressumspflicht), sondern etwa
auch die Pflichten, den Kunden über die einzelnen tech-
nischen Schritte, die zu einem Vertragsschluss führen, zu
informieren. Das sind unter anderem Angaben darüber,
ob der Vertragstext nach dem Vertragsschluss gespei-
chert wird und ob er dem Kunden zugänglich ist,
wie der Kunde Eingabefehler vor Abgabe der
Vertragserklärung erkennen und berichtigen
kann, welche Sprachen für den Vertragsschluss
zur Verfügung stehen und welches die Verhaltenskodizes
sind, denen sich der Unternehmer unterwirft, sowie FO
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1814
welche Möglichkeit es gibt, sich elektronischen Zugang zu diesen
Regelwerken zu verschaffen.
Hinzu kommen die Pflichten, spätestens bei Beginn des Bestellvor-
gangs klar und deutlich anzugeben, ob Lieferbeschränkungen bestehen
und welche Zahlungsmittel akzeptiert werden, und die Bestellsituation
so zu gestalten, dass der Verbraucher mit seiner Bestellung ausdrück-
lich bestätigt, dass er sich zu einer Zahlung verpflichtet (zum Beispiel
mittels eines Buttons „Zahlungspflichtig bestellen“).
Daneben gelten im Onlinehandel aber auch sämtliche Informa-
tionspflichten, die bei jedem Vertrag mit einem Verbraucher sowie
regelmäßig bei Fernabsatzgeschäften zu beachten sind. Hierzu gehören
unter anderem die Pflichten zur Angabe der wesentlichen Eigenschaften
der Waren oder Dienstleistungen, der Identität des Unternehmers, bei-
spielsweise seines Handelsnamens und der Anschrift des Ortes, an dem
er niedergelassen ist, sowie seiner Telefonnummer, des Gesamtpreises der
Waren und Dienstleistungen einschließlich aller Steuern und Abgaben
oder gegebenenfalls die Art der Preisberechnung sowie gegebenenfalls
aller zusätzlichen Fracht-, Liefer- oder Versandkosten und aller sonstigen
Kosten, die anfallen können.
Des Weiteren gehören hierzu beispielsweise die Pflichten zur Angabe
der Zahlungs-, Liefer- und Leistungsbedingungen, des Verfahrens des
Unternehmers zum Umgang mit Beschwerden, des Bestehens eines
gesetzlichen Mängelhaftungsrechts und gegebenenfalls des Bestehens
und der Bedingungen von Kundendienstleistungen und Garantien,
der Laufzeit des Vertrags oder der Bedingungen der Kündigung un-
befristeter Verträge oder sich automatisch verlängernder Verträge,
der Funktionsweise digitaler Inhalte, einschließlich anwendbarer
technischer Schutzmaßnahmen für solche Inhalte, und gegebenenfalls
Beschränkungen der Interoperabilität und der Kompatibilität digitaler
Inhalte mit Hard- und Software, soweit diese Beschränkungen dem
Unternehmer bekannt sind oder bekannt sein müssen.
Steht dem Verbraucher ein Widerrufsrecht zu, ist der Unternehmer
zudem verpflichtet, den Verbraucher über sein Widerrufsrecht zu beleh-
ren. Des Weiteren hat der Unternehmer, der Dienstleistungen erbringt,
auch noch die Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung
zu beachten. Die dort geregelten Informationspflichten decken sich
teilweise mit den aufgezählten, unmittelbar im Vertragsrecht gelten-
den Pflichten, betreffen jedoch auch die besonderen Umstände der
Dienstleistungserbringung. So müssen dem Kunden vor der Erbringung
der Dienstleistung unter anderem bei erlaubnispflichtigen Tätigkeiten
Informationen über die zuständige Behörde, bei der Ausübung eines
reglementierten Berufs Informationen über die gesetzliche Berufsbe-
zeichnung, den Staat, in dem sie verliehen wurde, und gegebenenfalls
eine Kammer, einen Berufsverband oder eine ähnliche Einrichtung
sowie bei dem Bestehen einer Berufshaftpflichtversicherung Angaben
zu dieser, insbesondere der Name und die Anschrift des Versicherers
und der räumliche Geltungsbereich, zur Verfügung gestellt werden.
Seit 1. Februar müssen die Unternehmen, die mehr als zehn Beschäf-
tigte haben und eine Internetseite unterhalten oder AGB verwenden, die
Verbraucher auch darüber informieren, ob sie bereit oder verpflichtet
sind, an Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle
teilzunehmen. Sofern dies der Fall ist, müssen sie auch auf die zuständige
Verbraucherschlichtungsstelle hinweisen. Die Unternehmer, die Onlinever-
träge abschließen, müssen zudem schon seit dem 9. Februar 2016 auf ihren
Internetseiten einen Link zur Europäischen Online-Schlichtungsplattform
einstellen. Bei Nichterfüllung dieser Informationspflichten drohen ver-
trags- und / oder wettbewerbsrechtliche Konsequenzen.
AUTORENDR. HANS-JÜRGEN RUHL (l.)Rechtsanwalt, Danckelmann und Kerst, Rechtsanwälte Notare, [email protected]
DR. JAN-FELIX ISELE (r.)Rechtsanwalt, Danckelmann und Kerst, Rechtsanwälte Notare, [email protected]
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EPSON RIPS – innovative Drucker-Technologie der Umwelt zuliebeNeben wirtschaftlichen Aspekten bei der Auswahl neuer IT-Hardware hat der Umweltgedanke eine immer größere Bedeutung.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 15
Onlinehandel
ONLINE-MARKTPL ÄTZE
„EIN GUTER EINSTIEG“Ein Gespräch mit Dr. Joachim Stoll, persönlich haftender Gesellschafter, Leder-Stoll, Frankfurt, über
Potenziale von Online-Marktplätzen und worauf Händler bei der Auswahl des Anbieters achten sollten.
Herr Dr. Stoll, Sie sind bereits seit Jahren Multichannel-Händler von Lederwaren und Reisegepäck und nutzen dabei auch Online-Marktplätze. Würden Sie diesen Vertriebskanal auch kleineren und bislang nur stationär agierenden Einzel-händlern empfehlen?STOLL: Marktplätze sind auch – aber nicht nur – ein guter Einstieg
in den Onlineverkauf. Denn einerseits strukturieren die Markt-
platzbetreiber viele Funktionen vor, die der Händler nur genau
befolgen muss. Andererseits bieten sie von Anfang an ein großes
Kundenpotenzial. Werbung, interne Suche, Zahlungsabwicklung,
aber auch Kundenbewertungen und Retourenabwicklung werden
meist vorgegeben beziehungsweise vom Marktplatzbetreiber
organisiert. Damit kann der Einsteiger recht schnell erstmals
online handeln – zumindest schneller und sicherer im Vergleich
zum Aufbau eines eigenen Systems.
Auffindbarkeit und Reichweite des Angebots sind sicher große Chancen bei der Nutzung von Online-Marktplätzen. Inwieweit können Abhängigkeiten der Händler vom Marktplatzbetreiber entstehen beziehungsweise wie hoch ist das Risiko, dass dieser gut gehende Artikel selbst in sein Angebot übernimmt und zum übermächtigen Wettbewerber wird?
STOLL: Entwickelt sich nach dem Einstieg ins Onlinegeschäft
ein einzelner Marktplatz zum zusätzlichen Standbein – das
heißt, erreicht der Umsatzanteil eines Marktplatzes eine für
das Unternehmen relevante Größe –, besteht die Gefahr der
plötzlichen Sperrung. Gerade automatisierte internationale
Systeme führen leider regelmäßig zu einzelnen – mehr oder
weniger temporären – Sperrungen des Zugangs. Bis zur Klärung
des vermeintlichen Fehlers ist damit in der Regel gleichzeitig
auch das Guthaben des Händlers gesperrt. Liquiditäts- und Ri-
sikoplanungen sollten dies bedenken, insbesondere, wenn der
Händler seine Aktivitäten nicht breiter streut.
Was empfehlen Sie Einsteigern ins Onlinegeschäft: Auf was sollte bei der Auswahl eines Marktplatzes besonders geachtet werden?STOLL: Zunächst sollten die wesentlichen Unterschiede der An-
bieter analysiert und beurteilt werden: Betreibt der Marktplatz
aktiv Eigenhandel oder nicht? Anbieter wie Amazon, die selbst
Interesse am eigenständigen Verkaufen haben, haben Zugriff auf
alle Daten, die bei jeder Transaktion auf dem Marktplatz generiert
werden, sowohl auf Kunden- als auch auf Verkaufsseite. Jede
Transaktion eines Drittanbieters verbessert die Datenbasis des
Boomender Online-HandelUmsatz mit Endverbrauchern in Deutschlandin Milliarden Euro
15,7Mrd.
€
2006 07 08 09 10 11 12 13 14 15* 16*
Quelle: HDE Stand Januar 2016
*Schätzung bzw. Prognose
17,819,7
21,823,9
26,3
31,334,7
37,1
41,746,3
© Globus 10818
Warenkorb
4,5
1,7
1,7
6,3
14,7
24,9
9,2
25,2
4,1
7,7 %
11,7
0,6
1,0
5,0
5,0
7,4
7,9
8,4
8,7
44,4 %
Sonstige
Büro, Schreibwaren
Schmuck, Uhren
Gesundheit, Wellness
Freizeit, Hobby
Unterhaltungselektronik, Elektrogeräte
Wohnen, Einrichten
Bekleidung
Heimwerken, Garten
Lebensmittel, Getränke u. a.*
Offline-Umsatz438,8 Milliarden Euro
Online-Umsatz44,2 Milliarden Euro
Anteil der Branchen am Gesamtumsatz des Einzelhandels in Deutschland 2016in Prozent
davondavon
© Globus 12020
Einkaufen im Laden und im Internet
*sogenannte Fast Moving Consumer GoodsQuelle: Handelsverband Deutschland
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1816
Onlinehandel
INTERVIEWHANNS-PETER LAUXStellvertretender Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK [email protected]
Marktplatzes, der nur durch einen Klick mächtiger Konkurrent
des anbietenden Händlers werden kann.
Es gibt Tendenzen von Herstellern, ihren Händlern die Nutzung von digitalen Marktplätzen zu untersagen. Entsteht hier eine Marktzugangsbeschränkung, die den Onlinehandel für kleinere Händler uninteressant werden lässt?STOLL: Bisher hat das Berliner Kartellamt durch verschiedene
Aktivitäten Markenhersteller in die Schranken gewiesen, sodass
viele von ihnen ihre Aktivitäten gegen Marktplatzhändler zu-
rückfuhren. Das Bundeskartellamt sieht den Verkauf über Platt-
formen in der wirtschaftlichen Realität als oftmals wichtigsten
E-Commerce-Kanal gerade für kleine Unternehmen. Anders
sieht das eine Sektorenuntersuchung der EU-Kommission. Zum
Jahresende wird das Ende eines fünfjährigen Verfahrens vor dem
Europäischen Gerichtshof zu diesem Thema erwartet.
Welche Auswirkungen wird das auf den Onlinehandel haben?STOLL: Die Stellungnahme des Generalanwalts zu diesem Ver-
fahren lässt eine Machtverschiebung zugunsten der Marken-
hersteller befürchten. Sie veranlasste bereits im Sommer viele
Markenhersteller dazu, den Verkauf über Marktplätze durch
Händler zu untersagen. Dies könnte eine Herausforderung für
die Politik werden: Sollen kleine Unternehmen vom E-Commerce
ausgeschlossen werden? Oder sind für Klein- und Mittelunter-
nehmen Schutzmechanismen gegenüber den Markenherstellern
notwendig, um eine gewünschte wettbewerbsintensivere,
heterogenere Struktur zu erhalten? Es ist zu vermuten, dass
ein Warten auf die Justiz nicht zum gewünschten Ergebnis
führen wird, sondern politische Entscheidungen notwendig
sind.
Dr. Joachim Stoll, persönlich haftender
Gesellschafter, Leder-Stoll, Frankfurt, und
Vorsitzender, Einzelhandelsausschuss,
IHK Frankfurt: „Marktplätze sind ein guter
Einstieg in den Onlineverkauf. Einerseits
strukturieren die Marktplatzbetreiber viele
Funktionen vor. Andererseits bieten sie von
Anfang an ein großes Kundenpotenzial.“
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 17
AMAZON, ZAL ANDO & CO.
DEN E-COMMERCE-RIESEN TROTZENAmazon, Otto und Zalando beherrschen den E-Commerce und bedrohen mit ihrer Dominanz eine ganze Branche.
Doch ist tatsächlich kein Kraut gewachsen gegen die Übermacht dieser digitalen Superkaufhäuser?
Stetiger Wandel prägt die Onlinebranche. Das zeigt sich vor allem
im E-Commerce: Die Onlineshops von einst haben wenig gemein
mit den digitalen Ladentheken von heute. 360-Grad-Produktvi-
deos, interaktive Verkaufsberater und Same-Day-Lieferung begeistern
den Kunden. Und befeuern gleichermaßen seine Erwartungshaltung.
Damit steigt der Druck auf Onlineshops der ersten Stunde und auf
alle, die mit wenig Budget und Personal haushalten müssen. Klar, es
muss nicht jede Funktion, nicht jedes Feature mitangeboten werden.
Einen fehlenden Livechat wird der Kunde verschmerzen. Andere Din-
ge hingegen nicht: ein knappes Sortiment, lange Lieferzeiten oder
schlechte Produktdarstellung. Dann ist der Kunde wieder so schnell
weg, wie er gekommen ist. Denn der nächste Anbieter ist nur einen
Mausklick entfernt.
Betrachten wir den stationären Handel, so gehören Multi- und
Cross-Channel-Angebote mittlerweile zum guten Ton. Oder wie es
Dominik Grollmann, E-Commerce-Experte bei iBusiness.de, formu-
liert: „zur Kern-DNA jedes modernen Krämers“. Zur Erinnerung: Dabei
handelt es sich um die intelligente Verknüpfung zwischen on- und
offline. Beispielsweise kann der Kunde seine online gekaufte Ware
in einem stationären Store umtauschen oder abholen.
Und dann ist da noch Amazon. Superkaufhaus und mit Abstand
umsatzstärkster Onlinehändler in Deutschland. 2016 setzte der Riese
hierzulande rund acht Milliarden Euro mit physischen Gütern im
Endkundengeschäft um. Das ist mehr als doppelt so viel wie Otto (drei
Milliarden) und Zalando (eine Milliarde) zusammen erwirtschafteten.
Wie groß der Einfluss von Amazon auf deutsche Shopper ist, zeigt
eine Studie von Shoop.de: Von 1000 befragten Teilnehmern gaben
rund 60 Prozent an, dass sie bei Amazon einkaufen. 65 Prozent nut-
zen den Marktplatz für die Recherche nach einem Produkt und rund
50 Prozent beginnen dort ihren Onlineeinkauf.
Im Gegensatz zu Ebay ist Amazon auch selbst Händler. Die
Mechanismen sind recht einfach: Von den angedockten Händlern
bekommt der Marktplatz ausreichend Daten, um zu beurteilen, was
sich erfolgreich verkauft und was nicht. Sind lukrative Geschäfte in
Sicht, steigt Amazon ein und verdrängt die etablierten Händler. Eine
Preisspirale beginnt – bei Amazon heißt das Dynamic Pricing. Experten
zufolge ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Amazon den Hebel
umlegt und komplett in das Direktgeschäft einsteigt. Insofern ist der
Marktplatz keine nachhaltige Strategie für Händler.
Doch ist tatsächlich kein Kraut gewachsen gegen die Übermacht
des digitalen Superkaufhauses? Oder gibt es Erfolg versprechende
Ansätze, um den kleinen Handel zu positionieren? Zunächst die
schlechte Nachricht: Zurzeit existieren allein in Deutschland 450 000
Onlineshops. Darunter auch viele Garagenshops. Viele der Onlineshops
sind vergleichbare Konzepte mit denselben Waren. Daher werden
50 bis 80 Prozent von ihnen die nächsten Jahre nicht überleben.
LINK ZUM THEMA
Weitere Infos über das BIEG Hessen, Beratungs- und Informationszen-
trum elektronischer Geschäftsverkehr Hessen, online unter www.bieg-
hessen.de.
Im transparenten E-Commerce hat der Zweitbeste keine Chance mehr. Kleine Händler müssen sich
künftig daher noch deutlicher als bislang mit einer Nischenstrategie von den Wettbewerbern abheben.
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Wir befinden uns vor einer gigantischen Konsolidierungswelle. Im
transparenten E-Commerce hat der Zweitbeste keine Chance mehr.
„Es ist am gefährlichsten, sich nicht von anderen zu unterschei-
den“, sagte einst Jeff Bezos, Gründer von Amazon. Die eindeutige
Empfehlung an Händler lautet: raus aus der Vergleichbarkeit. Sich
über das reine Produkt vom Wettbewerber zu differenzieren, ist
nicht möglich. Auch wenn es immer wieder über Produktvarianten
versucht wird. Doch der Kunde ist nicht blöd, Internet sei Dank. Ob
ich den Kühlschrank-Typ 360A nun bei Händler X oder bei Anbieter Y
kaufe – der Kühlschrank bleibt derselbe. Anders sieht es bei zugehö-
rigen Services aus: Gibt es einen persönlichen Produktberater? Wer
hilft mir beim Aufbau? Gibt es einen Produktservice via Whatsapp?
Die zweite Option, sich über den Preis abzusetzen, ist nicht besser.
Viele schaffen das schlichtweg nicht. Eine Weisheit im Handel besagt,
dass es immer einen gibt, der günstiger ist. Und die wenigsten halten
eine Rabatteritis langfristig durch. Laut Marcus Diekmann, Director
digital der Beter Bed Holding, werden zwei Typen von Onlinehändlern
überleben: die Großen, die es geschafft haben, eine starke Marke
aufzubauen, und ganze Wertschöpfungsketten bedienen. Und die
Kleinen, die sich auf ein Segment spezialisieren. Die Mittleren bleiben
auf der Strecke. Von den großen Händlern wird es wenige sogenannte
Universelle geben, die Gemischtwaren anbieten. Und ein paar Kate-
goriekiller wie Zalando, die sich auf Produktkategorien – in dem Fall
Fashion – spezialisieren.
Die einzige strategische Option für kleine Händler heißt Nischen-
strategie: die Spezialisierung auf ein Segment. Diekmann empfiehlt:
„Werden Sie zum Sneakerkönig.“ In dieses Feld drängen sich auch
zunehmend Hersteller, die mit eigenen Shops immer mehr Endkunden
bedienen.
AUTORDANIEL WEICHERTFachlicher Leiter, BIEG Hessen, [email protected]
DREI TIPPS FÜR DIE ERFOLGREICHE NISCHENSTRATEGIE
� Bieten Sie Ihrem Kunden ein unverwechselbares Einkaufserleb-
nis. Gerade in diesem Punkt haben Sie echte Chancen, sich von der
emotionalen Wüste Amazon zu differenzieren. Ansatzpunkte sind
Sortiment, Service, Marke und Emotion.
� Entwickeln Sie eine digitale Persönlichkeit und kommunizieren Sie
Wärme und Freude. Es kann nicht schaden, wenn Sie es menscheln
lassen. Sie wissen ja, Kaufgründe sind nie rational. Und die Sympa-
thie für den Verkäufer spielt definitiv eine wichtige Rolle.
� Begrenzen Sie Ihr Sortiment nicht auf die Fläche, sofern Sie auch
stationären Handel betreiben, sondern bieten Sie dem Kunden an:
Ich kann dir alles besorgen. Ein bisschen wie bei den Apotheken:
Dort gibt es vor Ort nur ein Rumpfsortiment. Der Kunde bekommt
aber als Service jedes Produkt besorgt.
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Onlinehandel
BEWERTUNGEN
KEINE GRENZENLOSE FREIHEITUnternehmer müssen es dulden, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen im Internet bewertet werden.
Aber: Sie müssen sich dabei nicht alles gefallen lassen. Denn die Freiheit des Internets ist nicht grenzenlos.
Schon 2008 hat der Bundesgerichtshof in seiner ersten Entschei-
dung zu einer Bewertungsplattform für Lehrkräfte klargestellt,
dass es sich Privatpersonen und Unternehmen gefallen lassen
müssen, dass sie im Internet bewertet werden. In seiner Grundsatz-
entscheidung kommt der Bundesgerichtshof zu dem Ergebnis, dass
weder nach dem Bundesdatenschutzgesetz noch in Bezug auf das einer
Person zustehende allgemeine Persönlichkeitsrecht ein allgemeiner
Löschungsanspruch dahingehend besteht, in der Öffentlichkeit nicht
bewertet zu werden.
In der langen Historie der zu solchen Plattformen ergangenen Ent-
scheidungen wird immer wieder darauf abgestellt, dass dem Recht auf
Meinungs- und Kommunikationsfreiheit des Bewertenden der Vorrang
einzuräumen ist. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat diese Rechtsprechung
zur Bewertungsplattform Jameda, auf der Ärzte bewertet werden, he-
rausgearbeitet und bestätigt. Dabei hat er drei Grundsätze aufgestellt.
Erstens: kein allgemeiner Löschungsanspruch gegen Bewertungen.
Zweitens: kein Recht auf Auskunft über die Person, die die Bewertung
abgegeben hat. Auskunft können nur Strafverfolgungsbehörden be-
kommen. Drittens: Prüfungspflichten des Portalbetreibers nur dann,
wenn konkrete und begründete Einwendungen erhoben werden – je
konkreter die Einwendung, desto umfangreicher auch die Recherche-
pflichten des Portalbetreibers.
Insbesondere in seiner jüngsten Entscheidung zum Ärzteportal
Jameda hat der BGH allerdings klargestellt, dass im Fall von begrün-
deten Einwendungen das Portal diese zu prüfen habe. Im konkreten
Sachverhalt hatte der bewertete Arzt eingewandt, er habe den im
Internet aufgetretenen Patienten gar nicht behandelt. Für diesen Fall
hat der BGH das Portal als verpflichtet angesehen, sich die Behandlung
nachweisen zu lassen. Sollte also ein Unternehmer bei einer Bewertung
die begründete Vermutung haben, dass es sich gar nicht um einen Kun-
den handelt, sollte er bei dem Portal vorstellig werden und auf einem
Nachweis bestehen, dass es sich tatsächlich um seinen Kunden handelt.
Der BGH hat seine Rechtsprechung zu den Prüfungspflichten im
April nochmals bestätigt und ein Klinikbewertungsportal zur Löschung
einer Bewertung verurteilt, bei der unstreitig feststand, dass sie unrichtig
war. Noch weiter ist sogar das Landgericht München gegangen. Es ist
im Juli zu dem Ergebnis gekommen, dass der Plattformbetreiber und
nicht etwa der Bewertete die Richtigkeit der mitgeteilten Tatsachen
beweisen muss.
Auch im europäischen Ausland beschäftigen Bewertungsportale die
Rechtsprechung. So hat der österreichische Verfassungsgerichtshof in
einer Entscheidung im Ergebnis die Duldungspflicht einer Bewertung
festgestellt. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte
hat zu einem Bewertungsportal von Rechtsanwälten festgestellt, dass
sich insbesondere Unternehmer, die mit ihrer Dienstleistung in die
Öffentlichkeit treten, einer Bewertung im Internet stellen müssen. Sie
seien deswegen nicht rechtlos gestellt. Für den Fall, dass es zu For-
malbeleidigungen oder falschen Tatsachenbehauptungen kommt, kann
der Unternehmer selbstverständlich die Löschung der entsprechenden
Texte verlangen. Von daher kann Unternehmen nur angeraten werden,
die entsprechenden Einträge im Internet regelmäßig zu beobachten
und gegebenenfalls gegen nachweisliche Unrichtigkeiten vorzugehen.
Immer mehr Kunden informieren sich anhand von On-
linebewertungen über Unternehmen und deren Produkte.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1820
Zwar hat die Rechtsprechung insbesondere ihre Auffassung zur
grundsätzlichen Zulässigkeit von Bewertungen immer wieder damit
begründet, dass der Unternehmer sich gegen Formalbeleidigungen und
Verletzungen seiner Persönlichkeitsrechte wehren kann. Allerdings ist
festzustellen, dass sie bei der Frage, wo die Grenze einer Bewertung
zu ziehen ist, oft sehr großzügig ist. So musste es sich ein Hotel unter
dem Namen „Hühnerhof“ gefallen lassen, im Internet als „Hühnerstall“
bezeichnet zu werden.
Auch das höchste deutsche Gericht, das Bundesverfassungsgericht,
ist sehr großzügig und hat es zugelassen, dass es sich eine Richterin
gefallen lassen musste, als „absichtlich oder unabsichtlich schlampig und
arglistig“ bezeichnet zu werden. Die Grenze zieht die Rechtsprechung
dann, wenn die Kritik letztlich nur dazu dient, das Gegenüber verächt-
lich zu machen, und das sachliche Anliegen einer Meinungsäußerung
gegenüber der persönlichen Kränkung in den Hintergrund tritt. Wer
sich die Urteile genauer ansieht, stellt sich allerdings die Frage, wann
die Rechtsprechung dies annehmen will.
In einem Bereich ist es bereits in mehreren Fällen gelungen, er-
folgreich gegen Plattformen vorzugehen. Dies war dann der Fall, wenn
sie nachweislich falsche Angaben verbreiteten oder die Gestaltung so
gewählt war, dass die angesprochenen Verbraucher einen falschen
Eindruck erhalten. So hat das Oberlandesgericht Nürnberg einem
Hotelbewertungsportal die Anzeige von Sternekennzeichnungen als
irreführend untersagt, wenn die entsprechenden Hotels tatsächlich nicht
über eine neutrale Klassifizierung verfügen. Auch hat der Bundesge-
richtshof einem Portal untersagt, mit „garantiert echten Meinungen“
zu werben, wenn tatsächlich aufgrund der konkreten Ausgestaltung
des Bewertungsvorgangs negative Bewertungen durch einen Filter
unter den Tisch gefallen sind.
Zudem sind Preisvergleichsportale nicht berechtigt, Anfragen von
Nutzern per E-Mail an solche Unternehmer weiterzugeben, die mit
dem Portal in keiner geschäftlichen Beziehung stehen und auch in
eine Übermittlung von solchen Anfragen nicht eingewilligt haben.
Derartige E-Mails sind eine unzulässige Belästigung des Unternehmers.
Im April hat der BGH darüber hinaus auch entschieden, dass ein Ver-
gleichsportal darauf hinweisen muss, wenn die Suchergebnisse lediglich
solche Einträge wiedergeben, die ausschließlich darauf beruhen, dass der
gelistete Unternehmer dem Portal für die Vermittlung des Kunden eine
Provision zahlt. Auf dem Portal waren nur solche Ergebnisse zu sehen,
die auf einem bezahlten Eintrag des Unternehmers beruhten. Letztlich
bedeutet dies: Wer im Internet einen Vergleich präsentiert, muss dafür
Sorge tragen, dass dieser einigermaßen vollständig ist. Andernfalls hat
er auf dessen Unvollständigkeit und den Grund hinzuweisen.
Vergleichs- und Bewertungsportale gewinnen wirtschaftlich auch für
Unternehmer an Bedeutung. Immer mehr potenzielle Kunden bedienen sich
zur Information, aber auch zum Abschluss von Kauf- und Dienstleistungs-
verträgen dieser Informationsquelle. Beim Gesetzgeber sind Vergleichs-
und Bewertungsplattformen im Hinblick auf ihre immense Bedeutung als
Wirtschaftsfaktor in den Fokus geraten. Im Rahmen der „Digitalen Strategie
2025“ der Bundesregierung ist geplant, Rechtsregeln für Plattformen zu
schaffen. Sie sollen von einer noch zu gründenden Digitalagentur durch-
gesetzt werden. Die umfangreiche und detaillierte Rechtsprechung zeigt
allerdings, dass es einer solchen weiteren Behörde und einer Beaufsichtigung
des Marktes für Vergleichs- und Bewertungsplattformen nicht bedarf, weil
schon heute gegen Unrichtigkeiten erfolgreich vorgegangen werden kann.
Betroffenen Unternehmen ist wie allen anderen zu raten, diesen neuen
Markt zu beobachten und gegen tatsächliche Unrichtigkeiten und verbale
Entgleisungen gegebenenfalls vorzugehen.
DEFINITION
Unter einem Kauf versteht man den Austausch von Waren gegen Geld:
Der Händler (Verkäufer) ist zur Übergabe der Ware und zur Übertragung
des Eigentums an ihr verpflichtet, der Kunde (Käufer) zur Zahlung des
Kaufpreises und zur Abnahme der gekauften Ware. Im Gegensatz zum
stationären Handel steht dem Kunden im Onlinehandel ein 14-tägiges
Widerrufsrecht zu. Aber auch im Fernabsatz gelten neben dem Wider-
rufsrecht die gesetzlichen Bestimmungen zum Gewährleistungs-, Pro-
dukthaftungs- beziehungsweise Garantierecht. Informationen zu diesen
und weiteren Verbraucherrechten sind online unter www.frankfurt-
main.ihk.de/vertragsrecht abrufbar.
GESETZLICHE REGELUNGEN
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Daher gelten auch im E-Com-
merce uneingeschränkt die allgemeinen Rechtsgrundlagen wie zum
Beispiel das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) einschließlich der Bestim-
mungen zu Allgemeinen Geschäftsbedingungen, das Handelsgesetzbuch
(HGB), das Urheberrechtsgesetz, die Gewerbeordnung, das Gesetz ge-
gen unlauteren Wettbewerb (UWG). Für bestimmte Teilbereiche existie-
ren darüber hinaus besondere Rechtsvorschriften. Für den Bereich On-
linehandel sind insoweit relevant:
Telemediengesetz (TMG)
E-Commerce- und Fernabsatzrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches
(BGB)
Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch (EGBGB) Art. 246 ff.
Signaturgesetz (SigG)
Preisangabenverordnung (PAngV).
Ausführliche Infos zu den rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich
E-Commerce online unter www.frankfurt-main.ihk.de/vertragsrecht.
AUTORPETER BREUN-GOERKESyndikusrechts-anwalt, Wettbe-werbszentrale, Bad [email protected]
WETTBEWERBSZENTRALE
Die Wettbewerbszentrale ist die größte und einflussreichste Selbstkon-
trollinstitution für fairen Wettbewerb. Getragen wird die gemeinnützige
Organisation von mehr als 1200 Unternehmen und über 800 Kammern
und Verbänden der Wirtschaft. Sie finanziert sich allein aus der Wirt-
schaft heraus und erhält keine öffentlichen Mittel. Als branchenüber-
greifende, neutrale und unabhängige Institution der deutschen Wirt-
schaft setzt sie die Wettbewerbs- und Verbraucherschutzvorschriften
im Markt – notfalls per Gericht – durch. Sie bietet umfassende Infor-
mationsdienstleistungen, berät ihre Mitglieder in allen rechtlichen Fra-
gen des Wettbewerbs und unterstützt den Gesetzgeber als neutraler
Ratgeber bei der Gestaltung des Rechtsrahmens für den Wettbewerb.
Weitere Infos online unter www.wettbewerbszentrale.de.
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1822
Onlinehandel
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E-COMMERCE
RECHTSSICHER HANDELNDank des Internets können sich Unternehmen internationale Märkte leichter erschließen. Allerdings ist es
ungleich schwerer, dabei den Überblick zu behalten, welche steuerlichen Pflichten sich daraus ergeben.
Bei Lieferungen von Gegenständen sowie Dienstleistungen über
Grenzen hinaus ist stets besondere Vorsicht geboten: Erscheinen
schon die umsatzsteuerlichen Regeln und Folgen für das Unter-
nehmen im Inland sehr unübersichtlich und komplex, so kommen im
Ausland nicht bloß Sprachbarrieren erschwerend hinzu.
Aus umsatzsteuerlicher Sicht ist entscheidend, ob Leistungen online
erbracht werden oder ob das Internet lediglich das Medium ist, um zum
Kunden in Kontakt zu treten, und die Leistung vom Kunden auch ohne
einen Computer in Anspruch genommen werden kann. Dabei gilt: Wird
die Verfügungsmacht an einem Gegenstand übertragen, spricht man von
einer Lieferung. Alle anderen Transaktionen gelten als Dienstleistung – mit
unterschiedlichen Regeln und Folgen für das Unternehmen.
Was Lieferungen angeht, unterscheidet man zunächst insbesondere
Ausfuhrlieferungen und innergemeinschaftliche (das heißt innerhalb der
EU ausgeführte) Lieferungen, die unter bestimmten weiteren Voraus-
setzungen steuerbefreit sein können. Dabei gilt: Lieferungen in Gebiete
außerhalb der EU sind stets von der Umsatzsteuer befreit. Empfängt der
Kunde die Ware hingegen in einem anderen EU-Mitgliedsstaat, so muss
dieser ein Unternehmer sein und für sein Unternehmen einkaufen – dann
ist die Lieferung ebenfalls von der deutschen Umsatzsteuer befreit.
Ist der Kunde aber beispielsweise eine Privatperson, so entsteht
deutsche Umsatzsteuer – jedenfalls so lange, bis bestimmte Liefer-
schwellen überschritten werden, also der Wert aller solcher Lieferungen
an Privatpersonen in einen bestimmten EU-Mitgliedsstaat eine Wert-
grenze übersteigt. In diesem Fall verlagert sich die Besteuerungshoheit
in den jeweiligen EU-Mitgliedsstaat. Es ist dann lokale Umsatzsteuer
in Rechnung zu stellen, einzusammeln und an die dortige Finanzver-
waltung abzuführen.
Wie immer gibt es auch Sonderfälle; sie lassen die Komplexität eines
Sachverhalts und mitunter auch der Lösung weiter ansteigen. Beispiel
hierfür sind Reihengeschäfte, bei denen die Ware vom Vorlieferanten un-
mittelbar zum eigenen Kunden versendet wird. Oder Konsignationslager,
die ein Lieferant im Inland (oder die ein inländischer Unternehmer im
Ausland) unterhält und die von einem EU-Mitgliedsstaat zum anderen
sehr unterschiedlich behandelt werden.
Noch komplexer ist der Leistungsort im Fall von Dienstleistungen.
Am einfachsten gestaltet er sich oft noch im Fall, dass der Abnehmer
ein anderer Unternehmer ist: Dann ist der Leistungsort grundsätzlich
(wenngleich mit wichtigen Ausnahmen) der Ansässigkeitsort dieses
Abnehmers. Zwar fällt jeweils lokale Umsatzsteuer an, für die aber
der Kunde Steuerschuldner wird. Der leistende Unternehmer hat daher
keine umsatzsteuerlichen Pflichten im Ausland zu beachten.
Vielfältiger sind die Leistungsorte in den Fällen, in denen eine
Dienstleistung an Nichtunternehmer erbracht wird. So ist zum Beispiel
Beim Erschließen internationaler Märkte sind steu-
erliche Aspekte oftmals eine große Herausforderung.
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bei Telekommunikationsleistungen und bei elektronisch erbrachten
Dienstleistungen in der Regel der Wohnsitz des privaten Kunden
maßgeblich. Wie er sich bestimmt, ergibt sich im Wesentlichen anhand
genau bestimmter Anhaltspunkte, die – wo nicht bereits bekannt – bei
Auftragserteilung abgefragt werden müssen. Hier kommt es allerdings
nicht zum Wechsel der Steuerschuldnerschaft, sodass der leistende
Unternehmer sich wiederum im anderen EU-Staat steuerlich erfassen
lassen und lokale Umsatzsteuer berechnen und abführen muss (gege-
benenfalls in einem vereinfachten Verfahren im „Mini-One-Stop-Shop“
bei einer Stelle für die gesamte EU).
Auch außerhalb der EU haben zahlreiche Staaten in den vergange-
nen Jahren Gesetze verabschiedet, welche ausländische Unternehmen
zur umsatzsteuerlichen Registrierung und Steuerzahlung verpflichten,
sofern an lokale Nichtunternehmer geleistet wird.
In den vergangenen Jahren hat der Europäische Gerichtshof (EuGH)
zudem zunehmend seine Betrugsrechtsprechung ausgebaut: Nicht
zuletzt bei grenzüberschreitenden Transaktionen und besonders bei
neuen geschäftlichen Kontakten ist es sinnvoll, weitere Erkundigungen
über den Geschäftspartner einzuziehen und allen Anhaltspunkten
nachzugehen, die Zweifel an seiner Identität oder Seriosität wecken
können. Im Zweifel ist dann eine Entscheidung zu finden, ob die Ge-
schäftsgelegenheit überhaupt wahrgenommen werden kann.
Denn selbst wenn alle Nachweise für eine Steuerbefreiung vorlie-
gen, werden die Steuerbefreiung oder der Vorsteuerabzug gleichwohl
versagt, wenn der Unternehmer wusste oder hätte wissen müssen, dass
er in einen Steuerbetrug verwickelt ist. So sehen sich selbst steuerehr-
liche Unternehmer der Gefahr ausgesetzt, dass sie einen finanziellen
Schaden in Form nicht abzugsfähiger Vorsteuer oder einer versagten
Steuerbefreiung erleiden, wenn ihr Geschäftspartner Steuerbetrug
begeht und die Finanzverwaltung der Meinung ist, dessen Absicht
hätte erkannt werden müssen.
Auch unterliegt der Einsatz von Gutscheinen sehr diffizilen Vorschrif-
ten, welche zumindest bis 2019 in der EU nicht vereinheitlicht sind.
Ob für Lieferungen von Gegenständen oder Dienstleistungen:
Eine Registrierung im Zielstaat ist ein erheblicher bürokratischer
Aufwand. Die Pflicht, sich steuerlich erfassen zu lassen, muss zu-
nächst einmal als solche erkannt werden. Ist das erfolgt und ist die
Registrierung ins Werk gesetzt, sind Steuererklärungen einzureichen,
rechtzeitige Zahlungen zu tätigen und Rechnungen nach dem Recht
des jeweiligen Landes auszustellen. Alle diese und noch zahlreiche
weitere Pflichten können bußgeld- und sogar strafbewehrt sein.
Nicht wenige ausländische Staaten sehen weitere Meldepflichten
vor, die oft elektronisch in einem genau bestimmten Format zu er-
folgen haben, zum Beispiel die zeitnahe Meldung aller Transaktionen
oder die elektronische Abgabe sogenannter SAF-T(Standard Audit
File-Tax)-Meldungen, wenn dies auch übergangsweise zunächst
nur große Unternehmen betrifft.
In Zeiten des Internets ist es sehr viel einfacher geworden, inter-
nationale Märkte zu erschließen. Nicht ganz so einfach ist es, dabei
den Überblick zu behalten, welche steuerlichen Pflichten sich ergeben,
werden Kunden außerhalb Deutschlands mit Waren oder Dienstleistun-
gen versorgt. Auch ist sicherzustellen, dass die eingesetzten IT-Systeme
eine Änderung in der Preisfindung, den Ausweis unterschiedlicher
Steuersätze in Rechnungen und die Trennung der jeweiligen Entgelte
zur Meldung der Umsätze ermöglichen. Sonst sieht man sich am Ende
Anforderungen ausgesetzt, die nur mit sehr viel manueller Arbeit erfüllt
werden können.
AUTORFRANK GEHRINGPartner Umsatzsteuer, PwC, Frankfurt, Dü[email protected]
Onlinehandel
ZUFRIEDENHEITSANFRAGEN
OHNE EINWILLIGUNG GEHT NICHTSImmer häufiger werden Kunden nach dem Kauf von Waren oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen
per E-Mail nach ihrer Zufriedenheit gefragt. Unter Marketinggesichtspunkten macht das Sinn – allerdings
gibt es auch rechtliche Grenzen, die beachtet werden müssen.
E-Mail-Marketing erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Auf
einfache, schnelle und vor allem kostengünstige Weise können
Neu- und Bestandskunden beworben werden. Jedoch gibt es bei
dieser Werbeform auch rechtliche Hürden, die im Alltag nur allzu gern
außer Acht gelassen werden. Dass für den E-Mail-Versand von Werbe-
newslettern eine vorherige Einwilligung des Adressaten erforderlich
ist, hat sich inzwischen herumgesprochen.
Demgegenüber ist jedoch kaum einem Unternehmer bekannt, unter
welchen Voraussetzungen er Zufriedenheitsanfragen per E-Mail ver-
senden darf. Diese Ungewissheit ist kaum verwunderlich, schaut man
sich die Rechtsprechung zu diesem Thema an: Ein roter Faden war
lange Zeit kaum zu erkennen, wenn es überhaupt Rechtsprechung zu
diesem speziellen Thema gab. Inzwischen hat sich dieses Bild gewandelt.
RechtsprechungWeitgehend herrscht nun Einigkeit darüber, dass Zufriedenheitsanfragen
per E-Mail als Werbung einzustufen sind. Das Landgericht Coburg hat
das im Jahr 2012 noch anders gesehen. Feedbackanfragen seien nicht
als Werbung einzustufen. Sie dienten lediglich dem Kundenservice und
der Verbesserung interner Abläufe beziehungsweise dem Beseitigen
von Mängeln. Zudem seien Zufriedenheitsanfragen im modernen Ge-
schäftsverkehr via Internet üblich, was unter anderem dafür spreche,
dass der Adressat nicht unzumutbar belästigt werde.
Zu Recht hat sich die Sichtweise zu diesem Thema geändert.
Einerseits mutiert ein potenzieller Rechtsverstoß nicht zu einem
legitimen Handeln, wenn er nur häufig genug praktiziert wird. Dann
müssten in Ortschaften schon lange 65 Stundenkilometer Höchstge-
schwindigkeit zulässig sein. Andererseits ist es durchaus sachgerecht,
Zufriedenheitsanfragen als Werbung einzustufen, wie es die neuere
Rechtsprechung tut.
Danach ist Werbung jede Maßnahme eines Unternehmens, die
auf die Förderung des Absatzes seiner Produkte oder Dienstleistungen
gerichtet ist. Von dieser Definition werden auch Feedbacknachfragen
erfasst, deren Zweck es ist, die Kundenbindung zu stärken, sich in
die Erinnerung des Kunden zu rufen und zukünftige Geschäftsab-
schlüsse zu fördern. Darüber hinaus werden Kundenbewertungen
häufig selbst als Werbemittel genutzt. Sie werden als Zeichen der
Zufriedenheit früherer Kunden im Onlineshop präsentiert, um neue
Kunden von der eigenen Zuverlässigkeit und Professionalität zu
überzeugen. Auch insoweit zielen Zufriedenheitsanfragen auf eine
künftige Absatzsteigerung.
Einwilligung der KundenDa sich nunmehr also die gefestigte Meinung herausgebildet hat, dass
Feedbackanfragen sehr wohl als Werbung zu qualifizieren sind, kön-
nen solche Anfragen nicht mehr ohne Weiteres per E-Mail verschickt
„Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem Einkauf?“ Wer die Zufriedenheit seiner Kun-
den per E-Mail abfragen möchte, muss vorab deren Einwilligung hierzu einholen.
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werden. Wer dies tut, riskiert Abmahnungen beziehungsweise Unter-
lassungsansprüche. Denn zum einen handelt er wettbewerbswidrig
(§ 7 Abs. 2 Nr. 3 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb / UWG),
und zum anderen verletzt er das allgemeine Persönlichkeitsrecht
beziehungsweise das Recht am eingerichteten und ausgeübten
Gewerbebetrieb des Adressaten (§§ 823 Abs. 1; 1004 Abs. 1 Satz 2
Bürgerliches Gesetzbuch / BGB).
Wer rechtskonform handeln will, darf Zufriedenheitsanfragen
per E-Mail nur verschicken, wenn der Kunde zuvor eingewilligt hat.
Es gelten also dieselben strengen Anforderungen wie an einen per
E-Mail versandten Newsletter. Dass eine Einwilligung vorliegt, muss
der Werbende nachweisen. Um diesen Voraussetzungen gerecht
zu werden, wird häufig das sogenannte Double-Opt-in-Verfahren
genutzt.
DirektwerbungDer Kunde, der im Shop ein Häkchen gesetzt hat, um Werbemails zu
erhalten oder den Erhalt solcher E-Mails in sonstiger elektronischer
Form beantragt hat, erhält zunächst eine E-Mail, in der er um Bestäti-
gung dafür gebeten wird, dass er Werbemails erhalten will. Erst wenn
dies bestätigt wird, wird die E-Mail-Adresse des Betroffenen in den
E-Mail-Verteiler aufgenommen. Der Werbende hat den Vorteil, dass
er die Einwilligung besser nachweisen kann.
Übrigens stellt die E-Mail, in der der Betroffene darum gebeten
wird, seinen Wunsch auf Erhalt von Werbemails zu bestätigen, laut
einem Urteil des Oberlandesgerichts Celle selbst keine unzulässige
Werbung dar, wenn keine speziell werbenden Inhalte enthalten sind.
Das Kammergericht Berlin sieht in seiner Entscheidung noch einen
zweiten Weg, um Feedbackanfragen per E-Mail rechtssicher versen-
den zu dürfen. Es hält den Versand derartiger Anfragen unter den
Voraussetzungen der sogenannten Direktwerbung (§ 7 Abs. 3 UWG)
auch ohne Einwilligung für zulässig.
Direktwerbung ist dann zulässig, wenn der Unternehmer die
E-Mail-Adresse des Kunden im Zusammenhang mit dem Verkauf einer
Ware oder Dienstleistung erhalten hat und der Kunde der Verwendung
dieser Adresse zu Werbezwecken nicht widersprochen hat. Darüber
hinaus darf die E-Mail-Adresse nur zur Werbung für eigene ähnliche
Waren und Dienstleistungen genutzt werden. Und schließlich muss
der Unternehmer den Kunden bei Erhebung der E-Mail-Adresse und
bei jeder Verwendung darauf hinweisen, dass der Kunde der Ver-
wendung jederzeit widersprechen kann und dafür keine besonderen
Kosten anfallen.
RechtssicherheitUnternehmer sollten sich in der Praxis nicht darauf verlassen, dass der
vom Kammergericht Berlin vorgeschlagene Weg rechtssicher ist. Eine
Feedbackmail dient nämlich gerade nicht der Bewerbung einer eigenen
Ware oder Dienstleistung, die der bereits erworbenen ähnlich ist. Es
soll lediglich die Kundenbindung im Allgemeinen gestärkt werden, um
zukünftige Geschäfte, welcher Art auch immer, zu befördern. Diese
müssen jedoch nicht zwangsläufig eine ähnliche Dienstleistung oder
Ware zum Gegenstand haben, wie gesetzlich gefordert.
Streng betrachtet, hilft der Ausnahmetatbestand der Direktwerbung
also nicht weiter, um Zufriedenheitsanfragen per E-Mail auch ohne
Einwilligung des Kunden versenden zu können. Da Ausnahmetatbe-
stände in Zweifelsfällen nicht über Gebühr in Anspruch genommen
werden sollten, weil sonst die gesetzliche Ausnahme zum Regelfall
in der Praxis gemacht wird, spricht viel dafür, dass andere Gerich-
te eine strengere Beurteilung vornehmen werden als das Berliner
Kammergericht.
Zufriedenheitsanfragen sind Werbung. Wer solche Anfragen per
E-Mail an seine Kunden versenden will, benötigt eine vorherige Einwil-
ligung seines Kunden, um sicher sein zu können, dass er rechtssicher
handelt. Ob die Grundsätze der Direktwerbung auf Feedbackanfragen
per E-Mail anwendbar sind, müssen weitere gerichtliche Urteile zeigen.
Bis dahin sollte diese Möglichkeit nicht genutzt werden, um Fehler
zu vermeiden.
AUTORCHRISTIAN DORSTJustitiar, Regional - kammer Plauen, IHK [email protected]
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 27
Onlinehandel
SCHLICHTUNG
EIN MEHRWERT FÜR ALLESeit 2016 können Händler und Verbraucher bei Unstimmigkeiten eine Verbraucherschlichtungsstelle
einschalten. Eine diesbezügliche Informationspflicht für Unternehmen trat in diesem Jahr in Kraft.
Obwohl Schlichtung grundsätzlich freiwillig ist, mussten sich
Unternehmen spätestens mit Inkrafttreten der Informati-
onspflichten mit dem Thema befassen. Denn nach § 36 des
Verbraucherstreitbeilegungsgesetzes (VSBG) müssen Unternehmer
selbst dann auf ihrer Website und in ihren Allgemeinen Geschäfts-
bedingungen mitteilen, ob sie im Streitfall an einem Schlichtungs-
verfahren teilnehmen, wenn sie dies nicht wünschen.
Eine weitere Pflicht enthält § 37 VSBG. Hiernach müssen Händler
dem Verbraucher im konkreten Einzelfall, falls sich eine Beschwer-
de nicht direkt lösen lässt, in Textform – also beispielsweise per
E-Mail – mitteilen, ob sie zur Schlichtung bereit sind oder nicht. Die
zuständige Verbraucherschlichtungsstelle muss anders als nach § 36
VSBG selbst dann genannt werden, wenn der Unternehmer nicht zu
einer Teilnahme bereit ist. Beide Pflichten sollten ernst genommen
werden – allein schon deshalb, weil es bereits zu Abmahnungen kam.
Doch abgesehen vom Erfüllen dieser Pflichten, die zunächst
als lästig empfunden werden mögen, lohnt sich eine vertiefte
Auseinandersetzung mit dem Thema. Denn die Schlichtung
bietet für Unternehmen handfeste Vorteile. Obgleich der Name
des Gesetzes und der Begriff „Verbraucherschlichtungsstelle“ zu
einer anderen Annahme verleiten könnte, ist Schlichtung auch
hier streng der Unparteilichkeit und Neutralität verpflichtet und
keine Interessenvertretung für Verbraucher.
Auf AugenhöheIm Rahmen der Schlichtungsverfahren kommen beide Seiten zu
Wort. Ein Schlichtungsvorschlag muss die objektive Sach- und
Rechtslage schildern und bringt dadurch beide Parteien auf Augen-
höhe. Allein das ist ein echter Mehrwert, gerade für Mittelständler
ohne eigene Rechtsabteilung. Die Unternehmer können so von
dritter Seite überprüfen lassen, ob und wenn ja und in welcher
Höhe der vom Verbraucher geltend gemachte Anspruch besteht.
Außerdem verhindert der frühzeitige Hinweis, dass man zu
einem Schlichtungsverfahren bereit ist, das weitere Eskalieren einer
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Streitigkeit. Dies kostet nämlich Zeit, Nerven und damit letztlich
immer Geld. Nicht selten kann es bei einem verfahrenen Konflikt mit
verhärteten Fronten – besonders im Onlinehandel – zu negativen
Bewertungen im Internet kommen. Sofern diese nicht beleidigend
oder objektiv unrichtig sind, können die Kommentare nicht so
einfach gelöscht werden. Unschönen und geschäftsschädigenden
Streitigkeiten kann durch ein frühzeitiges Schlichtungsverfahren
vorgebeugt werden: Dem Kunden wird dadurch nämlich signalisiert,
dass sein Problem ernst genommen wird und der Händler zu einer
rechtlichen Überprüfung bereit ist – egal, was diese zeigen wird.
Geringes KostenrisikoDiese und weitere positive Aspekte gehen noch zu oft unter, weil
Unternehmen das Verfahren bisweilen auch kritisch beäugen –
insbesondere in Hinblick auf die mit Schlichtung verbundenen
Kosten. In der Tat sieht das VSBG vor, dass vom Verbraucher keine
Kosten erhoben werden dürfen – daher fallen Verfahrensentgelte
in der Regel nur auf Unternehmerseite an. Bei der Allgemeinen
Verbraucherschlichtungsstelle, die auch für Onlinehändler zuständig
ist, liegen diese in einem Bereich von 50 bis 600 Euro, je nachdem,
wie hoch der Streitwert ist.
In diesem Zusammenhang befürchten einige Händler eine
Kostenexplosion durch Antragswellen. Doch zeigt die Praxis der
Allgemeinen Verbraucherschlichtungsstelle, dass es bislang noch
nie zu Antragswellen kam. Ein Unternehmen mit zwei Millionen
Kunden, das seit 2016 nach §§ 36, 37 VSBG auf die Allgemeine
Verbraucherschlichtungsstelle verweist, hatte bislang erst zwei Fälle,
die ein Entgelt auslösten. Das Kostenrisiko ist nach den bisherigen
Erfahrungen also als gering zu bewerten.
Hinzu kommt, dass ein Antrag erst dann ein kostenpflichtiges
Verfahren auslöst, wenn der Verbraucher sich im Vorfeld schon
selbst beim Unternehmen gemeldet hatte und das Problem nicht
auf diesem direkten Weg behoben wurde. Es entstehen auch dann
keine Kosten, wenn der Unternehmer der Schlichtungsstelle mitteilt,
dass seit der Geltendmachung des Anspruchs durch den Verbraucher
ihm gegenüber nicht mehr als zwei Monate vergangen sind und
er den Anspruch in dieser Zeit weder anerkannt noch abgelehnt
hat (§ 14 Abs. 5 VSBG).
Einvernehmliche LösungenHatte der Unternehmer hingegen Zeit genug, bevor der Verbraucher
seinen Antrag stellte, kann er immer noch durch ein Anerkenntnis
die Kosten erheblich reduzieren. Wenn der Antrag des Verbrauchers
missbräuchlich sein sollte, fällt ein Missbrauchsentgelt nur auf
dessen Seite an. Für das Geld bekommt das Unternehmen viel:
eine rechtliche Aufarbeitung des Falls, objektiv und unparteilich,
zudem in einer auch für Nichtjuristen gut verständlichen Sprache.
Neben der rein rechtlichen Bewertung kann die Lösung durchaus
die individuellen Interessen der Parteien berücksichtigen.
Ein Beispiel hierfür ist ein Möbelkauf, bei dem sich nach der
Lieferung kleine Kratzer zeigen. Der Kunde macht seine Gewährleis-
tungsrechte geltend, die von Gesetzes wegen zunächst Reparatur
oder Austausch samt eventueller Transportkosten vorsehen. Dies
könnte auch der Lösungsvorschlag sein. Stellt sich im Schlich-
tungsverfahren heraus, dass der Kunde gegen eine Entschädigung
eigentlich gut mit den Mängeln leben könnte, könnte dies die für
beide Seiten günstigere Lösung und damit der Schlichtungsvorschlag
sein. Ist absehbar, dass die Kundenbeziehung erhalten bleiben soll
und der Kunde ohnedies weitere Einkäufe plant, könnte auch ein
Gutschein erwogen werden, der dann ein wenig über dem Erstat-
tungsbetrag in Geld liegen könnte.
Gute ArgumenteAnhand dieses Beispiels wird klar: Schlichtung ist nicht ein Kom-
promiss um jeden Preis, auch kein 50/50 und erst recht kein blin-
des Folgen des Antragsziels mit systematischem Kulanzzuschlag
zulasten des Unternehmens. Vielmehr wird beiden Seiten die
Rechtslage erläutert. Dadurch erfahren sie, was ihnen von Gesetzes
wegen zusteht, und können auf dieser Basis leichter erkennen,
ob gegebenenfalls eine andere Lösung vorzugswürdig erscheint.
Ob ein Unternehmen sich nun im Rahmen seiner Informa-
tionspflicht dazu bereit erklärt, an einem Verfahren vor einer
Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen, ist letztlich eine
unternehmerische Entscheidung – was dem Gedanken der Frei-
willigkeit der Schlichtung entspricht. Doch gute Gründe sprechen
für ein „Ja“ dazu.
AUTORFELIX BRAUNVorstand, Zentrum für Schlichtung, [email protected]
WEITERE INFOS
Die Allgemeine Verbraucherschlichtungsstelle am Zentrum für Schlich-
tung nahm ihre Tätigkeit am 1. April 2016 auf. Sie wird bis 2020 vom
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert.
Das „Allgemein“ trägt die Schlichtungsstelle im Namen, weil sie im-
mer dann schlichtet, wenn keine andere Verbraucherschlichtungsstel-
le zur Verfügung steht. Bei ungelösten Streitigkeiten – etwa mit Bus
und Bahn, der Versicherung, dem Strom- und Gasanbieter und in vie-
len weiteren Bereichen – gibt es branchenspezifische Verbraucher-
schlichtungsstellen, die vorrangig zuständig sind. Da es bislang noch
keine Verbraucherschlichtungsstelle für den Onlinehandel gibt, ist auch
hier die Allgemeine Verbraucherschlichtungsstelle zuständig. Eine Lis-
te aller Stellen führt das Bundesamt für Justiz (www.bundesjustizamt.
de) – sollte eine spezielle Stelle für den Onlinehandel entstehen, würde
sie dort genannt. Weitere Infos und Kontakt: E-Mail mail@verbraucher-
schlichter.de, Internet www.verbraucher-schlichter.de.
BROSCHÜRE
Weitere Infos und Muster in der Broschüre „Ist Schlichten besser als
Richten? Die neuen Regelungen in der Verbraucherschlichtung und
ihre Auswirkungen auf die Unternehmen“ des DIHK-Verlags. Sie kostet
7,90 Euro und kann online unter www.dihk-verlag.de bestellt werden.
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1830
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DEN WANDEL POSITIV GESTALTENKreativität und Technik, Gedankenblitze, Bits und Bytes, schön gestaltete Bücher und Rechenzentren: Wie passt
das alles zusammen? Sehr gut, finden die Mitglieder des Ausschusses Informationswirtschaft der IHK Frankfurt.
Informationswirtschaft, auch
so ein etwas schwammiger Be-
griff. Dahinter verbergen sich
die Unternehmen, die die IHK
Frankfurt in der Wahlgruppe Me-
dien, Information und Kommu-
nikation zusammengefasst hat.
Diese Wahlgruppe ist mit über
12 000 Mitgliedsunternehmen
im IHK-Bezirk eine der mitglie-
derstärksten in der IHK Frankfurt.
Viele Facetten und Einzel-
branchen umfasst die Wahlgrup-
pe, darunter auch die Telekommu-
nikations- und Digitalwirtschaft.
Die meisten Mitglieder können
aber der Kreativwirtschaft zu-
gerechnet werden. Im Ausschuss
treffen alte auf neue Medien,
Zeitungsverleger auf Internet-
agenturen, Film- und Fernseh-
produzenten auf Radiomacher
und Werber. So unterschiedlich
diese Branchen auch sind, teilen
sie doch den gemeinsamen Kern
des kreativen Schaffens und der
Informationsverarbeitung.
Der Ausschuss wurde noch
im vergangenen Jahrtausend ge-
gründet, nämlich 1995. Der erste
in der IHK-Welt bundesweit, der
sich ausdrücklich der Medien an-
nahm. Und schon damals waren
die Neuen Medien mit dabei und
haben die Arbeit des Ausschusses
geprägt. Viel hat sich geändert,
die Zeit wirkt fern und weit zu-
rück. Eines ist gleich geblieben:
Der Ausschuss ist aktuell und am
Puls der Zeit. Auch wenn sich der
Pulsschlag inzwischen mindestens
verdoppelt hat und vieles in der
digitalen Welt stattfindet.
Natürlich haben sich auch
die Branchen selbst verändert.
Die Telekommunikationsindus-
trie hat sich stark differenziert,
ist vielfältiger geworden, wächst
immer mehr mit der Digitalwirt-
schaft zusammen. Mit der Game-
sindustrie ist eine Branche ganz
neu hinzugekommen, die gerade
in der Region starke Vertreter hat
und die durch ihre Innovationen
viele Unternehmen bereichert.
Frankfurt selbst hat sich zur eu-
ropaweiten Nummer eins entwi-
ckelt, was digitale Infrastruktur
betrifft. Nirgendwo sonst ist die
Rechenzentrumsdichte so groß,
nirgendwo sonst laufen so vie-
le Bytes durch die Internetkno-
ten wie in Frankfurt. Um diesen
Standortvorteil auszubauen, war
auch der Ausschuss aktiv: So setz-
te er sich ausdrücklich dafür ein,
die Benachteiligung der Rechen-
zentren bei der EEG-Umlage zu
beseitigen.
Die sehr gute digitale Inf-
rastruktur zieht natürlich auch
Kreative an. Postproduktionsun-
ternehmen für Filmproduktionen
haben Weltruf und sind Holly-
wood schon einen Oscar wert
gewesen. Die Rolle der Interne-
tagenturen hat sich gewandelt.
Wo früher eine Homepage mit
„Die Informationswirtschaft wird in rasantem Tempo zur Digitalwirtschaft transfor-
miert. Der Ausschuss identifiziert und übermittelt die Anforderungen, die sich für die
Unternehmen im IHK-Bezirk ergeben, an die Politik und die maßgeblichen Institutionen.“
Hans Homrighausen, Gesellschafter, Hans Homrighausen Stefan Herbert Frankfurter
Medienservice, Frankfurt
„Den Ausschuss sehe ich als wirksames und wertvolles Forum. Beispielsweise wurde
2016 von uns der Berliner Aufruf an die Bundesregierung unterstützt, auch auf euro-
päischer Ebene für angemessene Beteiligung von Rechteinhabern und Kreativen an
der Wertschöpfung auf digitalen Plattformen hinzuwirken.“
Christian Arndt, Inhaber, Local Media, Melload / Peacelounge, Friedrichsdorf
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einigen Webseiten erstellt wurde,
verändern heute die Agenturen
über die verschiedenen digitalen
Kanäle ganze Geschäftsprozesse.
Viele dieser Veränderungen bauen
nicht organisch auf bestehende
Geschäftsprozesse auf, sondern
reißen sie auseinander. Disruption
erfasst nicht nur die Kreativwirt-
schaft, zum Teil geht sie auch
von ihr aus.
Die Bewertung und Einschät-
zung dieser Entwicklung ist ein
steter Diskussionspunkt im Aus-
schuss. Wie können Kreativunter-
nehmer die Veränderungen positiv
gestalten? Mit welchen Stärken
können wir gegen die meist aus
Nordamerika kommenden großen
Digitalakteure bestehen, die mit
ihren Geschäftsmodellen die Re-
geln neu definieren?
Die richtigen Bedingungen
für das Wachstum der Informa-
tionswirtschaft zu identifizie-
ren und dabei auch politische
und regulatorische Impulse zu
geben, sind stete Aufgabenstel-
lungen für den Ausschuss. Ur-
heberrechtsfragen, Freiheit der
Medien, Zugang zu Telekom-
munikationsdienstleistungen,
Neutralität und Regelpflich-
ten im digitalen Wettbewerb,
Kosten der Gesamtwirtschaft
aufgrund von öffentlichen Vor-
gaben, Abwehr von Bürokratie,
Senkung von branchenspezi-
fischen Lasten und Förderung
von Gründerinitiativen – diesen
und ähnlichen Ansatzpunkten
stellt sich die branchenpoliti-
sche Arbeit.
So erarbeitete der Ausschuss
den „IHK-Kodex zum Umgang
mit kreativen Dienstleistungen“,
so entstanden zahlreiche Ein-
gaben an die DIHK-Organisa-
tion und darüber hinaus an die
Bundes- und EU-Politik. Heute
stehen Urheberrechtsfragen und
die Diskussion über die faire
Beteiligung der Kreativen im
Internet auf der Tagesordnung.
Musiker, Filmproduzenten und
andere Urheber, aber auch Zei-
tungsverlage müssen angemes-
sen für ihre Leistungen vergütet
werden. Der Ausschuss setzt
sich politisch dafür ein, dass
Rahmenbedingungen geschaf-
fen werden, die dies auch im
Internet ermöglichen.
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„Der Medienstandort wird aktuell starken Veränderungen unterzogen. Traditionelle
Geschäftsmodelle zerfallen, neue bauen sich auf. Die Film- und Werbewirtschaft wird
digital, die Rechenzentren wachsen ohne Ende, die Printauflagen der Medien sinken
rapide. Welche Impulse können wir dieser Transformation geben?“
Dr. Jan-Peter Eichhorn, Geschäftsführer, Presse Verlagsgesellschaft für Zeitschriften und
Neue Medien, Frankfurt
„Im Ausschuss finde ich Inspiration, neues Wissen und gute Kontakte. Ich tausche
mich mit Unternehmern aus anderen Bereichen der Informationsbranche aus, erfahre
aus erster Hand von lokalen und überregionalen Entwicklungen und finde vertrauens-
würdige Kooperationspartner für gemeinsame Aktivitäten.“
Shau Chung Shin, Creative Director, Hahaha global, Agentur für unterhaltsame
Kommunikation, Frankfurt
Die Mitglieder
AUTORENREINHARD FRÖHLICH (l.)Geschäftsführer, Unternehmens-kommunikation, IHK [email protected]
MATTHIAS MÜLLER (r.)Stellvertretender Geschäftsführer, Unternehmens-kommunikation, IHK [email protected]
1 Torsten Brinkmann, Selbständiger Unternehmer, TB.IT Torsten Brinkmann;
2 Roland Pajunk, Geschäftsführer, Fishermen Communications; 3 Christopher
Martin, Geschäftsführer, FuP Kommunikatons-Management; 4 Tobias Kirchhofer,
Geschäftsführer, Shift; 5 Achim Apell, Geschäftsführer, Kinowelt Television;
6 Christian Hoppenstedt, Geschäftsführer, Cassius 1; 7 Dr. Stefan K. Braun,
Geschäftsführer, MCDP International; 8 Uwe Platz, Geschäftsführer, Horst Platz;
9 Dr. Michael Klein, Geschäftsführer, Institut für Neue Medien; 10 Dr. Jan-Peter
Eichhorn, Geschäftsführer, Presse Verlagsgesellschaft für Zeitschriften und Neue
Medien; 11 Andreas Musielak, Mitglied des Vorstandes, Denic; 12 Matthias Müller,
stellvertretender Geschäftsführer, IHK Frankfurt; 13 Christian Arndt, Inhaber, Local
Media / Melload / Peacelounge; 14 Nikolaus Edler von Graeve, Geschäftsführer,
Rabbit eMarketing; 15 Melanie Nolte, Inhaberin, Authentic Communications;
16 Reinhard Fröhlich, Geschäftsführer, IHK Frankfurt; 17 Stephan Ahlf, Geschäfts-
führer, Common Works Gesellschaft für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit;
18 Harald Metz, Geschäftsführer, Cinepress Werbeagentur und Verlagsgesellschaft;
19 Axel Dielmann, Geschäftsführer, Frankfurt Academic Press; 20 Shau Chung
Shin, Inhaberin, Hahaha Global Agentur für unterhaltsame Kommunikation;
21 Frank Nagel, Gesellschafter, Hartmann Nagel Art & Consulting
Dem Ausschuss gehören außerdem an: Frank Auth, Geschäftsführer, BlueMars
Consulting; Wilhelm Brandt, Reputationsmanagement; Jerome Cholet, PR &
Communications Director, MRM McCann; Andreas Cordt, European Client Services
Director, Innocean Worldwide Europe; Felix Feierabend, Dreimorgen Feierabend
Ghassemlou; Detlef Hans Franke, FuP Kommunikations-Management; Ulrike
Gehring, Geschäftsführende Gesellschafterin, Screen Art Productions; Stefanie Heiß,
Communications & Corporate Publishing; Hans-Dieter Hillmoth, Radio / Tele FFH;
Hans Homrighausen, Geschäftsführer, General-Anzeiger; Jens Klingelhöfer,
Managing Director, Bookwire; Joachim Knab, Geschäftsführer, Newsbox; Peter
Knapp, Chief Digital Officer, Samson; Alexander Lis, Geschäftsleitung, Designbüro
Frankfurt; Paul Martin, Geschäftsführung, Vertical; Ulv Michel, Vorstand, Online
Marketing Solutions; Christopher C. Dierk Mickelthwate, Dialogistiker; Dr. Jürgen
Miele, Deutsche Telekom, Regionalbüro West; Michael Picard, Geschäftsführer, SET
Communications; Sönke Reimers, Geschäftsführer, Deutscher Fachverlag; Ingo
Rütten, Geschäftsführer, Zielwerk; Johannes Schäfer, Wirtschaftsförderung
Frankfurt – Frankfurt Economic Development; Karl-Eberhard Schäfer, Geschäftsfüh-
render Gesellschafter, U 5-Filmproduktion; Manuela Schiffner, Leiterin Kompetenz-
zentrum Kreativwirtschaft, Wirtschaftsförderung FFM Economic Development;
Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer, Börsenverein des Deutschen Buchhandels;
Alexander Zang, Geschäftsführer, BCC Business Communications Consulting
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 33
IHK-Ehrenamt
STEUERAUSSCHUSS
EINER FÜR ALLEDer Steuerausschuss der IHK Frankfurt ist kein klassischer Branchenausschuss. Vielmehr
setzt er sich aus allen Branchen zusammen. Seine Mitglieder setzen sich auf vielen Ebenen für
die Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen aller Größen ein.
Zu den Sitzungen des Steueraus-
schusses werden Politiker, Ver-
treter der Bundes-, Landes- und
kommunalen Finanzverwaltung
sowie der OECD, der EU-Kom-
mission und des DIHK als Gäste
eingeladen. Mit diesen erörtern
die Mitglieder des Ausschusses
insbesondere (geplante) steuer-
liche Regelungen, die die Wirt-
schaft belasten. Gleichzeitig zeigt
das Gremium auch Möglichkeiten
auf, wie diese vermieden oder
abgemildert werden können.
So diskutierte der Steueraus-
schuss vor kurzem mit Dr. Achim
Pross, OECD, Head of the Inter-
national Co-Operation and Tax
Administration Division, über
negative Folgen, die eine Um-
setzung der sogenannten Anti-
BEPS-Maßnahmen (BEPS: Base
Erosion and Profit Shifting) für
die deutsche Wirtschaft sowie
das Steuersubstrat in Deutsch-
land haben kann. Pross will die
vorgebrachten Bedenken bei
den weiteren Diskussionen und
Planungen auf OECD-Ebene ein-
fließen lassen.
Da die Gefahr besteht, dass
Deutschland als Vorreiter bei der
Umsetzung dieser Maßnahmen
agiert, erörterte der Steueraus-
schuss die hierbei auftretenden
Probleme auch mit Martin Krei-
enbaum, Bundesfinanzminis-
terium, und Matthias Schenk,
hessisches Finanzministerium.
Ein wichtiges Ziel ist es, zu ver-
hindern, dass der deutschen
Wirtschaft durch eine Umsetzung
Nachteile entstehen, weil zum
Beispiel Geschäftsgeheimnisse für
Wettbewerber zugänglich werden.
Aktuell stehen insbesondere
Themen wie eine spürbare Verein-
fachung des Steuerrechts, die Be-
seitigung der Kostenbesteuerung,
eine zeitnahe Betriebsprüfung
und damit zusammenhängend
eine Verkürzung der Aufbewah-
rungsfristen, Tax Compliance
sowie die Einführung einer ein-
fachen Gruppenbesteuerung im
Mittelpunkt der Ausschussarbeit.
Zudem haben die Mitglieder an
steuerpolitischen Positions- und
Forderungspapieren der IHK-Or-
ganisation mitgewirkt. Jetzt muss
darauf hingearbeitet werden, dass
die neue Bundesregierung mög-
lichst viele dieser Forderungen
umsetzt.
Ein anderes Thema, das re-
gelmäßig auf der Agenda des
Steuerausschusses steht, sind die
Kommunalfinanzen und hier ins-
„Der Steuerausschuss kümmert sich auch auf internationaler Ebene um die Belange der
Wirtschaft. So konnten wir in der jüngsten Ausschusssitzung in einem intensiven und
offenen Gespräch einen OECD-Vertreter für Probleme sensibilisieren, die Regelungen
des internationalen Steuerrechts deutschen Unternehmen bereiten.“
Katja Friedrich, Partnerin, KPMG, Frankfurt
„Der Steuerausschuss schafft es, Entscheidungsträger der Finanzverwaltung und der
Wirtschaft zusammenzubringen und gegenseitiges Verständnis für die jeweilige Posi-
tion zu erzeugen. Auf dieser Basis werden Regelungen ermöglicht, die zielgerichteter,
gerechter und mit geringeren administrativen Kosten verbunden sind.“
Martin Dickertmann, Abteilungsdirektor Konzernsteuern,
Deutsche Vermögensberatung, Frankfurt
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1834
besondere der Gewerbesteuerhe-
besatz der Stadt Frankfurt. Nicht
zuletzt aufgrund der ständigen
gemeinsamen Interventionen
des Ausschusses, zusammen mit
anderen IHK-Gremien, konnte
zumindest bewirkt werden, dass
im aktuellen Koalitionsvertrag
zwischen CDU, SPD und Grünen
eine Veränderung des Gewerbe-
steuerhebesatzes für die laufende
Wahlperiode nicht vorgesehen
ist, wobei eine weitere Senkung
dem Wirtschaftsstandort Frank-
furt förderlich wäre. Dennoch
kann letztlich – wie von der IHK-
Organisation bisher erfolglos ge-
fordert – nur eine vollständige
Neuregelung der Kommunalfi-
nanzierung dazu führen, dass
die Städte und Gemeinden nach-
haltig finanziert und gleichzeitig
Unternehmen nicht unangemes-
sen und ohne Berücksichtigung
ihrer Ertragssituation belastet
werden.
Darüber hinaus finden auch
regelmäßig Gespräche mit der
Finanzverwaltung auf Ebene des
hessischen Finanzministeriums,
der Oberfinanzdirektion und der
Finanzämter statt, zum Beispiel
mit dem hessischen Finanzminis-
ter, dem Oberfinanzpräsidenten
und den Finanzamtsvorstehern
im IHK-Bezirk. Ebenso tauscht
sich der Ausschuss mit anderen
Verbänden und Institutionen aus.
Nicht nur in Gesprächen mit
Politik und Verwaltung vertritt
der Ausschuss die Interessen
der Wirtschaft, sondern auch in
schriftlichen Stellungnahmen der
IHK, zum Beispiel zu Gesetz- und
Verordnungsentwürfen. Mitglie-
der des Ausschusses wirken auch
in verschiedenen anderen Aus-
schüssen und Arbeitskreisen mit,
zum Beispiel beim hessischen Fi-
nanzministerium, beim DIHK und
bei der IHK-Arbeitsgemeinschaft
Hessen. Schließlich treten Mit-
glieder des Gremiums als gefragte
Experten auch in Podiumsdiskus-
sionen und Informationsveran-
staltungen auf.
Diese Aktivitäten entfaltet der
Steuerausschuss der IHK Frankfurt
schon seit einigen Jahrzehnten.
Zurzeit gehören ihm 16 Steu-
erfachleute aus verschiedenen
Branchen und Unternehmens-
größen an: Banken, Industrie,
Technologie, Kommunikation,
Konsumgüter, Leasing, Pharmazie,
Gesundheit, Rohstoffe, Steuerbe-
ratung und Wirtschaftsprüfung,
Unternehmensberatung, Vermö-
gensberatung und -verwaltung,
Verkehr sowie Versicherungen.
Zusätzlich werden Steuerfach-
leute von weiteren namhaften
Unternehmen aus dem Frankfurter
Raum und auch aus anderen IHK-
Bezirken als ständige Gäste zu den
Sitzungen eingeladen. Diese breit
gefächerte Zusammensetzung
gewährleistet, dass die unter-
schiedlichen Belange aller Wirt-
schaftszweige und Betriebsgrößen
berücksichtigt werden.
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Die Mitglieder
„Unser Ausschuss gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam mit dem DIHK auf eine wirt-
schaftsfreundliche Umsetzung gesetzlicher Vorschriften hinzuwirken. Die Zulassung
von alternativen Nachweisen zur Gelangensbestätigung für die Umsatzsteuerbefreiung
bei innergemeinschaftlichen Lieferungen ist hierfür ein Beleg.“
Dr. Peter Koberg, Leiter Steuern, Nestlé Unternehmungen Deutschland, Frankfurt
AUTORDR. GÖTZ WEITBRECHTVorsitzender, Steuerausschuss, IHK [email protected]
DIE ERFOLGSBILANZ
In jüngster Zeit konnte der IHK-Steuerausschuss einige Erfolge ver-
zeichnen:
Erleichterungen für die Unternehmen bei der Erstellung der E-Bilanz
keine wesentlichen Verschärfungen der umsatzsteuerlichen Nach-
weisregelungen
Bei der Erbschaftsteuerreform konnte eine stärkere Berücksichtigung
der Bedeutung der eigentümer- und familiengeführten Betriebe für
den Unternehmensstandort Deutschland erreicht werden.
Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 410 auf
800 Euro
Aufbau eines sehr offenen und vertrauensvollen Verhältnisses zur
hessischen Finanzverwaltung sowohl auf Ebene des Finanzministeri-
ums als auch der Oberfinanzdirektion Frankfurt und der Finanzamts-
vorsteher im IHK-Bezirk Frankfurt
1 Dr. Andreas Knebel, Rechtsanwalt, Steuerberater, Fachanwalt für Steuerrecht,
White & Case, 2 Malte Fidler (Gast), Global Head of Tax & Trade Governance, C. H.
Boehringer Sohn, 3 Michael Römer (Gast), Referatsleiter Steuern, IHK Gießen-
Friedberg, 4 Joachim Schmalzried, Leiter Finanzen + Controlling, Infraserv Höchst,
5 Martin Dickertmann, Abteilungsdirektor Konzernsteuern, Deutsche Vermögensbe-
ratung, 6 Dr. Rainer Kambeck (Gast), Bereichsleiter Finanzen, Steuern / Wirtschafts-
und Finanzpolitik, Mittelstand, DIHK, 7 Andreas Zinßer (Gast), Leiter Konzernsteuer-
abteilung Deutschland & Österreich, Procter & Gamble Germany Operations,
8 Christian Malisius, Head of Group Tax, DZ Bank, 9 Alfred Siegl, stellvertretender
Geschäftsführer, IHK Frankfurt, 10 Werner Thumbs, Leiter Steuern, Profunda
Verwaltungs-GmbH, 11 Dr. Thomas Schänzle, Partner, PricewaterhouseCoopers,
12 Sven Oberle, Partner, Ernst & Young, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, 13 Dr. Ulf
Freytag (Gast), Bereichsleiter Steuern, Fresenius, 14 Dr. Achim Pross (Gast), OECD,
Head of the International Co-Operation and Tax Administration Division,
15 Dr. Götz Weitbrecht, Vorsitzender, Steuerausschuss, IHK Frankfurt, Partner,
Fachanwalt für Steuerrecht, Baker Tilly Rechtsanwaltsgesellschaft, 16 Dr. Nicolas A.
Günzler, Steuerberater und Rechtsanwalt, 17 Kerstin Müller, IHK Frankfurt,
18 Natascha Steigleder, IHK Frankfurt.
Dem Ausschuss gehören außerdem an: Steffen Beltz, stellvertretender Leiter
Zentrale Finanzbuchhaltung, B. Metzler seel. Sohn; Katja Friedrich, Partnerin, KPMG
Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft; Helmut Frieß, Leiter Zentrale Finanzbuchhaltung
und Steuern, Samson; Thomas Huth, Head of Tax Germany, Sanofi-Aventis
Deutschland; Markus Kalmes, Director, Head of Global Tax Office, Head of Tax Emea,
Styrolution Europe; Dr. Peter Koberg, stellvertretender Vorsitzender, Steueraus-
schuss, IHK Frankfurt, und Leiter Steuern, Nestlé Unternehmungen Deutschland;
Stefan Korten, Head of Tax, Commerzbank.
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 35
IHK-Ehrenamt
SERIE EXISTENZGRÜNDUNG
GEMEINSAM GEHT ES LEICHTERUnternehmen bei der Digitalisierung ihrer Prozesse zu unterstützen, ist der Kerngedanke des Frankfurter
Unternehmens Candylabs. Vier Jahre nach der Gründung hat das Start-up bereits 13 Mitarbeiter.
Daniel Putsche und Moritz
Heimsch gründeten 2013 das
Unternehmen Candylabs. Ihre
Idee basiert auf der Überlegung,
Unternehmen bei der Digitalisie-
rung ihrer Geschäftsprozesse zu
unterstützen. Während Heimsch
aus dem Bereich Digital Me-
dia und der Selbstständigkeit
kommt, mündete der Weg seines
Partners erst nach der Arbeit in
Konzernen und Agenturen in
einem eigenen Unternehmen.
„Nachdem ich ursprünglich als
Werbekaufmann in mein Berufs-
leben gestartet war, habe ich als
Projektleiter- und Berater bei
einer Werbeagentur gearbeitet“,
erinnert sich Putsche.
In einer Stabsstellenfunkti-
on zum damaligen Geschäfts-
führer hatte er dann die Mög-
lichkeit, länger in San Francisco
zu arbeiten. Hier kam er zum
ersten Mal mit der Start-up-
Welt in Kontakt. „Ich traf auf
einer Veranstaltung den In-
vestor Peter Thiel und Dick
Costolo, damaliger Manager
des operativen Geschäfts bei
Twitter, ohne zu wissen, wer die
beiden wirklich waren“, lacht
der Gründer. Dies war der erste
Berührungspunkt, den Putsche
mit dem Thema Unternehmens-
gründung hatte. Rückblickend
betrachtet er dieses Erlebnis als
den Startpunkt für sein unter-
nehmerisches Handeln.
Höhen und TiefenKurz nach seiner Rückkehr nach
Deutschland ließ ihn dieses The-
ma nicht los und er gründete
seine erste eigene Firma im
Bereich Software. „Nach der
intensiven Arbeit in internati-
onalen Konzernstrukturen war
es für mich an der Zeit, etwas
anderes zu machen“, erinnert
sich Putsche. In den ersten
zwei Jahren durchlebte er viele
Höhen und Tiefen in seinem
Unternehmen, die er nur mit
wenigen teilen konnte, da er
alleiniger Geschäftsführer und
einer von zwei Gesellschaftern
war. Aus der damaligen Struktur
sei er dann ausgestiegen und
habe sich entschieden, erneut
zu gründen: „Diesmal aber nicht
als alleiniger Geschäftsführer,
sondern zusammen mit meinem
Geschäftsführerkollegen Moritz
Heimsch.“
Von der ersten Idee bis zur
Gründung von Candylabs dauer-
te es ungefähr ein halbes Jahr.
Bei Candylabs gibt es eine flache Hierarchiestruktur: Die
Geschäftsführer Daniel Putsche (l.) und Moritz Heimsch (r.)
arbeiten gemeinsam mit ihrem Team an einem langen Tisch.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1836
Nach dieser Zeit standen sowohl
die Kapitalgesellschaft für die
Finanzierung fest als auch der
Businessplan. Auf ihrem gemein-
samen Weg in die Selbstständig-
keit wurden die Gründer immer
wieder mit unvorhersehbaren
Situationen konfrontiert. „Hät-
te ich vorher gewusst, welche
Herausforderungen auf mich
warten, hätte ich den Schritt
wahrscheinlich nicht gewagt“,
reflektiert der Gründer. Dennoch
haben sich die beiden nicht von
ihrem Weg abbringen lassen.
Denn sie waren überzeugt von
ihrer Idee, professionelle Dienst-
leistungen in der Kombination
von Technologie und Beratung
anzubieten. Ihr Einsatz wurde
belohnt, da Candylabs seit nun-
mehr vier Jahren am Markt aktiv
ist und namhafte Kunden aus
den unterschiedlichsten Bran-
chen gewinnen konnte.
Strategische GestaltungIm Laufe der Jahre hat sich Can-
dylabs aber auch weiterentwi-
ckelt. „Zu Beginn haben wir uns
noch stark auf die reine Soft-
wareentwicklung konzentriert“,
sagt Putsche. Inzwischen sei
das Unternehmen extrem stark
in der strategischen Gestaltung
zukunftsfähiger unternehmeri-
scher Ansätze, dem Aufsetzen
von neuen Ventures und der
Entwicklung der dazugehörigen
digitalen Produkte und Plattfor-
men aufgestellt.
Für die Gründer zählen die
agile und datengetriebene He-
rangehensweise sowie der Mut,
gegebene Strukturen zielführend
zu hinterfragen, zu den Beson-
derheiten von Candylabs. Das
Portfolio deckt alle notwendigen
Projektphasen von Ideation bis
Implementierung ab, wodurch
sie sich von ihren Mitbewerbern
abheben können. „Wettbewerber
von uns sind entweder strate-
gie- oder implementierungsorien-
tiert“, so Putsche. „Wir vereinen
diese Expertisen nicht nur unter
einem Dach, sondern leben in-
tern auch eine entsprechende
Unternehmenskultur.“
Mittagessen im TeamUm ihr Projekt zu finanzieren,
haben die beiden ein Jahr nach
der Gründung eine Wachstums-
finanzierung in Mischform zwi-
schen Eigen- und Fremdkapital
aufgenommen. Der erwirtschaf-
tete Gewinn wird seitdem in
weiteres Wachstum investiert.
Geeignete Räumlichkeiten für
ihr Unternehmen zu finden, war
nicht einfach, da die Gründer
ihre Fixkosten in den ersten Jah-
ren so gering wie möglich halten
wollten. Erst seit anderthalb
Jahren haben sie einen festen
Mietvertrag über drei Jahre ab-
geschlossen. Die Räume in der
Schwedlerstraße haben sie über
ihr Netzwerk gefunden.
Der Unternehmensname war
hingegen schnell gefunden. Das
Wort „Labs“ steht für ihre explo-
rative Herangehensweise, „Candy“
für die Besonderheit des digitalen
Produkts.
Nach vier Jahren besteht
das Team heute aus 13 Leuten,
die unterschiedliche operative
Schwerpunkte haben. Unter ih-
nen sind technische Entwickler,
Marketingstrategen, Designer
und Vertriebsmitarbeiter, die die
Themenfelder Ideation, Validie-
rung und Implementierung von
Geschäftsmodellen und Produkt-
ideen verantworten.
Bis heute bereuen die bei-
den Gründer ihren gemeinsamen
Weg in die Selbstständigkeit
nicht. Jeden Tag erleben sie viele
spannende und schöne Momente
bei Candylabs, die sie für ihren
Mut belohnen. „Unser wöchent-
liches Teammittagessen, das
immer sehr lecker und unter-
haltsam ist, oder das Bier am
Freitagabend mit dem Team sind
gute und wichtige beispielhafte
Rituale, die dem Team helfen,
gemeinsam an einem Strang zu
ziehen“, sagt Putsche.
MarktbefragungUm ihr Unternehmen noch be-
kannter zu machen, haben die
beiden anfangs vor allem ihr
bestehendes Netzwerk genutzt.
Mittlerweile haben sie mehrere
Marketing- und Vertriebska-
näle aufgebaut, zu ihnen zählt
beispielsweise die Kundenan-
sprache über den Newsletter.
„Wir haben bislang fast nichts
unversucht gelassen und haben
inzwischen eine gute Kombi-
nation aus reichweitenstar-
ken Kanälen und emotionalen
Berührungspunkten geschaf-
fen“, erklärt Putsche. Zu diesen
gehören Veranstaltungen, wie
beispielsweise die FuckUp Nights
Frankfurt oder auch die Startup
Safari Frankfurt / Rhein-Main,
Aktivitäten auf verschiedenen
Marketing- und Kommunika-
tionskanälen oder auch die
Keynote-Speaking-Aktivitäten
der Gründer.
Aus eigener Erfahrung rät
Putsche anderen Gründern, die
Kosten so schmal wie möglich
zu halten und immer nur so weit
ins Risiko zu gehen, dass daraus
keine schwerwiegenden priva-
ten Konsequenzen zu befürchten
sind. Außerdem sollten Ideen oder
Hypothesen nicht stundenlang
diskutiert werden, sondern es soll-
te besser strukturiert der Markt
befragt werden, um ein Produkt
nicht am Kunden oder Nutzer
vorbeizuentwickeln. „Davon ab-
gesehen ist es für das persönliche
Überleben als Gründer wichtig,
aktuelle Impulse zwischen un-
wichtig und wichtig, dringend
und nicht dringend bewusst ein-
zuordnen und entsprechend zu
agieren“, sagt der Gründer.
KONTAKT
Candylabs
Schwedlerstraße 6
60314 Frankfurt
E-Mail [email protected]
Internet www.candylabs.de
Weitere Kontaktadressen und
Infos zum Thema Existenz-
gründung bei der IHK Frank-
furt, Team Finanzplatz, Unter-
nehmensförderung, Starthilfe,
Börsenplatz 4, 60313 Frank-
furt, Telefon 0 69 / 21 97-
20 10, E-Mail unternehmens-
foerderung@frankfurt-main.
ihk.de.
AUTORINELISA POHLANDReferentin, Unternehmens-kommunikation, IHK [email protected]
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 37
Unternehmensreport
STRATEGIEFORUM
AN EINEM STRANG ZIEHENEinigkeit über Landesgrenzen hinweg: Mit einem länderübergreifenden Strategieforum
für die Metropolregion FrankfurtRheinMain beschreiten Wirtschaft und Politik neue Wege
in der Zusammenarbeit von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz.
So viel Einigkeit war selten: Auf
Initiative der regionalen Wirt-
schaftskammern haben sich Wirt-
schaft und Politik zusammenge-
schlossen, um die Metropolregion
FrankfurtRheinMain zum Wohl
der Einwohner sowie der Unter-
nehmen, für die Landesgrenzen
schon lange keine Trennlinien
mehr sind, enger zusammen-
wachsen zu lassen. Das länder-
übergreifende Strategieforum
FrankfurtRheinMain soll wie ein
Thinktank die Entwicklungen in
der Metropolregion, die von be-
sonderer Bedeutung sind, identifi-
zieren. Zudem soll sie bestehende
Initiativen unterstützen und so
miteinander verknüpfen, dass
sie in möglichst allen Teilen der
Metropolregion Nutzen stiften.
Auf Bitten der Wirtschafts-
kammern hat der Chef der hessi-
schen Staatskanzlei, Staatsminis-
ter Axel Wintermeyer, den Vorsitz
des Strategieforums übernommen.
Er wird bei seiner Tätigkeit von
zwei Stellvertretern unterstützt:
der Präsidentin der IHK Darm-
stadt, Prof. Kristina Sinemus, und
dem Präsidenten der IHK Frank-
furt, Prof. Mathias Müller. Neben
den Wirtschaftskammern und den
Landesregierungen von Baden-
Württemberg, Bayern, Hessen und
Rheinland-Pfalz werden auch die
kommunale Ebene sowie der Regi-
onalverband FrankfurtRheinMain
in dem Gremium vertreten sein.
Im Anschluss an eine ge-
meinsame Pressekonferenz der
regionalen Wirtschaftskammern
am 13. November in der IHK
Frankfurt betonte Wintermeyer,
dass die Landesregierung die In-
itiative der Wirtschaftskammern
unterstützt, um die in der Region
bereits vorhandenen Projekte und
Aktivitäten besser miteinander zu
vernetzen. „Wenn alle gemeinsam
an einem Strang ziehen, kön-
nen viele Ideen und Konzepte für
die und in der Metropolregion
realisiert werden“, sagte er. In-
sofern beteilige er sich gerne an
dem Strategieforum, „da wir auf
diese Weise die Metropolregion
gemeinsam noch effektiver wei-
terentwickeln können als bisher“.
„Vieles in der Region ist be-
reits in Bewegung, zahlreiche
Institutionen arbeiten an ver-
schiedenen Aufgaben. Aber aus
Sicht der Wirtschaft fehlt eine
gesamtheitliche Strategie für die
Metropolregion“, erläuterte Mül-
ler. Das Strategieforum sei aus
Sicht der regionalen Wirtschaft
FrankfurtRheinMain im Fokus: Das Strategieforum soll dazu
beitragen, die Prosperität der Metropolregion zu sichern.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1838
daher die logische Fortführung
der Entwicklungen und Initiativen
in der Metropolregion.
Entscheidend aus Sicht von
Sinemus ist vor allem auch die
Förderung der Zusammenarbeit
in der Region: „Wir wollen ge-
meinsame Projekte anstoßen und
erproben, die die Gesamtregion in
den entscheidenden Handlungs-
feldern voranbringen.“ Die Met-
ropolregion müsse den Anschluss
an die stärksten Wirtschaftsräume
Europas halten. An der Lösung
der dabei gestellten Aufgaben
müssten alle verantwortlichen
Ebenen mitwirken.
„Die positive Erfahrung aus
der Zusammenarbeit in unserem
Netzwerk Perform wollen wir zu-
sammen mit der Politik für die
Zukunftsgestaltung der Region
fortsetzen“, fügte Bernd Ehinger,
Präsident, Handwerkskammer
Frankfurt-Rhein-Main, hinzu.
Dazu gehöre wesentlich auch das
Handwerk als „Wirtschaftsmacht
von nebenan“.
Die länderübergreifende Zu-
sammenarbeit in der Metropol-
region ist auch für die Wirtschaft
in den an Hessen angrenzenden
Ländern von großer Bedeutung.
„Der Standort Rheinhessen hat
Drehkreuzfunktion zwischen
den Wirtschaftsräumen Rhein-
Main, Rhein-Neckar und Saar-
Lor-Lux“, sagte der Präsident der
IHK für Rheinhessen, Dr. Engel-
bert J. Günster. Hier liege das
Potenzial, das Rheinhessen in die
strategische Ausrichtung der Me-
tropolregion FrankfurtRheinMain
einbringen könne.
Auch der Bayerische Un-
termain ist stark an einer Ver-
netzung und der Förderung der
Kooperation interessiert. „Wir
Bayern in FrankfurtRheinMain
stehen zu unserer gemeinsamen
Metropolregion“, sagte Friedbert
Eder, Präsident, IHK Aschaffen-
burg. Die Metropolregion Frank-
furtRheinMain sei ein starker
Lebensraum im Herzen Europas.
Und: „Die regionalen Vertreter aus
Politik und Wirtschaft bekennen
sich zur länderübergreifenden
Zusammenarbeit.“
Bereits auf der Veranstaltung
„Zukunftsforum Metropolregion
Frankfurt / Rhein-Main“ der hes-
sischen Landesregierung im März
in Bad Homburg und auf dem Tag
der Metropolregion im Mai in
der IHK Frankfurt hatten Vertre-
ter der Wirtschaftskammern ein
regionales Steuerungsgremium
für die Metropolregion Frank-
furtRheinMain vorgeschlagen, in
dem Wirtschaft und Politik lände-
rübergreifend an einer gemeinsa-
men Strategie für die Region ar-
beiten. Denn es besteht Einigkeit
darüber, dass die Schlagkraft der
Metropolregion nur durch län-
derübergreifende Kooperationen
und ein gemeinsames Vorgehen
erhöht werden kann.
Um die Idee des Strategiefo-
rums zu konkretisieren und mit
Leben zu füllen, haben sich Vertre-
ter der Wirtschaftskammern und
der hessischen Landesregierung
seither eng über dessen Zielrich-
tung, Aufbau und Besetzung aus-
getauscht. Die intensiven Bera-
tungen der vergangenen Monate
zwischen Kammern und Politik
münden nun in der Gründung
des länderübergreifenden Strate-
gieforums für die Metropolregion
FrankfurtRheinMain.
Auf der Pressekonferenz ha-
ben Vertreter der regionalen Wirt-
schaftskammern die Gründung
des Strategieforums verkündet
und Wintermeyer den Vorsitz
angetragen. Beim Chef der hes-
sischen Staatskanzlei lag in den
zurückliegenden Wochen auch die
Koordination der politischen Ebe-
nen zwischen den beteiligten Län-
dern Baden-Württemberg, Bayern,
Hessen und Rheinland-Pfalz.
Anders als viele andere Gre-
mien soll das Strategieforum kein
Entscheidungsgremium sein. Es
soll auch keine operativen Auf-
gaben wahrnehmen. Beabsichtigt
ist vielmehr, dass es die in der
Region vorhandenen, aber derzeit
nebeneinander ablaufenden Initi-
ativen bündeln und ihnen einen
strategischen Rahmen geben soll.
Das Strategieforum soll zudem
Empfehlungen für die Umsetzung
von Projekten aussprechen und
bei Bedarf den Kontakt zu Akteu-
ren auf oberster Ebene herstellen.
Nach Einschätzung der Initi-
atoren bestehen hervorragende
Voraussetzungen für die Siche-
rung von Wachstum, Wohlstand
und Beschäftigung in Frankfurt-
RheinMain. Das Strategieforum
soll einen weiteren Baustein zur
Sicherung der Prosperität der
Metropolregion bilden. In den
kommenden Wochen werden die
Rahmenbedingungen dafür ge-
schaffen werden, dass sich die
Region in diesen Prozess einbrin-
gen kann.
AUTORENSEBASTIAN TRIPPENGeschäftsführer, Wirtschaftspolitik und Metropolen-entwicklung, IHK [email protected]
SABINE S. GROTHLeitende Ministerial-rätin, Hessische Staatskanzlei, [email protected]
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INNOVATIONNachhaltiges Gewer-begebiet: Erste Pro-jekte angestoßen 52
STANDORTPOLITIKMarketing Club Frankfurt: Marke-ting wissen to go 38
AUS- UND 8 – 31 WEITERBILDUNG BILDUNGSPOLITIK NEU AUSRICHTEN – STRATEGIEN GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 39
Standortpolitik
IHK-JAHRESEMPFANG 2018
VOM FLUIDUM DES ORIGINALSGanz im Zeichen der Kunst steht diesmal der IHK-Jahresempfang: ein Gespräch mit Festredner
Dr. Philipp Demandt, seit Oktober 2016 Direktor der Schirn-Kunsthalle Frankfurt, des Städel-
Museums und der Liebieghaus-Skulpturensammlung.
Herr Dr. Demandt, im Oktober vergangenen Jahres sind Sie von der Spree an den Main gekommen, um Schirn, Städel und Liebieghaus als Nachfolger von Max Hollein zu leiten. Sind Sie inzwischen richtig angekommen?DEMANDT: Ja, das bin ich – ich
lebe richtig gern in Frankfurt. Ich
wurde sehr herzlich empfangen
und jedes Mal, wenn ich auf Reisen
war und zurück in die Stadt kom-
me, habe ich ein gutes Gefühl. Das
liegt vor allem auch daran, dass ich
im letzten Jahr zahlreichen Men-
schen begegnet bin, die in dieser
Stadt leben und sie auch durch
ihre Projekte und ihr Engagement
lebendig machen. Zu sehen, was
alles in der RheinMain-Region ent-
steht, weckt in einem das Gefühl,
mitzugestalten. Das kann ich nun
seit über einem Jahr als Direktor
der Schirn-Kunsthalle Frankfurt,
des Städel-Museums und der Lie-
bieghaus-Skulpturensammlung
tun – und das ist großartig.
Frankfurt wird bisweilen als kleinste Metropole der Welt oder globales Dorf bezeichnet. Würden Sie das so unterschreiben?DEMANDT: Das könnte ich so
niemals unterschreiben. Ich bin
mit dem Wissen nach Frankfurt
gekommen, dass diese Stadt nicht
nur eine starke Wirtschaftsme-
tropole ist, sondern auch eine,
wenn nicht die heimliche Kul-
turhauptstadt Deutschlands. Die
Museumsdichte, die Qualität der
hier zu sehenden Ausstellungen
und ganz grundsätzlich das Inno-
vationspotenzial, die Infrastruktur,
die Dynamik, das Netzwerk sind
schon einzigartig.
Bedeutende Museen planen ihre Ausstellungen einige Jahre im Voraus. Dies gilt umso mehr, wenn es um Blockbuster-Schauen geht, die ohne herausragende Leihgaben von international renommierten Museen, privaten Sammlern oder Unternehmenskunstsammlungen nicht möglich wären. Macht es Sie ungeduldig, noch eine Weile auf die erste eigene große Ausstellung in Frankfurt warten zu müssen?DEMANDT: Nein, ungeduldig bin
ich nicht. Wenn Sie in dieser in-
ternationalen Liga spielen, in der
die drei Häuser spielen, für die ich
verantwortlich zeichne, dann müs-
sen sie längerfristig planen – und
daran wird sich auch nichts ändern.
Projekte, wie eine Ausstellung zum
Werk von Jean-Michel Basquiat,
die wir ab dem 16. Februar in der
Schirn präsentieren, oder auch die
große Van-Gogh-Ausstellung, die
2019 im Städel zu sehen sein wird,
brauchen einen extremen zeitlichen
Vorlauf – ohne diesen wären hoch-
karätige Leihgaben gar nicht zu
bekommen. Und allzu lange muss
ich gar nicht mehr warten: Ich habe
für 2018 bereits einige Projekte
initiiert, wie die Ausstellungen zu
Lotte Laserstein und Victor Vasa-
rely im Städel-Museum oder die
Retrospektive zu Wilhelm Kuhnert
in der Schirn.
Welche erste große Ausstellung trägt dann Ihre ganz eigene Hand-schrift, und wo wollen Sie mög-licherweise neue Akzente setzen?DEMANDT: Eine dieser Ausstellun-
gen ist sicherlich die Präsentation
zum Maler Wilhelm Kuhnert in
der Schirn. Mich fasziniert seit
jeher die Verbindung zwischen
Naturwissenschaft und Kunst –
und die Künstlerpersönlichkeit
Wilhelm Kuhnert ist dafür ein be-
sonderes Beispiel. Kuhnert hat als
Maler unser Bild von Afrika geprägt
wie kein anderer. Seine Tierillust-
rationen fanden etwa Einzug in
das zoologische Lexikon „Brehms
Tierleben“. Er hatte eine fast wis-
senschaftliche Vorgehensweise bei
der Beobachtung seiner Motive in
der Natur. Und gleichzeitig kann
sein Werk nicht nur als Spiegel
der Kunst- und Naturwissen-
schaftsgeschichte, sondern auch
der Kolonialgeschichte verstanden
werden. Diese Ausstellung passt in
Dr. Philipp Demandt, Direktor von Städel, Schirn und Liebieghaus: „Das Fluidum des Originals verpufft nicht, wenn
es online zugänglich ist. Ganz im Gegenteil: Das Onlineangebot schafft zusätzlichen Anreiz, ins Städel zu gehen.“
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1840
die DNA der Schirn, weil wir hier
die beste Möglichkeit haben, einen
Diskurs über diese vielschichtige
Persönlichkeit zu eröffnen – auch
vor den aktuellen Debatten über
den richtigen Umgang mit unserer
kolonialen Vergangenheit.
Gibt es zwischenzeitlich kleine-re Zeitfenster und damit Frei-räume für eigene Ideen und Ausstellungsprojekte?DEMANDT: Natürlich besteht die Ar-
beit an einer Kunstinstitution nicht
nur im Konzipieren von Ausstellun-
gen. Die Kernaufgaben eines Mu-
seums sind nun einmal Sammeln,
Bewahren, Forschen, Ausstellen
und Vermitteln. Und mir ist es ein
großes Anliegen, diese Vielfältigkeit
der Aufgaben auch an das Publikum
zu transportieren. In diesem Sinne
haben wir zum Beispiel 2017 in der
Liebieghaus-Skulpturensammlung
zwei kleinere Sonderprojekte konzi-
piert, die einen spannenden Einblick
in die Provenienzforschung und
aktuelle Restaurierungsvorhaben
des Hauses geben.
Das vom Frankfurter Bankier und Kaufmann Johann Friedrich Städel begründete Städel-Museum gilt als die älteste und bedeutendste Museumsstiftung in Deutschland. Wirkt dieser Stiftergeist bis in die Gegenwart?DEMANDT: Das Städel ist eine
private Stiftung aus dem frühen
19. Jahrhundert – und der Grün-
dungsgedanke von Johann Friedrich
Städel treibt uns noch heute an. Die
Idee des Bürgermuseums wird hier
in Frankfurt wirklich gelebt. Der
Museumsverein hat inzwischen
über 8 000 Mitglieder. Und immer
wieder erlebe ich, dass Förderer
und Freunde des Hauses in der Wir-
Form reden, wenn es um das Städel
geht. Diese Identifikation und An-
teilnahme ist wirklich einmalig und
wirkt sich natürlich auch auf den
Charakter und die spezifische Iden-
tität der Sammlung aus: Über ein
Drittel aller gezeigten Städel-Werke
sind Schenkungen aus Privatbesitz.
Selbst unser wohl prominentestes
Werk, Tischbeins „Goethe in der
römischen Campagna“, kam einst
als Schenkung ins Haus.
Sie setzen verstärkt auf Digita-lisierung und wollen damit das Städel und sein kunsthistorisches Erbe möglichst vielen Zielgruppen individuell zugänglich und er-lebbar machen. Können Sie Ihre Digitalstrategie näher erläutern?DEMANDT: Auch Kulturinstitu-
tionen müssen auf den digitalen
Wandel der Gesellschaft reagieren,
der auf radikale und disruptive Art
und Weise unseren Umgang mit
Information, Bildung und Kultur
grundlegend verändert. Mit unserer
digitalen Initiative wollen wir diese
Transformation aktiv mitgestalten
und technologische Entwicklungen
für alle Kernaufgaben des Muse-
ums nutzen. Ziel ist es, unserem
Forschungs-, Bildungs- und Ver-
mittlungsauftrag auch im digitalen
Zeitalter gerecht zu werden und
dabei unterschiedliche Zielgruppen
für die Beschäftigung mit Kunst und
Kultur zu begeistern. Das sichert uns
das erfolgreiche Fortbestehen sowie
die gesellschaftliche Relevanz des
1815 gegründeten Bürgermuseums.
Vermeers Geograf, Tischbeins Goethe und Marcs Liegenden Hund im Schnee gibt’s allerdings nur im Städel in echt. Wie wollen Sie Besucher vom virtuellen Mu-seum ins reale Museum locken? DEMANDT: Das Städel ist eine
öffentliche Sammlung, ein Bür-
germuseum. Daher ist es nur kon-
sequent, wenn wir der Öffentlich-
keit auch maximalen Zugriff auf
unsere Werke ermöglichen. Wir
sind doch nicht zuletzt Verwalter
eines Menschheitserbes, und so hat
der Onlineauftritt auch etwas mit
Offenheit und Kommunikation zu
tun. Darüber hinaus ist inzwischen
hinreichend bewiesen, dass das Flu-
idum des Originals nicht verpufft,
wenn es online zugänglich ist. Ganz
im Gegenteil: Das Onlineangebot
schafft zusätzlichen Anreiz, ins
Städel zu gehen. Es ist, wenn man
so will, die ideale Vor- oder Nach-
bereitung des Besuches.
Am 16. Januar sind Sie Festredner auf dem IHK-Jahresempfang und sprechen dort vor rund 1800 Re-präsentanten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Vie-le Unternehmer sind nicht nur Sponsoren oder Mäzene, oft sind
sie auch selber leidenschaftliche Kunstsammler. Welchen Mehrwert bietet Kunst für Unternehmen?DEMANDT: Die Beschäftigung mit
Kunst, Kultur und damit auch mit der
eigenen Identität, mit der eigenen
Geschichte ist immer eine gewinn-
bringende Tätigkeit. Ich kann das
sehr empfehlen [lacht]. Das haben
ja auch viele Unternehmen bereits
vor einigen Jahren erkannt und das
durch gesellschaftliches Engage-
ment, Kulturförderung oder sogar
den Aufbau eigener Kunstsamm-
lungen eindrucksvoll unterstrichen.
Inwieweit bereichern oder er-gänzen Unternehmenskunst-sammlungen die Frankfurter Museumslandschaft?DEMANDT: Beim Gang durch die
Frankfurter Museen werden Sie die
ein oder andere Schenkung oder
Leihgabe aus Unternehmenssamm-
lungen sehen. Das ist natürlich
eine große Bereicherung für die
Sammlungen und auch ein deut-
liches Statement einer sehr ernst
genommenen Verantwortung der
Unternehmen als Good Corporate
Citizens. Im Städel-Museum ist
es zum Beispiel im Rahmen der
Eröffnung unserer Gartenhallen zu
großen Übergaben von Sammlungs-
konvoluten der Deutschen Bank
und der DZ-Bank gekommen. Diese
richtungsweisenden Schritte der
beiden Unternehmen sprechen zum
einen für die besondere Qualität der
Unternehmenssammlungen und
zum anderen für ihre Verbundenheit
mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld
und dem Willen, bedeutende Kunst-
werke der Öffentlichkeit zugänglich
zu machen.
INTERVIEWPETRA MENKEChefredakteurin, IHK Wirtschafts- Forum, Unterneh- mermagazin der IHK Frankfurtp.menke@frank- furt-main.ihk.de
IHK-Jahresempfang 2018Zum Jahresempfang 2018 der
IHK Frankfurt am Dienstag,
16. Januar, ab 18.30 Uhr im IHK-
Gebäude am Börsenplatz 4 laden
wir Sie, die IHK-Mitgliedsun-
ternehmen, herzlich ein. Redner
sind Prof. Dr. Mathias Müller,
Präsident, IHK Frankfurt, und
Dr. Philipp Demandt, Direktor
des Städel-Museums, der Schirn-
Kunsthalle Frankfurt und der
Liebieghaus-Skulpturensamm-
lung, Volker Bouffier, hessischer
Ministerpräsident, und Peter
Feldmann, Oberbürgermeister,
Frankfurt. Eine Anmeldung bis
5. Januar ist aufgrund der be-
grenzten Anzahl von Plätzen
erforderlich. Anmeldung und
Information: IHK Frankfurt,
Unternehmenskommunikation,
Sabine Karl, Telefon 0 69 / 21 97-
12 02, E-Mail jahresempfang@
frankfurt-main.ihk.de.
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 41
Standortpolitik
TOURISMUSBEITRAG
ENTSCHEIDUNG IM DEZEMBERDie Einführung des Frankfurter Tourismusbeitrags steht unmittelbar bevor. Die IHK Frankfurt und die Unternehmen
setzen große Hoffnungen darauf, dass die geplanten Einnahmen zielgerichtet der Tourismusbranche zugute kommen.
Über 170 Unternehmer informier-
ten sich Ende Oktober in der IHK
Frankfurt über den Tourismus-
beitrag, der am 1. Januar in der
Mainmetropole eingeführt werden
soll. Eingeladen zur Infoveranstal-
tung hatten die Stadt Frankfurt,
der Dehoga Frankfurt und die
IHK Frankfurt. Die Anwesenden
erfuhren aus erster Hand, wie der
Tourismusbeitrag das operative
Tagesgeschäft betrifft und welche
Änderungen im Betrieb nötig sein
werden.
Bisher hatten die Unterneh-
men lediglich bruchstückhafte
Informationen zum Tourismus-
beitrag über die Presse erfah-
ren. An diesem Abend standen
Uwe Becker, Bürgermeister und
Stadtkämmerer, und Hanns-Jo-
achim Kühn, Leiter, Kassen- und
Steueramt, Stadt Frankfurt, den
Anwesenden Rede und Antwort.
BeitragspflichtAb 1. Januar soll Übernachtungs-
gästen pro Übernachtung eine
Abgabe von zwei Euro berechnet
werden, die von den Beherber-
gungsbetrieben einzuziehen und
an die Stadt abzuführen ist. Die
Regelungen werden nur Privatrei-
sende betreffen. Beitragspflichtig
wären laut Kühn alle ortsfremden
Personen, die sich nicht beruflich
in Frankfurt aufhalten und denen
die Möglichkeit geboten wird, die
dort vorhandenen Einrichtungen
in Anspruch zu nehmen oder an
den Veranstaltungen teilzuneh-
men. Als ortsfremd gilt, wer weder
einen Haupt- noch einen Neben-
wohnsitz in Frankfurt hat.
Übernachtungsgäste müssen
in Zukunft auf dem Meldeschein
ankreuzen, welchen Zweck ihr
Aufenthalt in Frankfurt hat. Der
Meldeschein wird daher um zwei
Felder erweitert. Geschäftsreisen-
de bestätigen die Adressangabe
des Arbeitgebers mit ihrer Un-
terschrift. Die Beherbergungs-
unternehmen stehen nicht in der
Pflicht, Nachweise von ihren Gäs-
ten zu erbitten. Die Pflicht, den
Zweck des Aufenthalts wahrheits-
gemäß zu erklären, liegt allein
beim Gast.
Bei Reisegruppen soll wie
bisher nur die Reiseleitung den
Meldeschein unter Angabe der
Gruppengröße ausfüllen müssen.
Auf der Website des Kassen- und
Steueramtes soll den Unternehmen
der neue Meldeschein rechtzeitig
zur Verfügung gestellt werden.
Geplante AusnahmenDie Abgabe betrifft aufgrund
des Allgemeinen Gleichbehand-
lungsgesetzes (AGG) Personen
Touristenmagnet Frankfurter Weihnachtsmarkt: Privatreisende sollen ab 1. Januar
pro Übernachtung einen Tourismusbeitrag in Höhe von zwei Euro zahlen.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1842
jeden Alters. Bei Klassenfahrten
wird derzeit seitens der Politik
eine mögliche Ausnahmerege-
lung geprüft. Bei sogenannten
Layover-Übernachtungen, die
notgedrungen aufgrund von
Zwischenstopps auf Flugreisen
entstehen, und für in Frankfurt
Gestrandete, soll kein Touris-
musbeitrag erhoben werden. Der
Tourismusbeitrag entfällt ebenso
bei der Berechnung von No-
shows, also bei nicht getätigten
Übernachtungen.
Einzuhaltende Fristen Hinsichtlich der Aufbewahrungs-
fristen der Meldescheine gibt es
keine Änderungen zu den her-
kömmlichen Aufbewahrungsfris-
ten. Auf der Rechnung muss der
Betrag des Tourismusbeitrags –
der nicht der Mehrwertsteuer
unterliegt – gesondert ausgewie-
sen werden.
Die Abgabeerklärung der
Beherbergungsbetriebe an die
Stadt Frankfurt soll vierteljährlich
jeweils zum 15. des Nachquartal-
Monats erfolgen – erstmals also
zum 15. April 2018. Dafür stellt
die Stadt Frankfurt ein PDF-For-
mular zur Verfügung, das hand-
schriftlich unterschrieben werden
muss und als E-Mail verschickt
werden kann. Die Stadt Frankfurt
wird den entsprechenden E-Mail-
Kontakt noch bekannt geben. Die
Überweisung des Tourismusbei-
trags durch die Unternehmen hat
vierteljährlich jeweils zum 20. des
Nachquartal-Monats zu erfolgen,
also erstmals zum 20. April 2018.
FormulareAlle Formulare sollen rechtzei-
tig von der Stadt Frankfurt zur
Verfügung gestellt werden. Zu-
dem wird eine telefonische Hot-
line mit einem Ansprechpartner
zum Thema Tourismusbeitrag
eingerichtet. Ebenso über die
Homepage werden Erstattungs-
anträge für Übernachtungsgäste
bereitgestellt, für die der Tou-
rismusbeitrag fälschlicherweise
eingezogen wurde. Gemeinsam
werden die Stadt, die IHK und
der Dehoga den Unternehmen
unmittelbar nach dem Beschluss
der Tourismusbeitragssatzung
eine ausführliche FAQ-Liste zur
Verfügung stellen.
Gemeinsame PositionenDie IHK Frankfurt hatte sich ge-
meinsam mit dem Dehoga Frank-
furt schon vor über einem Jahr in
intensiven Gesprächen auf ge-
meinsame Positionen verständigt.
Diese finden sich zum größten
Teil im Entwurf der Tourismus-
beitragssatzung wieder. Zukünftig
soll es einen Beirat für Tourismus
geben, der unter anderem über
die Verwendung des Aufkommens
des Tourismusbeitrags berät. Die
IHK und der Dehoga sollen nach
dem Satzungsentwurf gesetzte
Mitglieder im Beirat sein.
Becker machte zudem klar,
dass die Stadt mehr Geld in die
touristische Vermarktung stecken
müsse. Er plädiert daher dafür, ei-
nen Großteil der eingenommenen
Gelder der Tourismus+Congress
GmbH Frankfurt bereitzustellen.
Das Werben für die Destination
Frankfurt solle im Fokus stehen.
Auch für Projekte, die dazu bei-
tragen, die Attraktivität der Main-
metropole weiter zu verbessern,
könnten die Mittel verwendet
werden.
Konstruktiver DialogZu Beginn der Veranstaltung lobte
Thomas Reichert, Vizepräsident
und Vorsitzender, Tourismusaus-
schuss, IHK Frankfurt, den kon-
struktiven Dialog mit der Stadt.
Dieser trug maßgeblich dazu bei,
den Entwurf der Satzung auch
im Sinne der Betriebe umzuset-
zen. Reichert und Eduard Singer,
Vorsitzender, Dehoga Frankfurt,
setzen beide darauf, dass die
Satzung wie verabredet von der
Stadtverordnetenversammlung
verabschiedet wird.
Stadtverordnetenbeschluss am 14. Dezember Bisher ist die Tourismusbei-
tragssatzung noch nicht von der
Stadtverordnetenversammlung
beschlossen worden. Becker und
Kühn deuteten an, dass der Be-
schluss erst in der letzten Sitzung
des Jahres am 14. Dezember er-
folgen könnte. Die IHK Frankfurt
rät, die Betroffenen umgehend
und ausführlich zu informieren,
sobald die Stadtverordneten die
Einführung des Tourismusbeitrags
beschlossen haben. Insbesondere
größere Unternehmen mit einer
ausgelagerten IT benötigten mehr
Zeit für eine geordnete Umstel-
lung der IT-Systeme.
AUTORENDR. ALEXANDER THEISS (l.)Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK [email protected]
MARTIN SÜSS (r.)Referent, Standort-politik, IHK [email protected]
Der komplette Betrieb.
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www.renz-container.comImpressum: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Sontraer Straße 6, 60386 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/42 09 03-75
Die Textbeiträge in diesem Verlagsthema wurden von den werbenden Unternehmen verfasst.
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Lesen Sie unser VERLAGSTHEMA mit interessanten Beiträgen zu den Themen Gewerbe- und Nutzfahr-zeuge, Fahrzeugleasing ab Seite 61.
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 43
Standortpolitik
BESCHÄF TIGUNGSPROGNOSE
ARBEITSMARKT MIT NEUEN REKORDENDie Unternehmen der Metropolregion erwarten, dass die Beschäftigung in FrankfurtRheinMain weiter kräftig
steigen wird. Damit könnte der Arbeitsmarkt die ausgesprochen positive Entwicklung der vergangenen Jahre
auch in 2018 weiter fortsetzen.
Die Wirtschaft in FrankfurtRhein-
Main läuft aktuell auf Hoch-
touren: 48 Prozent berichten
von guten Geschäften, weitere
44 Prozent sind mit ihrer aktu-
ellen Situation zufrieden. Die
hohe Konsumbereitschaft und
niedrige Zinsen befeuern weiter-
hin die Wirtschaft. Zudem zieht
auch der Welthandel nach zuvor
etwas schwächeren Jahren wieder
an. Auf Basis dieser Rahmen-
bedingungen und der überaus
erfreulichen Rückmeldungen der
Betriebe prognostizieren die re-
gionalen Wirtschaftskammern
ein Wachstum des Bruttoinlands-
produktes in FrankfurtRheinMain
um 2,0 Prozent in 2017 und um
weitere 2,1 Prozent im Jahr 2018.
Hohe Einstellungs- bereitschaftDiese positive Einschätzung fin-
det sich auch in den Beschäfti-
gungsplänen wieder. 24 Prozent
der befragten Betriebe wollen zu-
sätzliche Stellen schaffen – fünf
Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Auf dieser Basis rechnen die Wirt-
schaftskammern der Region mit
einem Anstieg um 44 000 sozial-
versicherungspflichtig Beschäftigte
in diesem Jahr und weiteren 50 000
Beschäftigten in 2018. Damit würde
sich der Jobboom nahtlos fortset-
zen, denn allein in den vergange-
nen drei Jahren sind fast 146 000
neue sozialversicherungspflichtige
Stellen in der Metropolregion ent-
standen. Ende des nächsten Jahres
wären dann 2,3 Millionen sozialver-
sicherungspflichtig Beschäftigte in
FrankfurtRheinMain tätig.
Baugewerbe und DienstleisterDie prozentual stärksten Beschäf-
tigungsimpulse kommen aus dem
Baugewerbe und von den Dienst-
leistern. Die Baubranche profitiert
von der anhaltend expansiven
Bautätigkeit in der Region sowie
den niedrigen Zinsen auf Sparanla-
gen, die Investments in Immobilen
attraktiv machen. Die Wirtschafts-
kammern der Region prognostizie-
ren für das laufende Jahr ein Plus
von 4 000 neuen sozialversiche-
rungspflichtigen Jobs. Für 2018
wird ein noch deutlicheres Plus
von 5 000 neuen Stellen erwartet.
Damit würde die Beschäftigung um
3,7 Prozent in diesem und 4,5 Pro-
zent im kommenden Jahr steigen.
Die Dienstleister in der Met-
ropolregion sind die Hauptarbeit-
geber. Aktuell sind 1,4 Millionen
sozialversicherungspflichtig in
der Dienstleistungsbranche tätig.
Aufgrund der Rückmeldungen der
Unternehmen rechnen die regi-
onalen Wirtschaftskammern mit
32 000 neuen sozialversicherungs-
pflichtigen Stellen im Jahr 2017 und
35 000 Jobs in 2018. Die größten
Beschäftigungsimpulse sind dabei
aus der Informationstechnologie-
Branche und von den Architektur-
und Ingenieurbüros zu erwarten.
Industrie und HandelEin kräftiger Anstieg der Beschäf-
tigtenzahlen ist auch in der Indus-
trie zu erwarten. Die Industriebe-
triebe vermelden einen deutlichen
Personalbedarf. Aufgrund dieser
Rückmeldungen rechnen die Wirt-
schaftskammern mit 4 500 (plus
1,2 Prozent) neuen sozialversi-
cherungspflichtigen Stellen im
Jahr 2017 und 5 500 neuen Jobs
im Jahr 2018 (plus 1,4 Prozent).
Die steigenden Investitionsab-
sichten aller Branchen stimmen
vor allem die Investitionsgüter-
produzenten zuversichtlich. Die
weiterhin starke Inlandsnachfrage
und die anziehende Nachfrage
nach deutschen Produkten aus
dem Ausland lassen aber auch
die Gebrauchs- und Verbrauchs-
güterproduzenten positiv auf die
kommenden Monate blicken.
Auch die Handelsunterneh-
men sind mit ihrer derzeitigen Ge-
schäftslage zufrieden und blicken
zuversichtlich auf die zukünftige
Geschäftsentwicklung. Für 2017
rechnen die Wirtschaftskammern
der Region mit einem Plus der Be-
schäftigtenzahlen von 1,1 Prozent.
3 500 zusätzliche Stellen werden in
diesem Jahr voraussichtlich entste-
hen. Auch 2018 wird sich diese Ent-
wicklung wahrscheinlich fortsetzen:
Die Wirtschaftskammern erwarten
einen Anstieg der sozialversiche-
rungspflichtig Beschäftigten um
4 500 (plus 1,4 Prozent).
AUTORENCHRISTIAN WEßLINGChefvolkswirt, IHK Frankfurtc.wessling@ frankfurt-main. ihk.de
FRANZISKA HONHEISERReferentin, Wirt-schaftspolitik und Metropolenentwick-lung, IHK [email protected]
WEITERE INFOS
Die Wirtschaftskammern der Region, organisiert als Zukunftsinitiative
Perform, haben im Rahmen der Konjunkturumfrage knapp 10 000 Un-
ternehmen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain, also in der Re-
gion von Mainz bis Aschaffenburg und von Gießen bis Darmstadt, zu
ihren Beschäftigungsabsichten für 2018 befragt. Die auf dieser Basis
entstandene Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRhein-
Main 2018 kann unter www.frankfurt-main.ihk.de/prognose abgerufen
und bestellt werden.
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1844
IHK-KONJUNKTURUMFRAGE
FACHKRÄFTEMANGEL VERSCHÄRFT SICH Die Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt sind überwiegend zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage –
die zukünftige Entwicklung hängt aber auch maßgeblich von der Arbeitskräfteverfügbarkeit ab.
Die Stimmung unter den Be-
trieben im IHK-Bezirk Frank-
furt bleibt weiterhin positiv.
Besonders gut schneiden in
der Herbstumfrage die Groß-
händler sowie die Industrieun-
ternehmen ab, die von vollen
Auftragsbüchern profitieren.
Branchenübergreifend geht
der Klimaindex im Vergleich
zur Vorumfrage zwar um einen
Zähler zurück, liegt mit einem
Wert von 129 aber deutlich über
dem langjährigen Durchschnitt
von 113 Punkten. Dass sich die
gute konjunkturelle Entwicklung
auch in den kommenden Mona-
ten weiter fortsetzt, vermuten
62 Prozent der Unternehmen.
Weitere 28 Prozent rechnen
sogar mit besseren Geschäf-
ten, und lediglich jeder zehnte
Betrieb blickt pessimistisch in
die Zukunft.
Der Optimismus spiegelt
sich auch in den Export- und
Investitionsabsichten der Un-
ternehmen wider. Die jüngste
Belebung der Weltwirtschaft
führt zu steigenden Ausfuhrer-
wartungen unter den hiesigen
Exporteuren. Lediglich acht
Prozent rechnen mit einem
sinkenden Exportvolumen,
während ein Drittel von zu-
nehmenden Ausfuhren ausgeht.
Somit steigt der Exportsaldo
auf 25 Punkte und übertrifft
das langjährige Mittel deut-
lich um zehn Punkte. Auch das
Investitionsniveau der Betrie-
be bleibt überdurchschnittlich
hoch und liegt immerhin drei
Punkte über dem Vorjahreswert.
Während 54 Prozent an den
derzeitigen Investitionsbudgets
festhalten, möchten 30 Prozent
ihr Investitionsvolumen weiter
erhöhen. Lediglich 16 Prozent
rechnen mit einer abnehmenden
Investitionstätigkeit.
Auch die Einstellungsdy-
namik der hiesigen Wirtschaft
bleibt weiter auf Expansion
ausgerichtet. Der Beschäfti-
gungssaldo steigt branchenweit
um weitere zwei auf 18 Punk-
te – der höchste Wert, der seit
Jahresbeginn 2011 verzeichnet
werden konnte. Demnach wol-
len 29 Prozent der Unterneh-
men im IHK-Bezirk Frankfurt
neues Personal einstellen und
60 Prozent an der aktuellen Be-
legschaft festhalten. Spürbare
Beschäftigungsimpulse dürften
vor allem von der Industrie-
und Verkehrsbranche sowie von
den unternehmensbezogenen
Dienstleistern ausgehen.
Eine der größten Heraus-
forderungen ist und bleibt al-
lerdings die Besetzung offener
Stellen mit passenden Arbeits-
kräften. Mittlerweile befürchten
49 Prozent, dass der Fachkräfte-
mangel negative Konsequenzen
für die weitere wirtschaftliche
Entwicklung haben wird – so
viele wie nie zuvor. In der Ver-
kehrs- und Baubranche beläuft
sich der Anteil sogar auf 63
beziehungsweise 70 Prozent.
Im Branchendurchschnitt
können 45 Prozent der Betriebe
schon heute offene Stellen län-
gerfristig nicht mit passenden
Arbeitskräften besetzen – neun
Prozentpunkte mehr als noch
vor einem Jahr. Ein anhalten-
der Fachkräftemangel würde
nach Einschätzung von mehr als
zwei Dritteln der Unternehmen
zu einer Mehrbelastung der
aktuellen Belegschaft führen.
48 Prozent der Betriebe be-
fürchten, dass Wachstumspo-
tenziale nicht ausgeschöpft
werden können, und 39 Prozent
rechnen damit, Angebote wegen
Kapazitätsengpässen ablehnen
zu müssen.
Um diesem Trend entgegen-
zuwirken, sprechen sich 53 Pro-
zent der Unternehmen für eine
Stärkung der beruflichen Bildung
aus, weitere 44 Prozent fordern
eine bessere Qualifikation von
Schulabgängern. Aber auch der
Ausbau von Betreuungsplätzen
würde für 33 Prozent eine Ent-
lastung darstellen.
AUTORENCHRISTIAN WEßLINGChefvolkswirt, IHK Frankfurtc.wessling@ frankfurt-main. ihk.de
VICTORIA LASSAKReferentin, Wirt-schaftspolitik und Metropolenentwick-lung, IHK [email protected]
KONJUNKTURUMFRAGE IHK-BEZIRK FRANKFURT
Die IHK Frankfurt befragt dreimal jährlich rund 3 000 Mitgliedsunter-
nehmen in Frankfurt sowie den Landkreisen Hochtaunus und Main-
Taunus zu ihren Einschätzungen der konjunkturellen Entwicklung. Der
Konjunkturbericht kann unter www.frankfurt-main.ihk.de/konjunktur-
bericht abgerufen werden. Unternehmen, die Interesse an einer Teil-
nahme haben, melden sich bei Victoria Lassak, E-Mail v.lassak@frank-
furt-main.ihk.de.
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GESCHÄFTSKLIMA FÜR ALLE BRANCHEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 45
Standortpolitik
SERIE UNTERNEHMENSNACHFOLGE
NACHFOLGEN HEISST NEU GESTALTENDer Nachfolgeprozess in Unternehmen endet meist mit der offiziellen Stabübergabe an den neuen Geschäftsführer.
Das ist die Praxis. Doch: Mit der Übergabe beginnt die eigentliche Herausforderung – nämlich die Zukunftssicherung
des Unternehmens.
Erfolgreiche Nachfolge oder In-
solvenz? Interessant ist, dass in
Deutschland keine amtlichen
Statistiken über Unternehmens-
nachfolgen vorliegen, obgleich
das Thema akut ist und Millionen
Beschäftigte davon betroffen
sind. Brisant ist, dass der Nach-
folgeprozess in aller Regel als
beendet angesehen wird, sobald
der Nachfolger sein neues Amt
offiziell übernimmt. Aber erst
dann beginnt die größte Heraus-
forderung – nämlich die Zukunfts-
sicherung des Unternehmens.
Dabei ist es unerheblich, ob die
Unternehmensleitung familienin-
tern, aus dem Mitarbeiter- oder
erweiterten Bekanntenkreis oder
mit einem externen Nachfolger
besetzt wird. Jede Nachfolge be-
deutet für alle Beteiligten einen
Veränderungsprozess. Dieser ist
nicht nur von Zuversicht, oft von
Unsicherheit und Ängsten geprägt.
Auch die Kunden müssen sich auf
ein neues Gesicht einstellen. Und
der Wettbewerb weiß diese Zeit
für sich zu nutzen, in der das
Unternehmen mit sich selbst be-
schäftigt ist. Es empfiehlt sich, den
Nachfolgeprozess frühzeitig vor
dem geplanten Übergabetermin
zu beginnen und vor allem den
Nachfolger und sein Führungsteam
ein bis zwei Jahre im Verände-
rungsprozess zu begleiten.
Nachfolge ganzheitlich denkenEs ist die ureigenste Aufgabe
des Nachfolgers, das Unterneh-
men erfolgreich in die Zukunft zu
führen. Das ist heute mit einem
„Weiter so“ nicht mehr möglich.
Branchen befinden sich im Um-
bruch, neuartige Wettbewerber
drängen in bestehende Märkte,
die Etablierten müssen lernen,
weit über ihren Branchenhori-
zont hinauszudenken. So birgt
Nachfolge die große Chance, das
Unternehmen auf Umfeldver-
änderungen wie Digitalisierung,
Marktveränderungen und neue
Arbeitswelten auszurichten. Um
dem Wettbewerb keine offene
Flanke zu bieten, muss Innova-
tion in der Unternehmenskultur
verankert werden.
Ganzheitliche Nachfolge be-
ginnt beim Entscheid der Ge-
schäftsübergabe und endet bei
der Verankerung der künftigen
Ausrichtung. Idealerweise erfolgt
sie in einem verzahnten, schritt-
weise optimierenden Prozess, in
dem es weit mehr erfolgskritische
Beteiligte gibt als den Übergeber
und den Übernehmer. Steht der
Nachfolger fest, wird die Ziel-
setzung definiert. Auf Grundlage
zielorientierter Analysen werden
Strukturen, Unternehmensprofil,
Positionierung, Führungskultur,
Arbeitswelt, Marke und Inno-
vationkraft angepasst oder neu
ausgerichtet. Im Zentrum der
Transformation steht die Mobili-
sierung und Befähigung der Füh-
rungskräfte und Mitarbeiter unter
Einbindung der im Unternehmen
schlummernden Fähigkeiten und
Energien. Anschließend gilt es,
die Treiber und Erfolgsfaktoren
in der Unternehmenskultur zu
verankern.
Mitarbeiter mitnehmenJede Organisation ist ein Netz-
werk. Einschneidende Änderungen
(Nachfolger) an einem Knoten-
punkt sind im gesamten Netzwerk
deutlich spürbar. Unternehmens-
kultur entsteht in dem gelebten
Miteinander aller Mitarbeiter, das
auf Regeln und Gewohnheiten
beruht, die sich im Laufe der Jahre
gebildet haben und beharrlich
gepflegt werden. Unternehmens-
und Führungskultur prägen die
Arbeit und Produktivität aller,
Tag für Tag. Unsicherheit und
Ängste kommen auf, wenn im
Nachfolgeprozess ein Vakuum
entsteht, Mitarbeiter sich nicht
mitgenommen fühlen.
Je nach Situation und Zu-
friedenheit wandern in einer
solchen Zeit dringend benötigte
Talente und Fachkräfte aus dem
Unternehmen ab. Dem Unter-
nehmen wird wertvolles Know-
how entzogen, es kann wichtige
Kundenbeziehungen verlieren.
Führungskräfte und Mitarbeiter
nutzen diese Zeit, um Rollen und
ZUKUNFTSFÄHIGKEIT SICHERN
Bei der Planung von Nachfolgeprozessen sollten folgende Punkte be-
achtet werden:
Ganzheitlichkeit: Nachfolge ist ein Veränderungsprozess, der nach
erfolgter Übergabe professionell geführt und begleitet werden muss.
Rethinking: Die Erfolgsfaktoren zur Zukunftssicherung müssen er-
kannt und in der Unternehmenskultur verankert werden.
Neuausrichtung: Ein „Weiter so“ bedeutet Verlust der Wettbewerbs-
fähigkeit. Die gesamte Expertise, Erfahrung und Energie im Unterneh-
men muss mobilisiert werden. Notwendig sind das starke Unterneh-
mensprofil (Marke), hohe Innovationskraft und das Identitätsstiftende
der Tradition.
Reason Why: Das Warum, Ziel und Was der Veränderung muss für
alle Beteiligten verstehbar und handhabbar sein. Sie müssen ihren
persönlichen Nutzen erkennen.
Auch wenn der Vorgänger große Fußstapfen hinterlassen hat, ist
der Nachfolger gefordert, das Unternehmen auf die Erfolgsspur
zu bringen und die Zukunftssicherung in den Blick zu nehmen.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1846
Positionen neu zu erkämpfen.
Schwierig wird es für familienin-
terne Nachfolger, wenn Mitarbei-
ter den Eindruck gewinnen, dass
dem Junior, den viele von ihnen
von Kindesbeinen an kennen, die
Firmenlenkung nicht zugetraut
wird. Die Belegschaft wird ihn
und seine Entscheidungen kaum
akzeptieren.
Parallel zu organisatorischen
Aspekten der Nachfolge dürfen
die kulturellen und motivatio-
nalen Aspekte, Befindlichkeiten
und Bedürfnisse von Führungs-
kräften und Belegschaft nicht
vernachlässigt werden. Denn es
ist keineswegs selbstverständlich,
dass neue Impulse und Vorgaben
(wie Produkte, Prozesse, Marke-
tingkampagnen) des Nachfolgers
im Unternehmen zu wirken be-
ginnen. Sie können schnell auf
Widerstand stoßen. Nicht selten
denken langjährige Mitarbeiter:
„Nun wird das Unternehmen an
die Wand gefahren.“ Meinungs-
bildende Führungskräfte glauben:
„So kann das nicht funktionieren.“
Und alle warten erst einmal ab, ob
der Nachfolger von Dauer ist. Das
ist für jedes Unternehmen fatal.
Erfolge sichtbar machenZunächst muss die Dringlichkeit
aufgezeigt werden. Jede Verände-
rung ist lästig oder gar ein Schock,
wenn sie unvorbereitet kommt.
Die Ablehnung ist hoch in dem
Wissen, dass doch alles gut und
bisweilen auch bequem war, so
wie es bisher gemacht wurde. Das
Neue muss für die Mitarbeiter ver-
stehbar und handhabbar sein, sie
müssen ihren persönlichen Beitrag
und Nutzen erkennen. Es braucht
die starke Vision des Nachfolgers,
wie die Zukunft aussehen soll und
eine Koalition der Führungskräfte,
den Vorbildern und Meinungsbild-
nern. So können Mitarbeiter die
rationale Einsicht gewinnen: „Ist
vielleicht doch nicht so schlecht.“
Werden kurzfristige Erfolge
sichtbar gemacht, Hürden abge-
baut und Mitarbeiter befähigt,
kann die emotionale Einsicht (Ak-
zeptanz) erfolgen: „Es ist richtig.“
Leitbilder und aktive konsistente
Kommunikation auf allen Ebenen
treiben die Veränderung nachhal-
tig voran und schaffen Vertrauen.
Mit der Umsetzung beginnt das
Lernen („wir versuchen es“), die
kontinuierliche Verbesserung und
die Gewissheit („es funktioniert“).
Dann folgt die Verankerung in der
Unternehmenskultur („das sind
wir“). Es ist heute möglich, die
Veränderungen in der Unterneh-
menskultur in Echtzeit zu messen,
sodass die Unternehmensleitung
frühzeitig direkt eingreifen und
unterstützen kann.
Zwischen Tradition und NeuausrichtungDie meisten mittelständischen
Unternehmen sind familienge-
führt. Ihr Erfolg gründet auf ihrer
Tradition, ihren Werten und der
Haltung des Firmenlenkers, der
in Generationen denkt. Dies ist
ein wichtiges Vertrauenskapital
gegenüber Kunden, der Region,
der Öffentlichkeit, Kapitalgebern,
Arbeitnehmern, Bewerbern. Die
Nachfolge sollte in allen Phasen
individuell, mit Respekt vor dem
Unternehmen, seinen Gründern,
seiner Familie, seinen Vertretern,
den Mitarbeitern und Kunden
gestaltet werden. Es gilt, das zu-
kunftsfähige Erbe, die Identität
und den Markenkern zu bewahren.
Gleichzeitig wird die Unter-
nehmensmarke mit ihren Kompe-
tenzen, Kundennutzen, Tonalität
und Auftritt an die Zeit angepasst,
um für die Kunden attraktiv und
wertvoll zu bleiben. Tradition darf
die notwendige Anpassung an sich
wandelnde Märkte und Kunden-
erwartungen nicht verhindern.
Dieser Spagat zwischen Tradition,
Kontinuität und Neuausrichtung
muss sehr sorgsam und gemein-
sam mit Nachfolger und Füh-
rungskräften gestaltet werden.
Ziel jeder Nachfolge im digi-
talen Zeitalter sollte sein, nicht
einfach nachzufolgen, sondern
vielmehr proaktiv die Zukunft des
Unternehmens zu gestalten. Sie
muss als ganzheitlicher Verän-
derungsprozess geführt werden,
bei dem die Beteiligten mobili-
siert und befähigt werden. Die
aktive Ausrichtung gründet auf
einer klaren Zukunftsorientierung
und den Veränderungszielen des
Managements.
Die Stakeholder werden wäh-
rend Vorbereitung, Übergabe
und Transformation angemessen
adressiert und involviert. Eine
konsistente Kommunikation und
Führung gibt den Mitarbeitern die
notwendige Zukunftsorientierung
und emotionale Sicherheit und
erhält das Vertrauen der Kunden.
So wird die Nachfolge eine nicht
nur juristisch und organisatorisch,
sondern auch inhaltlich und mo-
tivational professionell gestaltete
Staffelübergabe, bei der Kernkom-
petenzen erhalten bleiben und das
Unternehmen gestärkt für eine
erfolgreiche Zukunft aufgestellt
wird.
AUTORINCHRISTINE RIEDMANN-STREITZGeschäftsführerin, MarkenFactory, [email protected]
WIRTSCHAF TSJUNIOREN
Bücher für einen guten Zweck gesammelt
Alle Jahre wieder sammeln die
Frankfurter Wirtschaftsjunioren
zusammen mit den Bildungspa-
ten Bücher auf der Frankfurter
Buchmesse ein. Viele Verlage
spenden ihre ausgestellten Bü-
cher am letzten Tag der Messe
einem guten Zweck. Die Bil-
dungspaten – hervorgegangen
aus den Wirtschaftsjunioren –
sind ein eingetragener Verein,
der sich seit Jahren mit der
Schulbibliothekarischen Ar-
beitsstelle der Stadt Frankfurt
dafür einsetzt, die Schulbiblio-
theken in der Mainmetropole
mit neuen Büchern auszustat-
ten. In diesem Jahr wurden mit
den rund 2 200 im Oktober 2016
eingesammelten Büchern zehn
Schulbibliotheken sowie die
Manuel-Neuer-Foundation un-
terstützt. Und auch dieses Jahr
saßen die fleißigen Helfer Kay
Lied (l.), Frank Gaffrey (r.) und
Jan Pfefferle (v.) am Ende wie-
der auf einem riesigen Stapel
Bücherkisten mit vielen neuen
Schätzen für die Schulbiblio-
theken dieser Stadt.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 47
Unternehmensförderung und Starthilfe
IHK-BESTENEHRUNG
DER ERFOLG HAT VIELE VÄTERAnfang Oktober ehrte die IHK Frankfurt die Ausbildungsbesten des Jahres 2017. Einige von ihnen hatten heraus-
ragende Prüfungsergebnisse erzielt, die sie sogar für die Bundesbestenehrung beim DIHK in Berlin qualifizierten.
In diesem Jahr haben rund 4 900 Ab-
solventen im IHK-Bezirk Frankfurt
ihre Ausbildung erfolgreich been-
det. 252 Absolventen zeichnete die
IHK Frankfurt am 4. Oktober als
IHK-Beste aus. Sie alle hatten ihre
Ausbildung mit dem Gesamter-
gebnis „sehr gut“ abgeschlossen.
20 von ihnen erhielten zusammen
mit ihren Ausbildungsbetrieben eine
weitere Auszeichnung als hessische
Landesbeste in ihrem Ausbildungs-
beruf. Fünf der Landesbesten hatten
so gute Ergebnisse erzielt, dass sie
als Bundesbeste auch bei der nati-
onalen Bestenehrung im Dezember
beim DIHK in Berlin ausgezeichnet
werden.
Karen Hoyndorf, stellvertre-
tende Präsidentin, IHK Frankfurt,
beglückwünschte die Absolventen
zu ihren herausragenden Leistun-
gen. Sie betonte, dass mit der Feier
ein besonderes Augenmerk auf das
hervorragende Potenzial an Nach-
wuchsfachkräften in der Region ge-
legt werden soll, da die Zukunft des
dynamischen Wirtschaftsstandorts
FrankfurtRheinMain entscheidend
von der Ausbildung und Verfügbar-
keit von Fachkräften abhänge.
Hoyndorf hob das Engage-
ment der Ausbilder hervor, ohne
diese seien diese Spitzenleistungen
nicht möglich gewesen. Durch ihre
außerordentliche Ausbildungsleis-
tung hätten sie wesentlich dazu
beigetragen, dass ihr Unternehmen
zu den 135 besten Ausbildungsbe-
trieben des Jahres 2017 gehört. Sie
dankte darüber hinaus auch den
Berufsschullehrern, die durch ihr
Engagement ebenfalls zu diesem
Erfolg beigetragen haben.
Der Frankfurter Oberbürger-
meister, Peter Feldmann, beglück-
wünschte die Absolventen zu ihren
hervorragenden Leistungen. Er wies
darauf hin, dass die Stadt Frankfurt
sowohl über ein hohes Beschäfti-
gungspotenzial als auch über eine
hohe Lebensqualität verfüge und
damit gute berufliche Perspektiven
für die Leistungsträger des Jahrgangs
2017 bietet.
Zu Gast war die Musikerin Kiddo
Kat. Sie wurde durch ihr Youtube-
Video in der S-Bahn-Linie 5 im Rah-
men der Musikmesse bekannt und
dadurch Entertainerin. Neben ihren
Songs gab sie den IHK-Besten mit auf
den Weg, dass man als Unternehmer
viel Eigenmotivation mitbringen und
sich selbst organisieren muss.
AUTORENCHRISTOPH KOCH (l.)Teamleiter, kauf- männische Ausbil-dungsprüfungen, IHK [email protected]
KEVIN SCHMIDT (r.)Teamleiter, tech-nische Prüfungen, IHK [email protected]
IHK-LANDESBESTE 2017
Laura Jung, Buchhändlerin, Thalia Universitätsbuchhandlung, Geronimo
Max Diego Falk, Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Atlas Dienst-
leistungen für Vermögensberatung, Adriana Tropea, Fachkraft für Lagerlogis-
tik, Mode Service Rhein-Main, Vanessa Ruhe, Fachkraft für Schutz und Si-
cherheit, DB Sicherheit, Jacqueline Dirschauer, Floristin, Blumen-Schmidt,
Oliver Amelang, Fluggerätelektroniker, Lufthansa Technical Training, Janek
Grünthaler, Fluggerätmechaniker Instandhaltungstechnik, Lufthansa Tech-
nical Training, Bibiana Taron, Hotelfachfrau, Maritim Hotel Bad Homburg,
Harpreet Kaur Partola, Kauffrau für Büromanagement, LSG Sky Chefs, Nina
Schmidt, Köchin, Kempinski Hotel Falkenstein, Maxi Tuppeck, Luftverkehrs-
kauffrau, Deutsche Lufthansa, Sophie Anthes, Personaldienstleistungskauf-
frau, PricewaterhouseCoopers, Simon Gelu Scripca, Produktionsfachkraft
Chemie, Hemmelrath Lackfabrik, Frederik Löw, Sport- und Fitnesskaufmann,
Kur- und Kongreß GmbH Bad Homburg, Sidney Blum, Tourismuskauffrau
(Kauffrau für Privat- und Geschäftsreisen), Fraport
IHK-BUNDESBESTE 2017
Julia Müller, Eisenbahnerin im Betriebsdienst, DB Netz, Daniel Danisch, Elek-
troniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme, Spie, Robert Horney, In-
vestmentfondskaufmann, Union Asset Management Holding, Jan Flaskamp,
Kaufmann für Verkehrsservice, DB Fernverkehr, Pasqual Frenzel, Servicefahrer,
GWR – gemeinnützige Gesellschaft für Wiederverwendung und Recycling
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Als Landesbeste wurden unter anderem Dirk Funk, Julia Müller, Laura Jung und Barbara Becker ausgezeichnet (v. l.).
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1848
IHK-SEMINARE
BUCHHALTUNG UND JAHRESABRECHNUNG IN DER WEG 295 Euro
15. Dezember 2017 / 8 UE / eintägiges Seminar Telefon -12 99
TELEFONTRAINING II 345 Euro
18. / 19. Dezember 2017 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -12 32
HAUSVERWALTUNG – EIGENTUM 495 Euro
16. / 17. Januar 2018 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -12 99
BUCHFÜHRUNG I – GRUNDLAGEN 395 Euro
ab 17. Januar 2018 / 32 UE / 4 Wochen Telefon -14 05
ARBEITSRECHT KOMPAKT I 345 Euro
1. / 2. Februar 2018 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -12 06
AUSWERTUNG DER BILANZ UND G+V-AUSWERTUNG 345 Euro
5. / 6. Februar 2018 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -12 06
EINFÜHRUNG IN DAS FACILITY MANAGEMENT 495 Euro
6. / 7. Februar 2018 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -12 99
PERSONALENTWICKLUNG – SYSTEM UND PRAXIS 345 Euro
8. / 9. Februar 2018 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -12 06
EINFÜHRUNG IN DAS IMMOBILIENGESCHÄFT 495 Euro
8. / 9. Februar 2018 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -12 99
ARBEITSZEUGNISSE KOMPETENT FORMULIEREN UND INTERPRETIEREN 345 Euroab 20. Februar 2018 / 12 UE / drei-Abende-Seminar Telefon -12 06
INTERVIEW- UND FRAGETECHNIKEN BEI EINSTELLUNGSGESPRÄCHEN I 345 Euro26. / 27. Februar 2018 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon -14 15
SOCIAL MEDIA IM UNTERNEHMEN – EINE EINFÜHRUNG 245 Euro27. Februar 2018 / 8 UE / eintägiges Seminar Telefon -12 95
BERUFSBEGLEITENDE ZERTIFIKATSLEHRGÄNGEPROJEKTLEITER /-IN (IHK) – VOLLZEIT 1295 Euroab 17. Januar 2018 /80 UE / ca. 3 Monate ab 7. Februar 2018 /80 UE / ca. 3 Monate Telefon -12 32
BUCHFÜHRUNG II – SYSTEM UND PRAXIS 895 Euroab 5. Februar 2018 / 120 UE / montags, mittwochs und freitags Telefon -14 05
UMSATZSTEUERRECHT (IHK) 495 Euro zzgl. Literatur (ca. 20 Euro) (IM ZUSAMMENHANG MIT ANDEREN BETRIEBLICHEN STEUERN)ab 5. Februar 2018 / 60 UE / ca. 3 Monate Telefon -14 15
ERFOLGREICHES MARKETING – THEORIE UND PRAXIS (IHK) 495 Euroab 19. Februar 2018 / 60 UE / ca. 3 Monate Telefon -12 95
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Ausgabe Februar: 11. 1. 2018
Aus- und Weiterbildung
FACHAUSSCHÜSSE
VON DER IDEE ZUR PRÜFUNGSAUFGABEEin Gespräch mit Thomas Spies, Ausbilder, Kühne + Nagel, Cargo City Süd, Frankfurt, über sein ehrenamtliches
Engagement in einem Fachausschuss für die Erstellung von bundeseinheitlichen Prüfungsaufgaben.
Rund 300 000 Auszubildende wer-
den jährlich in über 250 Aus-
bildungsberufen durch die In-
dustrie- und Handelskammern
geprüft. Die dafür erforderlichen
Prüfungsaufgaben werden zen-
tral durch ehrenamtliche Fach-
ausschüsse erstellt und danach
bundeseinheitlich durchgeführt.
Einer der Fachausschussmitglieder
für die Abschlussprüfung im Aus-
bildungsberuf Kaufmann /-frau
für Spedition und Logistikdienst-
leistung ist Thomas Spies. Er ist
Ausbilder bei Kühne & Nagel am
Frankfurter Flughafen, engagiert
sich seit 2004 im Prüfungsaus-
schuss und ist seit 2011 im Auf-
gabenerstellungsausschuss bezie-
hungsweise fachlichen Lektorat.
Herr Spies, wie entstehen die Aufgaben?SPIES: Am Anfang steht immer
das Drehbuch. Darin sind die
Themen der zukünftigen Prü-
fung aufgelistet, beispielsweise
aus dem Bereich Vertrieb und
Kundenorientierung. Der Auf-
gabenersteller sitzt zunächst im
stillen Kämmerlein und überlegt
sich eine Ausgangssituation,
wie den Kauf eines bestimmten
Produktes, und daraus resul-
tierend die Verkaufsstrategie
und die Kalkulation hierzu. Das
Thema wird dann als sogenann-
te ungebundene oder offene
Aufgabe behandelt. Das bedeu-
tet, dass aufgrund einer Situa-
tionsbeschreibung im Anschluss
Fragen schriftlich beantwortet
werden müssen und nicht im
Multiple Choice nur angekreuzt
werden. Mit den offenen Fragen
kann man besser die geforderte
Handlungskompetenz des Prüf-
lings abprüfen. Es wird nicht
nur reines Wissen, sondern auch
Verständnis geprüft.
Wie geht es dann weiter?SPIES: Nachdem alle Aufga-
benersteller im stillen Käm-
merlein gebrütet haben, werden
alle erarbeiteten Aufgaben zu-
sammengetragen und in einer
gemeinsamen Fachausschuss-
sitzung besprochen. Danach
gehen die Aufgaben in die
fachlichen Lektorate, zur Über-
prüfung auf Anwendbarkeit
und Praxisorientierung. Nach
dieser Überprüfung, die eine
zusätzliche Qualitätsstufe zur
Aufgabenerstellung darstellt,
gehen die Aufgaben zurück
in den Fachausschuss. Dort
werden die Anmerkungen des
fachlichen Lektorats noch ein-
mal durchgesprochen und die
Aufgaben schließend verab-
schiedet. Dieser Prozess dauert
etwa zwei Jahre.
Wie wird man Mitglied ei-nes fachlichen Lektorats oder Aufgabenersteller?SPIES: Aufgabenersteller wird
man als Arbeitgebervertreter,
wenn man ein Unternehmen be-
treibt und dort auch ausbildet.
Als Arbeitnehmervertreter wird
man von der entsprechenden Ge-
werkschaft und als Lehrervertreter
durch die Schule vorgeschlagen.
Diese Vertreter werden von der
36 fachbezogene zertifizierte Englischkurse & interkulturelle Kommunikation für die Wirtschaft!
Certification International Education & Training AHK New YorkDirector: Katja Bahlsen
Company Office Germany · Wilhelmstr. 8 · 65185 Wiesbaden · GermanyTel.: +49 (0)611 / 20 58 52 89 · Mobile: +49 (0)173 / 1 52 06 [email protected] · www.katjabahlsen.com
Thomas Spies, Ausbilder, Kühne + Nagel,
Frankfurt: „Der Aufgabenersteller erhält bei
jeder Aufgabenbesprechung aus anderen
Unternehmen oder durch die Berufsschul-
lehrer wertvolles Wissen, das er an die
Auszubildenden weitergeben kann.“
Für über 250 Ausbildungsberufe organisiert die IHK-
Organisation bundeseinheitliche Aufgabenstellungen.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1850
zuständigen IHK zunächst in die
fachlichen Lektorate berufen. Es
besteht zusätzlich die Möglich-
keit, in einen entsprechenden
Fachausschuss berufen zu werden.
Welche Qualifikationen soll-te ein Aufgabenersteller mitbringen?SPIES: Wer mitarbeiten
möchte, sollte schon Mitglied
in einem IHK-Prüfungsaus-
schuss sein, praktische und
theoretische Kenntnisse des
Ausbildungsberufes haben
und sich mit dem Prüfungs-
prozedere auskennen. Das
nötige Wissen über gesetz-
liche Grundlagen, Inhalte
und wichtige Strukturen zur
Aufgabenerstellung kann in
Schulungen bei den IHKs
erworben werden. Voraus-
setzung für die Mitarbeit in
einem Fachausschuss oder
dem fachlichen Lektorat ist
allerdings die Bereitschaft,
Stillschweigen über die erar-
beiteten Inhalte zu bewahren.
Wie viel Zeit muss ein Aufga-benersteller für dieses Ehren-amt einplanen?SPIES: In die Fachausschüsse
oder fachlichen Lektorate wird
man in der Regel für fünf Jah-
re berufen. Der Zeitaufwand
ist sehr unterschiedlich. Er ist
davon abhängig, ob jemand im
Fachausschuss tätig ist, also
Aufgaben zu Hause erstellt
und diese dann beispielswei-
se bei der Aufgabenstelle für
kaufmännische Zwischen- und
Abschlussprüfungen in Nürn-
berg bespricht, oder im fach-
lichen Lektorat, zum Beispiel
in Frankfurt, Aufgaben über-
prüft. Die IHKs suchen immer
Interessierte für die einzelnen
Aufgabenbereiche. Dadurch
wird gewährleistet, dass die
Qualität der Aufgaben und auch
die Aktualität der Aufgaben-
stellung dem jeweils neuesten
Stand entsprechen.
Sie sind seit vielen Jahren ehrenamtlich in der IHK Frank-furt als Prüfer und im Fach-ausschuss für die Erarbeitung von Prüfungsaufgaben enga-giert. Warum lohnt sich dieses Engagement?SPIES: Für den Aufgabenerstel-
ler, aber auch für das Unterneh-
men, das den Aufgabenersteller
für das Ehrenamt freistellt,
bedeutet dies, dass er im ge-
samten Wissensspektrum des
Ausbildungsberufes auf dem
Laufenden bleibt. Er erhält bei
jeder Aufgabenbesprechung
aus anderen Unternehmen oder
durch die Berufsschullehrer
wertvolles Wissen, das er an die
Auszubildenden weitergeben
kann. Dies kann die theoreti-
schen und praktischen Kennt-
nisse der Auszubildenden im
Unternehmen durchaus verbes-
sern.
AUTORANDREAS SCHEURICH Team kaufmänni-sche Aufgabenstel-le, IHK [email protected]
MITARBEIT IN FACHAUSSCHÜSSEN ODER FACHLICHEM LEKTORAT
Innerhalb der IHK-Organisation werden die Fachausschüsse von den
folgenden Aufgabenerstellungseinrichtungen betreut:
kaufmännische und kaufmännisch-verwandte Berufe: Aufgabenstel-
le für kaufmännische Zwischen- und Abschlussprüfungen, Nürnberg,
und Zentralstelle für Prüfungsaufgaben Nord-West, Köln
gewerblich-technische Berufe: Prüfungsaufgaben- und Lehrmittel-
entwicklungsstelle, Stuttgart
Druck- und Medienberufe: Zentralstelle für Prüfungsaufgaben Nord-
West, Kassel
Neben den Fachausschüssen wurden fachliche Lektorate eingerichtet.
Mitglieder sind Ausbilder aus den Betrieben, Berufsschullehrer sowie
ein Fachausschussmitglied. Ihre Aufgabe ist es, die durch den Fachaus-
schuss erstellten Prüfungsaufgaben hinsichtlich des Praxisbezuges, aber
auch der sprachlichen Verständlichkeit zu überprüfen.
Interessierte an einer Tätigkeit im Fachausschuss oder fachlichen Lek-
torat wenden sich an:
kaufmännische Aufgabenstelle: Gabriele Kärcher, E-Mail g.kaercher@
frankfurt-main.ihk.de; Andreas Scheurich, E-Mail a.scheurich@frank-
furt-main.ihk.de
gewerblich / technische Aufgabenstelle: Kevin Schmidt, E-Mail
Anmeldungen zu den Abschluss prüfungen Sommer 2018
Die hessischen Industrie- und Handels-
kammern führen im Sommer 2018 Ab-
schlussprüfungen in kaufmännischen
Ausbildungsberufen von Ende April
2018 bis Mitte Juni 2018 durch.
Die Anmeldungen zu den Abschluss-
prüfungen der Industrie- und Han-
delskammer Frankfurt am Main sind
bis spätestens
1. Februar 2018 im Geschäftsfeld Aus- und Weiterbil-
dung der Industrie- und Handelskam-
mer Frankfurt am Main einzureichen.
Anmeldungen, die nach dem oben
genannten Termin eingehen, können
nicht mehr berücksichtigt werden.
Zur Sommerprüfung 2018 sind von den
Ausbildungsbetrieben anzumelden be-
ziehungsweise können sich selbst an-
melden:
1. Auszubildende, deren Ausbildungs-
zeit (beziehungsweise Ausbildungsstu-
fe) bis zum 31. Oktober 2018 endet.
2. Auszubildende, deren Ausbildungs-
zeit nach dem 31. Oktober 2018 en-
det und die die Prüfung vorzeitig ab-
legen wollen.
3. Wiederholer (auch Teilwiederho-
lungen).
4. Bewerber, die aufgrund ihrer Be-
rufstätigkeit an der Prüfung teilneh-
men wollen (Externenprüfung).
Prüfungstermine
Die schriftlichen Prüfungen finden
voraussichtlich wie folgt statt:
Kaufmännische und kaufmännisch-verwandte AusbildungsberufeDienstag, 24. April 2018Mittwoch, 25. April 2018
Die mündlichen / praktischen Prüfun-
gen in den kaufmännischen / kaufmän-
nisch-verwandten Ausbildungsberufen
finden voraussichtlich wie folgt statt:
4. bis 21. Juni 2018
Änderungen vorbehalten.
Beachten Sie bitte folgende Hinweise:
- Verwenden Sie nur IHK-Anmelde-
und Antragsformulare und reichen Sie
diese rechtzeitig und vollständig ein.
- Fügen Sie den Anmeldungen keine
Ausbildungsverträge oder andere Ori-
ginalunterlagen bei.
- Dem Antrag für die Externenprüfung
sind Bescheinigungen über die bisheri-
ge Berufstätigkeit und über die beruf-
liche Aus- und Fortbildung (Lehrgän-
ge) beizufügen.
Weitere Infos: Jessica Mechenbier,
Team Kaufmännische Ausbildungsprü-
fungen, Aus- und Weiterbildung, IHK
Frankfurt, Börsenplatz 4, 60313 Frank-
furt, Telefon 0 69 / 21 97-12 27, E-Mail
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 51
Aus- und Weiterbildung
USA
VISA RECHTZEITIG BEANTRAGENIn den ersten Monaten der neuen US-Administration gab es viele Schlagzeilen zum Thema Visum
und Einreise in die USA. Einiges hat sich zwischenzeitlich relativiert, Anträge auf Arbeitsvisa müssen
jedoch noch akribischer als bisher vorbereitet werden.
Mittlerweile lassen sich zwei
Trends erkennen, die für Ent-
sendungen von Arbeitnehmern
in die USA relevant sind: Ers-
tens gelten fast alle visums- und
aufenthaltsrechtlichen Gesetze
unverändert weiter. Zweitens
werden Visumsanträge und An-
träge auf eine visumfreie Einreise
genauer geprüft mit dem Ziel, Be-
trug und Benachteiligungen von
US-Arbeitnehmern aufzudecken.
Um US-Entsendungen erfolgreich
und rechtskonform zu gestalten,
ist daher eine gründliche Vorbe-
reitung erforderlich.
Visumfreie EinreiseSo gelten die Bestimmungen
zur visumfreien Einreise in die
USA über das Esta-Programm
größtenteils unverändert weiter.
Mithilfe einer Esta-Genehmigung
können Mitarbeiter weiterhin
ohne Visum in die USA reisen,
solange sie Staatsbürger eines
der 37 Länder sind, die am Esta-
Programm teilnehmen. Aller-
dings ist bei Mitarbeitern mit
Staatsangehörigkeit der Länder
Tschad, Iran, Libanon, Nordkorea,
Irak, Sudan, Syrien, Venezuela,
Jemen oder Somalia Vorsicht
geboten. Staatsangehörige dieser
Länder sind gegebenenfalls von
einem Einreiseverbot betrof-
fen oder vom Esta-Programm
ausgeschlossen. Außerdem vom
Esta-Programm generell ausge-
nommen sind alle Personen, die
sich nach dem 1. März 2011 in
folgenden Ländern aufgehalten
haben oder dorthin gereist sind:
Iran, Irak, Libyen, Somalia, Sudan,
Syrien oder Jemen.
Das Esta-Programm ist
grundsätzlich nur für Geschäfts-
reisende, die an Business Mee-
tings teilnehmen, und für Tou-
risten geeignet. Zum Arbeiten ist
ein US-Arbeitsvisum notwendig.
Ob eine Tätigkeit als Arbeit gilt,
hängt immer vom Einzelfall ab.
Als Arbeit gelten in der Regel
Aktivitäten, die der Umsetzung
oder Durchführung von Plänen
und Projekten dienen.
Nichteinwanderungs-ArbeitsvisaWenn ein Arbeitsaufenthalt vor-
gesehen ist, sollte rechtzeitig
geprüft werden, ob ein passen-
des US-Arbeitsvisum beantragt
werden kann. Die drei gängigs-
Sofern Unternehmen einen Arbeitsaufenthalt in den USA für Mitarbeiter planen,
sollten sie rechtzeitig überprüfen, welches Visum hierfür erforderlich ist.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1852
ten US-Arbeitsvisa sind das
L-1-Visum, das H-1B-Visum und
das E-2-Visum.
Für jedes US-Arbeitsvisum
gelten besondere Voraussetzun-
gen. Je nach Visumskategorie
betreffen diese Voraussetzun-
gen die Qualifikationen der Ar-
beitnehmer, die vorgesehenen
US-Aktivitäten und die gesell-
schaftsrechtliche Beziehung
zwischen der deutschen und
der US-Geschäftseinheit. Da es
bei der Bearbeitung von Visums-
anträgen oft zu Verzögerungen
kommt, ist eine frühzeitige Pla-
nung wichtig.
Nach Erhalt des Arbeitsvi-
sums ist neben dem Ablaufdatum
des Visums auch das Ablaufda-
tum des sogenannten I-94-Do-
kuments zu beachten. Dieses
wird erst bei der US-Grenzkon-
trolle zugeteilt und bestimmt
die Länge des US-Aufenthalts.
Bei einigen Visa, zum Beispiel
beim L-1-Visum, ist außerdem
das Ablaufdatum der Arbeitge-
berpetition zu beachten. Zudem
müssen Bestimmungen zum
US-Arbeitsrecht, -Sozialversi-
cherungsrecht und -Steuerrecht
berücksichtigt werden.
Genauere Prüfung von AnträgenSchon bislang hatten Antragstel-
ler den Eindruck, dass der Erfolg
eines US-Visumsantrags und die
Kontrollen bei der Einreise schwer
kalkulierbar sind. Hinzu kommt
nun, dass Präsident Donald Trump
die Ministerien explizit dazu auf-
gerufen hat, Anträge auf US-Visa
genauer zu prüfen, um Betrug
und Benachteiligungen von US-
Mitarbeitern besser aufdecken
zu können.
Eine gute Vorbereitung und
Dokumentation kann dieser Un-
sicherheit entgegenwirken und
die Erfolgschancen eines Visums-
antrags deutlich erhöhen. Dazu
gehören unter anderem eine
frühe Auseinandersetzung mit
dem Thema, das Sammeln von
allen relevanten Nachweisen zur
Erfüllung der Voraussetzungen
für das Visum oder die visumfreie
Einreise und eine für den Beamten
leicht verständliche Darstellung
des Vorhabens.
Ein Beispiel für die genaue-
re Prüfung von Anträgen ist die
Bearbeitung von E-2-Arbeitsvisa
für Staatsangehörige von Län-
dern, mit denen die USA Han-
dels- und Schifffahrtsabkommen
abgeschlossen hat, Deutschland
eingeschlossen. Für ein E-2-Ar-
beitsvisum qualifizieren sich deut-
sche Mitarbeiter von deutschen
Unternehmen, solange der Mit-
arbeiter in den USA eine Position
als Executive, Supervisor oder
Essential Employee besetzen wird.
Im August wurde in den offi-
ziellen Richtlinien des US-Außen-
ministeriums festgelegt, dass die
Interessen der US-Arbeitnehmer
vor Betrug und Missbrauch bei
der Einwanderung besonders ge-
schützt werden. Ziel sind höhere
Löhne und eine höhere Beschäfti-
gungsrate für Arbeitnehmer.
Darauf folgt ein Hinweis, dass
E-2-Arbeitsvisa auf der Basis von
Abkommen erteilt werden, die
zur Stärkung von internationalen
wirtschaftlichen und geschäftli-
chen Beziehungen beitragen sol-
len. Es gilt nun, nicht nur nachzu-
weisen, dass man die gesetzlichen
Voraussetzungen für ein Visum
erfüllt – unter Umständen muss
der Antragsteller auch darlegen,
dass er keine betrügerischen Ab-
sichten hat und einem Vorhaben
folgt, das US-Arbeitnehmer nicht
benachteiligen wird.
Anders als bei den Einwande-
rungsvisa gibt es bei den Nicht-
einwanderungvisa für die zeitlich
befristete Arbeitsaufnahme bisher
keine Hinweise auf grundsätzli-
che Änderungen. Somit können
deutsche Unternehmen, die Mit-
arbeiter in die USA entsenden, mit
einem weitgehend unveränder-
ten System für die Erteilung von
Nichteinwanderungs-Arbeitsvisa
rechnen und müssen lediglich
sicherstellen, dass die Anträge auf
Arbeitsvisa noch gewissenhafter
als bislang vorbereitet werden.
AUTORMORGAN HANGARTNERUS-Anwalt, Winheller Rechts-anwaltsgesell-schaft, [email protected]
FRANKFURTER AUSSENWIRTSCHAFTSKALENDER
Ursprungszeugnis und Ursprungsrecht
Donnerstag, 14. Dezember, IHK Frankfurt, halbtags, Telefon 0 69 / 21 97-
14 34
USA-Workshop: Visa und Entsendung
Montag, 12. März, IHK Frankfurt, 10 bis 14 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-
12 94
IHK-Workshop „Erfolgreiche Kommunikation mit arabischen
Geschäftspartnern“
Dienstag, 13. März, IHK Frankfurt, ganztags, Telefon 0 69 / 21 97-12 17
Internationaler Stammtisch
Einmal monatlich zum Monatsbeginn, Bar James / English Theatre,
Gallusanlage 7, Frankfurt, 19 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-13 59, Internet
www.newcomers-network.de
Weitere Infos und Anmeldung zu den Veranstaltungen online unter
www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen.de. Die Teilnahme an den
Veranstaltungen ist teilweise gebührenpflichtig.
Grafik: KEYSTONE, Quelle: sda
Trump verfügt neue Restriktionen für acht LänderEinreise in die USA
Einreise-verbote
Einreise-restriktionen
Einreiseverbotaufgehoben
Sudan
Syrien
Libyen
IranNordkorea
JemenVenezuela TschadSomalia
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INDUSTRIEBAU & GEWERBEBAU
Von der Planung & Produktion bis zur schlüsselfertigen Halle!
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 53
International
JAHRESABSCHLUSS / CSR-BERICHTSPFLICHT
OFFENLEGUNG BIS JAHRESENDEDie Frist zur Offenlegung der Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2016 läuft für viele offenlegungspflichtige
Unternehmen Ende dieses Jahres ab. Sie haben nur noch bis zum 31. Dezember Zeit, ihren Jahresabschluss in
elektronischer Form beim Bundesanzeiger einzureichen.
Nach dem Handelsgesetzbuch
(HGB) sind insbesondere Kapi-
talgesellschaften (zum Beispiel
GmbH, AG) sowie Personenhan-
delsgesellschaften, die keine na-
türliche Person in persönlicher,
unbeschränkter Haftung haben
(zum Beispiel GmbH & Co. KG
und UG (haftungsbeschränkt) &
Co. KG), offenlegungspflichtig.
Jahresabschlüsse mit Bilanz-
stichtag zum 31. Dezember 2016
müssen bis spätestens Ende
2017 elektronisch beim Bun-
desanzeiger eingereicht sein. Bei
Kleinstunternehmen hingegen
reicht die bloße Hinterlegung
der Bilanz.
Die elektronische Übermitt-
lung an den Bundesanzeiger
kann durch die Unternehmen
selbst vorgenommen werden,
die Übermittlung durch einen
Steuerberater ist nicht verpflich-
tend. Die Internetseite des Bun-
desanzeigers bietet auch ein
Onlineformular zur Übermittlung
der Daten an. Hierzu ist eine
Registrierung des Unternehmens
auf der Webseite erforderlich. Im
Bundesanzeiger wird regelmäßig
von Montag bis Freitag, mit Aus-
nahme gesetzlicher Feiertage,
publiziert. Die Publikation er-
folgt in der Regel ab 15 Uhr. Der
elektronische Bundesanzeiger ist
im Dezember auch an Heilig-
abend und Silvester erreichbar.
An beiden Tagen erfolgen Ver-
öffentlichungen allerdings zu
abweichenden Uhrzeiten.
Gemäß § 329 Abs. 1 S. 1
HGB prüft der Betreiber des
Bundesanzeigers, ob die von
den offenlegungspflichtigen Ge-
sellschaften einzureichenden
Unterlagen fristgemäß und voll-
ständig eingereicht worden sind.
Wird hierbei festgestellt, dass
die offenzulegenden Unterlagen
nicht oder nicht vollständig ein-
gereicht worden sind, unterrich-
tet er das Bundesamt für Justiz.
In diesen Fällen droht seitens
des Bundesamtes für Justiz die
Einleitung eines Ordnungsgeld-
verfahrens mit Bußgeldern zwi-
schen 2 500 und 25 000 Euro.
Neu hinzu kommen für
einige Unternehmen die Ver-
pflichtungen aufgrund des CSR-
Richtlinie-Umsetzungsgesetzes.
Die bisher freiwillig erfolgte
Berichterstattung über nicht-
finanzielle Aspekte ist nun-
mehr für einige Unternehmen
gesetzlich verankert worden.
Große kapitalmarktorientier-
te Unternehmen sowie große
Kreditinstitute und große Ver-
sicherungsunternehmen, die
im Jahresdurchschnitt mehr
als 500 Arbeitnehmer beschäf-
tigen und deren Bilanzsumme
20 Millionen Euro überschreitet
oder deren Umsatzerlöse 40
Millionen Euro überschreiten,
LINKS ZUM THEMA
Weitere Infos zur Offenlegung von Bilanzen (Bilanzhinterlegung) und
Handelsregisterpublizität und zum Thema Corporate Social Responsi-
bility auf der Homepage der IHK Frankfurt unter www.frankfurt-main.
ihk.de/offenlegung und www.frankfurt-main.ihk.de/csr.
Onlineformular zur elektronischen Übermittlung der Jahresabschlüsse
an den Bundesanzeiger unter www.bundesanzeiger.de.
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1854
werden zukünftig verpflichtet,
über wesentliche nichtfinan-
zielle Belange zu berichten
(sogenannte nichtfinanzielle
Erklärung).
Die Berichterstattung um-
fasst dabei mindestens Angaben
zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und
Sozialbelangen, zur Achtung der
Menschenrechte und zur Be-
kämpfung von Korruption und
Bestechung. Ferner sind auch
Angaben zu Konzepten erfor-
derlich, welche die Unternehmen
in Bezug auf diese Belange ver-
folgen. Falls ein Unternehmen
aber beispielsweise über kein
Konzept zu einem der genann-
ten Bereiche verfügt, hat es dies
anstelle der geforderten Angaben
in der nichtfinanziellen Erklä-
rung klar und mit Begründung
zu erläutern.
Alle Aktiengesellschaften im
Sinne des § 289a HGB werden
zudem verpflichtet, ihre Erklä-
rung zur Unternehmensführung
durch eine Beschreibung des
Diversitätskonzepts im Hinblick
auf die Zusammensetzung der
Leitungsorgane des Unterneh-
mens zu ergänzen. Es muss bei
dem Diversitätskonzept auf
Alter, Geschlecht, Bildungs-
oder Berufshintergrund und die
Konzeptziele beziehungswei-
se auf die Art und Weise der
Umsetzung des Konzepts und
der im Geschäftsjahr erreich-
ten Ergebnisse eingegangen
werden.
AUTORINDANIELA PAULReferentin, Recht und Steuern, IHK Frankfurt [email protected]
OPTIONEN FÜR DIE CSR-BERICHTERSTATTUNG
Für die CSR-Berichterstattung haben Unternehmen vier Möglichkeiten:
nichtfinanzielle Erklärung als besonderer Abschnitt im Lagebericht
vollintegrierte nichtfinanzielle Erklärung im Lagebericht
Gesonderter nichtfinanzieller Bericht außerhalb des Lageberichts, der
zusammen mit dem Lagebericht nach § 325 HGB im Bundesanzeiger
offengelegt wird.
Gesonderter nichtfinanzieller Bericht außerhalb des Lageberichts, der
spätestens vier Monate nach dem Abschlussstichtag auf der Inter-
netseite des Unternehmens für mindestens zehn Jahre veröffentlicht
wird. Der Lagebericht nimmt Bezug darauf.
STEUERFÄLLIGKEITEN IM DEZEMBER
Staatssteuern
Am 11. Dezember 2017 werden
fällig: Vorauszahlung auf die Kör-
perschaftsteuer sowie die Ein-
kommensteuer einschließlich
Solidaritätszuschlag und gegebe-
nenfalls Kirchensteuer der Ver-
anlagten für das vierte Quar-
tal 2017.
Umsatzsteuer-/ Mehrwertsteuer-
Vorauszahlung für den Monat
November 2017 der Monatszah-
ler. Monatszahler ist jeder Unter-
nehmer, dessen Umsatzsteuer im
Kalenderjahr 2016 mehr als 7 500
Euro betragen hat; Monatszahler
sind auch solche Unternehmer,
die ihre berufliche oder gewerb-
liche Tätigkeit im Jahr 2016 oder
2017 aufgenommen haben (Exis-
tenzgründer).
Im November 2017 einbehal-
tene Lohn- und Kirchensteu-
er sowie einbehaltener Solida-
ritätszuschlag, wenn die für das
Kalenderjahr 2016 abzuführende
Lohnsteuer mehr als 4 000 Euro
betragen hat.
Im November 2017 einbehaltene
Bauabzugsteuer (Abführung an
das für den beauftragten Bauun-
ternehmer zuständige Finanzamt;
weitere Infos online unter www.
finanzamt.de).
IHK. DIE WEITERBILDUNG
PERSONALPROFI STATT LAIENSPIELER
IHK-Akademie Koblenz e.V., Josef-Görres-Platz 19, 56068 Koblenz
Ansprechpartnerin: Sarah Rube, Telefon 0261 [email protected]
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Personalreferent/-in (IHK) online ab 01.03.2018
Personalbetriebswirt/-in (IHK) online am 02.03.2018
Personalassistent/-in (IHK) online ab 08.03.2018
Einstellungsinterviews professionell führen am 08.03.2018
Grundlagen des Arbeitsrechts am 13.03.2018
Outplacement – Trennungsgespräche professionell gestalten am 10.04.2018
Lohn- und Gehaltsbuchhalter/-in (IHK)online ab 25.04.2018
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
Recht und Steuern
OFFENE RECHNUNGEN
VERJÄHRUNGSFRISTEN BEACHTENEs wird höchste Zeit: Mit Ablauf des 31. Dezember verjähren offene Zahlungsansprüche aus dem Jahr 2014. Deshalb
sollten Unternehmen jetzt noch mal überprüfen, ob ihre Kunden tatsächlich alle Rechnungen beglichen haben.
Alle Jahre wieder steht plötzlich
und unerwartet das Jahresen-
de vor der Tür, und es hat sich
vielleicht ein Stapel unbezahlter
Rechnungen angesammelt. Das
ist an und für sich nicht proble-
matisch, allerdings sollten Unter-
nehmer mit der Geltendmachung
ihrer Forderungen nicht mehr
lange warten: Mit dem Ablauf
des 31. Dezember 2017 verjähren
nämlich diejenigen Zahlungs-
ansprüche aus dem Jahr 2014,
die der regelmäßigen, das heißt
dreijährigen Verjährungsfrist un-
terliegen. Folge der Verjährung
eines Anspruchs ist, dass sich
der Schuldner auf die Verjährung
berufen und die Leistung wirksam
verweigern kann.
Vielleicht weiß der Kunde
nichts von der Verjährung der For-
derung und begleicht sie, oder er
zahlt die verjährte Forderung ent-
gegenkommenderweise trotzdem.
Hat der Schuldner in Unkenntnis
der Verjährung daher seine Zah-
lung geleistet, kann er sich später
nicht mehr auf die Verjährung
berufen und sein Geld zurück-
verlangen. Der Anspruch erlischt
nämlich durch die Verjährung
nicht, er stellt weiterhin einen
Rechtsgrund für die erbrachte
Leistung dar. Er kann jedoch nicht
mehr gerichtlich durchgesetzt
werden.
Regelmäßig verjähren nach
drei Jahren insbesondere Zah-
lungsansprüche der Kaufleute
gegenüber Privatpersonen, aber
auch zwischen Kaufleuten un-
tereinander aus einem Kauf- oder
Werkvertrag. Die regelmäßige
Verjährungsfrist beginnt mit dem
Ablauf des Jahres, in dem der
Anspruch entstanden ist, sofern
der Gläubiger den Schuldner
kennt und ihm auch sonst alle
anspruchsbegründenden Umstän-
de bekannt sind.
Wichtige Ausnahmen von der
regelmäßigen Verjährungsfrist
sind die Gewährleistungsrechte
im Kauf- beziehungsweise Werk-
vertragsrecht. Diese Frist beträgt
gegenüber Verbrauchern bei neu-
en und gebrauchten Sachen zwei
Jahre. Sie beginnt mit der Über-
gabe der Sache. Verschweigt der
Verkäufer einen Mangel, so kann
der Kunde Gewährleistungsrechte
innerhalb der dreijährigen Regel-
verjährungsfrist geltend machen.
RECHTSANWALT WERNER LÖFFLERIn der Au 25 . 61440 OberurselTel. 06054/909330-0 www.anwaltskanzlei-loeffler.de.
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
BAU- UND ARCHITEKTENRECHT
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IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1856
Die Frist beginnt erst nach Kennt-
nis von Anspruch und Schuldner.
Bei Bauwerken oder Gegen-
ständen, die für ein Bauwerk
verwendet wurden und für des-
sen Mangel verantwortlich sind,
beträgt die Frist fünf Jahre. Bei
der Erstellung von sogenannten
unkörperlichen Arbeitsergeb-
nissen, beispielsweise Software
oder Ähnlichem, gilt ebenfalls die
Regelverjährung.
Zum Jahresende sollten Un-
ternehmen dafür sorgen, dass
die Verjährung zumindest unter-
brochen wird, beispielsweise in-
dem der Schuldner den Anspruch
schriftlich oder durch Zahlung ei-
ner Abschlagszahlung anerkennt.
Die Frist beginnt dann unmittel-
bar nach diesem Ereignis neu zu
laufen, nicht erst zum 1. Januar.
Die Verjährung kann auch
gehemmt werden, etwa wenn
die Vertragsparteien über die
Gewährleistung verhandeln. Die
Verjährung kommt durch diese
Verhandlungen zum Stillstand und
die Forderung verjährt nicht mit
Ablauf des Jahres 2017. Die Hem-
mung der Verjährung endet jedoch
erst drei Monate nach Abbruch
der Verhandlungen. Nach Ende
der Hemmung wird die Verjährung
um den Verhandlungszeitraum
verlängert. Solche Verhandlun-
gen sollten unbedingt schriftlich
dokumentiert werden, damit die
Hemmung der Verjährung im Fall
einer gerichtlichen Klärung des
Anspruchs belegt werden kann.
Weitere wichtige Hemmungs-
gründe sind beispielsweise die
Klageerhebung oder die Beantra-
gung eines gerichtlichen Mahn-
bescheides. Es reicht dabei, wenn
am letzten Tag der Frist, also am
31. Dezember, Klage erhoben wird.
Auch der gerichtliche Mahnbe-
scheid kann noch am letzten Tag
der Frist beantragt werden. Voraus-
setzung ist jeweils, dass der Antrag
dem Schuldner alsbald zugestellt
werden kann. Deshalb sollte unbe-
dingt auf korrekte Bezeichnung und
zustellfähige Anschrift des Schuld-
ners geachtet sowie die Gerichts-
gebühren eingezahlt werden. Die
Hemmung der Verjährung endet
bei gerichtlicher Geltendmachung
eines Anspruchs sechs Monate nach
einer rechtskräftigen Gerichtsent-
scheidung oder einer anderweitigen
Erledigung des Verfahrens.
Zu beachten ist, dass normale
außergerichtliche Mahnungen,
also private Zahlungsaufforderun-
gen, nicht ausreichen, um zum Ziel
zu kommen. Dies gilt auch dann,
wenn sie mehrfach schriftlich und
in Form eines eingeschriebenen
Briefes erfolgen. Reagiert der
Schuldner nicht darauf, so kann
er den Anspruch im neuen Jahr
dennoch abwehren.
ZENTRALES MAHNGERICHT
Das zentrale Mahngericht für Hessen ist das Amtsgericht Hünfeld. Es
ist für alle Mahnverfahren, bei denen der Antragsteller seinen Sitz be-
ziehungsweise Wohnsitz im Bundesland Hessen hat, zuständig. Ein On-
line-Mahnantrag kann über die Internetseite des Amtsgerichts Hünfeld
www.ag-huenfeld.justiz.hessen.de aufgerufen und ausgefüllt werden.
AUTORINFRAUKE HENNIGStellvertretende Leiterin, Recht und Steuern, IHK [email protected]
Peter Groll
Ramona Groll
Martin Müller
Nadja Kötter
Meryem Oruclar
Vanessa Tippmann-Umathum
Neue Mainzer Straße 20 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069 – 91 50 62 0 www.kanzleigroll.de
STEUERFÄLLIGKEITEN IM JANUAR
Staatssteuern
Am 10. Januar 2018 werden fäl-
lig: Umsatzsteuer-/ Mehrwert-
steuer-Vorauszahlung für den
Monat Dezember 2017 der Mo-
natszahler. Monatszahler ist je-
der Unternehmer, dessen Um-
satzsteuer im Kalenderjahr 2016
mehr als 7 500 Euro betragen
hat; Monatszahler sind auch sol-
che Unternehmer, die ihre beruf-
liche oder gewerbliche Tätigkeit
im Jahr 2016 oder 2017 aufge-
nommen haben (Existenzgrün-
der).
Umsatzsteuer-/ Mehrwertsteuer-
Vorauszahlungen für das vierte
Quartal 2017 der Vierteljahres-
zahler, wenn die Umsatzsteuer im
Kalenderjahr 2016 nicht mehr als
7 500 Euro betragen hat.
Hat die Umsatzsteuer im Ka-
lenderjahr 2016 nicht mehr als
1000 Euro betragen, kann das Fi-
nanzamt den Unternehmer von
der Verpflichtung zur Abgabe der
Voranmeldungen und Entrichtung
der Vorauszahlungen befreien.
Im Dezember 2017 einbehal-
tene Lohn- und Kirchensteu-
er sowie einbehaltener Solida-
ritätszuschlag, wenn die für das
Kalenderjahr 2016 abzuführende
Lohnsteuer mehr als 4 000 Euro
betragen hat.
Für das vierte Quartal 2017 ein-
behaltene Lohn- und Kirchen-
steuer sowie einbehaltener So-
lidaritätszuschlag, wenn die für
das Kalenderjahr 2016 abzu-
führende Lohnsteuer mehr als
1000 Euro, aber nicht mehr als
4 000 Euro betragen hat.
Im Dezember 2017 einbehaltene
Bauabzugsteuer (Abführung an
das für den beauftragten Bauun-
ternehmer zuständige Finanzamt;
weitere Infos online unter www.
finanzamt.de).
Kommunale Steuern
Am 15. Januar 2018 wird die
Spiel apparatesteuer fällig.
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 57
Recht und Steuern
STEUER-CHECK-UP 2018
NEUE GESETZE UND VORSCHRIFTENDas Jahr 2018 bringt wieder bedeutende steuerliche Änderungen mit sich, deren Folgen insbesondere mittel-
ständischen Unternehmern bewusst sein sollten. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen.
Änderungen wie die Einführung
der Lizenzschranke sowie Urteile
hinsichtlich des Verlustuntergangs
bei einem Anteilseignerwechsel
werden in 2018 die Gestaltungs-
planungen vor allem von mit-
telständischen Unternehmen in
erheblichem Maße beeinflussen.
Ebenso darf das Steuerumge-
hungsbekämpfungsgesetz, zum
Beispiel bei künftigen Meldefris-
ten für Auslandsbeteiligungen,
nicht außer Acht gelassen werden.
Neben den nationalen Gesetzge-
bungsverfahren besitzen aktuelle
richterliche Entscheidungen wie
die des Bundesfinanzhofs (BFH)
zu unionsrechtmäßigen Bedenken
gegen die Vorfinanzierung der
Umsatzsteuer höchste Relevanz.
Allgemeine NeuerungenMit dem am 4. Juli im Bundesge-
setzblatt veröffentlichten Gesetz
gegen schädliche Steuerpraktiken
im Zusammenhang mit Rechte-
überlassungen (Lizenzschranke)
wurde die Wertgrenze für gering-
wertige Wirtschaftsgüter von 410
auf 800 Euro angehoben. Zudem
wurde die Untergrenze für Wirt-
schaftsgüter des Sammelpostens
von 150 auf 250 Euro angehoben.
Die Anhebung findet auf alle
nach dem 31. Dezember 2017
angeschafften beziehungsweise
hergestellten Wirtschaftsgüter
Anwendung.
Für Besteuerungszeiträu-
me, die nach dem 31. Dezember
2017 beginnen, ist die Frist zur
Abgabe von Steuererklärungen
verlängert worden. Für nicht
fachkundig vertretene Steuer-
pflichtige wurde die Abgabefrist
vom 31. Mai auf den 31. Juli
des Folgejahres, für fachkundig
vertretene Steuerpflichtige vom
31. Dezember des Folgejahres
auf den letzten Februartag des
zweiten auf den Besteuerungs-
zeitraum folgenden Kalender-
jahres verschoben.
Veranlasst durch die Ver-
öffentlichung der sogenannten
Panama Papers schuf der Ge-
setzgeber jüngst eine neue An-
zeigepflicht für sogenannte Do-
mizilgesellschaften. Inländische
Steuerpflichtige haben demnach
ab 2018 jeglichen beherrschenden
oder bestimmenden Einfluss auf
eine Personengesellschaft, Kör-
perschaft, Personenvereinigung
oder Vermögensmasse mit Sitz
oder Geschäftsleitung außerhalb
der EU oder des EWR dem zustän-
digen Finanzamt anzuzeigen. Ver-
stöße gegen diese Anzeigepflicht
werden mit Geldbußen von bis
zu 25 000 Euro je Meldeverstoß
geahndet.
Einführung einer LizenzschrankeDurch das Gesetz gegen schäd-
liche Steuerpraktiken im Zusam-
menhang mit Rechteüberlassun-
gen wurde eine Lizenzschranke
eingeführt. Diese kann den Abzug
bestimmter, nach dem 31. De-
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zember 2017 entstehender
Aufwendungen für Lizenzen an
ausländische Unternehmen ein-
schränken oder gänzlich aus-
schließen. Lizenzzahlungen an
fremde Dritte sind nicht betroffen.
Betroffen sind vielmehr unmittel-
bare oder mittelbare Beteiligun-
gen von mindestens 25 Prozent
oder Fälle der Einflussnahme auf
die Führung des ausländischen
Unternehmens.
Die Lizenzschranke gilt für
Lizenzaufwendungen, die beim
Empfänger der Lizenzeinnahmen
aufgrund eines aus deutscher
Sicht als schädlich einzustufen-
den Präferenzregimes (sogenann-
te Lizenz-, Patent- oder IP-Box)
nicht oder nur niedrig besteuert
werden. Mit „niedrig besteuert“
ist eine effektive Steuerbelas-
tung der Lizenzeinnahmen im
Ausland von weniger als 25 Pro-
zent gemeint. Nicht betroffen
sind Niedrigsteuerländer, die den
Steuerwettbewerb auf alle Ein-
künfte ausdehnen.
Zahlungen an Lizenzboxen,
die dem OECD-Nexus-Ansatz ent-
sprechen, gelten nicht als schäd-
lich und sind daher von der Re-
gelung nicht erfasst. Im Rahmen
des OECD-Nexus-Ansatzes sollen
Forschungs- und Entwicklungstä-
tigkeiten gefördert werden. Ein
Steuervorteil für Lizenzeinnahmen
soll nach dem Nexus-Ansatz ver-
einfacht gesprochen nur gewährt
werden, soweit das Unternehmen
in dem ausländischen Staat auch
Forschungs- und Entwicklungs-
tätigkeiten durchführt und dafür
explizit Ausgaben tätigt.
Diese „qualifizierten“ Aus-
gaben werden zu den gesam-
ten Ausgaben in ein Verhältnis
gesetzt, die für die Entwicklung
des jeweiligen geistigen Eigen-
tumswertes aufgewendet wur-
den. In demselben Verhältnis darf
eine Präferenzregelung die aus
der Rechtsüberlassung erziel-
ten Einkünfte begünstigen, um
im Rahmen des Nexus-Ansatzes
und damit im Rahmen der Li-
zenzschranke als unbedenklich
eingestuft werden zu können.
Der Betriebsausgabenabzug
entfällt in dem Verhältnis, in dem
die effektive Steuerbelastung
beim ausländischen Lizenzgeber
die 25-Prozent-Schwelle unter-
schreitet. Bei einer Nullbesteu-
erung im Ausland entfällt der
Betriebsausgabenabzug komplett.
In der Anwendung proble-
matisch erscheint die Einstufung
ausländischer Präferenzregime
als schädlich im Sinne der Li-
zenzschranke. Offen ist, ob das
Bundesfinanzministerium mit
einer Positivliste akzeptierter
Präferenzregime Klarheit schafft.
Aktuelle RechtsprechungNach den Regelungen des § 8c
des Körperschaftsteuergeset-
zes (KStG) kann es bei Betei-
ligungserwerben von Anteilen
an Kapitalgesellschaften zum
Untergang der auf Ebene der
Körperschaft vor dem Erwerb
bestehenden Verluste kommen.
Beteiligungserwerbe von mehr
als 25 und bis zu 50 Prozent
können zu einem anteiligen
Verlustuntergang führen. Betei-
ligungserwerbe über 50 Prozent
können zu einem vollständi-
gen Verlustuntergang führen.
Das Bundesverfassungsgericht
(BVerfG) sieht die Regelung des
§ 8c KStG zum schädlichen Be-
teiligungserwerb von mehr als
25 Prozent und bis zu 50 Pro-
zent als mit dem Grundgesetz
unvereinbar an.
Der Gesetzgeber ist aufge-
fordert, den festgestellten Ver-
fassungsverstoß bis zum 31. De-
zember 2018 rückwirkend für die
Zeit vom 1. Januar 2008 bis zum
31. Dezember 2015 zu beseiti-
gen. Zudem hat das Finanzge-
richt Hamburg im August dem
BVerfG die Frage vorgelegt, ob
auch der Verlustuntergang bei
Beteiligungserwerben von mehr
als 50 Prozent verfassungswid-
rig ist.
Darüber hinaus ist die Soll-
besteuerung im Rahmen der Um-
satzsteuer auf dem Prüfstand. Der
Europäische Gerichtshof (EuGH)
prüft, ob die mit der umsatzsteu-
erlichen Sollbesteuerung einher-
gehende Vorfinanzierung der Um-
satzsteuer unionsrechtskonform
ist. Hier sind Fälle betroffen, in
denen der Unternehmer selbst
bereits vollständig geleistet hat,
die Gegenleistung aber erst später
fällig wird oder vom Eintritt eines
ungewissen Ereignisses abhängt.
Der durch den EuGH zu prüfende
Vorlagebeschluss betrifft eine an
einen Spielervermittler zu leis-
tende Provision für die Vermitt-
lung eines Profifußballers. Für die
Leistung der Provision war eine
Ratenzahlung vereinbart, wobei
jede weitere Rate nur unter der
Voraussetzung geschuldet wurde,
dass der Fußballer an festgelegten
Stichtagen noch bei dem Verein
unter Vertrag stand, an den er
vermittelt worden war.
AUTORENKAROLINA HAASManagerin, Steuerbe-raterin, Private Client Services Tax, Ernst & Young, [email protected]
CHRISTIAN KATZERManager, Steuerbe-rater, Private Client Services Tax, Ernst & Young, [email protected]
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Recht und Steuern
ÄNDERUNG VON SATZUNGSRECHT
Änderung der Anlage zu § 1 der Gebührenordnung
Die Vollversammlung der Industrie- und Handels-
kammer Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am
27. September 2017 gemäß § 4 Satz 2 Nr. 2 des Ge-
setzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Indus-
trie- und Handelskammern i. V. m. § 4 Absatz 2 b) der
Satzung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt
am Main die folgenden Änderungen der Gebühren-
ordnung bzw. des Gebührentarifs, zuletzt geändert
durch Beschluss der Vollversammlung am 26. April
2017, beschlossen:
Gebühren-Nr. Gebührentatbestand Neue Gebühr in €
4 Ausbildung und Umschulung
4.1 Gebühr eines Berufsausbildungs- und Umschulungsverhältnisses (§§ 34 ff., 37, 58–63, 71 BBiG)
Die Tarifziffern 4.1.3 bis einschließlich 4.1.5 sowie 4.2.1 bis einschließlich 4.2.3 gelten für Berufsausbildungs-
und Umschulungsverhältnisse, die ab 2018 bei der IHK Frankfurt eingetragen werden. Für Berufsausbildungs- und
Umschulungsverhältnisse, die vor Ende 2017 eingetragen sind, gelten die Tarifziffern 4.1.1 und 4.1.2.
4.1.1 ohne Fertigkeitsprüfung 154,00 €
4.1.2 mit Fertigkeitsprüfung 230,00 €
4.1.3 in kaufmännischen und kaufmännisch-verwandten Berufen 150,00 €
4.1.4 in kaufmännischen und kaufmännisch-verwandten Berufen mit erhöhtem Aufwand (insbesondere gestreckte
Abschlussprüfung mit praktischer Prüfung oder betrieblichem Auftrag)
210,00 €
4.1.5 in gewerblich-technischen Berufen 220,00 €
4.2 Prüfungsgebühr eines Berufsausbildungs- und Umschulungsverhältnisses für nicht IHK-zugehörige Betriebe und
gemeinnützige Institutionen (§ 37, § 62 Abs. 3 BBiG)
4.2.1 in kaufmännischen und kaufmännisch-verwandten Berufen 400,00 €
4.2.2 in kaufmännischen und kaufmännisch-verwandten Berufen mit erhöhtem Aufwand (insbesondere gestreckte
Abschlussprüfung mit praktischer Prüfung oder betrieblichem Auftrag)
900,00 €
4.2.3 in gewerblich-technischen Berufen 1.000,00 €
4.3 Anschlussverträge bei Stufenausbildung (§ 5 Abs. 2 Nr. 4 BBiG) und Verlängerungsverträge (§ 21 Abs. 3 BBiG) 50 % von 4.1.
und 4.2.
4.4 Zulassung zur Prüfung (§ 45 Abs. 2, 3 BBiG-Externe) 79,00 €
4.5 Abschlussprüfung (§ 45 Abs. 2, 3 BBiG-Externe) Regelgebühr nach
4.1.3 bis 4.1.5
4.6 Rücktritt nach Zulassung zu einer Prüfung nach Tarifziffer 4.5 (§ 23 APO)
4.6.1 Bei Rücktritt von der Prüfung nach erfolgter Anmeldung bis vier Wochen vor der Prüfung 30 % von 4.1.1
bis 4.1.5
4.6.2 Bei Rücktritt von der Prüfung zu einem späteren Zeitpunkt oder Nichtteilnahme 50 % von 4.1.1
bis 4.1.5
4.7 Wiederholung einer Abschlussprüfung (§ 37 Abs. 1 S. 2 BBiG) 50 % von 4.1 und 4.2
4.8 Besondere, durch den Ausbildungsberuf bedingte Prüfungsaufwendungen (Material, Versicherungen usw.) sind nach
§ 1 Abs. 2 der Gebührenordnung zu erstatten.
Begründung Die IHK-Vollversammlung sieht die Förderung der du-
alen Berufsausbildung als Kernaufgabe der IHK Frank-
furt am Main. Berufsausbildung dient dem Gesamtin-
teresse der Wirtschaft, die auf den Nachwuchs an
Fachkräften angewiesen ist. Damit tragen die aus-
bildenden IHK-Unternehmen wesentlich zur Fach-
kräfteentwicklung der Region bei. Vor diesem Hinter-
grund senkt die IHK-Vollversammlung die Gebühren
für Berufsausbildung trotz fehlender Kostendeckung.
Institutionen, die nicht IHK-zugehörig sind und in
IHK-Berufen ausbilden, sollen hingegen kostende-
ckende Gebühren entrichten. Dementsprechend sind
einzelne Gebührentarife angepasst worden. Darüber
hinaus wurden zudem strukturelle Änderungen vor-
genommen, Gebührentatbestände gestrichen oder
auch neue Tarife aufgenommen.
Die Änderung der Anlage zu § 1 der Gebührenord-
nung tritt am Tag nach ihrer Verkündung in Kraft.
Frankfurt am Main, 27. September 2017
Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main
Prof. Dr. Mathias Müller Matthias Gräßle
Präsident Hauptgeschäftsführer
Die Änderungen wurden vom Hessischen Ministeri-
um für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesent-
wicklung am 2. November 2017 (Az: III 4-1-041-d-
06-0006#013) genehmigt.
Die vorstehenden Änderungen werden hiermit aus-
gefertigt und öffentlich bekannt gemacht.
Frankfurt am Main, 13. November 2017
Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main
Prof. Dr. Mathias Müller Matthias Gräßle
Präsident Hauptgeschäftsführer
IHK WirtschaftsForum 12.17|01.1860
Amtliches
Impressum: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Sontraer Straße 6, 60386 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/42 09 03-75
Die Textbeiträge in diesem Verlagsthema wurden von den werbenden Unternehmen verfasst.www.zarbock.de
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StudieFuhrparkadministration Seite 2
Autohaus GöbelJetzt auch in Seligenstadt Seite 4
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Studie
Fuhrparkadministration eher intransparent
Eine gemeinsame Studie des Bundesverbandes Fuhrparkma-nagement (BVF) und Dataforce hat die Arbeitssituation und das Arbeitsaufkommen bei Frauen und Männer untersucht, die sich in ihrem Unternehmen um den Firmenfuhrpark kümmern. Dabei wurde klar: Die Fuhrparkadministration in den Unternehmen ist sehr unterschiedlich und die Prozesse wirken intransparent.
Viele Personen und Abteilungen – die zum Teil nicht benannt werden konnten – übernehmen Teilaufgaben. Eine systematische Aus- und Weiterbildung als Vorbereitung auf die anspruchsvollen Aufgaben fehlt oder ist mangelhaft. „Die Erkenntnis, dass Kosten- bzw. Einspar-potenziale auch bei wenigen Fahrzeugen bestehen, ist in kleineren Fuhrparks noch nicht angekommen. Anders lassen sich die Ergebnis-se nicht erklären“, sagt Marc-Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des BVF.
„Wir haben im Rahmen der ‚Frage der Woche‘ unserer FleetInsight®-Umfrage über 1 500 mit den gewerblich genutzten Fahrzeugen ihres Unternehmens beschäftigte Frauen und Männer befragt“, berichtet Melanie Bing, verantwortlich für die Umfrage bei Dataforce. Dabei ging es um den Umfang und die Verteilung der Arbeit für den Fuhr-
park. Fünf verschiedene Größenklassen wurden berücksichtigt: bis zu 4 Fahrzeuge, 5-9, 10-24, 25-49 und 50 und mehr Fahrzeuge wa-ren zu betreuen.
Insgesamt gaben 66,2 Prozent der Befragten an, weniger als fünf Stunden in der Woche für den Bereich Fuhrparkmanagement aufzu-wenden. Je kleiner die Anzahl der Fahrzeuge, desto weniger Zeit wird aufgebracht. Selbst bei kleineren Fuhrparks bis 50 Fahrzeuge küm-mert sich allerdings insgesamt in nahezu 75 Prozent aller Fälle mehr
www.blaue-welle.deDie Angebote für den Hochtaunus.
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Überzeugt. Von Anfang an.
Wer neue Wege geht, braucht Selbstbewusstsein. Das beweist der neue T-Roc mit seinem aufsehenerregenden Coupédesign und der ausdrucks-starken Front mit den Tagfahrlichtern in markanter Wabenstruktur. Und auch sein Inneres überzeugt von Anfang an. Zum Beispiel mit dem optionalen Active Info Display, mit dem Sie alle relevanten Fahr- und Fahrzeugdaten gleich im Blick haben. Oder mit dem praktischen Assistenzsystem „Front Assist“, das Ihr Umfeld vorrausschauend für Sie beobachten kann. Sie haben Lust bekommen, selbst neue Wege zu gehen? Kommen Sie bei uns vorbei. Wir informieren Sie gern umfassend über den neuen T-Roc.
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Wir bringen die Zukunft in Serie.
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als eine Person um den Fuhrpark. „Das lässt auf eine mangelhafte bis bzw. nicht unbedingt effiziente Organisation schließen, wenn man von Stellvertretungssituationen mal absieht“, meint Prinzing. Dies wird bestätigt durch die Aussage von insgesamt nahezu 30 Prozent aller Befragten, dass sie keine Aussage treffen können, wieviel Zeit andere Personen, die mit Teilaufgaben betraut sind, damit verbrin-gen. Prinzing: „Transparenz sieht anders aus!“
Durchschnittlich sind es 8,1 Stunden, die insgesamt wöchentlich unternehmensweit für Aufgaben im Fuhrpark verwendet werden. Von 2,5 Stunden bei 1 bis 4 Fahrzeugen bis zu 31,4 Stunden bei 50 und mehr Fahrzeugen. Die Abwicklung von Schäden beansprucht dabei die meiste Zeit (28,4 Prozent), gefolgt von der Beschaffung von Neufahrzeugen (20,5 Prozent). Nur in 5 Prozent der Fälle gibt es eine eigene Abteilung Fuhrparkmanagement, meist kümmert sich die Geschäftsführung direkt um das Thema (56,5 Prozent) oder die allgemeine Verwaltung (12,8 Prozent). Interessant ist, dass neben dem aufwendigen Schadenmanagement (ca. 28 Prozent der Ar-beitszeit) über 20 Prozent der Arbeitszeit für die Beschaffung von Neufahrzeugen verwendet wird. Dies ist ein eindeutiges Indiz dafür, wie wichtig auch bei kleineren Fuhrparks eine sauber definierte und transparente Car-Policy wäre.
Auffallend ist, dass nur rund 10 Prozent aller Fuhrparkverantwortli-chen sich auf ihre Tätigkeit mit einer Weiterbildung vorbereitet ha-
ben. Die Quote steigt zwar mit Zunahme der Fuhrparkgröße, doch sie liegt bei Fuhrparks größer 50 Fahrzeuge auch nur bei 40 Prozent. „Das bedeutet, dass 60 Prozent diese Tätigkeit ohne Qualifizierung machen.
Bei den 40 Prozent kann den Ergebnissen aber auch nicht entnom-men werden, welchen Umfang die Aus- und Weiterbildung hatte. Dahinter können sich auch Tagesseminare verbergen, die dem An-spruch aus unserer Sicht auch nicht gerecht werden“, unterstreicht Axel Schäfer, Geschäftsführer des BVF.
Fazit: Je kleiner der Fuhrpark desto intransparenter ist die Verwal-tungssituation. Dass Fahrzeuge dennoch im Fokus stehen, zeigt die große Anzahl derer, die in den einzelnen Unternehmen am Ent-scheidungsprozess bei der Fahrzeugbeschaffung beteiligt sind. Es gibt zwei wesentliche Erkenntnisse aus der Befragung: 1. Es muss den Verantwortlichen in den Unternehmen klar werden, dass selbst bei einer geringen Anzahl an Fahrzeugen durch ein professionelles Fuhrparkmanagement nicht nur Kosten, sondern auch Halterrisiken, Emissionen und der Anteil demotivierter Mitarbeiter deutlich ge-senkt werden könnten. 2. Ein professionelles Fuhrparkmanagement braucht Management-Attention und kann nur mit gut geschulten sowie fachlich versierten Mitarbeitern umgesetzt werden.
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Jetzt auch in Seligenstadt: „Service sind wir!“Autohaus Göbel übernimmt Autohaus Heberer
Seit August 2017 gehört Mercedes-Heberer in Seligenstadt zur Heinrich Göbel GmbH. Neben dem Stammhaus in Neu-Isenburg hat Göbel weitere Betriebe in Frankfurt, Langen und Dreieich so-wie das Autohaus-Café „Gorillas and Cars“.
Nach 50 erfolgreichen Jahren hat Gerda Heberer ihren Betrieb an das Familienunternehmen Heinrich Göbel GmbH verkauft. Autohaus Göbel ist das älteste Kfz-Unternehmen im Kreis Offenbach, seit 1924 am Markt.
„Mit Heberer übernehmen wir einen Standort in ausgezeichneter Lage“, freut sich Stefan Göbel. Besonders wichtig für ihn: „Wir über-nehmen auch alle Mitarbeiter und erhalten so deren Arbeitsplätze. Dadurch ändert sich für die Kunden kaum etwas, denn sie treffen nach wie vor die bekannten Gesichter im Autohaus.“
Das Göbel-Motto „Service sind wir!“ gilt also zukünftig auch in Se-ligenstadt. Ob bei Werkstatt oder Verkauf – jeder Mitarbeiter setzt sich jederzeit bestens für die Kunden ein. „Schließlich“, so Stefan Göbel, „sind Qualität und Verlässlichkeit in den langen Jahren un-seres Bestehens zu einem herausragenden Merkmal der Heinrich Göbel GmbH geworden.“
Mehr Informationen gibt’s unter www.mb-goebel.de
Erfolgreiche Umstellung
Mit dem E-Dienstwagen zum Termin
Bereits im letzten Herbst hat die Bayerische Staatskanzlei ihre Dienstwagenflotte elektrisiert. Seitdem fahren die Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung zu ihren Terminen in Berlin mit ei-nem BMW 740e iPerformance elektrisch und lokal emissionsfrei.
„BMW ist Vorreiter und elektrisiert konsequent sein Modellpallette. Wir haben attraktive Angebote in der Elektromobilität für alle Privat- und Geschäftskunden“, sagte Thomas von Grossmann, Leiter Vertrieb Behörden und Sonderkunden BMW Deutschland. „Elektromobilität ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität.“ Staatsminister Dr. Marcel Huber ist überzeugt vom BMW 740e iPerformance.
„Auch in unserer Berliner Außenstelle setzen wir auf Premiumqua-lität bayerischer Hersteller und auf nachhaltige Zukunftsmodelle. Dabei können wir auf die Innovationskraft von BMW setzen. Gerade
bei Stadtfahrten ist ein umweltschonendes Hybridfahrzeug die idea-le Lösung.“ Mit den Plug-in-Hybrid-Modellen BMW 740e, 740Le und 740 Le xDrive iPerformance der BMW 7er-Reihe werden Fahrfreude, Reisekomfort und Luxus auf höchstem Niveau auch in Verbindung mit rein elektrischer, lokal emissionsfreier Mobilität erlebbar.
Das intelligente Energiemanagement sorgt für ein optimales Zusam-menspiel von Verbrennungs- und Elektromotor. Das durch elektri-sches Boosten erzielte und insbesondere durch das spontane An-sprechverhalten spürbare Plus an Dynamik, der Effizienzvorsprung durch den elektrischen Assist sowie die Möglichkeit zum rein elekt-rischen Fahren in der Stadt und über Land führen zu einer einzigar-tigen Einheit von Fahrfreude und Nachhaltigkeit.
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5 | VerlagsThemaFahrzeuge
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Mehr Flexibilität
Audi on demand Das Bedürfnis nach flexibler Fahrzeug-Nutzung, im Geschäfts- wie auch im Privatbereich, stellt Autohersteller vor Herausforde-rungen. Audi bündelt seine Angebote unter der Produktmarke „Audi on demand“.
Die Faszination an der individuellen Mobilität ist ungebrochen. Nach wie vor ist das Automobil ein Symbol dieser Bewegungsfreiheit. Für viele Menschen bedeutet dies jedoch nicht mehr unbedingt, auch ein eigenes Auto besitzen zu müssen. Gerade in den schnell wach-senden Großstädten gibt es immer mehr Menschen, die neben den öffentlichen Mobilitätsangeboten und klassischen Taxis Dienste wie Uber oder Carsharing nutzen. Auch in Unternehmen spielt diese neue, flexible Form von Mobilität eine Rolle. Die digitale Revolution macht eine hohe Verfügbarkeit einer großen Bandbreite an Automo-bilen möglich. Einfach durch einen Klick auf das Smartphone.
Audi spielt hier mit neuartigen Premium-Angeboten eine wachsen-de Rolle. Das Unternehmen hat Lösungen für Menschen parat, die die neuesten Audi-Modelle flexibel nutzen möchten – wann und wo immer sie das möchten. Audi spricht dabei sowohl Privat- als auch Geschäftskunden an: Mit „Audi select“, das über eine Komplettrate innerhalb eines Jahres den Wechsel zwischen bis zu drei verschiede-nen Modellen beinhaltet, mit „Audi at home“, einer Mobilitätslösung für gehobenes Wohnen in Megacities, mit „Audi shared fleet“ als intelligentem Dienstwagen-Management, sowie mit „Audi on de-mand“ als Premium-Mobilitätsangebot mit stundengenauer Abrech-nung und garantierter Miete eines bestimmten Modells.
www.audibusinessinnovation.com
Dr. Nader Maleki
Am 18. November fei-
erte Dr. Nader Maleki,
CEO und Chairman,
Unternehmensgruppe
Maleki, seinen 70. Ge-
burtstag. Der gebürtige
Iraner begann seine
berufliche Karriere bei
der Deutschen Bank.
Mitte der Achtzigerjahre initiierte
er hochrangige und international
besetzte Wirtschaftskongresse.
Einige seiner Projekte entwickel-
ten sich zu festen Institutionen
am Finanzstandort Frankfurt und
zählen heute zu den bedeutendsten
Kongressen Europas.
Ab 1991 widmete
er sich insbesondere
dem Aufbau der Ma-
leki Group. Maleki
engagiert sich auch
ehrenamtlich, unter
anderem ist er seit
Ende 2000 Mitglied
im IHK-Ausschuss Wirtschafts-
und Unternehmensberatungen.
Im Oktober 2002 verlieh ihm
Bundespräsident Johannes Rau
in Anerkennung seiner Verdienste
um den Finanzplatz Frankfurt das
Bundesverdienstkreuz am Bande.
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141. Jahrgang 02.18
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Main abonnieren. Das Jahresabo kostet
für Nicht mitglieder 30 Euro, das Einzel-
exemplar 2,50 Euro. Das IHK Wirtschafts-
Forum erscheint am Anfang jeden Monats,
Doppel ausgaben im Juli/August und Dezem-
ber/Januar.
Die nächste Ausgabe des IHK WirtschaftsForums erscheint am 1. Februar 2018.
VORSCHAU FEBRUAR
SPECIAL MARKETING IN DER DIGITALEN WELTErste Schritte im Webmarketing – Social Selling – Influencer Marketing: Was ist erlaubt? –
Virtual Reality – Messenger-Marketing – Einsatz von künstlicher Intelligenz im Marketing –
Bewegtbilder im Internet
STANDORTPOLITIK50 Jahre Frankfurter Immobilienbörse – IHK-Jahresempfang – Wohnungsmarkt-
bericht 2017/2018 – IHK-Kreisbereisung im Main-Taunus-Kreis – Digitaler Wandel
AUS- UND WEITERBILDUNGFrankfurter Ausbildungsprojekt – IHK wirbt an Grundschulen für die duale Berufs-
ausbildung – Frankfurter Bankennachwuchs bundesweit spitze
INTERNATIONALGeschäftsreisen in die USA: Elektronische Geräte häufiger durchsucht – 10 Jahre China
Competence Center
Öffnungszeiten der IHK Frankfurt zwischen den JahrenDie IHK Frankfurt, Börsenplatz 4, Frankfurt, das IHK-Service-Center,
Schillerstraße 11, Frankfurt, und die Geschäftsstelle Hochtaunus / Main-
Taunus in Bad Homburg, Louisenstraße 105, sind zwischen Weihnachten
und Neujahr geöffnet. Sie erreichen uns Mittwoch und Donnerstag,
27. und 28. Dezember, von 8 bis 17 Uhr, und Freitag, 29. Dezember,
von 8 bis 16 Uhr. Die IHK Frankfurt wünscht Ihnen ein gesegnetes
Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2018.
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Klimaschutzplan:
Interview mit Umwelt-
ministerin Hinz
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AUSBILDUNG
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ch-
schule zum Über gang
in Ausbildung 36
STANDORTPOLITIK
Tourismusabgabe:
Mehrwert für Stadt
und Betriebe
34
www.frankfurt-main.ihk.de A 4836
140. Jahrgang 11.17
STEUERNKommunale Finan-zen: Die Zukunft fest im Blick 6
INTERNATIONALRussische Regionen: Der ferne Osten im Fokus 58
INNOVATIONNachhaltiges Gewer-begebiet: Erste Pro-jekte angestoßen 52
STANDORTPOLITIKMarketing Club Frankfurt: Marke-ting wissen to go 38
AUS- UND 8 – 31 WEITERBILDUNG BILDUNGSPOLITIK NEU AUSRICHTEN – STRATEGIEN GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL
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