wildhorn / wildstrubel blüemlisalp...robert rehnelt, eric demtmer, b. kilchhofer und weitere...

31
Ueli Mosimann Alpine Touren / Berner Alpen Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp Vom Sanetsch zum Petersgrat

Upload: others

Post on 21-Feb-2021

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Ueli Mosimann

Alpine Touren / Berner Alpen

Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp

Vom Sanetsch zum Petersgrat

Page 2: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Alpine Touren

Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp

Seite

1 Wildhorn-Gruppe Sanetschpass–Rawilpass 114

2 Wildstrubel-Gruppe Rawilpass–Gemmipass 192

3 Gross Lohner 300

4 Balmhorn-Gruppe 320

5 Torrenthorn–Ferdenrothorn 350

6 Hockenhorn–Petersgrat 380

7 Doldenhorn-Gruppe 410

8 Blüemlisalp-Gruppe 438

9 Gspaltenhorn- Tschingelhorn-Gruppe 468

1

Page 3: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

4

2

3

6

78

9

5

Page 4: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Ueli Mosimann

Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp

Vom Sanetsch zum Petersgrat

Alpine Touren / Berner Alpen

Spezialbeiträge

Weltnaturerbe, Adolf Ogi

Flora in den westlichen Berner Alpen, Sabine Joss

Geologie, Toni P. Labhart

9. Auflage 2011

SAC Verlag

Page 5: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

© 2011 Verlag des SACAlle Rechte beim Schweizer Alpen-Club SAC

Umschlaggestaltung: Buch & Grafik, Barbara Willi-Halter, Zürich

Satz: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 BelpDruck: Cavelti Druck und Media, 9201 Gossau SGBindung: Schumacher AG, Schmitten

Printed in SwitzerlandISBN-Nr. 978-3-85902-320-8

HaftungsausschlussDie Routenbeschreibungen in diesem Buch wurden aufgrund von Informationen der Erstbegeher oder von nachträglichen Bege-hungen in den letzten Jahren verfasst.Trotz aller Sorgfalt bei der Auswahl und Redaktion können Fehler nie vollständig ausgeschlossen werden. Die Berge und die in diesem Führer beschriebenen Routen sind dauernden Einflüssen ausgesetzt. Die Verhältnisse der beschriebenen Touren können sich deshalb rasch ändern. Zudem ist jede Tourenbewertung sub-jektiv. Die Bearbeiter der Routenbeschreibungen, die Herausge-ber, der Verlag und der Schweizer Alpen-Club SAC übernehmen aus den genannten Gründen keine Haftung. Die Benutzung die-ses Führers erfolgt in jedem Fall unter der Eigenverantwortung des Benutzers.

Page 6: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Vorwort des Verfassers 5

Alpine Touren Berner Alpen 1 / 2

Wildhorn–Wildstrubel–BlüemlisalpNeu bearbeitet von Ueli Mosimann.

Das beschriebene Gebiet umfasst dasjenige der vorausgegange-nen Clubführer Berner Alpen 1 (Auflage 1991) und Berner Alpen 2 (Auflage 1993).

Fotos: Siehe Verzeichnis Seite 533.Routenskizzen von Alfred Oberli †, überarbeitet von Annina Mosimann.Topos von Erik Detmer, Peter von Känel, Robert Rehnelt, Claude Remy und Sacha Wettstein; überarbeitet von Annina Mosimann.Kartenausschnitte von Martin Maier.Karten reproduziert mit Bewilligung von swisstopo.

Alpine Touren Berner Alpen (frühere Reihe der Clubführer)Einteilung der Bände:1 / 2 Wildhorn–Wildstrubel–Blüemlisalp (ehemals Band 1 und 2).3 Bietschhorn-, Lötschentaler Breithorn-, Nesthorn- und Aletsch-horn-Gruppen.4 Jungfrau Region (Tschingelhorn / Eiger / Fiescherhörner / Finster-aarhorn).5 Von Grindelwald zur Grimsel (Schreckhorn / Wetterhorn / Ritzli-horn).Die wichtigsten Touren der Bände sind im Auswahlführer «Hoch-touren Berner Alpen» von Ueli Mosimann enthalten (SAC Verlag).

Page 7: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit ......................................................................................8Vorwort des Verfasses ....................................................................9Hinweise zum Gebrauch des Führers .........................................11Sicherer unterwegs im Sommer ..................................................25Erste Hilfe .....................................................................................32Informationen Sommer ...............................................................34Wir sind Gäste in der Natur ........................................................35Hinweise zur Benutzung der SAC-Hütten ..................................40Weltnaturerbe ...............................................................................41Flora in den westlichen Berner Alpen ........................................48Geologie .......................................................................................56SAC-Hütten und vergleichbare Unterkünfte .............................71Weitere Unterkünfte .................................................................106

TourenbeschreibungenKapitel 1 Wildhorn-Gruppe (Sanetschpass–Rawilpass) ............114Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe (Rawilpass–Gemmipass) ...........192Kapitel 3 Gross-Lohner-Gruppe .................................................302Kapitel 4 Balmhorn-Gruppe .......................................................322Kapitel 5 Torrenthorn–Ferdenrothorn-Gruppe ........................352Kapitel 6 Hockenhorn–Petersgrat-Gruppe ................................382Kapitel 7 Doldenhorn-Gruppe ...................................................412Kapitel 8 Blüemlisalp-Gruppe ....................................................440Kapitel 9 Gspaltenhorn- und Tschingelhorn-Gruppe ...............470

Übersicht Klettergebiete ...........................................................518Abbildungsverzeichnis ...............................................................526Ortsverzeichnis ...........................................................................529Bildnachweis ...............................................................................533

Page 8: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

252 Kapitel 2

Vom Wildstrubel Mittelgipfel (3243.5 m) über den breiten Grat zu P. 3195. Von hier über den zunächst schmalen und stellenweise exponierten Grat weiter nach Osten zur Ein-senkung von P. 3098 hinunter (Strubeljoch, ohne Name auf der LK). Weiter über den breiten Gratrücken zum höchsten Punkt.

Strubelegga, ca. 2900 m

Breite Einsattelung zwischen Grossstrubel und Steghorn. Ca. 2900 m, keine Kote in der LK. Der Übergang befindet sich ca. 150 m östlich des tiefsten Punkts der Einsattelung. Im Zug der aktuellen Ausaperung ist die Nordseite zunehmend problema-tisch. Kaum begangen.

246.1 Von Süden (Lämmerenhütte)

L 1½ Std. von der Lämmerenhütte. Abb. S. 253

Von der Lämmerenhütte (2501 m) folgt man R. 248 des Steghorns bis auf den Steghorngletscher. Von da weiter nach Norden zur Einsattelung der Strubelegga.

246.2 Von Norden (Engstligenalp)

E. Gerster mit J. Pieren, Juli 1894.

Die besten Verhältnisse finden sich im Frühsommer, wenn die oberste Felsstufe noch schnee- oder firnbedeckt ist. Bei Ausaperung hingegen sehr heikel und ohne Siche-rungsmöglichkeiten. Im Abstieg muss improvisiert abge-seilt werden.

ZS+ 3 Std. von der Engstligenalp. Abb. S. 248

Wildstrubel – Steghorn von SE. �

Page 9: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 10: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

254 Kapitel 2

Von der Engstligenalp (1937 m) zum Grosse Lägerstei (1965 m). In südlicher Richtung zunächst über Gras, dann über steiles Geröll oder Firn bis auf ca. 2700 m ansteigen. Dann links haltend über Schnee und Geröll auf die Fels-stufe oberhalb P. 2622. Von hier an den Fuss der obersten, lang gezogenen Felsstufe, die sich unter der Strubelegga durchzieht. Über die Stufe (bei Ausaperung wasserüber-ronnene Felsen, heikel) empor zur Strubelegga, die ca. 150 m östlich der tiefsten Einsattelung erreicht wird.

Steghorn, 3146.4 m

Aus dem Engstligental betrachtet, ein markanter Berg mit einem tafelförmigen, steilen Gipfelaufbau. Von Süden her hingegen leicht erreichbar. Da hier der Steghorngletscher stark zurückge-gangen ist, kann dieser Gipfel praktisch ohne Gletscherkontakt bestiegen werden. Sehr schöner Aussichtspunkt.

248 Von Südwesten (Lämmerenhütte)

Stückelberger und Christen, 30. Juli 1886.

T4 2 Std. von der Lämmerenhütte. Abb. S. 246, 253

Von der Lämmerenhütte (2501 m) auf dem auf der LK eingezeichneten Weg in zunächst südwestlicher, dann in nördlicher Richtung um die Ausläufer des Lämmeren-horns (P. 2575) herum. Weiter durch das Gerölltälchen nach Norden hinauf bis auf ca. 2600 m. Nun in allgemein südöstlicher Richtung den spärlichen Pfadspuren entlang gegen die breite Einsattelung zwischen Steghorn und Lämmerenhorn. Diese rechts liegen lassen und dem öst-lichen Rand des Steghorngletschers entlang über Geröll und leichte Felsstufen bis unter den geröllbedeckten Gip-felhang aufsteigen. Diesen ersteigt man eher rechtshal-tend bis zum höchsten Punkt.

Page 11: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Wildstrubel-Gruppe 255

248a Variante über das Leiterli

Interessanter Aufstieg, mit Steinmännern markiert.

T5 1½–2 Std. von der Lämmerenhütte. Abb. S. 253

Von der Lämmerenhütte (2501 m) folgt man kurz dem Weg zur Rote Totz Lücke und geht dann durch den Tal-boden weiter bis zu einem grossen Felsblock. Nun den Pfadspuren entlang nach Norden hinauf zum Beginn der Rampe, welche die Felsbarriere unterhalb P. 2733 durch-zieht (sog. Leiterli). Durch diese hinauf (Ketten) auf einen Moränenkamm. Diesen überquert man nach links (Wes-ten) und steigt durch ein Couloir am Rand des Steghorn-gletschers. Über Felsbuckel und Geröll weiter zum Gipfel.

248.1 Über den Nordgrat

Stückelberger und Christen, 30. Juli 1886 (im Abstieg).

Dieser steile Grat sieht zwar interessant aus, ist aber wegen der sehr brüchigen Felsen sehr heikel. Kaum be-gangen. Nicht eingerichtet, es stecken vermutlich noch einige historische Haken.

ZS+ 3 Std. vom Tierhöri.

Vom Tierhöri (2894 m; siehe R. 262) über den breiten Gratrücken zu einem ersten Grataufschwung. Dieser kann rechts oder links umgangen werden (die direkte Überkletterung ist sehr heikel). Über Schutt hinauf zu einem zweiten Felsaufschwung, der ca. 15 m westlich der Gratkante in gutem Fels (III), oder noch weiter westlich einfacher überwunden werden kann. Über Schutt, schief-rige Felsen und ein kurzes plattiges Gratstück zum steilen Gipfelaufschwung. Über steile Felsen (III) hinauf zu ei-nem Absatz kurz unter den Gipfelgrat und diesem ent-lang zum Gipfel.

Page 12: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

256 Kapitel 2

248.2 Über den Südostgrat

Dieser Grat steigt von der Rote Totz Lücke in mehreren Aufschwüngen zu einer Schulter südöstlich des Gipfels. Interessanter, aber nur wenig begangener Aufstieg.

T6 1½ Std. von der Rote Totz Lücke. Abb. S. 253

Von der Rote Totz Lücke (R. 19.2) über den brüchigen Grat (I und II) zu P. 2900 und weiter dem flachen Gratrü-cken folgend zu einem ersten felsigen Aufschwung (die-ser Punkt kann auch direkt vom Tälligletscher über ein steiles Firnfeld erreicht werden; falls nicht ausgeapert empfehlenswerter). Den folgenden Aufschwung rechts oder links umgehen zu einem Sattel. Von hier über Geröll in die Südflanke queren und entweder durch das erste, ausgeprägte Couloir (II) oder (einfacher) durch das zwei-te (offene und weit kürzere) Couloir (II) zur Schulter am Fuss des Gipfels und über den letzten Geröllhang leicht zum Gipfel.

Im Hochkar der Grand’ Gouilles mit Wildhorn und Mont Pucel.

Unbenannter See bei Plan des Roses mit Rawilhorn.

Sonnenuntergang bei der Wildstrubelhütte.

Steinbaukunst bei der Lämmerenhütte.

��

���

����

Page 13: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 14: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 15: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 16: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 17: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 18: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Wildstrubel-Gruppe 285

Von der Winteregghütte (ca. 1890 m) oder von der Berg-station (1934 m) der Luftseilbahn Eggeschwand–Sunn-büel nach Südwesten zur Wegverzweigung bei P. 1928. Von da nach Westen, links der Felsbarriere über einen Grashang hinauf (Wegspuren und Steinmänner) und oberhalb der Felsbarriere in nordöstlicher Richtung bis in die Nähe des ersten Mastes der Hochspannungsleitung westlich oberhalb der Winteregghütte. Nun wieder nach Westen und über Geröll an den Fuss der Felsen. Diese werden nach links aufwärts bis unter die Steilwand ge-quert. Weiter über Schrofen und Felsstufen zur abschlie-ssenden Steilstufe. Diese wird über eine gestufte Rampe in gutem Fels nach rechts hinauf zum Grat erklettert (eine Stelle 4b, 3c obligatorisch).

Kletterrouten am Üschenegrat

Die Südostflanke des Üschenegrats wird von einer breiten und gegliederten Fels- und Geröllflanke gebildet. Darin eingelagert sind mehrere kompakte und steile Felszonen, in denen durch Robert Rehnelt und Gefährten während der letzten 20 Jahre mehrere moderne Sportkletterrouten eingerichtet worden sind. Der Zugang zu diesen Routen erfolgt über die Zustiegsvariante R. 280a des Üschenegrats. Mit Ausnahme des Jubiläumswegs (R. 280.1 im Sektor Innuendo), von dem aus auch zum Üschene-grat ausgestiegen werden kann, erfolgt bei allen anderen Routen der Abstieg mittels Abseilen. Siehe Übersicht auf Abb. S. 284 und Topos auf den Seiten 286, 287,288.

280.1 Linker Sektor (Innuendo)

Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010.

� Üschenegrat von E.

Page 19: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

286 Kapitel 2

Page 20: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Wildstrubel-Gruppe 287

Page 21: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

288 Kapitel 2

Page 22: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Mut

thor

nhüt

te

Gspa

ltenh

ornh

ütte

Rots

tock

hütte

Page 23: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Kapitel 9: Gspaltenhorn- und Tschingelhorn-Gruppe

BegrenzungGamchilücke–Gamchi–Sefinafurgga–Stechelberg–Tschingelglet-scher.

KartenLK 1: 25 000 Blatt 1248 Mürren.

AusgangspunkteGriesalp, Gspaltenhornhütte, Rotstockhütte, Schilthorn, Mürren, Gimmelwald, Stechelberg, Trachsellauenen, Obersteinberg, Mutt-hornhütte.

AllgemeinesDie in diesem Kapitel beschriebenen Gipfel und Übergänge um-fassen die Gipfel und Übergänge zwischen der Sefinafurgga, der Gamchilücke und dem langgezogenen Kamm, der sich vom Gspal-tenhorn aus nach Osten über den Tschingelgrat bis zum Lauter-brunnental erstreckt.Die Tourenmöglichkeiten sind vielseitig. Für die Berg- und Alpinwan-derer sind im westlichen Teil sicher die Sefinafurgga und die Bütlas-se von Interesse. Liebhaber von Hochtouren finden vor allem mit dem Gspaltenhorn ein lohnendes Gipfelziel, aber auch der Über-gang über die Gamchilücke ist eine durchaus lohnende Unterneh-mung. Nicht vergessen sollte man, dass die Gspaltenhorngruppe auch eine sehr wilde Seite hat: Im östlichen Teil dieser Gruppe erhe-ben sich aus dem Sefinental sehr eindrückliche Wandfluchten, die zu den höchsten in den Berner Alpen zählen. Die hier gefundenen Routen zum Gspaltenhorn und zum Tschingelgrat stehen aber zur-zeit nicht im Fokus der alpinen Elite. Dies dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass diese Touren aufgrund der Ausaperung und der Permafrostproblematik noch heikler geworden sind, als sie ohnehin schon waren. Dies lässt aber nicht darauf schliessen, dass in diesem Gebiet nur brüchige Felsen anzutreffen sind: So wurden in den letzten Jahren an den Südwänden des Ellstab auch einige alpi-ne Sportkletterrouten in gutem Fels erschlossen.

Page 24: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Abschnitt A: Berge im Kamm zwischen Gamchilücke und Sefinafurgga

Gamchilücke, 2837 m

Früher auch Kienthalerfurgge genannt. Alter Jägerpass zwischen Morgenhorn und Gspaltenhorn, mit Sicherheit schon im 18. Jahr-hundert überschritten.

Von der Griesalp

Siehe R. 25.3

Von der Blüemlisalphütte

Siehe R. 7.3b / R. 17a

Gspaltenhorn, 3436.1 m

Zerklüftetes Felsmassiv, das mit einer gewaltigen Steilflanke ge-gen das Sefinental abfällt. Von Westen her über den Bütlassesat-tel gut zugänglich und häufig besucht. Alle anderen Routen, die – zumindest nach heutigen Massstäben – grösstenteils sehr heikel sind, werden hingegen kaum begangen.Nicht mehr aufgeführt werden folgende Routen: Variante am Ostgrat, durch die Südostflanke und über den Ostgrat, durch die Südostwand, Zustiegsvarianten zum Südwestgrat, durch die Nord-westwand. Referenz (2 / 610.1, 2 / 611, 2 / 613, 2 / 615.1, 2 / 615.2, 2 / 620).

Page 25: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Gspaltenhorn- und Tschingelhorn-Gruppe 473

900 Über den Nordwestgrat (Leiterngrat)

George Edward Forster mit Jakob Anderegg und Hans Baumann, 10. Juli 1869.

Trotz dem – bei ausgeaperten Verhältnissen – eher müh-samen Zugang zum Bütlassesattel, lohnende Tour, die dementsprechend häufig begangen wird. Diese Route apert in der Regel im Verlauf des Hochsommers vollstän-dig aus. Nach nächtlichen Gewittern sind die Felsen ge-legentlich leicht vereist, so dass die Eisausrüstung trotzdem empfohlen wird.

ZS- 4–4½ Std. von der Gspaltenhornhütte. Abb. S. 474, 476, 493

Von der Gspaltenhornhütte (2455 m) auf deutlichen Wegspuren über Geröll- oder Schneehänge in nordöstli-cher Richtung gegen den Fuss der Südabstürze der Büt-lasse und diesen entlang zum Bütlassesattel (3020 m; 1½ Std. von der Hütte). Von hier auf ausgeprägten, schuttigen Wegspuren an den Fuss des Leiterngrats, eines gezackten Felsrückens. Man überklettert ihn (II) und steigt vom letzten Zacken durch einen Riss zu einem breiten schuttbedeckten Sattel ab; die letzten Zacken vor dem Sattel können auch auf der Ostseite umgangen werden. Dem Grat entlang und über einen Schnee- oder Geröllhang an den Fuss des Böse Tritt. An fixen Seilen empor und über einen schmalen Firn- oder Felsgrat wei-ter zum Gipfel.

Durch die Nordostwand

Nach der Eiger Nordwand ist diese 1600 m hohe Steil-flanke die zweithöchste Nordwand in den Berner Alpen. Die untere Wandhälfte besteht aus teilweise kompakten Kalkfelsen, der obere Teil hingegen ist sehr brüchig. Durch diese Wand wurden drei Routen begangen. Von diesen scheint nur diejenige von Bichsel / Munter einen

Page 26: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 27: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Gspaltenhorn- und Tschingelhorn-Gruppe 475

einigermassen sicheren Durchstieg zu ermöglichen. Aber auch diese Route wird nur noch höchst selten begangen (letztmals dokumentiert im Jahr 2001). Die besten Bedin-gungen finden sich in der Regel im Herbst, wenn der untere Wandteil noch aper ist und die tieferen Nacht-temperaturen den Steinschlag aus der oberen Wandhälf-te reduzieren. Die beiden anderen Routen werden in diesem Führer nicht mehr detailliert beschrieben.

902 Route Bichsel / Munter

Hans Bichsel, Werner Munter, 2. / 3. September 1964.

Die Erstbegeher querten den Hängegletscher unter dem Gipfelaufbau nach rechts und erreichten den Nordwest-grat (R. 900) über eine Rippe am Fuss des Böse Tritt. Heikel, brüchige Felsen. Wenn die Gipfelschlucht über eine stabile Firnauflage verfügt, ist der direkte Ausstieg sicherer. Es ist mit erheblicher Stein- und Eisschlaggefahr zu rechnen.

SS 12–18 Std. vom Einstieg. Abb. S. 476, 493

Von der Chilchbalm im Talabschluss des Sefinentals (etwas westlich von P. 1538 findet sich bei der sog. «Chilchbalm-höhle» ein ausgezeichneter Biwakplatz; ca. 1½ Std. von Gimmelwald) über das unterste Grasband der Jegeni zum Plattenschuss am Fuss der Wand. Über diese Platten zum Lawinenkegel. Den Kegel links ansteigend queren und wieder gerade empor an den Fuss der Steilwand. Durch eine plattige Verschneidung schräg links an den Fuss eines Kamins. Durch den engen und glatten Kamin (III, A auf der Abb. Seite 476) 40 m empor, dann links davon weite-re 20 m auf eine Schulter (III+). In der Falllinie weiter, dann schräg rechts ansteigend bis an ein ausgeprägtes Rinnen-system, das die erste Steilstufe durchzieht. Durch die glattgewaschenen weissen Risse und Kamine 3 SL empor

� Bütlasse – Gspaltenhorn von NW.

Page 28: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel
Page 29: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Gspaltenhorn- und Tschingelhorn-Gruppe 477

auf eine Schuttterrasse (IV+, III). Rechts ansteigend auf eine ausgeprägte Schulter (II-III). Nun gerade hinauf an den Fuss eine Plattenschusses (B auf der Abb. S. 476). Durch einen Plattenriss 2 SL linkshaltend unter einen Überhang (III, IV). Unter ihm 10 m nach links, bis man ihn übersteigen kann, und 20 m weiter an den Fuss der zwei-ten Steilstufe (IV). Auf einem Schuttband nach links hin-auf hinter einen abgespaltenen Turm (C auf der Abb., guter Biwakplatz). Nach links durch eine Felsspalte, dann über Bänder in eine Schuttrinne und durch diese auf eine Schulter am Fuss der dritten Steilstufe (D auf der Abb. S. 476). Links um die senkrechte gelbe Kante herum in eine Kaminreihe und durch diese empor (III). Hier legt sich die Wand stark zurück, und man erreicht den unbenann-ten Hängegletscher. Über diesen nach rechts hinauf an den Fuss der Gipfelschlucht. Zunächst durch diese hinauf, dann nach rechts auf ihre Begrenzungsrippe und durch die steile Schlusswand zum Gipfel.

902.1 Über den Chilchbalmgrat und durch die Nordostwand

Alfred Drexel, Erich Schulze, Willy Welzenbach, 7. Sep-tember 1932.

SS Zeit der Erstbegeher 13 Std. Abb. S. 476

Diese Route führt über den Chilchbalmgrat (ohne Namen auf der LK) zum Jegihoren (2613 m). Von da querten die Erstbegeher nach links in die Gipfelwand und erstiegen diese rechts der Gipfelschlucht über sehr brüchige Felsen (Referenz 2 / 606).

902.2 Route Haltiner / Reiss / Schatz

Erich Haltiner, Ernst Reiss, Ruedi Schatz, 29./30. Juli 1951. Erste Winterbegehung: Robert Allenbach, Hans von Känel, Hans-Jürg Müller, 21. bis 24. Dezember 1972.

SS 12–18 Std. vom Einstieg. Abb. S. 476

Page 30: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

SAC Alpine Tourenführer – Gebietseinteilung

VS Alpes valaisannes / Walliser Alpen

BE Berner Alpen

UR Urner Alpen

TI Alpi ticinesi / Tessiner Alpen

GR Bündner Alpen

Page 31: Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp...Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010. Üschenegrat von E. 286 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe287 288 Kapitel

Auswahlführer

Hochtouren Berner Alpen (d)

Guide des Alpes bernoises (f )

Hochtouren im Wallis (d)

Guide du Valais (f )

Zentralschweizer Alpen (d)

Kartengrundlage: © swisstopo