wissenschaftliche aussagen
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Wissenschaftliche Aussagen
Torsten Bednarek und Matthias Schubert
27.03.2010
Wissenschaftstheorie
Torsten Bednarek und Matthias Schubert Studiengang Master of Arts
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Inhalt
27.03.2010
1. Begriffe & Definitionen
2. Anforderungen & Kriterien
3. Arten von Aussagen
4. Informationsgehalt
5. Empirischer Gehalt nach Popper
6. Resümee
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Wissenschaft und Aussagen
• Wissenschaften = Systeme von Erkenntnissen
• Wissenschaftliches Wissen findet sich als Erkenntnis in Aussagen wieder
• Aussagen vermitteln, gewinnen oder stellen wissenschaftliche Erkenntnisse dar
Wissenschaft und Aussagen
27.03.2010
Vgl. Poser, H. (2001), S. 27
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Definition
Eine wissenschaftliche Aussage ist eine Äußerung, auf welche die Bewertung „richtig“, „falsch“ oder „richtig mit einem gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit“ zutrifft. Anatol Rapoport
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Vgl.: Rapoport, A. (1972), S. 218
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Abgrenzung von Aussagen und Sachverhalten
• Nicht-sprachliche Gegebenheiten, wie sie in der Außen- und Innenwelt eines Menschen vorkommen
• Können nicht „wahr“ oder „unwahr“ sein, sie existieren oder sie existieren nicht
• Ein Sachverhalt ist der Gegenstand einer Aussage• Beispiel: ein rollender Ball
Sachverhalte
• Eine Aussage ist die sprachliche Darstellung eines Sachverhaltes• Eine wissenschaftliche Aussage bezieht sich immer auf etwas außerhalb
des Sprechenden • Wissenschaftliche Aussagen sind wahrheitsfähig, das heißt, dass sie wahr
oder falsch sein können• Beispiel: „der Ball rollt“
Aussagen
27.03.2010
Vgl.: Seiffert, H. (1991); S. 76f; Weik, E. (2001), S. 5; Rapoport, A. (1972), S. 218
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Anforderungen und Kriterien
• nachvollziehbarer, methodisch geregelter Forschungsprozess
• müssen überprüfbar sein (Verifizierung oder Falsifikation)
• sollten in ihrer Gesamtheit widerspruchsfrei sein
• enthalten eine hohe Allgemeinheit und Präzision
• eindeutige Spezifikation von Zusammenhängen
• Aussagen haben nur provisorische Gültigkeit, d.h. keine wissenschaftliche Aussage darf als endgültig betrachtet werden.
Anforderungen an wissenschaftliche Aussagen
27.03.2010
Vgl. Wallach, H. (2009), S. 247f.; Wolf (2008), S. 13ff.; Nienhüser,w./ Magnus, M. (2003), S.2; Raab, G./ Unger, A./ Unger, F. (2009), S.14.
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Arten von Aussagen
Aussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige
Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Arten von Aussagen
Aussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige
Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
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Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Nicht wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Metaphysische Aussagen
• Beruhen auf Überzeugungen und Glauben• Aussagen sind wissenschaftlich nicht prüfbar• Sind daher nicht faktisch (empirisch) wahrheitsfähig• Beispiele: „Es gibt einen Gott“• „Es gibt Leben nach dem Tod“
Normative Aussagen
• Werturteile• Aussagen zu Sachverhalten, die eine positive oder negative Empfehlung
enthalten• Sind wertsetzend und nicht wahrheitsfähig• Beispiele: „Du sollst nicht töten“• „Der Euro ist eine gute Sache“ (Horst Köhler im Focus-Interview, vgl. Focus
Ausgabe 12/2010 vom 22.03.2010, Seite 25)
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Vgl. Weik, E (2001), S. 7; Lingnau, V. (1995), S. 125; Kornmeier, M. (2007), S. 47; Raab,G. / Unger,F. (2005), S.11
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Wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
• Aussagen, deren Wahrheitsgehalt mit den Regeln der Logik überprüft werden kann• Analytisch wahre, bzw. analytisch falsche Aussagen• Prüfinstanz ist die logische Konsistenz, die durch Ableitung unter Berücksichtigung
der Regeln der Logik festgestellt wird• „logische Wahrheit“, bzw. „L-Wahrheit“• Bsp.: wenn A > B und B>C, dann ist logischerweise A auch größer als C• „Wenn jemand einen Gegenstand kauft, dann bekommt er diesen Gegenstand
nicht geschenkt“
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Vgl. Raffée , H.(1974), S. 29; Kornmeier, M. (2007), S. 46; Güldenberg, S. (2003), S.18; Opp, H-D. (2005), S. 37
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Wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Wahrheitsfähige Aussagen
Empirische Aussagen
• Aussagen über einen realen Sachverhalt• Prüfinstanz für die Wahrheit empirischer Aussagen ist die Realität• Faktisch (empirisch)wahrheitsfähig• Sog. „F-Wahrheit“
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Vgl. Rafée, H. (1974), S. 29; Kornmeier, M. (2007), Seite 46
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Wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Deskriptive Aussagen
Beschreibung der Realität
• Haben einen Bezug auf ein bestimmtes Raum-Zeit-Gebiet• Heißen auch singuläre Aussagen, da sie behaupten, dass ein Sachverhalt zu einer
bestimmten Zeit (bzw. Zeitraum) an einem bestimmten Ort zu beobachten ist.• Beantwortung der Frage: „Was ist (bzw. war) der Fall?“• Beispiel: „Google hat seinen Marktanteil in China von 10 auf 30 Prozent im Jahr
2009 steigern können“ (Vgl. Artikel „Google opfert China fürs Image“, FTD v. 24.03.2009, S.1)
• Singuläre Aussagen können als „Es-gibt-Sätze“ formuliert werden• Beispiel: „Zurzeit gibt es in Berlin etwa 6.000 angestellte und 20.000 beamtete
Lehrer“ (Vgl. Berliner Morgenpost v. 07.03.2010, S. 13
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Vgl. Raffée, H. (1974), S. 30; Opp, K.-D. (2005), S. 32; Kornmeier, M. (2007), S. 47
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Wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Explikative Aussagen
Erklärung der Realität
• Generelle Sätze• Beantwortung der Frage „warum ist das der Fall?“ • Beziehen sich nicht singuläre Sachverhalte, sondern auf einen umfassenden
Ausschnitt der Realität• Haben in ihrer strengen Form keinen speziellen Raum-Zeit-Bezug, d.h. sie gelten
„immer und überall“ oder „wenn …, dann…“
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Vgl. Kornmeier, M. (2007), Seite 49
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Explikative Aussagen
Gesetzesaussagen, Gesetzeshypothesen
• Sog. „nomologische Aussagen“• Ein Gesetz heißt eine Aussage, • die ohne Raum-Zeit-Bezug ist• in der allen Elementen (mindestens) einer unendlichen Menge von Objekten
(mindestens) ein Merkmal zugeschrieben wird• die als Wenn-dann oder Je-desto – Aussage formuliert werden kann• die sich empirisch relativ gut bewährt hat
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Vgl. Opp, K.-D., S. 37f
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Wahrheitsfähige AussagenAussagen
Wahrheitsfähige Aussagen
Logische Aussagen
Empirische Aussagen
Deskriptive Aussagen
Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen
Deterministische Aussagen
Tendenzielle Aussagen
Nicht wahrheitsfähige Aussagen
Normative Aussagen
Metaphysische Aussagen
Vgl. Kornmeier, M. (2007), S. 46; Raffée, H. (1974), S.37
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Explikative Aussagen
Deterministische Aussagen
• Verknüpfen bestimmte Ursachen und Wirkungen in ganz eindeutiger Weise• Behauptung, dass bestimmte empirisch feststellbare Wirkungen immer dann eintreten , wenn bestimmte Ursachen
gegeben sind.• Hohe Präzision, hoher empirischer Informationsgehalt• Das Risiko, dass sie scheitern („Falsifikation“) ist sehr hoch• Sie sind niemals endgültig verifizierbar• Sind in den Wirtschaftswissenschaften praktisch nicht vorhanden, da damit gerechnet werden muss, dass sie nicht
immer und überall gelten• Beispiele:
• „Alle Schwäne sind weiß“• „Alle Vorbestraften werden rückfällig“
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Vgl. Raffée, H. (1974), S. 30ff; Seiffert, H. (2003), S. 187; Kornmeier, M. (2007), S. 53
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Explikative Aussagen
Stochastische Aussagen (Wahrscheinlichkeitsaussagen)
• Informationsgehalt und Reichweite sind nicht so hoch wie bei deterministischen Aussagen
• Risiko des Scheiterns an der Realität ist geringer • Weniger leicht falsifizierbar, aber dennoch informativ und empirisch prüfbar• Beispiel: „Wenn der Marktführer den Preis um 1% anhebt, dann sinkt die Nachfrage
nach seinem Produkt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% um 0,5%“• „95% aller Vorbestraften werden rückfällig, 5% dagegen nicht“
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Vgl. Seiffert ,H. (2003), S. 182; Kornmeier (2007), Seite 49
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Explikative Aussagen
Tendentielle Aussagen (Tendenzaussagen)
• Nicht näher quantifizierte Vermutung über einen bestehenden Zusammenhang• Es wird keine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung unterstellt• Es wird keine objektive, d.h. berechenbare und nachprüfbare Wahrscheinlichkeit
genannt• Beispiel: „Viele Straffällige werden rückfällig“• Beispiel: „Die Nation, die sich am schnellsten, am intelligentesten auf diese
Situation einstellt, wird Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen“ (Horst Köhler im Focus-Interview, vgl. Focus Ausgabe 12/2010 vom 22.03.2010, Seite 25)
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Vgl. Kornmeier, M. (2007), Seite 53f; Raffée, H. (1974), S. 36f
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Informationsgehalt von Aussagen
Informationsgehalt = empirischer Gehalt = Erklärungskraft
• Was sagt die Aussage über die Realität aus?
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Der Informationsgehalt einer Aussage ist die Menge, der von dieser Aussage ausgeschlossenen anderen Aussagen.
• Je spezifischer eine Aussage ist, desto höher ist der Informationsgehalt.• Je gehaltvoller eine Aussage ist, desto mehr Möglichkeiten gibt es, diese zu prüfen.• Bei Tautologien ist der Gehalt null und somit nicht prüfbar (Gegenteil sind Kontradiktionen).
Vgl. Opp, K.-D. (2005), S. 144f., Diekmann,A. (2007), S. 152,Trommsdorf, V. (2009), S. 24.
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Empirischer Gehalt von Aussagen
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Allgemeinheit• Je größer der Bereich der Anwendbarkeit
(Allgemeinheit)
Präzision • und um so höher die Präzision (Anzahl ausgeschlossener Realmöglichkeiten)
Empirischer Gehalt • um so höher ist der empirische Gehalt einer Aussage.
Vgl. Kuß, A.(2009), S.58
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Wenn-Dann- Aussage:(nominal messbar)
Wenn-Dann-Aussagen
• „Wenn eine Person einen Liter Bier trinkt, dann verlängert sich ihre Reaktionszeit.“
• (Allgemeinheit-unabhängige Variable) (Präzision- abhängige Variable)
• „Wenn eine Person einen Liter eines• Getränkes mit einem Alkoholgehalt • von 4-7% trinkt, dann verlängert sich
Ihre Reaktionszeit um 30 bis 50 %.“
• ( Allgemeinheit - steigt) (Präzision steigt)• Informationsgehalt steigt
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Vgl. Opp, K.-D. (2005), S. 32-36.
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Je-Desto- Aussage:(Richtung des Zusammenhanges)
Je-Desto-Aussagen
• „Je mehr Bier eine Person trinkt, desto langsamer ist ihre Reaktion.“• (negativer Zusammenhang)• „„Je mehr Bier eine Person trinkt, desto höher ist der Alkoholanteil in ihrem Blut.“• (positiver Zusammenhang)
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Vgl. Opp, K.-D. (2005), S. 32-36.
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Empirischer Gehalt von Aussagen nach Karl Popper*
Das „Popper-Kriterium“
• Empirische Widerlegbarkeit ist für Popper das maßgebliche Kriterium empirisch-wissenschaftlicher Theorien.
• Empirische Aussagen müssen so gestaltet sein, dass sie an der Erfahrung (Realität) scheiten können. Die Forderung der potenziellen Falsifizierbarkeit dient als Kriterium für die Abgrenzung gehaltvoller realwissenschaftlicher Theorien von anderen Aussagen.
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Vgl. Raffée, H. (1974), S. 34; Ruß, H. (2004), S. 81 *Karl Raimund Popper, österreichisch- britischer Philosoph (1902-1994)
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Resümee
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Aussagen
synthetische(Tatsachenwahrheiten)
analytische(Vernunftwahrheiten)
Immanuel Kant
Rudolf Carnap
logisch begrifflich verifizierbar metaphysisch
falsifizierbar gehaltlos
Karl Popper
Abgrenzung und Eingrenzung wissenschaftlicher Aussagen.
Eigene Darstellung. In Anlehnung an Westermann, R. (2000), S. 184.
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Literaturverzeichnis
• Diekmann,A. (2007): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, 18. Auflage, Reinbek bei Hamburg 2007.
• Güldenberg, S. (2003): Wissensmanagement und Wissenscontrolling in lernenden Organisationen – Ein systemtheoretischer Ansatz, 4. Auflage, Wiesbaden 2003.
• Kornmeier, M. (2007): Wissenschaftstheorie und wissenschaftliches Arbeiten – Eine Einführung für Wirtschaftswissenschaftler, Heidelberg 2007.
• Kuß, A. (2009): Marketing-Theorie. Eine Einführung, Wiesbaden 2009.• Lingnau, Volker (1995): Kritischer Rationalismus und Betriebswirtschaftslehre in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium,
24.Jg. (1995), Nr. 3 S. 124 – 129. • Nienhüser,W./ Magnus, M. (2003): Die wissenschaftliche Bearbeitung personalwirtschaftlicher Problemstellungen: Eine
Einführung, Essener Beiträge zur Personalforschung Nr. 2/2003, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Universität Duisburg-Essen, Essen 2003.
• Opp, K.-D. (2005): Methodologie der Sozialwissenschaften. Einführung in Probleme ihrer Theorienbildung und praktischen Anwendung, 6. Auflage, Wiesbaden 2005.
• Poser, H. (2001): Wissenschaftstheorie. Eine philosophische Einführung, Stuttgart 2001.• Raab, G.; Unger, F.(2005): Marktpsychologie, Grundlagen und Anwendung, Wiesbaden 2005.• Raab, G./ Unger, A./ Unger, F. (2009): Methoden der Marketingforschung: Grundlagen und Praxisbeispiele, 2., überarbeitete
Auflage, Wiesbaden 2009.
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Literaturverzeichnis
• Raffée, H. (1974): Grundprobleme der Betriebswirtschaftslehre, Göttingen 1974.• Rapoport, A.(1972): Bedeutungslehre – eine semantische Kritik, Darmstadt 1972.• Ruß, H. G. (2004): Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie und die Suche nach der Wahrheit – Eine Einführung, Stuttgart
2004.• Seiffert, H. (2003): Einführung in die Wissenschaftstheorie. Erster Band. Sprachanalyse – Deduktion – Induktion in Natur-
und Sozialwissenschaften, 13., unveränderte Auflage, München 2003. • Trommsdorff, V. (2009): Konsumentenverhalten, 7. Auflage, Stuttgart 2004.• Walach, H. (2009): Psychologie- Wissenschaftstheorie, philosophische Grundlagen und Geschichte, 2., aktualisierte Auflage,
Stuttgart 2009.• Weik, E./ Lang, R. (2001): Moderne Organisationstheorien – Eine sozialwissenschaftliche Einführung, Wiesbaden 2001.• Westermann, R. (2000): Wissenschaftstheorie und Experimentalmethodik. Ein Lehrbuch zur Psychologischen
Methodenlehre, Göttingen 2000.• Wolf, J. (2008): Organisation, Management, Unternehmensführung: Theorien, Praxisbeispile und Kritik, 3.Auflage,
Wiesbaden 2008.
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