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BBAKIBerlin/Brandenburger Arbeitskreis Insolvenzrecht e.V.
Markgrafenstraße 33, 10117 Berlin
Vortragsveranstaltung 30. März 2005
Insolvenzrecht in der Praxis der Rechtsanwälte
Insolvenzverfahren
Insolvenz des Mandanten
Insolvenz des Gegners
Insolvenz des Anwalts
Rolf Rattunde
Rechtsanwalt, Notar und Insolvenzverwalter
Fachanwalt für Steuer- und Insolvenzrecht
Leonhardt & Partner, Berlin/Hagen
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 2
Verfahrensverlauf
Krise Antrag
3 Monate Anfechtung
Vorläufiger
Verwalter
3 Monate
InsGeld
Eröffnung
Berichts-
termin
ca. 6
Wochen
Anmelde-
frist 2 – 12
Wochen
1 - 8
Wochen
Prüf-
termin
Aus-
schüttung
Schluß-
termin
2 – 5
Jahre
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 3
Eröffnungsgründe in der Insolvenz
Zahlungsunfähigkeit, § 17 InsO
(1) „Allgemeiner Eröffnungsgrund ist die Zahlungsunfähigkeit“.
(2) „Der Schuldner ist zahlungsunfähig, wenn er nicht in der Lage ist, die fälligen Zahlungspflichten zuerfüllen. Zahlungsunfähigkeit ist in der Regel anzunehmen, wenn der Schuldner seine Zahlungeneingestellt hat“.
Drohende Zahlungsunfähigkeit, § 18 InsO
(1) „Beantragt der Schuldner die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, so ist auch die drohendeZahlungsunfähigkeit Eröffnungsgrund“.
(2) „Der Schuldner droht zahlungsunfähig zu werden, wenn er voraussichtlich nicht in der Lage seinwird, die bestehenden Zahlungspflichten im Zeitpunkt der Fälligkeit zu erfüllen“.
(3) „Wird bei einer juristischen Person (..) der Antrag nicht von allen Mitgliedern des Vertretungsorgans(..) gestellt, so ist Abs. 1 nur anzuwenden, wenn der oder die Antragsteller zur Vertretung derjuristischen Person (..) berechtigt sind“.
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 4
Amtliche Begründung
•§ 21 Abs. 1 nennt als allgemeinen für alle Rechtsträger und Vermögensmassen geltenden Eröffnungsgrund die Zahlungsunfähigkeit (vgl. § 102 Abs. 1 KO - der allerdings nicht für den Nachlasskonkurs und für das Konkursverfahren über das Gesamtgut der fortgesetzten Gütergemeinschaft gilt, §§ 215, 236 KO -und § 1 Abs. 1 Satz 1 GesO).•Der Begriff der Zahlungsunfähigkeit wird in Absatz 2 Satz 1 im Interesse der Rechtsklarheit gesetzlich umschrieben. Dabei wird die Definition zugrunde gelegt, die sich in Rechtsprechung und Literatur für die Zahlungsunfähigkeit durchgesetzt hat. •Daß ein vorübergehende Zahlungsstockung keine Zahlungsunfähigkeit begründet, braucht im Gesetzestext nicht besonders zum Ausdruck gebracht werden; es versteht sich von selbst, daß ein Schuldner, dem in einem bestimmten Zeitpunkt liquide Mittel fehlen - etwa weil eine erwartete Zahlung nicht eingegangen ist -, der sich die Liquidität aber kurzfristig wieder beschaffen kann, im Sinne der Vorschrift “ in der Lage ist, die fälligen Zahlungspflichten zu erfüllen”. Würde im Gesetzestext ausdrücklich verlangt, daß eine “andauernde” Unfähigkeit zur Erfüllung von Zahlungspflichten vorliegt, so könnte dies als Bestätigung der verbreiteten Neigung verstanden werden, den Begriff der Zahlungsunfähigkeit stark einzuengen, etwa auch eine über Wochen oder gar Monate fortbestehende Illiquidität zur rechtlich unerheblichen Zahlungsstockung zu erklären. Eine solche Auslegung würde das Ziel einer rechtzeitigen Verfahrenseröffnung erheblich gefährden. Wenn eindeutig ist, daß nur eine vorübergehende Illiquidität vorliegt, kann und wird sich der Schuldner durch einen Bankkredit neue flüssige Mittel beschaffen; gelingt ihm dies nicht, ist es in aller Regel für die Gläubiger nachteilig, wenn die Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinausgezögert wird.•Ebensowenig empfiehlt es sich, im Gesetz vorzuschreiben, daß die Unfähigkeit zur Zahlung einen “wesentlichen Teil” der Verbindlichkeiten betreffen muß; auch hier ist selbstverständlich, daß ganz geringfügige Liquiditätslücken außer Betracht bleiben müssen, und auch hier muß bisherigen Tendenzen zu einer übermäßig einschränkenden Auslegung des Begriffs der Zahlungsunfähigkeit entgegengewirkt werden. Insbesondere erscheint es nicht gerechtfertigt, Zahlungsunfähigkeit erst anzunehmen, wenn der Schuldner einen bestimmten Bruchteil der Gesamtsumme seiner Verbindlichkeiten nicht mehr erfüllen kann.•Absatz 2 Satz 2 begründet für den Fall der Zahlungseinstellung eine widerlegliche Vermutung für den Eintritt der Zahlungsunfähigkeit. Die Vorschrift lehnt sich an § 102 Abs. 2 KO an.
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 5
Überschuldung, § 19 InsO
(1) „Bei einer juristischen Person ist auch die Überschuldung Eröffnungsgrund“.
(2) „Überschuldung liegt vor, wenn das Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt. Bei der Bewertung des Vermögens des Schuldners ist jedoch die Fortführung des Unternehmens zugrunde zu legen, wenn diese nach den Umständen überwiegend wahrscheinlich ist.“
(3) „Ist bei einer Gesellschaft ohne Rechtspersönlichkeit kein persönlich haftender Gesellschafter eine natürliche, so gelten die Absätze 1 und 2 entsprechend. Dies gilt nicht, wenn zu den persönlich haftenden Gesellschaftern eine andere Gesellschaft gehört, bei der ein persönlich haftender Gesellschafter eine natürliche Person ist.“
Liegt vor, wenn das Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt Vermögensbewertung durch Gegenüberstellung von Aktiva / Passiva zu einem Stichtag Überschuldungsbilanz:
(1) Fortbestehungsprognose bis Ende des nächsten Geschäftsjahres (IDW-Prüfungsstandard FAR 1/1991 ):
(2) Wenn Fortführung „überwiegend wahrscheinlich“
(3) Voraussetzung: plausible Planung
(4) Sonst: Vermögen zu Liquidationswerten
Bei negativem Ergebnis: Überschuldung
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 6
Denkbare Zwecke von Insolvenzverfahren
Haftung für Verbindlichkeiten
Befriedigung der Gläubiger
Durchsetzung von Sicherungsrechten
Abwicklung von Unternehmen
Sanierung von Unternehmen oder Unternehmensträgern
Entschuldung von Menschen
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 7
Verfahrensarten der Insolvenzordnung
„Normales“ Insolvenzverfahren,
§§ 11 – 216 InsO
Regeltyp, entspricht Konkursverfahren
Insolvenzplanverfahren, §§ 217 ff. InsO
Sanierungs- oder Abwicklungsverfahren für
Unternehmen; entspricht Vergleichsverfahren
Eigenverwaltung unter Aufsicht eines
Sachwalters, §§ 270 ff. InsO
Kleininsolvenzverfahren mit Restschuldbefreiung unter Aufsicht eines
Treuhänders, §§ 286 ff. InsO Verbraucherinsolvenzverfahren unter Aufsicht
eines Treuhänders, §§ 304 – 310 InsO Stundungsverfahren,
§ 4 a InsO iVm §§ 115, 120 ZPO
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 8
Voraussetzungen eines Insolvenzantrags
Insolvenzfähigkeit,
§ 11 InsO
Natürliche Personen Juristische Personen Gesellschaften ohne
Rechtspersönlichkeit
(§ 93 InsO)
Nicht:
Bund, Land und
juristische Personen
des öffentl. Rechts
(§ 12 InsO)
Antragsberechtigte
Personen
Schuldner Gläubiger Vertretungsorgan bei
juristischen Personen,
§ 15 InsO Antragspflicht bei
inländischen jur.
Personen (Gesell-
schaften)
Antragsprinzip
Nur auf Antrag,
§ 13 Abs. 1 InsO Amtsgericht Formlos (UdG) Vorbereitung
erforderlich Verfahrens-
absprachen?
Antragsrücknahme
Bis zur Verfahrens-
eröffnung oder
rechtskräftiger Ab-
weisung des Antrags
möglich, § 13 Abs. 2
InsO
Insolvenz des Mandanten
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 9
Amtsgericht Münster
Richterlicher Geschäftsverteilungsplan für das Jahr 2001- auszugsweise -
Dezernat XLII -- Abt. 70, 77, 85
1. Verfahren nach der InsolvenzordnungAbteilung 70, Turnuszahl 5,Abteilung 77, Turnuszahl 5,Abteilung 85, Turnuszahl 5,
2. die Vertretung bei Verhinderung des zuständigen Richters im Dezernat XLII
Richter: Richter am Amtsgericht Lücke
(s. auch Dezernat XII a)
Vertr. zu l.: der für das Dezernat XLIV zuständige Richter (z. Zt. RaAG Brockschmidt)
Vertr. zu 2. s. Abschnitt F
Dezernat XLIIIa Abt. 9 (Nr. 2) Abt. 71, 73, 78, 86 (N r. 1. )
1. Verfahren nach der Insolvenzordnung
Abteilung 71, Turnuszahl 5,Abteilung 73, Turnuszahl 5,Abreilung 78, Turnuszahl 5,Abteilung 86, Turnuszahl 1,
2. die auslaufenden Konkurs- und Vergleichssachen,
3.die Vertretung bei Verhinderung des zuständigen Richters in den Dezernaten XLIV ,XIVa undXLVIIa
Richter: Richter am Amtsgericht Schmittmann
Vertr. zu 1 und 2.: der für das Dezernat XLII zuständige Richter (z. Zt. RaAG Lücke)Vertr. zu 3. : s. Abschnitt F
Dezernat XLIV - Abt. 74, 79, 84, 87
1. Verfahren nach der Insolvenzordnung
Abteilung 74, Turnuszahl 5,Abteilung 79, Turnuszahl 5,Abteilung 84, Turnuszahl 5,Abteilung 87, Turnuszahl 5,
2. die Vertretung bei Verhinderung des zuständigen Richters in den Dezernaten XLI und XII a.
Richter: Richter am Amtsgericht Brockschmidt(siehe auch Dez. XIV a)
Vertr. zu 1.: der für das Dezernat XLIII zuständige Richter (z. Zt. RaAG Schmittmann)Vertr. zu 2.: s,. Abschnitt F
Dezernat XLV a - Abt. 75, 80, 82
1. Verfahren nach der Insolvenzordnung
Abteilung 75, Turnuszahl 5,Abteilung 80, Turnuszahl 5, Endziffern 6-0Abteilung 82, Turnuszahl 5,
2. die Vertretung bei Verhinderung des zuständigen Richters im Dezernat XLVI a
Richter: Richterin am Amtsgericht Erhart
Vertr. zu l.: der für das Dezernat XLVI a zuständige Richter (z. Zt. RaAG Dr. Bock)Vertr. zu 2.: s. Abschnitt F
Dezernat XLVI a - Abt. 72, 80, 81
1. Verfahren nach der Insolvenzordnung,
Abteilung 72, Turnuszahl 5,Abteilung 80, Turnuszahl 5, Endziffern 1-5,Abteilung 81, Turnuszahl 5,
2. die Vertretung bei Verhinderung des zuständigen Richters im Dezernat XLV a
Richter: Richterin am Amtsgericht Dr. BookVertr. zu 1.: der für das Dezernat XLV a zuständige Richter(z. Zt. RaAG Erhart)Vertr. zu 2. s. Abschnitt F
Geschäftsverteilungsplan
Insolvenz des Mandanten
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 10
Insolvenzbekanntmachungen
www.insolvenzbekanntmachungen.de
Insolvenz des Mandanten
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 11
Vorteile
Informationsgewinnung Chancengleichheit Mietverhältnis Sicherheiten „Wettbewerb“
Nachteile
Zahlungsverbote Kosten (§§ 37, 50 GKG) (Krisen)anfechtung
Insolvenzantrag
Insolvenz des Gegners
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 12
Forderungsanmeldung
Zur Tabelle beim Insolvenzverwalter Form / Vollständigkeit Frist: keine Ausschlussfrist Kostenbeitrag 13 €
Titelwirkung bei Feststellung Grundlage für Stimmrecht und Verteilung Feststellungsklage nur bei endgültigem
Bestreiten
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 13
Anfechtung
Benachteiligung
Vorsatz
§ 133 InsO
Unentgeltlich
§ 134 InsO
Krise
§§ 130, 131
§ 132 InsO
Gesellschafts
Recht
§ 135 InsO
§ 136 InsO:
Stille Ges.
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 14
Benachteiligung
Unmittelbare
= mit Vornahme der angefochtenen
Rechtshandlung
§ 133 II InsO: Vertrag mit Nahestehenden § 132 I InsO: - Nr. 1: 3 Monate- Nr. 2: nach Antrag
Mittelbare
= Kausales Geschäft +
Sonstige Umstände
Verkürzt, vereitelt, erschwert, gefährdet, verzögert
Weggabe verwertbaren Vermögens Nicht: - Arbeitsleistung (aber § 850 h ZPO)
- Erwerbschancen (arg. § 517 BGB)
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 15
Insolvenzanfechtung
Rückwirkung
ab Antrag
§§ InsO Anfechtungstatbestand Zusätzliche
Umstände
10 Jahre § 133 Abs. 1
§ 135 Nr. 1
Vorsätzliche Gläubigerbenachteiligung
Besicherung kapitalersetzender Darlehen
Kenntnis des Vorsatzes
./.
4 Jahre § 134 Abs. 1 Unentgeltliche Leistung ./.
2 Jahre § 133 Abs. 2 Unmittelbare Gläubigerbenachteiligung durch Verträge mit Nahestehenden, § 138
Kenntnis des Vorsatzes
wird vermutet
1 Jahr § 135 Abs. 2 Befriedigung kapitalersetzender Darlehen ./.
3 Monate § 130 I Nr. 1 Kongruente Deckung bei Zahlungsunfähigkeit Zahlungsunfähigkeit und Kenntnis davon
§ 131 I Nr. 2 Inkongruente Deckung bei Zahlungsunfähigkeit ./.
§ 131 I Nr. 3 Inkongruente Deckung Kenntnis der Benachteiligung
§ 131 II 2 Inkongruente Deckung ggü. Nahestehenden Kenntnis der Benachteiligung wird vermutet
§ 132 I Nr. 1 Unmittelbar benachteiligende Rechtshandlung Zahlungsunfähigkeit + Kenntnis
1 Monat § 131 I Nr. 1
§ 88
Inkongruente Deckung
Sicherung durch ZV
./.
./.
Nach Antrag § 130 I Nr. 2
§ 132 I Nr. 2
§ 131 I 1
§ 88
Kongruente Deckung
Unmittelbar benachteiligende Rechtshandlung
Inkongruente Deckung
Sicherung durch ZV
Kenntnis Eröffnungsantrag oder
Kenntnis Zahlungsunfähigkeit
./.
./.
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 16
Krisenanfechtung
Kongruente Deckung (§ 130 InsO)
Sicherung oder Befriedigung
- bis zu 3 Monate vor Antragstellung bei Zahlungsunfähigkeit und Kenntnis davon (Nr. 1)
- nach Antragstellung bei Zahlungsunfähigkeit und Kenntnis davon oder von Antragstellung (Nr. 2) Forderung fällig Gläubiger hat Anspruch
Inkongruente Deckung (§ 131 InsO)
Sicherung oder Befriedigung
- im letzten Monat vor oder nach Antragstellung (Nr. 1)
- bis zu 3 Monate vor Antragstellung bei Zahlungsunfähigkeit (Nr. 2)
- bis zu 3 Monate vor Antragstellung bei Kenntnis von Gläubigerbenachteiligung (Nr. 3) Forderung nicht fällig Gläubiger hat keinen durchsetzbaren Anspruch nicht hinsichtlich der Art oder nicht zu der Zeit
Ausnahme: Bargeschäft (§ 142 InsO) – es sei denn: Vorsatz
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 17
Anfechtung von Anwaltshonoraren- BGH, Urt. v. 18. Juli 2002 -
01.10.1996 Gemeinschuldnerin beauftragt Rechtsanwalt mit Sanierung
Pauschalhonorar: 63.250 DM
30.07.1997 Fälligkeit Honorar
20.09.1997 Scheitern Sanierungsbemühungen
22.09.1997 Honorarzahlung
23.09.1997 Konkursantrag, später: Verfahrenseröffnung
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 18
Vorsatzanfechtung - BGH, Urt. v. 17. Juli 2003
Kläger:
Verwalter
der F-GmbH
Beklagter:
Finanzamt
Rückzahlung Steuern
25.4.-07.11.2000
12./18.04.2000 Mitteilung über Zahlungsunfähigkeit
18.04.2000 Ratenzahlungsvereinbarung
(50.000 DM sofort / 12.500 DM Mai, Juni, Juli / Rest August 2000)
25.04.2000 Zahlung 50.000 DM
20.05.2000 Zahlung 12.500 DM
01.08.2000 Pfändungsverfügung
09.08.2000 Vollstreckungsaufschub unter Bedingung, ab 15.9. mtl. 7.000 DM für
Steuerschulden der Schuldnerin + 3.000 DM für pers. Steuerschulden
des Geschäftsführers
15.09.2000 Zahlung 10.000 DM
07.11.2000 Zahlung 7.000 DM
01.02.2001 Insolvenzantragstellung
01.05.2001 Eröffnung Insolvenzverfahren
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 19
Haftung und Strafe
Haftung
Vertrag Vertrag zugunsten Dritter Delikt
- Insolvenzverschleppung,- Bankrott, §§ 283 ff StGB- Untreue, Betrug, §§ 266, 263 StGB- § 826 BGB
§ 26 Abs. 3 InsO, Massekosten §§ 92, 93 InsO Durchgriffshaftung, insbes.
Existenzvernichtungshaftung(BGH „KBV“ Urt. v. 24.06.2002, BGH Urt. v. 14.12.2004)
Insolvenzstraftaten
Insolvenzverschleppung
§§ 148 GenG; 401 AktG; 84
GmbHG, 130 a,b; 177a HGB
§§ 283 ff. StGB
Bankrottstraftaten:
Beiseiteschaffen, Verheimlichen,
Unbrauchbarmachen, Verlust-
/ Spekulations-/Differenzgeschäfte
§ 283 c,d: Gläubiger- /Schuldner-
begünstigung
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 20
Strafbare Beihilfe und Beraterhaftung
Strafbare Beihilfe zur Insolvenzverschleppung
§ 27 StGB:
Beihilfe = Hilfe leisten zu vorsätzlicher Tat Beihilfehandlungen:
Rat, Unterlassen, Bestärken, psychische Beihilfe Typischer Teilnehmerkreis:
Berater (RAe, Steuerberater, WP, Notar etc.) Beihilfe eines Beraters:
Berater kennt Strafgeneigtheit seines Mandanten
und weiß, dass seine Beratung die Tat fördertParallelfall Steuerhinterziehung: Bankenfall,
BGH Urt. v. 01.08.2000 Kausalität
Zivilrechtliche Beraterhaftung
§ 840 BGB iVm § 823 Abs. 2 BGB Spannungsfeld:
Aufklärung über Pflicht zur Insolvenzantragstellung
und Interesse des Mandanten an Unternehmens-
sanierung BGH (Urt. v. 26.10.2000, NJW 2001, 517):
Beabsichtigt der Mandant eine rechtlich bedenkliche
Maßnahme, muss sein Berater ihn auf die Rechts-
lage hinweisen und ihn über die bei Verstoß gegen
das Gesetz drohenden Risiken belehren. Unterlässt
er es, seinen Mandanten über die Insolvenzreife
seines Unternehmens und die Pflicht zur Insolvenz-
antragstellung aufzuklären, ist er dem späteren
Insolvenzverwalter zum Schadensersatz ver-
pflichtet.
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 21
Anwaltshaftung- BGH, Urt. v. 26.10.2000, NJW 2001, 517, 519 -
29.06.1993 Generalversammlung Genossenschaft
Überschuldung
Folgezeit Rechtsanwalt bemüht sich (115.000 DM)
Gemeinschuldnerin leistet Zahlungen
05.10.1996 Antrag auf Eröffnung Gesamtvollstreckung
Anwalt Honorarrückzahlung / Schadensersatz / Anfechtung
Vorstand Rückzahlung geleisteter Zahlungen (§§ 99 II, 34 II GenG)
Haftung Anwalt gegenüber Vorstand ?
Haftung der Beteiligten
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 22
Insolvenz des Rechtsanwalts
BGH: (Anwalt, Steuerberater), Notar
(Beschl. v. 22.3.2004, ZVI 2004, 247)
BVerfG: Notar
(Beschl. v. 28.4.2004, ZVI 2004, 297)
Einzelanwalt oder Sozius
Insolvenzplan
RSB-Verfahren
Verbraucherinsolvenz
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 23
Wege des vorgelegten Insolvenzplans
Schuldnerplan
(Verwalterplan)
Insolvenzgericht (Richter bis Eröffnung)
Prüft nach Maßgabe §§ 219 – 230
Zur Stellungnahme
(§ 232)
Gläubigerausschuß Betriebsrat
(Sprecherausschuß) Verwalter (oder Schuldner) IHK (etc.)
(1) Niederlegung von Plan und Stellungnahmen
(2) Erörterungs-/Abstimmungstermin (max. 1 Monat)
(3) Ladung mit Planabdruck
(4) Ggf. Verwertungsaufschub
§§ 235, 236: Erörterungstermin (nicht vor Prüftermin,
Verbindung möglich)
§ 241: Gesonderter Abstimmungstermin
(max. 1 Monat zw. Erörterungs- u. Abstimmungstermin)
§§ 248, 252: Bestätigung des Gerichts, Obstruktionsentscheidung
Bestätigungstermin
Planüberwachung
Zurückweisung
Rechtsanwalt Rolf Rattunde 24
Insolvenz natürlicher Personen
Außergerichtliche
SBR
Eigenantrag, § 305
+ RSB-Antrag, § 287
+ Stundungsantrag,
§ 4a
Gerichtliche SBR
(fakultativ, § 306 I 2)
Eröffnung Aufhebung RSB Widerruf
RSB
§ 303
Belehrung, § 20 II
§ 305a
Berichts-u.
Prüfungs-
Termin
Insolvenz-
Verfahren
(§ 311)
Ankündigung
RSB (§ 291) oder
Versagung
(§ 290)
6 Jahre
Wohlverhaltens-
periode
48
Monats
raten
Auf-
hebung
Stun-
dung
1 Jahr
> 6 Monate