zwk jahresbericht07 20seiten · · 2018-04-22corporategovernance 4...
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W I R T S C H A F T S K A M M E R s
InhaltsverzeichnisImpressum Sind wir aktuell?
Editorial: Sind wir aktuell? 2–3
Tag der Zuger Wirtschaft 2008 3
Corporate Governance 4
Branchengruppe Industrie zu Besuch bei Siemens Building Technologies 5
RFID – Radio Frequency Identification 6
Energie in der Politik 7
Ja zur Revision des Steuergesetzes 8–9
Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung im Kanton Zug 9
Die neuen Mitglieder der Zuger Wirtschaftskammer stellen sich vor 10
Mitgliederbefragung 11
Im Gedenken an Hans Peter Schlumpf 11
Veranstaltung 5. IV-Revision 12
HerausgeberZuger WirtschaftskammerGubelstrasse 116300 ZugTel. 041 726 99 61Fax 041 726 99 [email protected]
LeitungElisabeth Arm,Ressort Kommunikation
GeschäftsstelleTanja Sü[email protected]
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DruckMulticolor Print6341 Baarwww.multicolorprint.ch
Auflage600 Exemplare
© Oktober 2008Zuger Wirtschaftskammer
Ist die Zuger Wirtschaftskammer den aktuellen
Herausforderungen gewachsen? Wie kann sie aktuell blei-
ben oder werden? Mit diesen Fragen setzte sich der
Vorstand der Zuger Wirtschaftskammer an einer ersten
Klausursitzung Ende August 2008 auseinander.
Basis für die Diskussionen bildete die Umfrage der Zuger
Wirtschaftskammer, die Ende 2007 bei den Mitgliedern
durchgeführt wurde und eine erfreuliche Resonanz erzeug-
te. Die Resultate wurden sorgfältig ausgewertet und flies-
sen nun in die Ausrichtung der Zuger Wirtschaftskammer
und in die Planung für das Jahr 2009 ein.
2
Die Resultate der Umfrage haben nicht nur Auswir-
kungen auf Programm und Aktivitäten der Zuger
Wirtschaftskammer. Zu prüfen ist auch, wie der Vor-
stand zusammengesetzt sein soll, um den Erwar-
tungen gerecht zu werden. Da der Vorstand an der
nächsten Generalversammlung neu zu bestellen sein
wird, ist auch diese Frage besonders aktuell. Der Vor-
stand wird sich mit diesem Thema an einem weiteren
Treffen auseinandersetzen.
Alle diese Aktivitäten dienen demselben Zweck: Die
Zuger Wirtschaftskammer soll ihre Mitglieder wirksam
vertreten und gleichzeitig deren Bedürfnisse und
Erwartungen an eine Wirtschaftsorganisation weitge-
hend erfüllen.
Wir wollen aktuell bleiben, lesen Sie dazu die vorlie-
genden dritten «GetNews» der Zuger Wirtschafts-
kammer.
Dr. Hajo Leutenegger
Präsident
Zuger Wirtschaftskammer
3
Die aktuellsten Ergebnisse unserer letztjährigen Mitglie-
derbefragung und die erst begonnene Legislaturperiode
im Kantonsrat bildeten Basis für das Leitthema des Tags
der Zuger Wirtschaft 2008 vom 7. April 2008, nämlich
«Die Zuger Parteien und die Zuger Wirtschaft, eine star-
ke Formel?»
Die Mitglieder der Zuger Wirtschaftskammer orten für
die Wirtschaftsregion Zug einen klaren Handlungsbedarf
in den Bereichen «Bedrohung des Steuerstandorts
Zug», «Verbesserung der Verkehrs- und Strasseninfra-
struktur» und «Mangel an qualifizierten Arbeitskräften».
Unter professioneller Leitung diskutierten Vertreter der
Alternativen, CVP, FDP, Grünliberalen, SP und SVP
zusammen mit Hajo Leutenegger, Präsident der Zuger
Wirtschaftskammer, den sich daraus ergebenden kon-
kreten Handlungsbedarf.
Obwohl gerade in unserem kleinräumigen Kanton Zug
die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik ins-
gesamt recht gut funktioniert, zeigte diese Veranstal-
tung, dass sich die Wirtschaft stärker für die Politik
interessieren und vermehrt geeignete Leute in die Politik
delegieren sollte. Ein regelmässiger institutionalisierter
Gedankenaustausch zwischen Exponenten der Zuger
Wirtschaftskammer und Vertretern aller politischen
Parteien des Kantons Zug könnte dabei – in Ergänzung
zu den bereits bestehenden und etablierten Kontakten
zu den übrigen Wirtschaftsverbänden des Kantons Zug
– ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.
Alain B. Fuchs
Verantwortlicher Ressort Standort
Zuger Wirtschaftskammer
Tag der Zuger Wirtschaft 2008
Steuervorteil des Kantons Zug in Gefahr (EU, NFA)
Ungenügende Strasseninfrastruktur
Mangel an qualifizierten Arbeitskräften
Sinkende Qualität des Wohn- und Lebensraums
Überalterung der Gesellschaft (damit verb. Gesundheits-
/Altersvorsorgekosten)
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Welche Themen werden die wirtschaftliche
Entwicklung der Region Zug besonders stark
beeinflussen?
4
Das Thema Corporate Governance ist nicht neu. Die Grundfragen der Leitung und
Überwachung eines Unternehmens aus der Sicht der Interessenlagen der verschie-
denen Anspruchsgruppen (Stakeholder) haben gerade in den letzten Wochen erneut
eine sehr grosse Aktualität erlangt. Die Gründe dafür liegen – nebst der globalen
Finanzkrise – in der stärkeren Sensibilisierung der Öffentlichkeit gegenüber Gross-
unternehmen sowie in den gestiegenen Ansprüchen der Kapitalmärkte, aber auch
im Bemühen der Unternehmen, ein ausgewogenes und effektives Zusammenspiel
zwischen ihren obersten Funktionen und Organen zu finden. Dazu kommen Ge-
setzesänderungen wie die Revision des Aktienrechts, das per 1. Januar 2008 in
Kraft getreten ist. Diese Themen beschäftigen nicht nur Grossunternehmen; nein,
Corporate Governance
auch kleinere und mittlere Unternehmen müssen ihre Corporate Governance per-
manent kritisch überprüfen.
Eine angemessene Corporate Governance ist Grundvoraussetzung für ein gesundes
und erfolgreiches Unternehmen. Sie gibt den Ton an für das Geschäftsverhalten und
den Auftritt des Unternehmens – sowohl intern als auch extern. Auch die Anleger
machen ihre Investitionsentscheidungen mehr und mehr vom Entwicklungsstand
der Corporate Governance eines Unternehmens abhängig. Deshalb: Eine periodi-
sche und bewusste Auseinandersetzung mit den vielfältigen Risiken in der Unter-
nehmung und das Ergreifen von geeigneten Massnahmen gehören zu den wichtigs-
ten Aufgaben von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung.
Die Zuger Wirtschaftskammer führt am 28. Oktober 2008 eine Veranstaltung zum
Thema Corporate Governance durch. Die Morgenveranstaltung richtet sich vor allem
an Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder von KMU. Nebst einem Über-
blick über die gesetzlichen, statutarischen und reglementarischen Anforderungen
geht es um die Klarstellung von Aufgaben und die Haftung nach dem aktuellen und
dem voraussichtlich revidierten Aktienrecht. Zum Schluss erwarten wir vom erfah-
renen Referenten, Prof. Dr. Roland Müller, Empfehlungen zur Optimierung des VR-
Managements und zur Vermeidung von möglichen Verantwortlichkeitsklagen.
Wir freuen uns sehr, Sie am 28. Oktober 2008 zu begrüssen. Werden auch Sie
fit(ter) in Corporate Governance.
Andreas Langenegger
Vorsitzender Branchengruppe Dienstleistung
Zuger Wirtschaftskammer
Corporate Governance
Im Sinne einer Organisationsregelung
Spitzenverfassung der Unternehmensführ-
ung, d.h. sachgerechte Festlegung der Auf-
gaben und die zweckmässige Strukturierung
bzw. Zusammensetzung der obersten
Leitungsorgane
Verhältnis der obersten Leitungsorgane zu
den Aktionären und zu allen unternehmens-
relevanten Anspruchsgruppen (Shareholder
Value und Stakeholder Value)
…hat Einfluss auf innere Haftung (Leitung, Organisation, Finanzen etc.)
…hat Einfluss auf äussere Haftung (Strafrecht, Steuerrecht, Vertragsbeziehungen zu Dritten,
Sozialversicherungsrecht etc.)
Im Sinne einer Organisationsbeziehung
Quelle: Prof. Dr. Roland Müller
Branchengruppe Industrie zu Besuch bei Siemens Building Technologies
Traditionell finden die Arbeitssitzungen der Branchen-
gruppe Industrie bei Mitgliedsfirmen statt. Neben Infor-
mationen der Zuger Wirtschaftskammer und dem Net-
working der Teilnehmenden wird die Veranstaltung ge-
nutzt, um sich bei einem Mitglied über neuste Entwick-
lungen im Unternehmen zu informieren.
Am 22. September 2008 trafen sich die Mitglieder der
Branchengruppe Industrie der Zuger Wirtschaftskammer
zur zweiten Arbeitssitzung 2008 bei der Siemens Build-
ing Technologies (SBT).
Nach einer kurzen Einführung über die Tätigkeitsfelder
der SBT informierte Peter Löffler, Vice President Research
& Development, kompetent über die Trends in der intelli-
genten Videoüberwachung.
Intelligente Videoüberwachung (kurz VCA vom engli-
schen Video Content Analysis) soll in erster Linie dazu
dienen, Sicherheitspersonal auf mögliche Gefahrensitua-
tionen hinzuweisen.
Heute sind wir mit einer stetig wachsenden Anzahl von
Kameras konfrontiert. Eine zeitnahe Überwachung dieser
Kamerabilder ist nicht mehr möglich. Das Durchsehen
aller Sequenzen und das manuelle Suchen nach Hinwei-
sen oder Tätern ist zwar recht erfolgreich, der Aufwand
5
Peter Löffler bei seinen Ausführungen
Mitglieder der Branchengruppe Industrie
beim Networken
aber gross. Hier setzt VCA an. Statt Menschen sucht eine Software nach bestimmten
Gegebenheiten in den Kamerabildern. Potenzielle Gefahren sollen mit VCA vorselektiert
und die Aufzeichnung und Auswertung entsprechend gesteuert werden.
Anschliessend demonstrierte Markus Späni, Head Application Management, auf ein-
drückliche Art und Weise die verschiedenen Technologien der Branderkennung.
Die Aufgabe einer automatischen Brandmeldeanlage besteht darin, einen Brand im
Frühstadium zu erkennen, zu alarmieren und die vorprogrammierten Steuerfunktio-
nen zu aktivieren. Dabei spielen die Brandmelder eine zentrale Rolle – sie erkennen
den Brand und melden dies der Zentrale.
Moderne Brandmelder reagieren auf verschiedene Brandkenngrössen wie Rauch,
Gase, Wärme und Strahlung und ermöglichen eine gezielte Einstellung des Melder-
verhaltens. Durch die intelligente Auswertung und Verknüpfung der Sensorsignale
sind die Brandmelder in der Lage, Brände von Täuschungsgrössen wie Dampf oder
Rauch von Zigaretten zu unterscheiden.
Somit erfüllen moderne Brandmeldeanlagen die an sie gestellte Aufgabe: Schadens-
minimierung durch sichere und frühzeitige Branddetektion.
Die nächste Arbeitssitzung der Branchengruppe Industrie findet am 25. November
2008 statt. Reservieren Sie sich schon heute diesen Termin.
Martin Schaer
Vorsitzender Branchengruppe Industrie a. i.
Zuger Wirtschaftskammer
6 RFID – Radio Frequency Identification
Am 5. Juni 2008 lud die Branchengruppe Handel der Zuger Wirtschaftskammer
zur Veranstaltung «RFID – Radio Frequency Identification: Bringt diese moder-
ne Technologie die Revolution in Logistik und Verkauf?»
RFID – Radio Frequency IDentifiction (Engl. für Funk-Erkennung)
ist eine Methode, um Daten berührungslos und ohne Sichtkontakt
lesen und speichern zu können.
Die RFID-Technologie findet heute in immer mehr Bereichen und Branchen An-
wendung. Oft ist die Logistik jedoch ein Haupteinsatzgebiet von RFID, so z. B.
für die Tierkennzeichnung, für die Identifizierung von Nummernschildern im
Strassenverkehr, für das Waren- und Bestandesmanagement in Bibliotheken
sowie für die Warenbewirtschaftung in der Bekleidungsindustrie.
Heinz Graf von EPCglobal GS1 Schweiz erklärte, welche globalen Standards es
für RFID gibt und welches der Unterschied zum Barcode ist. Er erörterte Bei-
spiele aktueller Anwendungen und zeigte auf, wie RFID funktioniert. Die heuti-
gen Technologien erlauben es, die Waren global zu verfolgen, zu managen und
zu verwalten.
Anschliessend erläuterte Prof. Dr. Andreas Stockert am Beispiel der Charles
Vögele die Beschaffungswege und Logistik-Kette für Kleidungsstücke von Asien
nach Europa. Die grössten Vorteile generiert RFID in den Filialen (z. B. Verfüg-
barkeit der nachgefragten Artikel im richtigen Laden). 50% der Vorteile sind
prozessgetrieben und 50% RFID-getrieben, wobei hier bloss 20% auf Logistik,
aber 80% auf die Filiale entfallen.
Beim dritten Referat stand die praktische Anwen-
dung der RFID-Technologie im Verkauf im Vorder-
grund. Uwe Quiede, RFID-Projektleiter der Kaufhof
Warenhaus AG, Köln, sprach über die Herausfor-
derungen für den Handel, über die kundenbezoge-
nen Massnahmen (z. B. intelligenter Spiegel, intelli-
gente Umkleide etc.) im Verkaufslokal, über die
mitarbeiterbezogenen Aspekte sowie das Reporting.
Die RFID-Technik funktioniert und wird heute in ver-
schiedenen Bereichen eingesetzt. Zukünftig geht es
darum, das Einsatzpotenzial noch stärker zu eruie-
ren und eine konsequente Umsetzung in den Pro-
zessen voranzutreiben. Eine grosse Herausforderung
stellt die Anwendung in den Verkaufsgeschäften dar,
weil Kunden und teilweise auch die Mitarbeitenden
mit der RFID-Technik noch überfordert sind.
Robert Lüthi
Vorsitzender Branchengruppe Handel
Zuger Wirtschaftskammer
Quelle: Kaufhof Warenhaus AG
7Energie in der Politik
Energie ist zweifellos ein bedeutender Wirtschaftsfaktor,
für die Volkswirtschaft als Ganzes, für produzierende
Betriebe im Besonderen. In jüngster Zeit wird stärker
deutlich, dass die Schweiz energetisch keineswegs auto-
nom ist. Die Tatsache, dass wir bei Öl und Erdgas von
den Produzenten nah und fern, beim Energietransport von
den umliegenden Ländern abhängig sind, haben wir so
lange verdrängt, wie diese Produkte im Überfluss günstig
zu haben waren. Beim Strom konnte die Schweiz dank
hohem Inlandanteil lange von günstigen Preisen profitie-
ren. Doch auch hier ist die Versorgungsautonomie längst
Geschichte, da der Verbrauch zunimmt, die Schweiz aber
wie ganz Europa weder genügend Kraftwerke ersetzt,
noch die notwendige zusätzliche Produktionskapazität
bereitstellt. Ganz zu schweigen vom Leitungsbau, der den
sicheren und zuverlässigen Transport der zunehmenden
Energiemengen ermöglichen soll. In einer derartigen
Mangelsituation steigen die Preise. Treiber ist der Preis für
Öl, da viele Kraftwerke in Europa ölgefeuert sind. Und auf
den Ölpreis haben wir keinen Einfluss.
Der kontinentale Strommarkt ist längst geöffnet, wie von
der Wirtschaft gefordert. Da lässt sich unser Schweizer
Strom gewinnbringend ins Ausland verkaufen, weit über
dem Preisniveau, das im bisherigen Schweizer Gross-
handel üblich war. Hier spielt nun der Markt, auch wenn
uns dies zurzeit nicht nur freut und es volkswirtschaftlich
durchaus hinterfragt werden kann. Immerhin ist die
Stromproduktion unseres Landes mehrheitlich im Besitz
der öffentlichen Hand, vor allem der Kantone.
Gewinn oder Standortvorteil?
Wir dürfen nicht einfach fehlende Kraftwerksbauten
beklagen, ohne deren enormen Investitionsbedarf anzu-
erkennen. Energie erhält (wieder) einen Wert. Wir soll-
ten uns aber auch überlegen, wie wir die nach wie vor
bedeutende Inlandstromproduktion vermehrt im
Interesse des Industriestandorts Schweiz nutzen.
Politische Hauruck-Methoden sind dazu kaum tauglich.
Das investitionsreiche Energiegeschäft lässt sich nicht im
legislatorischen Vierjahres-Rhythmus bewältigen. Dazu
braucht es eine langfristige Ausrichtung, die von der
Politik und der Schweizer Energiewirtschaft gemeinsam
getragen werden muss, ganz besonders im Stromsektor.
Die aktuellen Strompreise sind wohl kaum ein Standort-
nachteil der Schweiz, sondern eine Angleichung an den
europäischen Markt. Die massiven Preiserhöhungen las-
sen aber bisherige Standortvorteile schwinden, was sich
dramatisch auswirken kann.
Fast als Nebeneffekt, aber nicht ohne Zusammenhang,
bewirkt nun gleichzeitig die Öffnung des schweizerischen
Strommarkts weitere Kostensteigerungen. Für die Markt-
öffnung sind hohe Forderungen an die Elektrizitätsversor-
gung gestellt worden, sowohl für den Inlandmarkt wie
auch im europäischen Verbund (der zu einer hohen Ver-
sorgungssicherheit beiträgt).
Die Beurteilung der daraus resultierenden überraschend
hohen Abgeltungen ist nun Sache des neu geschaffenen
Regulators ElCom. Es wäre aber zu einfach, die höheren
Strompreise nur mit der Marktöffnung zu begründen. Nicht
zu vergessen ist, dass die eigentlichen Stromkosten für die
Verbraucher nicht unwesentlich durch weitere Abgaben wie
Einspeisevergütung für erneuerbare Energie, Konzessions-
gebühren usw. erhöht werden.
Nicht zuletzt noch einen Blick auf Zug: Die neuen Strom-
preise entsprechen dem Niveau des Jahres 2000, zuvor
waren sie höher. Da die Tendenz sinkend war, fand damals
kaum jemand die Preise zu hoch.
Dr. Hajo Leutenegger
Präsident
Zuger Wirtschaftskammer
8
Um was geht es?
Mit 56:19 Stimmen hat der Kantonsrat am 29. Mai 2008 eine Änderung des Zuger
Steuergesetzes beschlossen. Dagegen haben linke Kreise das Referendum ergriffen,
weshalb am 30. November 2008 das Volk über die Vorlage entscheiden muss.
Bereits im Rahmen der ersten Teilrevision im Jahr 2006 hatte der Regierungsrat ein
zweites Revisionspaket in Aussicht gestellt, um bundesrechtliche Vorgaben ins kantonale
Recht umzusetzen. Ein massgebender Teil der Vorlage betrifft daher notwendige An-
passungen des Zuger Steuergesetzes an das übergeordnete Bundesrecht. So hat das
Parlament Korrekturen der Steuerbelastung beschlossen, die sowohl den zukünftigen
Mehrkosten durch den NFA Rechnung tragen, als auch den internationalen und interkan-
tonalen Steuerwettbewerb berücksichtigen.
Ja zur Revision des Steuergesetzes!
Aus Sicht der Zuger Wirtschaftskammer ist die geplante Revision des Zuger Steuerge-
setzes ein unabdingbarer Schritt zur Erhaltung und Stärkung eines attraktiven und kon-
kurrenzfähigen Wirtschafts- und Unternehmensstandorts.
Was bringt die Revision des Steuergesetzes?
Für Unternehmer, Aktionäre und Gewerbebetriebe:
• Senkung der Gewinnsteuer: Nachdem der Kanton Zug für Gesellschaften im interna-
tionalen Vergleich in der Vergangenheit jahrelang eine Spitzenposition belegt hat, ist
er in jüngster Zeit merklich zurückgefallen. In der Vorlage ist deshalb eine Reduktion
des Gewinnsteuersatzes in zwei Schritten bis 2011 von heute 7% auf 6,5% vorgese-
hen.
• Milderung der wirtschaftlichen Doppelbelastung: Der Kanton Zug hinkt mit der gel-
tenden Teilbesteuerung von 70% der Entwicklung in den anderen Kantonen deutlich
nach. Während gewisse Kantone (GL, SZ, NW, AG, UR) für Dividenden eine
Teilbesteuerung zwischen 20% und 40% vorsehen, hat sich die Mehrheit der Kantone
für eine Teilbesteuerung von 50% entschieden. Für den Kanton Zug ist neu eine
Teilbesteuerung (beim Einkommen und Vermögen) von ebenfalls 50% vorgesehen
(siehe Abbildung).
Quelle: Steuerverwaltung des Kantons Zug
100%
80%
60%
40%
20%
0%
GLSZ
AG URAI
OW NW SH LU GR TG SG BL AR SO BE ZH
ZG
2009
ZG
2007
Wirtschaftliche Doppelbelastung beim Einkommen (Stand Sommer 2008)
> Das Zuger Stimmvolk entscheidet am 30. November 2008 über die Revision des
Zuger Steuergesetzes.
> Die Vorlage sieht massvolle Steuererleichterungen vor.
> Die Zuger Wirtschaftskammer empfiehlt die Annahme der Gesetzesrevision.
KURZ & BÜNDIG:
BS VD VS NE GE JU FR TI
9Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung im Kanton Zug
Über 100 Personen besuchten am 14. Mai 2008 die von
der Zuger Wirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit
dem Gewerbeverband des Kantons Zug organisierte
Veranstaltung zum Thema «Verkehrs- und Mobilitäts-
entwicklung im Kanton Zug».
Externe Referenten und Vertreter der kantonalen Bau-
direktion zeigten die gesellschaftlichen Entwicklungen
und die Veränderungen im Kanton Zug auf. Seit 1960
hat sich die Bevölkerung im Kanton Zug verdoppelt, die
Arbeitsplätze haben sich gar verdreifacht. Ebenso hat
sich seit dieser Zeit das Mobilitätsverhalten der Bevöl-
kerung – Stichwort Freizeitgestaltung – deutlich verän-
dert.
Zwar hat der Kanton Zug in den letzten Jahren kräftig in
den öffentlichen Verkehr investiert. Neue Strassen wur-
den aber keine gebaut. Nebst vielen weiteren geplanten
grösseren und kleineren Projekten wurde das Projekt
«Tangente Zug/Baar», welches auch die bergseitigen
Gebiete direkt mit der Autobahn verbinden soll, durch
Vertreter der Baudirektion des Kantons Zug vorgestellt.
Mittels Fotomontagen wurden die verschiedenen geplan-
ten flankierenden Massnahmen wie z. B. Schutz der
Wohnungsgebiete durch Erddämme aufgezeigt.
Der Nachholbedarf im Strassenbau war bei den
Quelle: Baudirektion des Kantons Zug
Teilnehmenden insgesamt unbestritten. Aber als Indivi-
duen sind wir «widersprüchlich». Wir wollen an ver-
kehrsberuhigter Lage wohnen, aber gleichzeitig immer
mobiler werden.
Alain B. Fuchs
Verantwortlicher Ressort Standort
Zuger Wirtschaftskammer
Knoten Süd/Weststrasse Tunnel Geissbüel
Anschluss Baar
Knoten Ägeristrasse
Für vermögende Steuerzahler:
• Senkung des Vermögenssteuersatzes: Es ist bekannt,
dass hohe Vermögenssteuersätze für vermögende
Personen einen erheblichen Standortnachteil bedeu-
ten. Neu sollen daher Vermögensteile über
CHF 600‘000.– nur noch mit 2 Promille anstatt mit
2,5 Promille belastet werden.
Für die Familien und den Mittelstand:
• Bei der Einkommenssteuer wird der Kinderabzug von
bislang CHF 8‘000.– um CHF 3‘000.– auf neu
CHF 11‘000.– erhöht.
• Die Reineinkommensgrenze beim Mieterabzug wird
von CHF 52‘000.– auf CHF 70‘000.– erhöht. Es werden
somit je nach familiärer und beruflicher Situation auch
Personen mit Bruttoeinkommen von CHF 80‘000.– bis
CHF 120‘000.– den Mieterabzug geltend machen kön-
nen.
• Es ist vorgesehen, dass Ehepaare bei der Vermögens-
steuer neu einen Abzug von CHF 200‘000.– (anstatt
CHF 160‘000.–) und Alleinstehende von CHF 100‘000.–
(anstatt CHF 80‘000.–) geltend machen können.
Dr. Frank Lampert
Verantwortlicher Ressort Steuern
Zuger Wirtschaftskammer
Geplante Linienführung Tangente Zug/Baar
Die neuen Mitglieder der Zuger Wirtschaftskammer stellen sich vor
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10
11Im Gedenken an Hans Peter Schlumpf
Am 22. Mai 2008 ist unser
Vizepräsident und Vor-
sitzender der Branchen-
gruppe Industrie, Hans
Peter Schlumpf, bei einem
Motorradunfall in Slowe-
nien tödlich verunglückt. Wir lernten Hans Peter als
äusserst aktives, engagiertes und vielseitiges Vorstands-
mitglied sehr schätzen.
Während Jahren hat er sich mit viel Enthusiasmus für
den Wirtschaftsplatz Zug eingesetzt und damit auch
das Verbandsleben massgeblich geprägt. Er hat sich
grosse Verdienste um die Zuger Wirtschaft erworben.
Wir werden Hans Peter Schlumpf für seine wertvolle
Arbeit stets in ehrenvollem Andenken behalten.
Nachfolgeregelung Hans Peter Schlumpf
Martin Schaer, Geschäftszweigleiter OEM HCS der
Siemens Building Technologies und bisher stellvertre-
tender Vorsitzender der Branchengruppe Industrie, hat
den Vorsitz der Branchengruppe Industrie ad interim
übernommen. Robert Berlinger, Kaufmännischer Direk-
tor der V-Zug AG, ist neu sein Stellvertreter. Aufgrund
des Todes von Hans Peter Schlumpf ist die Branchen-
gruppe Industrie nur noch mit einer Person im Vorstand
der Zuger Wirtschaftskammer vertreten. An der
Generalversammlung 2009 soll neben Martin Schaer
ein zusätzlicher Industrievertreter in den Vorstand
gewählt werden.
Verstärkung Ausschuss Branchengruppe
Industrie
Im September 2008 wählten die Mitglieder der Bran-
chengruppe Industrie Hans Marfurt, Geschäftsführer
der TRUMPF Maschinen AG, und Thomas Dubach,
Geschäftsführer der Komax AG, in den Ausschuss der
Branchengruppe Industrie. Wir gratulieren Hans
Marfurt und Thomas Dubach zur Wahl und wünschen
ihnen viel Freude und Erfolg bei der Ausschusstätig-
keit.
Mitgliederbefragung
Im Dezember 2007 führte die Zuger Wirtschafts-
kammer eine Befragung bei ihren Mitgliedern durch.
Die Ergebnisse wurden anlässlich des Tags der Zuger
Wirtschaft 2008 am 7. April 2008 präsentiert.
In der Zwischenzeit hat sich der Vorstand der Zuger
Wirtschaftskammer eingehend mit den Ergebnissen der
Mitgliederbefragung auseinandergesetzt. Es ist uns
wichtig, dass wir die Interessen der Mitglieder bei wirt-
schaftspolitischen Themen und bezüglich optimaler
Rahmenbedingungen in der Wirtschaftsregion Zug in
Zukunft noch wirkungsvoller vertreten können.
Um den Zufriedenheitsgrad bei Standortthemen und
bei den Leistungen der Zuger Wirtschaftskammer auch
in Zukunft messen zu können, haben wir entschieden,
die Befragung alle zwei Jahre durchzuführen. Nächst-
mals wird dies im Frühjahr 2010 der Fall sein.
Paul Suter
Vorstandsmitglied
Zuger Wirtschaftskammer
Zuger Wirtschaftskammer
Gubelstrasse 11
6300 Zug
Telefon 041 726 99 61
Fax 041 726 99 60
www.zwk.ch, [email protected]
Veranstaltung 5. IV-Revision
Seit 1. Januar 2008 ist die 5. IV-Revision in Kraft und
bereits melden sich erste Stimmen, die die Qualität der
Umsetzung bewerten. So ziehen vom «Schweizer
Arbeitgeber» befragte Unternehmer mehrheitlich eine
positive Bilanz. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen,
die unter anderem den fehlenden Kulturwandel bei den
IV-Stellen bemängeln.
Die IV betrifft uns als Unternehmer heute und in Zukunft.
Die Zuger Wirtschaftskammer will dazu auch einen
Beitrag leisten und hat prominente und kompetente
Referenten zu diesem Thema eingeladen. Wir wollen
Ihnen Beispiele aus der Praxis liefern, Ihnen unterschied-
liche Standpunkte aufzeigen, in die Zukunft schauen und
Themen wie Finanzierung und Entwicklung der IV ange-
hen.
Als Referenten haben bereits zugesagt: Rolf Lindenmann,
Direktor Ausgleichskasse/IV-Stelle Zug, Rolf Stocker,
Leiter Personal Emmi Schweiz AG. Ergänzen werden wir
diese Runde mit einem Praxisreferat eines KMU-
Vertreters.
Die anschliessende Podiumsdiskussion wird Bendicht
Luginbühl leiten. Als Gesprächsteilnehmer dürfen Sie
erwarten:
> Prof. Dr. Roland A. Müller, Mitglied der Geschäfts-
leitung Schweizerischer Arbeitgeberverband
> Colette Nova, geschäftsführende Sekretärin
Schweizerischer Gewerkschaftsbund
> Andreas Dummermuth, Leiter AHV-/IV-Stelle Schwyz
> Dr. Reto Wehrli, Nationalrat CVP Kanton Schwyz/
Mitglied der nationalrätlichen Kommission für soziale
Sicherheit und Gesundheit SGK
Reservieren Sie sich heute schon den 28. Januar
2009 ab 17 Uhr und erleben Sie einen Abend
voller Impulse!
Elisabeth Arm
Verantwortliche Ressort Human Resources
Zuger Wirtschaftskammer
W I R T S C H A F T S K A M M E R s