03.05.2009 1 culture fair intelligence test seminar: intelligenz- und leistungsdiagnostik leiter:...
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03.05.2009 1
Culture Fair Intelligence Test
Seminar: Intelligenz- und LeistungsdiagnostikLeiter: Dipl. Psych. Joachim WutkeReferentinnen: Miriam Schnorr, Paulina Boguska
203.05.2009
Gliederung
Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz
Culture Fair Intelligence Test CFT 3 CFT 1 CFT 2
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Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz Gruppenfaktormodell g-Faktor (gf(h)), der sich aus interkorrelierenden
Primärfaktoren ergibt
I. Fluid general intelligence (gf) - die Fähigkeit sich neuen Problemen oder Situationen anzupassen
II. Crystallized general intelligence (gc) - kumulative Effekte vorangegangenen Lernens
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Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz
503.05.2009
Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz Die fluide Intelligenz ist vor allem durch Figurale
Beziehungen, Gedächtnisspanne und Induktives Denken gekennzeichnet
diese drei Faktoren lassen sich relativ „kulturfrei“ erfassen, da das dazu verwendete Material Mitgliedern verschiedener Kultur gleich gut vertraut ist und die spezielle Aufgabe einen gleichwohl neuartigen Charakter aufweist
Die kristalline Intelligenz ist vor allem durch Verbales Verständnis, Erfahrungsgeleitete Bewertung und Semantische Beziehungen gekennzeichnet
Diese Faktoren beinhalten besonders kulturspezifische Elemente
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Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz
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Culture Fair Intelligence Test
Die Klasse von Verfahren wurde als Wahrnehmungstest konstruiert
diese Testart hat sich nach Cattell am stärksten als kulturfrei erwiesen, weil dort das Lösen intellektueller Probleme aus der unmittelbaren Wahrnehmung geschieht und ein Minimum an reproduktiver Wahrnehmung beteiligt ist
Kultureller Einfluss bei CFT: Motivation Es gibt 3 Skalen des CFT, je nach Altersstufe
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CFT 3 - Testaufbau
CFT 3 besteht aus zwei Teilen, die in einem Testheft zusammengefasst sind.
Jeder Testteil enthält 50 Items, die in 4 Subtests: Reihenfortsetzen, Klassifikationen, Matrizen und topologisches Schlussfolgern zusammengestellt sind.
Jeder Subtest enthält sprachfreie, in zeichnerischer Form dargestellte Aufgaben, die in ihrem Schwierigkeitsgrad ansteigen. Pro Einzelaufgabe gibt es 5 bzw. 6 Antwortmöglichkeiten, die im Antwortbogen anzustreichen sind.
Es bestehen 2 Parallelformen (Form A u. B) gleichen Inhalts, die sich nur durch unterschiedliche Positionen der gleichen Antwortalternativen innerhalb der Einzelaufgaben unterscheiden („Pseudoparalleltest“).
903.05.2009
CFT 3 - Durchführung
CFT 3 kann als Einzel- oder Gruppentest bei Personen ab 14 Jahren durchgeführt werden.
Er kann als Speed- oder Powertest verwendet werden. Mit Instruktion und Einführung dauert der Gesamttest 45-50 Minuten.
Subtest Testzeit „Speed“
Testzeit „Power“
Reihenfortsetzen (13 Items)
3 Min. 6 Min.
Klassifikationen (14 Items)
4 Min. 7 Min.
Matrizen (13 Items)
3 Min. 7 Min.
topologisches Schlussfolgern
(10 Items)
2,5 Min. 5 Min.
1003.05.2009
CFT 3 - Durchführung
Die Instruktion (Beschreibung der Übungsbeispiele) muss genau eingehalten werden.
Die Probanden dürfen nicht vorzeitig beginnen und es dürfen keine nachträglichen Eintragungen vorgenommen werden.
Die vorgeschriebenen Testzeiten müssen genau eingehalten werden.
Die Antworten müssen auf den ausgeteilten Antwortbögen eingetragen werden.
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Subtest 1: Reihenfortsetzen
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Subtest 2: Klassifikationen
1303.05.2009
Subtest 3: Matrizen
1403.05.2009
Subtest 4: topologisches Schlussfolgern
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Auswertungsschablone
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CFT 3 - Auswertung
Für jede Testform (A u. B) wird nur eine Schablone benötigt, da die Lösungspositionen für alle Stellen im ersten und zweiten Teil identisch sind.
Für jede richtige Antwort gibt es einen Rohpunkt (RW). Die Punkte pro Subtest werden einzeln
zusammengezählt 4 Einzelrohwerte für jeden der beiden Testteile.
Der Gesamtrohwert wird aus der Summe der Einzelrohwerte beider Testteile gebildet.
1803.05.2009
CFT 3 - Normberechnung
Anhand der Normtabellen können dann die IQ-Werte für beide Testteile getrennt sowie für den Gesamttestwert ermittelt werden.
Es gibt Alters- und Schulstandartwert.
1903.05.2009
CFT 3 - Normen
Speed-Normen:1. Gesamtnormtabelle: 16-19jährige Gesamtpopulation2. Schulstandardwerte für Berufsschüler (14-18 Jahre)3. Schulstandardwerte für Schüler mit mittlerem Schulabschluss4. Schulstandardwerte für 12. Gymnasialklassen5. Vergleichswerte für erfolgreiche Studierende aus 10
Hochschulfachrichtungen (Physik, Bauingenieurwesen, Mathematik, Medizin, Biologie, Agrarwissenschaften, Pädagogik, Rechtswissenschaften, Sprachwissenschaften, BWL)
Powertest-Normen:1. Gesamtnormwerte für 15-16jährige2. Schulstandardwerte für 12. Gymnasialgruppen
2003.05.2009
CFT 3 - Zuverlässigkeit
Die Testrreliabilität wurde von Cattell als Abhängigkeitskoeffizient und als Homogenitätskoeffizient berechnet.
Der Abhängigkeitskoeffizient (Retest-Reliabilität) ergab für 4 Gruppen mit je 100 Vpn einen Wert von r= .84 - .94.
Der Homogenitätskoeffizient (split-half Reliabilität) wurde an 3 Berfufsschulgruppen (N= 100, 155, 212) von Cattell ermittelt und ergab Werte von r= .82, .91 und .95.
Die Zuverlässigkeit für die „Speed“-Administration liegt zwischen .71 bis .94.
Die Zuverlässigkeit für die „Power“-Administration liegt im Bereich von .71 bis .92.
2103.05.2009
CFT 3 - Validität
faktorielle (inhaltliche) Validität: Es wurden 6 Faktorenanalysen durchgeführt; hier ergibt sich, dass
der CFT 3 eine sehr starke Beteiligung am g-Faktor besitzt. Dies bestätigt die Konstruktionskriterien des Tests. Gesamtladung im g-Faktor beträgt in einer Stichprobe mit 300 Vpn .97.
- spezifische Ladungsanteile des CFT 3: In 4 Faktorenanalysen mit einem Gesamtumfang von 364 Vpn
ergaben sich 3 Hauptfaktoren, die gemeinsam 75% der Varianz aufklären: Regelerkennen, Beziehungsstiftendes Denken und Interferenz o. Störbarkeit. diese 3 grundlegenden Intelligenzfaktoren werden durch den CFT 3 erfasst.
2203.05.2009
CFT 3 - Validität
Äußere (kriterienbezogene) Validität: Als Kriteriumswerte zur Bestimmung der äußeren Validität wurden
Schulerfolg und Lehrerurteile herangezogen. Schulerfolg: für den CFT-Gesamtwert wurde bei allen untersuchten
Schulgruppen mit der Mathematiknote der höchste korrelative Zusammenhang gefunden (Gymnasium .53, Realschule .58, Berufsschule . 46). Die Korrelationskoeffizienten für die Gesamtnotendurchschnitte sind niedriger (Berufsschule .43, Gymnasium .36, Realschule .39).
Eine anschließend durchgeführte Regressionsanalyse bestätigt alle Koeffizienten der Korrelationsanalyse; auch hier zeigte sich, dass durch den CFT 3 das Abschneiden in Mathematik besser Prognostiziert werden kann, als in anderen Fächern.
2303.05.2009
CFT 3 - Validität
Lehrerurteil: als weiteres Kriterium zur Bestimmung der äußeren Validität des CFT 3 wurde das Schätzurteil der Berufsschullehrer über die Intelligenz der untersuchten Schüler verwendet. Die Höhe der Produkt-Moment-Korrelation schwankte bei 5 verschiedenen Stichproben mit einem Umfang von 779 Vpn zwischen .38 und .52. Das Korrelationsmittel liegt bei .46 und ist hochsignifikant.
2403.05.2009
CFT 3 - Validität
Testökonomie: Der CFT 3 ist sowohl hinsichtlich der
Testdurchführung als auch der Testauswertung als sehr ökonomisch zu bezeichnen.
die Durchführung für beide Testformen dauert nur 45-50 Minuten und die Auswertung des Tests dauert bei einer Gruppe von 35 Probanden nur 25-30 Minuten.
(vgl. der IST dauert 90 Minuten).
2503.05.2009
CFT 3 - Anwendungsbereiche
Die wichtigste Anwendungsmöglichkeit des CFT 3 betrifft solche psychologische Untersuchungsanlässe, bei denen es darum geht, wirkliche Intelligenz von „Erwerbung“ (achievments-Schulkenntnisse, Lerntechniken, allgemeines Wissen, verbale Ausdrucksmöglichkeit) zu trennen.
Bildungsberatung (Begabtenauslese u. Höhe der Grundintelligenz):
Gymnasialberatung, Real- und Hauptschulberatung, zweiter Bildungsweg, Ingenieurausbildung, Abiturienten- und Studienberatung.
• Berufsberatung: Abiturientenberatung, Beratung von Hauptschulabgängern,
Beratung bei Berufswechsel.
2603.05.2009
CFT 1 – Ziel und Zweck
• Für Kinder von 5 bis 9 Jahren• Wurde entwickelt um:- die wesentlichen Aspekte intelliegenten Verhaltens zu
bestimmen, wobei kulturelle Einflüsse (z.B. soziale Herkunft, vorherige Lernerfahrungen) möglichst eliminiert werden sollten
- die Grundintelligenz zu bestimmen (Diagnose des Ausprägungsgrades von Fähigkeiten wie Erfassen von Denkproblemen in neuartigen Situationen und Anderen)
- diagnostische Hinweise bei Beratungsanlässen (z.B. Schulversagen, Legasthenikerdiagnose) zu geben
- im unterem und mittleren Intelligenzbereich optimal zu differenzieren
2703.05.2009
CFT 1 - Testaufbau
Gruppenverfahren 5 Untertests mit 5 verschiedenen
Aufgabenstellungen 2 Parallelformen (A und B): die Aufgaben in
beiden Testheften sind gleich, die Reihenfolge der Darbietung und die Positionen der richtigen Lösungen verändert, um Abschreiben zu verhindern
Verschiedene Testzeiten in Abhängigkeit von Aufgabe und Alter (Testzeit I für Vorschule, II für erste Klasse und III für zweite und dritte Klasse)
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1) Substitutionen
2903.05.2009
2) Labyrinthe
3003.05.2009
3) Klassifikationen
3103.05.2009
4) Ähnlichkeiten
3203.05.2009
5) Matrizen
3303.05.2009
CFT 1 - Zuverlässigkeit
Durch die überwiegende Itemidentität beider Testformen ist keine Paralleltestmethode oder Wiederholungstest möglich
Split-Half-Reliabilität: Die Reliabilitätskoeffizienten für die Untertests 3, 4
und 5 liegen zwischen r = .65 und r = .86 Für die Summe der Subtests 3, 4 und 5 zwischen r =
.90 und r = .96 Vergleichbar mit der amerikanischen Fassung (r
= .91)
3403.05.2009
CFT 1 - Validität
Innere Validität:
Die mittleren Korrelationen der Subtests mit den anderen Tests liegen zwischen r = .20 und r = .31
Äußere Validität:
Die Korrelation zwischen CFT 1 (Gesamttest) und HAWIK r = .66
3503.05.2009
CFT 1 - Kritik
Vorteile: Der Test erlaubt es auf ökonomische und objektive
Weise die Grundintelligenz des Kindes zu beurteilen Ist weitgehend unbeeinflusst durch sprachliche
Fähigkeiten, Bildungs- und Kulturhintergrund
Nachteile: Erfasst nur einen bestimmten Ausschnitt intellektueller
Fähigkeiten Das Material ist wenig abwechslungsreich und hat
keinen hohen Aufforderungscharakter
3603.05.2009
CFT 2
Der CFT 2 erfasst die Grundintelligenz bei Personen von 9 bis 15 Jahren oder bei Erwachsenen mit einfacher Schulvorbildung.
Der Testaufbau, Testdurchführung und Testauswertung sind die gleichen wie beim CFT 3, d.h. Form A und B, gleiche Subtests, Speed- und Powertest, Einzel- und Gruppentest, Schablonenauswertung usw.
Anwendungsgebiete sind v.a. der Übergang von der Grundschule in andere Schulformen sowie Berufs- und Weiterbildungsbratung von Hauptschulabgängern.
3703.05.2009
CFT 2 - Reihenfortsetzen
3803.05.2009
Danke für eure
Aufmerksamkeit!