10x10 - der heilige gral der aktieninvestments

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Der heilige Gral der Aktieninvestments BRENNPUNKT 10x10.ch / 15.2.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich Neue Einsatzmöglichkeit Vermehrt werden ETF zur takti- schen Asset Allocation verwendet. Gordon Rose, Morningstar über Gewinner und Verlierer des vergangenen Börsenjahres. Ernesto Weller, ZKB erklärt, wie sicher der sichere Hafen Gold tatsächlich ist. the etf & etp newsletter i ausgabe 01 , 2012 KOMPAKT GESPRÄCHSSTOFF GASTBEITRAG 07 10 12

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Die Bedeutung von Dividenden bei der Kaufentscheidung sank während der Hochphase der Aktienkurse zur Mitte des letzten Jahrzehnts. Um die geringen Renditen an den Märkten auszugleichen, wird derzeit wieder verstärkt auf höhere Ausschüttungen geachtet.

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Page 1: 10x10 - Der heilige Gral der Aktieninvestments

Der heilige Gral der Aktieninvestments

B R E N N P U N K T

10x10.ch / 15.2.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich

Neue Einsatzmöglichkeit Vermehrt werden ETF zur takti-schen Asset Allocation verwendet.

Gordon Rose, Morningstar über Gewinner und Verlierer des vergangenen Börsenjahres.

Ernesto Weller, ZKBerklärt, wie sicher der sichere Hafen Gold tatsächlich ist.

the etf & etp newsletter i ausgabe 01, 2012

K O M P A K T G E S P R Ä C H S S T O F F G A S T B E I T R A G07 10 12

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Der heilige GralJe tiefer die Börsenkurse, desto wichtiger werden Dividenden.

Physische ETF bevorzugt Swapbasierte ETF sind besser als ihr Ruf.

Sicherer Hafen Australien Der S&P/ASX 2oo profitiert von Australiens AAA-Bewertung.

Rollverluste im Fokus Philip Knüppel über die Tücken der Rolloptimierung.

Glänzende ZeitenDer Erdölpreis hat mehrere Trei-ber – und wird weiter steigen.

I N H A L T

I M P R E S S U M

Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: [email protected], Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Bori-ni – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kal-hammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer

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E D I T O R I A L B R E N N P U N K T

K O M P A K T

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ETF sind auch Fonds

TRANSPARENZ, EFFIZIENZ, LIQUIDITÄTDIE LYXOR ETF CHARTA

Das Ziel der Lyxor ETF Charta ist es, den Markt für ETFs weiter zu entwickeln und gleichzeitig unseren Kunden ein hohes Maß an Produktqualität zu garantieren. Die Charta ist Ausdruck unserer Selbstverpflichtung zu hohen Standards in den Bereichen

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Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und Risiken enthalten die Verkaufsprospekte und vereinfachten Verkaufsprospekte beziehungsweise wesentlichen Anleger-informationen. Diese Dokumente erhalten Sie kostenlos auf Anfrage bei der Société Générale, Paris Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz sowie unter www.LyxorETF.ch. Die vergangene Wertentwicklung stellt keine Garantie für die zukünftige Entwicklung dar. Die jeweiligen Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben, noch geben die Sponsoren der Indizes sonstige Zusicherungen zu den jeweiligen Fonds ab.

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UNSERE VERPFLICHTUNG GEGENÜBER KUNDEN

lyxor_anz_etf_charta_184,6x63,5_de.indd 1 10.02.2012 14:24:23

An der jährlich stattfindenden Fondsmesse ist es üblich, dass sich die Branche selber fei-ert. Wie jedes Jahr machte die Verleihung der Lipper Awards für die besten Fondsmana-ger den Auftakt. Die Veranstaltung hinterliess jedoch einen faden Nachgeschmack: Kein einziger ETF schaffte es aufs Podest. Wie denn auch, schliesslich liefern ETF «nur» die Marktrendite, während ein Fonds diese übertreffen sollte. Dass dies nur in den wenigsten Fällen gelingt, ist bekannt. Bei der Awardverleihung von Morningstar gab es darum die Überraschung, die eigentlich gar keine sein sollte: Unter den Gewinnern waren ETF-An-bieter. Podestplätze erreichten Credit Suisse, iShares und Lyxor Asset Management. Mor-ningstar zeigt auf, dass ETF als Bestandteil der Fondsindustrie eine Daseinsberechtigung haben, auch wenn sie nur einen kleinen Teil des gesamten Fondsuniversums ausmachen. Genau diesen jungen Produkten ist es zu verdanken, dass letztes Jahr eine intensive Debatte um Gegenparteirisiken (synthetische ETF und Wertpapierleihe) geführt wurde. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Gegenparteirisiken bei Fonds nichts Neues sind. Auch bei traditionellen Ucits-III-Fonds waren und sind solche Risiken existent, nur sprach niemand darüber. Es ist klar: ETF sind Fonds und gehören zur selben Industrie. Übrigens: Die EU-Aufsichtsbehörde gibt den synthetischen ETF weiterhin grünes Licht. Mehr dazu in dieser Ausgabe.Ihr Rino Borini

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D A S N E U S T E Z U E R S T

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News Ticker State Street erweitert Angebot

Der weltweit zweitgrösste ETF-Anbieter State Street Glo-bal Advisors hat sein Angebot in der Schweiz um 16 neue ETF aufgestockt. Darunter findet sich der SPDR-S&P-US-Divi-dend-Aristocrats-ETF. Der ETF bildet den S&P-High-Yield-Di-vidend-Aristocrats-Index ab. Dieser umfasst 60 Titel des S&P-Composite-1500-Index mit der höchsten Dividenden-rendite, deren Dividenden in den vergangenen 25 Jahren stets gestiegen sind.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: IE00B6YX5D40

TER: 0.35 %

Dividenden-werte im Fokus

Amundi hat zu Jahresbeginn seine Produktpalette mit dem Amundi ETF MSCI EMU High Dividend erweitert. Dieser bil-det den MSCI-EMU-High-Di-vidend-Yield-Strategie-Index nach. Berücksichtigt werden die wichtigsten Werte von elf Ländern der europäischen Wirtschafts- und Währungs-union mit den höchsten Divi-dendenraten. Mit mehr als 20 Prozent haben die Branchen Versorger, Telekom und Finan-zen das grösste Gewicht.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: FR0010717090

TER: 0.3 %

Gleichgewichte-ter S&P 500

db x-trackers hat den ersten ETF auf den S&P-500-Equal-Weight-Index in Deutschland gelistet. Dieser bildet die Ent-wicklung der 500 grössten Unternehmen des US-Aktien-marktes ab, die an den Börsen NYSE Euronext oder Nasdaq OMX gelistet sind. Beim Equal Weight Index werden alle Be-standteile fast gleich gewich-tet. Beim traditionellen S&P 500 werden die Indexmitglie-der analog ihrer Marktkapitali-sierung gewichtet.

Börsenplatz: Deutsche Börse

ISIN: LU0659579493

TER: 0,3%

> Wachsende Vielfalt Die Emissionstätigkeit hat sich zu Jahresbeginn weiter fortgesetzt. Amundi , iShares und State Street haben 27 neue ETF an der SIX Swiss Exchange gelistet.

> Regeln für ETF Die europä-ische Finanzmarktaufsicht ES-MA hat ihre Vorschläge für die Regulierung von ETF publiziert. Diese betreffen vor allem Wert-papiergeschäfte in Portfolios.

> Verhaltener Start Die Umsätze bei ETF lagen im Janu-ar unter den Vormonatswerten. Der Umsatz fiel um 11,9 Prozent auf 6,4 Milliarden Franken und die Abschlüsse um 3,2 Prozent auf 70 027.

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Einziger Anbieter in der Schweiz mit ETFs auf den SXI Real Estate Index.Alle ETFs unter www.ubs.com/etf

*UBS-IS – SXI Real Estate® ETF (CHF) A; Performance seit Lancierung (31.3.2011) bis 30.9.2011 +4.37%. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Die dargestellte Performance lässt allfällige bei Zeichnung und Rücknahme von Anteilen erhobene Kommissionen und Kosten unberücksichtigt.© UBS 2011. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten.

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«Die ökonomische neue Weltordnung» ist ein Begriff, der in jüngster Vergangenheit schon fast inflationär verwendet wird. Da-mit ist unter anderem die strukturelle Ver-änderung der Weltwirtschaft gemeint. Auf der einen Seite kämpfen die westlichen In-dustriestaaten mit hohen Schulden und tie-fem Wachstum, auf der anderen Seite ste-hen die gesunden und wachstumsstarken Schwellenländer. Dies hat mit zur Folge, dass die Zinsen in der westlichen Sphäre

auf tiefem Niveau verharren. Die Noten-banken fluten die Märkte regelrecht mit Papiergeld. Glaubt man der amerikani-schen Notenbank, wird dies, zumindest in den USA, bis ins Jahr 2014 so bleiben. Eine neue Ausgangslage für Finanzinvestoren.

Die Bedeutung von Dividenden bei der Kaufentscheidung sank während der Hochphase der Aktien-kurse zur Mitte des letzten Jahrzehnts. Um die geringen Renditen an den Märkten auszugleichen, wird derzeit wieder verstärkt auf höhere Ausschüttungen geachtet.

Der heilige Gral der Aktieninvestments

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Denn in diesem «Kein-Zins-Umfeld» kön-nen Investoren kaum noch ihre Vermögens-verwaltungskosten decken. Die Risiken in Staatsanleihen sind inhärent grösser ge-worden, und Aktien von gut geführten Un-ternehmen sind heute sicherere Anlagen als gewisse Staatsobligationen. Ein weite-rer Aspekt ist das Verlustpotenzial der Bon-danlagen: Sollte sich das Zinsniveau erhö-hen, dann drohen herbe Verluste auf den Obligationen.

Auf den Kopf stellen Glaubt man einer alten Faustregel, wird das Dilemma perfekt. Diese besagt nämlich, dass Aktien dann am billigsten sind, wenn die Zinsen am oberen Ende stehen. Die hohen Zinsen drücken die Konjunktur und dementsprechend die Un-ternehmensgewinne. Sinken hingegen die Zinsen, steigen normalerweise die Aktien-kurse. Soviel zu dieser Theorie, die so nicht mehr funktioniert. Dieses Gefüge muss man hinterfragen, oder noch besser, gleich komplett auf den Kopf stellen. Die Welt hat sich verändert. Aktien sind heute fast

so billig, wie sie früher im Hochzinsumfeld der frühen 80-er Jahre waren. Ein weiteres Signal für einen attraktiven Aktienmarkt liefern die Dividendenren-diten. In vielen Ländern wie beispielswei-se in Deutschland, UK, Schweiz, USA oder Australien sind diese höher als die Rendi-ten der jeweiligen Staatsanleihen. Die Aus-schüttungen der Unternehmen wirken auf die Gesamtrendite eines Portfolios ähnlich wie Zinserträge, mit denen auch in negati-ven Marktphasen gerechnet werden kann. Aktuell liegen die durchschnittlichen Divi-dendenrenditen europäischer Firmen bei rund vier Prozent, das ist mehr als doppelt so hoch wie die Rendite eines zehnjährigen Eidgenossen. Dividendenstarke Titel sind somit eine interessante Opportunität um Renditepunkte zu jagen.

Langfristig zahlen sich Dividenden aus Dividenden dürfen nicht als heiliger Gral und Heilsbringer für das Depot be-trachtet werden. Eine Firma, die hohe Di-videnden ausschüttet, WEITER S . 05

In diesem «Kein-Zins-Umfeld»

können Investoren kaum noch ihre

Verwaltungskosten decken.

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muss nicht zwingend viel Ge-winn erzielen und davon einen guten Teil ausschütten. Eine hohe Dividendenrendite bedeutet lediglich, dass der Aktienkurs in Relation zur Dividende tief ist. Aktien mit besonders hohen Dividendenrenditen zei-gen oft einen vorangegangenen Kurszerfall an und deuten auf ein tiefes Misstrauen der Börse gegenüber der künftigen Dividende hin. Dividendenrenditen von zehn Prozent und mehr sind ein Warnsignal, dass die Fir-men ihre Ausschüttungen kürzen müssen. Vielmehr sind die Schätzungen zu den kom-menden Jahren relevant. Die in der Praxis verfügbaren historischen Dividendenrendi-ten taugen nicht viel. Sie geben keine Aus-kunft darüber, wie sich die Erträge in der Zukunft entwickeln werden. Vielmehr ist die Kontinuität der Dividendenzahlungen zu prüfen. Wichtig ist zudem, das gesamte Umfeld, also wie die Wettbewerbssituation, die Ertragsaussichten und das Geschäfts-modell, in die Analyse mit einzubeziehen. Dennoch wirken Dividenden wie Balsam. Sie bieten Erträge, welche die mit einer turbulenten Marktentwicklung einherge-henden Kapitalverluste kompensieren kön-nen. Das zeigen auch historische Daten. In den vergangenen zehn Jahren schaffte der SMIC-Index, das Kursbarometer, das die Di-videnden mit einbezieht, ein Plus von rund 21 Prozent. Der klassische SMI-Index, oh-ne Dividenden, notiert hingegen rund 4 Prozent im Minus. Dasselbe Bild zeigt sich auch an den ausländischen Börsen.

Asiaten holen auf Ein Freiticket sind ho-he Dividendenrenditen aber nicht. In den vergangenen Jahren WEITER S . 06

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D I V I D E N D E N I N D I Z E S – D I E D E TA I L S M AC H E N E S AU S Quelle: 10x10 / Anbieter

DivDaxDie 15 dividendenstärksten Aktien aus dem Dax sind im DivDax gelistet. Im Januar 2012 gehören dazu Allianz, BASF, Bayer, BWM, Daimler, Deutsche Börse, Lufthansa, Deutsche Post, Telekom, Eon, MAN, Metro, Munich RE, RWE und Siemens.

Anbieter ISIN Management-Fee Replikation

ComStage LU0603933895 0,25% Swap

Stoxx Select Dividend 30Der Index beinhaltet die 30 dividendenstärksten Aktien aus der Europäischen Union, der Schweiz und Norwe-gen. Die gewichtigsten Werte kommen mit Siemens, E.ON, BASF und Allianz aus Deutschland. Es folgen Sano-fi, Anheuser-Busch und Telefónica.

Anbieter ISIN Management-Fee Replikation

LyxorAM FR0010378604 0,30% Swap

Euro Stoxx Select Dividend 30Der Index beinhaltet 30 Aktien aus der Eurozone mit der höchsten Dividendenrendite. Die Indexbestandteile werden nach der jährlichen Netto-Dividendenrendite gewichtet. Belgacom, Banco Santander und France Té-lécom bestimmen rund 15 Prozent des Barometers. Es folgen Unibail-Rodamco, Deutsche Telekom und Banco de Sabadell.

Anbieter ISIN Management-Fee Replikation

iShares IE00B0M62S72 0,40% Physisisch

DeutscheBank LU0292095535 0,30% Swap

ComStage LU0378434236 0,25% Swap

S&P High Yield Dividend AristocratsDer S&P High Yield Dividend Aristocrats umfasst 60 US-Aktien des S&P-Composite-1500-Index mit der höchs-ten Dividendenrendite, deren Dividenden in den letzten 25 aufeinander folgenden Jahren gestiegen sind. Um ei-ne ausreichende Diversifizierung sicherzustellen, liegt die Gewichtungsobergrenze der Einzeltitel bei 4 Prozent.

Anbieter ISIN Management-Fee Replikation

StateStreet IE00B6YX5D40 0,35% Physisch

S&P Emerging Markets Dividend Opportunities Dieser umfasst rund 100 liquide Titel mit hohen Dividendenrenditen aus 20 Schwellenländern, die über einen Zeitraum von drei Jahren stabile oder steigende Dividenden aufwiesen. Um eine ausreichende Diversifizierung sicherzustellen, liegt die Gewichtungsobergrenze von Einzeltiteln bei 3 Prozent und von Ländern und Sektoren bei 25 Prozent.

Anbieter ISIN Management-Fee Replikation

StateStreet IE00B6YX5B26 0,65% Physisch

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Weitere Informationen

Deutsche Bankdb X-trackers

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B R E N N P U N K T

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waren dividendenstarke Aktien nicht immer ein Erfolgsmodell, wie der Ab-sturz der Banktitel gezeigt hat. Die Finan-zinstitute zahlten bis 2007 fast 40 Prozent aller Dividenden. Der Absturz der nicht überbewerteten Bankaktien war zwar ein extrem seltener Ablauf, weil zumeist über-bewertete Aktien mit geringen Dividenden in einer Krise einbrechen – wie beispiels-weise in der Technologieblase nach 2000. Neu auf dem Radar der Investoren dürfen asiatische Firmen nicht fehlen. Die Dividen-denzahlungen vieler Unternehmen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Bei jedem vierten Unternehmen wird die Divi-dende bei drei Prozent oder mehr liegen. Die Umsetzung kann sowohl mit Direktan-lagen, Kollektivanlagen und strukturierten Produkten erfolgen. Klassische Dividen-denfonds sind allerdings nicht ganz billig. Nebst dem Ausgabeaufschlag ist auch die jährliche Managementgebühr zu berappen. Diese muss der Manager aber zuerst einmal reinholen. Bezüglich der Verwaltungsgebühr sind börsengehandelte Indexfonds deutlich günstiger. Die Anbieter von ETF haben den Trend zur Dividendenstrategie ebenfalls er-kannt. In den vergangenen Monaten haben einige Anbieter neue Dividendenindizes in-vestierbar gemacht. Neben den gros sen Ba-rometer wie DivDax oder Euro Stoxx Select Dividend 30 vollziehen ETF auch die Ent-wicklung weniger bekannter Indizes wie des S&P US Dividend Aristocrats ETF die Kursentwicklung 1:1 nach.

Indexvielfalt Wie bei jedem Investment sollte die Gier nicht obsiegen. Blind nach

dem erstbesten ETF zu greifen, nur weil die-ser das Wort Dividende im Namen trägt, kann schief gehen. Erster Schritt bei der Analyse ist der Markt, den man abbilden will. Der nächste Schritt konzentriert sich auf das zugrunde liegende Barometer. Beim Performanceindex werden die Dividenden im Gegensatz zum Kursindex direkt in den Index eingerechnet. Interessant ist für Anleger auch, was mit den jähr-lichen Erträgen passiert. Aktive wie passive Dividendenfonds gibt es in der thesaurierenden wie ausschüttenden Variante. Wählt der Anleger einen thesaurierenden Fonds, werden die Ausschüttungen wieder angelegt und er profitiert vom Zinseszins-effekt. Der Indexmechanismus in Bezug auf Ti-telselektion und Gewichtung darf ebenso wenig vernachlässigt werden. Die vergange-nen Jahre haben gezeigt, dass eine Dividen-denstrategie nicht immer aufgehen muss. Entscheidend für die Aktienauswahl ist die Dividendenrendite. Wie immer basiert die-se auf der historisch bezahlten Dividende. Zudem werden die meisten Indizes einmal im Jahr überprüft und angepasst. Dass das schief gehen kann, zeigte das Beispiel Leh-man Brothers. Bevor die Finanzkrise aus-brach, waren die Banken gute Dividenden-zahler. Entsprechend hoch war ihr Anteil in den Indizes. Nach der Lehman-Pleite stürz-ten fast alle grosskapitalisierten Banken stark ab, damit auch die Indizes und die ETF, die auf Dividendenstrategien setzten. RB

Blind nach dem erstbesten

ETF greifen, nur weil er das

Wort Dividende im Namen

trägt, kann schief gehen.

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> ESMA wartet auf Mifid-II Anfang Februar hat die European Securities and Markets Authority ihre Regulierungsvor-schläge für ETF publiziert. Diese konzen-trieren sich auf Geschäfte innerhalb der Portfolios wie Swaps und Wertpapierleihe. ETF an Privatanleger dürfen auch weiter-hin ohne Einschränkungen vertrieben wer-den dürften. Die ESMA will hier abwarten, was die 2013 in Kraft tretende überarbei-tete Mifid-II-Richtlinie für den EU-Finanz-markt diesbezüglich vorsieht.

> Turbulentes Börsenjahr Das ETF-Segment hat sich an der SIX Swiss Ex-change trotz wirtschaftlicher und politi-scher Unsicherheiten gut entwickelt. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vor-jahr um 42,2 Prozent auf 101,9 Milliarden Franken und die Anzahl der Abschlüsse um 41,2 Prozent auf 983 229. Die weltweit verwalteten Vermögen in ETF erreichten 1,351 Billionen, nach 1,311 Billionen Dol-lar zum Jahresende 2010.

> Innovationen Lyxor Deutschland erstmals die Chance, die Entwicklung von Rohstoffkörben aus Agrarwirtschaft und Industriemetalle invers abzubilden mit den S&P-GSCI-Inverse-Agriculture&Livestock-1-Month-Forward-ETF und den S&P-GSCI-In-verse-Industrial-Metals-1-Month-Forward-ETF. Eine weitere Innovation bringen Source und J.P. Morgan mit dem J.P.-Morgan-Ma-cro-Hedge-US-TR-Source-ETF. Der zugrun-de liegende systematische Index ist auf die Aktienmarktvolatilität der USA ausgerich-tet und geht Long- und Short-Positionen in entsprechenden Terminkontrakten ein.

> Gross vor ETF-Debüt Der Weg für die ETF-Variante des weltweit grössten Pu-blikumsfonds, dem Total Return Fund von Pimco, ist frei. Die US-Finanzaufsichtsbe-hörde SEC hat die Zulassung erteilt. Bereits am 1. März 2012 könnte er auf den Markt kommen. Wie schon der Fonds soll auch der ETF vom Fondsmanager Bill Gross verwal-tet werden. Gross hat hohe Ziele: «Der Total Return Fund ist der grösste auf der Welt. Wir erwarten, dass der Total Return ETF eben-falls der grösste sein wird.»

ETF spielen Stärken ausAufgrund der Marktverwerfungen nutzten Anleger ETF ver-mehrt zur taktischen Asset Allocation. Die grössten Umschich-tungen zeigten sich bei Rohstoffen und Aktien. In den vergangenen Jahren wurden ETF vor allem zur strategi-schen Asset Allocation eingesetzt, da das Vermögen einfach und günstig auf verschiedene Anlageklassen sowie Märkte aufgeteilt werden kann. So kann eine breite Diversifizierung erzielt und das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios verbessert werden. Doch die Turbulenzen von 2011 haben eine weitere Einsatzmöglichkeit zu Ta-ge gebracht. Im Sommer des vergangenen Jahres erreichten die Abschüsse mit ETF an der SIX Swiss Exchange erstmals die Schwel-le von 100 000 pro Monat, die Umsätze kletterten weit über zehn Milliarden Franken. Grund dafür war, dass Anleger ihr Portfolio kurzfristig an die Marktveränderungen anpassten. Sie zogen Geld-er aus Aktien-ETF ab und investierten beispielsweise in den siche-ren Hafen Gold. Börsengehandelte Indexfonds wurden somit auch verstärkt zur taktischen Asset Allocation genutzt. Möglich ist dies dank hoher Liquidität und günstiger Handelskosten. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Umsätzen. Über das ganze Jahr betrachtet wur-den mit den Schwellenländer-Produkten über 17 Milliarden Fran-ken umgesetzt. Am meisten gehandelt wurden ETF auf den MSCI Emerging Markets, die vergangenes Jahr Verluste von über 20 Pro-zent hinnehmen mussten. Ebenfalls stark gehandelt wurden ETF

M E I S TG E H A N D E LT E A K T I E N - E T F Quelle: SIX, Stand: 31.12.2011

Basiswert ISIN Emittent Umsatz Trades Vermögen Rendite inMrd.CH inMrd. 2011

MSCI EM TR LU0292107645 DB 3,16 33'391 3,98 CHF -20.02%

MSCI EM IE00B0M63177 iShares 2,91 28'081 6,17 USD -21.62%

MSCI EM LU0254097446 CS 1,49 16'171 1,5 USD -20.31%

MSCI EM TR IE00B3Z3FS74 UBS 0,78 11'608 1,36 USD -11.76%*

MSCI F. East ex Jap. IE00B0M63730 iShares 0,69 9'419 2,23 USD -18.18%

SMI CH0008899764 CS 4,96 45'060 3,5 CHF -7.59%

S&P 500 IE0031442068 iShares 3,68 23'326 10,1 USD -1.02%

MSCI EMU IE00B53QG562 CS 1,92 12'963 0,72 CHF -16.26%

SMI Mid Cap CH0019852802 CS 1,74 24'883 1,05 CHF -21.37%

FTSE 100 IE00B3X0KQ36 UBS 1,65 7'834 0,46 GBP -2.47%

* (ab 24.4.11)

auf Industriestaaten-Indizes. Deren Umsätze lagen bei rund 43,7 Milliarden Franken. Neben dem SMI-ETF der Credit Suisse standen auch ETF auf den S&P 500 und den MSCI EMU hoch im Kurs. Das-selbe gilt für Rohstoffprodukte. Die Umsätze mit diesen ETF lagen über 42 Milliarden. Getrieben wurde das Segment von Gold-Pro-dukten. Diese Entwicklung zeigte sich auch auf internationaler Ebene. Gemäss ETF Securities stieg das weltweit in ETP auf Rohstoffe verwaltete Vermögen um 8 Milliarden Dollar auf insgesamt 171 Milliarden Dollar zu. Der Handel, der over-the-counter (OTC) stattfindet, ist darin noch nicht enthalten. ETF konnten 2011 al-so nicht nur ein weiteres erfolgreiches Jahr verbuchen, sondern den Anlegern auch Vorteile durch die taktische Einsatzmöglich-keit verschaffen. BK

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Physische ETF bevorzugtDank der öffentlichen Debatte über ETF setzen Anleger die Produkte bewusster ein und achten vermehrt auf die Risiken. Einzig swapbasierte ETF fallen durch den Rost – zu Unrecht. Im vergangenen Jahr hat eine Diskussion rund um die Sicher-heit von ETF eingesetzt. Nationale Aufsichtsbehörden und ver-schiedene Institutionen wie der Internationale Währungsfonds äusserten sich kritisch zu den börsenkotierten Indexfonds. Im Kreuzfeuer der Kritik standen und stehen synthetische ETF und deren Risiken, die durch den Einsatz von Derivaten verursacht werden. Trotz der anhaltenden öffentlichen Debatte hat sich die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA versöhnlich gezeigt und swapbasierte ETF nicht als «komplexe» Produkte eingestuft. Das bedeutet, dass es im Privatkundenvertrieb keine Einschränkun-gen geben wird. Physisch versus Swap Doch bei Anlegern haben die kritischen Stimmen ihre Spuren hinterlassen. Gemäss einer Erhebung von Morningstar sind sich 38 Prozent der privaten Anleger unsicher über die Risiken von swapbasierten ETF. Ausserdem erachten 76 Prozent der Anleger den Unterschied zwischen den beiden Re-plikationsarten als sehr wichtig oder eher wichtig. Eine kürzlich durchgeführte, nicht repräsentative Umfrage von 10x10 zeigt, dass die ETF-Wahl stark von der Replikationsmethode beeinflusst wird. Knapp die Hälfte der Befragten setzt ausschliesslich phy-sische ETF ein, rund 40 Prozent nutzen sowohl synthetische als auch physische ETF. Prinzipiell ist es zu begrüssen, dass sich An-leger vermehrt mit den Gefahren und Eigenheiten von ETF aus-einandersetzen. Es greift jedoch zu kurz, swapbasierte Produkte per se als risikoreich abzustempeln und sie aus dem Anlageuni-versum zu verbannen, denn sie haben durchaus auch ihre Vortei-le. So werden sie oft eingesetzt, um schwer zugängliche oder illi-quide Märkte zugänglich zu machen. Je nach Markt können auch steuerliche Faktoren eine Rolle spielen. Ebenfalls stark sind die Produkte, wenn ein präzises Indextracking gefragt ist.

Liquider Handel, Transparent und geringe Kosten Zudem gilt es festzuhalten, dass swapbasierte ETF – im Gegensatz zu vielen

anderen Finanzprodukten – die Finanzkrise gut überstanden ha-ben. Darüber hinaus bemühen sich Anbieter vermehrt um Trans-parenz. Das macht Sinn, denn wie aus den Resultaten der 10x10-Umfrage ersichtlich ist, sehen mehr als 60 Prozent der Befragten den liquiden Handel, die Transparenz und die geringen Kosten als entscheidende Merkmale von ETF. Zahlreiche Anbieter veröffent-lichen denn auch bereits die Zusammensetzung der Swaps und die Identität der Gegenpartei. Der Anleger weiss also genau, wor-in der ETF wirklich investiert. Dass sich der Erfolgszug der Produk-te fortsetzen wird, zeigt sich darin, dass für mehr als 80 Prozent der 10x10-Umfrageteilnehmer ETF in der Vermögensverwaltung sehr wichtig oder ziemlich wichtig sind. BK

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Web-Link: 10x10 ETF Übersicht

… Dollar Zum ersten Mal in der Börsengeschichte hat ein ETF die Rekordmarke von 100 Milliarden Dollar geknackt. Insgesamt sind im SPDR S&P 500 bereits 101,03 Milliarden Dollar investiert. Auch der zweit-grösste Indexfonds – der SPDR Gold Shares – kommt aus dem Hause State Street Global Advisors. Der Fonds bildet die Wertentwicklung von Goldminenaktien ab und hält Vermögen im Wert von 71,8 Milliarden Dollar. Auf dem dritten Platz rangiert der Vanguard-MSCI-Emerging-Markets-ETF mit 54,3 Milliarden Dollar.

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I N D E X D E R A U S G A B E

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Obwohl laufend neue Rettungspakete geschnürt werden,kommt Europa nicht aus den Schulden heraus, immer mehr Staaten verlieren an Bonität. Eine Alternative bietet Australien, das nach wie vor mit Triple-A bewertet wird.

Australien lockt in letzter Zeit nicht nur Abenteurer, Auswande-rer oder Windsurfer an, sondern auch Investoren. Der Grund liegt auf der Hand: Die nicht endende Schuldenkrise in Europa führt zu immer weiteren Herabstufungen, stark verschuldete Staaten be-zahlen steigende Zinssätze, um überhaupt am Markt Kapital auf-nehmen zu können. Aufgrund der grossen Unsicherheit suchen In-vestoren neue und sicherere Anlagemöglichkeiten. Da bietet sich Australien förmlich an, denn es ist eines der wenigen verbliebenen Industrieländer mit einer soliden Triple-A-Bewertung. Auch wenn der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen aufgrund der hohen Nachfrage im 2011 um knapp 2 Prozent gesunken ist, bietet er mit 3,7 Prozent eine vergleichsweise attraktive Alternative. Obwohl die Wirtschaft robust ist, die Banken gut kapitalisiert und die Staatsschulden tief sind, ist auch in Australien natürlich nicht alles nur goldig. Das Wirtschaftswachstum wird primär durch den Bergbau-Boom getrieben. Der Rohstoffhunger Chinas liess die Preise in die Höhe schnellen und hat die Kassen der Bergbauindus-trie gefüllt. Doch zurzeit sind die Signale aus China zweideutig. Sollte sich das Wirtschaftswachstum in Europa weiter verlangsa-men, könnte dies auch die Nachfrage in den asiatischen Ländern senken und sogar zu einem Einbruch führen. Zudem kommt es in letzter Zeit vermehrtet zu Aufständen bei den Bauern. Grund da-für ist, dass privates Landeigentum nur gerade die oberste Erd-schicht betrifft, die Bodenschätze darunter gehören dem australi-schen Volk.

Zusammensetzung & Performance Der S&P/ASX-200-Index wurde am 31. März 2000 von Standard & Poor’s ins Leben gerufen und ist der Leitindex der Australischen Börse. Er setzt sich zusam-men aus den 200 kapitalstärksten Unternehmen, die an der Bör-se ASX gelistet sind. Die Gewichtung der einzelnen Komponenten wird nach der im free-float befindlichen Marktkapitalisierung be-rechnet. Insgesamt deckt der Index zirka 78 Prozent des gesam-ten Aktienmarktkapitals ab. Dominiert wird er von den Sektoren Finanzwesen und Materialien, die zusammen mehr als 50 Prozent ausmachen. Seit dem letzten Crash im September 2011 kletterte der Index zehn Prozent bis Ende Jahr. Im laufenden Jahr verzeich-net das Barometer eine Perfomance von knapp 6 Prozent. OB

Australien als sicherer Hafen

S&P/ASX 200

P R O D U K T E auf den DivDAX

Anbieter Symbol Swap TERp.a. AuM Spread ETFYtD IndexYtD

Lyxor LYAU2 ja 0.40% 3.71 Mio USD 0.87% 7.56% 5.77%

Pr

Commonwealth Bank7,7%

Bhp Billiton Ltd11,7%

ANZ Banking

Group5,4%

Natl Australia Bk

5,2%

Westpac Bkg Corp.

6,1%

Rio Tinto

Limited3%Newcrest

Mining2,5%

Wesfarmers Ltd

3,3% Woolworths Ltd

2,8%

Telstra Corp Ltd

4,0%

D I E 10 G R Ö S S T E N P O S I T I O N E N

S E K TO R E N - E N G AG E M E N T

1. Finanzwesen 37%

2. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 26%

3. Basiskonsumgüter 7%

4. Energie 7%

5. Industrie 7%

6 Telekommunikation 4%

7. Nicht-Basiskonsumgüter 4%

8. Diverse 8%

10

%

top 1

0

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Gegen Ende letzten Jahres korrigierte sich der Goldpreis stark nach unten. Gold war mehr Risikoanlage denn sicherer Hafen. Wie das?Aufgrund von Liquiditätsengpässen bei ge-wichtigen Marktteilnehmern mussten ge-gen Jahresende zwangsläufig Goldengage-ments veräussert werden. Das Asset Gold war hierfür bestens geeignet, da die zuvor aufgelaufenen Gewinne realisiert werden konnten.

Aus welchem Motiv sollte man Gold kaufen, Absicherung oder Kursgewinne?Beim Gold sind beide Motive relevant. Bei historisch hohen Goldpreisen und vor dem Hintergrund der vielen Krisen steht zurzeit bei den Investoren sicherlich der Absiche-rungsaspekt im Vordergrund.

Gold notiert in Dollar. Welche grundsätz-lichen Überlegungen sollte ein Franken-Anleger machen, bevor er Edelmetall-ETF währungsgesichert kauft.Primär muss sich ein Franken-Anleger die Frage stellen, ob er über den geplanten An-lagezeitraum mit einer Abschwächung des Greenback gegenüber dem Franken rech-net und in welchem Ausmass. Einerseits gibt es zahlreiche Privatkunden, die Wäh-

Gold, der sichere Hafen?

Weltweit überfluten Notenbanken die Märkte mit frischem Geld. Werden dadurch die Edelmetallpreise weiterhin nach oben getrieben?Die erhöhten Geldmengen sind nur ein Grund für die Preisanstiege. Daneben steht zurzeit sicherlich die Funktion von Edelmetallen, insbesondere bei Gold als Alternativwährung, hinter dem anhalten-den Interesse der Investoren.

Wie lautet Ihre Prognose für den Goldpreis?Nach dem kräftigen Anstieg der letzten Wochen prognostiziert unser Research auf Dreimonatssicht einen Preis von 1750 Dol-lar je Unze, bis Ende Jahr erwarten wir wei-tere Anstiege. Der Preis dürfte Ende 2012 bei 1900 bis 1950 Dollar liegen.

Welche Faktoren könnten den Goldpreis drücken?Gold würde vorübergehend sicherlich un-ter Druck geraten, wenn beispielsweise die europäische Schuldenkrise, das sehr gerin-ge Wirtschaftswachstum in den USA und die Bekämpfung von Überhitzungserschei-nungen in China schneller als erwartet überwunden werden könnten. Dies dürfte aber kurz- bis mittelfristig kaum einem rea-listischen Szenario entsprechen.

Ernesto Weller Seine Karriere

begann Ernesto Weller bei der

Coutts & Co AG in Zürich. Zwischen 1993

und 2004 arbeitete er bei der Bank

Julius Bär, unter anderem als Leiter Per-

formance Controlling. Seit 2006 ist Wel-

ler nun bei der Zürcher Kantonalbank

als Produktmanager für Aktienfonds

und Edelmetall ETF zuständig.

WEITER S . 1 1

rungsrisiken aus grundsätzlichen Überle-gungen vollständig ausschliessen. Ander-seits können Privatinvestoren selbst oft keine kostengünstige Währungsabsiche-rung vornehmen, die eine fortlaufende An-passung erfordert.

Lohnt sich aus Sicht eines Franken-Anle-gers denn nun überhaupt ein Investment in einen abgesicherten ETF? Der Dollar no-tiert weiterhin auf einem tiefen Niveau.Diese Frage kann nicht pauschal beantwor-tet werden, da sich die Investoren in ver-schiedenen Ausgangslagen befinden. Wie hoch ist der Dollar-Anteil im Gesamtport-folio bereits? Über welchen Anlagezeit-raum erstreckt sich die Investition in den ETF? Auf welcher Währungsprognose ba-siert die Anlageentscheidung?

Das Hedging unterscheidet sich von Anbie-ter zu Anbieter. Wie erfolgt die Währungs-absicherung bei Edelmetall-ETF bei der ZKB?Die Währungsabsicherung findet auf tägli-cher Basis mittels Devisentermingeschäf-ten und Swaps gegenüber dem Dollar statt. Sie erfolgt jeweils auf dem aktuellen Volu-men der gesicherten Währungsklassen. Um die Kosten mög-

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G E S P R Ä C H S S T O F F

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höher, andererseits ist die Abweichung zwischen An- und Verkauf grösser.

Kritiker behaupten, dass Gold-ETF in einer grossen Krise nichts brächten, weil mög-licherweise politische oder behördliche Massnahmen eine physische Auslieferung untersagen könnten. Nicht sehr beruhi-gend, oder?Eine absolute Garantie gibt es im Leben leider nie. In einem Extremfall sind viele Faktoren kaum prognostizierbar. Diese An-nahme entspricht einem Untergangsszena-rio, wovon wir nicht ausgehen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt zudem, dass Edel-metall-Investoren zumindest nachträglich entschädigt wurden. Ganz im Gegensatz zu anderen Anlageklassen, die unwiderruf-lich wertlos wurden.

Wie stehen die Aussichten für das Gold des kleinen Mannes, das Silber? Kurzfristig, also für die nächsten drei Mo-nate, rechnet unser Research mit einem Preis von 30 Dollar je Unze. Bis Ende 2012 gehen wir von einem zweistelligen Preisan-stieg auf rund 35 Dollar aus.

Wieso gibt es in der Schweiz noch keine ETF auf Industriemetalle? Die sind doch eben-so spannend und profitieren sicherlich vom Wachstum der Schwellenländer.Ja, die Perspektiven sind bei einigen Indus-triemetallen tatsächlich vielversprechend. Es ist aber die Lagerung, die sich extrem kostspielig und komplex gestaltet. Die La-gerorte befinden sich in verschiedenen, zum Teil sehr krisenbehafteten, Regionen der Welt. Mit einem ETF auf Industrieme-

lichst tief zu halten, wurde für die Absicherung eine Bandbreite von 98 bis 103 Prozent festgelegt.

Gold kann man sich auf Wunsch physisch ausliefern lassen. Bei Ihnen ist der Ba-siswert ein Standardbarren zu 12,5 Kilo-gramm. Sollen Privatanleger somit eher auf Goldmünzen ausweichen?Das Eine schliesst das Andere nicht aus. Der Einsatz eines ZKB-Edelmetall-ETF eig-net sich als Beimischung für ein global di-versifiziertes Portfolio auch für Privatanle-ger vorzüglich. Die hohe Flexibilität sowie die signifikant tieferen Kosten sprechen für diese Anlagelösung. Bei Anlegern, die von einem Krisenszenario ausgehen, kann ein kleinerer Anlagebetrag direkt in Münzen oder kleineren Barren als Ergänzung sinn-voll sein.

Was sind die Kosten einer physischen Aus-lieferung?Bei der ZKB belaufen sie sich bei einem Standardbarren auf insgesamt 1,2 Prozent. Die Kosten setzen sich aus einer Rücknah-mekommission von 1 Prozent sowie einer Auslieferungsgebühr von 0,2 Prozent zu-sammen. Kleinere Barrengrössen würden die Kosten signifikant steigen lassen, denn einerseits sind die Prägekosten markant

talle würden wir zudem die Industriebe-triebe konkurrenzieren. Dies widerspricht der Geschäftsphilosophie der ZKB. Kommt hinzu, dass der physischen Hinterlegung bei Industriemetallen nicht dieselbe zent-rale Rolle zufällt wie bei den Edelmetallen. Die Anlagebedürfnisse in diesem spannen-den Segment können ideal mit strukturier-ten Produkten abgedeckt werden.

Sie verwalten knapp 15 Milliarden Franken in physischen Edelmetall-ETF. Wie muss ich mir diese Menge an Barren vorstellen?Dies lässt sich anhand eines konkreten Gold-Beispiels aufzeigen. Das derzeit phy-sisch hinterlegte Volumen beträgt rund 225 Tonnen Gold. Diese Menge findet in einem Transit-Kastenwagen von etwa neun Kubik-metern Platz. Das Gewicht würde das Trag-gewicht des Kastenwagens jedoch bei wei-tem übersteigen. RB

4 PU

NKT

E Inflation

Erst in zwei bis drei Jahren von Bedeutung

Dollar

2012 stärker, langfristig bleibt er strukturell angeschlagen

Platinum oder Palladium?

Mehr Potenzial für Palladium Seltene Erden?

Immer mehr elektronische Applikationen sind auf

sie angewiesen. Die politischen Risiken sind hoch.

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Bis Ende 2012 gehen wir

von einem zweistelligen

Preisanstieg auf rund

35 Dollar je Unze aus.

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G A S T B E I T R A G

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Nach Jahren des rasanten Wachstums hat die Branche der Exchange Traded Products (ETP) in Europa 2011 eine Pause hingelegt. Wie aus der Morningstar-Statistik zum Jahresende hervorgeht, konnten die Mit-telzuflüsse in Höhe von 13,3 Milliarden Eu-ro nicht verhindern, dass das Volumen der europäischen Index-Branche gegenüber dem Ultimo 2010 von 225,8 Milliarden auf 225,3 Milliarden Euro leicht zurückging. Dennoch konnte sich die Branche im ab-gelaufenen Jahr deutlich besser schlagen als die aktiven Asset Manager, die 2011 laut Morningstar-Daten 124,3 Milliarden Euro an Nettoabflüssen aus Publikums-fonds hinnehmen mussten. Allerdings ver-schleiern die per saldo positiven Absatz-zahlen etliche markante Trends bei ETP im vergangenen Jahr.

Starke Unsicherheit Die Debatte um die Risiken von Swap-ETF hat Anleger 2011 offenbar stark verunsichert. Das dürfte mit ein Grund sein, warum Lyxor das Ab-satz-Schlusslicht bildet. Auch Anbieter wie Comstage, db x-trackers, BNP Paribas/Ea-sy ETF und ETF Securities verzeichneten Abflüsse. Sie alle replizieren Indizes vor-wiegend oder vollkommen synthetisch. Spiegelbildlich mauserte sich der ETP-Marktführer iShares noch stärker zum An-

Das vergangene Jahr war für die ETF-Anbieter kein einfaches Jahr. Gut haltenkonnten sich Schweizer ETF-Anbieter, die insbesondere vom Gold-Boom undihrem Status als sicherer Hafen profitieren konnten.

Schweizer unter den Gewinnern 2011

Gordon Rose besitzt einen CIIA und ist ETF-Analyst bei Morningstar.

legerfavoriten in Europa. Im vergangenen Jahr verzeichnete die BlackRock-Tochter, die fast ausschliesslich physisch replizie-rende ETP anbietet, europaweit Zuflüsse in Höhe von 12,2 Milliarden Euro. Damit verwies iShares alle anderen ETP-Anbieter auf die Ränge. Unter den Verfolgern punk-teten insbesondere die Schweizer ETF-An-bieter.

Gold erhält weiter Zulauf UBS er-reichte mit 2,77 Milliarden Euro an Zu-flüssen hinter iShares den zweiten Platz. Schaut man sich die Nettozuflüsse 2011 in Relation zum verwaltetem Vermögen Ende 2010 an, konnte UBS mit 56 Prozent sogar die grössten Zuwachsraten unter den Top-10-ETF-Anbietern in Europa verbuchen. Bezüglich Nettozuflüssen rangiert die Zürcher Kantonalbank mit 1,87 Milliar-den Euro auf Platz drei. Die ZKB bietet ausschliesslich ETF auf Rohstoffe an und konnte daher vom Boom auf Edelmetall- beziehungsweise Goldprodukte profitie-ren. Gold verzeichnet aufgrund der an-haltenden Krise im Euroraum besonders viel Zulauf. Zusätzlich konnte die ZKB eventuell von den Unsicherheiten über die Zukunft von ETF Securities, Europas grösstem ETF-Anbieter für Rohstoffe und Währungen, profitieren. Anfang 2011 ka-

men Gerüchte über einen möglicherweise anstehenden Börsengang des Unterneh-mens auf. Ende letzten Jahres wurde der ETF-Anbieter dann offiziell zum Verkauf frei gegeben.

Run auf Edelmetalle Bei einem genau-eren Blick auf die Mittelabflüsse zeigt sich, dass Investoren nicht per se Rohstoffe im Blick hatten, sondern in der zweiten Jah-reshälfte insbesondere Geld aus Agrar-, Energieprodukten und breit aufgestell-te Rohstoffindizes bei ETF Securities ab-zogen. Daher spiegeln die Nettoflüsse auch Anlageentscheidungen der Investo-ren wieder und dürften nicht auf die Un-ternehmenssituation der Anbieter erfolgt sein. Auch Julius Bär konnte vom Run auf Edelmetalle profitieren und registrierte in ihren Julius Bär Physical Gold Fund 902 Millionen Euro an Nettozuflüssen. Credit Suisse punktete vor allem mit Aktienpro-dukten und ist mit 1,05 Millionen Euro un-ter den Top-Ten der ETF-Anbieter. Credit Suisse verzeichnete insbesondere Netto-zuflüsse in US- und britische Standardwer-te sowie in globale Schwellenländer. Generell konnten Schweizer Anbieter zudem vom Status als sicherer Hafen pro-fitieren und, besonders in der ersten Jah-reshälfte, vom stärker werdenden Fran-ken.

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W I S S E N

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Wann gerät ein Rohstoff in Backwardation?Das ist dann der Fall, wenn die Verfüg-barkeitsprämie grösser wird, als die bei-den anderen Faktoren zusammen. Ersicht-lich wird dies beispielsweise so: Wenn man heute sein Auto tanken möchte, bringt es ei-nem nichts, dass man eine Lieferung in sechs Monaten erwartet. Kontrakte, die kurzfristig fällig werden, sind hier also wertvoller. Das bedeutet, je knapper ein Markt ist, desto mehr ist ein Rohstoff in Backwardation.

Um Contango-Verluste zu vermeiden, wer-den Rolloptimierungen eingesetzt. Wie funktionieren diese?Die meisten Optimierungskonzepte rollen nicht automatisch in den nächstfälligen Future, sondern in einen späteren. Schwie-rig ist jedoch zu erreichen, dass die Kurven nicht konkav (Contango) beziehungswei-se konvex (Backwardation) aussehen. Die Zinsen und Lagerkosten sind ziemlich kon-stant. Was sich verändert, ist die Verfüg-barkeit des Rohstoffs. Wird nun, wie in un-serem Beispiel, Weizen knapp, bewegt sich die Kurve von Contango nach Backwarda-tion. Durch die Optimierung kann aber auf den raschen Preisanstieg nicht reagiert werden. Anleger verlieren also die hohe Korrelation mit dem Spotpreis. Kurzfristi-ges Investieren in den Rohstoffmarkt sollte auf Rolloptimierung verzichten. Mittel- bis

Rolloptimierung ist kein AllheilmittelDie Renditen von Rohstoffanlagen leiden unter Rollverlusten. Woran liegt das?Nicht alle Rohstoffe sind von dieser Gefahr betroffen, Edelmetalle beispielsweise wer-den meist zum Spotpreis gehandelt. Roll-verluste drohen jedoch bei Rohstoffen die über Futures gehandelt werden. Um bei-spielsweise die physische Lieferung von Ölfässern zu vermeiden, müssen die Kon-trakte rechtzeitig gerollt werden. Sind die künftigen Kontrakte teurer als die aktuel-len, so entsteht ein Rollverlust und man spricht von Contango. Im gegenteiligen Fall spricht man von Backwardation.

Welche Faktoren beeinflussen die Future-Preise?Entscheidend sind drei Einflussfaktoren Zinsen, Lagerkosten und Verfügbarkeits-prämie. Kauft man Öl physisch, so muss man dafür tatsächlich Geld in die Hand neh-men. Bei einem Future gilt das nicht, denn bei diesen wechselt weder Geld noch Ware den Besitzer. Durch einen hohen Zinssatz ist es günstiger, den Future zu erwerben als die Kasse, da man die Zinskosten spart. Im Um-kehrschluss muss also der Future teurer als der Sportpreis sein. Das bedeutet, je höher die Zinsen, desto höher das Contango. Die-selbe Gefahr droht bei hohen Lagerkosten. Es kann gesagt werden, dass Contango bei Rohstoffen den Normalfall darstellt.

langfristig macht sie durchaus Sinn.

Trifft dies auf alle Rohstoffe zu?Nein. Bei Agrar-Rohstoffen sollte man sie sogar ganz vermeiden. Das liegt daran, dass man Weizen oder Mais schlecht lagern kann. Die Folge sind tiefe Lagermengen und eine erhöhte Gefahr einer physischen Knappheit. Somit bewegen sich die Kur-se stark. Bei Industriemetallen ist das Ge-genteil der Fall. Hier sind die Lagerkosten für Kupfer oder Aluminium sehr tief und die Rollkosten daher eher zu vernachlässigen.

Rolloptimierung macht also vor allem bei Energierohstoffen Sinn?Ja, schaut man sich zum Beispiel den db Brent Crude Oil Booster CHF Hedged ETC an, so erkennt man das sich Öl sehr gut für eine Rolloptimierung eignet. Es kann effizi-ent gelagert werden und es kommt selten zu einer Knappheit. Das bedeutet, dass die Kurve lange im Contango bleibt.

Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Rollmechanismen. Welcher ist der beste?Es gibt wenig Unterschiede, wenn man die Performance über einen längeren Zeitraum vergleicht. Die rolloptimierten Indizes ent-wickelten sich sehr ähnlich. BK

Web-Link: db-x-trackers

Philip Knüppel

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Glänzende Zeiten für Erdöl?

Wenig bewegt den Rohstoffsektor mo-mentan mehr als das Thema Erdöl res-pektive die Tatsache, dass es im Preis steigen soll. Dies wird begünstigt durch zahlreiche schlechte Pressenachrich-ten: Nigerianische Raffinerien werden bestreikt, iranisches Erdöl soll aus Eu-ropa verbannt werden, und der Süd-Su-dan hat die Produktion vorerst einge-stellt, da man sich mit dem Sudan nicht über die Aufteilung der Gewinne eini-gen kann. Im Atlantikbecken haben be-reits zwei Raffinerien den Betrieb ein-gestellt. Brent tendiert entsprechend positiv. Alles in allem also ein glänzen-der Start für Erdöl ins Jahr 2012. Apropos glänzend: Der amerikani-sche Einkaufsmanagerindex ISM ist stets ein verlässlicher Indikator für die Gold-Silber-Ratio, also wie viel Gold re-lativ zu Silber kostet. Ist der ISM über 50 und die Einkäufer somit positiv ge-stimmt, fällt die Gold-Silber-Ratio und der Silberpreis steigt oder Gold fällt, Silber wird relativ zu Gold also wertvol-ler. In den USA hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im Januar deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Der ISM fiel Ende Januar überraschend positiv aus und tendiert weiter stabil über 50, während Silber seit Jahresan-fang bereits um mehr als 20 Prozent gestiegen ist – auch für Silber brechen wohl glänzende Zeiten an. P. Knüppel

präsentiert von:

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 2.2.2012

E D E L M E TA L L E

Unze Gold

GoldFixPM1Unze CH0103447766 S&GAM Nein Ja 0.40% GBP1049.31 9.70%GoldFixPM1Unze CH0047533549 ZKB Nein Nein 0.40% USD1739.63 9.69%NYSEArcaGoldBUGSTR LU0259322260 RBS Ja Nein 0.70% EUR172.45 4.58%NYSEArcaGoldBUGSTR LU0488317701 ComStage Ja Nein 0.65% USD54.87 5.51%

Unze Silber

SilverFixPM1Unze CH0106405845 S&GAM Nein Nein 0.60% USD32.99 16.94%SilverFixPM1Unze CH0118929048 UBS Nein Nein 0.45% USD334.30 16.93%Silver3Kg CH0029792717 ZKB Nein Nein 0.60% CHF2937.59 13.40%Silver100Unzen CH0047533556 ZKB Nein Nein 0.60% EUR2556.39 14.54%

Unze Platin

PlatinumFixPM1Unze CH0116014934 UBS Nein Nein 0.50% USD160.86 15.17%PlatinumFixPM1Unze CH0106406215 S&GAM Nein Nein 0.50% USD1591.99 15.16%Platinum50g CH0029792709 ZKB Nein Nein 0.50% CHF2340.45 12.14%PlatinumFixPM1Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein 0.45% USD162.05 14.60%

Unze Palladium

PalladiumFixPM1Unze GB00B5VYVZ75 DB Nein Nein 0.45% USD70.24 5.93%PalladiumFixPM1Unze CH0118929022 UBS Nein Nein 0.50% USD69.39 5.07%Palladium100g CH0029792683 ZKB Nein Nein 0.50% CHF2029.99 4.22%PalladiumFixPM1Unze CH0106407239 S&GAM Nein Ja 0.50% CHF657.70 4.75%

AG R A R

Rogers Intl Agric. TR

S&PGSCIWheatTR XS0417182937 Source Ja Nein 0.49% USD18.51 1.59%S&PGSCIGrainsTR XS0417129961 Source Ja Nein 0.49% USD42.17 -0.43%S&PGSCISugarTR XS0417181616 Source Ja Nein 0.49% USD25.65 -2.91%S&PGSCIAgricultureTR FR0010821736 Amundi Ja Nein 0.30% USD85.26 -1.88%

E N E R G I E

db Brend Crude Oil Booster

S&PGSCILightEnergyTR XS0417130894 Source Ja Nein 0.49% USD34.27 0.85%DBComm.BoosterLE LU0460408130 DB Ja Nein 0.95% CHF14.27 0.68%S&PGSCINaturalGasTR XS0417151114 Source Ja Nein 0.49% USD0.61 -18.67%dbNaturalGasBoosterUSD GB00B438CS06 DB Ja Nein 0.45% USD42.17 -12.89%

I N D U S T R I E M E TA L L E

S&P GSCI Industrial Metals TR

S&PGSCICopperTR XS0470829432 Source Ja Nein 0.49% USD49.78 9.21%S&PGSCIMetalsTR FR0010821744 Amundi Ja Nein 0.30% USD331.48 9.19%RogersIntlMetalTR LU0259320728 RBS Ja Nein 0.85% EUR134.04 8.15%dbInd.MetalsBoosterUSD GB00B3WKDS73 DB Ja Nein 0.45% USD114.23 8.49%

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ETF in Europa: Zu- und Abflüsse Angaben in Mio. U$

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A K T I E N

Welt 80 12717 88 883 2698Europe 469 101793 -1729 13445 7820NorthAmerica 88 26239 61 5148 4795AsiaPacific 62 10720 -405 -442 3694EmergingMarkets 158 28008 -418 -992 12306 Broad 41 14543 -208 -258 7254 AsiaPacific 5 1363 -20 478 443 EasternEurope 1 902 -21 72 306 MiddleEastandAfrica 6 174 -4 -35 184 LatinAmerica 10 893 -8 -183 228 Country 85 10133 -157 -1066 3892Total 857 179 477 -2403 18 042 31 312

F I X E D I N CO M E

Aktiv 3 180 3 195 0Broad/aggregate 6 691 8 190 422Corporate 22 11154 221 594 2401Covered 8 966 21 -62 360CreditSpreads 13 651 -18 -205 -25EmergingMarkets 7 1777 49 104 1120Government 137 26556 -433 -2327 4649HighYield 2 1222 15 824 473Inflation 15 4359 -80 4 -122MoneyMarket 19 7207 -332 447 -995Mortgage 1 1503 14 -94 -6Diverse 4 1683 17 101 -6Total 233 57 409 -1700 202 8 276

R O H S TO F F E

Broad 86 6744 -377 -816 1707Alternative 1 1 0 1 -1Agriculture 118 3623 -9 -282 -397Energy 103 3531 -108 -15 504IndustrialMetals 83 1725 -15 14 328Livestock 23 122 -4 -4 15PreciousMetals 123 44851 594 7815 7097Total 537 60 597 81 6 713 9 253

Markt Nov2011 Zu-/Abflüsse #ETF/ETP AuM NNA YTD-11NNA 2010NNA

Prioritäten ändern sich

Die ETF-Branche konnte ihre Wachstums-story 2011 fortschreiben. Insgesamt flos-sen knapp 24 Milliarden Dollar in europä-ische ETF, nachdem es 2010 sogar mehr als 50 Milliarden waren. Die in ETF investierten Vermögen sind jedoch aufgrund der enor-men Marktverwerfungen auf 266,6 Milliar-den Dollar zurückgegangen. Auf der euro-päischen Beliebtheitsskala ganz oben stand im vergangenen Jahr der deutsche Aktien-markt. Mit Zuflüssen in Höhe von 0,2 Mil-liarden Dollar im Dezember wurden 2011 insgesamt 17,3 Milliarden Dollar in ETF auf deutsche Titel investiert. Das entspricht 97 Prozent der gesamten Zuflüsse in Aktien-ETF in Höhe von 18 Milliarden Dollar. In der Gunst der Anleger ebenfalls gestiegen sind amerikanische Titel. Im Dezember flossen 61 Millionen in US-ETF, im Gesamtjahr wa-ren es über 5 Milliarden Dollar. Die gröss-ten Abflüsse mussten Schwellenländer-Produkte hinnehmen.

Sicherer Hafen Gold Auch bei Anlei-hen-ETF verschoben sich im vergangenen Jahr die Prioritäten der Anleger, und ge-gen Jahresende zogen sie sich weiter aus Staatsanleihen zurück. Dafür flossen im Dezember 221 Millionen Dollar in Unter-nehmensanleihen. Ebenfalls auf den Kauf-listen fanden sich High-Yield-Bonds-ETF. Bei Unsicherheiten ein Dauerbrenner ist Gold, so auch im letzten Monat des vergan-genen Jahres. Knapp 600 Millionen flossen in Edelmetall-ETF. Damit erhöhten sich die Zuflüsse auf 7,8 Milliarden, nach 7,1 Milliar-den Dollar im Jahr 2010. BK

Quelle: BlackRock / Stand: 2.2.2012

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H A F T U N G S A U S S C H U S S

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Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 31.1.2012

A K T I E N ( I N D U S T R I E L Ä N D E R )

SMI CH0008899764 CHF CS Nein 0.38% 4962941 45060 110141 0.05S&P500 IE0031442068 USD iShares Nein 0.40% 3647284 23326 156361 0.15MSCIEMU IE00B53QG562 EUR CS Nein 0.33% 1917715 12963 147938 0.21SMIMidCap CH0019852802 CHF CS Nein 0.49% 1737553 24883 69829 0.14FTSE100 IE00B3X0KQ36 GBP UBS Ja 0.30% 1650530 7834 210688 0.28MSCIUSA LU0136234654 USD UBS Nein 0.30% 1630880 23757 68648 0.67MSCIWorld IE00B0M62Q58 USD iShares Nein 0.50% 1468949 10099 145455 0.21MSCIUSATR LU0274210672 USD DB Ja 0.30% 1308965 13626 96064 0.16SMI CH0017142719 CHF UBS Nein 0.35% 1234830 17588 70209 0.08MSCIJapan IE00B53QDK08 JPY CS Nein 0.48% 916974 3295 278293 0.31

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R )

MSCIEmergingMarketTR LU0292107645 USD DB Ja 0.70% 3155181 33391 94492 0.22MSCIEmergingMarket IE00B0M63177 USD iShares Nein 0.75% 2911226 28081 103672 0.23MSCIEmergingMarket LU0254097446 USD CS Nein 0.73% 1494030 16171 92389 0.31MSCIEmergingMarketTR IE00B3Z3FS74 USD UBS Ja 0.60% 782259 11608 67390 0.54MSCIACFarEastexJapan IE00B0M63730 USD iShares Nein 0.74% 685014 9419 72727 0.32FTSE/XinhuaChina25 IE00B02KXK85 USD iShares Nein 0.74% 531740 6368 83502 0.34DJRUSTitans10 FR0010339457 USD Lyxor Ja 0.65% 531451 5329 99728 0.58MSCIBrazil IE00B0M63516 USD iShares Nein 0.74% 500025 11685 42792 0.36MSCIIndia FR0010375766 USD Lyxor Ja 0.85% 490801 4353 112750 0.54FTSEBRIC50 IE00B1W57M07 USD iShares Nein 0.74% 367981 5037 73056 0.34

O B L I G AT I O N E N

SBIDOMGovernment3-7P CH0016999846 CHF CS Nein 0.19% 492464 6789 72538 0.24BarclaysCapitalUSDTrea.Bond7-10Y IE00B1FZS798 USD iShares Nein 0.20% 478490 2769 172802 0.15BarclaysCapitalUSDTrea.Bond1-3Y IE00B14X4S71 USD iShares Nein 0.20% 449894 4506 99843 0.07SBIDOMGovernment1-3P CH0102530786 CHF CS Nein 0.15% 295324 2729 108217 0.16BarclaysCapitalUSGovtILBond IE00B1FZSC47 USD iShares Nein 0.25% 278609 949 293582 0.33SBIDOMGovernment7+P CH0016999861 CHF CS Nein 0.25% 191834 1366 140435 0.25iBoxxEURSovereigns1-3Y IE00B3VTMJ91 EUR CS Nein 0.23% 167708 1708 98190 0.36iBoxxEURSovereigns3-7Y IE00B3VTML14 EUR CS Nein 0.23% 148463 2046 72562 0.36iBoxxUSDTreasuryBond3-7Y IE00B3VWN393 USD CS Nein 0.23% 94079 591 159186 0.55iBoxxEURLiquidCorp IE0032523478 EUR iShares Nein 0.20% 84320 1038 81233 0.33

R O H S TO F F E

GoldFixPM1Unze CH0047533549 USD ZKB Nein 0.40% 3735929 29421 126982 0.08Silver3Kg CH0029792717 CHF ZKB Nein 0.60% 3537600 49587 71341 0.22GoldFixPM1Unze CH0104136236 USD CS Nein 0.30% 2307602 28700 80404 0.11GoldFixPM1Unze CH0044781232 CHF JuliusBär Nein 0.40% 2120269 16306 130030 0.11GoldFixPM1Unze CH0044781141 USD JuliusBär Nein 0.40% 2054410 9604 213912 0.13GoldFixPM1Unze CH0047533523 EUR ZKB Nein 0.40% 1843041 17511 105250 0.11GoldFixPM1Unze CH0044781174 EUR JuliusBär Nein 0.40% 1522368 13190 115418 0.16Silver100Unzen CH0047533572 USD ZKB Nein 0.60% 1451675 13063 111129 0.23GoldFixPM1Unze CH0103326762 EUR ZKB Nein 0.40% 1259609 10860 115986 0.09RJ/CRBTR FR0010318998 USD Lyxor Ja 0.35% 1189867 5391 220714 0.29

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N

EPRA/NAREITGlobalDiv+ IE00B1FZS350 USD iShares Nein 0.59% 530714 6919 76704 0.38DBHedgeFund LU0434446976 CHF DB Ja 0.70% 171245 1710 100143 0.68EPRA/NAREITAsiaDiv+ IE00B1FZS244 USD iShares Nein 0.59% 77088 886 87007 1.67SXIRealEstateFunds CH0105994401 CHF UBS Nein 0.45% 62419 2331 26778 0.65EPRA/NAREITUSDiv+ IE00B1FZSF77 USD iShares Nein 0.40% 56977 442 128907 0.54CBFEDFundsEffectiveRateIndexTR LU0378437767 USD ComStage Ja 0.10% 52168 43 1213214 0.43SXIRealEstateFunds CH0105994419 CHF UBS Nein 0.25% 49743 238 209002 0.79CSEONIATR IE00B42SXC22 EUR CS Ja 0.14% 48955 41 1194015 0.03

Basiswert ISIN Whr Anbieter Swap TER UmsatzinCHF Trades Ø Ø (in1000) Umsatz/Trade Spreadt