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. KULTUR Ausgabe Nr. 285 – Seite 11 An der Kante des Grundgesetzes Der kommissarische Rektor der HfG Karlsruhe nimmt Stellung zum Fall Jongen Adventszeit an der Hochschu- le für Gestaltung (HfG)Karls- ruhe hieß bislang: avantgardis- tische Beschaulichkeit. Seit 2004 wurde hier alljährlich eine Ausstellung mit dem Titel „Oh Tannenbaum!“ gezeigt, und je- des Mal fieberte die Fangemein- de den überraschenden Neuin- terpretationen der nadelnden Zimmerdekoration entgegen. In diesem Jahr ist alles anders. Und die Spannung ist schon raus, bevor die Schau eröffnet wurde. Die studentische Weihnachts- präsentation der HfG heißt heuer „I’d blush, if I could“. Die Zeile geht auf einen Dialog mit dem Spracherkennungssystem Siri zurück. Sie resultiert aus einem der Missverständnisse, wie sie zwischen Mensch und Maschine entstehen. Ein Miss- verständnis sieht Volker Albus, kommissarischer Leiter des Rektoramts, auch im Fall Marc Jongen. Der Mitarbeiter für Philosoph und Ästhetik an der HfG Karlsruhe ist zum Auslöser akademischer Proteste gewor- den, die mittlerweile auch die allgemeine Öffentlichkeit erreicht ha- ben. Denn Jongen ist nicht nur als Geis- teswissenschaftler und Publizist tätig. Er ist auch stellvertretender Sprecher des Landesvorstands der Alternative für Deutschland (AfD) Baden-Württem- berg. Daran nehmen einige Professoren An- stoß, die zwar in Berlin, Dresden oder Genf lehren, der Karlsruher Hochschule jedoch eng verbunden sind – nicht zu- letzt als Autoren für die Reihe „HfG Forschung“, die von Jongen als Heraus- geber betreut wird. Man habe diese Bei- träge „im Vertrauen auf die Integrität der Institution HfG Karlsruhe bislang gerne geleistet, heißt es jetzt in einem öffentlichen Brief, der unter anderem von Friedrich von Borries (Hochschule für Bildende Künste Hamburg) und Ste- phan Trüby (Technische Universität München) unterzeichnet ist. Dieses Ver- trauen sei mittlerweile erschüttert, da Jongen als Landesprogrammkoordina- tor der AfD „reaktionäre, fremden- und frauenfeindliche Positionen mit ver- tritt“, wie es in dem Brief heißt. Die Un- terzeichner fordern die Hochschule „eindringlich auf, Dr. Marc Jongen als Herausgeber der Schriftenreihe „HfG Forschung“ abzulösen.“ Kritik an Jongen gibt es auch aus dem eigenen Haus. Der Kunsthistoriker Beat Wyss warf ihm in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ vor, er betreibe im Namen der HfG politische Werbung für einen „rechtsnationale Splitterpartei mit Verbindungen in die Neonazi-Szene.“ In einem Schreiben an das Rektorat fordert der Schweizer, der unter anderem Scholar am Getty Center, Santa Monica, Kalifornien, und Senior Fellow am Internationalen Forschungs- zentrum Kulturwissenschaften in Wien ist: „Eine Hochschule mit dem Auftrag, Intellektuelle heranzubilden, sollte mehr Kante zeigen in derart politisch sensiblen Fragen.“ Albus ist über derlei Einlassungen nicht sonderlich erbaut. „Kante zeigen? Ich kann ihm die Kante des Grundgeset- zes zeigen,“ erklärt der Architekt und Designer, der als einer der Protagonisten des Neuen Deutschen Designs gilt. We- niger salopp formuliert meint er: Die Mitgliedschaft in einer politischen Partei ist eine Pri- vatangelegenheit, zumal wenn sich diese Partei verfassungs- konform verhält. „Meinungs- freiheit geht über Political Cor- rectness,“ beton Albus und ver- weist auf eine offizielle Erklä- rung des Rektorats, in der unter anderem steht: „Die Ausübung der Meinungsfreiheit, also das Wahrnehmen eines durch das Grundgesetz zugesicherten Rechts, gibt keinerlei Anlass, den dieses Recht Ausübenden zu rügen.“ Jongen tat gestern gegenüber dieser Zeitung kund: „Was mich an dem Vorgang besonders be- trübt, das ist der Verfall der de- mokratischen Kultur in Deutschland, für den er symp- tomatisch ist. Wenn man mit Kollegen, die eine vom Main- stream abweichende Meinung vertreten, gar keinen Dialog mehr sucht, sondern sie in mo- ralistischer Empörungsgeste aus ihren Positionen zu entfer- nen versucht, dann hat das we- der mit Demokratie, noch mit Aufklärung zu tun. Die angeblich ver- tretenen Werte der Offenheit, Toleranz usw. werden durch die gewählte Form der Denunziation in ihr glattes Gegen- teil verkehrt. Das erinnert an Unterdrü- ckungsmechanismen, wie man sie von totalitären Regimen kennt. Es geht ja nicht darum, dass man sich einigt, aber bestimmte Ansichten einfach verbieten zu wollen, das führt geradewegs in die Gesinnungsdiktatur.“ Nicht immer drückt sich der 47-Jährige derart präzi- se aus. In seinen politischen Texten prangert er etwa „eine winzige Finanz- nomenklatura“ an oder spricht von ei- nem „Amoklauf der Moderne“ und spart auch sonst nicht mit vage dämonisieren- den Aussagen. Michael Hübl VOLKER ALBUS, kommissarischer Leiter des Rektoramts, vor einer Plakatwand der Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, an der es derzeit brodelt. Foto: Artis Bitte keine Märtyrer MICHAEL HÜBL Um es klar zu sagen: Wer zu rassis- tischer Hetze aufruft, wer Brandanschlä- ge auf Flüchtlingsheime verübt oder Ge- walttaten gegen Asylsuchende begeht, muss mit aller Härte des Gesetzes be- straft werden. Und um auch dies un- missverständlich festzuhalten: Polizei und Justiz sind gut beraten, wenn sie statt den Teufel künftiger Gefahren an die Wand zu malen, alles tun, um den rechten Terror rigoros einzudämmen und ihm mit allen Mitteln des Rechtsstaats den Garaus zu machen. Weil die Bundesrepublik – glücklicher- weise – ein Rechtsstaat ist, muss ande- rerseits der Mitarbeiter einer Hochschule die Möglichkeit behalten, sich politisch zu betätigen, ohne dadurch berufliche Nachteile zu erfahren. Das gilt nicht zu- letzt für Marc Jongen, den stellvertreten- den Sprecher der AfD Baden-Württem- berg. Solange er das Seminar, das er freitags an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HfG) hält, nicht dazu nutzt, die ihm anvertrauten jungen Men- schen zu indoktrinieren, muss man ihn als das nehmen, was er ist und bleiben sollte: eine Stimme im mitunter disso- nanten Konzert der Meinungen in einer Demokratie. Der reflexartige Versuch, jemanden mundtot zu machen, mag ethisch edlen Motiven entspringen, schafft aber nur Märtyrer und wertet am Ende auf, was er als falsch erachtet. Viel wichtiger wäre etwa im Falle von Marc Jongen, den treuen Schüler und Assistenten des Philosophen Peter Sloterdijk jeweils beim Wort zu nehmen und ihn aufzufor- dern, offenzulegen, was sich hinter sei- nen oft hochgepeitschten, mit diffusen Ressentiments unterfütterten und wohl- feil markigen Formulierungen verbirgt. Denn, mit Verlaub, in der Wissenschaft und in der intellektuellen Welt spielt Jongen keine bedeutende Rolle. Er hat, so scheint es, ein Anliegen, das ihn um- treibt und für das einzutreten er offenbar für seine Bürgerpflicht hält. Man kann ihm widersprechen, muss es wohl in vie- len Punkten auch. Aber man sollte ihn nicht größer machen als er ist. Unsere Welt ist schwierig und komplex. Jongen führt Worte auf. Antworten hat er nicht. HfG hält zu Jongen Karlsruhe (-bl.). Der kommissarische Rektor der Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HfG), Volker Albus, sieht weder Anlass noch Grund in irgendeiner Weise gegen Marc Jongen vorzugehen. Der ehemalige Schüler und Assistent des Philosophen Peter Sloterdijk ist stellvertretender Sprecher der AfD Ba- den-Württemberg. Dieser Umstand hat zu Protesten aus der akademischen Welt geführt, verbunden mit der Auffor- derung, Jongen die Herausgeberschaft für die Publikation „HfG Forschung“ zu entziehen. Albus wies gestern gegenüber dieser Zeitung darauf hin, dass politische Ak- tivitäten Privatangelegenheit seien und durch das Grundgesetz geschützt wer- den. Der 47-jährige, gebürtige Südtiro- ler Jongen selbst fühlt sich an die „Un- terdrückungsmechanismen“ erinnert, „wie man sie von totalitären Regimen kennt“. n Kommentar und Kultur Grundgesetz schützt politische Meinung Redaktion und Verlag, Karlsruhe (Neureut), Linkenheimer Landstraße 133, Postanschrift: 76147 Karlsruhe, Telefon 07 21 / 7 89-0, Telefax 07 21 / 7 89-2 70 E-Mail-Adressen: [email protected], [email protected], [email protected] Internet: www.bnn.de Einzelpreis: Montag bis Freitag 1 1,60, Samstag 1 1,80, Abonnement: 1 31,80, Postbe- zug Inland: 1 35,00, Studenten-Abonnement: 1 26,80, bei Postbezug: 1 30,50. Alle Preise inklusive 7 % MwSt. Einbezogen in das Abonnement ist das jeden Dienstag bei- liegende Fernsehmagazin „rtv“. – zzt. gültige Anzeigen-Preisliste Nr. 66 vom 1. 1. 2015 Mittwoch, 9. Dezember 2015 70. Jahrgang · Nr. 285 · Ausgabe Karlsruhe

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. KULTURMittwoch, 9. Dezember 2015 Ausgabe Nr. 285 – Seite 11

An der Kante des GrundgesetzesDer kommissarische Rektor der HfG Karlsruhe nimmt Stellung zum Fall Jongen

Adventszeit an der Hochschu-le für Gestaltung (HfG)Karls-ruhe hieß bislang: avantgardis-tische Beschaulichkeit. Seit2004 wurde hier alljährlich eineAusstellung mit dem Titel „OhTannenbaum!“ gezeigt, und je-des Mal fieberte die Fangemein-de den überraschenden Neuin-terpretationen der nadelndenZimmerdekoration entgegen. Indiesem Jahr ist alles anders.Und die Spannung ist schonraus, bevor die Schau eröffnetwurde.

Die studentische Weihnachts-präsentation der HfG heißtheuer „I’d blush, if I could“. DieZeile geht auf einen Dialog mitdem SpracherkennungssystemSiri zurück. Sie resultiert auseinem der Missverständnisse,wie sie zwischen Mensch undMaschine entstehen. Ein Miss-verständnis sieht Volker Albus,kommissarischer Leiter desRektoramts, auch im Fall MarcJongen. Der Mitarbeiter fürPhilosoph und Ästhetik an derHfG Karlsruhe ist zum Auslöserakademischer Proteste gewor-den, die mittlerweile auch dieallgemeine Öffentlichkeit erreicht ha-ben. Denn Jongen ist nicht nur als Geis-teswissenschaftler und Publizist tätig.Er ist auch stellvertretender Sprecherdes Landesvorstands der Alternative fürDeutschland (AfD) Baden-Württem-berg.

Daran nehmen einige Professoren An-stoß, die zwar in Berlin, Dresden oderGenf lehren, der Karlsruher Hochschulejedoch eng verbunden sind – nicht zu-letzt als Autoren für die Reihe „HfGForschung“, die von Jongen als Heraus-geber betreut wird. Man habe diese Bei-träge „im Vertrauen auf die Integritätder Institution HfG Karlsruhe bislanggerne geleistet, heißt es jetzt in einemöffentlichen Brief, der unter anderem

von Friedrich von Borries (Hochschulefür Bildende Künste Hamburg) und Ste-phan Trüby (Technische UniversitätMünchen) unterzeichnet ist. Dieses Ver-trauen sei mittlerweile erschüttert, daJongen als Landesprogrammkoordina-tor der AfD „reaktionäre, fremden- undfrauenfeindliche Positionen mit ver-tritt“, wie es in dem Brief heißt. Die Un-terzeichner fordern die Hochschule„eindringlich auf, Dr. Marc Jongen alsHerausgeber der Schriftenreihe „HfGForschung“ abzulösen.“

Kritik an Jongen gibt es auch aus demeigenen Haus. Der Kunsthistoriker BeatWyss warf ihm in der jüngsten Ausgabeder Wochenzeitschrift „Die Zeit“ vor, erbetreibe im Namen der HfG politische

Werbung für einen „rechtsnationaleSplitterpartei mit Verbindungen in dieNeonazi-Szene.“ In einem Schreiben andas Rektorat fordert der Schweizer, derunter anderem Scholar am Getty Center,Santa Monica, Kalifornien, und SeniorFellow am Internationalen Forschungs-zentrum Kulturwissenschaften in Wienist: „Eine Hochschule mit dem Auftrag,Intellektuelle heranzubilden, solltemehr Kante zeigen in derart politischsensiblen Fragen.“

Albus ist über derlei Einlassungennicht sonderlich erbaut. „Kante zeigen?Ich kann ihm die Kante des Grundgeset-zes zeigen,“ erklärt der Architekt undDesigner, der als einer der Protagonistendes Neuen Deutschen Designs gilt. We-

niger salopp formuliert meinter: Die Mitgliedschaft in einerpolitischen Partei ist eine Pri-vatangelegenheit, zumal wennsich diese Partei verfassungs-konform verhält. „Meinungs-freiheit geht über Political Cor-rectness,“ beton Albus und ver-weist auf eine offizielle Erklä-rung des Rektorats, in der unteranderem steht: „Die Ausübungder Meinungsfreiheit, also dasWahrnehmen eines durch dasGrundgesetz zugesichertenRechts, gibt keinerlei Anlass,den dieses Recht Ausübendenzu rügen.“

Jongen tat gestern gegenüberdieser Zeitung kund: „Was michan dem Vorgang besonders be-trübt, das ist der Verfall der de-mokratischen Kultur inDeutschland, für den er symp-tomatisch ist. Wenn man mitKollegen, die eine vom Main-stream abweichende Meinungvertreten, gar keinen Dialogmehr sucht, sondern sie in mo-ralistischer Empörungsgesteaus ihren Positionen zu entfer-nen versucht, dann hat das we-der mit Demokratie, noch mit

Aufklärung zu tun. Die angeblich ver-tretenen Werte der Offenheit, Toleranzusw. werden durch die gewählte Formder Denunziation in ihr glattes Gegen-teil verkehrt. Das erinnert an Unterdrü-ckungsmechanismen, wie man sie vontotalitären Regimen kennt. Es geht janicht darum, dass man sich einigt, aberbestimmte Ansichten einfach verbietenzu wollen, das führt geradewegs in dieGesinnungsdiktatur.“ Nicht immerdrückt sich der 47-Jährige derart präzi-se aus. In seinen politischen Textenprangert er etwa „eine winzige Finanz-nomenklatura“ an oder spricht von ei-nem „Amoklauf der Moderne“ und spartauch sonst nicht mit vage dämonisieren-den Aussagen. Michael Hübl

VOLKER ALBUS, kommissarischer Leiter des Rektoramts, vor einer Plakatwand der Hochschule für Gestaltung(HfG) Karlsruhe, an der es derzeit brodelt. Foto: Artis

Die Schlacht nicht gewonnenNationaltheater Mannheim: Rossinis erste Seria-Oper „Tancredi“

Ein Bäumchen wird ge-pflanzt. Brautvater Argiriound Schwiegersohn in spe Or-bazzano überbieten sich angutgemeinten Gesten wie esPolitiker in Zeiten fragiler Al-lianzen tun. So in dem von denSarazenen belagerten Syra-kus, wo die verfeindeten Par-teien unter dem Druck der Er-eignisse enger zusammenrü-cken und als Zeichen der Ver-söhnung widerwillig die Jop-pen austauschen. Der kleinsteHinweis darauf, dass der Part-ner mit dem Feind kollabo-riert, genügt bereits, damit diezerstrittenen Bürgerparteiendie hölzernen Brückenpfeilerausreißen und zu den Prügelngreifen. Ausgerechnet Argi-rios Tochter Amenaide, die vorder Hochzeit mit Orbazzanosteht, soll die Sache verratenhaben. Ihr Liebesbrief ist al-lerdings nicht an den Saraze-nenführer, sondern an ihrenGeliebten Tancredi gerichtet.Ein Missverständnis, das sichzu spät aufklärt. Das Bäum-chen lässt am NationaltheaterMannheim Regisseurin Cor-dula Däuper wieder ausrei-ßen. Das Brautkleid bleibt imRegen liegen.

Mit einem Stoff, den er alsbekannt voraussetzen konnte– Voltaires seit 50 Jahren vielgespieltem „Tancrède“ – be-trat der 21-jährige Rossini1813 neues Terrain. Nachdem er mit ei-nem halben Dutzend heiteren Werkendie nötige Fingergelenkigkeit erworbenhatte, schrieb er eine Seria im hohen Stildes 18. Jahrhunderts. Das eine tun, heißtnicht, das andere lassen. Zwischen „Mo-ses“, „Maometto“, „Elisabetta“, „DieFrau vom See“, und Semiramis stehenweiterhin komische Figuren. Der Stil er-gab sich ohnehin durch den Ausdruck,was sich darin zeigt, dass Rossini dieOuvertüre aus seiner Komödie „La pie-tra del paragone“ übernahm.

In Deutschland hat es der ernste Rossi-ni immer besonders schwer gehabt,nicht ohne Grund, wie die Aufführungam Mannheimer Nationaltheater zeigt.Verlangt er doch eine Gestaltungskraft,die profunde Gesangsakrobatik undMelodienschwung mit reifer Seelendar-stellung verblendet. Die für eine Kolora-turaltistin geschriebene Titelrolle isteben keine typische jünglingshafte Ho-senrolle, sondern Verkörperung einesheroischen Ideals. In „Di tanti palpiti“,einem von Paganini bis Liszt nebst un-

zähligen Kleinmeistern aufgegriffenenSchlager des frühen 19. Jahrhunderts,klingt Marina Markina denn doch zusehr wie Mozarts liebestoller TeenagerCherubino, hat ihre Tiefe zu wenig Ge-wicht, fehlt es an Gravität und Tonfülle,um den Rezitativen Autorität und Wür-de zu verleihen. Letztere sind hier nochweitgehend unbegleitet, müssen deshalbmit plastischem Wortsinn ausgestattetsein. Solche Defizite zeigen sich auch imtragischen, etwas leichtgewichtig vor-beihuschenden Finale, bei dem der Heldsein Leben in den Armen Armenaidesverhaucht. Einen Monat nach der vene-zianischen Uraufführung mit HappyEnd hatte Rossini diesen ernstenSchluss gewählt, der seit den späten1970er Jahren durch Marilyn Hornewieder in die moderne Aufführungsge-schichte eingeführt und auch in Mann-heim gewählt wurde. Bei aller Bravour,die Rossini seinen Interpreten abver-langt, taugen seine Linien auch als Ge-sangsertüchtigung, denn Markinas Tan-credi erhält Statur, wenn er sich in den

vielteiligen Duetten mit Ame-naide lieblich zusammenfin-det, wo auch Tamara Banjese-vics hart ungelenker, die Ver-zierungen etwas schematischanpeilender Sopran an Ge-schmeidigkeit gewinnt. Reinin das Brautkleid, raus ausdem Kleid: Vor allem in derKerkerszene erweist sich dieserbische Sopranistin alsempfindsame Gesangsdarstel-lerin.

Sehr unauffällig bliebenSung Ha als Orbazzano, JiYoon als Tancredis MitstreiterRoggiero und Katharina vonBülow als Vertraute Isaura.Der einzige ausgewieseneRossini-Spezialist war FilipoAdami als Vater Argirio, miteinem typischen Rossini-Te-nor etwas eng und näselnd,dabei stilsicher und mit inten-siv angepeilten Höhen.

Die stark gekürzte Auffüh-rung wurde von Rubén Du-brovsky nicht mit jener Ent-schiedenheit geleitet wieGlucks „Alceste“ im Vorjahr;zu knallig und vordergründig,in den Nuancen unnachgiebigdirigierte er die Ouvertüreund vermochte erst im Laufdes auf zweieinhalb Stundenzusammengedrängten Abendseinerseits auf Rossinis Refe-renz vor der Seria wie ande-rerseits seine Neuerungen,etwa in der Architektur der

Nummern mit den Chor-Tableaux, ein-zugehen.

Angesichts des statischen Geschehens,das die Handlung fast ausschließlich inausdrucksstarken Arien und Duettenversteckt, behalf sich Cordula Däupermit verlegenen Regie-Utensilien, ließein niedliches Kinderpaar um das vonRalph Zeger in die Blackbox montierteSpielpodest laufen und den Jungen inMomenten des größten Grams Amenai-des Hand ergreifen. Es hilft nichts:Selbstmörderisch stürzt sich Tancredi indas aus brennenden Ölfässern hinter derSchutzmauer aufsteigende Kampfesfeu-er. Im Gegensatz zu seinem jugendlichenKrieger gewann Rossini seine Schlacht,was man nach diesem Mannheimer„Tancredi“ nicht unbedingt vermutenwürde. Nikolaus Schmidt

i ServiceWeitere Termine: 4., 11., 16. und 30.

Dezember, 19.30 Uhr; 6. und 16. Januar,19 Uhr am Nationaltheater Mannheim.Kartentelefon: (06 21) 1 68 01 50.

EMPFINDSAME INTERPRETIN: Tamara Banjesevic überzeugt alsAmenaide vor allem in der Kerkerszene. Foto: Hans Jörg Michel

Er ist wieder da. Aber war er jemalsweg? Adolf Hitler ist 70 Jahre nach demEnde seiner Schreckensherrschaft undseinem Ableben in den Medien präsentwie eh und je. „Er ist wieder da“, dasRomandebüt von Timur Vermes, nimmtdiese Medienpräsenz aufs Korn undträgt zugleich als Dauer-Bestseller sein Scherfleindazu bei. Der Tabubruchhat sich für den Autor ge-lohnt. Er hat es gewagt,den größten Massenmör-der der Geschichte zurkomischen Figur zu ma-chen, zum Ich-Erzählerder aberwitzigen Ge-schichte des „Führers“,der nach langer Auszeitim gegenwärtigen Berlinwieder auftaucht, zumMedienstar wird und sichnach alter Manier alsVolksverführer betätigt,als toller Imitator belachtvon den einen, als Identi-fikationsfigur wahrge-nommen von den anderen, deren garnicht so heimliche Sehnsucht nach dem„starken Mann“ er bedient.

Man kann nun lange darüber streiten,ob man Hitler so darstellen darf odernicht, ob man über ihn lachen darf odernicht. Unbestreitbar ist, dass ChristophMaria Herbst in der Hörbuchfassungden Witz und Aberwitz der Wahnsinns-geschichte erst richtig zur Geltungbringt. Das gelingt ihm auch live, wie erbei seinem Auftritt im gut gefüllten gro-ßen Tollhaus-Saal demonstrierte. Schonmit seinen locker hingeworfenen Ein-gangsworten hatte er die Lacher auf sei-ner Seite. Das undefinierbar aussehendeGetränk, das er sich immer wieder auseiner Karaffe einschenkte, bezeichneteer als „Mittelstrahlurin“. Zur Roman-verfilmung, die immer noch in unserenKinos läuft, steuerte er haarsträubendeInsiderinformationen bei. So sollte ur-

sprünglich Denzel Washington dieHauptrolle spielen, aber selbst nach sie-ben Stunden in der Maske hätte dieÄhnlichkeit mit Hitler zu wünschen üb-rig gelassen. Ganz ernsthaft bemerkteer, dass er es eine richtige Entscheidunggewesen sei, den Roman nur als Basis

für den Film zu nehmen,eine Eins-zu-eins-Verfil-mung hätte nur schiefge-hen können.

Im Film selbst spielt ernur eine Nebenrolle alsFernsehredakteur. Bei derLesung gibt er mit seinemMundwerk nicht nur dieHauptrolle, sondern auchalle Nebenrollen. DenHitler gibt er natürlichmit rollendem R, er lässtihn schnarren, er lässt ihnbellen, wenn er sich erei-fert, dann wird auch dasU öfters zum O. Aber erübertreibt es selten. Mit-ten im Satz kann er dieTonlage wechseln, etwa

wenn er die Jungs, denen der wiederauf-erstandene Hitler als erstes begegnet,schnoddrig berlinern lässt. Bei der prol-ligen Sekretärin, die Hitler in die Ge-heimnisse des Internets einweiht, lässter sogar das schmatzende Geräusch ih-res Kaugummis mitklingen.

Als seine Lieblingsstelle bezeichneteHerbst die Szene, in der Hitler denNPD-Vorsitzenden in dessen Parteizen-trale zur Schnecke macht. In dessenhalb devoten, halb aufmüpfigen Wider-reden gegenüber dem herrisch auftre-tenden Hitler spiegelt sich der Ungeisteiner Partei, die die DNS der NSDAP insich trägt, sich aber einen verfassungs-konformen Anstrich zu geben versucht.Was soll man aber davon halten, wennausgerechnet Adolf Hitler dazu rät, sichvon solchen Leuten fernzuhalten? Dasist nur eine von vielen Fragen, die Ver-mes’ Roman aufwirft. Peter Kohl

DIE LACHER auf seiner Seite:Christoph M. Herbst. Foto: pr

Aberwitz mit HitlerChristoph Maria Herbst las aus „Er ist wieder da“

Kunstraub ausLüpertz’ Atelier

Grafiken. Alle tragen den Angabenzufolge die Signatur „ML“. Zudemwurden zwei oder drei Skulpturen desbekannten Künstlers gestohlen, wiedie Polizei weiter mitteilte. Die Täterhätten ein Fenster und mehrere Türenaufgebrochen. Die Einbrecher warenvermutlich am Wochenende am Werk.

Im Berliner Bode-Museum läuft un-ter dem Titel „Nichts Neues. Die Ab-straktion hat noch nicht begonnen“noch bis Februar eine Schau mit Wer-ken von Lüpertz. dpa

Aus dem Atelier des Malers undPlastikers Markus Lüpertz (74) imbrandenburgischen Teltow sind zahl-reiche Kunstwerke gestohlen worden.Nach Polizeiangaben wird von einemSchaden von einigen hunderttausendEuro ausgegangen. Mitgenommenwurden unter anderem 30 Bilder –Pinselzeichnungen, Aquarelle und

Michael Caineerhält Ehrenpreis

Der britische Schauspieler MichaelCaine (82) wird bei der Gala zum Euro-päischen Filmpreis am Samstag mit ei-nem Ehrenpreis ausgezeichnet. Caine,der für seine Rolle in „Ewige Jugend“auch als bester Darsteller nominiert ist,erhält den Preis des Präsidenten der Eu-ropäischen Filmakademie (EFA) und desAkademie-Vorstands. dpa

Kontrolle fürKulturgüter

Im Kampf gegen die Terrormiliz IS for-dern Kulturstaatsministerin MonikaGrütters (CDU) und ihre Kollegen inFrankreich und Italien wirksamereMaßnahmen gegen „Angriffe auf dasKulturerbe und gegen den Handel mitKulturgütern“. Das schreiben Grütters,die französische Kulturministerin FleurPellerin und der italienische MinisterDario Franceschini in einem gesternveröffentlichten Brief an die EU-Kom-mission. Die Terrormiliz IS hat in denvergangenen Monaten einzigartige Kul-turgüter zerstört und Teile davon ver-kauft. Der illegale Kunsthandel zählt sozu einer Geldquelle des IS. Durch die„grausame Zerstörung“ historischerStätten im Irak, in Syrien oder an ande-ren Orten im Nahen Osten griffen dieTerroristen „die Seele dieser Region, dieWiege unserer Zivilisation“ an, heißt esim Schreiben der Minister. Indem siesich direkt oder indirekt am Handel mitGütern aus archäologischen Ausgrabun-gen, Museen und Bibliotheken beteilig-ten, finanzierten sie ihre Gräueltaten.

Bisher gebe es kein spezielles Rechts-instrument, um die unerlaubte Einfuhrvon Kulturgütern in die EuropäischeUnion umfassend zu bekämpfen, kriti-sierten die drei Politiker in dem Schrei-ben. Grütters teilte mit, es sei essentiell,in der aktuellen politischen Diskussionzum Kulturgutschutz „auf internationa-ler wie auch auf EU-Ebene an einemStrang“ zu ziehen. dpa

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. POLITIKMittwoch, 9. Dezember 2015 Ausgabe Nr. 285 – Seite 2

KOMMENTARE

Karlsruhe kontertDIRK NEUBAUER

Da jammern die Einzelhändler der Na-tion über die Online-Konkurrenz, dienach wie vor ein zweistelliges Umsatz-wachstum hat – und Karlsruhe kontert.Der Lieferservice „KaLix“, der heutestartet, ist nach Angaben der Organisa-toren bundesweit einmalig. Denn wer inKarlsruhe shoppt, braucht nicht mehrEinkaufstüten von verschiedenen Ge-schäften nach Hause schleppen. Bis zuzehn Einkäufe aus bis zu fünf verschie-denen Läden werden für den sehr gerin-gen Preis von 5,99 Euro noch am Abendnach Hause geliefert. Das müssen Ama-zon & Co erst einmal nachmachen.

Karlsruhes umtriebigem City ManagerSascha Binoth ist damit wieder einmalein Coup gelungen, so wie er beispiels-weise auch mit dem „Regio Arbeitgeber-Geschenkgutscheinen“ dem hiesigenEinzelhandel ein pfiffiges, serviceorien-tiertes Instrument im Kampf gegen dieOnline-Konkurrenten bietet. Binoth hatauch für „KaLix“ Profis als Partner ge-wonnen. Und ein Logistik-Dienstleisterwie tiramizoo – Deutschlands größterExperte für taggleiche Lieferungen –oder ein Premiumhersteller wie Daimlerwollen sich keinen Flop leisten.

Dennoch hat „KaLix“ noch einigeKinderkrankheiten. Das haben die Ma-cher dieses Services erkannt. So darfjedes der Packstücke nicht mehr als 25Kilogramm wiegen. Eine Zustellung anden Nachbarn ist, wenn der Kunde dochnicht zu Hause sein sollte, rechtlich nichtimmer möglich. Und Einkäufer, die in derRegion wohnen, müssen logischerweisemehr als die Pauschale bezahlen – eswerden aber Entfernungskilometeraddiert anstatt auf ein verbrauchernahesWabenmodell wie beim Karlsruher Ver-kehrsverbund zu setzen.

Es ist klar, dass die „KaLix“-Organisa-toren erst Erfahrungen sammeln wollen.Sie werden aber flink auf die Kunden-wünsche reagieren müssen, denn die Er-wartungshaltung bei einem per se famo-sen Serviceangebot wird groß sein.

Wegen der tollen Idee ist es nicht rechtnachvollziehbar, warum zahlreiche Ein-zelhändler noch zuwarten. Bislang ma-chen 57 mit. Das ist für den Start einestolze Zahl, aber der Kunde muss immernoch recherchieren, wer dabei ist. Dabeiverdient der Konter-Angriff aus Karls-ruhe gegen den Online-Handel doch ei-gentlich schon jetzt viel mehr Mitstreiter.

Karikatur: Bengen

Bitte keine MärtyrerMICHAEL HÜBL

Um es klar zu sagen: Wer zu rassis-tischer Hetze aufruft, wer Brandanschlä-ge auf Flüchtlingsheime verübt oder Ge-walttaten gegen Asylsuchende begeht,muss mit aller Härte des Gesetzes be-straft werden. Und um auch dies un-missverständlich festzuhalten: Polizeiund Justiz sind gut beraten, wenn siestatt den Teufel künftiger Gefahren andie Wand zu malen, alles tun, um denrechten Terror rigoros einzudämmen undihm mit allen Mitteln des Rechtsstaatsden Garaus zu machen.

Weil die Bundesrepublik – glücklicher-weise – ein Rechtsstaat ist, muss ande-rerseits der Mitarbeiter einer Hochschuledie Möglichkeit behalten, sich politischzu betätigen, ohne dadurch beruflicheNachteile zu erfahren. Das gilt nicht zu-letzt für Marc Jongen, den stellvertreten-den Sprecher der AfD Baden-Württem-berg. Solange er das Seminar, das erfreitags an der Karlsruher Hochschulefür Gestaltung (HfG) hält, nicht dazunutzt, die ihm anvertrauten jungen Men-schen zu indoktrinieren, muss man ihnals das nehmen, was er ist und bleiben

sollte: eine Stimme im mitunter disso-nanten Konzert der Meinungen in einerDemokratie.

Der reflexartige Versuch, jemandenmundtot zu machen, mag ethisch edlenMotiven entspringen, schafft aber nurMärtyrer und wertet am Ende auf, was erals falsch erachtet. Viel wichtiger wäreetwa im Falle von Marc Jongen, dentreuen Schüler und Assistenten desPhilosophen Peter Sloterdijk jeweilsbeim Wort zu nehmen und ihn aufzufor-dern, offenzulegen, was sich hinter sei-nen oft hochgepeitschten, mit diffusenRessentiments unterfütterten und wohl-feil markigen Formulierungen verbirgt.

Denn, mit Verlaub, in der Wissenschaftund in der intellektuellen Welt spieltJongen keine bedeutende Rolle. Er hat,so scheint es, ein Anliegen, das ihn um-treibt und für das einzutreten er offenbarfür seine Bürgerpflicht hält. Man kannihm widersprechen, muss es wohl in vie-len Punkten auch. Aber man sollte ihnnicht größer machen als er ist. UnsereWelt ist schwierig und komplex. Jongenführt Worte auf. Antworten hat er nicht.

Streit um schnelles InternetWird CDU-Vize Strobl beim Parteitag in Karlsruhe ausgebremst?

Karlsruhe/Berlin (dpa). Der Vorschlagdes CDU-Vorstands zu einem Rechtsan-spruch auf einen schnellen Internet-Zu-gang wird beim Parteitag nächste Wochein Karlsruhe voraussichtlich abgelehnt.Die Antragskommission der Christde-mokraten empfiehlt auf Antrag desKreisverbandes Fulda, den entspre-chenden Passus in dem Antrag „Arbeitder Zukunft – Zukunft der Arbeit“ zustreichen. Das geht aus dem Antrags-buch für den Kongress hervor.

Die ursprüngliche Formulierung, dieeine Kommission unter Leitung vonCDU-Vize Thomas Strobl im Sommer

präsentiert hatte, lautet: „Wir werdeneinen Rechtsanspruch auf einen schnel-len Internet-Zugang einführen, umgleichwertige Lebensverhältnisse zu ge-währleisten.“ Die Antragskommissionschlägt nun diesen Satz vor: „Wir wollenauch beim Zugang zu schnellem Inter-net gleichwertige Lebensverhältnisse inganz Deutschland gewährleisten.“

Strobl sagte dazu: „Jetzt schauen wireinmal, was beim Bundesparteitag he-rauskommt. Entscheiden werden dieDelegierten und nicht die Antragskom-mission.“ Der Rechtsanspruch auf einenInternet-Zugang sei formuliert worden,

um Dynamik in die Diskussion zu brin-gen. Manchmal müsse man eben auchprovozieren. Ihm sei wichtig, dass dieCDU beim Thema DigitalisierungAvantgarde bleibe. Würde der Ur-sprungsvorschlag umgesetzt, hätten alleMenschen und Unternehmen inDeutschland das Recht auf einen Inter-net-Anschluss mit einer Geschwindig-keit von mindestens 50 Megabit pro Se-kunde. Dieses Tempo wollen CDU, CSUund SPD bis 2018 in ganz Deutschlanderreichen. Bei einem Rechtsanspruchkönnten Verbraucher klagen, wenn sienicht schnell genug surfen können.

Zschäpe brichtihr Schweigen

München (dpa). Hochspannung imMünchner NSU-Prozess: Nach mehr-wöchigen Verzögerungen will die mut-maßliche Neonazi-Terroristin BeateZschäpe (Foto: dpa)heute ihr mehr alszweieinhalbjährigesSchweigen brechen.Ihr Anwalt MathiasGrasel will ihre Aus-sage verlesen. Fragendes Gerichts sollenaber erst später undnur schriftlich be-antwortet werden,wie Grasel mitteilte.

Zschäpe beantragteunterdessen, ihrenAnwalt Hermann Borchert ebenfalls alsPflichtverteidiger zu bestellen – bislangist Grasels Kanzleikollege ein Wahlver-teidiger. Neben Grasel und Borchert –die beide erst in diesem Jahr dazustie-ßen – wird Zschäpe noch von drei weite-ren Pflichtverteidigern vertreten.

B. Zschäpe

Lammert wiegelt ab„Bundestag nicht an NPD-Verbotsverfahren beteiligen“

Berlin (AFP). BundestagspräsidentNorbert Lammert (CDU) hat sich gegeneine Beteiligung des Parlaments an ei-nem Verbotsverfahren gegen die rechts-extreme NPD ausgesprochen. Er könnedafür „keine Notwendigkeit“ erkennen,da das vom Bundesverfassungsgerichtbeschlossene Verfahren davon unbeein-flusst bliebe, sagte Lammert der„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“(FAZ). Weitere Politiker der Regierungs-parteien äußerten ihre Zuversicht darü-ber, dass ein Verbot der NPD dieses Malvor Gericht Erfolg haben werde. Lam-mert sagte der FAZ, die Verfassungs-richter würden ein Verbot der NPD auchohne Parlamentsbeteiligung sorgfältig

prüfen. Die Einbindung des Bundestagsin den vom Bundesrat gestellten Ver-botsantrag könne zum jetzigen Zeit-punkt sogar missverstanden werden, er-gänzte der CDU-Politiker. Die Bundes-länder hatten das Verbot Ende 2013beantragt, waren damals aber nicht vomParlament unterstützt worden. Nach-dem das Gericht sich nun dazu ent-schlossen hatte, das Verfahren gegen dieNPD weiterzuführen, forderte BayernsMinisterpräsident Seehofer (CSU) eineBeteiligung der Verfassungsorgane Bun-destag und Bundesregierung. Der Spre-cher der Unionsinnenminister, LorenzCaffier (CDU), zeigte sich optimistisch,ein NPD-Verbot erreichen zu können.

Druck und Verlag: Badische Neueste Nachrichten Badendruck GmbHLinkenheimer Landstraße 133, 76149 Karlsruhe

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und -Land, Gaggenau/Murgtal: Michael Janke, Thomas Dorscheid,ChristinaZäpfel.Baden-Baden:BerndKappler,Dr.MichaelRudolphi.Bühl: Wilfried Lienhard, Dr. Ulrich Coenen. Achern: Michael Moos,Frank Löhnig. Redaktionstechnik/Online-Redaktion: Peter J. Funk.Schlussredaktion: Wolfgang Eisenbarth, Veronika Wunsch. Stuttgart:WolfgangVoigt.München:MichaelLehner.Berlin:MartinFerber,RudiWais. Eigene Auslandsvertretungen in Washington, Moskau,London, Paris, Brüssel, Rom, Istanbul und Madrid. Verantwortlichim Sinne des Landespressegesetzes sind die erstgenanntenRedakteure der jeweiligen Ressorts. Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos wird von uns keine Gewähr übernommen.Nachdruck kann nur mit ausdrücklicher Quellenangabe erfolgen.

9. Dezember2014 – Angela Merkel wird zum

achten Mal zur CDU-Vorsitzendengewählt. Die Kanzlerin erhält 96,7Prozent der Stimmen.

1990 – Lech Walesa gewinnt diepolnische Präsidentenwahl undwird der erste demokratisch ge-wählte Präsident Polens seit demEnde des Kommunismus.

1948 – Die UN-Vollversammlungverpflichtet ihre Mitgliedstaatenzur strafrechtlichen Verfolgung vonVölkermord. dpa

Terror-Razziain Karlsruhe

Berlin und Düsseldorf sowie in Karls-ruhe, Pforzheim und weiteren Städten.

Festnahmen habe es nicht gegeben,sagte Wagner. Anlass für die Ermitt-lungen waren Hinweise von Bankenauf mögliche Geldwäsche. Unterdes-

sen sind Ermittler in Berlin und Sach-sen gegen eine mutmaßliche Terror-vereinigung vorgegangen. Dort seiendeswegen mehrere „Räumlichkeiten“durchsucht worden, teilte gestern dieBundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Die drei Beschuldigten stehen indem Verdacht, in Deutschland Atten-tate geplant zu haben. Es sei jedochniemand festgenommen worden.

Karlsruhe/Pforzheim (dpa). Wegendes Verdachts der Finanzierung vonIS-Terroristen sind bundesweit elfWohnungen durchsucht worden. DieAktion habe bereits am 10. Novemberstattgefunden, sagte gestern der Spre-cher der Staatsanwaltschaft Karls-ruhe, Tobias Wagner. Zuvor hatte derSWR darüber berichtet. Betroffenwaren Wohnungen unter anderem in

Flüchtlingskrise überfordert BerlinMissstände im zuständigen Amt werden zur Belastung für die Regierungskoalition

Berlin (AFP). Das Symbol der deut-schen Flüchtlingskrise ist nicht längerdie bayerische Grenze – es ist zuneh-mend die Hauptstadt. Der Andrang vonzeitweise bis zu 700 Flüchtlingen amTag hat die zuständigen Behörden inBerlin bislang überfor-dert. Bilder im Kaltenwartender Flüchtlingegehen ebenso um dieWelt wie die entrüstetenKommentare der zahl-reichen Ehrenamtlichen.Der Senat verweist aufVerbesserungen, dochhinter den Kulissen bro-delt es. Berlins Flücht-lingskrise ist längst aucheine politische gewor-den. Das für die Erst-registrierung der Ge-flüchteten verantwortli-che Landesamt für Ge-sundheit und Sozialesist in seiner KurzformLageso zum Synonymfür die Berliner Zustän-de geworden, auch weiles beispielhaft steht fürdie ausgedünnte Perso-

nalstruktur in Berlin. Nicht zuletzt des-halb harren seit Juni Menschen bei Tagund Nacht vor der überlasteten Behördeaus und warten darauf, sich registrierenzu lassen, einen Krankenschein oder ei-nen Schlafplatz zugewiesen zu bekom-

men. Oft warten die Menschen vergeb-lich. Berlin hat ein massives Wohnraum-problem: Pro Jahr ziehen bis zu 40 000Menschen neu nach Berlin, weshalb be-zahlbare Wohnungen ohnehin Mangel-ware sind. Allein im laufenden Jahr ka-

men 72 000 Flüchtlingehinzu. Hiervon sind biszu 15 000 noch immernicht registriert. Die vonder Großen Koalitionunter dem RegierendenBürgermeister MichaelMüller (SPD) forciertenWohnungsbauprogram-me werden frühestens inein bis zwei Jahren etwasAbhilfe schaffen. Bis da-hin entstehen provisori-sche Unterkünfte in bis-her nicht dagewesen-en Dimensionen. In denHangars des früherenTempelhofer Flughafenswurden kurzfristig 2 500Menschen unterge-bracht. Georg Classen,Sprecher des Flücht-lingsrates, berichtet vonunhaltbaren Zuständen.

LANGE SCHLANGEN bilden sich täglich vor dem Landesamt für Gesundheitund Soziales, das den Flüchtlingsandrang nicht bewältigen kann. Foto: dpa

Mord im dunklen TannRAINER HAENDLE

Der Überraschungscoup ist geglückt:Nach monatelangen Spekulationen umStandort und Schauspieler des neuenSWR-„Tatorts“ hat der Sender ein über-zeugendes Konzept vorgelegt. FieseMörder im dunklen Tann, die vonSchwarzwald-Fahndern gejagt werden,könnten sich zum Knüller entwickeln –zumal den noch nicht ganz so bekann-ten Schauspielern Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner mit TV-Legende HaraldSchmidt ein Zuschauer-Zugpferd derExtraklasse an die Seite gestellt wird. AlsKriminaloberrat Gernot Schöllhammerwird Dirty Harry sicher für die ein oderandere komödiantische Einlage sorgen,auch wenn die Verantwortlichen gesternbetonten, nicht auf die Quoten-Rekordeder oft slapstickartigen Münster-„Tat-orte“ zu schielen. Doch wer HaraldSchmidt für die Kultkrimi-Reihe im deut-schen Fernsehen einkauft, der hat ganzsicher nicht nur das Böse im Sinn.

Geglückt ist dem Südwestrundfunkauch die Antwort auf die Standortfrage.Mit Schwarzwald-Fahndern am Dienst-

sitz Freiburg können vermutlich alle Rat-hauschefs leben, die ihre Kommune inden vergangenen Monaten bei derRundfunkanstalt als Drehort angedienthatten. Jetzt jubeln die Tourismusex-perten in der Hoffnung auf kostenloseImagewerbung zur besten Sendezeit amSonntagabend. Und die SWR-Produk-tionsabteilung kann schon mal ausrech-nen, wie hoch die Einsparungen ausfal-len, wenn künftig nicht mehr am Boden-see sondern im Schwarzwald und damitvor der Baden-Badener Senderhaustürgedreht wird. Es ist ja kein Geheimnis,dass an der Oos kostengünstig für alleSWR-„Tatorte“ produziert wird, schonallein weil hier die TV-Büros von Oden-thal, Lannert & Co angesiedelt sind.

Was dem SWR noch nicht geglückt ist,ist die Qualität der „Tatort“-Drehbücher.Hier muss die zweitgrößte ARD-Anstaltaufholen gegenüber der Konkurrenz –etwa aus München – und sie muss mehrMut zu konfliktträchtigen Stoffen bewei-sen. Nur so kann aus dem Überra-schungscoup ein Dauerbrenner werden.

4531848

Redaktion und Verlag, Karlsruhe (Neureut), Linkenheimer Landstraße 133,Postanschrift: 76147 Karlsruhe, Telefon 07 21 / 7 89-0, Telefax 07 21 / 7 89-2 70E-Mail-Adressen: [email protected], [email protected], [email protected]: www.bnn.de

Einzelpreis: Montag bis Freitag 1 1,60, Samstag 1 1,80, Abonnement: 1 31,80, Postbe-zug Inland: 1 35,00, Studenten-Abonnement: 1 26,80, bei Postbezug: 1 30,50.Alle Preise inklusive 7 %MwSt. Einbezogen in das Abonnement ist das jeden Dienstag bei-liegende Fernsehmagazin „rtv“. – zzt. gültige Anzeigen-Preisliste Nr. 66 vom 1. 1. 2015

Mittwoch, 9. Dezember 2015 70. Jahrgang · Nr. 285 · Ausgabe Karlsruhe

Tag 1°/9°Nacht 0°/3°

Wetterkarte und den ausführlichenBericht finden Sie auf Seite 24.

HEUTE AKTUELL

WETTER: viele Wolken

IM LOKALTEILPapst trotzt der Terrorangst

In Rom hat das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ begonnen

Vatikanstadt (AFP). Papst Franziskushat gestern die Heilige Pforte im Peters-dom durchschritten und damit offizielldas „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“eingeleitet. Zum Auftakt des außeror-dentlichen Heiligen Jahres feierte dasKirchenoberhaupt eine Messe, bei derauch an das Ende des Zweiten Vatikani-schen Konzils vor 50 Jahren erinnertwurde. Damals wurden wegweisendeReformen beschlossen.

Dem Papst folgte sein Vorgänger, derDeutsche Joseph Ratzinger, Papst eme-ritus Benedikt XVI., sowie zahlreicheKardinäle, Bischöfe, Geistliche undLaien. Erstmals in der Kirchengeschich-te nahmen damit zwei Päpste an derfeierlichen Eröffnung eines HeiligenJahres teil. Aus Furcht vor Anschlägengelten in Rom strenge Sicherheitsvor-kehrungen. Die Videoüberwachung aufdem Petersplatz wurde verstärkt, zudemwurden zusätzliche Sicherheitsschleu-sen angebracht. n Zeitgeschehen

GEMEINSAM mit seinem Amtsvorgänger Benedikt XVI. eröffnete Papst Franziskus gesterndas „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“. Foto: AFP

Wolfsburgim Achtelfinale

Wolfsburg/Manchester (sid). Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat in derChampions League das Achtelfinaleerreicht. Durch ein 3:2 (2:1) gegenManchester United schloss der deutscheVizemeister die Gruppe B auf Rang einsab.

Für Borussia Mönchengladbach ist derAuftritt auf der europäischen Bühnebeendet. Der Bundesliga-Dritte verlorzum Abschluss der Gruppenphase 2:4(2:1) bei Manchester City und verpassteals Vierter der Gruppe D auch dieEuropa League. n Sport

Schlosslichtspielegehen 2016 weiter

Karlsruhe (ti). Auch im kommendenJahr wird es in Karlsruhe Schlosslicht-spiele geben. Dies hat gestern Abend dergemeinderätliche Hauptausschuss innichtöffentlicher Sitzung beschlossen.

Zudem sollen Formate wie „Das Fest“,das Zeltival oder die Kinderstadt Karlo-polis unter der Dachmarke „Festival-sommer“ gebündelt werden. Bereits amNachmittag würdigten bei einer Son-dersitzung des Gemeinderats Oberbür-germeister Frank Mentrup und Redneraller Gruppierungen die enorme Leis-tung des KA300-Teams. n Lokales

Erstmals„Alarmstufe Rot“

Peking (dpa). Dicke Luft in Peking:Zum ersten Mal gilt in der chinesischenHauptstadt die höchste „Smog-Alarm-stufe Rot“. Wegen der Schadstoffbelas-tung ist die Hälfte der Autos für dreiTage von den Straßen der 22-Millionen-Metropole verbannt. Alle Schulen undKindergärten sind geschlossen.

Es ist das erste Mal seit dem Erlass derneuen Smog-Vorschriften 2013, dass diehöchste „Alarmstufe Rot“ in Pekingausgerufen wurde. Ziel ist eine Verrin-gerung der Schadstoffe um mindestens30 Prozent. n Zeitgeschehen

Flüchtlinge:Million ist erreicht

München (dpa). Drei Wochen vorJahresende ist die Zahl von einer MillionFlüchtlinge in Deutschland offiziellerreicht. So viele Asylbewerber seienbis gestern im Erstaufnahme-System„Easy“ registriert und deutschlandweitverteilt worden, erklärte die bayerischeSozialministerin Emilia Müller (CSU) inMünchen. Allein im November seien esmehr als 200 000 neu registrierte Asyl-bewerber gewesen. Bundesinnenminis-ter Thomas de Maizière (CDU) hatte biszum Jahresende eine Zahl von 800 000Asylbewerbern vorausgesagt. n Seite 2

Lektüre mitNebenwirkung

London (mb). Wer in die Zeitungvertieft ist oder gebannt auf denBildschirm starrt, scheint manch-mal regelrecht taub zu sein. Dassdahinter keine böse Absicht steckt,sondern schlichtweg die begrenzteKapazität des Gehirns, das machteine aktuelle Studie deutlich.

Britische Forscher berichten da-rin, dass beim Hören und Sehen ver-mutlich die gleichen neuronalenRessourcen genutzt werden undGeräusche deshalb gar nicht insBewusstsein gelangen. Was im Be-ziehungsalltag lästig ist, kann etwabei Chirurgen ernsthafte Konse-quenzen haben. n Blick in die Welt

HfG hältzu Jongen

Karlsruhe (-bl.). Der kommissarischeRektor der Karlsruher Hochschule fürGestaltung (HfG), Volker Albus, siehtweder Anlass noch Grund in irgendeinerWeise gegen Marc Jongen vorzugehen.Der ehemalige Schüler und Assistentdes Philosophen Peter Sloterdijk iststellvertretender Sprecher der AfD Ba-

den-Württemberg. Dieser Umstand hatzu Protesten aus der akademischen Weltgeführt, verbunden mit der Auffor-derung, Jongen die Herausgeberschaftfür die Publikation „HfG Forschung“ zuentziehen.

Albus wies gestern gegenüber dieserZeitung darauf hin, dass politische Ak-tivitäten Privatangelegenheit seien unddurch das Grundgesetz geschützt wer-den. Der 47-jährige, gebürtige Südtiro-ler Jongen selbst fühlt sich an die „Un-terdrückungsmechanismen“ erinnert,„wie man sie von totalitären Regimenkennt“. n Kommentar und Kultur

Grundgesetz schütztpolitische Meinung

EU will Terror Geldhahn zudrehenFinanzminister verstärken Kampf gegen IS-Miliz / Gemeinsame Steuer vorerst gescheitertBrüssel (AFP). Nach den Anschlägen

von Paris will die EU ihren Kampfgegen Finanzquellen des Terrorismusverstärken. Die EU-Finanzminister hät-ten das Vorgehen gegen die Terrorismus-finanzierung auf ihrem Treffen zur „ab-soluten Priorität“ gemacht, erklärtegestern EU-VizekommissionspräsidentValdis Dombrovskis in Brüssel.

Die Kommission werde nun „in denkommenden Wochen“ detaillierte Vor-schläge ausarbeiten. Die Terrorismus-finanzierung war auf Bitten Frankreichsauf die Tagesordnung des Treffens ge-setzt worden. „Jedes Land ist bedroht“,

sagte der französische FinanzministerMichel Sapin. Deshalb müssten nichtnur die bereits beschlossenen Schritteschnell umgesetzt werden; nötig seienauch „neue Maßnahmen“, um Zahlun-gen außerhalb des normalen Finanz-sektors zu erfassen.

Sapin hatte zuvor eine Reihe von Vor-schlägen unterbreitet. Er verlangte da-bei, gegen „jede Form von anonymi-sierten Finanzzahlungen“ vorzugehenund die Kontrolle insbesondere bei Pre-paid-Kreditkarten zu verschärfen. Sa-pin forderte auch eine schnellere Umset-zung der neuen EU-Geldwäsche-Richt-

linie in nationales Recht, sie soll nachbisherigem Stand erst im Juni 2017 inKraft treten. Frankreich habe „eine Rei-he von guten Vorschlägen“ gemacht, be-tonte Bundesfinanzminister WolfgangSchäuble (CDU). Für die Finanzministergehe es auch um „die kleineren Beträ-ge“, die in Europa etwa über Prepaid-Karten oder Bargeld weitergegeben undzum Kauf von Waffen und Sprengstoffeingesetzt werden könnten, sagteSchäuble. Auch der illegale Handel mitKunst und Antiquitäten müsse wie vonFrankreich vorgeschlagen, besser kon-trolliert werden, „weil er eine wichtige

Quelle der Terrorismusfinanzierung“und der IS-Miliz sei.

Deutschland, Frankreich und euro-päische Partner sind derweil mit demVorhaben einer gemeinsamen Finanz-steuer zunächst gescheitert. Es gebezwar eine grundsätzliche Verständigungüber Eckpunkte einer solchen Abgabe,sagte der österreichische FinanzministerHans Jörg Schelling. Offen sei aber nochdie Höhe der Steuersätze. „Ziel ist jetzt,dass alle offenen Fragen im ersten Halb-jahr 2016 geklärt werden“, sagte Schel-ling in Brüssel. Dann gibt es einen neuenAnlauf.

Karlsruhemit „KaLix“

Karlsruhe (nbr). Shoppen statt schlep-pen: In Karlsruhe startet heute der Lo-gistik-Dienstleister tiramizoo zusam-men mit der Daimler AG, die Fahrzeugebereitstellt, einen neuartigen Liefer-service. Nach Angaben von KarlsruhesCity Manager Sascha Binoth ist dieserin seiner Art bundesweit einmalig.

Bei „Mein KaLix – Karlsruhe liefert’sfix“ können Kunden aus bis zu fünf Ge-schäften maximal zehn Packstücke amAbend in einer Lieferung an die Haustürbringen lassen. Der Service kostet pau-schal 5,99 Euro und ist zunächst imStadtgebiet erhältlich.

Zum Start sind 57 Geschäfte beteiligt,vom Drogerie- und Elektronikmarktüber Modegeschäfte und Optiker bis hinzu HiFi-Spezialisten. „Es gibt vieleStädte, die sich dafür interessieren“,lobt tiramizoo-Geschäftsführer MichaelLöhr das Projekt als bundesweit weg-weisend. n Kommentar und Wirtschaft

Einzelhandel miteinmaligem Lieferservice

Weniger InsolvenzenAngesichts der guten Wirtschafts-lage ist die Zahl der Insolvenzen inDeutschland 2015 nach Angabender Unternehmensgruppe Creditre-form deutlich gefallen. Wirtschaft

Löwen auf der SucheBundesliga-Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen muss sich zur nächs-ten Saison einen neuen Hauptspon-sor suchen, da goldgas den Vertragnicht verlängert. Sport

Wie entsteht Nebel?Bei Hochdruckwetterlagen imHerbst und Winter ist es besondersin den Niederungen manchmalganztägig trüb. Wetterexperten er-klären das Nebel-Phänomen.

Tunnel bald komplettDie Hauptröhre der U-Strab be-kommt ihre beiden Endstücke. Andiesen Stellen beim Mühlburgerund Durlacher Tor konnte der Rie-senbohrer „Giulia“ nicht arbeiten.

Gigantischer BohrerSie ist 90 Meter lang und 1 750 Ton-nen schwer und soll Rastatt unter-graben: Die erste Tunnelbohrma-schine für das große Bahnprojekt istfertig montiert. Südwestecho

Rückkehr nach ParisDie Band Eagles oft Death Metal istdreieinhalb Wochen nach dem Ter-ror während ihres Konzerts nachParis zurückgekehrt und stand mitU2 auf der Bühne. Blick in die Welt

Neue Schwarzwald-Fahnder: Mit Harald Schmidt (links) als Chef ermitteln künftig aus Freiburgfür den SWR-Tatort die TV-Kommissare Eva Löbau und Hans-

Jochen Wagner (Foto: dpa). Viele Städte hatten sich um die Kult-Krimireihe beworben. n Kommentar und Südwestecho

Enge SportlerwahlAm 20. Dezember werden in Baden-Baden die Sportler des Jahres 2015ausgezeichnet. Die Veranstalterrechnen mit einem knappen Wahl-ausgang. Sport

„Tancredi“ in MannheimAm Nationaltheater Mannheim hat-te jetzt Gioachino Rossinis ersteSeria-Oper „Tancredi“ Premiere.Die Regisseurin Cordula Däuperinszenierte das Werk. Kultur

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4 195317 401605

31050

4531848Redaktion und Verlag, Karlsruhe (Neureut), Linkenheimer Landstraße 133,Postanschrift: 76147 Karlsruhe, Telefon 07 21 / 7 89-0, Telefax 07 21 / 7 89-2 70E-Mail-Adressen: [email protected], [email protected], [email protected]: www.bnn.de

Einzelpreis: Montag bis Freitag 1 1,60, Samstag 1 1,80, Abonnement: 1 31,80, Postbe-zug Inland: 1 35,00, Studenten-Abonnement: 1 26,80, bei Postbezug: 1 30,50.Alle Preise inklusive 7 %MwSt. Einbezogen in das Abonnement ist das jeden Dienstag bei-liegende Fernsehmagazin „rtv“. – zzt. gültige Anzeigen-Preisliste Nr. 66 vom 1. 1. 2015

Mittwoch, 9. Dezember 2015 70. Jahrgang · Nr. 285 · Ausgabe Karlsruhe

Tag 1°/9°Nacht 0°/3°

Wetterkarte und den ausführlichenBericht finden Sie auf Seite 24.

HEUTE AKTUELL

WETTER: viele Wolken

IM LOKALTEILPapst trotzt der Terrorangst

In Rom hat das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ begonnen

Vatikanstadt (AFP). Papst Franziskushat gestern die Heilige Pforte im Peters-dom durchschritten und damit offizielldas „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“eingeleitet. Zum Auftakt des außeror-dentlichen Heiligen Jahres feierte dasKirchenoberhaupt eine Messe, bei derauch an das Ende des Zweiten Vatikani-schen Konzils vor 50 Jahren erinnertwurde. Damals wurden wegweisendeReformen beschlossen.

Dem Papst folgte sein Vorgänger, derDeutsche Joseph Ratzinger, Papst eme-ritus Benedikt XVI., sowie zahlreicheKardinäle, Bischöfe, Geistliche undLaien. Erstmals in der Kirchengeschich-te nahmen damit zwei Päpste an derfeierlichen Eröffnung eines HeiligenJahres teil. Aus Furcht vor Anschlägengelten in Rom strenge Sicherheitsvor-kehrungen. Die Videoüberwachung aufdem Petersplatz wurde verstärkt, zudemwurden zusätzliche Sicherheitsschleu-sen angebracht. n Zeitgeschehen

GEMEINSAM mit seinem Amtsvorgänger Benedikt XVI. eröffnete Papst Franziskus gesterndas „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“. Foto: AFP

Wolfsburgim Achtelfinale

Wolfsburg/Manchester (sid). Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat in derChampions League das Achtelfinaleerreicht. Durch ein 3:2 (2:1) gegenManchester United schloss der deutscheVizemeister die Gruppe B auf Rang einsab.

Für Borussia Mönchengladbach ist derAuftritt auf der europäischen Bühnebeendet. Der Bundesliga-Dritte verlorzum Abschluss der Gruppenphase 2:4(2:1) bei Manchester City und verpassteals Vierter der Gruppe D auch dieEuropa League. n Sport

Schlosslichtspielegehen 2016 weiter

Karlsruhe (ti). Auch im kommendenJahr wird es in Karlsruhe Schlosslicht-spiele geben. Dies hat gestern Abend dergemeinderätliche Hauptausschuss innichtöffentlicher Sitzung beschlossen.

Zudem sollen Formate wie „Das Fest“,das Zeltival oder die Kinderstadt Karlo-polis unter der Dachmarke „Festival-sommer“ gebündelt werden. Bereits amNachmittag würdigten bei einer Son-dersitzung des Gemeinderats Oberbür-germeister Frank Mentrup und Redneraller Gruppierungen die enorme Leis-tung des KA300-Teams. n Lokales

Erstmals„Alarmstufe Rot“

Peking (dpa). Dicke Luft in Peking:Zum ersten Mal gilt in der chinesischenHauptstadt die höchste „Smog-Alarm-stufe Rot“. Wegen der Schadstoffbelas-tung ist die Hälfte der Autos für dreiTage von den Straßen der 22-Millionen-Metropole verbannt. Alle Schulen undKindergärten sind geschlossen.

Es ist das erste Mal seit dem Erlass derneuen Smog-Vorschriften 2013, dass diehöchste „Alarmstufe Rot“ in Pekingausgerufen wurde. Ziel ist eine Verrin-gerung der Schadstoffe um mindestens30 Prozent. n Zeitgeschehen

Flüchtlinge:Million ist erreicht

München (dpa). Drei Wochen vorJahresende ist die Zahl von einer MillionFlüchtlinge in Deutschland offiziellerreicht. So viele Asylbewerber seienbis gestern im Erstaufnahme-System„Easy“ registriert und deutschlandweitverteilt worden, erklärte die bayerischeSozialministerin Emilia Müller (CSU) inMünchen. Allein im November seien esmehr als 200 000 neu registrierte Asyl-bewerber gewesen. Bundesinnenminis-ter Thomas de Maizière (CDU) hatte biszum Jahresende eine Zahl von 800 000Asylbewerbern vorausgesagt. n Seite 2

Lektüre mitNebenwirkung

London (mb). Wer in die Zeitungvertieft ist oder gebannt auf denBildschirm starrt, scheint manch-mal regelrecht taub zu sein. Dassdahinter keine böse Absicht steckt,sondern schlichtweg die begrenzteKapazität des Gehirns, das machteine aktuelle Studie deutlich.

Britische Forscher berichten da-rin, dass beim Hören und Sehen ver-mutlich die gleichen neuronalenRessourcen genutzt werden undGeräusche deshalb gar nicht insBewusstsein gelangen. Was im Be-ziehungsalltag lästig ist, kann etwabei Chirurgen ernsthafte Konse-quenzen haben. n Blick in die Welt

HfG hältzu Jongen

Karlsruhe (-bl.). Der kommissarischeRektor der Karlsruher Hochschule fürGestaltung (HfG), Volker Albus, siehtweder Anlass noch Grund in irgendeinerWeise gegen Marc Jongen vorzugehen.Der ehemalige Schüler und Assistentdes Philosophen Peter Sloterdijk iststellvertretender Sprecher der AfD Ba-

den-Württemberg. Dieser Umstand hatzu Protesten aus der akademischen Weltgeführt, verbunden mit der Auffor-derung, Jongen die Herausgeberschaftfür die Publikation „HfG Forschung“ zuentziehen.

Albus wies gestern gegenüber dieserZeitung darauf hin, dass politische Ak-tivitäten Privatangelegenheit seien unddurch das Grundgesetz geschützt wer-den. Der 47-jährige, gebürtige Südtiro-ler Jongen selbst fühlt sich an die „Un-terdrückungsmechanismen“ erinnert,„wie man sie von totalitären Regimenkennt“. n Kommentar und Kultur

Grundgesetz schütztpolitische Meinung

EU will Terror Geldhahn zudrehenFinanzminister verstärken Kampf gegen IS-Miliz / Gemeinsame Steuer vorerst gescheitertBrüssel (AFP). Nach den Anschlägen

von Paris will die EU ihren Kampfgegen Finanzquellen des Terrorismusverstärken. Die EU-Finanzminister hät-ten das Vorgehen gegen die Terrorismus-finanzierung auf ihrem Treffen zur „ab-soluten Priorität“ gemacht, erklärtegestern EU-VizekommissionspräsidentValdis Dombrovskis in Brüssel.

Die Kommission werde nun „in denkommenden Wochen“ detaillierte Vor-schläge ausarbeiten. Die Terrorismus-finanzierung war auf Bitten Frankreichsauf die Tagesordnung des Treffens ge-setzt worden. „Jedes Land ist bedroht“,

sagte der französische FinanzministerMichel Sapin. Deshalb müssten nichtnur die bereits beschlossenen Schritteschnell umgesetzt werden; nötig seienauch „neue Maßnahmen“, um Zahlun-gen außerhalb des normalen Finanz-sektors zu erfassen.

Sapin hatte zuvor eine Reihe von Vor-schlägen unterbreitet. Er verlangte da-bei, gegen „jede Form von anonymi-sierten Finanzzahlungen“ vorzugehenund die Kontrolle insbesondere bei Pre-paid-Kreditkarten zu verschärfen. Sa-pin forderte auch eine schnellere Umset-zung der neuen EU-Geldwäsche-Richt-

linie in nationales Recht, sie soll nachbisherigem Stand erst im Juni 2017 inKraft treten. Frankreich habe „eine Rei-he von guten Vorschlägen“ gemacht, be-tonte Bundesfinanzminister WolfgangSchäuble (CDU). Für die Finanzministergehe es auch um „die kleineren Beträ-ge“, die in Europa etwa über Prepaid-Karten oder Bargeld weitergegeben undzum Kauf von Waffen und Sprengstoffeingesetzt werden könnten, sagteSchäuble. Auch der illegale Handel mitKunst und Antiquitäten müsse wie vonFrankreich vorgeschlagen, besser kon-trolliert werden, „weil er eine wichtige

Quelle der Terrorismusfinanzierung“und der IS-Miliz sei.

Deutschland, Frankreich und euro-päische Partner sind derweil mit demVorhaben einer gemeinsamen Finanz-steuer zunächst gescheitert. Es gebezwar eine grundsätzliche Verständigungüber Eckpunkte einer solchen Abgabe,sagte der österreichische FinanzministerHans Jörg Schelling. Offen sei aber nochdie Höhe der Steuersätze. „Ziel ist jetzt,dass alle offenen Fragen im ersten Halb-jahr 2016 geklärt werden“, sagte Schel-ling in Brüssel. Dann gibt es einen neuenAnlauf.

Karlsruhemit „KaLix“

Karlsruhe (nbr). Shoppen statt schlep-pen: In Karlsruhe startet heute der Lo-gistik-Dienstleister tiramizoo zusam-men mit der Daimler AG, die Fahrzeugebereitstellt, einen neuartigen Liefer-service. Nach Angaben von KarlsruhesCity Manager Sascha Binoth ist dieserin seiner Art bundesweit einmalig.

Bei „Mein KaLix – Karlsruhe liefert’sfix“ können Kunden aus bis zu fünf Ge-schäften maximal zehn Packstücke amAbend in einer Lieferung an die Haustürbringen lassen. Der Service kostet pau-schal 5,99 Euro und ist zunächst imStadtgebiet erhältlich.

Zum Start sind 57 Geschäfte beteiligt,vom Drogerie- und Elektronikmarktüber Modegeschäfte und Optiker bis hinzu HiFi-Spezialisten. „Es gibt vieleStädte, die sich dafür interessieren“,lobt tiramizoo-Geschäftsführer MichaelLöhr das Projekt als bundesweit weg-weisend. n Kommentar und Wirtschaft

Einzelhandel miteinmaligem Lieferservice

Weniger InsolvenzenAngesichts der guten Wirtschafts-lage ist die Zahl der Insolvenzen inDeutschland 2015 nach Angabender Unternehmensgruppe Creditre-form deutlich gefallen. Wirtschaft

Löwen auf der SucheBundesliga-Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen muss sich zur nächs-ten Saison einen neuen Hauptspon-sor suchen, da goldgas den Vertragnicht verlängert. Sport

Wie entsteht Nebel?Bei Hochdruckwetterlagen imHerbst und Winter ist es besondersin den Niederungen manchmalganztägig trüb. Wetterexperten er-klären das Nebel-Phänomen.

Tunnel bald komplettDie Hauptröhre der U-Strab be-kommt ihre beiden Endstücke. Andiesen Stellen beim Mühlburgerund Durlacher Tor konnte der Rie-senbohrer „Giulia“ nicht arbeiten.

Gigantischer BohrerSie ist 90 Meter lang und 1 750 Ton-nen schwer und soll Rastatt unter-graben: Die erste Tunnelbohrma-schine für das große Bahnprojekt istfertig montiert. Südwestecho

Rückkehr nach ParisDie Band Eagles oft Death Metal istdreieinhalb Wochen nach dem Ter-ror während ihres Konzerts nachParis zurückgekehrt und stand mitU2 auf der Bühne. Blick in die Welt

Neue Schwarzwald-Fahnder: Mit Harald Schmidt (links) als Chef ermitteln künftig aus Freiburgfür den SWR-Tatort die TV-Kommissare Eva Löbau und Hans-

Jochen Wagner (Foto: dpa). Viele Städte hatten sich um die Kult-Krimireihe beworben. n Kommentar und Südwestecho

Enge SportlerwahlAm 20. Dezember werden in Baden-Baden die Sportler des Jahres 2015ausgezeichnet. Die Veranstalterrechnen mit einem knappen Wahl-ausgang. Sport

„Tancredi“ in MannheimAm Nationaltheater Mannheim hat-te jetzt Gioachino Rossinis ersteSeria-Oper „Tancredi“ Premiere.Die Regisseurin Cordula Däuperinszenierte das Werk. Kultur

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