2018 - nachbarschaftstreff blumenau · gleichswert bei 4 %. der anteil der bevölkerung mit...
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SACHBERICHT
2018 Basierend auf dem Social Reporting Standard
Nachbarschaftstreff Blumenau
Verein für Sozialarbeit e.V.
Leitung: Stefanie Junggunst
Rolf-Pinegger-Str. 5
80689 München
Tel. 089 45207060
www.nt-blumenau.de
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Inhaltsverzeichnis
Teil A − Überblick ............................................................................................. 3
1. Einleitung ............................................................................................ 3
1.1 Vision und Ansatz ................................................................... 3
1.2 Gegenstand des Berichts .................................................................. 3
Teil B − Angebote, Projekte und Aktionen ................................................................. 4
2. Das gesellschaftliche Problem und der Lösungsansatz ............................ 4
2.1 Das gesellschaftliche Problem ...................................................... 4
2.2 Lösungsansatz und Wirkungslogik ...................................................... 4
3. Ressourcen, Leistungen und Wirkungen im Berichtszeitraum ............................ 8
3.1. Eingesetzte Ressourcen (Input) ....................................................... 8
3.2. Erbrachte Leistungen (Output) ....................................................... 9
3.3. Erreichte Wirkungen (Outcome / Impact) ........................................... 15
3.4. Darstellungen der Ressourcen, Leistungen und Wirkungen .................. 17
3.5. Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung ........ 23
3.6. Vergleich zum Vorjahr: Zielerreichung, Lernerfahrung und Erfolge ....... 23
4. Planung und Ausblick ................................................................................. 24
4.1. Planung und Ziele ................................................................................. 24
4.2. Einflussfaktoren: Chancen und Risiken .......................................... 24
5. Organisationsstruktur und Team .................................................................. 25
5.1. Organisationsstruktur ................................................................... 25
5.2. Vorstellung der handelnden Personen .......................................... 25
5.3. Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke ............................. 25
Teil C − Die Organisation ........................................................ ................................. 26
6. Organisationsprofil ........................................................................................... 26
6.1. Allgemeine Angaben ................................................................... 26
6.2. Governance der Organisation ...................................................... 26
6.3. Organigramm ................................................................................ 27
Anhang .......................................................................................................... 30
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TEIL A - ÜBERBLICK
1. EINLEITUNG
Dieser Wirkungsbericht bezieht sich auf den Nachbarschaftstreff Blumenau. Dieser wird seit 2009 in Trägerschaft des Verein für Sozialarbeit e.V. und im Auftrag der Landeshauptstadt München / Sozialreferat betrieben.
Der Nachbarschaftstreff ist eine zentrale Anlaufstelle für alle Bewohner und Bewohnerinnen im Stadtviertel. Hier können sich die Bewohner und Bewohnerinnen treffen, informieren und für ihre Nachbarschaft engagieren. Die Angebote werden gemeinsam mit den Nachbarn gestaltet und der Aufbau eigener Gruppen, Angebote und Stadtteilaktionen unterstützt.
1.1 Vision und Ansatz
Unsere Vision ist eine solidarische und engagierte Stadtgesellschaft in der sozialer Friede und Zusammenhalt herrscht und alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können.
Erreicht werden soll diese Vision durch Aktivierung und Beteiligung der Menschen vor Ort, Förderung von Selbstorganisation, Stärkung von Bürgerschaftlichem Engagement, durch niedrig-schwellige offene Angebote, Information und Vernetzung, Nachbarschaftshilfe und Bildungsprojekte, Raum und Unterstützung für eigene Ideen und Stadtteilaktionen, sowie durch Konfliktmanagement und Öffentlichkeitsarbeit.
Im Folgenden wird über diese Angebote und Projekte des Nachbarschaftstreffs berichtet:
Migrationsberatung und Sprachcafé
Selbstorganisierte Gruppen und Kurse
Stadtteilaktionen, Ausstellungen und Feste
Repair Café
Bildungsinsel Blumenau
Nachbarschaftshilfe
Interkultureller Garten Durch diese generationenübergreifenden Vorhaben sollen Vorurteile abgebaut werden, der soziale Zusammenhalt gestärkt, der Vereinsamung entgegenwirkt werden, Integration gefördert und Bildungschancen verbessert werden.
1.2 Gegenstand des Berichts
Geltungsbereich Nachbarschaftstreff Blumenau, Verein für Sozialarbeit e.V., Quartierbezogene Bewohnerarbeit, im Auftrag der Stadt München, Sozialreferat
Berichtszeitraum und Berichtszyklus
Kalenderjahr 2018
Anwendung des SRS Version SRS 2014
Ansprechpartner Stefanie Junggunst, Tel 089 45207060 [email protected]
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TEIL B - ANGEBOTE, PROJEKTE UND AKTIONEN
2. DAS GESELLSCHAFTLICHE PROBLEM UND DER LÖSUNGSANSATZ
2.1 Das gesellschaftliche Problem
Im Stadtgebietsviertel Blumenau im Stadtteil Hadern leben rund 7.000 Menschen, vor allem im Ge-schosswohnungsbau. Die Indikatorenentwicklung der vergangenen Jahre zeigt hohe soziale Herausfor-derungen (LHM, Monitoring für das Sozialreferat 2017). Der Altenquotient liegt bei 37, der städtische Vergleichswert bei 24,9. Der Anteil alleinlebender, über 80-Jähriger liegt bei 7 %, der städtische Ver-gleichswert bei 4 %. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt mit 49,5 % über dem städtischen Vergleichswert von 43,1 %. (Zahlen: Sozialreferat München, Sozialplanung/S-Z-SP, Stand 2018).
In den 60er Jahren entstand das Stadtgebietsviertel Blumenau. In die mehrgeschossigen Wohnbauten sind damals vor allem junge Familien eingezogen, die heute zum großen Teil als Senioren noch in den Wohnungen wohnen, oft alleine. Eine besondere Herausforderung stellt der Zuzug von Familien mit Kindern und alleinstehenden Personen aus dem europäischen und nichteuropäischen Ausland, sowie von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten dar, die wenig oder keine Deutschkenntnisse haben und neu im Stadtviertel ankommen.
Der hohe Bedarf an hilfsbedürftigen, alleinlebenden älteren Menschen über 80 Jahre (rund 490 Perso-nen im Stadtgebietsviertel Blumenau) und Familien, die Unterstützung brauchen, zeigt sich bei der Nachfrage nach Nachbarschaftshilfe und in den Sprechstunden im Nachbarschaftstreff, sowie durch Kontaktaufnahme und Anfragen von Mitarbeitern des Sozialbürgerhauses, der Bezirkssozialarbeit, der Schulsozialarbeit und des Alten- und Servicezentrums an den Nachbarschaftstreff.
Die Vereinsamung von Senioren, denen Ansprache und Unterstützung fehlt, Beschwerden über Lärm von Jugendlichen und Kindern, die sich im Einkaufsviertel aufhalten und ein Zuzug von Migranten und Flüchtlingen lassen Vorurteile und Ängste steigen, führen zu einem Rückgang der Identifikation mit dem Wohnumfeld, zu einem steigenden Vorbehalt gegen fremden Kulturen und zu einer Abwertung des Viertels.
Um den Problemen entgegenzuwirken und um das Quartier aufzuwerten, sind Projekte und Aktionen wichtig, die Vorurteile abbauen, ein Kennenlernen anderer Kulturen ermöglichen, die Identifikation mit dem Wohnumfeld stärken, Hilfe für Migranten und Senioren bieten und eine Erhöhung der Bil-dungschancen ermöglichen.
2.2 Lösungsansatz und Wirkungslogik
Unser Ansatz ist es, den sozialen Zusammenhalt und Frieden und die gleichberechtigte Teilhabe aller (Inklusion) zu fördern, indem wir bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe / Selbstorganisation aktivieren und den Informationsaustausch und die Bildung von sozialen Netzen auf nachbarschaftlicher Ebene unterstützen. Die Nachbarinnen und Nachbarn finden im Nachbarschaftstreff ihren Raum und Unterstützung, eigene Ideen umzusetzen. Zentrale Methoden sind dabei Aktivierung und Beteiligung, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, projektbezogene Beratung und Konfliktmanagement. Wir wollen damit erwirken, dass Solidarität, soziale Beziehungen, soziales Kapital und Identifikation in der Nachbarschaft entstehen.
Die Nachbarschaftstreffs arbeiten nach dem Arbeitsprinzip Gemeinwesenarbeit: sozialraum- und lebensweltorientiert, zielgruppenübergreifend, partizipativ, interdisziplinär und intermediär.
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Indem wir lokale Bedarfe und Defizite aufgreifen, gemeinsam mit den Menschen bearbeiten und Lösungen finden sowie gegebenenfalls an relevante Institutionen weitergeben, können wir gemeinsam nachhaltig die Lebenssituation der Menschen verbessern.
Ausgangspunkt ist die Nachbarschaft als überschaubarer und gestaltbarer Lebensraum der Menschen, im dem sich die Ressourcen zur Problembewältigung finden.
Nachbarschaftstreffs gibt es vor allem in den Münchner Neubaugebieten, sie sind eine freiwillige Leistung der Landeshauptstadt München. Die Nachbarschaftstreffs führen in der Regel keine eigenen Angebote durch, sondern unterstützen die Menschen vor Ort, sich selbst für ihre Interessen und Ideen einzusetzen und entsprechende Angebote selbst durchzuführen. Themen und Angebote (Gruppen, Kurse, Feste etc.) werden in der Regel von Nachbarn und Engagierten eingebracht. Sie sind abhängig von den Interessen der Engagierten, ihre Umsetzung abhängig von deren Ressourcen und sind damit manchmal nur mittelbar den Zielen und erwarteten Wirkungen des Nachbarschaftstreffs verpflichtet. Die Nachbarschaftstreffs arbeiten nicht angebotsorientiert.
Nachbarschaftstreffs sind Orte der demokratischen Aushandlung und Abstimmung von nachbarschafts- und quartiersrelevanten Themen. Durch ihren niedrigschwelligen und aktivierenden Ansatz ermöglichen sie Partizipation und Beteiligungsmöglichkeiten auch denjenigen Menschen, die sonst in der Regel nicht an Beteiligungsprozessen teilhaben (können).
Das Stadtgebietsviertel Blumenau wurde 2010 als „REGSAM (Regionalisierung Sozialer Arbeit München) Gebiet mit besonderem sozialem Handlungsbedarf“ ausgewiesen. In Zusammenarbeit mit allen sozia-len Einrichtungen und dem Nachbarschaftstreff wurde ein Kooperationsgremium gegründet, um die Situation vor Ort zu verbessern und ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen. Eine der zentralen Maßnahmen, das Nachbarschaftsverhältnis zu verbessern und das Zusammenleben zwischen den ver-schiedenen Kulturen und Generationen zu fördern, war das im Juli 2011 durchgeführte Sommerfest, das zusammen mit der Pfarrei Erscheinung des Herrn, der Moschee Pasing und allen sozialen Einrichtungen 2011 organisiert wurde. Das Fest war ein großer Erfolg und findet seitdem jährlich statt. Die Arbeitsge-meinschaft (AG) "Stimmung" hat ein gemeinsames Logo "Wir sind Blumenau" entwickelt, das bis heu-te von allen Einrichtungen verwendet wird und ein Foto-Stadtteilprojekt "Was verbindet mich mit der Blumenau" umgesetzt. Eine Stadtteilbroschüre "Blumenauer Post" mit Informationen und Stadtteilad-ressen wurde herausgegeben.
Der Nachbarschaftstreff hat mit einer aktivierenden Befragung die Bedarfe und Wünsche der Bürger und Bürgerinnen ermittelt und zusammen mit den Bewohnern und Bewohnerinnen Angebote und Pro-jekte entwickelt. Seit 2010 finden regelmäßig Kunstaktionen und Stadtteilaktionen statt, die auch den öffentlichen Raum im Einkaufszentrum beleben.
Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Stimmung ging in einen Unterarbeitskreis Blumenau (UAK Blumenau) / REGSAM über, der bis heute regelmäßig vier Mal im Jahr im Nachbarschaftstreff stattfindet.
Der Nachbarschaftstreff bietet seit 2012 mit seiner Nachbarschaftshilfe Unterstützung für Senioren und Nachhilfe für Schüler an. In der "Bildungsinsel Blumenau" werden Grundschulkinder gezielt durch Bil-dungspaten regelmäßig gefördert und begleitet. Ein städtisches Grundstück kann seit 2014 als Gemein-schaftsgarten genutzt werden.
Im Stadtteil bieten das Jugendzentrum "Treff21", der Mädchentreff Blumenau und das Familienzentrum zielgruppenorientierte Angebote für Jugendliche, Mädchen und Kleinkinder an. Das Alten- und Service-zentrum Kleinhadern-Blumenau in Kleinhadern ist auch für das Stadtgebietsviertel Blumenau zuständig, jedoch empfinden viele Senioren den Weg, trotz bestehender Busverbindung, als zu weit. Der Nachbar-schaftstreff ist mit allen sozialen Akteuren vor Ort vernetzt und im regelmäßigen Austausch.
Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung
Alle Nachbarinnen und Nachbarn
Aktivierung, Beteiligung, Förderung und Unterstützung von Selbstorganisation, selbstorganisierten Angeboten
aktive Bürgerbeteiligung, Demokratiebildung
eigene Fähigkeiten, Ressourcen einbringen
Selbsthilfepotentiale stärken
sich als Teil der Gesellschaft, Gemeinschaft fühlen
Demokratie erleben
mehr Selbstwertgefühl, mehr Selbstbestimmung, Mut für Neues
Identifikation mit dem Stadtteil
Bedarfe ermitteln und gemeinsam bearbeiten
Sinnvolle Freizeitgestaltung
Förderung bürgerschaftlichen Engagements, Freiwilligenmanagement
gefordert sein
Verantwortung für andere übernehmen, sich einsetzen
eigene Fähigkeiten, Ressourcen einbringen
gesellschaftliche Anerkennung
Identifikation mit Wohnumfeld und Stadtteil
Bedarfe ermitteln und gemeinsam bearbeiten
Nachbarschaftlicher und interkultureller Austausch Initiierung von Angeboten und Projekten
Nachbarn kennenlernen
Gleichgesinnte treffen
sozial eingebunden sein
Fremdes kennenlernen
Perspektiven und Einstellungen ändern
voneinander lernen
Netzwerke knüpfen
Vernetzung, Stadtteilarbeit Anlaufstelle vor Ort
Sicherheit im Quartier
Bedarfe ermitteln und weitergeben
Aufwertung des Quartiers
Öffentlichkeitsarbeit Bessere Information
Kennenlernen des Nachbarschaftstreffs und der Angebote
Konfliktvermittlung friedliche Nachbarschaften, Verständnis, Toleranz
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Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung
Migranten und Flüchtlinge Migrationsberatung, Sprachcafé Integration durch Sprache und Bildung
Kinder aus Migranten- und Flüchtlingsfamilien, Kinder aus sozial schwachen Familien, Kinder mit Förderbedarf
Nachhilfe Bildungspatenschaften Projekt "Bildungsinsel Blumenau"
Gezielte Lernförderung
Förderung "Bildung durch Bindung"
Verbesserte Bildungschancen
Soziale Eingebundenheit
Senioren, bedürftige Bürger und Bürgerinnen
Nachbarschaftshilfe Hilfeleistungen im Haushalt Unterstützung Ansprache Themencafés
Senioren können länger alleine zu Hause wohnen bleiben
Sicherheit, Ansprache und selbstbestimmtes Leben
Nachbarschaftstreff als Anlaufstelle bei Problemen und Fragen
mehr Kontakte zu Nachbarn, weniger Vereinsamung
Senioren sind besser informiert, kennen ihre Rechte
Garteninteressierte, naturverbundene Menschen Soziale Einrichtungen im Viertel
Bereitstellung der Fläche, Sicherung der Finanzierung, Unterstützung, Naturprojekte für Kinder, Workshops, Gartenteam Besprechungen Kooperationen Einbeziehen der Einrichtungen im Viertel
Stärkung der physischen und psychischen Gesundheit
Ökologische Bildung
Einbeziehen der Einrichtungen im Viertel
Stärkung des Umweltbewusstseins
Sichtbare Aufwertung des Viertels
Ökologische Wirkungen für Flora und Fauna
Soziale Einrichtungen im Viertel
Vernetzung und Kooperation Informationsaustausch
Synergieeffekte nutzen
Gemeinsame Aktionen/Feste
Problemstellungen aus dem Viertel sozialräumlich bearbeiten
Wissensaustausch über Vorgänge, Bedarfe und Entwicklung im Viertel
Gemeinsam auf Sozialplanung und Quartiersgestaltung einwirken
Hausverwaltungen/Bewohner Konfliktvermittlung Stabile, friedliche Hausgemeinschaften
Politik Vernetzung und Kooperation Informationsaustausch Zugänge zu Bürgern schaffen
Zugänge zu Bürgerengagement schaffen und ausbauen
aktive Mitgestaltung der Anwohner/innen im Quartier ermöglichen
Beteiligung stärken
Lokale Ökonomie Vernetzung und Informationsaustausch Identifikation mit Nachbarschaft, Standortbindung, Beschäftigung, Versorgung, Aufwertung des Viertels
3. RESSOURCEN, LEISTUNGEN UND WIRKUNGEN IM BERICHTSZEITRAUM
3.1 Eingesetzte Ressourcen (Input)
Die grundsätzliche Wirkungslogik der Angebote liegt in der Aktivierung und Hilfe zur Selbsthilfe. Die Zielgruppen sind alle Bewohner und Bewohnerinnen des Viertels (Migranten, Senioren, Alleinstehende, Paare, Familien, Kinder). Die Leistungen des Nachbarschaftstreffs sind Aktivierung, Unterstützung, Beratungen, Projektarbeit, Förderung und Begleitung von ehrenamtlichem Engagement, Information, Öffentlichkeitsarbeit.
Als Finanzielle Ressourcen wurden eingebracht:
Gesamtbudget 127,313 €
Zuschuss LHM 95.824 €
Erwirtschaftete Einnahmen
29.909,69 €
Eigenmittel /Spenden 680 €
Weitere Zuwendungen (Bezirksausschuss, Stiftungen etc.)
899,31 € (Bezirksausschuss Hadern, REGSAM, Kultur in Hadern e.V.)
Projektleitung, Stunden
20 h/Woche Leitung Nachbarschaftstreff TVöD S12 10 h/Woche für Gartenprojekt, Bildungsinsel und Nachbarschaftshilfe TVöD S12
Raummanagement und Hilfskräfte, Stunden
15 h/Woche Mitarbeiterin Nachbarschaftshilfe und Raummanagement TVöD E5
Reinigungskraft , Stunden 5 h/Woche Reinigungskraft TVöD E3
Als Sachmittel wurden die Räume im Nachbarschaftstreff, das Gartengrundstück Brunellenweg / Rolf-Pinegger-Straße, Mobiliar, Küche, Tafeln, Büroausstattung, Ausstattung und Infrastruktur des Trägers Verein für Sozialarbeit e.V. genutzt.
Zeitliche Ressourcen 2.342 Stunden im Jahr für Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliche Tätigkeit mit Aufwandsentschädigung von 32 aktiven Bürgern. Circa 1100 Stunden im Jahr für Ehrenamt ohne Aufwandsentschädigung von circa 65 Aktiven. Zeitliche Ressourcen wurden eingebracht bei
Besprechungen, Teamsitzungen
Planungen und Durchführung des Blumenauer Sommerfests
Erzählcafé
Themencafé für Senioren
Türkischer Frauentreff
Blu`Singers (Chor), Auftritte, Blumenauer Potpourri
Erzähl- und Theaterwerkstatt
Internationaler Kochtreff
Lesepaten in der Kindertagesstätte
Repair Cafés
Gartenteam
Bildungsinsel Blumenau / Bildungspaten
Nachbarschaftshilfe
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Ausstellung 90 Jahre Alte Blumenau
Immaterielle Ressourcen wurden eingebracht durch
Sprachkenntnisse der Migranten, die im Nachbarschaftstreff aktiv sind,
Wissen und Fähigkeiten der Ehrenamtlichen im Garten und beim Repair Café, Kochtreffen, bei Zeitzeugengesprächen und im Bildungsbereich.
3.2 Erbrachte Leistungen (Output)
Sprechzeiten Sprechzeiten im Büro für Fragen, Anregungen, Beratung, Nachbarschaftshilfe, sind (außer vier Wochen in den Sommerferien) in der Regel Montag und Mittwoch von 16 bis 19 Uhr und Dienstag und Donners-tag von 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung. Darüber hinaus ist die Fachkraft je nach Bedarf und Ar-beitsaufkommen im Büro anwesend.
Selbstorganisierte Gruppen und Angebote Wöchentlich findet am Donnerstag Abend von 19 bis 22 Uhr ein Türkischer Frauentreff statt, eine selbst organisierte Gruppe, die unter der Leitung einer ehrenamtlich tätigen türkischen Frau, Referenten ein-lädt, Elterntalks veranstaltet und beim Blumenauer Sommerfest mitwirkt.
Eine ehrenamtliche Bürgerin und ein Singleiter (Honorarkraft) leiten einen Chor, die Blu`Singers, die sich zwei Mal im Monat für eineinhalb Stunden montags treffen und im Stadtteil bei Auftritten mitwirken. Im Herbst 2018 hat der Chor, der 15 Sängerinnen und einen Sänger umfasst, mit großem ehrenamtlichen Engagement eine Veranstaltung organisiert, ein "Blumenauer Potpourri", mit Musikern und Künstler aus dem Viertel, veranstaltet im Gemeindesaal Erscheinung des Herrn und mit etwa 70 Gästen sehr gut besucht. Der Chor tritt zudem beim Haderner Chortreffen auf und bei der Musikkneipe in der Reforma-tions-Gedächtnis-Kirche, sowie bei einer Matinee im Botanischen Garten und bei der Jahresabschluss-feier im Nachbarschaftstreff. Die Dekoration für das "Blumenauer Potpourri" wurde zusammen mit ei-ner Künstlerin, die im Chor singt und Kindern aus der "Bildungsinsel Blumenau" in einer Malaktion ge-staltet.
Ein Indischer Tanzkurs für Kinder fand im ersten Halbjahr statt, mit einem Auftritt beim Blumenauer Sommerfest. Der Sitzyogakurs für Senioren wird von einer Nachbarin durchgeführt und findet aufgrund großer Nachfrage zweimal hintereinander statt, je eine Stunde mit jeweils circa 15 Teilnehmerinnen. Zudem wurden ein wöchentlich stattfindender Kurs "Entspannung am Abend", sowie ein Hata-Yoga-Kurs angeboten.
Ein Internationaler Kochtreff / Backtreff findet einmal im Monat am Mittwoch von 16 bis 19 Uhr statt, bei dem sich Nachbarn aus unterschiedlichen Kulturen beteiligen und Rezepte aus ihren Heimatländern kochen. Die Kochtreffen wurden jeweils von 10-15 Personen besucht.
Einmal im Monat findet ein Erzählcafé statt, das vor allem alteingesessene Blumenauer besuchen, die Fotos und Erinnerungen mitbringen und von alten Zeiten erzählen. Geleitet wird dieses Café ehrenamtlich von einer Bewohnerin, die auch ein Blumenauer Archiv aufgebaut hat und historisches Material sammelt. Die engagierte Bürgerin lagert die Materialien im Nachbarschaftstreff in einem Schrank, dem „Blumenauer Archiv“. Das Blumenauer Archiv öffnete am 3. März 2018 im Rahmen des „Tags des offenen Archivs“ auch seine Türen von 10-16 Uhr. Das Team und die Leitung des Erzählcafés heben die Ausstellung "90 Jahre alte Blumenau" liebevoll konzipiert und umgesetzt. Die Vernissage war mit über 50 Besuchern ein riesen Erfolg. Die Leitung des Erzählcafés und des Blumenauer Archivs hat während der Ausstellungsdauer Besucher, aber auch Kindergarten- und Schulgruppen durch die Ausstel-lung geführt und Historisches über Hadern erzählt.
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Ehrenamtliche Lesepaten lesen alle zwei Wochen im Kindertageszentrum (KiTZ) Blumenau vor.
Veranstaltungen
Die Theater- und Erzählwerkstatt besteht aus einem Team von ehrenamtlichen Bürgern (Erzieher, Theaterpädagoge und Musiker), die kostenlos für und mit Kinder im Nachbarschaftstreff Theater spielen, 2018 fanden zwei Kasperltheater-Nachmittage statt mit je zwei Vorführungen hintereinander aufgrund der Nachfrage. Der Eintritt ist frei.
Ein Repair Café mit Kleidertausch findet in Kooperation mit der Nachbarschaft Neuhadern statt, 2018 drei Mal im Nachbarschaftstreff Blumenau und zwei Mal in der Nachbarschaft Neuhadern, Samstags von 14 bis 17 Uhr. Es wurden zwischen 20 und 40 Reparaturen pro Repair Café Termin getätigt mit je über 50 Besucher/innen. Ein Team von zwölf Reparateuren kümmert sich gemeinsam mit den Besuchern um die defekten Geräte und Gegenstände. Besucher/innen.
Eine Jugendliche (ehemalige Nachhilfeschülerin) bietet einen Nähkurs für Kinder an. Gemeinsam wer-den Accessoires aus Secondhand-Stoffen genäht.
Wie seit 2011 fand das Blumenauer Sommerfest gemeinsam mit der Pfarrei Erscheinung des Herrn und sozialer Einrichtungen vor Ort auf der eigens für das Fest gesperrten Blumenauer Straße statt. Trotz Regenwetter war das Fest gut besucht. Statt der üblichen circa 800 Besuchern, kamen geschätzt 450. Die Leitung des Nachbarschaftstreffs ist im Sommerfestplanungsteam, war als Mitorganisatorin an allen Vorbereitungstreffen verantwortlich beteiligt und hat die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Im Nachbarschaftstreff ehrenamtlich Aktive haben am Sommerfest neben Mithilfe bei Auf- und Abbau, den Infostand betreut und eine Kinderbastelaktion angeboten. Der Bezirksausschuss Hadern hat das Fest finanziell bezuschusst.
Am Sonntag, 14.10.2018, der Landtags- und Bezirkstagswahl hat der Nachbarschaftstreff am Demokra-tie-Projekt teilgenommen und ein Wahltag-Café organisiert. Zur Information gab es Unterlagen über den Landtag, Bezirkstag und das Wahlverfahren, auch in leichter Sprache. Ziel des Wahltag-Cafés ist es, Demokratieverständnis und Wahl-Beteiligung zu fördern.
Im Dezember fand ein Jahresabschlussfest mit allen Ehrenamtlichen statt, es kamen circa 45 Nachbarn. Der Chor "Blu` Singers" hat hierzu gesungen. Die Ehrenamtlichen haben ein buntes Buffet gestaltet und bestückt.
Beratung In Kooperation mit dem Bayrischen Roten Kreuz (BRK) findet einmal wöchentlich Vormittags Migrati-onsberatung und ein Sprachcafé zur Konversation und Deutschförderung statt. Der Bedarf an Migrati-onsberatung war 2018 etwas geringer als im Vorjahr. 2017 gab es einen sehr hohen Bedarf an Migrati-onsberatung, es sind viele Familien ohne oder mit wenig Deutschkenntnissen zugezogen. Weiterhin wird mit der Schule und dem Kindergarten vor Ort kooperiert, die die Familien in den Nachbarschaftstreff zur Beratung schicken.
Projekte Interkultureller Gemeinschaftsgarten Blumenau Im Februar 2014 konnte ein brach liegendes Grundstück mit über 800 qm in unmittelbarer Nähe zum Nachbarschaftstreff zur Nutzung eines Gemeinschaftsgartens kostenfrei von der Stadt München gepach-tet werden. Über 30 Menschen aus zehn verschiedenen Kulturen (deutsch, indisch, irakisch, japanisch, kroatisch, pakistanisch, serbisch, slowakisch, slowenisch, türkisch) sind im Garten engagiert. Das Kern-Team des Interkulturellen Gartens (circa acht Leute) trifft sich monatlich zu einer Gartenteam-Besprechung. Im Juli fand ein Fest im Garten für die Nachbarn statt. Der Hort (Kindertageszentrum KiTZ), die Bildungsinsel und streetwork sind auch mit eigenen Parzellen im Garten aktiv.
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Nachbarschaftshilfe Blumenau
Der Nachbarschaftstreff bietet seit 2012 mit seiner Nachbarschaftshilfe Unterstützung für Senioren und Nachhilfe für Schüler an. Die Nachbarschaftshilfe hat sich aus dem Bedarf heraus entwickelt. Der hohe Bedarf an hilfsbedürftigen, alleinlebenden älteren Menschen über 80 Jahre und Familien, die Unterstüt-zung brauchen, zeigt sich bei der Nachfrage nach Nachbarschaftshilfe und Nachhilfe für Schüler, in den Sprechstunden im Nachbarschaftstreff, sowie durch Kontaktaufnahme und Anfragen von Mitarbeitern des Sozialbürgerhauses, der Bezirkssozialarbeit, der Schulsozialarbeit und des Alten- und Servicezent-rums an den Nachbarschaftstreff.
Gefördert wurde die Nachbarschaftshilfe Blumenau 2012 bis 2014 durch eine Anschubfinanzierung des Bayrischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, danach durch Restmit-tel des Sozialreferats / Amt für Wohnen und Migration.
Die Einrichtungsleitung nimmt seitdem regelmäßig an den Austauschtreffen der geförderten und ehe-mals geförderten Nachbarschaftshilfen im Staatsministerium, Koordinationsstelle Wohnen im Alter, teil.
In der Blumenau leben laut Statistik ca. 490 alleinlebende Senioren über 80 Jahre. Seit 2012 hat die Nachbarschaftshilfe Blumenau über 55 alleinlebende Menschen über 80 Jahre erreicht. Das sind circa 10 % der alleinlebenden über 80jährigen in diesem Stadtgebiet.
Insgesamt wurden seit 2012 (bis 2018) erreicht: Hilfe für Senioren: 102 Senioren, 50 % über 80 Jahre, darunter 14 Hochbetagte über 90 Jahre. Migrationshintergrund: 4 %, Männeranteil 5 % 65 Helfer insgesamt, davon 5% Männer, Migrationshintergrund 70 % 2018: Hilfe in 29 Haushalten / Senioren, 14 Helfer, insgesamt 1225 Stunden (vergleichbar mit 2017)
Nachhilfe: 130 Schüler, 60 % Jungen, Migrationshintergrund: 91 % 40 % Grundschule, 30 % Mittelschule, 15 % Gymnasium, 15 % Realschule/Wirtschaftsschule/FOS 62 Nachhilfelehrer, 20% Männer, Migrationshintergrund: 30% 2018: Nachhilfe bei 59 Schülern durch 18 Nachhilfelehrer, insgesamt 1117 Stunden (etwas mehr als 2017)
Das Angebot der Nachhilfe im Rahmen der Nachbarschaftshilfe wird sehr gut angenommen. Die Nachbarschaftshilfe Blumenau richtet sich primär an die Bürger des Einzugsgebietes Hadern-Blumenau. Sie dient nicht kommerziellen Zwecken, arbeitet nicht gewinnorientiert und ersetzt keine professionelle Hilfe. Wir arbeiten mit Bürgern aus der Nachbarschaft und vermitteln keine professionellen Pflegedienste. Die Nachbarschaftshilfe auf ehrenamtlicher Basis stellt weder die Möglichkeit eines regelmäßigen Zuverdienst, noch die Möglichkeit eine billige Arbeitskraft zu finden, dar. Ziel ist es, unbürokratische und schnelle Hilfe für Bürger in Notlagen (insbesondere für kranke, alte und behinderte Menschen) und Nachhilfe für Schüler anzubieten und Kontakte zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Generationen herzustellen und zu fördern, insbesondere zwischen den Migranten und Senioren.
Bei den Hilfeleistungen kann unterschieden werden zwischen Hilfe auf ehrenamtlicher Basis ohne Auf-wandsentschädigung, wie psychosoziale Betreuung, Besuche, Gespräche, Spaziergänge, Ausflüge, Be-schäftigung, Ausfüllen von Anträgen und Hilfe auf ehrenamtlicher Basis mit Aufwandsentschädigung. Hauswirtschaftliche und haushaltsnahe Dienste wie Putzen, Waschen, Kochen und Nachhilfe für Schü-ler/innen werden in der Regel gegen Aufwandsentschädigung (9 € pro Stunde) angeboten. Die Hilfesu-chenden zahlen für diese Unterstützung 11 Euro pro Stunde.
Die Abrechnung findet monatlich nach der Leistung persönlich im Nachbarschaftstreff statt, so dass ein regelmäßiger Austausch mit Helfern, Nachhilfelehrern und Hilfesuchenden und Eltern der Schüler
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stattfindet. Dieser Austausch ist sehr wichtig auch für das Vertrauen der Senioren zu den Helfern, for-dert jedoch auch hohe Zeitressourcen, da neben der Abrechnung natürlich auch Gespräche stattfinden und Beratungsbedarf besteht, wie z.B. auch Beratung von Eltern über das Bildungs- und Teilhabepaket, Information der Senioren und Weitervermittlung zu ASZ und Sozialbürgerhaus, Pflegediensten, Bezirkssozialabreit etc.
Der generationenübergreifende Ansatz im Nachbarschaftstreff fördert das Zusammentreffen von Senioren und jungen Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, schafft Begegnungen und Hilfeleistungen. Aus den Helferleistungen entstehen oft Bekanntschaften, die über das reine Hilfsange-bot hinausgehen (Spaziergänge, Kaffeetrinken etc.). Die Hilfeleistungen und sozialen Begegnungen wir-ken der Vereinsamung entgegen und leisten im Stadtgebiet Blumenau einen wichtigen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben und stellen für die Senioren einen wichtigen Baustein dar, länger zu Hause leben zu können.
Entwicklung der Zahlen der Nachbarschaftshilfe von 2012 bis 2018
Anzahl der Helfer/innen / Nachhilfelehrer/innen und Senioren/Seniorinnen / Nachhilfeschüler/innen
Anzahl der geleisteten Stunden
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Die Nachfrage nach Nachhilfe ist 2018 gestigen, der Bedarf an Nachbarschaftshilfe ist in etwa auf dem Stand von 2017 geblieben. Einige hochbetagte Senioren, die über Jahre Hilfe vom Nachbarschaftstreff bekommen haben, sind 2018 verstorben oder in ein Pflegeheim, bzw. betreutes Wohnen umgezogen.
Bildungsinsel Blumenau In Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit und der Grundschule Blumenau und dem Städtischen KiTZ bietet die "Bildungsinsel Blumenau" Bildung durch Bindung. Grundschulkinder werden durch einen Bildungspaten in ihrer Entwicklung gefördert und gestärkt. Ein Bildungspate begleitet ein Grundschulkind ehrenamtlich über die Grundschulzeit und unterstützt das Kind einmal die Woche durch Freizeitaktivitäten, Lesen, Spielen, Basteln und Lernen. Zusätzlich findet einmal die Woche eine Gruppenstunde für die Bildungskinder statt mit Freizeitaktivitäten und sozialen Kontakten, geleitet von einer pädagogischen Honorarkraft. Regelmäßig finden Patentreffen, Gespräche mit Eltern und bei Bedarf mit Lehrern statt. Die Projektleitung ist im Austausch mit der Bildungsinsel Arnulfpark im Nachbarschaftstreff Arnulfpark, die es seit 2007 gibt. Das Besondere an den Bildungspatenschaften: Von den mittlerweile neun Patenkindern haben sechs Kinder die Patenschaft 2016 und 2017 ohne Deutschkenntnisse angefangen. Die Gespräche wurden anfangs mit einem Dolmetscher oder Nachbarinnen/Nachbarn mit den jeweiligen Sprachkenntnissen geführt, organisiert über die Schulsozialarbeit. Für die Paten ist dies eine besondere Herausforderung und der Spracherwerb steht im Vordergrund der Treffen.
Vernetzung und Kooperation Kooperationen fanden statt mit Kultur in Hadern e.V., mit Freikarten für die Kinder der Bildungsinsel zum Konzert der Münchner Philharmoniker „Peter und der Wolf“, im Theatersaal des Wohnstifts Au-gustinum. Weitere Kooperationen bei Veranstaltungen fanden statt mit Miteinander leben in Hadern e.V., Bezirksausschuss Hadern, Guardini90, Kulturreferat, der anstiftung und der Kirchengemeinde Er-scheinung des Herrn (Blumenauer Potpourri).
Vernetzung im Stadtviertel mit anderen Einrichtungen: Vier mal im Jahr trifft sich der Unterarbeitskreis (UAK) Blumenau im Nachbarschaftstreff. Mit 15 bis 20 Teilnehmer/innen ist der REGSAM-Arbeitskreis sehr gut besucht (Polizei, Rektoren, Lehrer, Kinderärztin, Erziehungshilfen, Sozialbürgerhaus, Bezirkssozialarbeit, Jugendtreff, Kindertagesstätte, Integrationskindergarten, Kinderkrippe, Familienzentrum, streetwork, Clearinghaus, Bezirksausschuss, Hausverwaltungen, Eigentümerbeiräten etc.). Hier findet auf kurzem Weg ein Austausch über die aktuelle Lage und Bedarfe im Viertel statt.
Zum Thema Jugendliche, Ruhestörung und Kriminalität Blumenau / Haderner Stern gab es einen runden Tisch mit Polizei, Hausverwaltungen, sozialen Einrichtungen. Die Konflikte konnten gelöst werden.
Im UAK Blumenau wurden AKIM und Hausverwaltung, Eigentümerbeiräte, streetwork, Bezirksausschuss und Bewohner eingeladen zum aktuellen Thema Jugendliche und Ruhestörung. Der Austausch war wichtig und zielorientiert, gemeinsam wird an einer Verbesserung der Situation gearbeitet.
Die Leitung des Nachbarschaftstreffs nimmt an Elterncafe in der Kindertagesstätte teil und organisiert in Kooperation mit Mobilspiel e.V. zwei Mal im Jahr das Spielkistl, ein Spielangebot für das Stadtviertel (finanziert über REGSAM und BA). Die Gruppenleiter der Bildungsinsel Blumenau betreuen jeweils einen Nachmittag das Spielkistl.
Die Leitung nimmt an Teamtreffen der Nachbarschaftstreffs im Verein für Sozialarbeit e.V. teil und an Fachaustauschtreffen aller Nachbarschaftstreffs / Amt für Wohnen und Migration, hier an der AG Öffentlichkeitsarbeit und AG SRS-Bericht, sowie ein Mal jährlich am Gespräch des Kulturreferats für Kulturschaffende in der Stadtteilarbeit, bei der RAGS / REGSAM Hadern. Die Leitung ist Sprecherin des UAK Blumenau (REGSAM). Die Leitung hat am Austauschtreffen der geförderten Nachbarschaftshilfen im Bayrischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration teilgenommen
Die Leitung hat am Fachtag "Haushaltsnahe Dienstleistungen", Fachausschuss Alter und Gesundheit in München teilgenommen und an der Sitzung des HF1 "Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen /
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gesellschaftliche Teilhabe im Sozialraum und des HF 5 "Wohnen"
Raummanagement An Samstagen und Sonntagen kann der Nachbarschaftstreff für Familienfeiern bis 22 Uhr gemietet werden, für sechs Euro pro Stunde. Dieses Angebot wird durchschnittlich vier Mal im Monat angenommen.
Öffentlichkeitsarbeit Die Öffentlichkeitsarbeit erfolgt über Aushänge am Nachbarschaftstreff, Flyer in umliegenden Geschäf-ten und Einrichtungen, über einen mail-Verteiler, Homepage (www.nt-blumenau.de) und soziale Medi-en. Das Programm erscheint drei Mal jährlich in gedruckter Ausgabe. Der Nachbarschaftstreff ist aktiv vertreten bei dem Online-Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.
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3.3 Erreichte Wirkungen (Outcome / Impact)
Vor allem im Bildungsbereich werden sichtbare Wirkungen erreicht. Die Migrationsberatung hilft neu zugezogenen Bewohnern aus anderen Ländern, einen geeigneten Deutschkurs zu finden und informiert über Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Im Nachbarschaftstreff besteht zudem die Möglichkeit, das Online-Portal der Wohnungsvergabe der Landeshauptstadt München SOWON zu nutzen. Kinder der neu zugezogenen Familien mit Förderbedarf können durch Nachhilfe (auch über Bildung und Teilhabe) un-terstützt werden. Freizeitangebote, Kochtreffen, Mitwirken im Gemeinschaftsgarten etc. helfen bei der Integration im Wohnumfeld und helfen, Kontakte zu Nachbarn zu knüpfen und so durch viel Kommunikation leichter und schneller Deutsch zu lernen.
Selbstorganisierte Gruppen, wie der Türkische Frauentreff befähigen die Frauen zu mehr Selbstbewusstsein durch Information, Zugang zu Fortbildungen und zum Arbeitsmarkt.
Veranstaltungen, wie Erzählcafé und Kochtreffen stellen Kontakte und Verständnis zu anderen Nachbarn und anderen Kulturen her.
Die Nachbarschaftshilfe ermöglicht Senioren ein beschwerdefreieres und angenehmeres Leben zu führen, länger alleine zu Hause leben zu können und leistet einen Beitrag gegen die Vereinsamung und gibt Sicherheit. Die Nachbarschaftshilfe wirkt oft als Türöffner für andere Angebote (Sitzyoga für Senioren, Erzählcafé etc.).
"Meine Tätigkeiten sind vielfältig. Sehr wichtig ist es mir und den Angehörigen, dass die sozialen Kontakte der Senioren aufrecht erhalten bleiben und die Beweglichkeit. Dazu gehören z.B. das Einkaufen: Bewegung, Nachbarn werden getroffen, mit Verkäufern wird gesprochen, oder der Gang zu den Müllcontainern, aus denselben Gründen. Zusätzlich begleite ich zu Seniorentreffen und Feiern in der Kirche, Behördengängen und Spaziergängen. Mein Engagement macht mir viel Freude und den Senioren wird geholfen." (Frau F., 45 Jahre, Helferin)
"Ohne die Nachbarschaftshilfe wäre mir vor zwei Jahren nach einem Krankenhausaufenthalt die Bewältigung des häuslichen Allerlei sehr beschwerlich gewesen. Innerhalb einer Woche habe ich Unterstützung bekommen und bin sehr froh, auch heute noch kurzfristig Hilfe zu bekommen. Für die Bewohner der Blumenau sind Hilfsangebote von großer Wichtigkeit, um Alten, Kinderreichen und Behinderten das Leben zu erleichtern." (Fr. L, Nutzerin der Nachbarschaftshilfe, 83 Jahre)
Durch die Nachhilfe werden bessere Schulnoten erreicht und Abschlüsse geschafft. So gibt es Nachhilfestunden z.B. auch intensiv zur Vorbereitung für den Qualifizierenden Mittelschulabschluss.
"Mein Sohn hat seine Mittlere Reife gut geschafft, das haben wir Frau J. zu verdanken. Sie hat Y. motivieren können und mit ihm gelernt. In Französisch hat er sich sogar von einer 5 auf eine 2 verbessert und sein Lehrer war begeistert von seiner Aussprache, die sich so sehr verbessert hat." (Fr. N., Mutter)
Patenkinder, Familien und Paten der Bildungsinsel unternehmen auch Ausflüge miteinander, unterstüt-zen sich und lernen voneinander. Paten erzählen von schönen Erlebnissen und von neuen Dingen, die sie z.B. von der Kultur des Patenkindes gelernt haben. Das Ehrenamt "Bildungspate" erweist sich als ein sehr ausfüllendes, sinngebendes Ehrenamt. Die Wirkung für die Kinder und die Familien sind schnell sichtbar, wie eine bessere Integration, Offenheit, soziale Eingebundenheit und bessere Schulnoten. Die Lehrer und die Schulsozialarbeit geben Rückmeldung über die Erfolge, auch im sozialen Bereich. Durch den Kontakt der Kinder zum Nachbarschaftstreff erreichen wir neu zugezogene Familien auch gut durch gemeinschaftliches Kochen, Unterstützung bei Formularen und Fragen zur Wohnungssuche etc. Die Familien nutzen zudem die Migrationsberatung im Nachbarschaftstreff und interessieren sich für eine Teilnahme am Deutschkurs hier im Viertel.
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Eine Patin hatte sich mit einer weiteren Patin um drei Kinder einer irakischen Flüchtlingsfamilie geküm-mert. Diese Familie wurde auch bei der Wohnungssuche, bei Arztbesuchen, Formularen unterstützt und bei Aktionen im Nachbarschaftstreff mit eingebunden. Die Familie, die zu sechst in einem Einzimmera-partment lebte, ist Ende 2017 in einen anderen Stadtteil umgezogen. Die Patinnen habe weiterhin Kon-takt zur Familie und unterstützen diese.
Auch wenn die Teilnahme an der Bildungsinsel nicht ausschließlich Kindern mit Migrationshintergrund vorbehalten ist, zeigt sich, dass der Bedarf im Stadtviertel sehr hoch ist, neu zugezogene Familien, die noch kein Deutsch sprechen, zu unterstützen, vor allem auch im Spracherwerb. Wir achten darauf, dass wir eine gute Mischung von verschiedenen Sprachniveaus in der Bildungsinsel haben, damit die Kinder gut miteinander kommunizieren können und voneinander lernen können.
"Mein Patenkind hat nach einem Ausflug ins Theater zu mir gesagt: ´Danke, dass du so viel Zeit mit mir verbringst`. Das hat mich zu Tränen gerührt, keines von meinen drei Kindern hat sich je bei mir für Zeit bedankt." (Frau F., 50 Jahre)
Der Garten bedeutet nicht nur für die aktiven Gärtner eine Bereicherung, sondern für das gesamte Quartier eine Aufwertung. Statt verwilderter Hundewiese bereichert ein blühender Garten mit Naschobst für die Nachbarn das Viertel. Eine besondere Schwierigkeit hat eine ganz besondere Wirkung hervorgerufen: Der Garten ist zu einem Drittel mit einer invasiven Pflanze (Japanischer Spitzknöterich) überwuchert gewesen. Da im ökologisch bewirtschafteten Garten kein Pflanzengift zur Anwendung kommt, wurde in gemeinsamen Aktionen gegen das Unkraut vorgegangen, recherchiert, gebuddelt, Folien besorgt etc. und das Vorgehen gegen die wuchernde Pflanze als Gemeinschaftsaufgabe gesehen.
"Als ich in die Blumenau gezogen bin, habe ich niemanden gekannt. Das war auch eine Zeit lang so. Erst als ich im Garten aktiv wurde, habe ich Nachbarn kennen gelernt. Auch spontane Zaun-gespräche am Gemeinschaftsgarten finden immer wieder statt. Das ist so schön!" (Frau S., 48 Jahre)
Die Kinder der Bildungsinsel haben im Garten ein eigenes Beet, das sie in den Bildungsinsel-Gruppenstunden gestalten und pflegen. Vor Ort können sie den Lauf der Natur und die Jahreszeiten erleben.
Ein aktives Gartenmitglied hat eine Vogelschutzhecke und Insektenhotels im Garten errichtet, in Kooperation und Austausch mit dem Bund Naturschutz. Auch 2018 wurde der Interkulturelle Gemeinschaftsgarten von einer Studentengruppe besucht. In der Woche der Münchner Nachbarschaftstreffs im Mai fand ein Tag der offenen Gartentür statt, mit Informationen und fachkundigen Auskünften zur Gartenbewirtschaftung.
Im Garten wird sozialer Zusammenhalt gelebt. Eine Bewohnerin konnte nach einem Schlaganfall ihre Parzelle nicht mehr alleine bewirtschaften. Es hat sich schnell im Garten eine kleine Gruppe zusammengefunden, die für diese Nachbarin ein Hochbeet errichtet hat, das nun von der körperlich eingeschränkten Frau mit Unterstützung bewirtschaftet werden kann.
Der neue Raum bedeutet mehr Platz für Kunst, Kultur und Bildung in der Blumenau. Die Nachbarinnen und Nachbarn nehmen dies dankend an und Ideen werden entwickelt. Die Einrichtung des neuen Raumes wird im Team besprochen und geplant.
"Ich bin noch nie vorher in Kontakt mit der indischen Kultur gekommen, erst bei unserem Auftritt des Chors bei der Jahresabschlussfeier. Erst haben wir deutsche Weihnachtslieder gesungen und dann hat Anuradha indische Musik aufgelegt und mit uns getanzt. Das war beeindruckend." (Fr. M, 68 Jahre)
3.4 Darstellungen der Ressourcen, Leistungen und Wirkungen im Berichtszeitraum
Eingesetzte Ressourcen
(Input)
Erbrachte Leistungen
(Output)
Erzielte Wirkung
(Outcome/Impact)
Leitung NT Sprechzeit
468 Stunden
Über 2000 Kontakte
Aktivierung, Beratung
Aktivierende Befragungen
Beratung Bildungs- und Teilhabepaket
Vermittlung zu Beratungsstellen
Vermittlung Nachbarschaftshilfe
Begleitung und Unterstützung von Angeboten und Veranstaltungen
Hilfe zur Selbsthilfe bei der Gründung von selbstorganisierten Gruppen
Selbständige Gestaltung des Abends "Blumenauer Potpourri" mit Künstlern aus dem Viertel mit über 70 Besuchern (Chorleitung der BluSingers)
Mit der Bewilligung des Bildungs- und Teilhebepaket konnte mehreren bedürftigen Familien kostenfreie Nachhilfe ermöglicht werden.
Leitung NT
Arbeitszeit
Social media
Öffentlichkeitsarbeit (Homepage, newsletter, facebook, 3x Programmflyer, Aushänge, Presse, Briefe, Anrufe, persönliche Ansprache, Einstellung von Angebote bei nebenan.de und nextdoor)
Sicherung der Finanzierung durch Zuschüsse vom Bezirksausschuss
Sichtbarkeit des Nachbarschaftstreff Blumenau und der quartierbezogenen Bewohnerarbeit, auch durch Aushänge/Kontakte in Geschäften
Bekanntheitsgrad des Treffs wurde gesteigert. Aufruf der Webseite: 2018: 10.959 Besucher, eine Steigerung um über 80 % verglichen mit 2017.
Facebook: 135 "Freunde". Neue Bürger lernen Treff kennen, Kontakte über nebenan.de
Initiierung neuer Projekte und Ideen (z. B. Themencafé für Senioren)
Sommerfest kann wieder stattfinden, Neuauflage Blumenauer Post geplant
Eingesetzte Ressourcen Erbrachte Leistungen Erzielte Wirkung
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Leitung NT
Politik
Soziale Akteure im Quartier
Lokale Ökonomie
Hausverwaltung
Eigentümerbeiräte
Vernetzungsarbeit
Unterarbeitskreis Blumenau / REGSAM (4x im Jahr), Vorbereitung, Organisation und Durchführung, 15-20 Teilnehmer im Nachbarschaftstreff
RAGS / REGSAM (4x im Jahr)
Teilnahme an Teamsitzungen des VfS/NT, Fachaustausch der NT München und der AG Öffentlichkeit und AG SRS (12x im Jahr)
Teilnahme an Austauschtreffen der geförderten und ehemals geförderten Nachbarschaftshilfen, Bayrisches Ministerium für Familie (1x im Jahr)
Stadtteilkulturgespräche des Kulturreferats München (1x im Jahr)
Patentreffen Bildungsinsel Blumenau (2x Jahr)
Gartenteam (1x im Monat)
Gespräche mit Kooperationspartnern, wie z.B. Schulsozialarbeit, Lehrern / Bildungsprojekt und lokaler Ökonomie (nach Bedarf)
Betreuung Studentengruppe (2x im Jahr)
Kontakte zu anderen sozialen Einrichtungen und Politik werden vertieft und Anliegen und Bedarfe im Viertel auf kurzem Weg angesprochen und gelöst. Kontakt zu Hausverwaltung fördert stabile Hausgemeinschaften.
Fachliche Weiterentwicklung und Austausch
Information über andere Projekte und kulturelle Veranstaltungen und Vernetzung mit Kulturschaffenden bringen neue Kontakte und Ideen für den Nachbarschaftstreff
Wertschätzung der Arbeit der Ehrenamtliche. Feststellung der Bedarfe und Unterstützung.
Kontakte wurden hergestellt, Netzwerke gebildet und gepflegt.
Kontakt zu Wissenschaft, Lehre und Fachbasis, um Erkenntnisse in der Quartierbezogenen Bewohnerarbeit weiter zu geben.
Eingesetzte Ressourcen Erbrachte Leistungen Erzielte Wirkung
BRK Deutschlehrerin
Gruppenraum
Migrationsberatung und Sprachcafe,
Migrationsberatung, wöchentlich 4 Stunden,
Kennenlernen des Nachbarschaftstreffs, der Angebote, Kontakte zu Nachbarn, Identifikation mit Wohnumfeld, Partizipation und Kennenlernen des Sozialraums, Teilnahme an Kochtreffen, Inanspruchnahme von
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kostenfreie Raumnutzung
Tafel
Sprachcafe, wöchentlich 4 Stunden mit circa 300 Kontakten / Teilnehmern
Nachhilfe für Kinder
Ehrenamtliche tätige Bewohner und Bewohnerinnen unterstützt durch die Projektleitung
Über 30 regelmäßig engagierte Ehrenamtliche
zusätzlich 35 Ehrenamtliche, projektbezogen
Material
Selbstorganisiserte Gruppen:
Erzählcafé (1x Monat), 4-6 Teilnehmer, 17 Stunden
Türkischer Frauentreff (1x Woche), 10-12 Teilnehmer, 120 Stunden
Indischer Tanz 16 Wochen, 4-7 Teilnehmer, 24 Stunden
Kochtreff (1x Monat) 8- 12 Teilnehmer, 36 Stunden
Theater- und Erzählwerkstatt (2x Jahr mit je zwei Aufführungen mit je über 30 Besuchern), 3 Theaterspieler, 120 Besucher, 4 Stunden
2 Lesepaten, 50 Stunden
Lauftreff, nach Bedarf
Woche der Münchner Nachbarschaftstreffs
Sommerfest mit buntem Programm, 13 Helfer, 450 Besucher, 1x 8 Stunden
Jahresabschlussfest, 4 Helfer, 45 Besucher, 4 Stunden
Kennenlernen von neuen Nachbarn
Identifikation mit Wohnumfeld
Struktur im Alltag durch sinnvolle Freizeitgestaltung und Ausleben von Kreativität, Voneinander Lernen
Sinngebung durch Ehrenamt
Sichtbarkeit der Potentiale der Bewohner und Bewohnerinnen im Viertel (Musiker, Historiker, Künstler, Handwerker etc.)
Kontakte zu Vereinen, sozialen Einrichtungen und Familien sind hergestellt worden
Kostenfreie Angebote für Familien und Kinder vor Ort.
Zusammen Feste organisieren stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Die gesperrte Straße und die Einbeziehung der Kirche und der verschiedenen Vereine und Kulturen beim Sommerfest fördern Toleranz, Verständnis und Identifikation mit Wohnumfeld und tragen zur Aufwertung des Quartiers bei.
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Kursleiter für Gesundheitsangebote
Sitzyoga für Senioren Entspannung am Abend Hata-Yoga, zusammen 45 Teilnehmer 4 Stunden / Woche, 110 Stunden
Gesundheits-/Sportangebote direkt im Quartier zu geringen Kosten motivieren zur Teilhabe und fördern die Gesundheit und Aktivität
Chororganisation ehrenamtliche Organisation und Durchführung und Singleiter (Honorarkraft), 33 Stunden 15 Chormitglieder
Kooperationspartner: 10 ehrenamtliche Künstler, 4 Std.
Chor BluSingers regelmäßige Chortreffen und Stimmbildung 15 Teilnehmer, 33 Stunden
Blumenauer Potpourri mit 15 Künstlern aus dem Viertel, über 70 Besuchern, 3 Stunden
Teilnahme am Chortreffen
Singen ist gesund, hilft Ängste abzubauen und macht glücklich. Beim Blu-menauer Potpourri und beim Chorjubiläum lernen Nachbarn Künstler aus dem Viertel kennen und können Kultur ohne Eintrittspreis genießen.
Migranten mit diversen Sprachkenntnissen, die in der Nachbarschaftshilfe aktiv sind (nach Bedarf)
Übersetzer bei Kontakten zu Flüchtlingen im Viertel (nach Bedarf)
Integration und Inklusion, Hilfe für neu zugezogene Familien ohne Deutschkenntnisse, Willkommenskultur vermitteln und Sprachbarrieren brechen
Team von 12 ehrenamtlichen Handwerkern, Hobbybastlern unterstützt durch Leitung NT
16 Stunden
Material, Werkzeuge
Helferbrotzeit
Gestaltung und Durchführung von vier Repair Cafés mit Kleidertausch mit anschließender Helferbrotzeit und Austausch mit den ehrenamtlichen durch die Projektleitung.
Pro Repair Café 30 bis 40 Reparaturen mit über 50 Besuchern.
Insgesamt 200 Besucher, 16 Stunden
Beitrag zur Nachhaltigkeit Sinnvolle Beschäftigung Wertschätzung von Handwerk und Fähigkeiten, Stärkung des Umweltbewusstseins
Das Team tauscht sich auch außerhalb der Repair Café Termine zu Reparaturthemen aus, trifft sich zum Reparieren, Freundschaften wurden geschlossen.
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Sieben ehrenamtliche Bildungspaten für Bildungsinsel
40 Treffen, 280 Stunden
Übernehmen einer Bildungspatenschaft für ein Grundschulkind (z.T. zwei) in der Bildungsinsel, einlassen auf Kind und Familie, wöchentliche Treffen und Ausflüge, 40 Treffen à 1-2 Stunden und Ausflüge mit Patenkinder, 280 Stunden, 9 Bildungspatenkinder
Verbesserte Schulleistungen der Kinder Übertritte in höhere Schulen Soziale Eingebundenheit der Kinder, Deutschförderung Integration der Familien
ausfüllendes, sinngebendes Ehrenamt
Gruppenleiter für Bildungsinsel 36x im Jahr, 72 Stunden (Aufwandsentschädigung)
Material
Gruppenstunden für neun Kinder mit Bastel- und Bildungsangeboten in der Bildungsinsel, Gartenaktionen und jahreszeitlich angepassten Spielen und Aktionen. kennen-lernen des Wohnumfelds.
Neu zugezogene Kinder ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen (zum Teil mit Fluchterfahrung) lernen die Sprache schneller und erleben ein Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt in einer Gruppe, kommen schneller im Stadtteil an und fühlen sich geborgen.
14 Nachbarschaftshelfer und 18 Nachhilfelehrer (Aufwandsentschädigung) 2.342 Stunden
Nachbarschaftshilfe für 29 Haushalte mit 1225 Helferstunden im Haushalt,
59 Nachhilfeschüler mit 1117 Stunden Nachhilfe
Senioren können länger alleine zu Hause wohnen bleiben, haben Ansprache, Kontakte
Lernförderung, bessere Noten, Schulabschlüsse
Raum
Raummanagement
Schlüsselübergabe
Reinigung
58 Raumüberlassungen für sechs Euro / Stunde für Familienfeiern/Feste mit insgesamt 354 Stunden
Kostenfreie Raumüberlassungen für Treffen für stadtteilbezogene Themen. 4 kostenfrei überlassene Raumnutzungen am Wochenen-de für Bürgertreffen, die Stadtteilthemen betreffen
Feiern im Viertel wird ermöglicht
Bürger können sich für stadtteilbezogene Themen engagieren und haben einen Treffpunkt zum Austausch und Kontaktaufnahme
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über 30 Gartenbegeisterte Grundstück
Material, Werkzeuge
Leitung NT
Gemeinsames Arbeiten im Garten, Teambesprechungen (1x im Monat), Besuch von Workshops Besprechungen und Aktionen im Garten
Stärkung der physischen und psychischen Gesundheit
Ökologische Bildung für Kinder
Stärkung des Umweltbewusstseins
Sichtbare Aufwertung des Viertels
Ökologische Wirkungen für Flora und Fauna (Insektenhotel, Blumen für Bienen etc.)
3.5 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung
Quantitative Daten (Besucherzahlen/Umgriff des Nachbarschaftstreffs, Migrationshintergrund, Zahl der Beratungsstunden, Raumbelegung etc.) wurden erhoben
Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe und in der "Bildungsinsel Blumenau" wurden regelmäßig Gespräche mit Ehrenamtlichen und Hilfesuchenden, Schüler/innen, Paten und Eltern geführt.
Fortbildungen und Teambesprechungen tragen zur Qualitätssicherung bei.
3.6 Vergleich zum Vorjahr: Grad der Zielerreichung, Lernerfahrungen und Erfolge
Der Bedarf an Nachbarschaftshilfe ist groß und die kleinräumige Vernetzung mit persönlichen Kontakten zu den Helfer/innen und regelmäßigen Gesprächen und Austausch mit beiden Seiten, schafft Vertrauen und scheint der Erfolg des Konzepts zu sein. Bei den Kontakten mit den Senioren in den Sprechstunden ist festzustellen, dass die Senioren Vertrauen zu den Helfern der Nachbarschaftshilfe und der Einrichtung haben und gerne sich selber auch beteiligen möchten, zum Beispiel bei Themencafés, Handarbeiten, Lesekreis und ähnliches. Der regelmäßige Kontakt zum Nachbarschaftstreff durch die Nachbarschaftshilfe ist für viele hochbetagte Senioren ein wichtiger Termin zum Gesprächsaustausch.
Das Bildungspatenprojekt "Bildungsinsel Blumenau" erfährt hohe Wertschätzung, nicht nur von den betroffenen Familien, sondern auch von Seiten der Schule und Schulsozialarbeit. Durch den Zuzug von Familien, die kein Deutsch sprechen und Beschulung der Kinder in normalen Klassen (Ü-Klassen fehlen), wurden weitere Bildungspatenschaften angefragt. Durch die neue Raumkapazität konnten neue Patenschaften vermittelt werden. Neun Kinder treffen sich wöchentlich mit ihren Paten einzeln im Nachbarschaftstreff und einmal gemeinsam zu einer Gruppenstunde. Es wurde eine "Bildungsinsel-Ecke" eingerichtet, mit Sofa, Kuschelecke und Bücher- und Spieleregal.
Das Team vom Repair Café fühlt sich auch für ihren Nachbarschaftstreff verantwortlich und richteten eine eigene Werkstattecke ein und überlegen, Workshops anzubieten, zum Beispiel zum Holzwerken oder Nähen.
Es ist eine große Dankbarkeit der Engagierten bezüglich der Raumerweiterung zu spüren und wird auch als Wertschätzung ihres Engagements empfunden.
Ein großer Erfolg ist das Erreichen von neu zugezogenen, vor allem Migrantenfamilien, durch die Vernetzung mit Schule, Schulsozialarbeit, Kinderärztin, Kinderkrankenschwester, Sozialbürgerhaus, die den Nachbarschaftstreff als Anlaufpunkt empfehlen. Durch Migranten, die lange in der Blumenau leben und im Nachbarschaftstreff engagiert sind, werden Brücken gebaut und dies geschieht meist zuerst über Kochen und Bildungsangebote für Kinder.
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4. PLANUNG UND AUSBLICK
4.1 Planung und Ziele
2019 feiert der Nachbarschaftstreff sein 10-jähriges Jubiläum. Langjährige Ehrenamtliche sollen bei ei-nem Fest würdig geehrt werden. Die Planung für 2019 ist, den neuen Raum fertig einzurichten, streichen zu lassen und den Sanitärbereich zu sanieren, sowie den alten Raum zu renovieren. Die Projektleitung führt bei Kontakten in der Nachbarschaftshilfe, Kontakte zu Familien, die Nachhilfe nutzen und zu Ver-anstaltungen kommen, aktivierende Befragungen durch, um weitere Bedarfe zu ermitteln. Ideen, die gehäuft genannt wurden sind ein Generationenkaffee, Themenkaffee für Senioren, Mittagstisch und Kulturtreff mit Ausstellungen.
Ziel ist, die Integration weiter voranzutreiben und die Herausforderung, dass Flüchtlinge und Migranten ohne oder mit wenig Deutschkenntnissen ins Viertel zuziehen, anzunehmen und mit ehrenamtlichem, gut begleitetem Engagement, vor allem von engagierten Migranten im Viertel mit diversen Sprach- und Kulturkenntnissen, eine Willkommenskultur zu schaffen.
Ziel ist, Sprachangebote, wie offene Konversationsrunden anzubieten, da der Spracherwerb im Viertel Blumenau ein sehr großer Bedarf ist.
Neue Ideen werden mit den Nachbarinnen und Nachbarn erarbeitet und versucht umzusetzen.
4.2 Einflussfaktoren: Chancen und Risiken
Die Raumerweiterung bietet große Chancen für erfolgreiche Nachhilfe und Bildungsangebote durch mehr Ruhe und mehr Raum. Nachbarinnen und Nachbarn können neue Ideen umsetzen und im Bil-dungsbereich können neu zugezogene Familien erreicht werden. Durch geplante Angebote wie Genera-tionencafe, Kulturangebote und der existierenden Nachbarschaftshilfe und dem Aufbau des Blumenauer Archivs im Nachbarschaftstreff können viele Senioren und Seniorinnen erreicht werden.
Senioren tragen ihre Wünsche und Bedarfe in den Nachbarschaftstreff, den sie meist aufgrund von Nachbarschaftshilfe aufsuchen. Mit Themencafés und Informationsveranstaltungen möchte der Nach-barschaftstreff diese Bedarfe bedienen.
Besondere Herausforderungen waren 2018 gebäudebedingt: Das Wasserrohrsystem der gesamten Wohnanlage wurde saniert.
Die Finanzierung der Zusatzprojekte Nachbarschaftshilfe, Bildungsinsel und das Gartenprojekt sind nicht dauerhaft finanziell gesichert, die Projektleitung stellt Anträge zur Förderung. Eine gesicherte Finanzie-rung wäre sehr hilfreich für die erfolgreichen Projekte. Es besteht das Risiko, dass diese Projekte nicht weiter geführt werden können, beziehungsweise zeitlich nicht so umgesetzt werden können (Gesprä-che, Beratungen, Unterstützung), wie dies sinnvoll und nötig wäre.
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5. ORGANISATIONSSTRUKTUR UND TEAM
5.1 Organisationsstruktur
Die Leitung des Nachbarschaftstreffs leitet den Treff mit 20 Stunden / Woche, zusätzlich 10 Stunden / Woche als Projektstunden für Gartenprojekt, Bildungsprojekt und Nachbarschaftshilfe. Eine Mitarbeite-rin ist mit 15 Stunden / Woche für Raummanagement und Nachbarschaftshilfe angestellt, eine Reini-gungskraft mit 5 Stunden / Woche.
Eine Deutschlehrerin ist über das Bayrische Rote Kreuz (BRK) als Honorarkraft tätig, vier Stunden pro Woche für Migrationsberatung.
In der Nachbarschaftshilfe sind 14 Helfer/innen, in der Nachhilfe 18 Lehrer/innen tätig. Circa 30 Ehren-amtliche engagieren sich regelmäßig für Angebote und im Bildungsbereich, 35 zusätzliche Ehrenamtliche punktuell bei Veranstaltungen.
5.2 Vorstellung der handelnden Personen
Leitung: Stefanie Junggunst, Dipl. Wirtschafts- und Sozialgeographin (Univ.) Mitarbeit Nachbarschaftshilfe: Fariha Zafar, Bürokraft, Ehrenamtsmanagement
5.3 Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke
Der Nachbarschaftstreff Blumenau ist aktiv im Netzwerk REGSAM (Regionalisierung Sozialer Arbeit München), die Projektleitung ist Mitglied in der RAGS (Regionale Arbeitsgemeinschaft Soziales) und Sprecherin des Unterarbeitskreises (UAK) Blumenau. Der UAK Blumenau ist ein Netzwerk aller sozialen Einrichtungen im Stadtgebietsviertel Blumenau.
Veranstaltungen werden in Kooperation mit dem Kulturreferat, dem Bezirksausschuss Hadern, Seniorenbeirat, Miteinander leben in Hadern e.V., Geschichtsverein, Stadtteilkulturzentrum Guardini90, Stadtbibliothek, Volkshochschule und Kultur in Hadern e.V. durchgeführt.
Die Bildungsinsel Blumenau wird in Kooperation mit der Grundschule und Schulsozialarbeit angeboten.
Der Interkulturelle Gemeinschaftsgarten wird von der anstiftung unterstützt und ist im Netzwerk der urbanen Gärten vertreten.
Das Repair Café ist im Netzwerk der Reparaturinitiatven (anstiftung) vernetzt.
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TEIL C – DIE ORGANISATION
6. ORGANISATIONSPROFIL
6.1 Allgemeine Angaben
Name und Rechtsform Verein für Sozialarbeit e.V.
Sitz der Organisation gemäß Satzung
München
Gründung 1987
Kontaktdaten
Adresse
Telefon
Website (URL)
Winzererstr. 90, 80797 München
089 / 126650 - 0
http://www.verein-fuer-sozialarbeit.de
Link zur Satzung (URL) http://www.verein-fuer-sozialarbeit.de/wp-content/uploads/2013/11/VFS-Satzung.pdf
Registereintrag RG München, VR 12228, 19.01.2015
Gemeinnützigkeit
Datum des Feststellungsbescheids
Ausstellendes Finanzamt
Erklärung des gemeinnützigen Zwecks
Gemeinnützig §52
22.4.2015
Finanzamt München
Förderung der Jugendhilfe, Altenhilfe, Volks- und Berufsbildung, Studentenhilfe, Wohlfahrtswesen
Mitarbeiter/innen 450
6.2 Governance der Organisation
Leitungs- und Geschäftsführungsorgan
Johannes Seiser, geschäftsführender Vorstand Der Verein ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband
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6.3 Organigramm
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ANHANG
PRESSEBERICHTE 2018
Sendlinger Anzeiger, 28.2.2018, S. 1
30
Sendlinger Anzeiger, 28.2.2018, S. 6
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Münchner Wochenanzeiger,
14.7.2018, S. 15
Abendzeitung, 28.9.2018, S. 8
32
Hallo München, 19.9.2018, S. 4
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FOTOS VON VERANSTALTUNGEN 2018
Einblicke in gesammelte Materialien, Berichte, Fotos und Dokumente aus 90 Jahren Blumenau am Tag des offenen Archivs, im Nachbarschaftstreff Blumenau, 3.3.2018, 10-16 Uhr, Blumenauer Archiv
Repair Cafe
Ausstellung 90 Jahre alte Blumenau
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Bildungsinsel Blumenau
Interkultureller Gemeinschaftsgarten
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Repair Café und Kleidertausch
Woche der Nachbarschaftstreffs, Eröffnung Marienplatz
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Workshop zur Interkulturellen Öffentlichkeitsarbeit
Sommerfest (bei Regen)
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Kochtreffen
Erzählcafé
Blumenauer Potpourri