7. fortschrittsbericht bundesregierung wm 2006 (1)

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Die Welt zu Gast bei FreundenSiebter Fortschrittsbericht der Bundesregierung

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zur Vorbereitung auf die FIFA Fuball-Weltmeisterschaft 2006- Zusammenfassung -

Mai 2006

www.fifawm2006.deutschland.de

7.

Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

Auf einen Blick:1. Am 6. Juli 2000 hat der Weltfuball-Verband FIFA die Fuball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland vergeben. Bereits im Bewerbungsverfahren hat die Bundesregierung den Deutschen Fuball-Bund (DFB) untersttzt und sogenannte Regierungsgarantien abgegeben (u. a. Sicherheit, Visa, Arbeitsbewilligungen, Zoll- und Steuerrecht), die die Veranstaltung erst mglich machen. Nach jahrelanger Vorbereitungsarbeit ist aus Sicht der Bundesregierung festzustellen: Smtliche Regierungsgarantien zur WM sind eingelst. 2. Die verkehrliche Infrastruktur zur WM steht. Allein der Bund hat insgesamt 3,7 Mrd. Euro investiert, um den Verkehr im Bereich der Zufahrten zu den Stdten und Stadien flssiger zu gestalten. Verkehrsleitsysteme und Verkehrinformationssysteme bringen die Fans schnell und sicher auf Strae und Schiene zu den Stadien. Erstmals bei einer WM kann die Eintrittskarte zugleich als Fahrkarte fr den ffentlichen Personennahverkehr genutzt werden (Kombi-Ticket). 3. Das Nationale Sicherheitskonzept wurde bereits im Jahr 2005 von der Innenministerkonferenz verabschiedet und am 4./5. Mai 2006 abschlieend behandelt. Am 16. Mai 2006 nahm im BMI das Nationale Informations- und Kooperationszentrum (NICC) seine Arbeit auf, das im 24-Stunden-Betrieb zwei Mal tglich ein Lagebild erstellt. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die intensive internationale Zusammenarbeit gelegt: So werden z.B. zur WM mehr als 500 Verbindungsbeamte aus allen Teilnehmerstaaten im Einsatz ein. Zudem wird Deutschland vorbergehend sowie rtlich und zeitlich flexibel regulre Grenzkontrollen an den Schengenbinnengrenzen wieder einfhren. 4. Die Fuball-WM hat vielfltige Wachstums-Impulse ausgelst: Neben den Investitionen in die Infrastruktur beluft sich die WM-induzierte volkswirtschaftliche Wertschpfung nach Schtzungen des Bundeswirtschaftsministeriums auf rund 3 Mrd. Euro, verteilt auf einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren. Gerechnet wird zudem mit einem Plus von 50.000 Erwerbsttigen. Auch 2007 und 2008 soll diese Stimulierung noch mit zusammen rd. 1,5 Mrd. Euro zustzlicher Wertschpfung zu Buche schlagen. Die vorgenannten Impulse fhren zu steuerlichen Mehreinnahmen in der Grenordnung von 600 Millionen Euro. 5. Auf der Grundlage eines Gastgeberkonzeptes prsentiert die Bundesregierung in Kooperation mit dem Organisationskomitee (OK), Wirtschaft, Verbnden und weiteren wichtigen gesellschaftlichen Gruppen Deutschland seit Jahren mit vielfltigen Veranstaltungen, Manahmen und Kampagnen im In- und Ausland als gastfreundliches, sympathisches und weltoffenes Land. Dazu gehren z.B. die Initiative Deutschland Land der Ideen mit Bundesprsident Horst Khler als Schirmherren, die Nationale Service- und Freundlichkeitskampagne und das Kunst- und Kulturprogramm mit dem Fuball Globus als unverwechselbarem Erkennungszeichen. 6. Fazit: Bund, Lnder, WM-Stdte, weitere Partner und vor allem das OK unter Leitung von Franz Beckenbauer haben die Voraussetzungen fr eine erfolgreiche Veranstaltung geschaffen. Deutschland ist bereit, freut sich auf seine Gste, die weltbesten Fuball-Teams und den WM-Anpfiff am 9. Juni 2006!

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7.

Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

Inhaltsverzeichnis Auf einen Blick 1. 2. 2.1 2.2 3. 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 5. 6. 7. 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 7.9 Einleitung: Deutschland ist bereit lasst uns gute WM-Gastgeber sein! Schwerpunktthemen ber die verkehrliche Vorbereitung der WM Die Sicherheit wird gewhrleistet Die Regierungsgarantien sind eingelst Zgiges und serviceorientiertes Visumverfahren Zustimmungsfreier Zugang zum Arbeitsmarkt Arbeitszeiten whrend der WM 2006 Erleichterte zoll- und steuerrechtliche Behandlung Angemessene protokollarische Wahrnehmung/Hymnen und Fahnen Deutschland freut sich auf seine Gste: Das Gastgeberkonzept der Bundesregierung wird umgesetzt Die Politik: Leistungen der Bundesregierung/Projekte der Ressorts Die Wirtschaft: Standort-Marketing fr Deutschland Die Kultur: Kunst- und Kulturprogramm der Bundesregierung zur WM 2006 in Zusammenarbeit mit dem OK Die Gste: Nationale Service- und Freundlichkeitskampagne Bericht des Organisationskomitees FIFA WM 2006 Bericht der Deutschen Telekom AG Weitere Themen zur WM 2006 Kommunikation/ffentlichkeitsarbeit/ Veranstaltungen der Bundesregierung 31-Lnder-Tour von Franz Beckenbauer Menschenhandel und Zwangsprostitution im Zusammenhang mit der WM 2006 Gemeinsam gegen Rassismus auch zur WM 2006 Barrierefreiheit zur WM 2006 Lrmschutz Markenschutz Ladenschluss Ertragssteuerliche Behandlung von Aufwendungen fr VIP-Logen Masterplan

Seite 1

3 5 5 13 17 17 18 18 19 20 21 21 39 50 52 60 66 68 68 72 73 75 76 76 77 77 78

8. Anhang Anhang

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7.1.

Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

Einleitung: Deutschland ist bereit lasst uns gute WM-Gastgeber sein!

And the winner is Deutschland mit diesen fast schon legendren Worten hat FIFA-Prsident Joseph S. Blatter am 6. Juli 2000 dem Deutschen Fuball-Bund (DFB) den Zuschlag fr die Ausrichtung der FIFA Fuball-Weltmeisterschaft 2006 erteilt. Bereits in der Bewerbungsphase hatte die Bundesregierung den DFB intensiv untersttzt und gegenber dem Weltfuball-Verband FIFA sogenannte Regierungsgarantien abgegeben. Was gerne vergessen oder fr selbstverstndlich genommen wird: Ohne staatliche Untersttzung sind Sportgroveranstaltungen wie FuballWeltmeisterschaften oder Olympische Spiele nicht mehr durchzufhren. Whrend nach der WM-Vergabe an Deutschland der DFB ein Organisationskomitee (OK) unter der Leitung von Franz Beckenbauer einrichtete, wurde per Kabinettbeschluss das Bundesministerium des Innern (BMI) zum federfhrenden WMMinisterium innerhalb der Bundesregierung bestimmt und im BMI der Stab WM 2006 angesiedelt, der seitdem smtliche Aufgaben der Bundesregierung zur WM koordiniert und aktiv mitgestaltet. Neben der Einlsung der Regierungsgarantien als Pflichtaufgabe, war als Kraufgabe die positive Prsentation des Gastgeberlandes im In- und Ausland im Vorfeld der WM zu bewltigen, um das offizielle WM-Motto Die Welt zu Gast bei Freunden mit Leben zu erfllen. Dazu hat die Bundesregierung ein anspruchsvolles WM-Gastgeberkonzept entwickelt, dessen Bausteine vielfltige Aktivitten, Manahmen und Kampagnen beinhalten und das seit Jahren in intensiver Zusammenarbeit mit dem OK, der Wirtschaft und den WM-Stdten intensiv umgesetzt wird. Die Entwicklung dieser Vorbereitungsarbeiten ist in den sieben Fortschrittsberichten dokumentiert, die der Stab WM 2006 in Zusammenarbeit mit allen Ministerien, dem Bundeskanzleramt, dem Bundespresseamt (BPA), nachgeordneten Behrden, dem OK und weiteren Partnern halbjhrlich fr das Bundeskabinett erstellt. Im vorliegenden 7. und kurz vor dem WM-Anpfiff letzten WM 2006-Fortschrittsbericht wird neben den Aktualisierungen gegenber dem Bericht, der im Januar 2006 im Kabinett behandelt wurde, schwerpunktmig ber die Themen Verkehr und Sicherheit informiert.

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Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

Neun Tage vor dem Erffnungsspiel in Mnchen zwischen Deutschland und Costa Rica darf die Vorbereitungsphase als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Smtliche Regierungsgarantien sind eingelst, nach einem jahrelangen Vorbereitungsmarathon ist die Zielgerade erreicht. Mein Dank gilt regierungsintern allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die am Gelingen dieser Mammut-Aufgabe mit hohem Engagement mitgewirkt haben. Ein besonderes Dankeschn geht natrlich an Franz Beckenbauer, stellvertretend fr sein gesamtes OK-Team, ohne den die WM vermutlich nicht nach Deutschland vergeben und ohne den Deutschland vermutlich nicht im Ausland so fantastisch reprsentiert worden wre. Auch Kaiser Franz wnscht sich wahrscheinlich, dass endlich Knig Fuball das Zepter bernimmt. Freuen wir uns bis zum Finale in Berlin am 9. Juli 2006 auf die weltbesten Mannschaften, auf tolle Spiele, eine prickelnde Atmosphre in- und auerhalb der Stadien und auf die vielen Gste insbesondere aus dem Ausland. Tragen Sie alle mit dazu bei, dass sich unser wiedervereinigtes Deutschland so prsentiert, wie wir es tagtglich erleben, nmlich als weltoffenes, sympathisches und attraktives Land, in dem es sich zu leben und natrlich auch Sport zu treiben lohnt. Lassen Sie uns alle miteinander gute Gastgeber sein und mge der Beste gewinnen!

Dr. Wolfgang Schuble Bundesminister des Innern

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7.2. 2.1

Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

Schwerpunktthemen ber die verkehrliche Vorbereitung der WM 2006

Seit Deutschland im Jahr 2000 als Ausrichter bestimmt wurde, ist die Infrastruktur in den WM-Stdten und deren Umgebung enorm verbessert worden. Ein spezielles Wegweisungssystem wird fr die WM bis Juni in den rtlichen und berrtlichen Straennetzen sowie in den Einrichtungen des ffentlichen Personenfernverkehrs und ffentlichen Personennahverkehrs angebracht, um die Zuschauer gezielt in die Stadien zu fhren. Verkehrsinformationen sind auf der Website der FIFA eingestellt, um den Besuchern schon vor ihrem Reiseantritt die Mglichkeit der Orientierung in Deutschland an die Hand zu geben. Am 15. Mrz 2006 haben Bundesminister Tiefensee, der Prsident des OK, Franz Beckenbauer, und der Regierende Brgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der DB AG, Hartmut Mehdorn, und dem Mitglied des Vorstandes mens AG, der Prof. SieDr.

Edward Krubasik, diese positive Bilanz auf dem Fachforum WMobility im Bundesministerium Verkehr, Bau Stadtentwicklung (BMVBS) gezogen. Der Bund, die Lnder und die Stdte haben durch Ausbau- und Erweiterungsmanahmen gezielt die Zufahrt zu den WM-Stdten und zu den Stadien optimiert. Allein der Bund hat im Rahmen des planmigen Ausbaus und der planmigen Erweiterung sowie durch Vorziehen von Manahmen im Bundesfernstraennetz insgesamt 3,7 Mrd. Euro investiert, um den Verkehr im Bereich der Zufahrten zu den Stdten und Stadien flssiger zu gestalten. Dabei haben besondere Bedeutung: fr und

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die Erweiterung der A 9 vom Autobahnkreuz Mnchen-Neufahrn bis zum Autobahnkreuz Mnchen-Nord, sowie vom Autobahnkreuz Mnchen-Nord bis zum Frankfurter Ring auf acht bzw. sechs Streifen, der Lckenschluss zwischen der A 6 und der A 63 durch den vierstreifigen Neubau der A 63 von der Anschlussstelle Kaiserslautern-Ost bis zur Anschlussstelle Sembach,

die Erweiterung der A 2 auf sechs Streifen von der Anschlussstelle Essen/Gladbeck bis zur Anschlussstelle Herten.

A 2, AS Gelsenkirchen/Buer bis AS Herten, Tunnel Erle

A 2, AS Gelsenkirchen/Buer bis AS Herten

Seit dem Jahr 2000 haben erhebliche Investitionen in das Bundesschienenwegenetz die Reisezeiten der DB AG deutlich verkrzt. Die Reisezeit betrgt auf der Strecke Kln-Frankfurt ca. 70 Minuten, Leipzig-Berlin ab Mai 2006 ca. 1 Stunde, Mnchen-Nrnberg voraussichtlich 64 Minuten, (ab Juni 2006, Vorlaufbetrieb), Hamburg-Berlin 93 Minuten.

Die Hauptbahnhfe in Nrnberg, Kln, Hannover und Kaiserslautern und der Berliner Ostbahnhof wurden modernisiert. Am 26. Mai 2006 wurde der neue Hauptbahnhof in Berlin in Betrieb genommen. Der Hauptbahnhof in Gelsenkirchen wird bis Mai 2006

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modernisiert. Alle Stdte, in denen Spiele der WM 2006 stattfinden, verfgen ber einen oder mehrere Bahnhfe, in denen ICE und IC-Zge der DB AG halten. Bauliche Vernderungen werden dazu beitragen, dass Nutzer des ffentlichen Personennahverkehrs schnell und komfortabel in die Stadien gelangen. Der Bund trgt einen mageblichen Anteil an der Finanzierung der Baumanahmen, die mit Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und mit Mitteln nach dem Bundesschienenwegeausbaugesetz gefrdert wurden. Mit Mitteln aus dem GVFGBundesprogramm wurden Baumanahmen in Hannover, Leipzig und Kln gefrdert.

Um allen Zuschauern aus dem Aus- und Inland einen stressfreien, komfortablen, schnellen und umweltfreundlichen Weg zum Stadion zu ermglichen, kann die Eintrittskarte Fahrkarte fr zum den Stadion zugleich als

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Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

ffentlichen Personennahverkehr genutzt werden (Kombiticket). Dieser Service fr Zuschauer wird erstmals bei einer Fuball-Weltmeisterschaft oder bei einem sportlichen Groereignis dieser Art zur Verfgung stehen. Das Kombiticket erleichtert den Zugang zu ffentlichen Verkehrsmitteln und ermutigt vor allem die aus dem Stadtzentrum anreisenden Zuschauer, den ffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Die Fahrtberechtigung gilt nicht nur fr die Fahrt zum Stadion, sondern fr alle Fahrten im Ge-

biet des jeweiligen Verkehrsverbundes. Sie gilt von Betriebsbeginn am Spieltag bis zum Betriebsbeginn des Folgetages und schliet die Nutzung aller Nachtverkehrsangebote ein. Mit Ausnahme von Kaiserslautern und Gelsenkirchen haben alle WM-Stdte einen eigenen Flughafen. Gelsenkirchen ist vom Flughafen Dsseldorf aus in etwa 30 Minuten zu erreichen. Kaiserslautern ist vom Flughafen Frankfurt in 90 Minuten mit dem ICE zu erreichen, vom Flughafen Saarbrcken aus in einer knappen Stunde. Die Flughfen Berlin-Schnefeld, Leipzig, Dsseldorf, Kln-Bonn und Frankfurt sind an das Fernverkehrsnetz der DB AG angeschlossen. Die Flughfen Hannover, Stuttgart, Mnchen, Berlin-Schnefeld, Dsseldorf, Kln-Bonn und Frankfurt sind an die S-Bahn angeschlossen. Die Flughfen Nrnberg und Berlin-Tempelhof haben UBahnanschlsse. Allein die Flughfen Berlin-Tegel, Dortmund und Hamburg sind nicht an den Schienenverkehr angebunden. Hier bestehen jedoch leistungsfhige Busverbindungen. In der speziell fr die WM eingerichteten Wegweisung werden ein einheitliches Design sowie einheitliche Symbole und Piktogramme verwendet. Die Besucher sollen-8-

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die einmal wahrgenommene Beschilderung wieder erkennen und sich nicht von Ort zu Ort an unterschiedliche Zeichen und Bedeutungsinhalte gewhnen mssen. Ziel der Wegweisung ist das Stadion. Es wird fr die WM 2006 in vier Bereiche eingeteilt, die farblich unterschiedlich gekennzeichnet werden. Damit die Zuschauer ihren Platz im Stadion leichter finden, wird die Farbmarkierung der jeweiligen Sitzplatzbereiche in die Tickets aufgenommen. Die Farbmarkierung auf den Tickets wird auch fr die Wegweisung genutzt, um die Zuschauer bereits auf dem Weg zum Stadion nach den jeweiligen Sitzplatzbereichen getrennt zu leiten. So lsst sich der Verkehr insgesamt entzerren und An- und Abreise werden flssiger abgewickelt. Die Besucher knnen im ffentlichen Verkehr und im Individualverkehr der Wegweisung folgen, die mit der Farbmarkierung auf ihrem Ticket bereinstimmt. Mit einer Kombination der Farbmarkierungen, die auf das rtliche Verkehrskonzept abgestimmt wird, lassen sich zwei bis maximal vier Zuschauergruppen ber getrennte Routen fhren. Zu diesem Zweck hat die Bundesanstalt fr Straenwesen (BASt) ein Konzept fr die Wegweisung im Bundesfernstraennetz entwickelt. Es beruht auf einer Zusatzbeschilderung die grundstzlich drei Felder umfasst. Diesen sind das WM-Logo, das Arenasymbol fr das Stadion und ein Farbrechteck fr die Zielgruppenfhrung zugeordnet. Die WM-Stdte wenden dieses Wegweisungssystem in ihren stdtischen Straennetzen ebenfalls an. Auch die DB AG und die fr die WM-Stdte mageblichen Verkehrsverbnde und Verkehrsunternehmen bernehmen diese dreifeldige Zusatzbeschilderung, soweit sie sich auf die Einrichtung des ffentlichen Verkehrs bertragen lsst.

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Willkommenstafeln stehen am Beginn der Informationskette. Sie sollen Besucher, die nach Deutschland einreisen, auf die WM 2006 hinweisen und mit dem WM-Logo vertraut machen. Standorte fr diese Tafeln sind wichtige Grenzbergnge im Bundesfernstraennetz. Der Schriftzug Willkommen wird in deutscher, englischer und je nach Lage des Grenzberganges in einer dritten Sprache angezeigt. Es ist in der Regel die Sprache des Nachbarlandes, kann aber auch eine weitere Sprache sein, z.B. italienisch an Grenzbergngen nach sterreich. Die Tafeln wurden im Winter 2005/2006 aufgestellt und werden nach der WM wieder entfernt. Zustzlich wurden an ausgewhlten Punkten im Autobahnnetz Erinnerungstafeln aufgestellt.

Als Medium fr Verkehrsinformationen vor Reiseantritt bietet sich das Internet an. Besucher der WM haben sich bereits whrend ihrer Kartenbestellungen mit der Website der FIFA (www.fifaworldcup.com) vertraut gemacht. Whrend der WM wird diese wieder verstrkt in den Mittelpunkt des Interesses rcken: Neben den sportlichen Informationen zu den Spielen werden hier auch Informationen zu kulturellen Veranstaltungen und zu Sehenswrdigkeiten in den Stdten angeboten. Daher ist die FIFA-Website fr die WM-Besucher eine nahezu ideale Einwahlplattform fr Reiseund Verkehrsinformationen. Wie alle brigen Informationen auf der FIFA-Website

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stehen auch die Verkehrsinformationen in den offiziellen FIFA-Sprachen Englisch, Deutsch, Franzsisch und Spanisch zur Verfgung.

Unter der Rubrik Unterwegs in Deutschland befindet sich das Reisezentrum. Dort stehen zurzeit folgende Informationen zur Verfgung: Entfernungen und Reisezeiten zwischen den zwlf Spielorten (Straenverkehr), die Reiseauskunft der Deutschen Bahn AG, ein Routenplaner fr Individualreisen, Fahrplaninformationen fr die Reise mit ffentlichen Verkehrsmitteln, Wegebeschreibungen zu den Stadien, Stauinformationen fr den Individualverkehr, interaktive Stadtplne und Travel & Event Services.

Der Menpunkt Ihr Weg an Spieltagen (Your Way) bietet als neuer Menpunkt individuelle Informationen rund um die Anreise und die Verkehrsangebote der WMStdte an Spieltagen. Stadionbesucher erfahren hier Details ber die lokale Wegweisung zu den Parkpltzen bzw. ffentlichen Verkehrsmitteln. Die WM-Wegweisung vor Ort wird sicherstellen, dass die Besucher unterschiedlicher Tribnen die fr sie vorgesehenen Parkpltze finden bzw. das fr sie geeignete ffentliche Verkehrsmittel nehmen. Neben den fr die WM 2006 eingerichteten Verkehrsinformationen auf der FIFAWebsite besteht in Deutschland ein leistungsfhiger Verkehrswarndienst. Basis fr

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den automatisierten Verkehrswarndienst war die Einfhrung des Digitalen Verkehrskanals im Radio-Daten-System (RDS-TMC). Das Radio-Daten-System erlaubt neben dem analog bertragenen Rundfunkprogramm auch die bermittlung von digital codierten Informationen. Fr die WM 2006 wurde in Zusammenarbeit mit den Lndern die Location Code List im Hinblick auf die Erfordernisse der WM erweitert. An diesen Verkehrsin-

formationskanal sind Straenbehrden, Polizei, Staumeldeorganisationen, Automobilclubs, Landesmeldestellen und Rundfunkanstalten beteiligt. Die codierten Verkehrsinformationen werden mittlerweile auch von mehr als drei Millionen Navigationsgerten in Deutschland genutzt. Whrend der WM 2006 werden aus Sicherheitsgrnden Flugbeschrnkungsgebiete ber den zwlf WM-Stadien eingerichtet. Der Luftraum wird in einem Radius von drei Nautischen Meilen (ca. 5,4 km) ber den Stadien in einem Zeitraum von drei Stunden vor bis drei Stunden nach dem Spiel fr Flge nach Sichtflugregeln gesperrt. In diesem Bereich sind nur Flugbewegungen der Polizei, der Bundeswehr und der Rettungskrfte erlaubt. Das Flugbeschrnkungsgebiet ber einem Stadion kann auf einen Umkreis mit einem Radius von 30 Nautischen Meilen (ca. 54 km) erweitert werden, wenn es die Sicherheitslage erfordert. Die Flugbeschrnkungsgebiete werden vom BMVBS verfgt und von der Deutsche Flugsicherung GmbH in den Nachrichten fr Luftfahrer bekannt gemacht. Mit dem Wechsel der Ressortzustndigkeit fr die Verkehrsforschung ist auch die Betreuung des vom Deutschen Zentrum fr Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) getra-

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genen Verkehrsforschungsprojekts SOCCER vom Bundesministerium fr Bildung und Forschung (BMBF) auf das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie (BMWi) bergegangen. Im Rahmen von SOCCER werden an den Austragungsorten Stuttgart, Kln und Berlin whrend der WM 2006 mit unterschiedlichen neuartigen Verfahren Verkehrsdaten aus der Luft erhoben, die im Zusammenspiel mit terrestrischen Verkehrsdaten fr eine bessere Verkehrsvorhersage und konkrete Verkehrslenkungsmanahmen genutzt werden knnen. 2.2 Die Sicherheit wird gewhrleistet

Das Nationale Sicherheitskonzept FIFA WM 2006 stellt als Rahmenkonzeption die Grundlage aller Manahmen der Sicherheitsbehrden in Bund und Lndern zur WM 2006 dar. Es wurde durch den Bund-Lnder-Ausschuss WM 2006 unter Vorsitz des Bundesministeriums des Innern (BMI) erarbeitet und am 25. Mai 2005 durch die Stndige Konferenz der Innenminister und -senatoren der Lnder verabschiedet. Anlsslich des Confederations Cup 2005 wurde das Nationale Sicherheitskonzept sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene in wesentlichen Teilen zur Anwendung gebracht und anschlieend evaluiert. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse wurden in die weitere Vorbereitung der von allen Beteiligten zu treffenden Sicherheitsmanahmen einbezogen und sind bei der Fortschreibung des Konzeptes bercksichtigt worden. Das fortgeschriebene Nationale Sicherheitskonzept FIFA WM 2006 wurde am 4. Mai 2006 von der IMK als Grundlage der Sicherheitsmanahmen fr die WM 2006 beschlossen. Das Konzept gestattet als fortschreibungsfhige Rahmenkonzeption die jederzeitige Bercksichtigung aktueller Lageentwicklungen und die Aufnahme ggf. erforderlicher zustzlicher Sicherheitsmanahmen. Die Lagefelder Hooliganismus bzw. vergleichbare Phnomene gruppendynamischer Gewalt, Politisch motivierte Kriminalitt/Terrorismus sowie Allgemeine und Organisierte Kriminalitt mit Veranstaltungsbezug werden schwerpunktmig behandelt. Umfassend werden die Vorkehrungen des Katastrophenschutzes, der Sicherheitsmanahmen des Organisationskomitees und zur anlassbezogenen Verkehrsinfrastruktur dargestellt. Ausfhrungen ber die Sicherheitsmanahmen in den Public Viewing Bereichen sowie Aussagen bezglich der IT-Sicherheit sind zustzlich aufgenommen worden. Neben der Zusammenarbeit der nationalen Sicherheitsbehrden werden die internationale Kooperation und- 13 -

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die Sicherheitsmanahmen zur Prvention als weitere Kernbestandteile der deutschen Sicherheitsvorbereitungen dargestellt. Deutschland stimmt unter Bercksichtigung der in der Vergangenheit gewonnenen Kenntnisse gemeinsame Erklrungen zur internationalen Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen aus Anlass der Fuball-Weltmeisterschaft 2006 mit den Teilnehmerstaaten an der WM 2006 sowie einigen Anrainer- und Transitstaaten ab. Das BMI steht dazu mit 36 Partnerstaaten in engem bilateralen Kontakt. Ziel ist es, die Sicherheit whrend der WM 2006 durch eine enge und effiziente Zusammenarbeit zwischen den Regierungen und den zustndigen Sicherheits- und Strafverfolgungsbehrden Deutschlands sowie denen der Teilnehmerlnder und Anrainer- und Transitstaaten zu gewhrleisten. Dabei profitiert Deutschland u. a. von dem gewachsenen, gemeinsamen Verstndnis der europischen und auereuropischen Staaten, dass ein sportliches Groereignis wie die Fuball-Weltmeisterschaft nur in enger Abstimmung und Koordination der Sicherheitsmanahmen auf internationaler Ebene bewltigt werden kann. Die bilaterale Zusammenarbeit orientiert sich an bereits in der Vergangenheit aus Anlass vergleichbarer Groereignisse (z.B. EURO 2000, EURO 2004, Olympische Sommerspiele 2004) getroffenen Vereinbarungen und gewonnener Erfahrungen. Sie sttzt sich im brigen auf eingebte Formen der internationalen Kooperation in den verschiedenen Lagefeldern (z.B. Hooliganismus und Terrorismus) und steht im Einklang mit bestehenden internationalen Instrumenten wie z.B. dem EUTerrorismusleitfaden vom 19. Februar 2004 und dem Europischen bereinkommen vom 19. August 1985 ber Gewaltttigkeit und Fehlverhalten von Zuschauern bei Sportveranstaltungen und insbesondere Fuballspielen. Schwerpunkte der Kooperation sind u. a. der Informationsaustausch und die personelle Untersttzung durch auslndische Polizeibeamte. In beiden Bereichen stehen die Zentralstellen WM 2006 (ZIS, BKA und Vorbereitungsstab Bundespolizei WM 2006) in engem Austausch mit ihren Kontaktstellen in den Partnerstaaten. Darber hinaus wird die bewhrte Zusammenarbeit mit international bergeordneten Behrden und Einrichtungen auch aus Anlass der WM 2006 genutzt. So werden whrend der WM 2006 auch von EUROPOL, EUROJUST und INTERPOL Verbin-

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dungsbeamte nach Deutschland entsandt und ein intensiver Informationsaustausch betrieben. Auf Einladung des BMI nahmen 300 Gste aus 36 Nationen an der Internationalen Sicherheitstagung am 30. und 31. Mrz 2006 in Berlin teil. Die Begrungs- und Gruworte durch den Bundesminister des Innern, Dr. Wolfgang Schuble, den Prsidenten der FIFA, Joseph S. Blatter und OK-Prsident Franz Beckenbauer machten den besonderen Stellenwert der Sicherheitsvorbereitungen fr die WM 2006 deutlich. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, den Teilnehmern den Umfang und den guten Stand der Sicherheitsvorbereitungen Deutschlands darzulegen. Mit der Tagung wurde darber hinaus allen Teilnehmern ein Forum gegeben, um, soweit noch erforderlich, konkrete Absprachen mit den beteiligten Sicherheitsbehrden treffen zu knnen. Experten aus Grobritannien, Angola, Argentinien und Sdkorea hoben im Rahmen einer Abschluss-Pressekonferenz den hervorragenden Stand der deutschen Sicherheitsvorbereitungen auf nationaler und internationaler Ebene hervor. So werden zur WM mehr als 500 Verbindungsbeamte aus allen Teilnehmerstaaten personell im Einsatz ein. Das Akkreditierungsverfahren des OK wird durch eine sicherheitsbehrdliche Zuverlssigkeitsberprfung aller Antragsteller ergnzt. Die Voten der Sicherheitsbehrden werden dem OK ber das BKA wiederum als Grundlage fr die Entscheidung des OK ber die Vergabe einer Akkreditierung zur Verfgung gestellt. Insgesamt wird zur WM 2006 mit bis zu 250.000 Akkreditierungsantrgen gerechnet. Die Vorbereitungsmanahmen auf die WM 2006 beinhalten auch, dass lageangepasste Manahmen an den Grenzen getroffen werden, um die Anreise potentieller Straftter nach Deutschland zu verhindern. Deutschland wird insofern vorberge-

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Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

hend regulre Grenzkontrollen an den Schengenbinnengrenzen wieder einfhren. ber den Umfang wird kurz vor der WM 2006 auf der Grundlage der aktuellen Gefhrdungs- und Lagebeurteilung entschieden. In der Regel werden die Grenzkontrollen aber nicht dauerhaft und nicht flchendeckend, sondern rtlich und zeitlich flexibel im Hinblick auf die Spielbegegnungen, die Reisewege der Fans und die sonstigen relevanten Erkenntnisse durchgefhrt. Das Technische Hilfswerk steht mit seinem gesamten Potenzial zur Gefahrenabwehr auf Anforderung der zustndigen Stellen zur Verfgung. Die Gesamtplanungen des THW sehen fr die Fuball WM 2006 fast 30.000 Helfer (-tage) vornehmlich in den Bereichen Fhrungsuntersttzung, Beleuchtung, Infrastruktur, Herrichten und Betreiben von Bereitstellungsrumen, Lotsen- und Absperrdienste und Logistik vor. Zudem hlt das THW auch zentral aufgestellte Spezialkrfte vor. Neben den beiden speziellen Einheiten fr die Rettung und Bergung bei ABC-Kontaminationslagen gibt es Einheiten fr die Ortung bei ungewhnlich schwierigen Schadenslagen sowie besonders ausgestattete Einheiten zur optischen berwachung der Standsicherheit von Gebuden. Die Bundeswehr wird im Rahmen der Amtshilfe entsprechend der gesetzlichen Vorgaben auf vielfltige Weise zum Gelingen der WM 2006 beitragen. Auf Antrag des Bundes und der Lnder werden ber 2.000 Soldaten aus ber 50 Standorten sowie 200 Fahrzeuge im Rahmen der technischen Amtshilfe eingesetzt (Sanittsdienstliche und logistische Untersttzung, ABC-Beratung und Bereitstellung von Infrastruktur bilden die Schwerpunkte einer umfassenden Untersttzungsleistung). Ferner werden zahlreiche Polizeibeamte und Einsatzkrfte der Lnder und des Bundes in Liegenschaften der Bundeswehr untergebracht und verpflegt. Darber hinaus halten sich Feldjgerkrfte, Lufttransportkrfte, Sanittskrfte sowie Pionierkrfte bereit, um bei einem Groschadensereignis untersttzend wirken zu knnen. Die Vorbereitungen der Beitrge der Luftwaffe zur Gewhrleistung der Sicherheit im Luftraum laufen in Abstimmung mit den weiteren am Nationalen Sicherheitskonzept beteiligten Ressorts planmig. Zur wirkungsvollen Untersttzung der berwachung des nationalen Luftraums durch Krfte des Einsatzfhrungsdienstes in enger Kooperation mit der Deutschen Flugsicherung wird die NATO mit fliegenden berwachungssensoren (AWACS - Airborne Warning & Control System) beitragen.- 16 -

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Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

Vor und whrend der WM 2006 wird im BMI ein Nationales Informations- und Kooperationszentrum (NICC) im Zeitraum vom 16. Mai 2006 bis zum 14. Juli 2006 eingerichtet und rund um die Uhr betrieben. Aufgabe des NICC ist es, Informationen zu sammeln, zu bndeln und im Verantwortungsbereich des BMI beziehungsweise der Bundesressorts zu steuern, Ausknfte zu erteilen, Anfragen zu beantworten und tglich ein Nationales Lagebild WM 2006 zu erstellen.

3. 3.1

Die Regierungsgarantien sind eingelst Zgiges und serviceorientiertes Visumverfahren

Das Auswrtige Amt hat im Rahmen der Regierungsgarantie zugesichert, den Gsten aus aller Welt, die zum Zweck der Einreise ein Visum bentigen, ein zgiges und serviceorientiertes Visumverfahren zu ermglichen. Ziel der Bundesregierung ist es, ein guter und weltoffener Gastgeber fr die WM 2006 zu sein, gleichzeitig aber sicherzustellen, dass die WM nicht als Vorwand fr Visa-Mibrauch genutzt wird. Das vom Auswrtigen Amt erarbeitete Grundkonzept zur Erteilung von Visa im Zusammenhang mit der Fuball-WM 2006 wurde im November 2005 an das OK bermittelt. Die offizielle Bekanntgabe durch die FIFA erfolgte im Rahmen der Endrundenauslosung am 9. Dezember 2005 in Leipzig. Bereits Anfang Dezember 2005 wurden den visaerteilenden deutschen Auslandsvertretungen das Grundkonzept und in einem Runderlass verfahrenstechnische Details mitgeteilt. Das deutsche Auslnderrecht, das Schengener Durchfhrungsbereinkommen und die Gemeinsame Konsularische Instruktion der an den Schengen-Acquis gebundenen EU-Partner sind der rechtliche Rahmen fr die Erteilung von Visa durch die Auslandsvertretungen. Diese einschlgigen Bestimmungen mssen auch fr die Erteilung von Visa zum Zwecke des Besuchs oder der Teilnahme an der WM 2006 zugrunde gelegt werden. Die Staatsangehrigen folgender elf Staaten, die sich fr die WM 2006 qualifiziert haben, sind visumpflichtig: Angola, Cote d'Ivoire (Elfenbeinkste), Ecuador, Ghana, Iran, Saudi Arabien, Serbien und Montenegro, Togo, Trinidad & Tobago, Tunesien und Ukraine. Das Auswrtige Amt und seine Auslandsvertretungen haben alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, um entsprechend der abgegebenen Regierungsgarantie ein zgiges und serviceorientiertes Visumverfahren zu ermglichen.

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7.3.2

Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fuball-WM 2006

Zustimmungsfreier Zugang zum Arbeitsmarkt

Die im Juni 1999 gegenber dem Weltfuballverband FIFA abgegebene Garantie, durch eine Rechtsverordnung fr bestimmte Personengruppen von Auslndern einen zustimmungsfreien Zugang zu Beschftigungen zu ermglichen, die im Zusammenhang mit der Durchfhrung der WM 2006 im Bundesgebiet erforderlich sind, ist mit der am 1. Januar 2005 in Kraft getretenen Beschftigungsverordnung (BeschV) vom 22. November 2004 (BGBl. S. 2937) eingelst worden. Danach ist die Erteilung von Aufenthaltstiteln an Personen von einer Zustimmung durch die Agenturen fr Arbeit befreit, die nach Akkreditierung durch das jeweilige Organisationskomitee zur Vorbereitung, Teilnahme, Durchfhrung und Nachbereitung internationaler Sportveranstaltungen ttig werden, fr die die Bundesregierung Durchfhrungsgarantien bernommen hat ( 12 BeschV). Dies gilt nach der Regelung insbesondere fr die Reprsentanten, Mitarbeiter und Beauftragten von Verbnden oder Organisationen einschlielich Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten, die Spieler und bezahltes Personal der teilnehmenden Mannschaften, die Vertreter der offiziellen Verbandspartnerschaften und offizielle Lizenzpartner sowie die Vertreter der Medien einschlielich des technischen Personals und die Mitarbeiter der Fernseh- und Medienpartner. Fr die Personen, die in diesem Rahmen vom OK akkreditiert werden, ist damit die zustimmungsfreie Zulassung zur Beschftigung whrend der WM 2006 gewhrleistet. Die Regelung wurde bereits ohne Probleme beim Confederations Cup 2005 angewendet. 3.3 Arbeitszeiten whrend der WM 2006

Die der FIFA gegebenen Regierungsgarantien zur Arbeitszeit setzen die fr die Durchfhrung des Arbeitszeitgesetzes zustndigen Bundeslnder um. Dazu werden sie eine generelle Ausnahme von den gesetzlichen Arbeitszeitregelungen in Form einer Allgemeinverfgung erlassen. Jedes Bundesland wird nur eine Allgemeinverfgung in Kraft setzen, die jeweils regelt, dass die gesetzliche Hchstarbeitszeit fr den von der Regierungsgarantie erfassten Personenkreis in der Zeit vom 1. Mai bis zum 20. Juli 2006 zur Durchfhrung sowie Vor- und Nachbereitung des WMEndrundenturniers ber die gesetzlichen Grenzen von grundstzlich acht Stunden je Werktag hinaus verlngert werden darf. Die Arbeitszeit soll dann mglichst 60 Stunden in der Woche nicht berschreiten, kann jedoch auch darber hinaus verlngert werden, wenn Aufgaben anfallen, die sonst nicht erledigt werden knnten. Die Be- 18 -

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troffenen haben weder besondere behrdliche Genehmigungen einzuholen, noch mssen sie beabsichtigte Verlngerungen der Arbeitszeit anzeigen. Dieses Verfahren stellt sicher, dass die Regierungsgarantien erfllt werden und begrenzt gleichzeitig den Verwaltungsaufwand auf das unbedingt notwendige Ma. Bereits im Zuge des Confederations Cups im Juni 2005 wurde auf diese Weise erfolgreich verfahren. 3.4 Erleichterte zoll- und steuerrechtliche Behandlung

Die Sonderbroschre des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) Hinweise und Informationen zu den zoll- und steuerrechtlichen Regelungen zur FIFA FuballWeltmeisterschaft Deutschland 2006 wurde Ende Januar 2006 in den vier FIFASprachfassungen deutsch, englisch, franzsisch und spanisch verffentlicht und dem OK zur Verfgung gestellt. Diese Sonderbroschre, die zwischen dem OK, dem Hessischen Ministerium der Finanzen und dem BMF abgestimmt wurde, richtet sich in erster Linie an die teilnehmenden auslndischen Fuballverbnde und deren Personal sowie deren offiziell gemeldete Teamchefs, Trainer und jeweils 23 Spieler (Mannschaftsmitglieder). Sie enthlt Einzelheiten zu den zollrechtlichen Bestimmungen, insbesondere zu den Einfuhrabgabenbefreiungen, allgemeine Hinweise und Regelungen zu den einkommens- und krperschaftssteuerlichen Aspekten sowie Regelungen zu umsatzsteuerrechtlichen Fragen. Im Februar 2006 wurden bei zahlreichen Flughafenzollstellen Ansprechpartner sowohl in der Reisenden- als auch in der Frachtabfertigung bestimmt, an die sich das OK in Zweifelsfllen bei der Zollabfertigung wenden kann. Eine entsprechende Vorgehensweise beim Confederations Cup 2005 stie bei allen Beteiligten auf ein positives Echo. Im April 2006 wurde fr Vertreter und Mitarbeiter der FIFA, fr offizielle Gste der FIFA, fr Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten sowie die fr die teilnehmenden auslndischen Mannschaftsdelegationen eine Grenzempfehlung als formelle Erleichterung bei der Zollabfertigung erteilt. Mit den vorgenannten Manahmen sind alle Regierungsgarantien, die das BMF betreffen, zeitnah und umfassend eingelst worden.

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7.3.5

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Angemessene protokollarische Wahrnehmung/Hymnen und Fahnen

Die Durchfhrung internationaler Sportgroveranstaltungen ist immer auch mit der Prsenz des Gastgeberlandes durch seine politischen Reprsentanten und einer angemessenen protokollarischen Wahrnehmung internationaler Staatsgste verbunden. Vor diesem Hintergrund wurde unter Beteiligung der Verfassungsorgane des Bundes und unter Federfhrung des Bundesministeriums des Innern ein Konzept zur protokollarischen Wahrnehmung von auslndischen Staatsgsten und hohen staatlichen Reprsentanten aus dem Inland entwickelt. Das Protokollkonzept definiert den protokollarisch wahrzunehmenden Personenkreis, es beschreibt die zu treffenden Manahmen, legt die Verantwortlichkeiten fest und soll als Arbeitsgrundlage fr alle Beteiligten gelten. Es stellt Empfehlungen an das OK dar, das u. a. fr die Ausgestaltung des Protokolls in den WM-Stadien verantwortlich ist. Ein erster Entwurf des Konzepts wurde im Februar 2005 in der Runde der beamteten Staatssekretre des Bundes vorgestellt. Im April 2005 wurde das Protokollkonzept zwischen dem Bund, dem OK und den mit WM-Stdten vertretenen Lndern abgestimmt und beschlossen. Es fand bereits zum Confederations Cup 2005 Anwendung. Nach einer Auswertung der dort gemachten Erfahrungen wurde das Konzept in einigen Bereichen angepasst, im Februar 2006 in der Runde der beamteten Staatssekretre des Bundes erneut behandelt und im Mrz 2006 gemeinsam mit dem OK den Protokollen des Bundes und der Lnder sowie Vertretern der WM-Stdte abschlieend vorgestellt. Bereits im November 2005 fand im Auswrtigen Amt eine Informationsveranstaltung fr die Diplomatischen Vertretungen in Deutschland statt, in der die Kernpunkte des Protokollkonzepts erlutert wurden. Die deutschen Auslandsvertretungen wurden im Januar 2006 ber das anzuwendende Verfahren durch einen Erlass des Auswrtigen Amtes informiert. Nach Entscheidung der FIFA werden die Nationalhymnen whrend der WM 2006 vom Band abgespielt. Aufgrund der Erfahrungen anlsslich des Confederations Cup 2005 wird die protokollarische Beflaggung in den Stadien hinsichtlich der Gre und- 20 -

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Qualitt der Flaggen optimiert und in das Gesamtkonzept der Stadiondekoration in-

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Deutschland freut sich auf seine Gste: Das Gastgeberkonzept der Bundesregierung wird umgesetzt

Bereits mit dem dritten Fortschrittsbericht (Juli 2004) hat die Bundesregierung das von Stab WM 2006 in Abstimmung mit allen Ministerien, dem Bundeskanzleramt und dem Bundespresseamt entwickelte Gastgeberkonzept im Kabinett vorgestellt und verabschiedet. Es wird in Kooperation mit dem OK, Wirtschaft, WM-Stdten und weiteren wichtigen gesellschaftspolitischen Gruppen intensiv umgesetzt. Die vier Bausteine des Gastgeberkonzeptes sind: 1. 2. 3. 4. Die Politik: Leistungen der Bundesregierung/Projekte der Ressorts Die Wirtschaft: Standort-Marketing fr Deutschland Die Kultur: Kunst- und Kulturprogramm der Bundesregierung zur WM 2006 in Zusammenarbeit mit dem OK Die Gste: Nationale Service- und Freundlichkeitskampagne.

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Die Politik: Leistungen der Bundesregierung/Projekte der Ressorts

Neben den in Kapitel 3 genannten Einlsungen der Regierungsgarantien durch die Bundesregierung, den so genannten Pflichtaufgaben, wirken die Ressorts der Bundesregierung mit in verschiedenen Handlungsfeldern wie Akkreditierung, Journalistenbetreuung, Umweltschutz, Protokoll, Sonderaktionen (z. B. Mnzen und Briefmarken), Gesundheit, Tourismus, Verbraucherschutz, Markenschutz, Logistische Untersttzung, Sportpolitik/Sportwissenschaft, Kunst und Kultur sowie Schul- und Jugendkampagnen.

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No Smoking, Please: Hinsichtlich der vom Bundesministerium fr Gesundheit (BMG) sowie der Drogenbeauftragten der Bundesregierung initiierten und von der Bundeszentrale fr gesundheitliche Aufklrung (BZgA) erarbeiteten Manahmen zur Frderung des Nichtrauchens im Rahmen der WM 2006 ist im Februar 2006 die abschlieend positive Entscheidung der FIFA erfolgt. Sie hat eingewilligt, dass Teile des durch das BMG und der BZgA entwickelten Konzepts Wolkenloser Spa bei der WM 2006 nun ber einen eindeutigen Appell zum Nichtrauchen mit der Hauptbotschaft No Smoking, Please in den Fuballstadien realisiert werden. Die Aufforderung zum Nichtrauchen wird in Stadiondurchsagen Turnierspielen Sekunden vor und der den in auf WMden den

Halbzeitpausen sowie durch einen 20Filmspot, Anzeigenwnden und im InfotainmentProgramm der Stadien zu sehen sein wird, an die Besucherinnen und Besucher der WM-Spiele vermittelt. Fr den Filmspot haben bereits namhafte internationale Fuballstars, wie z.B. der Kapitn der Deutschen Fuball-Nationalmannschaft Michael Ballack, ihre Teilnahme erklrt. Aus dem Filmmaterial des Spots wird auch ein Anzeigenmotiv gestaltet, das im offiziellen Spielprogramm der WM 2006 abgedruckt wird. Neben Durchsagen und Spots hat das OK auch gut sichtbare Plakatierungen in den Tribnenzugngen sowie Hinweise an Info-Stellen und Hinweissulen in den Stadien mit der Botschaft No smoking, Please zugesagt. Damit gehen die Manahmen zur Frderung des Nichtrauchens, die jetzt zur WM 2006 geplant sind, weit ber die Manahmen hinaus, die im Rahmen des Confederations Cup 2005 im letzten Jahr realisiert werden konnten.

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Talente 2006 Die FIFA WM in der Schule/Klub 2006 Die FIFA WM im Verein: Die Bundesregierung untersttzt mit Green Goal und Kinder stark machen aktiv die vom OK verantworteten Schul- und Vereinskampagnen Talente 2006 Die FIFA WM in der Schule und Klub 2006 Die FIFA WM im Verein. Insgesamt wurden 10.824 Talente-Boxen angefordert, davon 9.930 aus Deutschland und 894 aus insgesamt 58 Lndern. Daraus folgten 1.700 Anmeldungen aus 49 Lndern mit kreativen Ideen zum Motto der WM Die Welt zu Gast bei Freunden. Bereits zur Endrundenauslosung der WM-Teilnehmer in Deutschland am 9. Dezember 2005 waren vier Teilnehmerschulen live dabei und prsentierten in den Leipziger Messehallen die ersten kreativen Ideen auf der Bhne. ber 27.000 Schlerinnen und Schlern hatten sich zum Festival Talente 2006 Die FIFA WM in der Schule am 10. und 11. Mai 2006 rund um das Berliner Olympiastadion angemeldet. Eine Fachjury hat weltweit 100 Schulen fr ihre Projekte beim Kreativwettbewerb prmiert. Unter der Schirmherrschaft von Rudi Vller erarbeiteten die Schler in den vergangenen zwei Jahren kreative Gedichte, Bilder und Collagen zum WMLeitthema Die Welt zu Gast bei Freunden. Diese 100 besten Projektgruppen stellten in Berlin ihre Arbeiten vor. Die Kampagne Klub 2006 befindet sich auf der Zielgeraden. Aktuell sind 4.250 Fuballvereine angemeldet. Hhepunkte des Jahres 2005 waren die Freundschaftsspiele der Profivereine gegen Gewinnerklubs sowie fnf Regionalfinals der Mini-WM und Ballzauberer 2006.

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Am 1. Mrz 2006 wurde in der Halbzeitpause des Lnderspiels Italien Deutschland live der Hauptgewinn in der Klubkampagne gezogen. Der FSV Luckenwalde aus Brandenburg spielte als Gewinnerverein am 16. Mai 2006 in Mannheim gegen die Deutsche Nationalmannschaft. Bereits vom 28. bis 30. April 2006 fand das Bundesfinale der Vereinskampagne Klub 2006 in der Sportschule Duisburg-Wedau statt. Es nahmen 32 Mannschaften teil, die sich bundesweit in Regionalturnieren qualifiziert hatten. Am Rande des Turniers haben 130 Personen am Bundesfinale der Ballzauberer fr das Fuball-Abzeichen teilgenommen. Beide Veranstaltungen wurden mit einem attraktiven Programm aus der Kampagne Kinder stark machen der Bundeszentrale fr gesundheitliche Aufklrung (BZgA) begleitet. Die Schlussprmierung mit weiteren Preisen fr die teilnehmenden Vereine zur Klubkampagne findet Anfang Juni, unmittelbar vor WM-Beginn, statt. Kinder stark machen: Im Auftrag des Bundesministeriums fr Gesundheit (BMG) beteiligt sich die Bundeszentrale fr gesundheitliche Aufklrung (BZgA) mit der Kampagne zur Suchtprvention unter dem Motto Kinder stark machen an der OK-Vereinskampagne Klub 2006 Die FIFA WM im Verein. Bis Mai 2006 wurden ca. 22.000 Fuballvereine aufgefordert, an dem bundesweiten Wettbewerb mitzuwirken. Die teilnehmenden Vereine knnen attraktive Preise gewinnen. Im Mittelpunkt des Wettbewerbes steht die Durchfhrung von insgesamt vier Bausteinen. Hierzu zhlt auch die Gestaltung eines so genannten WM-Tages unter dem Motto Kinder stark machen/rauchfrei. Der Wettbewerb endet im Mai 2006. Bisher beteiligten sich bundesweit ber 4.200 Fuballvereine an dem Wettbewerb. Von den Vereinen, die bisher einen WMTag durchgefhrt haben, whlten ber 60 Prozent das Motto Kinder stark machen/rauchfrei.

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Green Goal: Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) untersttzt das OK bei der Umsetzung des Umweltkonzeptes Green Goal. Ziel von Green Goal ist es, durch investive Manahmen in den WM-Stadien die Wasser- und Energieverbruche gegenber dem Bundesligabetrieb um 20 Prozent zu senken. Auch das Abfallaufkommen in den Stadien und deren Umfeld soll um 20 Prozent reduziert werden. Belastungen durch die erwarteten und nicht vermeidbaren Verkehre sollen durch die Nutzung ffentlicher Verkehrsmittel so gering wie mglich gehalten werden. Anreize dazu bieten das Kombiticket sowie entsprechende Angebote der Bahn. Das bergeordnete Ziel von Green Goal ist es jedoch, die WM in Deutschland als erstes Turnier in der Geschichte der Fuball-Weltmeisterschaften klimaneutral zu organisieren. Dieses Ziel ist bereits vor Anpfiff der WM erreicht. Dafr mssen laut Berechnungen des ko-Instituts e.V. etwa 100.000 Tonnen Treibhausgasemissionen, die nicht durch Energieeinsparungen usw. vermieden werden knnen, kompensiert werden. Vor diesem Hintergrund wurden Klimaschutzprojekte in Indien und Sdafrika entwickelt. Mit diesen Projekten, die die Gold Standards1 erfllen, wird nicht nur der globale Klimaschutz gefrdert, sondern gleichzeitig ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet. Die Kosten fr diese beiden Projekte liegen bei etwa 1,3 Mio. Euro. Ihre Finanzierung ist durch das OK und die FIFA wirtschaftlich gesichert. Es beteiligen sich die Deutsche Telekom AG sowie der in Brssel ansssige Verband Plastics Europe. Darber hinaus komplettiert das Engagement von Coca-Cola, der Deutschen Bahn, EnBW und TOTAL die Kompensationskosten. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz wurde der Stand von Green Goal am 14. Mrz 2006 von

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Der so genannte Gold Standard stellt eine Positivliste von erlaubten Projektkategorien dar. Hierzu gehren Erneuerbare Energien-Projekte (z. T. mit Auflagen wie bei der Wasserkraft) und Energieeffizienzmanahmen beim Endnutzer. Neben kologischen Aspekten wird darber hinaus die Partizipation der einheimischen Bevlkerung sowohl am Entscheidungsprozess als auch am konomischen Nutzen verlangt.

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Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und OK-Vizeprsident Horst R. Schmidt vorgestellt. Weitere Informationen unter: www.greengoal.de. streetfootballworld: Unter dem Dach der Stiftung Jugendfuball und mageblich gefrdert durch das Bundesministerium fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Bundesministerium fr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) besteht streetfootballworld aus mehreren Teilprojekten. Die Stiftung wurde Ende 2000 von Jrgen Klinsmann initiiert, um dem Jugendfuball neue Impulse zu geben. Die Gremien der Stiftung setzen sich zusammen aus aktuellen und ehemaligen Nationalspielerinnen und Nationalspielern. Schirmherr der Stiftung ist der frhere Bundeskanzler Gerhard Schrder. Das BMFSFJ frdert streetfootballworld seit 2002. Alle Einzelprojekte von streetfootballworld wurden ausfhrlich im sechsten Fortschrittsbericht vorgestellt. Exemplarisch: Bei dem Projekt WM Schulen Fair Play for Fair Life sind insgesamt 205 Schulen bis zum WMSommer 2006 Botschafter fr je eine FIFA-Nation. Die Mdchen und Jungen beschftigen sich im Unterricht intensiv mit ihrem Patenland und den Facetten der Themen Fair Play und Fair Life. Ziel des Projekts ist es, globales Lernen zu frdern und zugleich den Spa am Kicken zu entdecken. Vom 7. bis 10. Juni 2006 spielen ber 800 Schlerinnen und Schlern sowie Lehrerinnen und Lehrern in Potsdam ihren eigenen WM-Titel aus. Vorher mussten sie sich ber die Kontinentalmeisterschaften qualifizieren. Den Anfang machte der African Cup of Nations am 15. September 2005 in Wittenberge: Afrika-Meister wurde Angola, vertreten durch die Bertolt-Brecht-Schule in Nrnberg. Der Asia Cup, der am 17. September 2005 in Halle/Saale ausgespielt wurde, ging an Jordanien, vertreten durch das Abtei Gymnasium Brauweiler aus Pulheim. Packende Spiele gab es auch bei der Copa Amrica in Ostfildern am 24. September 2005. Die Amerikanischen Jungferninseln, das Patenland der Gesamtschule Alter Teichweg aus Hamburg, si-

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cherten sich den Titel. Die Europameisterschaft in Hamburg rundete die Kontinentalmeisterschaft ab. Titelgewinner wurde dort am 2. Oktober 2005 San Marino, vertreten durch das Sportgymnasium Neubrandenburg. Jede Schule wird in Potsdam ihre Projektarbeit prsentieren. An den Kontinentalmeisterschaften haben sich insgesamt ber 2.000 Kinder aus allen Bundeslndern direkt beteiligt. In die kontinuierliche Arbeit in den Schulen sind mehrere 10.000 Kinder und Jugendliche aktiv einbezogen. Magebliche Frderer von WM Schulen Fair Play for Fair Life sind das BMFSFJ sowie das BMZ. Bundestrainer Jrgen Klinsmann und Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul untersttzen WM Schulen als Schirmleute. Die Gesamtkoordination liegt bei der in Berlin ansssigen Straenfuball-Organisation streetfootballworld. Mehr Informationen unter www.wmschulen.de | www.streetfootballworld.org. Die andere Spielhlfte Entwicklungspolitischer Jugendaustausch: Im Rahmen der WM 2006 frderte das BMZ einen auergewhnlichen Jugendaustausch mit Fuballbezug: Die andere Spielhlfte Entwicklungspolitischer Jugendaustausch ist ein Gemeinschaftsprojekt des ASA-Programms der InWEnt gGmbH und streetfootballworld gGmbH. 30 Schlerinnen und Schler sowie zehn Lehrkrfte aus fnf WM-Schulen besuchten fr zwei Wochen Straenfuballprojekte in Peru, Brasilien, Kenia, Sdafrika und Senegal. Der intensiv vor- und nachbereitete Besuch ermglichte rinnen und den 15-18jhrigen der SchleSchlern Gymnasien,

Haupt-, Real- und Gesamtschulen einen tiefen Einblick in die Arbeit sozialer Projekte im Globalen Sden, die ber den Fuball Entwicklungsthemen Umfeld bearbeiten. Die Erfahrungen sollen in langfristige Sd-Nord-Partnerschaften mnden. Die Jugendlichen und die Lehrkrfte haben bereits Aktivitten gestartet, mit denen sie ihre in ihrem lokalen

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Erlebnisse im Sinne globalen Lernens an ihr lokales Umfeld in Deutschland weitergeben. Die externe Evaluation des Projekts verweist neben interkulturellen Lernprozessen auch auf eine hohe Motivation und inhaltlich-methodische Qualifikation der Teilnehmenden fr entwicklungspolitisches Engagement in Deutschland.2 Jugendfotowettbewerb Fuball-Fieber: Im Auftrag des BMFSFJ fhrt das Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland in Kooperation mit der Jugendpresse Deutschland einen Fotowettbewerb durch, der im Vorfeld und whrend der WM 2006 als Sonderthema des in 2006 stattfindenden Deutschen Jugendphotopreises angeboten wird. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2006, die Prmierung der besten Fotografien durch die Leitung des BMFSFJ erfolgt am 1. Oktober 2006 im Rahmen der photokina in Kln. Mdchenfuball unter der Lupe: Das BMFSFJ untersttzt das Projekt Mdchenfuball unter der Lupe: Der Frauenfuball trifft derzeit nicht zuletzt durch die Erfolge der FrauenfuballNationalmannschaft auf eine noch nie da gewesene Akzeptanz in der Bevlkerung. Diese soll genutzt werden, Frderstrukturen im Mdchen- und Frauenfuball zu analysieren und geschlechtsspezifische Anstze in der Nachwuchsfrderung zu entwickeln. Das Projekt hat eine Laufzeit von Oktober 2004 bis September 2006 und ergnzt die Manahme Mdchen im Breitensport des DFB. Koordinationsstelle Fan-Projekte (KOS): Fan- und Besucherbetreuungskonzept WM 2006 Die zu gleichen Teilen vom OK und dem BMFSFJ gefrderte KOS wird dazu beitragen, in Zusammenarbeit mit dem OK eine sozial- und gewaltprventive Betreuung der Fuballfans aus dem In- und Ausland whrend der WM 2006 sicher zu stellen. Das OK hat unter der Federfhrung der Abteilung Sicherheit eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit der komplexen Thematik Fan- und Besucherbetreuung bei der

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Der Projektbericht in Form einer Broschre sowie der umfassende Evaluationsbericht kann ber das ASA-Programm angefordert werden: [email protected].

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WM 2006 beschftigt. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Vertretern des DFB, OK, Fanbeauftragten der Vereine, Fanprojekten, der Koordinationsstelle Fan-Projekte (KOS), Wissenschaftlern, Polizei und der zum Geschftsbereich des BMI gehrenden Bundeszentrale fr politische Bildung (bpb) zusammen und dient als Beratungsund Kompetenzgremium. Das OK hat ein Konzept erstellt, das den bisherigen Erfahrungen bei Welt- und Europameisterschaften Rechnung trgt und auf eine direkte Ansprache der Fuballfans abzielt. Wesentliche Bestandteile dieses Konzeptes sind: die Einrichtung von stationren Fanbotschaften in den zwlf WM-Spielorten an den Public-Viewing Pltzen. Die stationren Fanbotschaften sollen zum 1. Juni 2006 funktionsfhig sein. die Untersttzung mit mobilen Fanbotschaften in der unmittelbaren Nhe der Stadien: Die Fahrzeuge fr die mobilen Fanbotschaften sind bestellt und werden den jeweiligen Stdten zugeordnet. die Erstellung des Fanguide 2006 FIFA World Cup: Der Fanguide wird mit einer Auflage in Hhe von 400.000 Stck in den Sprachen deutsch und englisch gedruckt und whrend des Turniers den Fans aus aller Welt in den Fanbotschaften kostenlos zur Verfgung gestellt. Inhalte werden u. a. fanbezogene Stadieninformationen, Reisewege, Sicherheitshinweise und Stdte-Tipps sein. die Vorbereitung und Bereitstellung eines Internetportals fr alle Belange der Fans: Die Website (www.fanguide2006.org) ist am 15. Januar 2006 online gegangen, wird regelmig aktualisiert und zur WM eine wichtige Informationsplattform darstellen. Die Seite ist in den vier FIFA-Sprachen verffentlicht und wird wchentlich mit kurzen NEWS-Eintrgen in deutsch und englisch ergnzt. Die Korrespondenz ber das Pinboard luft inzwischen immer reger, viele der gestellten Fragen erleichtern das Erkennen von Problemen, welche insbesondere auslndische Fuballfans in Deutschland vermuten. Die Auswahl der Fan-Volunteers ist zwischenzeitlich unter aktiver Beteiligung der rtlichen WM-Fanbeauftragten sowie der WM-Fanbotschaftsleiter erfolgt. Die zwlf Fanbotschaftsleiter sowie jeweils zwei bzw. vier WM-Fanbetreuer als operative Assistenten der Fanbotschaftsleiter sind ausgewhlt und vertraglich an das OK gebun-

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den. Die Fachausbildung der Fan-Volunteers wird auf so genannten Kick-OffVeranstaltungen in allen zwlf WM-Stdten durchgefhrt. Fr die KOS-WM-Leitstelle sind hnliche Umsetzungsschritte in Gang, die entsprechenden Volunteers fr die Fan-Helpline, den bersetzungsdienst der tagesaktuellen Fan-Website und die Assistenten der KOS-Mitarbeiter sind rekrutiert. Die KOS-WMLeitstelle wird in den Rumen des Frankfurter OKs ihre Aufgaben umsetzen. Das OK hat die teilnehmenden Verbnde inzwischen schriftlich aufgefordert, ihre Fanexperten bzw. Fanbetreuer mit zur WM zu bringen. Bislang liegen erst wenige offizielle Reaktionen vor. Lediglich von englischer und schweizerischer Seite kann von untersttzenden Teams ausgegangen werden, weil diese ber eine entsprechende nationale Untersttzung (Regierung oder Verband) verfgen. Leider fehlt es momentan an entsprechender Verbindlichkeit und Planungssicherheit bei wichtigen Fuballnationen, deren Anhngerschaften sicherlich zu den greren Gruppen in den deutschen Innenstdten zhlen werden (u. a. Spanien, Niederlande, Brasilien, Polen, Tschechische Republik, Italien, Frankreich). Derzeit arbeitet die KOS am Modell einer Mischfinanzierung (mit Beteiligung der internationalen Strukturen aus Verband und/oder ffentlichen Stellen, sowie der nationalen Ausrichterstdte, des Bundes und des OKs), um die erfahrenen und bewhrten internationalen Fanbetreuerteams in die geplanten Manahmen einzubinden. Die Zusammenarbeit mit FARE (Football Fans Against Racism in Europe) ist als integraler Bestandteil der WM-Aktivitten durch eine Vereinbarung mit dem OK geregelt. Die unterschiedlichen Aktivitten von FARE-Gruppen (wie bspw. die Antirassistischen Fan-Turniere in den WM-Stdten) werden gegenwrtig im Sinne der Vermeidung von Parallelstrukturen geplant und abgestimmt. Auslnderrechtliches Begleitkonzept: Das Bundesministerium des Innern hat in Ergnzung des Visumkonzeptes des Auswrtigen Amtes und zum Nationalen Sicherheitskonzept ein Auslnderrechtliches Begleitkonzept erstellt. Whrend das Visumkonzept Fragen der Visumerteilung durch die deutschen Auslandsvertretungen regelt, hat das Auslnderrechtliche Begleitkonzept die Funktion, Informationen und Leitlinien fr die rechtliche und organisatorische

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Begleitung der WM 2006 zu vermitteln. Es richtet sich dabei sowohl an die mit der Ausfhrung des Auslnderrechts zustndigen Stellen vor allem die Grenz- und Auslnderbehrden als auch an das Nationale Organisationskomitee. Eine erste Fassung des Begleitkonzepts wurde bereits zum Confederations Cup 2005 umgesetzt und es konnten so das Urteil der Behrden von Bund und Lndern damit positive Effekte erzielt werden. Anschlieend wurde das Konzept berarbeitet und zwischen den Innenministerien des Bundes und der Lnder und mit dem OK erneut abgestimmt. Mitte Februar 2006 wurde das berarbeitete Konzept der Bundespolizei sowie empfehlend den Innenministerien der Lnder, die das Auslnderrecht als eigene Angelegenheit und in eigener Verantwortung vollziehen, bermittelt. INAS-FID WM 2006: Vom 26. August bis 17. September 2006 findet in Deutschland die Fuball-WM 2006 der Menschen mit mentaler Behinderung statt. Die Bundesregierung untersttzt die 4. INAS-FID WM 2006 mit 1,15 Mio. Euro. Spieler aus 16 Nationen werden in ber 40 Austragungsorten um den Weltmeistertitel kmpfen. Bundeswehr: CISM Fuball-Militr-WM, Benefizspiel und BM-Cup: Als wurden Beitrag durch zum die Gastgeberkonzept Bundeswehr der

Bundesregierung fr die WM 2006 in Deutschland verschiedene Aktivitten initiiert, um die Vorfreude auf dieses Groereignis zu steigern. Dazu gehrte u. a. zeitlich parallel zum Confederations Cup 2005 die 41. CISM3 Fuball-Militrweltmeisterschaft im Juni 2005, die unter der Schirmherrschaft des Bundesministers der Verteidigung in Warendorf ausgetragen wurde.

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Conseil International du Sport Militaire.

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Erstmals wurde durch die Bundeswehr ein Benefizspiel der Generalitt/Admiralitt gegen die Deutsche Fuballnationalmannschaft der Spitzenkche durchgefhrt. Dieses fand medienwirksam im August 2005 in Mnchen statt. Das Rckspiel dazu wird im Anschluss an die WM 2006 am 14. August 2006 in Osterholz-Scharmbeck durchgefhrt. Weiterhin wurde erstmals in einem Fuballturnier der Pokal des Bundesministers der Verteidigung (BM-Cup) mit sechs teilnehmenden Mannschaften der verschiedenen Organisationsbereiche der Bundeswehr mit dem Endspiel in Berlin ausgespielt. Eine aus allen teilnehmenden Mannschaften gebildete Bundeswehrauswahl trat im Rahmen einer Benefizveranstaltung am 23. Mai 2006 gegen Bundesliga-Aufsteiger Alemannia Aachen an. Der BM-Cup 2006 wird in der 1. und 2. Septemberwoche als geschlossenes Turnier mit Vor- und Endrunde innerhalb von 14 Tagen erneut ausgespielt. Die Endrunde mit dem Endspiel findet am 14. September 2006 wiederum in Berlin statt. Ernhrung und Bewegung: KINDERLEICHT: Das Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) nutzt die WM 2006, um die Themen Ernhrung und Bewegung sowie nachhaltiger Konsum einer breiten ffentlichkeit vor allem jungen Menschen nher zu bringen. Dabei soll auf die beunruhigende Tendenz von steigendem bergewicht und Adipositas-Erkrankungen durch mangelnde Bewegung und falsche Ernhrung aufmerksam gemacht werden. Das 2006 fortgesetzte Projekt KINDERLEICHT on tour mit einem Fuballmodul in 20 Stdten deutschlandweit erreicht mit der Verknpfung von Querpass einem Fuball-Bewegungsspiel und ernhrungsbezogenen Bausteinen die Verbindung von Fuball, Bewegung und Ernhrung. Darber hinaus stand die Halle des Bundesernhrungsministeriums auf der Internationalen Grnen Woche 2006 unter dem Motto Fair play auf allen Feldern mit einer Vielzahl von Querverbindungen zwischen Ernhrungs- und Verbraucherschutzthemen mit dem Fuball.

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SmartWeb und RoboCup 2006: Das Bundesministerium fr Bildung und Forschung (BMBF) will die Leistungsfhigkeit des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Deutschland auch durch einige ausgewhlte Forschungsprojekte bzw. Projektergebnisse darstellen, die eine Brcke zwischen Sport und Wissenschaft, Forschung und Technologie schlagen. Dazu gehren die im fnften Fortschrittsbericht dargestellten WM-relevanten Projekte SmartWeb und RoboCup2006. Mit der erstmaligen Ausrichtung des RoboCup auf deutschem Boden wird eindrucksvoll demonstriert, was die Informatik in Deutschland zu leisten im Stande ist. Leider war mit der FIFA keine Einigung zu erzielen, SmartWeb im Rahmen von WM-Spielen zu demonstrieren. Stattdessen werden die Projektergebnisse jetzt beim RoboCup2006 gezeigt. Die mit Untersttzung des BMBF vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) veranstaltete Akademische Fuball-WM 2006 fand vom 27. bis 30. April 2006 rund um das Rhein-Energie-Stadion in Kln statt. Studentische Mannschaften aus den 16 Herkunftslndern der fr die WM 2006 qualifizierten Mannschaften trugen ihre eigene Weltmeisterschaft aus. Im Mittelpunkt standen nicht sportliche Hchstleistungen, sondern die Begegnung junger Menschen aus aller Welt, also ein Fest der Kulturen. Damit prsentierte die Akademische Fuball-WM 2006 den Studienund Forschungsstandort Deutschland auf geeignete Weise. Bundestagsprsident Dr. Lammert hatte die Schirmherrschaft fr dieses Turnier bernommen. Internationale Sportzusammenarbeit: Zur Vorbereitung der WM 2006 fhrte das Auswrtige Amt (AA) 2005 im Rahmen der internationalen Sportzusammenarbeit mit Lndern der Dritten Welt einen Fuballsonderkurs fr auslndische Trainer und Sportlehrer an der Universitt Leipzig durch. Neben zustzlichen Fuball-Sportgertespenden wurde die Zahl der Teilnehmerpltze fr den Trainerlehrgang des DFB in Hennef erhht. Fr dieses Jahr ist zustzlich ein Trainingslager fr die Nationalmannschaft aus Togo unmittelbar vor Beginn der WM 2006 geplant. Dieses Projekt wird von DFB und AA kofinanziert (30.000 Euro durch AA) und fand, losgelst von den engen FIFA-Vorgaben fr den Aufenthalt von WM-Nationalmannschaften, vom 15. Mai bis 29. Mai 2006, im Sportcenter von Wangen statt.- 33 -

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Frderung der Auswrtigen Kultur- und Bildungspolitik: Um die Prsentation Deutschlands im Rahmen der Auswrtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) zu strken, stellt das Auswrtige Amt insgesamt 609.000 Euro fr Projekte zur Verfgung. Das Goethe-Institut erhlt 450.000 Euro fr ein lnderbergreifendes, internationales Filmpaket (Auswahl an int. Fuballfilmen, Ergnzung zum Berlinale Talent Campus, knstlerische Prsentation der zwlf WM Stdte und Regionen in 44 Kurzfilmen). Den internationalen Filmfestspielen Berlin wurden fr den weltweiten Kurzfilmwettbewerb Fuball und Kultur und dem Goethe-Institut fr dessen weltweiten Vertrieb 58.000 Euro gewhrt. Das AA untersttzt zudem den Hrfunksprachkurs Das Runde der Deutschen Welle mit 50.000 Euro. Mit weiteren 11.000 Euro frdert das AA ein didaktisches Lehrwerk fr Argentinien zur WM 2006, welches vom dortigen Erziehungsministerium in Kooperation mit dem Goethe-Institut erstellt wird. Es wird in Druckform und im Internet und whrend der WM zur Verfgung stehen und so bei den Schlern nachhaltig Interesse an Deutschland wecken. Ferner stellt das Auswrtige Amt 40.000 Euro fr Kulturprojekte des Goethe-Instituts in Brasilien bereit. Brasilien seinerseits prsentiert sich in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt (Berlin) zur WM 2006 mit einem kulturellen Rahmenprogramm (Copa de Cultura). Das AA finanziert den Anteil des Hauses der Kulturen der Welt in Hhe von 600.000 Euro aus AKBP-Mitteln. Goethe-Institute: Tor fr Deutschland: Weltweit greifen Goethe-Institute mit der eigenen Kampagne Tor fr Deutschland (Ausstellungen, Konferenzen, Filmabende, Fuball-Deutschkursen, Wettbewerbe, Publikationen u. v. m.) das Thema Fuball auf. Seit 2004 ist die Fotoausstellung Weltsprache Fuball, in Kooperation mit Magnum Photos, auf ihrer Tournee durch 128 Goethe-Institute. Ziel ist eine visuelle Einladung nach Deutschland 2006. Als offizieller Beitrag zum Kunst- und Kulturprogramm der Bundesregierung zur WM 2006 ist die Ausstellung auch in Deutschland zu sehen.

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Bundeszentrale fr politische Bildung: Zur WM 2006 wird die Bundeszentrale fr politische Bildung (bpb) mit verschiedenen Projekten auf die Bedeutung von Toleranz, Fairness und Verantwortung aufmerksam machen. Dazu werden drei Schwerpunkte verfolgt: die Frderung einer Wertediskussion, ein auf die Teilnehmerstaaten bezogener landeskundlicher Ansatz der interkulturellen Kommunikation und Begegnung sowie eine (kritische) Analyse der Rolle von Sport in der Gesellschaft. Dazu sind u. a. Ausstellungen, Schlerwettbewerbe, Schulungen, Podiumsdiskussionen, Informationen zur politischen Bildung, Onlineangebote, Lernspiele, Fuball-Projekte und Begegnungen mit prominenten deutschen Fuballern polnischer Herkunft vorgesehen. Unter der Internetadresse www.bpb.de/wm2006 finden interessierte Brgerinnen und Brger Dossiers mit Hintergrundinformationen zu allen an der WM teilnehmenden Lndern sowie Hinweise auf das vielfltige Veranstaltungsangebot, das die bpb zur WM geplant hat. Bereits erschienen ist das Fuballheft im Rahmen der von der bpb herausgegebenen Jugendzeitschrift Fluter (Auflage 200.000) sowie das Heft Fuball mehr als ein Spiel in der Reihe Informationen zur politischen Bildung, die in einer Auflage von 920.000 Exemplaren erscheint. Am 17. Februar 2006 stellten Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretr beim Bundesminister des Innern, Thomas Krger, Prsident der Bundeszentrale fr politische Bildung und Gerrit Hoberg, Autor und Entwickler, im Rahmen einer Pressekonferenz das Computer-Lernspiel Trainings-LAGER vor. Das Lernspiel ist ein Gemeinschaftsprojekt der bpb und des BMI. Es steht unter dem Motto Fairness Toleranz Zivilcourage und soll das Selbstverstndnis der jungen Deutschen als Brger des Gastgeberlandes einer globalen Veranstaltung wie der WM 2006 schrfen. In den Filmszenen auf den beiden CD-ROMs geht es auch um Fuball aber es werden keine Gegner umspielt und keine Tore geschossen. Trainings-LAGER gibt jugendlichen Spielern Gelegenheit, ihre Denk- und Verhaltensweisen in kritischen Situationen zu berprfen und sich selbst besser kennen zu lernen: Im sportlichen Wettkampf, in der Schule und im alltglichen Umgang mit Menschen aus der eigenen und aus anderen Nationen. Trai-

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nings-LAGER ist fr den Einsatz im Unterricht der Klassen 8-10 und in Jugendgruppen konzipiert. Die Bundesagentur fr Arbeit vereinbart mit dem DFB eine Beschftigungsoffensive zur WM 2006: Im Rahmen der zwischen der Bundesagentur fr Arbeit (BA) und dem Deutschen Fuball-Bund (DFB) vereinbarten Beschftigungsoffensive zur WM 2006 wurden der BA bis Mitte Mrz 2006 rund 14.500 offene Stellen gemeldet. Diese Meldungen erfolgten ber die WM-Hotline (01801- 22- 2006), das Internet (Virtueller Arbeitsmarkt der BA), schriftlich oder durch persnliche Vorsprache in einer Agentur fr Arbeit. Der Arbeitgeberservice der WM-Hotline wird in besonderem Mae genutzt. Nach zunchst zgerlichem Verlauf ist mit dem Nherrcken der WM hauptschlich in den Ballungsrumen Rhein-Main, Berlin, Dortmund und Hannover auch eine stetige Zunahme der Stellenangebote zu verzeichnen. Zum berwiegenden Teil sind die Beschftigungsmglichkeiten zeitlich befristet. Etwa 2/3 der Stellen kommen aus dem Sicherheits- bzw. Hotel- und Gaststttengewerbe. Deutlich mehr als 50 Prozent der Stellenangebote beziehen sich auf sozialversicherungspflichtige Beschftigungsverhltnisse. Da der weitaus grte Teil der Beschftigungsmglichkeiten ereignisorientiert und unmittelbar auf die WM ausgerichtet ist, geht die BA davon aus, dass sich auch die Vermittlungsdichte auf den Zeitraum nahe vor bzw. whrend deren Austragung konzentrieren wird. Zur Steigerung des Bekanntheitsgrades der Beschftigungsoffensive WM 2006 und um die ffentlichkeit fr den besonderen Service der BA verstrkt zu interessieren, hat sie verschiedene Marketingaktivitten gestartet. Ab 22. Mrz 2006 senden regionale Rundfunkstationen im gesamten Bundesgebiet Spots, in denen der spezielle arbeitgeberorientierte Service der BA dargestellt wird. Begleitend hierzu gab und gibt es bei den Lnderspielen am 22. Mrz 2006 in Dortmund, am 30. Mai 2006 in Leverkusen und am 2. Juni 2006 in Mnchengladbach sowie beim DFB-Pokalendspiel am 29. April 2006 in Berlin jeweils einen Informationsstand der BA, an dem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer ber das Projekt informieren knnen.

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Die BA rechnet damit, dass die WM 2006 etwa 50.000 Arbeitspltze schaffen wird, die meisten davon allerdings zeitlich befristet. Sie geht davon aus, dass zustzliche Beschftigungsmglichkeiten vor allem in den Bereichen des Hotel- und Gaststttengewerbes, der Sicherheit, des Bauhaupt- und Baunebengewerbes, des Einzelhandels und des Transportgewerbes entstehen werden. Sondermnzen und Sonderpostwertzeichen: Das Kabinett hat am 13. November 2002 die Ausgabe einer Serie von insgesamt vier 10 Euro-Silbergedenkmnzen anlsslich der Fuball-WM 2006 in den Jahren 2003 bis 2006 beschlossen. Die Mnzmotive wurden am 15. November 2002 durch den damaligen Bundesfinanzminister Eichel und den OKPrsidenten Beckenbauer der ffentlichkeit vorgestellt. Der Absatz der Mnzen, deren Auflage gegenber den sonstigen Emissionen von Silbergedenkmnzen fast verdoppelt wurde, erfolgt unter aktiver Beteiligung des Organisationskomitees. Die erste Mnze der Serie wurde am 5. Juni 2003, die zweite Mnze am 5. Februar 2004 und die dritte Mnze am 10. Februar 2005 herausgegeben. Die vierte und letzte 10-Euro-Silbermnze wurde am 8. Februar 2006 durch Bundeskanzlerin Merkel, Bundesfinanzminister Steinbrck, Bundesinnenminister Schuble und OK-Prsident Beckenbauer prsentiert und ab dem 9. Februar 2006 in den Verkehr gebracht. Mit der Vorziehung der ursprnglichen Ausgabezeitpunkte (jeweils im Juni des Jahres) wurde eine Synchronisierung mit der Herausgabe der Sonderpostwertzeichenserie Fr den Sport vorgenommen. Die Einnahmen aus dem Absatz der Silbermnzen flieen den allgemeinen Haushaltseinnahmen zu. Gegenber dem OK hat BMF einen Zuschuss aus Haushaltsmitteln (zweckgebunden fr die Finanzierung des Kulturprogramms) von bis zu 30 Mio. Euro zugesagt. Am 1. September 2004 hat das Kabinett die Ausgabe einer 100 Euro-Goldmnze zur WM 2006 in Deutschland beschlosbeschlossen. Nachdem der frhere

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Bundesfinanzminister Eichel und OK-Prsident Beckenbauer bereits am 28. April 2005 in der Staatlichen Mnze Berlin die offizielle Anprgung vorgenommen hatten, wurde die Goldmnze am 4. Oktober 2005 herausgegeben. Die Gesamtauflage betrgt 350.000 Stck. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Goldmnze flieen den allgemeinen Haushaltseinnahmen zu und unterliegen keiner haushaltsmigen Zweckbindung. Das Ausgabeprogramm der Bundesregierung fr Sondermnzen anlsslich der Fuball-WM 2006 (vier 10-Euro-Silbergedenkmnzen und eine 100-Euro-Goldmnze) ist damit erfolgreich abgeschlossen. Die Sonderpostwertzeichenserie Fr den Sport 2006, die am 9. Februar 2006 erschienen ist, steht ganz im Zeichen der Fuball-WM 2006. Vier der insgesamt fnf Zuschlagsmarken nehmen auf dieses Ereignis Bezug. Die Marken zeigen u. a. die WM-Stadien Berlin und Mnchen. Die Serie trgt als Leitthema das Motto der WM 2006 Die Welt zu Gast bei Freunden. Die Zuschlagserlse erhlt die Stiftung Deutsche Sporthilfe und sie tragen dazu bei, die sozialen Belange und Aufgaben der Stiftung in allen Bereichen des Sports zu untersttzen.

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Die Wirtschaft: Standort-Marketing fr Deutschland

Volkswirtschaftliche Effekte der WM 2006: Die Fuball-Weltmeisterschaft ist nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Groereignis, sondern hat auch erhebliche wirtschaftliche Dimensionen. Die massiven privaten und ffentlichen Investitionen in die Sport-, Verkehrs-, Kommunikations- und Beherbergungsinfrastruktur sowie die Ausgaben der auslndischen Besucher lsen nicht nur regionalkonomische, sondern auch gesamtwirtschaftliche Wachstumsimpulse aus. Darber hinaus bietet die berragende Medienaufmerksamkeit eine einmalige Chance zur Aufwertung des Deutschlandbildes im In- und Ausland, die die Attraktivitt des Standortes, aber auch den Waren- und Dienstleistungshandel sprbar begnstigen kann. Die Fuball-WM schlgt nicht nur im Austragungsjahr mit positiven gesamtwirtschaftlichen Wirkungen zu Buche. Auch ber den Zeitraum hinaus entstehen durch die Schaffung von zustzlicher Beschftigung und Einkommen nachhaltige Effekte. Bei einer vorsichtigen Schtzung knnen sich die Impulse auf rund 3 Mrd. Euro belaufen. Dieser Betrag verteilt sich auf einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren. Im WM-Jahr werden mehr als 1 Million auslndische Gste erwartet. Es drften Zusatzausgaben von mehr als einer Mrd. Euro direkt entstehen. Allein dadurch kann mit einem Plus von 50.000 Erwerbsttigen gerechnet werden. Auch 2007 und 2008 drfte diese Stimulierung noch mit zusammen rd. 1,5 Mrd. Euro zustzlicher Wertschpfung zu Buche schlagen. Die vorgenannten Impulse wrden zu steuerlichen Mehreinnahmen in der Grenordnung von 600 Millionen Euro fhren. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) rechnet jedes sechste Unternehmen mit positiven Auswirkungen durch die WM 2006, in den Regionen rund um die Spielorte sogar jedes fnfte. Als Hauptgrund fr die guten Aussichten wird die zustzliche Nachfrage durch privaten Konsum und durch Touristen aus dem Ausland gesehen. Aufwind fr ihre Geschftsttigkeit erwarten demnach u. a. folgende Branchen: Transportunternehmen (allen voran die Luftfahrt), Nachrichtenbermittlung, Beherbergung und Gastronomie, Nahrungsmittel- und Getrnkeindustrie, Leasing und Vermietung, Werbung, Sicherheitswirtschaft, Einzel-

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handel, Bekleidungsgewerbe und weitere Dienstleister aus den Bereichen Kultur, Unterhaltung und Freizeit. Die Tourismuswirtschaft stellt sich fr das WM-Jahr auf gut eine Million Gste aus dem Ausland ein. Die Teilnahme der USA, Japans und Saudi Arabiens an der WMEndrunde drfte ein besonders ausgabefreudiges Klientel nach Deutschland bringen. Darber hinaus haben sich mit den Niederlanden, Frankreich, Polen, der Tschechischen Republik und der Schweiz wichtige Nachbarlnder Deutschlands fr das Turnier qualifiziert. Hinzu kommt, dass mit Italien, England, Portugal und Spanien vier weitere ebenso bevlkerungsreiche wie fuballbegeisterte Lnder dabei sind, die verkehrlich durch Low-Cost-Carrier nahezu flchendeckend mit Deutschland vernetzt sind. Und schlielich wird diese Fuball-WM erstmals nicht nur in den Stadien und auf den heimischen Fernsehbildschirmen, sondern auch in zahlreichen Groleinwand-bertragungen mit Event-Charakter (Public Viewings) stattfinden. Aus alldem entstehen auch unabhngig von der Verfgbarkeit von WM-Tickets Geschftschancen vor allem fr das Reise- und Gastgewerbe. Die Hotellerie hatte sich bereits in der Bewerbungsphase Deutschlands um die WM auf ein moderates Preisniveau verpflichtet. Dies kommt letztlich auch dem tourismuspolitischen Ziel zu Gute, eine nachhaltige Sympathiewerbung fr Deutschland als Reisedestination zu erzielen. Nicht nur fr die Tourismuswirtschaft liegt aber das grere wirtschaftliche Potenzial als im WM-Jahr selbst darin, die groe Aufmerksamkeit der Weltffentlichkeit zu einer nachhaltigen Aufwertung des Deutschlandbildes im Ausland zu nutzen. Die von den verschiedenen attraktiven Begleitprogrammen untersttzte Begeisterung drfte sich auch positiv auf die Konsumbereitschaft im Inland auswirken. Hierzu leistet das Gastgeberkonzept der Bundesregierung einen wesentlichen Beitrag. Der Baustein Standort-Marketing fr Deutschland umfasst daher die Standort- und Imagekampagne Deutschland Land der Ideen, die Aktivitten der Standort-MarketingAgentur des Bundes Invest in Germany sowie die der vom Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie finanzierten Deutschen Zentrale fr Tourismus zur Bewerbung der Reisedestination Deutschland.

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Standort- und Imagekampagne: Deutschland Land der Ideen: Die Standort- und Imagekampagne Deutschland Land der Ideen hat das Ziel, die Zukunftschancen Deutschlands nach innen und die Wettbewerbsfhigkeit, nachhaltige Innovationskraft und Leistungsstrke des Wirtschaftsstandortes Deutschland nach auen sichtbar zu vermitteln. Speziell im Inland soll hierbei ein Bewusstsein fr die Zukunftschancen Deutschlands und die Perspektiven der Menschen in diesem Land geschaffen werden. Ziel fr das Ausland ist es, die Wettbewerbsfhigkeit, nachhaltige Innovationskraft und Leistungsfhigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu vermitteln. Dieses Bild vom Land der Ideen soll ber die Kampagne, ber die Medien und vor allem ber die Einbindung der breiten ffentlichkeit in die Welt getragen werden. Die Schirmherrschaft fr Deutschland Land der Ideen hat Bundesprsident Horst Khler bernommen. Die Kampagne Deutschland Land der Ideen arbeitet von Beginn an intensiv mit ihren Partnern aus den Reihen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen. Mittlerweile untersttzen 23 fhrende Unternehmen die Kampagne und beteiligen sich an der Umsetzung unterschiedlichster Manahmen. Darber hinaus fungieren politische Institutionen wie das Auswrtige Amt und seine Auslandsvertretungen, international ttige Einrichtungen wie das Goethe-Institut oder die Bundesagentur Invest in Germany GmbH, deren Projekte erfolgreich in die Arbeit von Deutschland Land der Ideen integriert wurden, als Kooperationspartner der Kampagne. Neue Untersttzer sind die Bundeslnder Baden-Wrttemberg und Brandenburg, neben den bisherigen Medienpartnern Deutsche Presse-Agentur (DPA) und Die Zeit ging die Deutsche Welle eine Partnerschaft mit dem Land der Ideen ein. Um Deutschland als Land der Ideen erlebbar zu machen, hat die Kampagne fnf Kernprojekte ins Leben gerufen:

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Die Kernprojekte der Kampagne im berblick: 365 Orte im Land der Ideen: Der Wettbewerb 365 Orte im Land der Ideen soll den Menschen zeigen, welches innovatives und kreatives Potenzial in Deutschland steckt. ber 1.200 private und ffentliche Institutionen, kulturelle und kirchliche Einrichtungen, Gedenksttten, Museen, soziale Projekte, Unternehmen, Forschungszentren oder Universittsinstitute bewarben sich als Orte im Land der Ideen. Diese bezeichnen nicht etwa Stdte und Gemeinden im geographischen oder politischen Sinne, sondern finden sich berall dort, wo Ideen entstehen, wo sie entwickelt und gefrdert werden oder die Erinnerung an sie bewahrt wird. Eine prominent besetzte Jury whlte aus allen Einsendungen die 365 Sieger aus. Mittlerweile fanden ber 100 Auszeichnungsveranstaltungen statt, denn jeder der 365 Orte prsentiert sich und seine Idee seit dem 1. Januar 2006 an einem Tag des Jahres mit einem eigenen Rahmenprogramm der ffentlichkeit. Die Kampagne wird von der Wochenzeitung Die Zeit begleitet und darber hinaus im Internet unter www.land-der-ideen.de vorgestellt. Zum Jahresbeginn ist auch der detaillierte Land-derIdeen-Reisefhrer des DuMont-Verlages mit einem Vorwort deutschen von Bundesminister Dr. Schuble wobei im die Buchhandel erschienen,

Erstauflage bereits vergriffen ist. Seit dem 12. April 2006 ist der Reisefhrer auch auf Englisch zu erwerben. Walk of Ideas: In diesem Jahr startete in Berlin der Walk of Ideas, der sowohl den Ideenreichtum als auch die Bedeutung Deutschlands als Erfindernation dokumentiert. Sechs kunstvoll gestaltete berdimensionale Skulpturen interpretieren an touristisch attraktiven Orten deutsche Ideen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Whrend eines Spaziergangs durch den Skulpturenpark werden Erfindungen wie der moderne Fuballschuh, Entwicklungen in der Automobiltechnologie oder die Entdeckung der Relativittstheorie ffentlich gewrdigt und einem breiten Publikum in Erinnerung gerufen.

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Entsprechendes Info Material vertieft sowohl die Historie dieser Errungenschaften als auch ihre Bedeutung fr die Gegenwart.

FanClub-Deutschland: Im FanClub Deutschland Land der Ideen sind bislang ca. 42.000 Personen als Fans von Deutschland registriert. Ziel der Aktion ist es, mglichst viele Menschen in Deutschland zu motivieren, sich der Kampagne Deutschland Land der Ideen zugehrig zu fhlen und diese aktiv mitzugestalten. Die Fans knnen sich unter www.land-der-ideen.de registrieren und ihr Engagement begrnden. Als Anreiz zur Beteiligung gibt es eine Deutschlandreise zu gewinnen.- 43 -

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Begrungsinitiative Welcome to Germany Land of Ideas: Welcome to Germany Land of Ideas unter diesem Motto feierten rund 300 deutsche Botschaften und Generalkonsulate im Ausland den 15. Jahrestag der Deutschen Einheit. Von Kabul bis Nikosia, von Helsinki bis Canberra wurden die Gste und Besucher willkommen geheien. Damit startete das vierte Kernprojekt der Kampagne, mit dem sich das Land der Ideen vor allem im Ausland darstellt. In enger Zusammenarbeit mit dem Auswrtigen Amt, den Deutschen Botschaften und im GeneralAusland konsulaten

sowie weiteren Partnern hat die Initiative bisher verschiedene Aktionen umgesetzt, mit denen die Besucher aus aller Welt schon im Vorfeld der WM 2006 auf das Land der Ideen aufmerksam gemacht worden sind. Mit einem groen Begrungsfest unter dem Motto Welcome to Germany gab die Initiative am Brandenburger Tor den Startschuss fr das WM-Jahr 2006. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schuble begrte die Botschafter der 31 Lnder, die sich fr die Fuball-WM qualifiziert haben. Die Gste der Silvesterfeier erlebten vor der Kulisse des Brandenburger Tores die Premiere des Imagefilms Welcome to Germany Land of Ideas, einer Gemeinschaftsproduktion des Auswrtigen Amts und der Kampagne. Inzwischen haben die Auslandsvertretungen Deutschlands den Imagefilm erhalten, um die Botschaft eines innovativen, kreativen, sympathischen und weltoffenen WM-Gastgebers auch international zu verbreiten. Darber hinaus werden die Gste aus aller Welt berall in Deutschland an Flughfen, Bahnhfen und in den Stdten begrt. Ein Vorhaben, das nur mit der Hilfe zahlreicher Partner und der breiten ffentlichkeit realisiert werden kann. Bereits im April 2006 wurden die Stdte, Kommunen und Lnder mit entsprechenden Materialien versorgt.

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Medienservice: ber 1.200 Medienvertreter aus 90 Lndern nutzen den Internationalen Medienservice seit seinem Start zum Jahreswechsel. Mitte April 2006 wurde das Angebot um eine zustzliche Rubrik fr Wirtschaftsjournalisten erweitert. Der Medienservice bietet einen umfangreichen Themen- und Bilderdienst mit rund 1.000 Beitrgen fr die Vorberichterstattung ber das WM-Gastgeberland Deutschland. Qualitt und Quantitt der Beitrge und hunderter frei verwertbarer Bilder machen den Themen- und Bilderdienst zu einem weltweit einmaligen Angebot. In Kooperation mit der Deutschen Presse-Agentur GmbH (dpa) sind in den jeweiligen Landessprachen Themenpakete fr alle 31 WM-Teilnehmer sowie fr China, Indien, Russland, Sdafrika und die Trkei entwickelt worden. So findet jeder Journalist auf dem Portal die Themen, die fr sein Land von besonderem Interesse sind. Dieser interkulturelle Ansatz unterscheidet den Medienservice von bisherigen Informationsangeboten. Zustzlich finden die User auf dem Portal Dossiers mit Beitrgen zu allen Austragungsorten. Fr die Entwicklung des Medienservices wurde auf die Erfahrungen bei anderen sportlichen Groveranstaltungen wie den Olympischen Spielen in Sydney zurckgegriffen, die den Medienvertretern zwar oft einen perfekten Service, aber wenig inhaltliche Hilfestellungen boten. Ein wichtiges Element ist daher die Kooperation mit dpa, die ihre Beitrge redaktionell unabhngig erstellt und ber ihren fremdsprachigen Dienst im Ausland verbreitet. Invest in Germany GmbH, die Standort-Marketing-Agentur des Bundes: Invest in Germany, die vom Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie finanzierte Standort-Marketing-Agentur des Bundes, nutzte u. a. die Lnderspiele der deutschen Nationalmannschaft im Vorfeld der WM 2006 fr Veranstaltungen zur Standortwerbung. Zielgruppe waren dabei an erster Stelle potenzielle Investoren u.a. auch aus den jeweils beteiligten Lndern. Das strategische Konzept der in Verbindung mit den Fuballspielen von Invest in Germany organisierten Investorenseminare ist es, die Emotionen des Sports mit Fakten des Wirtschafts- und Technologiestandortes Deutschland, bzw. der gastgebenden Region, zu verbinden, um damit einem ausgewhlten Publikum Deutschland als wichtigen Produktionsstandort fr Hochtechnologien zu prsentieren. Zur WM 2006 wird es rund um vier Spiele weitere Veranstaltungen geben.- 45 -

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Die Standortkampagne Deutschland - Land der Ideen kooperiert mit der des der StandortBundes FC Marketingagentur Federfhrung

Invest in Germany GmbH. Unter Deutschland GmbH werden eine Vielzahl von Projekten unter der Dachmarke Invest in Germany Land of Ideas realisiert. Die gemeinsame Kernbotschaft In Deutschland werden Ihre Ideen erfolgreich wurde speziell fr die Zielgruppe auslndische Investoren und internationale Medien aufbereitet. Den Medienservice unter www.medienservice.land-der-ideen.de erweitert Invest in Germany seit dem 15. April 2006 mit einer auf den Wirtschaftstandort Deutschland zugeschnittenen Rubrik. Unter Made in Germany finden internationale Wirtschaftsjournalisten mehr als hundert Beitrge zu Branchen, Unternehmen, Produkten, Menschen und Mrkten in Deutschland. Die Themenliste ist von Invest in Germany erstellt, die Beitrge sind von dpa verfasst und die Inhalte ber den dpa-MediAtlas vermarktet worden. Das Angebot umfasst aktuelle Branchen- und Unternehmensportrts aus den Bereichen Automobil, Maschinenbau, Chemie, ITC, Elektronik, Medizin, Pharma, Nano- und Biotechnologie sowie Logistik. Hinzu kommen Interviews mit Schlsselfiguren der deutschen Wirtschaft, Reportagen ber innovative Produkte, Infografiken, Fakten, Zahlen und Hintergrnde zum Investitionsstandort Deutschland. Invest in Germany Land of Ideas" kooperiert mit internationalen Medien: zum einen mit dem zweimonatlich erscheinenden, englischsprachigen Magazin Made in Germany, zum anderen mit den Mitgliedermagazinen des Rotary Club in den USA und Kanada, in Japan, Grobritannien, Indien und Frankreich. 2006 sind bereits drei Kooperationsausgaben von Made in Germany erschienen, drei weitere Ausgaben werden in diesem Jahr folgen. Der redaktionelle Umfang betrgt jeweils fnf Seiten. Zur WM 2006 wird Invest in Germany Land of Ideas darber hinaus auch den Titel von Made in Germany gestalten.

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Das Deutschlandbuch ist eine hochwertige Publikation, die sich an potenzielle Investoren sowie internationale Multiplikatoren aus der Wirtschaft wendet. In der Verffentlichung wird der Bogen von Deutschlands ideenreicher Geschichte ber die wirtschaftlich und technol