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Sonderausgabe: Fortschrittsbericht zur fünften Konferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung vom 4. bis 6. November 2015 in Berlin Fortschrittsbericht Sonderausgabe Einblicke in die Zusammenarbeit Juni 2014 bis August 2015 Deutsch-Griechische Versammlung

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Sonderausgabe: Fortschrittsbericht zur fünften Konferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung vom 4. bis 6. November 2015 in Berlin

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DGV Kompass

Auf den Spuren

unserer Projekte

Juni 2014 bis August 2015

Deutsch-Griechische

Versammlung – DGV V 2015

DGV Kompass

Auf den Spuren

unserer Projekte

Juni 2014 bis August 2015

Deutsch-Griechische

Versammlung – DGV V 2015

Fortschrittsbericht

Sonderausgabe

Einblicke in die

Zusammenarbeit

Juni 2014 bis August 2015

Deutsch-Griechische Versammlung

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Sonderausgabe: Fortschrittsbericht zur fünften Konferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung vom 4. bis 6. November 2015 in Berlin

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Fünfte Konferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung vom 4. bis 6.November 2015 in Berlin

Das Motto der DGV V – „Die Kommunen durchbrechen die Mauer der Krise“- zeigt sich nirgendwo besser als in den einzelnen Projekten und in den zahlreichen kom-munalen Kooperationen, die unter dem Dach der Deutsch-Griechischen Versamm-lung entstanden sind. Regelmäßig informieren wir in unseren Fortschrittsberichten über diese Zusam-menarbeit. Wir geben Einblicke in die Vielfalt der Arbeit und informieren über das deutsch-griechische Netzwerk. Die Zahl derer, die wir mit unseren Fortschrittsberichten erreichen, steigt beständig. Das freut uns. Ebenso die wachsende Zahl von kommunalpolitisch Aktiven, die in der Arbeit der DGV Anregungen für eigene Aktivitäten entdecken. Die vergangenen Monate gehörten zu den intensivsten seit Bestehen der DGV. Dies hat zu weiteren Partnerschaften geführt und der Erfahrungsaustausch hat sich in vielen Bereichen weiter entwickelt. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen aktuelle Eindrücke aus den unterschied-lichsten Aufgabenfeldern der DGV vor. Wir wünschen eine spannende Lektüre. Lassen Sie sich inspirieren.

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Agia/Thessalien – Ettenheim/Ortenaukeis

Abfallvermeidung – Abfallsortierung - Abfallverwertung

Partner aus Griechenland infor-mieren sich im Blockheizkraft-werk des Zweckverbands Abfall-wirtschaft Kahlenberg(ZAK).

Hauptthema der

Partnerschaft:

Abfall

Samstag vormittag – irgendwo in Deutschland: Eine Autoschlange vor der Sammel-stelle der Stadtreinigung behindert den Verkehr. Die Leute bringen ihren Abfall weg: Alte Teppiche ragen aus dem Kofferraum, abgefahrene Reifen haben einen Logen-platz auf dem Beifahrersitz. Traum oder Alptraum für unsere griechischen Partner?

Das Rad muss auch in Fragen des Umgangs mit den Ressourcen der Natur nicht immer wieder neu erfunden werden. Im Rahmen der Partnerschaft von Agia und Ettenheim hat sich in kurzer Zeit ein intensiver Austausch zu Fragen rund um den Abfall entwickelt.

Seit Juli 2014 tauschen sich die beiden Kommunen aus. In einer Kooperationsvereinba-rung haben Bürgermeister Bruno Metz und sein Kollege Antonios Gkountaras die Felder der Zusammenarbeit bestimmt. Abfallwirtschaft steht dabei ganz oben.

Langfristige und individuelle Lösungen gemeinsam entwickeln Die griechischen Partner erhielten erste Anregungen durch Best-Practice-Besichtigungen in Ettenheim und Umgebung. Die Praxiseinsätze und Fachgespräche haben gezeigt, dass eine Übertragung der Lösungen nicht 1:1 möglich ist. Sie müssen individuell an die jeweili-ge Situation angepasst werden.

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Epirus – Südwestfalen

Geht mit dem Geist

Hauptthemen der

Partnerschaft:

Wandern Tourismus

Die Wirtschaft auf die Beine bringen - und die Gäste auch. Das möchte die Region Epirus. Zahlreiche byzantinische Kirchen und Klöster, gelegen in wunderschöner Landschaft, bieten eine hervoragende Kulisse dazu.

Immer mehr Menschen suchen in aktuellen bewegten Zeiten Wege zur inneren Einkehr: zur Ruhe kommen – vielleicht auch den eigenen Zugang zur Spiritualität entdecken. Die Region Südwestfalen hat mit ihren „Spirituellen Sommern“ diesen Zeitgeist gut getroffen – Urlauber und Einheimische fühlen sich gleichermaßen angesprochen und nutzen die Angebote. Ein Vorbild für Epirus?

Wandern, Radeln, Leben im Wohnmobil, Besinnen in der Kirche Im Juni 2015 kam eine Delegation aus Epirus nach Südwestfalen, um eine Partnerschaft zwischen beiden Regionen anzubahnen. Spannend in Südwestfalen:die erfolgreiche Ver-anstaltungsreihe „Spiritueller Sommer“, die mehr als 180 Akteure aus der Region verbin-det. In mehreren Treffen wurden bereits Ansätze für alternative und ganzheitliche Formen des Tourismus im Epirus entwickelt, u.a. für ein kombiniertes Rad-, Wander- und Wohn-mobilkonzept. Auch die zahlreichen byzantinischen Kirchen und Klöster können in das Konzept integriert werden.

Neue Kooperationsvereinbarung

Eine Kooperationsvereinbarung mit der Südwestfalen Agentur soll im Rahmen der DGV V Anfang November in Berlin unterzeichnet werden. In die Vereinbarung werden neben dem Bereich Wandern auch die Direktvermarktung der Viehzucht und der Aufbau einer Tou-rismusorganisation aufgenommen.Die DGV arbeitet bereits seit Juli 2014 mit der Region Epirus zusammen. Entstanden ist ein Gerüst für die Zusammenarbeit der griechischen Akteure untereinander.

Spiritualität ist ein wichti-

ges Zukunftsthema für den

Tourismus – bald auch in

Griechenland?

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Kastoria – Region Bodensee

Alles Bio? Alles Marke?– Oder was?

Biologischer Obstanbau ist ene von vielen Chancen, um auf dem Markt Fuß zu fassen. Von links: Obstbau-Experte Ledergerber im Gespräch mit Damianos Papaioannou, Athanasios Terpsis und Thomas Hepperle.

Hauptthemen der

Partnerschaft:

Landwirtschaft Tourismus

Obst anbauen ist eine Sache, es zu verkaufen eine andere. Jedes Jahr gedeihen in Kastoria z.B. ca. 20.000 Tonnen Äpfel. Vom Bodensee kommen gute Ideen, wie sie erfolgreich an den Mann und an die Frau gebracht werden können.

Seit im März 2015 die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet wurde, hat sich zwischen den beiden Regionen eine intensive kommunale Zusammenarbeit entwickelt: auf Dauer angelegt, beide Partner lernen voneinander. Anregungen aus der Region Bodensee kön-nen in Kastoria dazu beitragen, das landwirtschaftliche Potential besser zu nutzen.

Zum Beispiel lassen sich Produkte besser unter dem Dach einer regionalen Marke ver-markten, und Tourismus-Marketing kann mit regionalen Produkten verknüpft werden. Auch die Erzeugung in Bioqualität oder gar nach den Richtlinien des Naturlandverbandes sowie grenzüberschreitende Marketingstrategien im Tourismus eröffnen neue Chancen.

Kräutergarten und Spurensuche Weitere Impulse können vom geplanten Kräuter-Schaugarten und einer botanischen Sa-menbank ausgehen. Die Region, wie auch ganz Griechenland, verfügt über eine beein-druckende Artenvielfalt.

Schwerpunkte setzen: Als nächstes wird die Region Kastoria entscheiden, welche Schwerpunkte als erstes um-gesetzt werden. Perspektivisch sollen auch Universitäten und technische Hochschulen eingebunden werden für Kooperationen im Agrarsektor.Intensiver Erfahrungsaustausch zu kommunalen Konzepten und Verwaltungsstrukturen ergänzt die Zusammenarbeit. Der Kreis Konstanz unterstützt bei der Vermittlung von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen für Obst-, Garten- und Weinbau sowie im Tourismus-Marketing.

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Korfu – Vorpommern/Rügen

Auf dem Weg nach oben: Duale Ausbildung

Hauptthema der

Partnerschaft:

Ausbildung

„Man lernt nie aus.“ Das ist wohl wahr. Aber man kann auch nicht früh genug damit anfangen. Für junge Menschen stellt eine solide Berufsausbildung oft die Weichen für das gesamte spätere Leben – in Richtung Erfolg. Vieles deutet darauf hin, dass das Prinzip der dualen Ausbildung ein Schlüssel dafür ist, dass die Zahl der arbeits-losen Jugendlichen in Deutschland so vergleichsweise gering ist.

17 junge Griechen aus Korfu, die zuvor arbeitslos waren, haben seit 2014 in der deut-schen Partnerregion Vorpommern/Rügen eine duale Ausbildung begonnen. Die Ausbil-dung eröffnet ihnen auch in Griechenland gute Chancen auf einen Arbeitsplatz.

Pilotschulen zeigen Wege Weitere Ausbildungsplätze im kaufmännischen Bereich und in der Lebensmitteltechnolo-gie sollen folgen.Die zwei Pilotschulen zum dualen Ausbildungssystem - auf Kreta und in Athen – stoßen bei den Hoteliers in Griechenland mittlerweile auf gute Resonanz. Auf Korfu ist eine weitere Pilotschule geplant für den Bereich Landwirtschaft.

Zusammenarbeit der Kammern als Basis Die Region Vorpommern/Rügen und die Insel Korfu arbeiten seit Juli 2012 unter dem Dach der DGV eng zusammen. Basis ist eine Partnerschaft zwischen den Handelskam-mern Korfu und Stralsund. Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist derzeit die Ausbildung von Jugendlichen.

Auf dem Dach der griechischen Handelskammer von Korfu: Prof. Dr. Athanassios Kelemis, Geschäftsführer AHK-Athen, Sofia Tornikidou von der KS-DGV Berlin, Lothar Großklaus, 1. Stellvertreter des Landrats aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen, Georgios P. Chondrogiannis, Präsident der IHK-Korfu, Karsten Liefländer von der IHK zu Rostock und Kostantin Gisdakis, Honorarkonsul auf Korfu (von links).

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Halbinsel Peloponnes – Schwäbisch Hall

Europäisch denken

Full House“ in Schwäbisch Hall – Gastgeber Landrat Gerhard Bauer bat an den „runden Tisch" – und ein 35köpfige Delegation aus Griechenland kam, um sich über den Umgang mit Abfall zu informieren.

Hauptthema der

Partnerschaft:

Abfall

„Ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür…“ Das klingt gut und ist auch gut. Im Kleinen. Im Großen ist es besser, die Entwicklung qualifizierter Abfallwirtschaftsmodelle als eine der zentralen Aufgaben für ganz Eu-ropa aufzufassen.

„Europa“ wird in der Partnerschaft zwischen der Halbinsel Peloponness und der Regionen Schwäbisch Hall groß geschieben. Im Fokus der Zusammen-arbeit stehen Abwasserentsorgung, -behandlung und Entsorgungseinrich-tungen sowie die Zusammenarbeit bei EU-Projekten. Die Entwicklung quali-fizierter Abfallwirtschaftsmodelle begreifen beide Regionen als europäische Gesamtaufgabe.

Imagewandel als Aufgabe Fast die ganze politische Administration der Halbinsel Peleponnes war Mitte März 2015 auf den Beinen, um sich in der Partnerregion über Wege zu ei-nem „neuen und sauberen Image“ beim Umgang mit Abfall zu informieren.

Die enge partnerschaftliche Kooperation wurde im September 2014 unter-zeichnet.Sie beinhaltet viele weitere Punkte, u.a. den Austausch im Bereich Ausbildung, Kultur und Soziales. Aber auch Fragen rund um den Tourismus und zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.

Intensiver Austausch bereichert beide Partner Erste Kontakte der DGV zur Region Peloponnes entstanden im September 2012: Etliche Bürgermeister äußerten Interesse an einer Zusammenarbeit mit einer deutschen Region.

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Rodopi – Harz

Binational im Biotop

Mit dabei auf den Spuren der wilden Tiere: Maria Nikodimopoulou vom DGV Bürgermeisterbüro Athen und Joachim Wintjen, Landrat a.D. Halberstadt, DGV-Experte (dritte und zweiter von rechts).

Hauptthemen der

Partnerschaft:

Natur Tourismus

Wölfe und Bären gehen ihre eigene Wege. Menschliche Besucher hingegen tun gut daran, sich leiten zu lassen, wenn sie sich in Gegenden bewegen, in denen einer oder beide dieser Beutegreifer unterwegs ist. Die Partnerschaft zwischen dem Na-turpark Harz und dem griechischen Rodopi bildet die Grundlage für einen intensi-ven Austausch zu allen Fragen rund um Natur- und Nationalparks.

Der Informationsaustausch beginnt bei Organisation und Arbeitsweise der Nationalpark-verwaltung inclusive rechtlicher Grundlagen und Naturschutzmaßnahmen und hört bei Forschung, Umweltbildung, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit noch lange nicht auf.

Auch nachhaltige Holznutzung, touristische Infrastruktur und die Zusammenarbeit mit der Region, der Stadt Drama und der Gemeinde Paranesti bewegen die Ranger in Rodopi.

Voneinander lernen und Anregungen aufgreifen Die Zusammenarbeit der Region Rodopi mit der DGV entstand bereits im September 2013. Im September 2014 informierte sich eine Delegation aus dem Harz in Rodopi. Im Oktober 2015 hospitierten vier Mitarbeiter des Nationalpark Rodopi im Naturpark Harz in der Umwelt- und Öffentlichkeitsarbeit.

Nächste Schritte Der Naturpark Harz bietet nun Beratung an zur Planung der weiteren touristischen Ent-wicklung des Naturparks Rodopi. Dazu gehören Besucherlenkung und Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren. Fotoausstellungen können die beiden Schutzgebiete in der Re-gion des Partners bekannt machen. Bilder in ausreichender Menge und Qualität sowie Räumlichkeiten sind in beiden Parks vorhanden.

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Samos – Greifswald

Von Küste zu Küste – eine neue Partnerschaft

Hauptthemen der

Partnerschaft:

Tourismus Hochschulpart-nerschaft

Eine neue Partnerschaft der Gemeinsamkeiten Nachhaltige Tourismusentwicklung, Abfallwirtschaft, Hochschulkooperation zwischen der Nordägäis Universität und der Universität Greifswald und Katastrophenschutz, insbeson-dere im Bereich Seerettung. Samos und Greifswald haben sich viel vorgenommen und profitieren von den Erfahrungen des anderen.

Rege Zusammenarbeit auf vielen Feldern Die Zusammenarbeit unter dem Dach der DGV entstand im April 2015. Eine Vereinbarung zur Kooperation der beiden Kommunen wurde von OB Dr.Arthur König und seinem Kolle-gen Michailis Angelopoulos unterzeichnet. Im August 2015 fand ein erstes Zusammentref-fen von Experten im Bereich der Seerettung auf Samos statt.

Im Oktober 2015 folgte eine Delegationsreise unter Leitung von OB Dr. König zur Fortset-zung der Gespräche nach Samos. Schwerpunkte waren die Bewerbung von Samos als Kulturhauptstadt 2021 und Abfallwirtschaft. Noch in diesem Jahr werden die Vertreter der Hochschulen den künftigen Austausch von Studierenden und Lehrenden diskutieren.

Ab Frühjahr 2016 wird der Austausch durch Praxiseinsätze von Verwaltungsangestellten aus Samos in der Hansestadt Greifswald verstärkt.

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Thassos – Grafenberg/Reutlingen

Auf dem Weg zum Ziel: Die blaue Null

Hauptthema der

Partnerschaft:

Abfall

Thassos , die nördlichste bewohnte Insel Griechenlands, ist ein beliebtes Urlaubs-ziel für deutsche Touristen. Mit dem Landkreis Reutlingen besteht ein reger Bera-tungs- und Erfahrungsaustausch. Zentral dabei: das EU-Programm Interreg Europe - Zero Waste –

Thassos hat beachtliche Fortschritte bei Abfallwirtschaft und Recycling erzielt. Ein Recyc-lingsystem mit Blauer Tonne für Verpackungen, Plastik, Papier und Alu wurde eingeführt, Sortierung und Vermarktung übernimmt ein kommunaler Verbund. Glas wird, hauptsäch-lich in Betrieben, gesammelt. An Haushalte wurden Behälter für „Heimkomposter“ verteilt.

Neuer Schwung im Tourismus – auch die Jugend einbeziehen Der Wander- und Bergsteigerverein Thassos hat Ideen aufgegriffen für ein Wanderwege- und Mountainbikeangebot. Um eine kleine Teilwanderstrecke anzulegen, wird eine Ju-gendbegegnung mit 20 Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren aus Thassos und dem Gebiet um Grafenberg geplant, voraussichtlich für die Pfingstferien 2016.

Zivilgesellschaft Bürgermeister a.D. Holger Dembek und seinem Kollegen Konstantinos Chatziemmanouil ist es seit Beginn des Austausches unter dem Dach der Deutsch-Griechischen Versamm-lung im Mai 2013 zunehmend gelungen, die Bürger der kooperierenden Gemeinden in diese Partnerschaft einzubeziehen. Das ehrenamtliche Engagement auf beiden Seiten ist beeindruckend.

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Reif für die Insel?

- „PflegeUrlaub“ auf Rhodos

„PflegeUrlaub“

„PflegeUrlaub“ auf Rhodos – für Betreute und Betreuende gleichermaßen eine Auszeit. Akteure, die die Idee in weitere Teile des Landes tragen möchten, sind willkommen im Netzwerk der DGV.

Einmal richtig ausspannen, ohne sich Sorgen um den zu pflegenden Angehörigen zu machen. Für die meisten Menschen, die sich um alte oder kranke Familienmit-glieder kümmern, ist daran nicht zu denken. Doch gerade für sie ist eine Auszeit wichtig. Warum also diese nicht gemeinsam mit dem zu Pflegenden verbringen?

Einen neuen Weg geht das Projekt „PflegeUrlaub“ auf Rhodos. Entstanden ist es auf Initiative von Rhodos. Es möchte damit neue Wege im Tourismus aufzeigen.

Junge ausgebildete Krankenpfleger, Krankenpflegehelfer und Animateure aus dem Tou-rismussektor werden zu Altenpflegern, Altenpflegehelfern und Alltagsbetreuern nach deutschen Standards qualifiziert. Dabei wird auf bestehende Strukturen zurückgegriffen.

Auch die Presse schaut hin Im November 2014 fand das Projekt große Beachtung in der griechischen Presse, i nsbesondere in der Regionalpresse von Rhodos.

Nächste Schritte: Die Fortsetzung mit Pilotphase III folgt in der Wintersaison 2015/2016. Eine Vorbereitung, den Pilotversuch auf anderen Destinationen auszuweiten, ist im Gange. Dazu wird ein Handbuch für qualitätsgerechte Angebote bei PflegeUrlauben erarbeitet. Die DGV koordi-niert die Projektpartner, eine Evaluationsveranstaltung gibt es nach Abschluss des Pilot-projekts.

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Cool bleiben! Energietechnik-Initiative Kreta

Die Green-Chiller-Technologie ist ein gelunge-nes Beispiel dafür, wie deutsche und griechi-sche Kommunen und Regionen gemeinsam neue Technologiefelder erschließen. Die Zu-sammenarbeit schließt auch andere Bereiche ein, z.B. die Forschung zu 3-D-Druckern und Smart-Windows (Foto). Als eine der sonnen-reichsten Inseln Griechenlands bietet Kreta beste Voraussetzungen zur Anwendung der „Green-Chiller“-Techno-logie. Mit ihr läßt sich Wärme zur Kühlung verwenden. Für griechische Jugendliche eröffnen sich neue berufliche Per-spektiven.

Die Zusammenarbeit DGV der mit Kreta besteht seit Juli 2014. Bis August 2015 folgten bereits fünf Treffen griechischer und deutscher Ingenieure. Inzwischen gibt es den Entwurf einer Kooperationsvereinbarung der Stadt Hersonisos, Kreta, mit Meiningen, Thüringen. Die Region Kreta bereitet eine Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen vor. Im März 2016 soll der Workshop zum Thema Energietechnik stattfinden, der wegen der Wahlen in Grie-chenland mehrfach verschoben werden musste. Im September 2016 steht ein internationaler Workshop zum Thema Ener-gie auf Kreta auf dem Plan.

Asprovalta: Verein „Hellenic Silverstars“ unterstützt Rückkehrer

Mit einem großen Tanzabend stellte sich der 2014 gegründete Verein "Hellenic Silverstars" der Öffentlichkeit vor. Etwa 500 Gäste aus Grie-chenland und Deutschland feierten und tanzten zusammen, unter ihnen die Kindergruppe desVereins. Viele der ehemaligen „Gastarbeiter“, die in den 1960er bis 1980er Jahren nach Deutschland kamen, haben sich in der Gegend angesiedelt. Auch viele Deutsche fanden über Kollegen-kontakte oder Partnerschaften den Weg hierher. Der Verein hilft Rück-kehrern bei Sorgen und Fragen im Verwaltungs-Dschungel um Rente, Steuer- und Meldefragen, Kranken- und Pflegeversicherung und vieles mehr. Ziel ist, seinen Radius auszuweiten. Zum einen über die Kultur hinaus auch andere Felder wie den Sport einzubeziehen, zum anderen, seine tatkräftige Unterstützung auf ganz Griechenland auszuweiten. Kontakt: Tel. Büro: 0030 - 2397 3300132 mail: [email protected] (Horst Berger)

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Zusammenarbeit der Kammern geht gut voran

In vielen Bereichen hat sich die Zusammenarbeit der deutschen und griechischen Kammern gut entwickelt. Das bezieht auch die Ebene der Dachverbände ein. So traf DGV-Experte Otto Kentzler, Ehrenpräsident des Zentralverbandes des deut-schen Handwerks (rechts im Bild), Dr. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK. Auch Dr. Phedon G. Cod-jamboupoulo, Geschäftsführender Vizepräsident und Vorstandssprecher der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW), setzt sich mit seinem Team engagiert für einen gute Zusammenarbeit zwischen Griechenland und Deutschland auf vielen Gebieten ein.

Großer Erfolg: Zwei Deutsch-Griechische Lebensmittelforen

Das Podiumsgespräch „Können landwirtschaftliche Genossenschaften ein Er-folgsmodell für Produktion und Vermarktung sein?“ moderierte Ulrich von Ken-ne, DGV-Experte für Bankenwesen und Genossenschaften. Der Inhalt traf den Kern des Interesses der griechischen Seite. Sie will zur Stärkung des landwirt-schaftlichen Genossenschaftswesens initiativ werden. Es war in den Jahren ab 1990 durch politische Einflussnahme weitgehend zusammengebrochen.

Geschäftsführer Wilhelm Hicking und der Präsident der Handwerks-kammer Dortmund, Berthold Schröder, mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (von links). Die Vertreter der Kammer werden zukünftig die Arbeit der DGV unterstützen und ihre Kompetenzen einbringen. Erörtert wurden auch weitere Kammer-partnerschaften unter dem Dach der DGV.

Die Vermarktung regionaler Produkte könnte für Griechenland ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Aufschwung sein. Nach dem erfolgreichen ersten Lebensmittelforum im Oktober 2014 auf der Peleponnes stand beim zweiten Forum in Litochoro die Region Nordgriechenland im Mittelpunkt. Die Teilneh-mer kamen aus Politik und Wirtschaft. In 245 business-to-business Gesprä-chen wurden mögliche Kooperationen ausgelotet und erste Geschäftsab-schlüsse konkret ins Auge gefasst. Bei der direkten Vermarktung der Produkte durch die Erzeuger kommt landwirtschaftlichen Genossenschaften und Erzeu-gergemeinschaften eine entscheidende Rolle zu.

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Architektur verbindet - Studentenprojekt in Kalavryta

Die Gemeinde Kalavryta möchte durch den Ideenwettbewerb die Begegnung zwischen jungen Menschen fördern und hofft, dass die Ergebnisse des Projekts auch eine strukturelle Aufwertung der Region nach sich ziehen. Die Hochschulko-operation hat bereits jetzt eine Eigendynamik entwickelt. So wurde beispielsweise im Rahmen des europäischen Aus-tauschprogramms „ERASMUS“ ein Abkommen zur Zusammenarbeit unterzeichnet.

Duale Ausbildung in Berlin - Städtepartnerschaft verbindet

Im Sommer 2014 haben elf Jugendliche in unterschiedlichen Ausbildungsberufen ihre dreijährige betriebliche duale Aus-bildung in Berlin begonnen. Langadas und Steglitz-Zehlendorf verbindet eine lange Partnerschaft. Die international aner-kannten Abschlüsse dienen als Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft im Heimatland. Für die kommunale Zusammenar-beit zwischen Deutschland und Griechenland hat dieses Ausbildungsprojekt Modellcharakter. Im Jahr 2015 haben sich vier neue Projektpartner im Rahmen der DGV beworben. Die Vorbereitungen sind im Gange. Die neuen Projekte werden im Jahr 2016 beginnen.

Die Gemeinde Kalavryta im Norden der Halbinsel Pelo-ponnes wurde unrühmlich bekannt durch das Massaker der deutschen Wehrmacht an der Bevölkerung im De-zember 1943. Eine Gedenkstätte auf einem weithin sicht-baren Hügel über der Stadt Kalavryta erinnert an die Opfer. Nun wünscht sie sich eine Entwicklungsperspekti-ve für das Umfeld des Mahnmals und den Ort. In Koope-ration mit der Hochschule Biberach und der Universität Patras wurde im Oktober 2015 ein architektonisches Studentenprojekt entwickelt. Ziel ist es, eine lebendige Erinnerungskultur zu schaffen. Das Projekt wurde durch den deutsch-griechischen Zukunftsfonds gefördert.

Ein Projekts zur dualen Berufsausbildung von Jugendlichen aus Langadas läuft im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Weite-re Unterstützung kommt vom Deutsch-Griechischen Verein, der griechischen Gemeinde Zehlendorf sowie der grie-chisch-orthodoxen Kirche.

Begrüßung der Jugendlichen aus Griechenland in Steglitz-Zehlendorf. (Foto: Kouparanis

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Gemeinsame Übungen zur Bergrettung

Die Bayerische Bergwacht und das Hellenic Rescue Team haben zwei gemeinsame Trainings absolviert. Die „Bergrettung Sommer“ fand im Novemer 2014 in Bad Tölz statt, das zweiteTrainingscamp - mit Schwerpunkt Winterbergrettung - im Juni 2015 am Olymp. Dazu war eine fünfköpfige Delegation der Bayerischen Bergwacht nach Griechenland gekommen. Für die griechische Bergwacht bringt die Ausweitung des Tourismus auf Bereiche wie Bergsteigen, Klettern, Mountainbike, Para-gliding, Skilaufen und Skibergsteigen sowie das stetige Anwachsen der Tourismuszahlen neue Herausforderungen mit sich. Allein der mythenumrankte griechische Berg Olymp lockt immer mehr Touristen an, derzeit kommen jährlich mehr als 150.000 Besucher. In Planung ist, dass Mitglieder des Hellenic Rescue Teams demnächst an einer Luftrettungsausbildung im Simulationszentrum für die Berg- und Luftrettung in Bad Tölz teilnehmen.

Impressum Herausgeber: Deutsch-Griechische Versammlung (DGV), Kooperationsstelle in Berlin und DGV-Büro Griechenland

Redaktion: Michael Wimmer (V.i.S.d.P.), Andrea Pilch, Redaktionsanschrift: Kooperationsstelle der DGV im BMZ, Strese-mannstr. 94, D-10963 Berlin, Ansprechpartner: Dr. Christoph Schumacher-Hildebrand, Tel: +49 (0) 30 18535-0, e-mail: [email protected]

DGV-Büro Griechenland: Rizountos Straße 63, GR-55131 Kalamaria – Thessaloniki, Ansprechpartner: Christos Lasaridis, Tel.: +30 231

0 69 21 15, Fax: +30 2310 69 21 99, e-mail: [email protected]

HOMEPAGE: www.grde.eu FACEBOOK : www.facebook.com/grde.eu

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Griechische_Versammlung

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