—20 12 · 2016-10-18 · inhalt programm 3 daten & fakten 4 einfÜhrung zur geburt christi 6...
TRANSCRIPT
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20 — 12
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›NATIVITÀ‹
INHALT
PROGRAMM 3
DATEN&FAKTEN 4
EINFÜHRUNG
ZURGEBURTCHRISTI 6
GESANGSTEXTE
VOMHIMMELHOCH 13
LAUDAPERLANATIVITÀDEL S IGNORE 14
UNECANTATEDENOËL 20
KÜNSTLERBIOGRAPHIEN
JEANNET TEKÖHN 27
ROXANACONSTANTINESCU 28
MAXIMIL IANSCHMIT T 30
JEAN-SÉBASTIENBOU 33
SÜDWESTPFÄLZERKINDERCHORMÜNCHWEILER 34
GÄCHINGERKANTOREI STUT TGART 35
RADIO-SINFONIEORCHESTERSTUT TGARTDESSWR 38
STÉPHANEDENÈVE 43
FÖRDERKREIS BACHAKADEMIE 42
DANK 44
SAKRAL MODERN I ISAISON 2013 – 2014
FREITAG, 20. DEZEMBER 2013 . 19:00
LIEDERHALLE STUT TGART . BEETHOVEN-SAAL
. Konzertdauer . etwa 2 Stunden
. Pause nach O:orino Respighis Lauda
JEANNET TE KÖHN
ROXANA CONSTANTINESCU
MAXIMIL IAN SCHMIT T
JEAN-SÉBASTIEN BOU
SÜDWESTPFÄLZER KINDERCHOR MÜNCHWEILER
GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART
RADIO-SINFONIEORCHESTER STUT TGART DES SWR
STÉPHANE DENÈVE
IM GESPRÄCH:
BISCHOF PROF. DR. WOLFGANG HUBER
PROF. GÖTZ W. WERNER
MODERATION: URSULA NUSSER
DER EINE GOT T UND DIE VIELFALT DER KLÄNGESAKRALE MUSIK DER DREI MONOTHEISTISCHEN RELIGIONEN
Der Blick auf die sakrale Musik
der drei monotheistischen Religionen
offenbart verblüffende Gemeinsamkeiten: den Primat
des Vokalen, die Skepsis gegenüber dem Eindringen weltlich-
unsittlicher Klänge und die »Heiligkeit« des gesungenen Schriftwortes.
Demgegenüber gibt es aber auch frappierende Unterschiede, das radikale
Auseinanderdriften der sakralen Musikkulturen im Laufe der Geschichte.
Lassen sich vom Gregorianischen Choral noch Verbindungen ziehen zur
Koranrezitation und zum Synagogalgesang, so sind Werke wie die Messen
Mozarts oder die Kantaten Bachs im Islam, aber auch in den orthodoxen
christlichen Kirchen völlig undenkbar. Im vorliegenden Band erörtern isla-
mische, jüdische und christliche Wissenschaftler die Vielfalt der Klänge im
sakralen Umfeld, ihre Entwicklung und ihre theologischen Hintergründe.
SCHRIFTENREIHE DER
INTERNATIONALEN BACHAKADEMIE STUT TGART
BAND 18
HRSG. VON MICHAEL GASSMANN
BÄRENREITER-VERLAG 2013
228 SEITEN — ISBN 978 -3 -7618 -2330 -9 — 39 ,95 €
JETZT IM BUCHHANDEL ERHÄLTLICH
NEU-ERSCHEINUNG
JOHANN SEBASTIAN BACH 1685 – 1750
IGOR STRAWINSKY 1882 – 1971
. Choral-Variationen über das Weihnachtslied »Vom Himmel hoch, da komm’ ich her« B W V 769 für gemischten Chor und Orchester gesetzt von Igor Strawinsky
Choral Variatio I. In canone all’ottava Variatio II. Alio modo in canone alla quinta Variatio III. In canone alla settima Variatio IV. In canone all’ottava per augmentationem Variatio V. L’altra sorte del canone al rovescio:
1. alla sesta — 2. alla terza — 3. alla seconda — 4. alla nona
OT TORINO RESPIGHI 1879 – 1936
. Lauda per la Natività del Signore für Soli, gemischten Chor und kleines Ensemble
PAUSE
IM GESPRÄCH: BISCHOF PROF. DR. WOLFGANG HUBER &
PROF. GÖTZ W. WERNER . MODERATION: URSULA NUSSER
ARTHUR HONEGGER 1892 – 1955
. Une cantate de Noël für Bariton, gemischten Chor, Kinderchor, Orgel und Orchester
I. Première Partie. De profundis clamaviII. Deuxième Partie. Joie et Paix sur Toi Israël !
JEANNET TE KÖHN SOPRAN . ROXANA CONSTANTINESCU ALT .
MAXIMIL IAN SCHMIT T TENOR . JEAN-SÉBASTIEN BOU BASS .SÜDWESTPFÄLZER KINDERCHOR MÜNCHWEILER . GÄCHINGER
KANTOREI STUT TGART . RADIO-SINFONIEORCHESTER STUT TGART
DES SWR . STÉPHANE DENÈVE LEITUNG
.Stu:gart ist nicht nur Musikstadt, sondern auch Weinstadt. Wir freuen uns deshalb, unseren Künstlern Weine des Collegium Wirtemberg überreichen zu können.
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Choral-Variationen ÜBER DAS WEIHNACHTSLIED
›VOM HIMMEL HOCH, DA KOMM’ ICH HER‹
BW V 769 FÜR GEMISCHTEN CHOR UND ORCHESTER
GESETZT VON IGOR STRAWINSKY
ENTSTEHUNG : 1955-56 (Hollywood/New York)URAUFFÜHRUNG : 27. Mai 1956 in Kalifornien (durch Robert CraI, der auch Widmungsträger ist), dann ge-meinsam mit dem Canticum Sacrum am 13. September 1956 in Venedig (Markusdom)BESETZUNG : Chor, Kammerorchester (2 Flöten, 2 Oboen, Englisch Horn, 2 Fago:e, Kontrafago:, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Harfe, Bratschen, Kontrabässe)TEXT : Martin Luther
ENTSTEHUNG : 1930URAUFFÜHRUNG : 22. November 1930 in Siena unter Leitung des KomponistenBESETZUNG : Sopran (Engel), Mezzosopran (Maria), Tenor (Hirte), Chor, Kammerorchester (2 Flöten mit Piccolo, Oboe, Englischhorn, 2 Fago:e, Triangel, Klavier zu vier Händen)TEXT : Lauda (mi:elalterliche musikalische Ga:ung: die für Andachten bestimmte Vertonung eines geist-lichen Gedichts), vermutlich von Jacopone da Todi (c. 1230 – 1306)
Lauda per la Natività del SignoreOT TORINO RESPIGHI
5 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
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Une cantate de NoëlARTHUR HONEGGER
ENTSTEHUNG : 1952 – 53URAUFFÜHRUNG : 18. Dezember 1953 in Basel unter Leitung des Widmungsträgers Paul SacherBESETZUNG : Bariton, Chor, Kinderchor, Orgel, Orchester (2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarine:en, 2 Fago:e, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Streicher, Harfe)TEXT : Diverse Weihnachtslieder, Psalm 117, Psalm 130, 1; Lukas 2, 10 – 12
ohann Sebastian Bach komponierte »Einige canonische Veränderungen über das Weynacht-Lied ›Vom Himmel hoch da komm’ ich her‹ vor die Orgel mit 2 Clavieren und dem Pedal« in den Jahren 1746 bis 1747 — anlässlich seines Eintri:s in die vom Musiktheoretiker Lorenz Christoph Mizler gegründete »Correspondierende Societät der musicalischen WissenschaIen«, die im Juni 1747 erfolg-te. Abgesehen von der vierten Variation ist jenes he-rausragende Spätwerk Bachs (das der amerikanische Komponist Milton Babbi: als »Meilenstein der kanoni-schen Schreibweise« bezeichnete) durchgehend drei-stimmig gehalten, wobei das Choralthema ins Pedal und die kanonischen Variationen in die beiden Manuale sowie ins Pedal verlegt werden. 1955 /1956 bearbeitete Igor Strawinsky jene Orgel-Variationen für gemischten Chor und kleines Orchester, und zwar, wie er im Ma-nuskript selbstironisch bemerkte, »Mit der Genehmigung des Meisters«. Kompositionsanlass war die UrauDüh-rung des in Teilen zwölIönigen Canticum Sacrum, wofür
Zur Geburt Christi
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Strawinsky ein weiteres Stück benötigte, das aus der Sicht des Premierenpublikums dem Hauptwerk des Abends nicht den Rang ablaufen sollte. Laut der Über-lieferung von Robert CraI wurden die ersten beiden Variationen im Dezember 1955 in New York vollendet. Die übrigen drei Variationen sowie der dem Werk vorangestellte, auf sechs Stimmen erweiterte und neu harmonisierte Einleitungschoral aus dem Weihnachts-oratorium stellte Strawinsky am 9. Februar 1956 in Hollywood fertig.
Während bei Bach alle Variationen fest in der Tonart C-Dur verankert sind, da die barocke Vorstellung von der Einheit des ADekts keine grundlose »mutatio per tonum« kannte, bewegt sich die Musik in Strawinskys Werk von C über G nach Des und wieder zurück zu G und zu C, was natürlich barockuntypisch ist (abgesehen davon, dass für Bach aufgrund der mi:elschwebenden Orgeltemperatur eine Modulation nach Des-Dur kaum möglich gewesen wäre, da es zu diversen dissonanten Intervallen gekommen wäre — Dissonanzen, die auf der Orgel aufgrund ihres »heulenden« Klangs als »Wolf« bezeichnet werden). Neben harmonischer Modulation se;te Strawinsky auch auf Farbigkeit, da er jede Verän-derung mit einer eigenen charakteristischen Klangfarbe versah: kein Blech in Nr. 1, keine Flöten in Nr. 2, ge-dämpIes Blech in Nr. 3 und kein Blech, aber Oboen in Nr. 4; das komple:e Ensemble wird nur in der 5. Varia-tion verlangt. Auch die vokalen Stimmkombinationen unterscheiden sich von der zweiten Variation an, wobei im le;ten Sa; der in Männer- und Frauenstimmen ge-teilte Chor die Choralmelodie antiphonisch vorträgt, in Umkehrung sowie in ihrer Grundstellung. Neben kleinen Änderungen in Phrasierung und Akzentse;ung fügte Strawinsky dem komplizierten Stimmengeflecht weitere, aus der Bach-Komposition abgeleitete kontrapunktische Einsä;e hinzu, wobei der Kern der Vorlage unangetas-tet bleibt, da die oberste und die tiefste Stimme unver-ändert übernommen werden. Für Strawinsky, so scheint es, waren Bachs Choral-Variationen gewissermaßen das
Zur Geburt Christi
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7 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
Cema, das es zu variieren galt — auch indem der Kom-ponist zeigte, was in dieser Musik noch alles an Verbor-genem zutage gefördert werden konnte. Allerdings be-merkte schon der Widmungsträger des Werks, Robert CraI, nicht ganz zu Unrecht, dass Strawinsky »seine Per-sönlichkeit derjenigen Bachs übergestülpt« habe, und zwar »in Bezug auf Phrasierung, Rhythmus […], Dynamik […] und Oktavierung«. Zu nennen wären hier sich überkreuzende Rhythmen, Verdopplungen von ursprünglichen Legato-Linien im Staccato, das piano spielende Blech in der 4. Variation sowie die Einführung großer Sekunden im vorangestellten Choral. Die Konsequenz aus alldem ist, dass Strawinskys Version spielerischer als das Original klingt. Denn der koloristische Reiz der wechselnden Ins-trumentation sowie der Einsa; des Chors lassen Bachs faszinierende wie anspruchsvolle Sa;kunst unwillkür-lich in den Hintergrund treten.
27 Jahre vor Strawinskys Choral-Variationen schrieb O:orino Respighi seine Lauda per la Natività del Signore für drei Gesangssolisten, gemischten Chor und kleines Ensemble — auf Anregung des Grafen Guido Chigi Saracini, der ein »klein besetztes« Werk in AuIrag gege-ben ha:e. Der pastoralen Komposition liegt ein Text aus dem Cantico della Natività di Iesu Cristo von Jacopone da Todi zugrunde, der als Urheber der lateinischen »Stabat mater«-Hymne gilt. Das Werk, das am 22. November 1930 unter der Leitung des Komponisten im Palazzo Chigi- Saracini in Siena Premiere ha:e (die Solopartie der Maria übernahm Respighis Frau Elsa), ist einsä;ig, lässt sich allerdings in vier sa;ähnliche Abschni:e gliedern, in denen in der Art italienischer Renaissance-Madrigale die Szenerie eines Weihnachtsidylls geschildert wird: Zu Beginn verkündet der Engel (Sopran) den Hirten die Geburt Christi, während der gemischte Chor das Bild von Maria und ihrem Kind an der Krippe beschreibt. Anschließend folgt die ehrfurchtsvolle Ansprache des Jesuskindes durch einen Hirten (Tenor), die vom Her-renchor wie aus weiter Ferne kommentiert wird. Im drit-ten Abschni: preist die Go:esmu:er (Mezzosopran)
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die Vollkommenheit ihres Sohnes, der gemischte Chor beschreibt erneut das Geschehen wie aus der Ferne. Im vierten und le;ten Abschni: stimmt er dann einen impulsiven Lobgesang Christi an, während Maria über ihre Rolle als Mu:er des Go:essohnes nachdenkt. Das Stück endet mit dem Gesang des Engels, der die Ge-burt des Weltenerlösers verkündet. Das Instrumental-ensemble der Lauda per la Natività del Signore ist mit zwei Flöten, Oboe, Englischhorn, zwei Fago:en, Triangel und Klavier (zu vier Händen) ausgesprochen klein bese;t, da Respighi erklärtermaßen nach größtmöglicher Ein-fachheit strebte. Dessen ungeachtet gelang es dem Komponisten, eine breite Pale:e von unterschiedlichen Klangfarben zu präsentieren, die von barocker Transpa-renz bis zu ausgeprägter spätromantischer Dichte rei-chen. Der erste Abschni: des Werks mit dem Solo des Engels basiert auf einem punktierten Pendelmotiv im 9/8-Takt, das anfangs von der Oboe vorgetragen wird und mit seiner modalen Anlage an die Harmonik der französischen Impressionisten erinnert — ähnlich wie der sich anschließende »Chor der Engel«. Der Gesang des Hirten, in dem syllabisch vertonte Rezitative reich ausgeschmückten Melismen gegenüberstehen, klingt nicht zufällig nach Monteverdi, da Respighi hier mehr-fach aus dessen le;ter Oper L’incoronazione di Poppea zi-tiert. Zudem lehnt sich der Abschni: an das Hirten-Solo aus der Favola in Musica L’Orfeo an, in dem der Solist eine ähnlich angelegte, absteigende Melodielinie vor-trägt, wobei der von Respighi anfangs geforderte »coro a bocca chiusa« (summender Chor) seinerseits auf ita-lienische Opernkomponisten wie Puccini verweist. Das anschließende Mezzosopran-Solo wird durch Einwürfe des Chors bereichert. Ein an gregorianische Gesänge bzw. Renaissance-Madrigale angelehnter Chor leitet zum le;ten Werkteil über, der von einem wirkungsvollen Einsa; des Klaviers eingeleitet wird und dann ganz im Zeichen des Go:eslobes steht.
9 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
Zählt die Lauda per la Natività del Signore zu O:orino Respighis Spätwerken, handelt es sich bei der Weih-nachtskantate Une cantate de Noël um die le;te voll-endete Komposition von Arthur Honegger. Entstanden ist die dunkle und doch zuversichtlich anmutende Mu-sik 1952/1953 für den Basler Kammerchor und seinen Gründer sowie Dirigenten Paul Sacher, der als einer der großen Musik-Mäzene des 20. Jahrhunderts in die Ge-schichte einging. Das Stück basiert auf einem Passions-spiel, das der seinerzeit überaus erfolgreiche Schwei-zer Dichter Cäsar von Arx mit Honegger gemeinsam gestalten wollte: ein mit zwei Tagen AuDührungsdauer groß angelegtes Spektakel für die volkstümlichen Pas-sionsauDührungen in Selzach, einem Dorf nahe der Bi-schofsstadt Solothurn. Da sich Arx allerdings nur einen Tag nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1949 das Leben nahm, blieb das Selzacher Passionsspiel Fragment. Die darin bereits festgeschriebenen kompositorischen Ide-en waren für den seinerzeit bereits schwerkranken Ho-negger allerdings eine willkommene Quelle für andere geistliche Werke, so dass etwa die HälIe des Passions-spiel-Materials in die Cantate de Noël Eingang fand, wenn auch stark umgearbeitet. (Ein weiteres »Neben-produkt« war eine Gruppe von drei Psalmvertonungen für Gesang und Klavier, die 1943 veröDentlicht wurde.) In Honeggers ergreifender Komposition für Bariton- Solo, gemischten Chor, Kinderchor, Orgel und Orches-ter finden sich neben einem »modernen«, stark drama-tisierten geistlichen Chorsa; mit holzschni:artigen, an Strawinsky gemahnenden Chorausbrüchen auch un-überhörbare Reverenzen an Johann Sebastian Bach — sowohl in der kunstvollen kontrapunktischen Linienfüh-rung als auch im Zitat des berühmten Chorals »Wa-chet auf, ruft uns die Stimme«. Der Text der Kantate, die am 18. Dezember 1953 in Basel unter der Leitung von Paul Sacher uraufgeführt wurde, stammt aus liturgi-schen und populären Quellen. Von besonderem Reiz ist die Kombination traditioneller französischer und deutscher Weihnachtslieder, was gemeinsam mit den lateinischen Textpassagen zu einem ein Neben- und
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Ineinander dreier unterschiedlicher Sprachen führt. Nach der von der Orgel dominierten langsamen Intro-duktion exponiert der Chor ein expressives Klagelied, das auf den Worten des 130. Psalms (De profundis clamavi) basiert. Aus einem dramatisch-dissonanten Ausbruch erwächst anschließend die Hymne Oh komm, oh komm Emmanuel!, bevor der von Orgel und Trompe-ten begleitete Solo-Bariton in den Worten des Lukas-evangeliums die Geburt Christi verkündet. Es folgen in der Art eines Quodlibet deutsche und französische Weihnachtslieder, in dem auch Teile des lateinischen Gloria anklingen. Am Ende steht die Vertonung des 117. Psalms »Laudate Dominum« auf der Basis seiner traditionellen Choralmelodie, wobei sich in der ver-haltenen Coda ein weiteres Potpourri von diversen Weihnachtsliedern anschließt, mit dem das Werk in ruhigem Tonfall ausklingt.
HARALD HODEIGE
11 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
Vom Himmel hochJOHANN SEBASTIAN BACH / IGOR STRAWINSKY
Vom Himmel hoch, da komm’ ich her,Ich bring’ euch gute neue Mär.Der guten Mär bring’ ich so viel,Davon ich sing’n und sagen will.
Martin Luther
13 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
Lauda per la Natività del Si gnoreOT TORINO RESPIGHI
Pastor, voie che vegghiateSovra la greggia en quista regione;I vostr’occhi levate,Ch’io son l’Agnol de l’eternal magione.Ambasciaria ve foneEd a voie vangelizzo gaudio fino,Ch’è nato el Gesuino figliuol de Dio, Per voie salvar mandato.
E de ciò ve dò en segnoCh’en vile stalla è nato el poverello,E non se fa desdegnoGiacere in mezzo al buove e l’asenello.La mamma en vil pancelloL’ha rinchinato sovra el mangiatoio.De fieno è ’l covertoio,Ed è discieso così humiliato.
Segnor, tu sei descesoDe cielo en terra sico l’Agnol parla,E haine el cuore accesoA retrovarte in così vile stalla;Lasciane ritrovallaChe te vediam vestito en carne humana.
Ecco quilla stallecta,Vedemce lo fantino povero stare.La Vergin benedecta non ha paceGlie nè fascia per fasciare.Joseppe non la po’itareCh’è desvenuto per la gran vecchiezza,A povertà s’avvezzaQuil ch’è Signor senza niun par trovato.
L'Angelo
Coro(Angeli)
Pastore
Pastoresante Praesepio
(Coro)
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Lauda per la Natività del Si gnoreOT TORINO RESPIGHI
Pastor, voie che vegghiateSovra la greggia en quista regione;I vostr’occhi levate,Ch’io son l’Agnol de l’eternal magione.Ambasciaria ve foneEd a voie vangelizzo gaudio fino,Ch’è nato el Gesuino figliuol de Dio, Per voie salvar mandato.
E de ciò ve dò en segnoCh’en vile stalla è nato el poverello,E non se fa desdegnoGiacere in mezzo al buove e l’asenello.La mamma en vil pancelloL’ha rinchinato sovra el mangiatoio.De fieno è ’l covertoio,Ed è discieso così humiliato.
Segnor, tu sei descesoDe cielo en terra sico l’Agnol parla,E haine el cuore accesoA retrovarte in così vile stalla;Lasciane ritrovallaChe te vediam vestito en carne humana.
Ecco quilla stallecta,Vedemce lo fantino povero stare.La Vergin benedecta non ha paceGlie nè fascia per fasciare.Joseppe non la po’itareCh’è desvenuto per la gran vecchiezza,A povertà s’avvezzaQuil ch’è Signor senza niun par trovato.
15 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
Hirten, die ihr eure Schafe grasen seht;hebt eure Augen zum Himmel,ich bin gesandt von Gott herab.Ich bringe euch Kunde,die freudige Nachricht,dass das Jesuskind geboren ist,das Kind Gottes, gesandt zu eurer Erlösung.
Als ein Zeichen dieses Heils seht,dass es in einem Stall geboren wurde.Dass es sich nicht darum schert,zwischen Ochs’ und Esel zu liegen.Seine Mutter, arm gekleidet,legte ihn in eine Krippe.Und so bedeckt und geschützt vom Strohkam er zu uns nieder.
Herr, du kamst herabgestiegen,wie der Engel sprach, vom Himmel hinab zur Erde, unser Herz jauchzt laut,dich zu finden in diesem Stall.So lasst uns aufbrechen, dich zu sehen, als Mensch mit irdischem Gewand.
Seht den kleinen Stall,und hier das kleine Jesuskind.Die selige Mutter Gottes hat weder Speis’noch Kleidung, in die sie es wickeln kann.Josef kann ihr nicht helfen,denn er ist alt und schwach.Er hat sich an sein Leben gewöhnt,er, der trotz dem Herren denkt, er habe nichts.
Lob auf die Geburt des Herrn
Engel
Chor der Engel
Hirte
Hirten vor dem Stall
O car dolce mio figlio,Da me se’ nato sì poverello!Joseppe el vecchiarelloQuil ch’è tuo bailo, qui s’è adormentato.Figliuol, gaudio perfecto,Ched i sentie a la tua nativitate!Strengendomet’al pecto,Non me curava de nulla povertade,Tanta sua vita de Tu sì me daie De quil gaudio eterno,O figliuol tenerello.
O fonte d’aolimento,Co’ tanta povertà te se’ inchinato.Figliuol, t’ho partorito!En tanta povertà te veggio nato!Toglie nostre manteglieTu se’ l’Edio enfinito,Che per l’humana gente s’è ’ncarnato.Non ho dua sie fasciato:Te vo io fasciare con quisto mio pancello,O figliuolo poverello,Co l’ha promesso il pate tuo biato.
O madre santa,Vestir di povereglieChè stanno en selva colla greggia tanta.El figliuol ammantaChe non alita el fieno sua carna pura.Gloria, lauda e onore a te. Sire del cielo onnepotente.Segnor, puoie ch’hai degnatoDe nascere oggi sì poveramente,Da lume a tu:a genteChe null’uomo sia de tal dono engrato.
Contenti n’andremoS’un poco noie lo podessemo toccare;E però te ne pregamoQuanto noie siam pastori de poco aDare.
Maria
Maria(con Coro)
Coro(Angeli
e Pastores)
Pastores ad Mariam
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17 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
O du mein liebes, süßes Kind, ich habe dich geboren, in Armut!Josef, dein alter Vater, der dich beschützt,der schläft.Mein Sohn, du vollkommene Freude,die ich gespürt habe bei deiner Geburt.Als ich dich umarmte,war die Armut ganz vergessen,Du gabst mir Liebe, Geborgenheit,mit deiner ewigen Freude.O geliebter, kleiner Sohn!
O Quell der Großzügigkeit,in solche Armut wurdest du geboren.Mein Sohn, ich habe dich geboren!In solche Armut habe ich dich geboren!Nimm unsere Kleidung.Du bist der unendliche Gott,der für uns Menschen Fleisch geworden ist:Ich hülle dich in meine Kleider, weil du selbst keine hast.O mein kleines Kind,du Erlösersohn deines gesegneten Vaters.
Heilige Mutter,erschrick nicht vor solchen armen Kleidern,die wir Hirten selbst gewoben haben.Wickel deinen Sohn hinein,sodass sein Fleisch bleibt frei vom Heu. Ehre, Preis und Ruhm sei dir gesungen,allmächtiger Vater des Himmels.Herr, du bist herabgekommen,heute hier geboren,lass dein Licht über uns Menschen strahlen,auf dass niemand undankbar darüber ist.
Voller Freuden werden wir gehen,wenn wir ihn nur einmal berühren dürfen.Darum bitten wir dich;wir, die einfache Hirten sind.
Maria
Maria(mit Chor)
Chor(Engel und Hirten)
Hirten zu Maria
Voglio ve consolarePerché tornate lieti a vostra gregge.Quel ch’è fa:o è leggeAcciò che ’l servo sia recomparato.
Laude, gloria e onore a te.O sire del cielo onnepotente.Gloria in excelsis Deo!E ’n terra pace a chi ha el buon volere.Al mondo tanto reo tu se’ donato Non per tuo dovere,Ma sol per tuo piacere.Noi te laudiam, Signore,Glorificando la tua maestade.
Tenuta so a Dio patreRendere onore e gloria in sempiternoPensando ch’io son matreDel suo figliuolo, el quale è Dio eterno.E tanto è ’l gaudio supernoBasciando ed abbracciando si caro figlioBello sovr’onne giglio,Ch’a me el cuore è si destemperato.Io sento un gaudio nuovo,E tu:a renovata, io so en fervore.
Or ecco ch’è nato el Salvatore!
Amen.
Text vermutlich von Jacopone da Todi
Maria
Coro(Tutti)
Maria
Angelo
Coro
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19 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
So macht, und geht zurück zu euren Herden.Und verkündet allen Menschen,dass der Heiland geboren ist.
Ehre, Preis und Ruhm sei dir gesungen,allmächtiger Vater des Himmels. Ehre sei Gott, dem Höchsten!Und Frieden auf Erden für die, die guten Willens sind.In eine Sündenwelt bist du gegangen,nicht aus Pflicht, sondern aus Freude.Wir loben dich, o Herr,und rühmen deine Majestät!
Gott, den Vater,rühme ich auf ewig,ich bin die Mutter seines Sohnes,er, der unser ewiger Vater ist. Und so ist die große Freude,solch ein Kind zu halten und zu lieben,schöner, als es eine Lilie jemals sein kann.So schön, dass ich mein Herz nicht halten kann.Ich fühle eine neue Freude, erwarte mit dem höchster EiferDie Erlösung durch den Herrn!
Ja, der Herr ist da!
Amen.
(Übersetzung: Kai H. Müller)
Maria
Chor
Maria
Engel
Chor
Une cantate de NoëlARTHUR HONEGGER
I . PREMIÈRE PARTIE DE PROFUNDIS CLAMAVI
De profundis clamavi ad te Domine;Domine exaudi vocem meam!
Ô viens, ô viens Emmanuel !En Toi vit l’espoir d’Israël.Nos lourdes fautes nous pleurons,Entends nos voix qui t’implorons.
Joie et Paix sur Toi Israël !Voici venir Emmanuel.
Ô viens, parais lumière du jourQui dois nous apporter ton secours.Nous errons tous sans but ni fin,Ô désigne nous le clair chemin.
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Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. HERR, höre auf meine Stimme!
O komm, o komm Emmanuel! Nach dir sehnt sich dein Israel. In Sündenjammer weinen wirund fleh’n und flehen hinauf zu dir.
Freu dich, freu dich, o Israel!Bald kommt, bald kommt Emmanuel.
O komm du wahres Licht der Welt, das unsre Finsternis erhelltWir irren hier in Trug und Wahn,o führ uns auf des Lichtes Bahn!
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I I . DEUXIÈME PARTIE JOIE ET PAIX SUR TOI ISRAËL !
Joie et Paix sur Toi Israël !Il est venu Emmanuel.
Ne craignez point car je vous transmetsune bonne nouvelle qui apportera une grande joie.Le Messie est venu sur la terre,dans une étable à Bethléem.Vous trouverez couchédans une crèche l’enfant Jésus.
Es ist ein Reis entsprungenAus einer Wurzel zart,Wie uns die Alten sungen,Aus Jesse kam die Art.Und hat ein Blümlein bracht,Mi:en im kalten Winter,Wohl zu der halben Nacht.
Gloria in excelsis Deo.
Il est né le divin enfant,Jouez hautbois, résonnez muse:es ; Il est né le divin enfantChantons tous son avènement.
Une étable est son logement,Un peu de paille est sa couche:e.Partez, ô Rois de l’Orient,Venez adorer cet enfant.
Ô bergers, venez promptement,Près de lui votre place est prête.Ô bergers, venez promptement,Il aime votre empressement.
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Das Reis das ich da meine,Davon Jesaias sagt,Maria ist’s, die Reine,Die uns das Blümlein bracht.Aus Go:es ew’gem RatHat sie ein Kind geboren,Und blieb doch reine Magd.
Freu dich, freu dich, o Israel, gekommen ist Emmanuel!
Fürchtet euch nicht, denn ich verkündige euch große Freude,die der ganzen Welt widerfahren ist.Euch ist Christus der Heiland geboren; in einem Stalle in Bethlehem,da werdet ihr finden in einer Krippe das Jesuskind.
Ehre sei Gott in der Höhe.
Es ist geboren, das göttliche Kind,Spielt auf den Oboen, lasst die Musettes erschallen!Es ist geboren, das göttliche Kind:Lasst uns seine Ankunft besingen!
Seine Herberge ist ein kleiner Stall,er schläft im weichen Stroh.O kommt, ihr Könige des Ostens,kommt und preist das Kind.
O Hirten, kommt schnell,kommt schnell an seine Seite.O Hirten, kommt schnell,er wird euren Eifer mögen.
23 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
Vom Himmel hoch, ihr Engelein kommt!Eia, eia, susanni.Kommt singt und klingt, kommt pfeiI und trombt. Alleluia, alleluia.Singt Fried den Menschen weit und breit,Go: Preis und Ehr’ in Ewigkeit.
O du fröhliche,O du selige,Welt ging verloren,Christ ist geboren.Freue, freue dich,O Christenheit!
Stille Nacht, heilige Nacht,Alles schläI, einsam wachtNur das traute, hochheilige Paar.Holder Knabe im lockigen Haar,Schlaf in himmlischer Ruh’.Schlaf in himmlischer Ruh’.
Gloria in excelsis Deo.Et in terra pax hominibus bonæ voluntatis.
Laudate Dominum omnes gentes:laudate eum omnes populi.Quoniam confirmata est super nos misericordia eius:et veritas Domini manet in æternum.Gloria Patri et Filio, et Spiritui Sancto.Sicut erat in principio, et nunc, et semper.Et in sæcula sæculorum. Amen.
Text: Div. Weihnachtslieder, Psalm 117, Psalm 130, 1; Lukas 2, 10 – 12
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O du fröhliche,O du selige,Christ ist erschienen,Uns zu versühnen.Freue, freue dich,O Christenheit!
Stille Nacht, heilige Nacht,Hirten erst kundgemachtDurch der Engel HalleluiaTönt es laut von fern und nah:Christ der Re:er ist da!Christ der Re:er ist da!
O du fröhliche,O du selige,Christ ist erschienen,Uns zu versühnen.Freue, freue dich,O Christenheit!
Stille Nacht, heilige Nacht,Hirten erst kundgemachtDurch der Engel HalleluiaTönt es laut von fern und nah:Christ der Re:er ist da!Christ der Re:er ist da!
Ehre sei Gott in der Höheund Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.
Lobet den HERRN, alle Heiden!Preiset ihn, alle Völker!Denn seine Gnade und Wahrheitwaltet über uns in Ewigkeit.Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
25 . SAKRAL MODERN I I . W W W.BACHAKADEMIE.DE
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JEANNET TE KÖHN
JEANET TE KÖHN zählt zu den vielseitigsten Sopranistin-nen Schwedens. Sie ist Preisträgerin zahlreicher We:-bewerbe und wirkte in über 25 CD-Aufnahmen mit. AuIri:e im Fernsehen und Rundfunk dokumentieren ihr SchaDen, darunter Beiträge zur Nobelpreisverleihung, zur Beerdigung von Astrid Lindgren, zur EröDnung des Parlaments, zur Anna-Lind-Trauerfeier, zur Gedenk-veranstaltung an die Tsunami-Opfer sowie zur Feier zu König Carl Gustavs 60. Geburtstag in den Rikssa-len. Bei der königlichen Hochzeit 2010 sang Jeanne:e Köhn den Sopranpart in der von Karin Rehnqvist für das Brautpaar geschriebenen Hymne. Konzerte führten sie unter anderem zum Leipziger Bachfest, zum Kurt-Weill-Festival nach Dessau, zum Orchester des Bayeri-schen Rundfunks, ins Lincoln Center New York und ans Dro:ningholm Court Ceatre.
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ROXANA CONSTANTINESCU wurde in Bukarest gebo-ren und studierte Schlagwerk, Klavier und Gesang unter anderem in Wien und München. Sie ist Preisträ-gerin zahlreicher We:bewerbe, darunter der Musik-we:bewerb der ARD, und wurde im Anschluss an ihr Master-Studium in München an die Wiener Staatsoper engagiert, wo sie von 2007 bis 2010 Ensemblemitglied war. Zu ihren wichtigsten Debüts in jener Zeit zählt die Partie des Cherubino unter der musikalischen Leitung von Seiji Ozawa. Weitere Engagements führten sie an die Opernhäuser in Toulouse, Berlin und Los Angeles, Konzerte zudem in die Carnegie Hall, die Chicago Symphony Hall, den Wiener Musikverein, die Wigmo-re Hall und weitere Konzerthäuser. Sie arbeitete mit den Dirigenten Pierre Boulez, Franz Welser-Möst, Sir Neville Marriner, Kirill Petrenko und Sebastian Weigle sowie mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks, dem Toronto Symphony Orchestra und den Stu:garter Philharmonikern. Eine enge Zusammenarbeit verbindet die Künstlerin mit Helmuth Rilling und den Ensembles der Internationalen Bachakademie Stu:gart.
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MAXIMIL IAN SCHMIT T war Chorist bei den Regensbur-ger Domspa;en, studierte Gesang in Berlin und war Mitglied im Jungen Ensemble der Bayerischen Staats-oper. Noch während seiner Münchner Zeit debütierte er am Salzburger Landestheater als Tamino in der Zau-berflöte, bevor er als Ensemblemitglied ans Mannheimer Nationaltheater wechselte. Hier sang er unter anderem die lyrischen Mozart-Partien, den David aus Richard Wagners Meistersingern sowie den Lenski aus Peter Tschaikowskys Eugen Onegin. Weitere Engagements als Opernsänger führten ihn nach Toulouse, Bregenz, Genf und Amsterdam, als Konzertsänger war er unter ande-rem in München, London, Heidelberg, Köln und Paris zu hören. Zu seinen musikalischen Partnern zählen die Dirigenten Sir Roger Norrington, Markus Stenz, Franz Welser-Möst, Andrew Manze, Daniel Harding, der Ba-riton Christian Gerhaher sowie der Pianist Gerold Hu-ber, mit dem er regelmäßig in Liederabenden im In- und Ausland zu hören ist. Eine Reihe an Einspielungen mit oratorischen und Liedwerken dokumentiert sein künst-lerisches SchaDen.
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MAXIMIL IAN SCHMIT T
JEAN-SÉBASTIEN BOU
JEAN-SEBASTIEN BOU studierte Gesang in Paris und war unter anderem an den Opernhäusern in Düsseldorf, Barcelona, Moskau, Lille, Lyon und Zürich zu Gast. Sein Repertoire umfasst die klassischen Mozart-Partien ebenso wie Opernrollen Giacomo Puccinis, Claude Debussys und Benjamin Bri:ens. Einen Schwerpunkt bildet das französische Fach; so sang er unter anderem den Oreste in Christoph Willibald Glucks Iphigénie en Tauride, den Werther in Gounods gleichnamiger Oper, die Rolle des Henry de Valois in Emmanuel Chabriers Le Roi malgré lui sowie die Titelfigur aus Ambroise Co-mas’ Hamlet. Intensive Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Dirigenten William Christie, mit dem er in der Brooklyn Academy of Music in New York zu hören war, Myung-Whun Chung, Sylvain Cambreling, Louis Lang-rée und Charles Dutoît sowie mit den Regisseuren Ro-bert Carsen, Olivier Py und Bob Wilson.
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Der SÜDWESTPFÄLZER KINDERCHOR MÜNCHWEILER
wurde 1967 von Bernhard Haßler in Münchweiler an der Rodalb gegründet und ist heute dem Männerge-sangverein Münchweiler angegliedert. Konzertreisen führten die Choristen im Alter zwischen sechs und acht-zehn Jahren zu Konzerten und Festivals im gesamten europäischen Raum wie Polen, Holland, Tschechien, Italien und darüber hinaus nach Argentinien. AuIri:e bei OpernauDührungen des Pfalztheaters Kaiserslau-tern sowie im Fernsehen und Rundfunk runden das Pro-fil des Chores ab.
Die GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet und ist nach einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb benannt. Die Gächin-ger Kantorei ist ein professioneller Chor mit einer festen Stammbese;ung, die projektweise zusammentri:, und gehört seit vielen Jahrzehnten zu den herausragenden Konzertchören der Welt. Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stu:gart gehören seit 1981 organisato-risch zur Internationalen Bachakademie Stu:gart. Zen-trale Konzertaktivitäten von Chor und Orchester finden sich in den Akademiekonzerten der Bachakademie in Stu:gart und im Musikfest Stu:gart sowie bei umfang-reichen Gastspieltätigkeiten im In- und Ausland. Dabei treten die Ensembles sowohl gemeinsam als auch indivi-duell auf. Die Gächinger Kantorei arbeitet weltweit mit hervorragenden Orchestern zusammen, zum Beispiel mit den Wiener Philharmonikern, dem New York Phil-harmonic Orchestra und dem Israel Philharmonic Or-chestra. Im März 2009 feierten die Gächinger im Rah-men ihrer zehnten Israel-Tournee das 100. gemeinsame Konzert mit den Musikern aus Tel Aviv. Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht mit dem Radio-Sinfonie-orchester Stu:gart des SWR. Die Gächinger Kantorei Stu:gart trat auf bei den Festspielen in Salzburg, Lu-zern und Prag sowie in New York, Paris, London, Wien,
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Straßburg, Seoul und anderen Städten. Regelmäßig ist der Chor in den Musikzentren und bei großen Festivals in Deutschland zu Gast (zum Beispiel Beethovenfest Bonn, Rheingau Musikfestival, Schleswig-Holstein Mu-sik Festival, MDR-Musiksommer). 2011 fand eine große China-Tournee sta:, 2012 eine Reise nach Lateinameri-ka. Von der großen künstlerischen Vielfalt des Ensemb-les zeugen zahlreiche Tonträger — überwiegend unter dem Label hänsslerCLASSIC. Neben der Einspielung des gesamten Vokalwerks Johann Sebastian Bachs, veröDentlicht in der EDIT ION BACHAKADEMIE, liegen die Schwerpunkte auf vokalsinfonischen Raritä-ten des 18., 19., 20. und 21. Jahrhunderts, darunter etli-che UrauDührungen, zum Beispiel Litany von Arvo Pärt (1994), Requiem der Versöhnung (1995) oder Deus Passus von Wolfgang Rihm (2000). Einen besonderen Akzent se;te 2004 die Ersteinspielung von Felix Mendelssohn Bartholdys Oper Der Onkel aus Boston. Der Chor arbei-tete mit Gastdirigenten wie Masaaki Suzuki, Krzysztof Penderecki, Sir Roger Norrington, Ton Koopman, Mar-tin Haselböck, Alexander Liebreich, Morten Schuldt-Jensen, Stefan Parkman, Dennis Russell Davies, Olari Elts und Hansjörg Albrecht. 2013 hat Hans-Christoph Rademann die Leitung der Bachakademie Stu:gart und ihrer Ensembles übernommen.
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SOPRAN
Miriam Burkhardt . Isabel Delemarre . Beate Hei;mann . Anne Hellmann . Julia Jurgasch . Lara Langguth . Stephanie Lönne . Barbara Mehr . Christiane Opfermann . Sina Oskedra . Marnie Reckenberg . Christina Reges-Manz . Uta Scheirle . Anja Scherg . Birgit Schneider . Michaela Wehrle
ALT
Katrin Frühauf . Ruth Brückner-Quast . Carolina große Darrelmann . Magdalena Fischer . Anne Hartmann . Tanja Haßler . Anna Krawczuk . Wiebke Kre;schmar . Andrea Lehöcz . Brynne McLeod . Sandra Marks . Judith Mayer . Rebecca Nee; . Franziska Neumann . Patricia Wagner . Susanne Wehse
GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART FOTO HOLGER SCHNEIDER
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TENOR
Hwan-Cheol Ahn . SteDen Barkawi; . Sebastian Franz . Martin Frobeen . Manfred Gnädig . Christoph Haßler . Andrejus Kalinovas . Jens Krekeler . Vladimir Maric . Martin Möller . Jean-Pierre Ouellet . SteDen SchaD . Michael Schröck . Vladimir Tarasov
BASS
David Greiner . Martin Hermann . Joachim Herrmann . Menno Koller . Ben Königes . Stefan Müller-Ruppert . Hanns Pommerien . Nicholas Probst . Alexander Reisewi; . Florian Schmi:-Bohn . Holger Schneider . Philipp Unger . Stefan Weiler . Claus Wild
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RADIO-SINFONIEORCHESTER STUT TGART DES SWR
Seit seiner Gründung im Jahr 1945 hat das RADIO-
SINFONIEORCHESTER STUT TGART DES SWR eine rasante Entwicklung genommen. Heute gehört es zu den be-deutendsten musikalischen BotschaIern des Landes. Pro Saison spielt das Orchester rund 90 Konzerte in Stu:gart und im Sendegebiet des SWR. Es gastiert zu-dem weltweit in den großen Musikzentren und bei Fes-tivals, darunter den BBC Proms, den Salzburger und Schwe;inger Festspielen sowie beim Rheingau Musik Festival. Ein herausragendes Ereignis war das Konzert anlässlich des 80. Geburtstages von Papst Benedikt XVI . unter der Leitung von Gustavo Dudamel. Weite-re Tourneen führten das RSO Stu:gart nach Spanien sowie, anlässlich des 75. Geburtstages von Chefdiri-gent Sir Roger Norrington, nach Luxemburg, London, Wien, Cessaloniki, Athen und Berlin. Große Solisten
waren und sind dem RSO Stu:gart verbunden, dar-unter Maria Callas, Mstislaw Rostropowitsch, Maurizio Pollini, Arturo Benede:o Michelangeli, Yehudi Menu-hin, Alfred Brendel, Henryk Szeryng, Christian Te;laD, Hélène Grimaud, Anne-Sophie Mu:er und Rolando Villazon. Von 1998 bis 2011 war Sir Roger Norrington Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stu:gart des SWR. Mit Beginn der Saison 2011/12 trat Stéphane Denève die Nachfolge als Chefdirigent an.
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I . V IOLINE
Ullrich Edelmann . Michael Hsu Wartha . Karsten Peters . Lukas Friederich . Stefan Bornscheuer . Gesa Jenne-Dönneweg . Stefan Knote . Mathias Hochweber . Helke Bier . Andreas Ri;inger . Andreea Chiriac . Damien Fiedler . Roland Faber . José Monton
2.VIOLINE
David Maurer . Silke Meyer-Eggen . Joo-Wha Yoo . Peter Lauer . Sylvia Schnieders . Alina Abel . Monika Renner-Auers . Insa Andrea Woelderink . Karin Adler . Maria Kranzfelder . Soo Eun Lee . Judith PfeiDer**
VIOLA
Gunter TeuDel . Ingrid Philippi . Gro Johannessen . Dora Scheili . Nicole Nagel . Teresa Jansen . Jakob Lustig . Janis Lielbardis . Andreea Alcalde Polo . Barbara Weiske
VIOLONCELLO
Andreas Grünkorn . Marin Smesnoi . Johanna Busch . Fionn Bockemühl . Wolfgang Düthorn . Ulrike Hofmann* . Blanca Coines Escriche . Anna Mazurek . Joachim Hess . Charles-Antoine Duflot*
KONTRABASS
Konstanze Brenner . Felix von Tippelskirch . Frederik Stock . Astrid Stu;ke . Arvid Christoph Dorn . Ryutaro Hei
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FLÖTE
Tatjana Ruhland . Peter Rijkx
OBOE
Anne Angerer . Anne:e Schü; . Nehil Durak*
KLARINET TE
Dirk Altmann . Karl-Ceo Adler . Kurt Berger . Rudolf König
FAGOT T
Hanno Dönneweg . Eduardo Calzada . Georg ter Voert
HORN
Wolfgang Wipfler . Comas Flender . Raymond Warnier . Josef Weissteiner
TROMPETE
Comas Hammes . Karl-Heinz Halder . Christof Skupin
POSAUNE
Andreas KraI . Frank Szathmáry-Filipitsch . Florian Me;ger
SCHLAGZEUG
Robert Ke:e
HARFE
Renie Yamahata
*Volontär**Akademist
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Wenn es die Internationale Bachakademie Stu:gart nicht schon gäbe, hä:e man sie genau so erfinden müssen …
… denn sie ist einzigartig in ihrer Vielfalt, in ihrem Zu-sammenwirken von Musik- und Wortveranstaltungen.
Damit die Bachakademie auch künIig kreativ, in-haltsreich und hochkarätig arbeiten kann, braucht sie Unterstü;ung vieler Menschen, die sich dazu aufge-rufen fühlen, das Mo:o »Bewährtes erhalten, Neues gestalten« zu unterstü;en.
MITGLIEDER . haben Vorkaufsrecht bei der Karten-und Abonnement bestellung . erhalten das Studium generale der Bachwoche sowie den Musikfestpass des Musikfestu:gart zu ermäßigtem Preis . haben kostenlosen Zutri: zu den »Musikalischen Salons« . genießen jährlich ein exklusives Sonderkonzert . nehmen an Kulturreisen zu auswärtigen Konzerten der Bachakademie teil . erhalten die ZeitschriI »Forum Bachakademie« direkt nach Hause.
FÖRDERKREIS
INTERNATIONALE BACHAKADEMIE STUT TGART
Kontakt: Rosemarie TrautmannJohann-Sebastian-Bach-Pla; . 70178 Stu:gartTelefon: 0711 61 921 [email protected]
Für die Musik – vom Freund zum Förderer
STÉPHANE DENÈVE ist seit 2011 Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stu:gart des SWR und begann seine Karriere als Assistent von Sir Georg Solti beim Orchestre de Paris. In der Folgezeit assistierte er Geor-ges Prêtre und Seiji Ozawa. Von 2005 bis 2012 war er Musikdirektor des Royal Sco:ish National Orchestra in Glasgow, Gastdirigate führten ihn unter anderem zum Orchestre de Paris, zum Philharmonia Orchestra, zum Tonhalle-Orchester Zürich, zu den Göteborger Sinfonikern und zu den Orchestern in St. Petersburg, Los Angeles, San Francisco, Boston, Cleveland und Pi:sburgh. Enge Beziehungen pflegt Stéphane Denève zu Lang Lang, Frank Peter Zimmermann, Lars Vogt, Jean-Yves Cibaudet, Natalie Dessay, Leif Ove Andsnes, Vadim Repin und Gil Shaham. Im Bereich der Oper hat Denève Produktionen an der Mailänder Scala, am Royal Opera House Covent Garden, beim Glyndebourne Festival, an der Niederländischen Oper, im Céâtre de La Monnaie, an der Opéra National de Paris, im Teatro Comunale Bologna sowie an der Cincinnati Opera geleitet. Seine erste CD mit dem RSO Stu:gart mit Werken von Francis Poulenc erhielt im Frühjahr 2013 den »Diapason d’Or«.
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STÉPHANE DENÈVEFO
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HERZLICHEN DANK!
Die Arbeit der Internationalen Bachakademie Stu:gart ist nur durch die Identifikation und großzügige Unter- stü;ung zahlreicher Sponsoren und Partner möglich. Wir danken Ihnen allen sehr herzlich und freuen uns auf gemeinsame musika lische Erlebnisse!
ZUWENDUNGSGEBER
SPONSOREN & PARTNER
MEDIENPARTNER
ORGANISATIONSPARTNER & VERANSTALTUNGSPARTNER
K L E T T G R U P P E
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DIETER VON HOLTZBRINCK STIFTUNG GMBH
IN STUT TGART ÜBER UKW 87,9 MHZ
DIGITAL UND ÜBER L IVESTREAM W W W.DRADIO.DE ZU EMPFANGEN
HotelRoyal
STIFTSMUSIK
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MUSIKALISCHERSALONIVDONNERSTAG6. FEBRUAR2014 . 19:00
SAALDERBACHAKADEMIE
Ein literarischer Salon mit Rudolf Guckelsbergerüber Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion
AKADEMIEKONZERT IVSAMSTAG8. & SONNTAG9. FEBRUAR2014 . 19:00
LIEDERHALLESTUT TGART . BEETHOVEN-SAAL
18:15 Einführung mit Dr. Michael Gassmann
JOHANNSEBASTIANBACH
. Ma:häus-Passion BW V 244
JOANNELUNNSOPRAN
INGEBORGDANZALT
BERNHARDBERCHTOLDTENOR
TOBIASBERNDTBASS
CHRISTIAN IMMLERBASS
GÄCHINGERKANTOREI & BACH-COLLEGIUMSTUT TGART
MASAAKI SUZUKI LE ITUNG
VO
RSC
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INTERNATIONALEBACHAKADEMIESTUT TGART
VORSITZENDER DES VORSTANDES . Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger . AKADEMIELEITER . Prof. Hans-Christoph Rademann . INTENDANT . Gernot Rehrl .
REDAKTION . Dr. Michael Gassmann . Dr. Kai Hinrich Müller . TEXT . Dr. Harald Hodeige . GESTALTUNG&
SATZ . vjp . DRUCK . OKzin Scheufele . Änderungen vorbehalten . W W W.BACHAKADEMIE.DE
W W W.BACHAKADEMIE.DE . 0711 61 921 61