altern in mediatisierten welten - eine explorative qualitative studie (schorb)
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Qualitative Rezipientenforschung und Medienwirkungsforschung
Altern in mediatisierten Welten - Eine explorative qualitative Studie
1. Problemhorizont: die gesellschaftliche Konstitution von Alter(n)swirklichkeiten Altern in der Öffentlichkeit
o Demografischer Wandelo Altern in öffentlichen, medialen Diskussioneno Altern wird als defizitär wahrgenommen
Altern als Gegenstand der Forschungo Interdisziplinäre Forschungsperspektiveno Theoretische Ansätze im Forschungsfeld
Stereotype Vorstellungen vom medienhandeln älterer Menschen
2. Erkenntnisinteresse/Ziele dieser qualitativen Studie Perspektiven für eine subjekt- und gegenstandadäquate Forschungspraxis Potenziale und Ansatzpunkte für eine reflektierte und sinnhafte medienpädagogische Praxis Verhältnis von älteren Menschen und Medien untersuchen und zueinander differenzieren
3. Forschungsfrage Wie eignen sich ältere Menschen Medien an?
4. Theoretischer Bezugsrahmen Dominanz quantitativer Untersuchungsdesigns Mangelnde Komplexität der Ergebnisse Kaum übergreifende Betrachtung der Aneignung des Medienensembles Themenschwerpunkt: ältere Menschen und Internet
5. Untersuchungsdesign Zusammensetzung der Untersuchungsgruppe geschah nach Alter (ab 60 Jahren), Geschlecht,
Bildung, Aktivitätsniveauo 22 Interviews (darunter 3 Ehepaare)o Befragte zwischen 61-82 Jahreno „Rekrutierung“ der TeilnehmerInnen teilweise schwierig
Untersuchungsleitende Prinzipieno Gegenstandadäquatheit als Grundlage des Zugangs zur Medienaneignungo Der Subjektstatus der zu Untersuchenden als Prämisse des Forschungsprozesseso Adressatenorientierung als Basis für den Erhebungsprozesso Umfassende Kontexterhebung als Rahmen des Verstehens der Medienaneignungo Sinnbewahrung und Sinnverstehen als Leitlinien für die Interpretationen
6. Datenerhebung Instrumente
o Medientagebuch für Befragte vor dem Interviewo Gesprächsprotokollo Leitfaden (Gesprächsdramaturgie)
Präferenzen/Interessen Bewertungen Bedeutung/Funktionen
Soziale Konstellationen Genese/Geschichte Aktive Medienerfahrung
o Tagesplan mit Piktogrammeno Aufnahme der Interviewso Zur Vorbereitung der Interviewer (historische Entstehung der Medien)
7. Datenaufbereitung Untersuchungsleitende Fragestellungen/Leitfäden und Materialanalyse1. Kategoriensystem/Deskriptionsmaske/Transkription der Interviews2. Systematisierung
o Strukturierung der Dateno Überführung in das Kategoriensystem (Vergleichbarkeit)o Grundlage: sämtliche Materialien (Transkriptionen, Protokoll, Tagebucheintrag)
3. Deskriptiono Verdichtung und Reduktion des Datenmaterialso Überführung der Daten von der dialogischen Gesprächsform in Schrifttexto Paragraphisierung der Aussagen (Beibehaltung prägnanter Zitate)
8. Datenauswertung Interpretation
o Interpretation des Einzelfalls Begründungs- und Erklärungszusammenhänge (auch an Beispielen darstellen)
o Fallübergreifende Interpretation Vergleichende Interpretationen (ggf. Bildung von Typen)
Qualitative Inhaltsanalyseo Ist eine systematische und intersubjektiv überprüfbare Textanalysemethodeo Steht in der Tradition der Hermeneutik (diese versucht menschliches Verhalten zu
verstehen, nicht zu erklären)o Dabei rekurriert sie auf die Erkenntnisse unterschiedlicher Disziplinen wie z.B. der
Psychologie, Soziologie, Linguistik und KMW
Prinzipien qualitativer Inhaltsanalyseo Regelgeleitetheit
Material wird in Analyseeinheiten zerlegt und schrittweise bearbeiteto Kategorien im Zentrum
Analyseaspekte werden in Kategorien gefasst Diese werden exakt begründet und überarbeitet (Rückkopplungsschleife)
o Gütekriterien Verfahren soll prinzipiell nachvollziehbar sein Seine Ergebnisse sollen mit anderen Studien vergleichbar sein
Diskursive Validierung – Sicherung der Intersubjektivitäto Erfolgt in der gesamten Forschungsgruppeo Anwesenheit von mindestens folgenden Personen
Die das Interview geführt hat Die das Interview ausgewertet hat Die den Befragten nicht kennt
o Einbezogen werden alle vorgenommenen Interpretationen
Kontextuelles Verstehen der Medienaneignungo Konstitutiv für den Forschungsprozess: lebenspraktischer Kontext der
Forschungssubjekte und insbesondere ihre eigene Interpretation dieses Kontexteso Sinnbewahren und Verstehen