amerikanische verhältnisse ante portas? mag. belinda jahn nÖ patienten- und pflegeanwaltschaft
TRANSCRIPT
„„Amerikanische Verhältnisse“ Amerikanische Verhältnisse“ ante portas?ante portas?
Mag. Belinda Jahn
NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft
ProgrammProgramm
„Amerikanische Verhältnisse“ – was heißt das?
Neue und alte Befürchtungen – der Diskurs zur Medizinhaftung
„Österreichische Verhältnisse“– Motive für Beschwerden– Überprüfung durch PPA– Statistik
Erfolge und Entwicklungsfelder
„„AmerikanischeAmerikanische VerhältnisseVerhältnisse““Stetig wachsende KlagsflutImmense Summen an SchadenersatzAbsicherungsmedizinVon Misstrauen geprägtes Arzt-
Patienten-VerhältnisVersicherungen ziehen sich aus
risikogeneigteren Zweigen der Medizin zurück – unleistbare Prämien
Hohes Medieninteresse
Zeitungsmeldungen 1995-1999Zeitungsmeldungen 1995-1999
02.07.1998
26.07.1995
31.10.1995
30.10.1995
Zeitungsmeldungen 1995-1999Zeitungsmeldungen 1995-1999
Okt. 1999
17.02.1997
Sept. 1999
Warum die Aufregung?Warum die Aufregung?
Spektakuläre Einzelfälle erregten AufsehenBeweislastproblematik in Gerichtsprozessen:
Schwierigkeit für klagende PatientInnen, alle Anspruchsvoraussetzungen mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ darzulegen
Beweiserleichterungen: prima facie-Beweis
Aufklärungsmangel als Auffangtatbestand
Angst vor „amerikanischen Verhältnissen“
Wege der KonfliktbehandlungWege der Konfliktbehandlung
außer-gerichtlich
Strafgericht
Zivilgericht
gerichtlich
Patienten-Vertretungen
Schlichtungs-stellen
Entschädigungs-Fonds
Ombudsstellen(KH)
Historische EntwicklungHistorische Entwicklung
1986
1997
1993
Patientenvertretungen §11e KAG
Schlichtungsstellen bei den Ärztekammern
Wiener Härtefallfonds
2000
Patienten-Entschädigungsfonds § 27a Abs 5 und 6 KAG
2001
Hemmung der Verjährung § 58a ÄrzteG (2005: § 41 ZÄG)
Um
setzu
ng
durch
die
Lä
nd
er
Motive für BeschwerdenMotive für Beschwerden
„Ich wurde mit meinen Beschwerden nicht ernst genommen.“
„Nach dem Zwischenfall wollte keiner mehr mit mir zu tun haben, den Arzt habe ich nur mehr von weitem gesehen.“
„Das soll anderen Patienten nicht passieren.“
Motive für BeschwerdenMotive für Beschwerden
Nachbehandler: „Wo waren Sie denn? Aha schon wieder ein Patient aus XY...“
„Mein Zustand hat sich verschlechtert, ist da alles mit rechten Dingen zugegangen?“
„Ich möchte für das Leid, das ich erfahren habe, einen finanziellen Ausgleich.“
Motive für BeschwerdenMotive für Beschwerden
Auslöser Ziel
Kommunikationsdefizitmenschlich
Zusätzliche Beschwerdensind aufgetreten
Beschwerden nicht gebessert
Kommunikationsdefizitinformativ
Prävention Verbesserung
Entschuldigung
Information Aufklärung
Entschädigung
„„Erste Hilfe“ bei ZwischenfällenErste Hilfe“ bei Zwischenfällen
Hinwenden statt Abwenden
Transparenz und Offenheit§ 58a Abs 2 ÄrzteG:
Für den Fall des Bestehens einer Haftpflichtversicherung begründet die Mitwirkung des ersatzpflichtigen Versicherungsnehmers an der objektiven Sachverhaltsfeststellung keine Obliegenheitsverletzung, die zur Leistungsfreiheit des Versicherers führt.
Information über Möglichkeiten des außer-gerichtlichen Beschwerde-Managements
Überprüfung durch NÖ PPA Überprüfung durch NÖ PPA (1)(1)
Einholung Unterlagen und Stellungnahme
Prüfung: Medizinisch
juristisch
Behandlungs-, Aufklärungs-
Fehler
Systemfehler
Menschlich/kommunikatives
Problem
Einbringung
1
Entschädigung Feedback
Überprüfung durch NÖ PPA Überprüfung durch NÖ PPA (2)(2)
Einholung Unterlagen und Stellungnahme
Prüfung: Medizinisch
juristisch
Aufgeklärte Komplikationschwerer Schaden
Verlauf derErkrankung
Einbringung
2
Entschädigungsfonds Keine Entschädigung
Beschwerde-Statistik Beschwerde-Statistik (PPA 2006)(PPA 2006)
Insgesamt 647 Beschwerden
505
142
kein Verdacht
Verdacht auf Fehler
Beschwerde-Statistik Beschwerde-Statistik (PPA 2006)(PPA 2006)
142 Verdachtsfälle
82
60direkt mit Versicherung
zur Schiedsstelle
Beschwerde-Statistik Beschwerde-Statistik (PPA 2006)(PPA 2006)
Beschwerde --> Entschädigung im Haftungsweg
18%
82%
Entschädigung imHaftungsweg
keine/andereEntschädigung
„„Notfälle in der Luft“Notfälle in der Luft“
§ 48 Ärztegesetz:Pflicht zur Leistung
von erster Hilfe
Strafrecht (Unterlassung der
Hilfeleistung)
§ 63 StGB: österreichisches Strafrecht gilt auf österr. Schiff oder Luftfahrzeug, unabhängig davon, wo es sich befindet
Zivilrecht (Schadenersatz)
§ 48 IPR-G: Außervertragliche Schadenersatzansprüche sind nach dem Recht des Staates zu beurteilen, in dem das verur-sachende Verhalten gesetzt worden ist
Auffangen eines großen Anteils des Beschwerdepotentials durch professionelle außergerichtliche Begleitung
Vermeidung von (weiterer) Eskalation
Kostenlose Inanspruchnahme der Patientenvertretungen
„„Österreichische Verhältnisse“Österreichische Verhältnisse“
„„Österreichische Verhältnisse“Österreichische Verhältnisse“
Sinnvolles Ineinandergreifen der verschiedenen Instrumente
Katastrophale Komplikationen fallen nicht mehr durch den Rost
Beschwerdemanagement als Qualitätssicherung
EntwicklungsfelderEntwicklungsfelder
Strukturen, Zuständigkeiten und Entschädigungsmöglichkeiten durch die Fonds österreichweit nicht einheitlich
Entschädigungsfonds nur im KH-Bereich
Finanzierung der Fonds nur durch PatientInnen-Beiträge
www.patientenanwalt.com