0217 · 2019-12-12 · halb hf industrial design kanton st.gallen schule für gestaltung...
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H A L B
HF Industrial Design
Kanton St.GallenSchule für Gestaltung
Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum St.Gallen
0217
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Editorial
Im kommenden August starten wir bereits zum zweiten Mal mit einer Klasse der Höheren Fachschule des Lehrgangs Industrial Design.
Momentan führen wir intensiv Aufnahme - ge spräche, prüfen die eingegangenen Hausaufgaben und beraten Interessierte.
Als wir die Weiterbildung konzipierten, war das Ziel, ein marktgerechtes Angebot für KMU-Betriebe mit Entwicklungs- und Innovationsbedarf im Bereich Design anzubieten. Die Nachfrage gibt uns recht. Nun sind wir nicht so anmassend zu denken, dass wir wüssten, was die Zukunft bringen wird! Gewiss ist sicherlich: Die Geschwindigkeit des Wandels nimmt zu. Und ich möchte auch meinen – das zeigt sich in der ganzen Diskussion um künstliche Intelligenz – , dass kreative Menschen in Zukunft bessere Chancen haben – eben weil Kreativität, Intuition und emotionaleIntelligenz nicht ersetzbar, digital reproduzierbar sind.
Im Zentrum der Weiterbildung steht die gestalte-rische Arbeit, eingebunden in den komplexen Ent-wurfsprozess. Neben dem Verständnis für Materialien wird sowohl die Anwendung traditioneller handwerk-licher Methoden als auch der Umgang mit CAD-Entwurfs arbeit und computergestützten Produktions-verfahren, in ausgesuchten Projekten mit der Wirtschaft, geschult.
Melden Sie sich bei Interesse bei mir, ich berate Sie gerne.
Herzlichst,Kathrin Lettnerkathrin.lettner@sg.ch / SchuleFurGestaltungStGallen
Für mehr Informationen besuchen Sie bitte gbssg.ch
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Ein vielschichtiger LehrgangHF Industrial Design
Die erste Halbzeit ist schon um. Schnell ist das gegangen.
Drei Semester lang haben wir uns auf unterschiedlichen Ebenen den Grundlagen und den Entwurfsstrategien des Industrial Designs gewidmet. Immer so nah an der Praxis wie möglich.
Schulprojekte auf der einen Seite, in deren Zentrum das Experimentieren, die Erfahrung mit Materialien und Verfahren stand, auf der anderen Seite Projekte in Zusammenarbeit mit Betrieben mit dem Ziel, möglichst viel von den Praktikern zu lernen und Auftritt und Präsentation anwendungsorientiert zu üben.
So kommt in dieser ersten Halbzeit ein gutes Duzend kleinere und grössere Projekte zusammen, von denen wir in diesem gHeft eine Auswahl zeigen.
Markus Pawlick, Lehrgangsleitung
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Wir lernen im Experimentieren, im Versuchen, im Scheitern und zuletzt auch ein wenig im Gelingen.
Technische Disziplinen wie Statik lassen sich wohl mit Formeln berechnen. Aber mit Formeln im Kopf lässt sich schwer gestalterisch entwerfen. Hierzu schärfen wir unsere Intuition.
Die Aufgabe: Nur mit Papier und Leim eine Brücke zu bauen.
Wir schätzen ab, welche Brücke mit dem kleinsten Materialaufwand am meisten Gewicht tragen kann, wo sie zuerst versagt. Und – wie korrelieren Leistung und Ästhetik.
Beispiele aus dem Projektunterricht Statik, Markus Pawlick
‹Gelungene und interessante Veranstaltungen im inspirierenden Ambiente des Zeughaus Teufen.›
Daniel Zünd, Student
Grundlagen, Experimente, Versuche
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Über die sinnliche Erfahrung wachsen uns die Dinge ans Herz. Hier entsteht eine Beziehung zum Design. Und mit der Interaktion zwischen Produkt und Nutzer findet der Beruf des Industrial Designers sein Element.
Die strengen, geometrischen Formen der platonischen Körper werden bei Klemens Pasoldts Modellierunterricht uminterpretiert. Flächen sind nicht einfach flach und Kanten nicht einfach gerade. Erst im Modellieren ertastet man die Feinheiten einer gespannten Fläche und die Rundheit einer Kante.
Am Schluss haben wir Rohformen in den Händen, an die wir in späteren Designentwürfen wieder anknüpfen können.
Beispiele aus dem Projektunterricht Modellieren, Klemens Pasoldt
‹Durch die konkave oder konvexe Verformung der Flächen bekommt der Betrachter ganz neue optische Eindrücke.›
Benedict Haener, Student
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Im Zeichnen und Skizzieren denken wir. Wir geben schemenhaften Gedankenfragmenten zeichnerisch eine erste Form. Wir halten Ideen und Bilder auf dem Papier fest.
Die Skizze hat aber auch einen wichtigen kommunikativen Aspekt. Mit ihr formulieren wir, was sonst nur schwer in Worte zu fassen ist. Gleichzeitig bleibt sie aber vage und unvollständig, um nicht schon zu früh die Möglichkeiten und Entwicklungen einzuschränken.
Genau das Gegenteil ist die CADSkizze. Sie wird aufwendig konstruiert und jedes Teil ist präzise definiert. Sie gibt vor, die Realität zu sein und lässt wenig Spielraum zur Interpretation.
Ihre Stärke ist aber gerade die Nähe zur Produktion und zum Endprodukt.
Beispiele aus dem Projektunterricht Zeichnen, Johannes Stieger
‹CADZeichnen hat mein räumliches Vorstellungsvermögen verbessert und es ist ein tolles Tool, um Skizzen und Ideen zum 3DLeben zu erwecken.›
Nina Schmitt, Studentin
Analog und Digital
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Wilko Nuber
Nina Schmitt
Hanspeter Edelmann
Fabian Müller
PINGU-MOBILWir schreiben das Jahr 2066. Wegen intensiver Sonneneinstrahlung gibt es keine vereisten Flächen mehr. Jegliche Tiere aus Antarktis und Arktis sind ausgestorben.
Das PINGUMOBIL ist ein Flugobjekt für Kinder. Durch einen zur Perfektion entwickelten Magnetantrieb hebt das PINGUMOBIL ab und kann nicht von seinem Weg abgelenkt werden. Die Frontscheibe ist auch mit Sichtschutz erhältlich. Es ist eine Hommage an vergangene Zeiten. Pinguine waren Vögel, welche nicht fliegen konnten, jedoch extrem aerodynamisch geformte Tiere waren. Mit der typischen FliegerSchnauze ist das PINGUMOBIL unverkennbar ein Flugobjekt und erinnert an Flugzeu-ge aus dem frühen 21. Jahrhundert.
Nina Schmitt, Studentin
Beispiele aus dem CAD-Unterricht, Tuvan Giang
‹Meine bisher komplexeste CADZeichnung.›
Hanspeter Edelmann, Student
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Ein Blechgrill für vier Olma-Brat-würste.
Wie muss das genau sein mit der Glut, mit der Asche, mit der Luftzufuhr, wie kommt der Kohlenachschub in den Grill und welches Muster soll die Bratwurst zum Schluss haben?
Form und Funktionsvorstellungen müssen mit dem Verhalten von Blechen beim Schneiden, Biegen und Rollen in Einklang gebracht werden.
Beispiele aus dem Projektunterricht Materialgerechtes Gestalten mit Blech, Matthias Bischoff
‹Als Schreiner mit hölzigem Hintergrund war der Blechgrill für mich eine neue Erfahrung.›
Hanspeter Edelmann, Student
Material und Werkstatt
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Joël Lucien Thiévent
Christian Graf
Philipp Büchler
Yannick MeierWildhagen
Christian Vettiger
Doris Brunner
Catherin Rezzoli
‹Materialbezogener Unterricht ist sehr interessant und lehrreich. Gerade ein Projekt praktisch umsetzen zu dürfen, hat uns das Material und seine Eigenschaften auf eine logische Art und Weise nähergebracht.›
Nina Schmitt, Studentin
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Hanspeter Edelmann
Doris Brunner
Christian Vettiger
Nina Schmitt
Einmal einen Hocker aus Formsperrholz vom Entwurf bis zum Endprodukt zu fertigen, mit all seinen aufwendigen Spannvorrichtungen, Leim, Schleif und Sägearbeiten ist schon eine halbe Schreinerlehre wert.
Nicht nur Materialien oder Funktionen prägen einen Entwurf, auch die konstruktiven Elemente tragen zur Gesamterscheinung bei. Verbindungen werden häufig als unvermeidbares Übel betrachtet. Sie werden versteckt, es wird heimlich geschraubt und unsichtbar verleimt.
Aus der Not eine Tugend zu machen, kann für das Design durchaus eine Bereicherung sein.
Zum Beispiel bei einem Hocker, dessen formbestimmende Elemente seine Verbindungen sind.
Beispiele aus dem Projektunterricht Verbindungen, Felix Keller
‹Verbindungen sind das tragende Element eines Produkts, meist nur funktional können sie aber auch als Designelement eingesetzt werden.›
Benedikt Haener, Student
Techniken
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Fabian Müller
Christian Vettiger
Benedict Haener
Hanspeter Edelmann
Christian Graf
Ideenwettbewerb, SchlüsselbrettDie Zusammenarbeit gestaltete sich wirklich kooperativ und war äusserst spannend.
Über die einzelnen Fortschritte und Erkenntnisse fand ein regelmässiger Austausch mit den Studierenden statt, wir waren von A bis Z ins Projekt miteinbezogen.
Die Umsetzung der Idee(n) zur Serienreife war dann wieder eine andere Aufgabenstellung ...
Eine rundum gelungene Sache: ‹Achtung Wiederholungsgefahr ;)›
Patrik Nauer, Bereichsleiter Holzwarenproduktion, Valida
Projektunterricht Materialgerechtes Gestalten mit Holz, Markus Pawlick
‹Unser erstes praktisches Projekt war mit einem Besuch bei der Valida verbunden. Ein guter Einstieg in die drei Jahre Schulzeit miteinander.›
Nina Schmitt, Studentin
Zusammenarbeit
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Yannick MeyerWildhagen, Wilko Nuber
Severin Kasper, Christian Vettiger
Redesign, Welt-ReiseadapterFür uns, die WorldConnect AG, war es die erste Zusammenarbeit dieser Art mit einem Berufs und Weiterbildungszentrum.
Unser primäres Ziel war es, neue und frische Impulse und Denkanstösse von ausserhalb zu bekommen. Diese Zielsetzung haben wir mit den beeindruckenden Präsentationen der Studentinnen und Studenten absolut erreicht.
Hervorzuheben war die Vielfalt der Ideen und Sichtweisen, welche sicherlich durch die sehr heterogene Gruppe der Studierenden mit ihren Erfahrungen aus unterschiedlichen Berufszweigen zu erklären ist.
Meinrad Berchtel, Head of Product Management, WorldConnect AG
Projektunterricht Semantik, Sandra Schaenmann
‹Im Projektunterricht Semantik nahmen wir die Anzeichenfunktion eines Produktes unter die Lupe und konnten diese am bestehenden Produkt optimieren. Wie und warum ist etwas so gestaltet wie es ist und wie kann man es verbessern?›
Wilko Nuber, Student
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GoldschmiedewerkzeugRanzen, Doris Brunner
Pilzsammelset, Joël Lucien Thiévent
Mobile Office, Christian Graf
FirstAidKit für Fahrradfahrer, Catherin Rezzoli
Diplom 1
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Lunchboxerweiterung Breda, Hanspeter Edelmann
Werkzeugkästli für den Handarbeitsunterricht Primarschulklasse, Christian Vettiger
Wickeltasche, Nina Schmitt
Diplom 1Als Lernkontrolle und Vorbereitung auf das Schlussdiplom wurde die erste Hälfte des Lehrganges mit einer Diplomprüfung abgeschlossen.
Unter dem Titel ‹Mein Werkzeug – immer dabei› wählten die Studierenden einen Personenkreis, für den es notwendig sein könnte, Werkzeug, welcher Art auch immer, in Freizeit oder Beruf schnell und unkompliziert verfügbar zu haben.
Der Begriff des ‹Werkzeuges› und seiner Nutzer wurde von den Studierenden weit interpretiert, so dass ganz unterschiedliche Ansätze verfolgt wurden und entsprechend vielfältige Ergebnisse zustande kamen.
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Z E I T
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