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ein Projekt des Landesratesfr Umwelt, Energie, Nachhaltigkeit
und ffentlichen Verkehr Rolf Holub
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HerzlichenDank fr dieErarbeitung
des eMapEnergie is t ein essenzieller Fixpunkt unseres tglichenLebens, ist unerlsslich fr jede gesellschaf tliche undwirtschaftliche Entwicklung. Heute wissen wir, dassdies nicht nur auf Energie an sich zutrifft, sondern vorallem auch auf die Art und Weise ihrer Erzeugung bzw.Gewinnung. Tschernobyl und Fukushima haben unsdrastisch vor Augen gefhrt, welche unbeherrschba-ren Konsequenzen die Nutzung von Atomenergie ha-ben kann. Doch auch die fossile Energienutzung wirkt
sich nachhaltig negativ auf unsere Umwelt und unse-re Gesundheit aus. Vor allem erzeugt sie Abhngigkei-ten und Ungleichgewichte.
In Krnten haben wir jetzt einen neuen Weg einge-schlagen. Dessen Ziel ist klar formuliert: Eine CO 2-neutrale und atomfreie Energieversorgung bei Stromund Wrme bis 2025 sowie eine CO2-neutrale undatomfreie Mobilitt bis 2035. Das Besondere am von
Energielandesrat Rolf Holub initiierten Energiemas-terplan ist aber, dass er nicht nur von 200 Expertin-nen und Experten erarbeitet wurde. Im Rahmen einerbeispielgebenden Tour durch die Gemeinden wurdenauch die Krntnerinnen und Krntner direkt einge-bunden. Jede und jeder konnte sich aktiv mit Ideenund Vorschlgen beteiligen. Ich bin mir sicher, dassgerade dieser Punkt den Erfolg des Energiemaster-planes besiegeln wird. Denn gerade bei etwas so All-
tglichem und Prsentem wie Energie ist es enormwichtig, dass eine Vernderung dass eine Wende,von mglichst vielen mitgetragen wird.
Krnten ist bekannt fr seine schne Natur mit ih-ren Bergen und Seen und schon daher besondersprdestiniert, ein Musterland fr umweltfreundlicheund nachhaltige Energie zu werden. Wir verfgenhier zudem ber ein sehr kreatives und innovatives
Potenzial, das entscheidende Impulse fr technischeLsungen liefern kann. Entsprechende Impulse er-warte ich weiters durch unsere enge und fruchtbareZusammenarbeit mit den Nachbarn im Alpen-Adria-Raum. Der Energiemasterplan ist bei Prsentationenim Ausland auf enormes Interesse gestoen, wasauch zeigt, dass er europaweit fr einen zndendenFunken sorgen knnte. Vor allem kann er aber auchWirtschafts- und Arbeitsplatzmotor sein.
Ich mchte mich herzlich bei allen Menschen bedanken,die hier so engagiert mitgewirkt haben, bei den beteilig-ten Expertenteams und Landesbediensteten sowie beimeinem Regierungskollegen, Initiator Rolf Holub.
Dr. Peter Kaiser,
Landeshauptmann von Krnten
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Ein Planist dazu da,umgesetzt
zu werden.Liebe Krntnerinnen und Krntner,
ein schnes Sprichwort besagt: Wir haben die Erdevon unseren Kindern nur geliehen. Der sorgsame Um-gang mit den Ressourcen, der Umwelt und der Schutzunseres Klimas liegen mir besonders am Herzen. Wirhaben unseren Kindern und Enkelkindern gegenberdie Verpflichtung, ihnen eine lebenswerte Welt zu hin-terlassen. Der Energiemasterplan zeichnet einen Weg
zu dieser lebenswerten Welt.
Die Krntner Zukunftskoalition ist in ihrem Regie-rungsprogramm bereingekommen, die Energiewen-de in Krnten umzusetzen. Mit einstimmigen Be-schlssen in der Landesregierung und im KrntnerLandtag haben sich alle gewhlten politischen Ver-treter unseres Landes zu einer mutigen und ambitio-nierten Energiepolitik bekannt. Bis 2025 soll Krnten100 Prozent CO2-neutrale und atomfreie Energiever-sorgung in den Bereichen Strom und Wrme errei-chen, bis 2035 soll dieses ehrgeizige Ziel auch fr
den Mobilittssektor erfllt werden.
Der eMap und die Energiewende werden einen we-sentlichen Anteil daran haben, dass Krnten zu al-ten Strken zurckkehrt und in Zukunft ber neueStrken verfgt: Eine wunderbare Umwelt, bedeuten-de Naturschtze und eine hohe Lebensqualitt gepaartmit innovativen Unternehmen, einer wachsenden Wirt-schaft und sicheren Arbeitspltzen. Das ist es, was
Krnten ausmacht. Eine weitere groe Strke unseresBundeslandes: viele engagagierte, innovative und ideen-reiche Menschen. Genau aus diesem Grund habe ichmich dazu entschieden, mit dem Energiemasterplan ei-nen vllig neuen Ansatz zu verfolgen. Neben dem Fach-wissen von ber 200 Expertinnen und Experten in 11Arbeitsgruppen sollten vor allem Sie, liebe Krntnerin-nen und Krntner, ber die zuknftige Energieversor-gung unseres Bundeslandes mitentscheiden.
Dieser Prozess einer aktiven Beteiligung der Brge-rinnen und Brger hat vorbildlich funktioniert: In 121Krntner Gemeinden formulierten ber 1.800 Krnt-nerinnen und Krntner ihre ganz persnlichen Vor-stellungen der Energiewende. Diese zahlreiche undauergewhnliche Beteiligung war das Herzstckdes Energiemasterplans und hat den eMap zu einem
ganz besonderen und einzigartigen Projekt gemacht.Ein herzliches und groes Dankeschn dafr!
Die vielen Vorteile einer Krntner Energiewende liegenauf der Hand: Nicht nur der Umwelt- und Klimaschutz,sondern auch die Strkung der heimischen Wirtschaftund die Schaffung zahlreicher neuer und nachhalti-ger Arbeitspltze ist mir ein wesentliches Anliegen.Die Energiewende ist lngst zur grten Wirtschafts-und Beschftigungschance fr ganz sterreich ge-worden. Krnten soll seine bereits sehr gute Positionauf diesem Zukunftssektor weiter ausbauen und mit
der Kraft der Sonne, des Windes, des Wassers undmit unseren heimischen Ressourcen zu einem euro-pischen Spitzenreiter der Energiewende werden.
In mehreren Staaten der Europischen Union habe ichber unsere Energieziele und den Entstehungsprozessdes eMap berichtet und Krnten als Vorbildregion sau-berer Energieversorgung und BrgerInnenbeteiligungvorgestellt. Das starke internationale Interesse am
Energiemasterplan und an seiner Umsetzung hat ge-zeigt: Die Entscheidung, auf dem Weg zu 100 Prozenterneuerbaren Energien die Bevlkerung einzubinden,war goldrichtig.
Es ist vor allem die Bewusstseinsbildung, die eineentscheidende Rolle fr eine saubere Energiezukunftspielt. So sind Fragen der Energieeffizienz, der sozia-len Vertrglichkeit der Energiewende oder die Fragennach alternativen Mobilittslsungen nur gemeinsammit den Menschen zu beantworten. Die Energiewen-de hat nur dann einen vollen Erfolg, wenn wir sie allegemeinsam verwirklichen.
Mit dem Energiemasterplan haben mein Team und ich,die vielen Expertinnen und Experten und nicht zuletztber 1.800 Krntnerinnen und Krntner die Antworten
auf die spannenden Fragen nach der Krntner Ener-giewende gefunden. Im vorliegenden Abschlussberichtdrfen wir Sie ausfhrlich ber den eMap und die not-wendigen Manahmen informieren. Ich bedanke michbei allen Beteiligten des Energiemasterplans fr ihrvorbildliches Engagement und ihre wertvollen Beitrge.
Mit dem eMap blickt Krnten optimistisch in eineenergiegeladene Zukunft. Liebe Krntnerinnen undKrntner: Ein Plan ist dazu da, umgesetzt zu werden.
In diesem Sinne: Lets do it!
Ihr
Rolf HolubLandesrat fr Umwelt,Energie und ffentlicher Verkehr
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WenigerEnergiebringt mehr
Energie
Im Sinne unserer Umwelt, aber vor allem in unserem ei-genen Sinne und im Interesse unserer Kinder und Enkelist es ein Gebot der Stunde, von Energiesparen nichtnur mehr zu reden, sondern es auch umzusetzen. Wobeidas Thema Energiesparen alleine lngst nicht alles ist.
Es muss generell ein Umdenken hin zur Verwendungvon erneuerbaren und alternativen Energien stattfin-den, wenn wir weiterhin unsere natrlichen Kreislu-
fe aufrechterhalten wollen, wenn wir den drohendenKlimawandel stoppen wollen.
Gerade unser Land bietet die besten Voraussetzungen,um auf erneuerbare Energie zu setzen Sonne, Holz,
auch Wind sind natrliche Ressourcen, die wir nur nochntzen mssen. Damit verbunden ist aber auch Wert-schpfung, die im eigenen Land bleibt. Damit verbun-den sind auch Arbeitspltze und neue oder zustzlicheEinkommen vor allem in unseren lndlichen Regionen.
Mit dem Energiemasterplan verfolgen wir diese Zielemassiv. Es ist ntig, das Bewusstsein fr alternati-ve Energien zu schaffen und fr die Vorteile, die je-
dem Einzelnen, unseren Kindern und Enkeln und demLand Krnten daraus erwachsen.
LandesratDipl.-Ing. Christian Benger
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2. Grundlage, Auftrag, Vision und Ziele . . . . . . . . . . 102 .1. D ie Grundlage ist der K limaschutz . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.2. Der Auftrag fr den Energiemasterplan (eMap) . . . . . . . . . 13
2.3. Die Energiewendevision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.4. Die Ziele des Energiemasterplans . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3. Struktur und Erstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3.1. BrgerInnenbeteiligung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.2. Homepage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
4. Ausgangssituation und Potenziale . . . . . . . . . . . . 22
4.1. Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.2. Wrme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.3. Mobilitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
5. Ergebnisse und Lsungsanstze . . . . . . . . . . . . . 30 5.1. Bewusstes Umgehen mit Energie Energieeffizienz . . . . . . 32
5.2. Bewusstseinsbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
5.3. Erneuerbare Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
5.4. Mobilitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
5.5. Grne Berufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
5.6. Raumordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 5.7. Infrastruktur und Netze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
5.8. Forschung und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
5.9. Grenzberschreitende Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . 85
5.10. Untersttzung im Energiebereich fr finanziell Benachteiligte . 89
5.11. Kreativitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
6. Ergebnisse aus den Workshopsin den Gemeinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
7. Steuerungsebenender Krntner Landesregierung . . . . . . . . . . . . . . . 98 7.1. Bewusstseinsbildung, Information, Beratung und Bildung . . . 100
7.2. Gesetze und Verordnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
7.3. Frderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
8. Umsetzung des eMap . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 8.1. Verantwortlichkeiten und Einbindung bestehender Strukturen . 104
8.2. Umsetzungszeitplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
8.3. Finanzierungsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
8.4 . Begleitende Erfolgskontrolle des eMap. . . . . . . . . . . . . . 107
9. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .108
10. Energieleitlinien vor 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Liste der Mitwirkenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118ArbeitsgruppensprecherInnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
ArbeitsgruppenteilnehmerInnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
AutorInnen des Berichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Beiratsmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Steuerungsgruppenmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Prozessbegleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Kontaktdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Begriffserklrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
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1. Einleitung
Krnten strebt eine mutige, nachhaltige, kologischeund ambitionierte Gangart in Bezug auf die Nutzungder Energieressourcen an. Vorrangiges Ziel ist einerasche Umsetzung der Energiewende. Der Energie-verschwendung soll Einhalt geboten, und Effizienz-steigerungsmanahmen sollen intensiviert werden.Im Energiemasterplan (eMap) sind unter Berck-sichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingun-gen auch die Steuerungsinstrumente zur Errei-chung dieser Ziele festgeschrieben. Krnten soll bis2025 im Bereich Wrme und Strom und bis 2035 imBereich Verkehr zumindest bilanziell energieunab-
hngig und frei von fossilen und atomaren Energie-trgern werden.
Momentan liegt Krnten im Endenergieverbrauchs-mix mit einem Anteil von 51,2 Prozent erneuerbarerEnergietrger an der Spitze sterreichs. Der Durch-schnitt auf EU-Ebene betrug im Jahr 2012 gar nur14,1 Prozent an Erneuerbaren. Demnach hat Krn-ten eine hervorragende Ausgangsposition zur Er-reichung seiner ambitionierten Ziele. Damit soll sichKrnten zum Energiemusterland in Europa entwi-ckeln und zeigen, dass eine konsequente und ra-
sche Energiewende machbar ist.
An der Erarbeitung des Energiemasterplans wirk-ten zahlreiche ExpertInnen, BrgerInnen und Inter-essensgruppen mit. Das zeichnet diesen eMap auchaus. Er wird von vielen Menschen getragen und
ist entsprechend vielfltig angelegt. Das spiegeltsich auch in der Vielfalt der Beitrge in dieser Zu-sammenfassung wider. Sie wurden nicht von einer
Handvoll von Fachleuten hinter dem Schreibtischverfasst, sondern sind das Resultat einer intensivenAuseinandersetzung von etwa 200 ExpertInnen, dieein gutes halbes Jahr in 11 Arbeitsgruppen arbei-teten. Zustzlich wurde die Bevlkerung Krntensaktiv zur Zusammenarbeit eingeladen, indem manin 121 Gemeinden (von 132) Informationsveranstal-tungen mit Workshops abhielt. Knapp ber 1.800BrgerInnen brachten sich dabei in den Prozessein. In den Entstehungsprozess des eMap wurdenaber zustzlich die VertreterInnen der Sozialpart-ner, smtlicher Fraktionen, die im Landtag vertreten
sind, NGOs und Brgerinitiativen eingebunden. Aufdiese Weise wurde sorgfltig auf die Bedrfnisseund die Vorschlge verschiedener Interessensgrup-pen Rcksicht genommen.
Die Hauptenergiebereiche Strom, Raumwrme undMobilitt standen im Fokus der Lsungsanstze.Zielgruppenorientierte Manahmen wurden fr ver-schiedene Personengruppen erarbeitet. Menschenhaben unterschiedliche Bedrfnisse und Voraus-setzungen, je nachdem, ob sie in mehrgeschoigenWohnbauten oder Einfamilienhusern leben. Un-
ternehmen aus dem Bereich des produzierendenGewerbes oder Dienstleistungsunternehmen bzw.Landwirte haben wieder ganz andere Mglichkei-ten als ffentliche Einrichtungen. Fr alle wurdenVorschlge fr die Energiewende erarbeitet. Die De-tailprojekte und Konkretisierungen mssen laufend
erfolgen und werden von einem Personenteam inder Abteilung 8 der Krntner Landesregierung ko-ordiniert und entwickelt.
Der eMap zeigt aber auch deutlich, dass die Ener-giewende keine Zeit der Askese mit sich bringenwird, sondern dass damit neue Chancen verbun-den sind wie etwa Entwicklung neuer Produkteund Dienstleistungen, neue Aktivitten im Bereichder Forschung und Entwicklung, Ankurbelung derBau- und Energiewirtschaft und damit verbundendie Schaffung neuer Arbeitspltze. An dieser Stel-le trifft die Energiewende auf die Bekmpfung dessogenannten Braindrain bzw. der Abwanderung vorallem junger Arbeitssuchender und hilft mit, sie ein-
zudmmen.
Die Zielsetzungen und der gesamte Prozess basie-ren auf den Grundstzen der kologie, konomieund Verbesserung der Lebensqualitt.
Die Energiewende soll und muss zunchst im Kopfvollzogen werden dann wird die Umsetzung eineinfaches Abarbeiten. Der eMap ist mit den Ergeb-nissen aus den Arbeitsgruppen eine Anleitung dazu.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse liegt vor Ihnen.
Smtliche Zwischenergebnisse und Detailsfinden Sie transparent auf der Landeshomepage:www.energie.ktn.gv.at
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Grundlage,Auftrag,Vision undZiele
Ein klares Bekenntnis
zum Natur- undKlimaschutz.
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2. Grundlage, Auftrag,Vision und Ziele
2.1.Die Grundlage ist derKlimaschutz
Das Klima spielt eine Schlsselrolle im Naturhaus-halt der Erde. ndert es sich, hat das einschnei-dende und teilweise nicht berschaubare Folgen frMensch und Umwelt. Durch den Aussto von Treib-
hausgasen haben wir den Stoffhaushalt der Atmo-sphre verndert. Dies wirkt sich auf das globaleKlima und damit auch auf die Temperatur und denWasserhaushalt der Erde aus. Unser Klima wan-delt sich mit heute schon erkennbaren Auswirkun-gen, die sich regional sehr unterschiedlich uern.Die Abschwchung des durch den Menschen verur-sachten Treibhauseffekts ist einer der grten glo-balen Herausforderungen des Umweltschutzes frdie nchsten Jahrzehnte.
Mit dem Klima- undEnergiepaket der
Europischen Union
haben sich die Mitgliedstaaten verpflichtet, ihre Treib-hausgas-Emissionen bis 2020 gegenber dem Ver-gleichsjahr 1990 um 20 Prozent zu reduzieren. Darberhinaus sollen der Anteil der erneuerbaren Energiequel-len am Bruttoendenergieverbrauch auf 20 Prozent unddie Energieeffizienz bis dahin ebenfalls um 20 Prozentim Vergleich zu einem Business-as-usual-Szenariogesteigert werden.
von 16 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 vorge-sehen. Im Bereich der erneuerbaren Energiequellengilt fr sterreich ein Ziel von 34 Prozent.
Zur Erfllung dieser Verpflichtungen ist es fr s-terreich daher unumgnglich, die im Inland notwen-digen Manahmen zu treffen und zgig voranzu-treiben, sodass die Wirkung der Manahmen bis2020 und auch darber hinaus eintreten kann. MitErlass des Klimaschutzgesetzes (KSG) Ende 2011soll daher die gemeinsame Umsetzung wirksamerManahmen von Bund und Lndern ermglicht undeventuelle Zielverfehlungen zwischen Bund undLndern aufgeteilt werden. Dabei sollte der Auf-teilungsschlssel zwischen Bund und Lndern bzw.
zwischen den Lndern nach dem Verursacherprin-zip gestaltet werden.
In Hinblick auf diese Zielvorgaben und Verantwortlich-keiten, aber auch langfristig darber hinaus gesehen
schlielich ist es Ziel der internationalen Klimapoli-tik, die globale Erwrmung bis Ende des Jahrhundertsauf weniger als zwei Grad gegenber dem Niveau vorBeginn der Industrialisierung zu begrenzen, und dafrmssten die weltweiten Treibhausgas-Emissionen bis2050 um mindestens 50 Prozent sinken, in den Indus-trielndern um 80-95 Prozent gilt es auch fr Krn-
ten, erfolgreich aktiven Klimaschutz zu betreiben unddamit eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Krnten kann zur Erreichung vorgegebener Klima-schutzziele in wesentlichen Bereichen (Raumwrme,Abfallwirtschaft, Energieerzeugung) bereits eine
Der berwiegende Anteil der Emissionsreduktionen,die das EU Klima- und Energiepaket vorsieht, mussdabei im Emissionshandelssektor erreicht werden.Dieser Handel mit Verschmutzungsrechten wirdaus der Sicht Krntens nicht begrt, da er einer-seits negative Auswirkungen auf die Umwelt mitsich bringt (z. B. aktuell werden Kohlekraftwerke ge-genber Gaskraftwerken bevorzugt), und anderer-seits zu keinen konsequenten Handlungen im Sinne
des Umweltschutzes fhrt. Fr die Bereiche auer-halb des Emissionshandels (z. B. Verkehr, Raumwr-me, Landwirtschaft) wurden die Verpflichtungen aufdie Mitgliedstaaten aufgeteilt. Durch diese interneLastenaufteilung ist fr sterreich im Bereich derTreibhausgasemissionen bis 2020 eine Minderung
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deutliche Reduktion des Ausstoes an Treibhaus-gasen aufweisen. Gleichzeitig konnte der Anteilder erneuerbaren Energie in Krnten bereits auf
51 Prozent gesteigert werden. Trotzdem sind auf al-len politischen Handlungsebenen sowie in allen be-troffenen Sektoren zur Erreichung der internatio-nalen und nationalen Ambitionen und Zielvorgabenverstrkte Anstrengungen notwendig.
2.2.Der Auftrag fr den
EnergiemasterplanDie Krntner Zukunftskoalition 2013 2018 hat imRegierungsprogramm ein aktives Bekenntnis zumKlimaschutz abgelegt. Sie hat sich das Ziel gesetzt,die Energiewende rasch in die Wege zu leiten undwirksame Manahmen zur Verbesserung der Ener-gieeffizienz und zur Erhhung des Anteils an erneu-erbaren Energien zu treffen, um Krnten bis 2025im Bereich Wrme und Strom und bis 2035 im Be-reich Verkehr energieunabhngig und frei von fossi-
len und atomaren Energietrgern zu machen.
In der Prambel des Regierungsprogramms steht:Wir bernehmen die Verantwortung fr einen be-sonders sorgsamen Umgang mit der Natur, der Um-welt und den natrlichen Ressourcen sowie die For-cierung erneuerbarer Energieformen mit dem Ziel,unser Land zum Vorbild in Europa zu machen.
Mit diesem klaren Bekenntnis zum Natur- und Kli-maschutz wird aktiv und verstrkt die Energiewendefortgesetzt. So steht es weiter im Koalitionspapier:
Damit einhergehen soll auch der volkswirtschaftli-che Nutzen, indem man die Ressourcen aus der Re-gion nutzt und Arbeitspltze erhlt bzw. Green Jobsschafft. Weiters steht im Dreiparteienprogramm: fr Entwicklung und Innovation im Bereich erneu-
erbarer Energien und des Einsatzes erneuerbarerRohstoffe werden entsprechende Forschungsbud-gets zur Verfgung gestellt. Die Umsetzung von
Energiesparmanahmen und der Ausbau von natur-und umweltvertrglichen erneuerbaren Energien imZuge der Energieoffensive sollen einen nachhaltigenWirtschaftsaufschwung bewirken.
es werden Energieeffizienzprogramme und Ener-giesparprogramme entwickelt und mithilfe vonbewusstseinsbildenden Manahmen und Infor-mationsveranstaltungen den Betroffenen nhergebracht. Sowie: Die Energieoffensive wird konti-nuierlich und ausreichend dotiert. Die Einrichtungeines Energiewendefonds wird angestrebt. Die Ko-
alitionsparteien werden sich weiterhin ber die s-terreichische Bundesregierung fr einen schritt-weisen Totalausstieg aus der Atomenergie aufEU-Ebene stark machen. Die Krntner Landesre-gierung hat in ihrer 3. Regierungssitzung am 07. 05.2013 einen einstimmigen Beschluss zur Erstellungdes Energiemasterplans gefasst.
Der Krntner Landtag hat am 26. 05. 2013 folgen-den Antrag einstimmig beschlossen: Die KrntnerLandesregierung wird aufgefordert, einen Energie-masterplan auszuarbeiten und dem Krntner Land-
tag vorzulegen.
Die Erstellung des Energiemasterplans wurde dar-aufhin vom zustndigen Energie- und Umweltlan-desrat Rolf Holub unverzglich in Angriff genommen.In einem intensiven Erstellungsprozess auf Exper-
DER AUFTRAG FR DEN ENERGIEMASTERPLAN
Mit dem Energiemasterplan
(eMap) verfolgt Krnten einehrgeiziges Ziel
und nimmt in puncto Klimaschutz und Energie-effizienz sogar eine Vorbildwirkung ein: Bis 2025CO2-neutrale und atomfreie Energieversorgung beiStrom, bis 2025 CO2-neutrale und atomfreie Ener-gieversorgung bei Wrme und bis 2035 CO2-neut-rale und atomfreie Mobilitt. Damit stehen KrntensAmbitionen weit ber den internationalen und natio-nalen Vereinbarungen und Verpflichtungen! Genau
mit dieser Position wird Krnten auf sterreichi-scher und internationaler Ebene fr ambitioniertereKlimaschutzziele und Kli-maschutzmanahmeneintreten.
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tenebene und unter breiter Einbeziehung der Krnt-ner Bevlkerung wurde der Energiemasterplan er-arbeitet.
Der Energiemasterplan wurde auf der Basis der be-stehenden Landesenergieleitlinien 2007-2015, derinterregionalen Energieleitlinien zwischen Krnten,der Steiermark und Slowenien unter Einbeziehungder Energie Strategie sterreich und der Strategieder Europischen Union Energie 2020 weiter ent-wickelt. Im Aktionsplan Energieeffizienz wurden dieZielsetzungen der genannten Leitlinien und Strate-gien bereits bercksichtigt und als Bestandteil inden Masterplan bernommen.
2.3.Die Energiewendevision
Ganz oben und in etwas fernerer Zukunft sind dieVisionen angesiedelt, die wir zunchst nur gedank-lich zu erreichen vermgen. Doch diese fhren unszu konkreten umsetzbaren Lsungen und Zielen. Be-trachten wir Krnten im Jahr 2050 also in 36 Jah-ren , das ist gar nicht so weit in der Zukunft und frjunge Leute leicht erlebbar. Das knnte so aussehen:
Krnten ist ein Naturjuwel. Es hat sich zu einer Re-gion gewandelt, die viele junge Leute anzieht, diesich hier niederlassen. Es ist ein Musterland im Be-
reich der Nachhaltigkeit. Die Energiewende damalsin den 2020er-Jahren hat einiges bewirkt.
Man fhrt mit dem Chauffeur zur Arbeit denn die ab-gasfreien ffentlichen Verkehrsmittel sind wunderbarausgebaut sie sind komfortabel, schnell, pnktlich,umweltfreundlich und kommunikativ. Sie sind leistbarund verkehren regelmig. Auerdem sind sie sehrflexibel. In der Freizeit teilt man sich mageschneider-te, umweltfreundliche Fahrzeuge je nachdem, wo-nach einem ist etwas kleines Spritziges oder etwasmit mehr Kraft, wenn man etwas zu transportieren
hat. Groe Lasten werden mit schwebenden Luft-fahrtschiffen praktisch geruschlos und ohne Abgasetransportiert. Sie erinnern ein wenig an die Zeppeline.
Fr die Erwrmung der Gebude im Winter und dieKhlung im Sommer bentigt man keine zustzli-
che Energie. Die Wohn- und Arbeitsgebude sindoptimal mit nachwachsenden Dmmstoffen iso-liert und die Energie, die bentigt wird, wird vor Ort
produziert. Die Wohnungen und Arbeitspltze sindbehaglich. Die Sonne ist die Energiequelle Num-mer eins. Aber auch die Windkraft und die Tiefen-geothermie werden mit neuen Technologien dort inEnergieformen umgewandelt, wo sie bentigt wer-den. So konnten Energieerzeugung und -verbrauchzeitlich und rumlich nahezu verschmolzen wer-den. Die Speichertechnologie fr Strom und Wrmewurde revolutioniert. Man kann so gengend Ener-gie zwischenlagern und hat sie komfortabel in im-mer ausreichender Menge zur Verfgung. Man gehtsehr achtsam mit allen Ressourcen um. So wird
jede noch so geringe Abwrme genutzt und nichtvergeudet. Das Bewusstsein, dass Energie, egal inwelcher Form, als sehr kostbares Gut eingeschtztwird, ist Normalitt. Die Luftqualitt ist in der ge-samten Region optimal, kein Feinstaub und kein Ge-stank und kein Lrm. Energie ist durch die Selbst-versorgungssysteme auch leistbarer geworden. DasGeld, das seinerzeit aus der Region fr teure undumweltbelastende Energiekufe abgeflossen ist,bleibt in der Region und kommt den lokalen Unter-nehmen zugute
Die Geschichte geht noch weiter aber wir startenim Jahr 2014. Schritt fr Schritt.
Die Ziele sind konkrete, erreichbare und messbareVorgaben in einem berschaubaren Zeitraum. Diesewollen wir gemeinsam verfolgen.
GRUNDLAGE, AUFTRAG, VISION UND ZIELE
Der Energiemasterplanstellt eine verbindlicheRichtschnur fr dieUmsetzungsmanahmenim Energiebereich fr diekommenden Jahre dar.
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2.4.Die Ziele des Energie-
masterplans (eMap)Die Oberziele lauten: Krnten soll bis 2025 im Be-reich Wrme und Strom und bis 2035 im BereichVerkehr energieunabhngig und frei von fossilenund atomaren Energietrgern werden.
Diese Ziele knnen nur in Etappen und unter Aus-arbeitung detaillierter Projekte erreicht werden.
Ganz am Anfang steht der Stopp der Energiever-
schwendung. Durch das Angebot an Energie immer undberall haben wir es verlernt, mit der Ressource Energiesorgsam umzugehen. Dadurch wird viel kostbare Ener-gie einfach verschwendet. Wenn wir bewusster mit derEnergienutzung umgehen, knnen wir enorme Mengenohne jeglichen Komfortverlust einsparen.
Die zweite Ebene betrifft den wirkungsorientiertenEinsatz von Energietrgern und neuen, Energie um-wandelnden Maschinen. Das bringt massive Stei-gerungen der Energieeffizienz mit sich und damitweniger Energieverbrauch.
Erst an dritter Stelle steht der Ersatz von fossilenEnergietrgern durch erneuerbare.
Alle drei Hauptebenen sollen gleichzeitig in Angriffgenommen werden.
Ein Ziel desEnergiemasterplansist Steigerung der
Lebensqualitt undErhaltung der Naturund Gesundheit.
Um dieses Gleichgewicht zwischen Energieerzeu-gung und Erhalt der natrlichen Ressourcen zu wah-ren, bedarf es auch der Einbindung der KrntnerBevlkerung. Dies kann durch verstrkte Bewusst-seinsbildung untersttzt werden.
Angefangen von Kindergrten ber Schuleinrichtun-gen bis zu den Erwachsenenbildungseinrichtungenwerden im Rahmen des Energiemasterplans speziel-le Programme entwickelt und angeboten.
Um sich in der kurzen Zeitspanne der eMap-Erstel-lung nicht zu verzetteln, wurde der Fokus auf dieoben genannten Ziele gelegt. Obwohl weitere Ener-giebereiche eine sehr wichtige Rolle spielen, konnteman sich ihnen nicht widmen. Darum seien sie andieser Stelle als Nichtziele des eMap erwhnt: Er-nhrung, Bekleidung und zum Teil die Graue Energie.
Als Graue Energie wird die Energiemenge bezeichnet,die fr Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf undEntsorgung eines Produktes bentigt wird.
Diese Bereiche sollten in weiteren Projekten in An-griff genommen und Lsungen zugefhrt werden.
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StrukturundErstellung
ber1.800BrgerInnen konnten
den Erstellungsprozessaktiv mitgestalten.
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3. Die Struktur und derErstellungsprozess des
EnergiemasterplansDer eMap wurde auf zwei Ebenen erarbeitet. Ei-nerseits auf der Ebene der ExpertInnen und ande-rerseits auf der Ebene der breiten Einbindung derKrntner Bevlkerung.
Die ExpertInnenebene des eMap wurde in 11 The-menbereiche gegliedert und von 200 ExpertInnenerarbeitet. Jeder Themenbereich wurde von einer
Arbeitsgruppe mit einer ArbeitsgruppensprecherInbearbeitet. Die Arbeit in den Arbeitsgruppen wurdeehrenamtlich geleistet. Die TeilnehmerInnen der Ar-beitsgruppen wurden auf Vorschlag verschiedenerGremien und Institutionen eingeladen und spiegel-ten die Vielfalt der Krntner ExpertInnenlandschaftund Interessensgruppen wider. Die Themenbereichebzw. Arbeitsgruppen lauten wie in der rechtsste-henden Grafik.
Die Arbeitsgruppen wurden von einem fnfkpfigenprofessionellen Prozessbegleitungsteam Customer
Experts aus Graz begleitet. ber 60 Arbeitsgrup-pentreffen wurden vorbereitet, moderiert, protokol-liert und nachbereitet. Die 11 Themenbereiche muss-ten aufeinander abgestimmt werden.
Die elf Arbeitsgruppen
Forschung &Entwicklung
Erich Schwarz
Grne Berufe
Klaus Mischensky
Energiearmuts-bekmpfung
Liselotte Suette
Energieeffizienz
Gerhard Moritz
Raumplanung
Reinhard Schinner
Mobilitt
Walter Auernig
ErneuerbareEnergien
Gnther Rampitsch
Infrastrukturund Netze
Michael Johann
GrenzberschreitendeZusammenarbeit
Predrag Brki
Bewusstseins-bildung
Christian Finger
Kreativgruppe
Ivo Pelncker
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Zustzlich wurde das Koordinationsgremium einge-richtet, in dem alle 11 ArbeitsgruppensprecherInnenmit den ProzessbegleiterInnen und der Projektlei-
tung die Inhalte abstimmten.
Um alle im Landtag vertretenen politischen Partei-en, die Sozialpartner (Wirtschaftskammer, Arbeiter-kammer, Landwirtschaftskammer und Industriellen-vereinigung) sowie Vertreter der NGOs und Brger-initiativen aktiv einzubinden, wurde der eMap-Beirateinberufen, dem etwa alle 2 Monate ber die Zwi-schenergebnisse berichtet wurde.
Landesrat Rolf Holub als Projektleiter wurde einunabhngiges, berparteiliches, internationales
dreikpfiges Experten-Beratungsgremium zur Seitegestellt, das die Steuerungsgruppe bildete und diewichtigsten Weichenstellungen vornahm. Mitgliederdieser Expertengruppe waren Manfred Fischedickvom Wuppertalinstitut fr Klima, Umwelt, Energieaus Deutschland; Adolf Gro als Landesenergiebe-auftragter des Landes Vorarlberg und Rolf Wsten-hagen von der Universitt St. Gallen Institut frWirtschaft und kologie aus der Schweiz.
Alle Detailergebnisse und Unterlagen der Arbeits-gruppen werden im Sinne der Transparenz auf der
Homepage www.energie.ktn.gv.at ffentlich zugng-lich gemacht.
11 ArbeitsgruppenSprecherInnen/ AG-Mitglieder
KOORDINATIONunter den
Arbeitsgruppen
ENTSCHEIDUNGENan den Schnittstellen
Breite Beteiligung durch BrgerInnen
ARBEITSGRUPPEN
BEIRAT
STEUERUNGS-GRUPPE
KOORDINATIONS-GRUPPE
Organisation
DIE STRUKTUR UND DER ERSTELLUNGSPROZESS
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eMap-Gemeindenveranstaltungen abgehalten
3.1. BrgerInnenbeteiligung
Zustzlich zu den Arbeitsgruppen wurden die Br-gerinnen und Brger Krntens durch Abhaltungvon Brgerinformationsveranstaltungen in den Er-stellungsprozess eingebunden. Damit konnten ber1.800 BrgerInnen den Erstellungsprozess aktivmitgestalten.
Informationstourin den Gemeinden
Alle 132 Krntner Gemeinden wurden 2013 posta-
lisch und per E-Mail eingeladen, sich in Form von Ge-meindeveranstaltungen in den Erstellungsprozess desEnergiemasterplans einzubringen. In darauffolgendenTelefongesprchen wurden die konkreten Veranstal-tungen koordiniert und untersttzt.
Beteiligung der Gemeinden
121 Krntner Gemeinden haben ihren BrgerInnenden Weg zur Teilnahme geebnet und gemeinsammit dem Land Krnten Veranstaltungen abgehal-
ten. Hiermit gelang einer der grten Brgerbeteili-gungsprozesse innerhalb sterreichs in den letztenJahrzehnten. Die beigestellte Grafik zeigt jene Ge-meinden (grn), welche am Energiemasterplan teil-genommen haben.
Ablauf der Gemeindeveranstaltungen
Jede der durchgefhrten Veranstaltungen beinhal-tete einen Informationsteil, in dem der Energiemas-terplan sowie die darin enthaltenen Ziele und derProzess der Erstellung erlutert wurden. Im An-schluss an den Informationsteil fand der Diskussi-
onsteil bzw. Workshop mit den BrgerInnen und denGemeindevertreterInnen statt.
Die 20 ModeratorInnen, die in den Gemeinden vor-trugen und die Workshops leiteten, wurden zuvor frIhre Ttigkeit als eMap-ModeratorInnen geschult. Al-le haben einen energie- und umweltaffinen Hinter-
grund und kamen aus den Bereichen bzw. Organi-sationen wie energie:bewusst:krnten, KlimabndnisKrnten, Klima-und-Energie-Modellregionsmanage-rInnen, RegionsmanagerInnen, BeraterInnen etc.
3.2. Homepage
Auf www.energie.ktn.gv.at ist eine Homepage einge-richtet, welche die Ziele, Arbeitsweisen und jewei-ligen Entwicklungsstufen des eMap dokumentiert.Alle ffentlichen Veranstaltungen wie der Auftaktdes eMap im Oktober 2013, die Prsentation derZwischenergebnisse im Jnner 2014 sowie auch das
DIE STRUKTUR UND DER ERSTELLUNGSPROZESS
eMap Gemeindeveranstaltungen
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10 %Frauen
90 %Mnner
15 %ab 66
6 %bis 2554 %
46-65
25 %26-45
Abschlussevent werden dokumentiert. Die Newssowie auch die Termine in den Krntner Gemeindenwurden ber die Homepage verffentlicht. Die De-tailversionen der Ergebnisse der 11 Arbeitsgruppensind hier abrufbar und fr jede/n zugnglich.
Auf der Homepage finden Sie die Mglichkeit, alle Be-richte und Ergebnisse unter Downloads vollstndigherunterzuladen. Der weitere Umsetzungsverlauf desEnergiemasterplans sowie Verknpfungen zu aktu-ellen Energie-Frderungen und Energie-Beratungenwerden die Homepage zur Service-Homepage imEnergiebereich fr Krnten machen.
Briefkasten
Der auf der Homepage www.energie.ktn.gv.at eingerich-tete Briefkasten wurde bisher von insgesamt 22 Perso-nen genutzt, welche umfassende Mails an das Team deseMap gerichtet haben. Die ausgesprochen detailliertenund differenzierten Fachinputs wurden den jeweils zu-stndigen FachreferentInnen weitergeleitet sowie auchin die Detailergebnisse des eMap eingearbeitet.
Newsletter
Die Homepage bietet die Mglichkeit, einen kosten-losen eMap-Newsletter zu abonnieren, um ber denaktuellen Stand im Bereich der Energiewende inKrnten regelmig Informationen zu erhalten.
Die Gruppen Frauen und Jugendlichezeigen einen enormen Handlungsbedarf
bei der zuknftigen Einbindung.
Beteiligung derKrntnerInnen
Die durchschnittliche Beteiligung an den Gemein-deveranstaltungen lag bei 15 Personen. Es betei-ligten sich insgesamt etwas ber 1800 Personenan den Gemeindeinformationsveranstaltungen.
Grundstzlich bewegte sich die Beteiligung nachGeschlechtern bei ca. 90 Prozent Mnnern undca. 10 Prozent Frauen.
Die Altersverteilung zeigt mit 54 Prozent einenberwiegenden Anteil an Personen, welche ca. zwi-schen 46-65 Jahre alt waren. 25 Prozent der Teil-nehmerInnen waren ca. 26- bis 45-Jhrige, 15 Pro-zent waren lter als 66 Jahre. Nur etwa 6 Prozentder Teilnehmerinnen waren bis ca. 25 Jahre alt.
BRGERINNENBETEILIGUNG
Beteiligung der KrntnerInnen anden Gemeindeveranstaltungennach Geschlecht
Beteiligung der KrntnerInnennach Alter
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Ausgangs-situation undPotenziale
Krnten istbereits heute
VorzeigelandimBereich erneuerbarerEnergien.
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4. Ausgangssituationund Potenziale
Das Ziel des Energiemasterplans ist es, konkre-te Umsetzungsmanahmen fr die Energiewendezu erarbeiten. Manahmen erffnen Potenziale frEnergieeinsparung bzw. fr Energieerzeugung auserneuerbaren Quellen. Sie schlieen vor allem beiStrom und Raumwrme die Lcken und tragen damitzur Erreichung der Zielsetzungen des Energiemas-terplans bei. Krnten ist bereits heute Vorzeigelandim Bereich erneuerbarer Energien. Zwischen 2005und 2012 erhhte Krnten den Anteil an erneuerba-
ren Energietrgern von knapp unter 40 Prozent aufknapp 50 Prozent der gesamten Energieversorgung
eine hervorragende Ausgangsposition, um gemein-sam mit der Krntner Bevlkerung noch ambitionier-tere Ziele ins Auge zu fassen.
4.1. Strom
Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energietrgernist mit ca. 3 Prozent Lcke eine bewltigbare Aufgabe.Krnten ging bereits mit einem sehr hohen Anteil an
erneuerbaren Energien in den Energiemasterplan 2025:
Die Stromproduktion (i. e. der Umwandlungs-aussto) Krntens kam ber die Jahre 2005bis 2012 durchschnittlich auf knapp 98 ProzentStrom aus erneuerbaren Quellen. Durchschnitt-lich fehlten 137 GWh auf die 100 Prozent.
Energiefluss Krnten 2012GWh
Aufbaudes EnergieflussesEingangsgren: Import und Eigenaufbringung vonEnergie im Land Krnten (Energietrger Kohle, l, Gas,
Wasserkraft, Wind und Photovoltaik, Biomasse, sonsti-ge Erneuerbare und Abfall)
Umwandlung zu Strom: Wasserkraftwerke (Laufkraft-werke, Speicherkraftwerke und Pumpspeicherkraftwer-ke), Windkraftanlagen & Photovoltaikanlagen, thermi-sche Kraftwerke und Kraftwrmekopplungsanlagen
Umwandlung in Fernwrme: Heizwerke, Kraftwrme-kopplungsanlagen
Bei der Umwandlung zu Strom und Fernwrme entste-hen Umwandlungsverluste, die als solche ausgewiesenwerden. Teile von l und Gas werden nicht energetischin der Produktion verbraucht.
Beim Transport von Strom und Fernwrme entstehendie Transportverluste.
Zum Betrieb der Pumpen in den Fernwrmenetzen undGasnetzen wird die Energie fr den Transport in Rohr-fernleitungen aufgewendet.
Eingesetzte Endenergie fr die Bereiche:Mobilitt, priva-te Haushalte und Landwirtschaft, Dienstleistungen, Holz,Papier & Druck sowie sonstiger produzierender Bereich
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0
1.000
-1.000
-1.500
-2.000
4.000
1.000
2.000
-500
5.000
1.500
3.000
500
0
6.000
2.000
200
5
2005
2007
2007
200
9
2009
20
11
2011
200
6
2006
200
8
2008
2010
2010
20
12
2012
-2.500
4.843 GWh
97 %
Exporte
560 GWh
Importe
111 GWh
5.903 GWh
98 %
167 GWh
3 %87 GWh
2 %Schnitt:
137 GWh
fossilerneuerbar
ImporteExporteGesamt
STROMGWh Umwandlungsaussto
STROMGWh Im-, Exporte und Gesamt
Schnitt
-47 GWh
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STROM AUS PROZENT ERNEUERBAREN ENERGIETRGERN
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Die Importe berstiegen ber diesen Zeit-raum die Exporte um 47 GWh. Kann Krntendie Produktion bzw. den Export um 47 GWhaus erneuerbaren Quellen steigern oder kn-nen die Importe um dasselbe Ma gesenktwerden, ist eine ausgeglichene Energiebilanz
greifbar nahe.
Insgesamt ergeben beide Lcken 184 GWh. Das ent-spricht umgerechnet in etwa 17,6 Millionen LiternHeizl.
98 Prozent der Stromproduktion bereitsjetzt aus erneuerbaren Quellen
Die Drau ist Garantin fr die Erzeugung von erneu-erbarem Strom. Gemeinsam mit Biomasse stellte dieWasserkraft ber die Jahre 2005 bis 2012 98 Prozent
des in Krnten erzeugten Stroms. Da die Drau vonJahr zu Jahr unterschiedlich viel Wasser fhrt, beziehtsich das Dokument auf die durchschnittliche jhrli-che Stromproduktion. ber diese acht Jahre fehltenKrnten im Durchschnitt 137 GWh (= 2 % Prozent derGesamtproduktion), um die Stromproduktion gesamt-heitlich aus erneuerbaren Quellen sicherzustellen.
2005 betrug der Anteil an fossilen Energietr-gern noch ca. 3 Prozent der gesamten Strom-produktion.
Bei einer insgesamt steigenden Stromproduk-
tion bis 2009 ging dieser Anteil bis 2011 aufunter 2 Prozent zurck: Von mehr als 5.903GWh wurden 2012 nur mehr 87 GWh an fossi-len Brennstoffen zur Stromproduktion bentigt.
Die Rckgnge in der Stromproduktion ab2009 sind hauptschlich auf die geringereWasserfhrung in den ausgebauten Wasser-lufen zurckzufhren.
Stromproduktion deckt fast 100 Prozentdes Endenergieverbrauchs
Wenn Krnten die Stromproduktion fast ausschlie-lich aus erneuerbaren Quellen bezieht: Reicht dieProduktion fr den Krntner (End-)Energieverbrauchaus? Auch hier geben die Statistiken von 2005 bis2012 eine beruhigende Antwort: Nur 47 GWh Strommussten im Schnitt nach Krnten importiert wer-
AUSGANGSSITUATION & POTENZIALE
-500
500
0
1.000
1.500
2.000
Lck
e-184GWh
+183
+250
ErneuerbareBiomasse
+60
Erneuerb
areWasser
+60
Gesamt(berschuss)
ErneuerbareWind
ErneuerbarePhotov
oltaik
StromeinsparungProduktion
+420
StromeinsparungprivateDienstleister
+350
StromeinsparungffentlicherDienstleister
+245
Stro
meinsparungprivateHaushalte
+320
STROMLcke (rot), Wirkung der Manahmen und berschuss (grn)in GWh
+1.704GWh
Der Lckenschluss beimStrom gelingt in berzeu-gender Art und Weise
Wenn alle Strom sparenden Manahmen greifen und die
erneuerbaren Energien wie geplant ausgebaut werden,verwandelt sich die Lcke bis 2025 von ca. 180 GWh ineinen berschuss von 1.700 GWh. Allerdings gehen wirdavon aus, dass dabei der Stromverbrauch nicht steigt.Der Puffer darf nicht von zustzlichen Strom verbrau-chenden Anwendungen aufgezehrt werden.
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den. Das heit, es wurde im Schnitt 1 Prozent Strommehr importiert als exportiert. Es gab sogar Jahre,in denen die Exporte die Importe mehr als wett-
machten. So geschehen in den Jahren 2009, 2010und 2012. In den letzten vier Jahren wich nur 2011ins Negative ab, als Krnten rund 500 GWh Strommehr importierte, als es exportierte.
Den Puffer nicht verpuffen lassen
Wchst der Stromverbrauch beispielsweise bis 2025um 20 Prozent, ohne einen anderen Energietrgerzu ersetzen, mssen wir von den 1.700 GWh gedank-lich wieder 1.200 GWh abziehen. Der Puffer verpufftgroteils. Wozu wir den Puffer in Krnten bentigen
knnten, sehen wir im Kapitel 4.3. Mobilitt.
4.2. Wrme
Wrme bis 2025 aus 100 Prozent erneuerbaren Ener-gietrgern ist eine bewltigbare, aber grere Her-ausforderung. Da es im Gegensatz zur Stromerzeu-gung bei der Wrme keine natrlichen Schwankungenin Form von Wasserfhrung der Flusslufe gibt, sehenwir uns den letzten Stand des Wrmeverbrauchs inKrnten an. 2012 ist das Resultat eines erfreulichen
Trends: Raumwrme aus erneuerbaren Quellen wirdbeliebter. 2006 setzte die Krntner Bevlkerung nochrund dreimal so viel Heizl ein als im Jahre 2011. Von2011 auf 2012 verringerte sich die Verwendung vonHeizl nochmals um rund 10 Prozent.
Die Lcke betrgt 39 Prozent= 2.913 GWh = 290 Millionen Liter Heizl
Insgesamt fehlten 2012 zum Gesamtziel noch 2.913 GWh
(= 39 %) der gesamten Raumwrme. Gas, Kohle undKoks trugen 11 Prozent, Heiz- und Gasl 21 Prozent unddie fossilen Energietrger fr die Fernwrme 7 Prozentzum fossilen Anteil an der Raumwrme bei. Die Lckevon insgesamt 2.913 GWh entspricht einem Volumenvon 290 Millionen Litern Heizl.
Der Lckenschluss bei derWrme gelingt
WRME AUS PROZENT ERNEUERBAREN ENERGIETRGERN
20 %Brennholz
17 %erneuerbare
Wrme
13 %Biogene
Brenn- undTreibstoffe
7 %Fern-wrme
fossil
4 %Umgebungswrme etc.
2 %Kohle und Koks
7 %Strom
9 %Gas
21 %Heizl, Gasl LCKE
2.913 GWh =
39 %von 7.324 GWh
Raumwrme 2012 in GWh7.324 GWh
Einsparpotenzial / Zusatzpotenzial 2025
4.507 GWh / 1.403 GWh
2.913 GWh fehlten an erneuerbaren Energien imJahre 2012 noch. Vorausgesetzt, dass der Energie-verbrauch fr Wrme in etwa gleich bleibt, decktdas Gesamtpotenzial an Wrme mit sehr ambitio-nierten Manahmen der Energieeffizienz und erneu-erbaren Energien diese Menge ab: Es entstndeunter dieser Voraussetzung sogar ein rechnerischerberschuss von rund 2.997 GWh.
Solarthermie(Warmwasser/Raumwrme)
Biomasse (Nah-/Fernwrme)Biomasse (Hackgut, Mikronetze)
Biomasse (Pellets)Biomasse (Stckholz)
Energiebuchhaltung
Produktion
Optimierung Heizenergie
Thermische Gebudesanierung
RECHNERISCHERBERSCHUSS
2.997 GWh
Quelle: Statistik Austria: energetischer_endverbrauch_1993_bis_2012_nach_energietraegern_und_nutzener_066280,AG Erneuerbare (Solarthermie; Input Biomasse AG Erneuerbare Energie 17.3.2014, S. 14, 16, 17)
1.342GWh
1.510GWh
1.075GWh
580 GWh
450 GWh
100GWh300GWh220GWh
333GWh
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85 %Diesel, Benzin, etc.
6 %BiogeneBrenn- und Treibstoffe
5 %Strom
4 %Gas
LCKE6.620 GWh =
89 %von 7.411 GWh
Mobilitt nach Energietrgern
2012 in Gigawattstunden (7.411 GWh)
Dennoch: Vorsicht ist geboten
Wir erreichen den Lckenschluss und erzielen sogar
einen berschuss allerdings unter optimalen Vor-aussetzungen. Die beraus ambitionierten Manah-men mssen wie geplant funktionieren: Die thermi-sche Gebudesanierung und die Optimierung vonHeizungsanlagen sind der Schlssel. Gelingt es, die-se so umzusetzen, wie in der Arbeitsgruppe Ener-gieeffizienz vorgesehen, erreicht Krnten vollstn-dige erneuerbare Wrme vllig entspannt.
Vorsicht ist deswegen geboten, da aus diesen Ma-nahmen den KrntnerInnen in der Umsetzung dasoptimale Paket geschnrt werden muss. In der Um-
setzung wird es daher darauf ankommen, die Krntne-rInnen mit bewusstseinsbildenden Manahmen, aberauch mit konomischen Argumenten zu berzeugen.
Besonderes Augenmerk wird der Wrme aus Stromgeschenkt. Gerade im Winter, wenn die Flsse Krn-tens nicht so viel Wasser fhren, muss unter ande-rem fr Stromheizungen Strom importiert werden.Deswegen ist es notwendig, vor allem in ffentli-chen Gebuden danach zu trachten, den Verbrauchvon Stromkosten so gering wie mglich zu halten.Insgesamt sollte Strom fr Wrme nicht weiter for-
ciert werden.
4.3.Mobilitt
Mobilitt bis 2035 aus 100 Prozenterneuerbaren Energietrgern eineextrem schwierige Herausforderung
Wer sich heute fortbewegen will, ohne die eigeneMuskelkraft zu beanspruchen, verbraucht zumeistfossile Energie es sei denn, er fhrt mit der Bahn
oder mit einem noch seltenen Elektromotorrad oderauto. Diese Erkenntnis berrascht nicht. Die Fest-stellung fhrt nur ganz plastisch vor Augen, wie he-
rausfordernd sich die Zielsetzung Mobilitt ohnefossile Energie derzeit gestaltet.
Die groe Mehrheit stellen benzin- und dieselbetrie-bene Fahrzeuge. Gas spielt eine vergleichbar geringeRolle. Insgesamt geht es um 90 Prozent des gesam-ten Energieverbrauchs fr Mobilitt, die wir ersetzenmssen. Das entspricht ca. 670 Millionen Litern Diesel.
AUSGANGSSITUATION & POTENZIALE
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In zwei Schritten zum (Teil)Ziel
Der Fokus liegt beim ffentlichen Verkehr, Radver-
kehr und fugngerfreundlichen Wegen: Vor allemim Pendler- und im innerstdtischen Verkehr lsstsich dieser erste Schritt mit gutem Willen der Be-vlkerung und Gemeinden umsetzen. Im Freizeit-und Kleinfrachtverkehr wird es schwieriger.
Ein groer Teil des Verkehrs wird zumindest mit-telfristig Individualverkehr bleiben. So erreicht nichteinmal die Schweiz trotz grter Anstrengungenmehr als 30 Prozent Anteil des ffentlichen Ver-kehrs am Pendlerverkehr. Deswegen bedarf es ei-nes zweiten Schritts: der Umstellung des Verkehrs
auf CO2-freien Antrieb. Die Arbeitsgruppe Mobilittgab Elektrofahrzeugen zumindest bei PKWs undMotorrdern die grte Chance, diese Rolle ber-nehmen zu knnen.
Schritt 1: 50 Prozent mehrffentlicher Verkehr (V)
40 Milliarden Kilometer legen die KrntnerInnenjhrlich mit dem Auto zurck. Das entspricht ca.2.500 GWh Energie aus fossilen Quellen. Die rest-liche Energie ist groteils auf Schwer-, Kleinfracht-
und Durchzugsverkehr zurckzufhren, die in den40 Milliarden Kilometern nicht enthalten sind.
Rund 16 Prozent davon werden heute mit ffentli-chen Verkehrsmitteln zurckgelegt. Der Anteil sollvon 16 Prozent auf 24 Prozent gesteigert werden.Damit entsprechen die 40 Milliarden Kilometer rund
84 Prozent des gesamten Verkehrs . Ein Prozentsind damit 46,5 Millionen Kilometer. Die 8 ProzentSteigerung wrden bedeuten, dass rund 370 Mil-
lionen V Personenkilometer mehr zurckgelegtwerden. Unterstellt man, dass pro Personenkilome-ter rund ein Zehntel des Verbrauchs eines PKWsanfllt, so wrden nicht 26 Millionen Liter, sondernnur 2,6 Millionen Liter Diesel verbraucht werden. Ei-ne Ersparnis von 23,4 Millionen Litern Diesel. Diese2,6 Millionen Liter Diesel entsprechen 26 GWh stattder 260 GWh im Individualverkehr.Wenn man dieffentlichen Verkehrsmittel laufend auf CO2-neutraleAntriebe umstellte, wrde man noch schneller ansZwischen-Ziel kommen.
Schritt 2: Elektrifizierung desffentlichen und des Individualverkehrs
Der zweite Schritt wre die Elektrifizierung des f-fentlichen und Individualverkehrs. Die Elektrifizie-rung des ffentlichen und Individualverkehrs hngthauptschlich von Faktoren ab, die vom Land Krn-ten nicht direkt beeinflusst werden knnen.
Um aber eine Grenvorstellung fr den zustzli-chen Strombedarf zu bekommen, bentigen wir dengesamten Dieselverbrauch. Dieser leitet sich ver-
einfacht aus den 40 Milliarden Kilometern derzeiti-gen Individualverkehrs (das sind 280 Millionen LiterDiesel bzw. 2.800 GWh) ab. Wir ziehen davon 234GWh aus der ersten Stufe an Ersparnissen ab. Da-mit sind wir bei 2.566 GWh.
Der Elektromotor ist in etwa dreimal so effizient wieein Verbrennungsmotor. Damit bentigen wir dengleichen Effizienzgewinn beim elektrischen V und
die gleiche Anzahl an Personenkilometern voraus-gesetzt bis 2035 ein Mehr von rund 800 GWh anStrom aus erneuerbaren Quellen. Diese 800 GWhknnten schon ab 2025 zur Verfgung stehen, wennManahmen bei Energieeffizienz und fr die er-neuerbaren Energien umgesetzt werden (siehe 4.1.Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen).
Die Mobilitt stellt sich als extrem schwierige He-rausforderung dar. Vor allem ist Mobilitt aus er-neuerbaren Energiequellen zu einem Groteil vonder Entwicklung der Technologie insbesonders im
Bereich der Elektromobilitt abhngig. Sie ist vonKrnten aus nur marginal direkt beeinflussbar.
MOBILITT AUS PROZENT ERNEUERBAREN ENERGIETRGERN
1 Bundesamt fr Statistik, Panorama Mobilitt und Verkehr,Februar 2014, S. 3
2 Es handelt sich dabei um eine Schtzung. Der Modalsplitauf Personenkilometer liegt nicht vor. Er bezieht sichlediglich auf die Anzahl der Wege. Damit die Rechnungvollstndig korrekt ist, mssten alle Wege gleich lang sein.
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Ergebnisse undLsungsanstze
DieBevlkerungentscheidetber den Erfolg.
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0
1.000
4.000
2.000
5.000
7.000
3.000
6.000
8.0007.3
74
Raumheiz.,
Klimaanl.
Industriefen
Beleuchtung,
EDV
Dampferzeugung
Traktion
Standmotoren
Elektrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinGWh/
afrdasJahr2012
2.4
78
2.9
10
2.7
28
7.4
12
577
12
0
1.000
4.000
2.000
5.000
7.000
3.000
6.000
8.00069,6
%
/30,4
%
Raumheiz.,
Klimaanl.
Industriefen
Beleuchtung,
EDV
Dampferzeugung
Traktion
Standmotoren
Elektrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinGWh/
afrdasJahr2012
76,9
%
/23,1
%
62,9
%
/37,1
%
87,2
%
/12,8
%
10,7
%
/89,3
%
100%
100%
fossilerneuerbar
Gesamtanteilerneuerbare
Energien 2012:
51,2%
5. Ergebnisse &Lsungsanstze
5.1. Bewusstes Umgehenmit Energie Effizienz
Einleitung
Energieeffizienz ist der Brennstoff frdie Kraftwerke der Zukunft!
Wenn man bedenkt, dass in den letzten rd. 150 Jahrendurchschnittlich nur etwas mehr als 1 Milliarde Men-schen geregelten Zugang zu Energie hatten und trotz-dem mehr als die Hlfte der weltweiten fossilen Ener-gieressourcen verbraucht sind, wird deutlich, wie schnelldie restlichen Energiereserven aufgebraucht sind, wennmehr als 7 Milliarden Menschen denselben Energie-Lebensstandard anstreben wie die westlichen Gesell-schaften. Natrlich kann mit effizienterer Technik einTeil des Energie-Mehrverbrauchs ausgeglichen werden.Es gilt durch intelligente Technik, durch den bewusstenUmgang mit Energie der Kenntnis ber den eigenen
Energieverbrauch voraussetzt bei gleichbleibendemLebensstandard, Energie einzusparen. Der Zusammen-hang mit der Bewusstseinsbildung wird hier besondersdeutlich: Eingesparte Energie soll und darf nicht fr an-dere, neue Energieverbraucher verwendet werden, derRebound-Effekt ist mglichst hintanzuhalten.
Energieeffizienz sichertden Lebensstandard unddie Arbeitspltze!
Energiesparen bedeutet also nicht, auf etwas ver-
zichten zu mssen, sondern man schafft sich da-durch erst die Mglichkeit, sich jene Standards zuerhalten, die man sich ber lange Jahre hart erar-beitet hat. Darber hinaus bedeuten der bewuss-te Umgang mit Energie und die konsequente Aus-schpfung der Energieeffizienz-Potenziale, dassmehr Geld in Krnten bleibt, dadurch die Kaufkrafterhht wird und die eigenen Arbeitspltze ge-sichert werden.
Kennzahlen,Energieeffizienz-Potenzial
Der Nutzenergieverbrauch in Krnten lag im Jahr2012 bei rd. 23.500 GWh. Dabei betrug der An-teil erneuerbarer Energie bereits mehr als 51 Pro-zent. Rechnet man hier den Bereich Traktion he-raus, liegt die Nutzung erneuerbarer Energietrgerbereits bei nahezu 75 Prozent. Ungeachtet dieserpositiven und europaweit nahezu einzigartigen Kennzahlen bleibt unumstritten, dass die Krntner-Innen pro Person und Jahr mehr als 42.000 kWhNutzenergie bentigen, was einer (Nutz-)Leistungvon rd. 4.800 Watt entspricht. Darin sind die Nah-
Nutzenergieverbrauch 2012in GWh/a
Anteil erneuerbarer Energieam Nutzenergieverbrauch
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Energieeffizienz bis 2025Nutzenergieverbrauch bis 2025
GesamteEnergie-
einsparungbis 2025:
ca. 45%
0
1.000
4.000
2.000
5.000
7.000
3.000
6.000
8.00034%
/66%
Raumheiz.,
Klimaanl.
Industriefen
Beleuchtung,
EDV
Dampferzeugung
Traktion
Standmotoren
Elektrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinGWh/a
70%
/30%
74
%
/26%
49%
/51%
67%
/33%
70%
/30%
54,9
%
/45,1
%
GesamteEnergie-
einsparungbis 2025:
ca. 20%
0
1.000
4.000
2.000
5.000
7.000
3.000
6.000
8.00070%
/30%
Raumheiz.,
Klimaanl.
Industriefen
Beleuchtung,
EDV
Dampferzeugung
Traktion
Standmotoren
Elektrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinG
Wh/a
85%
/15%
88%
/12%
80%
/20%
85%
/15%
75%
/25%
85%
/15%
Energieeffizienz bis 2025Nutzenergieverbrauch bis 2025
rungsmittel- sowie die Bekleidungsindustrie unddie Unterhaltungselektronik nahezu nicht vertreten,was einen zustzlichen und keinesfalls vernach-
lssigbaren Energieverbrauch nach sich zieht.
Ein nachhaltiger und enkeltauglicher Energiever-brauch liegt jedoch bei weniger als 2.000 Watt (Primr-energie). Der Weg hin zur 2.000-Watt-Gesellschaftbedeutet, dass die Krntner Bevlkerung ihren Ener-gieverbrauch um rund zwei Drittel und unter Ein-beziehung der nicht enthaltenen Verbrauchskompo-nenten bis drei Viertel reduzieren muss, um einenzukunftsvertrglichen Lebensstil sicherzustellen.
Ziel ist nicht nur, fossile durch erneuerbare Energie-
trger zu ersetzen, sondern das gesamte Energie-effizienzpotenzial (Schritt fr Schritt, ohne gravie-rende Einschnitte in die Komfortstandards und ohneVerzicht auf Lebensstandard) auszuschpfen.
Das kann einerseits durch die Weiterentwicklung tech-nischer Standards (immer effizientere Produkte, z. B.Khlgerte, Waschmaschinen, geringere Stand-by-Verbruche ) geschehen, muss aber andererseits auch
und vor allem durch den bewussteren Umgang mitden Ressourcen erfolgen.
Nachfolgende Grafik zeigt das mgliche Effizienz-potenzial beim Nutzenergieverbrauch aufgeteilt inSektoren (gem Statistik Austria) in Krnten (Ba-sis ist der Nutzenergieverbrauch 2012):
Szenario moderat EnEff-Potenzial bis 2025
Szenario ambitioniert EnEff-Potenzial bis 2025
ENERGIEEFFIZIENZ
3 Land- und Flugverkehr, Eisenbahn, Binnenschifffahrt,Transportenergie in Rohrleitungen
4 Die 2.000-Watt-Gesellschaft als Weltformel,siehe www.2000watt.ch
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Die Abbildungen auf der vorherigen Seite zeigen,dass bei einem moderaten Szenario vor allemim Bereich der Traktion (die aber nicht unmittelba-
rer Fokus der Arbeitsgruppe Energieeffizienz war vergleiche dazu auch Kapitel Mobilitt) die Einspa-rung nicht ausreichen wird, um den Zielpfad (bis 2035unabhngig von fossilen Energietrgern) einzuhalten.Hier werden die gesetzten Manahmen doch deutlichambitionierter sein mssen.
In den anderen Bereichen mit Ausnahme der Raum-heizung und Klimaanlagen knnte das moderateSzenario bis 2025 zum gewnschten Erfolg fhren,doch auch im Bereich der Raumheizung und Klima-anlagen wurden Manahmen definiert, die ausreichen
knnen, um das Ziel zu erreichen.
Zusammenfassung
Insgesamt wurden im Rahmen der Arbeitsgruppen-sitzungen in den Bereichen:
Private Haushalte ffentliche Dienstleistungen Private Dienstleistungen Produzierende Unternehmen Landwirtschaft
216 mgliche Energieeffizienz-Manahmen identifiziert.Aus diesen wurden je Bereich fnf Top-Ma-nahmenermittelt, bei welchen in Bezug auf das Kosten-/Nut-zen-Verhltnis die (fr die Erreichung der definiertenZiele) positivsten Effekte erzielt werden knnen. DieseManahmen wurden im Detail ausgearbeitet und fr
eine umgehende Umsetzung bzw. Realisierung vorbe-reitet. Grundstzlich wurde bei der Definition der Ma-nahmen auch darauf geachtet, welche Anpassungen
in gesetzlichen Bestimmungen (Gesetze, Verordnun-gen, Richtlinien, Normen ) erforderlich sind, ob es not-wendig ist bestehende Frderinstrumente zu adaptie-ren bzw. neue Frderungen zu entwickeln, und ob z. B.
durch die Initiierung von Impulsprogrammen eine Erst-motivation erzielt werden knnte, die in weiterer Fol-ge dazu fhrt, die angestoenen Manahmen auch
erfolgreich zu Ende zu bringen. Nachfolgend sind diefnf Top-Manahmen der einzelnen Sektoren auf-gelistet. Eine detailliertere Beschreibung erfolgt in denSektoren-Kapiteln.
Top-5-Manahmen in den Sektoren
ERGEBNISSE & LSUNGSANSTZE
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Private Haushalte
AllgemeinesDer gesamte Nutzenergieverbrauch im Sektor derprivaten Haushalte lag im Jahr 2012 bei ber 8.300GWh (siehe Abbildung Private Haushalte Nutz-energieverbrauch 2012). Nahezu 50 Prozent davonwerden bereits jetzt mit erneuerbaren Energietr-gern abgedeckt. Besonders auffllig ist, dass der Be-reich Raumheizung und Klimatisierung mehr als 50Prozent des Energieverbrauchs ausmacht, wodurchder Schwerpunkt der prioritr umzusetzenden Ma-nahmen auch klar definiert ist.
0
500
2.000
1.000
2.500
3.500
1.500
3.000
4.000
4.23
3
Ra
umheiz.,
Klimaanl.
Ind
ustriefen
Be
leuchtung,
EDV
Da
mpferzeugung
Traktion
Standmotoren
Ele
ktrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinGWh/aimJ
ahr2012
0
738
424
2.7
21
200
0
4.500 Gesamt-Nutzenergieverbrauch 2012:
8.316
0
500
2.000
1.000
2.500
3.500
1.500
3.000
4.000
65%
/35%
Ra
umheiz.,
Klimaanl.
Ind
ustriefen
Be
leuchtung,
EDV
Da
mpferzeugung
Traktion
Standmotoren
Ele
ktrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinGWh/aimJ
ahr2012
0
%
/0% 7
8%
/22%
100%
6%
/94%
100%
0
%
4.500 Anteil erneuerbarer Energie:
49,2 %
fossil
erneuerbar
Private Haushalte Nutzenergieverbrauch 2012
Private Haushalte Anteil erneuerbarer Energie
Im Sektor der privaten Hauhalte wurden insge-samt 64 Energieeffizienz-Manahmen definiert.Diese teilen sich auf die Bereiche Gebude-
hlle Neubau, Steigerung der Sanierungsrate,Gebudehlle (umfassende) Sanierung, Ein-zelmanahmen an der Gebudehlle, Gebu-detechnik bei Neubau und Sanierung sowieGebudetechnik im laufenden Betrieb, (Haus-halts- und Unterhaltungs-) Gerte und Beleuch-tung und bergeordnete Manahmen auf.
ENERGIEEFFIZIENZ PRIVATE HAUSHALTE
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ERGEBNISSE & LSUNGSANSTZE
Manahmen
TopVor-Ort-Manahmen
Qualittsgeprfte Energieberatung
Unabhngige, produkt- und firmenneutrale sowie qua-littsgeprfte Energieberatung sind der Schlssel frdie Umsetzung von hochwertigen Energieeffizienz-manahmen und dazu ein wesentlicher Impulsaus-lser fr Investitionen hauptschlich in der Bau-wirtschaft (Bau- und Bau-Nebengewerbe).
Ziel des eMap-Krnten ist es, die Anzahl der Energie-beratungen von derzeit ca. 1.000 bis 2025 auf 7.000Beratungen pro Jahr zu steigern. Dies verursachtzwar bis 2025 Kosten (zum Teil in Form von Fr-derungen) in Gesamthhe von rd. 16,5 Mio. und da-nach ca. 1,5 Mio./a, fhrt aber zu Investitionen bis2024 von ca. 2.000 Mio. und danach ca. 105Mio./a. Darber hinaus resultiert aus dieser Manah-me eine Energieeinsparung von rd. 370 GWh bis 2025und danach von ca. 50 GWh/a.
Thermische Gebudesanierung
Ziel des eMap-Krnten ist es, die Sanierungsquotevon derzeit weniger als 1 Prozent auf 3 Prozent (bis2025) zu erhhen, wobei vor allem die Umsetzungumfassender Sanierungen (oder grerer Renovie-rungen) angestrebt wird. Da hier private Investorenwie Gebude- und Wohnungseigentmer zu Investi-
tionen animiert werden mssen, sind die Darstellungdes Nutzens und die ffentlichkeitsarbeit von beson-derer Bedeutung. Entsprechend dem Energieeffizienz-Aktionsplan des Landes Krnten betrgt das Effizi-enzpotenzial im Bereich der privaten Raumwrme ca.120 GWh/a und fhrt zu einer Reduktion der Heizkos-ten und zu einer damit verbundenen Erhhung der re-gionalen Kaufkraft von rd. 10 Mio./a. Die CO 2-Emis-sionen werden um ca. 17.000 t/a vermindert.
Die Umsetzung der Sanierungen wrde ein geschtz-tes Investitionsvolumen von rund rd. 2.000 Mio. bis2025 nach sich ziehen und danach ca. 260 Mio./a,erfordert aber entsprechend den derzeit geltendenFrderrichtlinien des Landes Krnten auch Frde-
rungen in Hhe von rd. 800 Mio. (bis 2025) und da-nach ca. 100 Mio./a.
Sanierungspflicht fr die obersteGeschodecke
Denkbar wre auch eine Sanierungspflicht fr dieoberste Geschodecke, die primr mit gesetzlichenVorschriften umgesetzt werden msste. Eine Verpflich-tung ist denkbar, weil diese Manahmen mit relativgeringem finanziellen Aufwand und unter wirtschaftli-chen Rahmenbedingungen umsetzbar sind, wobei eine
Abfederung der Verpflichtung durch eine Erhhungder Frderung (z. B. 50 % der Investitonskosten) erfol-gen sollte. Das Effizienzpotenzial betrgt ca. 30 GWh/aund fhrt zu einer Reduktion der Heizkosten und zu ei-ner damit verbundenen Erhhung der regionalen Kauf-kraft von rd. 2,5 Mio./a. Die CO2-Emissionen werdenum mehr als 4.000 t/a vermindert.
Die Umsetzung der Sanierungen belebt die Wirt-schaft bis 2024 mit rd. 200 Mio. und danach mit ca. 40 Mio./a, erfordert aber auch Frderungen in Hhevon rd. 80 Mio. (bis 2025) und danach ca. 10 Mio./a.
Optimierung von Heizungsanlagen
In der Vergangenheit wurden die Heizkessel in denmeisten Fllen deutlich berdimensioniert, was zu ei-ner ineffizienten Betriebsweise fhrte. Ziel des eMap-Krnten ist es, dass durch entsprechende Optimie-rungsmanahmen im Bereich der Heizungsanlagen(vor allem im Bereich der Regelung) ein Energie-Effizienzpotenzial von rd. 10 Prozent (ohne Heizkes-sel und ohne grere Investitionen) umzusetzen. Er-
mglicht werden soll dieses Effizienzpotenzial durcheine qualitativ hochwertigere berprfung der Hei-zungsanlagen (die auch jetzt schon alle drei Jahre zuerfolgen hat), woraus Heizenergieeinsparungen in derGrenordnung von rd. 250 GWh (bis 2025) oder 25GWh/a resultieren. Auch im Bereich der elektrischenEnergie knnen Einsparungen von 20 GWh (bis in-kl. 2025) oder 2 GWh/a erzielt werden. Die Kosten frberprfung, Optimierung und Material werden mit ca. 190 Mio. ( 12 Mio./a) geschtzt, wobei Frderungenvon rd. 45 Mio. ( 3 Mio./a) erforderlich sind.
5 wenn die Investitionsbereitschaft der Beratungskundenmit 50 % der Erhebung aus dem Jahr 2012 angesetzt wird
6 wenn man davon ausgeht, dass nicht wie bei derErhebung 2012 eine Reduktion des Energieverbrauchsum 43 %, sondern nur um 25 % pro Beratungsfallstattfinden wird
7 Endbericht erstellt vom IHS, Institut fr hhere StudienKrnten im Dezember 2013 (Markus Bliem, Beate Friedl,Andrea Klinglmair)
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ENERGIEEFFIZIENZ PRIVATE HAUSHALTE
Heizkesseltausch (Umstellung auferneuerbare Energietrger)
Das wesentliche Ziel des eMap-Krnten ist, dass dieEnergiebereitstellung fr Heizzwecke (Raumwrmeund Strom) ab dem Jahr 2025 zu 100 Prozent auserneuerbaren Energietrgern erfolgt. Dazu ist es er-forderlich, dass die derzeit rd. 74.000 l- und Fls-siggas-Kessel durch Heizkessel auf Basis erneuer-barer Energietrger ersetzt werden. Die ca. 8.600Erdgasfeuerungen und die 19.000 Elektro-Heizun-gen werden hier nicht bercksichtigt, da Erdgas inKrnten eine eher untergeordnete Rolle spielt undvor allem in Ballungsrumen (Feinstaubproblematik)eingesetzt wird und der Strom fr die E-Heizungen
auch zu 100 Prozent erneuerbar sein soll.
Neben einer Energieeinsparung (durch effizientereAnlagen) von ca. 200 GWh (bis 2025, danach rd. 20GWh/a) ist in diesem Fall vor allem die Kostenein-sparung (ca. 75 Mio. bis 2025, durch gnstigereEnergietrger) und die Reduktion der CO2-Emissi-onen (rd. 450.000 t/a ab 2025, beginnend mit ca.40.000 t im Jahr 2015) in den Vordergrund zu stellen.
Die Motivation der Gebude- und Wohnungseigent-mer zur Umstellung der Heizungsanlagen stellt hier
eine besondere Herausforderung dar, da pro Jahrdurchschnittlich ca. 130 Mio. ansteigend investiertwerden mssen, was bis 2025 einen Wirtschaftsim-puls von mehr als 1.500 Mio. bedeutet. Hierin sindauch Frdermittel in Hhe von 45 Mio./a anstei-gend, oder mehr als 500 Mio. bis 2025 inkludiert.
Effizienzmanahmen bei der Nutzungelektrischer Energie
Im Bereich der Nutzung elektrischer Energie kanndurch eine Vielzahl von einfachen und in den meis-ten Fllen gnstigen und kurzfristig wirtschaftlichenManahmen eine groe Energiemenge eingespart wer-den. Diese Manahmen sind im Wesentlichen die Ver-meidung von Stand-by-Verlusten (Energieeinsparung:75 GWh/a, Kosten: 7 Mio.), Optimierung der Beleuch-tung bzw. Umstellung auf LEDS (Energieeinsparung: 25GWh/a, Kosten: 24 Mio.) oder der Austausch von E-Gerten (Energieeinsparung: 20 GWh/a, Kosten: 32Mio.). Insgesamt knnen die CO2-Emissionen durch die-se Manahmen um ca. 50.000 t/a vermindert und eine
Erhhung der regionalen Kaufkraft (durch Energieein-sparungen) von rd. 22 Mio./a erzielt werden.
Energiebuchhaltung(Energieerfassung und Visualisierung)
Eine wesentliche Motivation zur Steigerung derEnergieeffizienz im privaten Bereich ist das Wissender Bevlkerung ber die Mglichkeiten und Poten-ziale jedes Einzelnen. Um dieses Ziel zu erreichen, istes sinnvoll, der Bevlkerung ein Instrument zum Ver-gleich des Energieverbrauchs in Form einer einfachen
und bedienerfreundlichen Software (z. B. Web-Appli-kation) in die Hand zu geben. Das Effizienzpotenzialwird aufgrund vieler Beispiele aus anderen Regionen
mit mind. 5 Prozent des Energieverbrauchs sowohlim Bereich der Heizung, des Warmwassers, aber auchder Nutzung elektrischer Energie angenommen, wo-raus Energieeinsparungen von rd. 300 GWh/a (ab dem
Jahr 2025) und damit verbunden eine CO2-Reduktionvon ca. 56.000 t/a resultieren. Die Investitionskostenvon rd. 70.000,- pro Jahr sind im Vergleich zum Nut-zen (bis zu 30 Mio./a) vernachlssigbar gering, wobeizur Investition noch entsprechende Marketingma-nahmen hinzugerechnet werden mssen.
Impulsprogramme
Um vor allem das Bewusstsein in der Bevlkerungzu steigern und die Umsetzung der Manahmenanzukurbeln, sollen zeitlich begrenzte Impuls-programme initiiert werden, die z. B. durch erhhteFrderungen die Umsetzungsbereitschaft steigern.
Nach dem Auslaufen dieser Programme sollte esgengend gute Beispiele geben, die die Gebude-und Wohnungseigentmer dazu animieren, dieseManahmen auch ohne (erhhte) Frderungen wei-ter umzusetzen. Impulsprogramme sind derzeit fr
eine umfassende Energieberatung
die Durchfhrung eines Heizungschecks(Installateur und Energieberater) und
die Umsetzung von Energieeffizienz-Manahmenbei den haustechnischen Anlagen,
Neubau und Sanierung in Passivhausqualitt bzw.
Niedrigstenergiestandard inkl. der Implementierung von Passivhausstandards bzw.Niedrigstenergiestandard im mehrgeschoigenWohnbau sowie
die Verwendung von kologischen Bau-/Dmm-Materialien im Neubau und der Sanierung geprft.
Bedarfsbedingt knnen weitere Impulsprogrammedefiniert und initiiert werden.
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Gesamt-Nutzenergieverbrauch 2012:
4.718
0
1.000
1.500
2.500
500
2.000
3.000
1.702
Raumheiz.,
Klimaanl.
Industriefen
Beleuchtung,
EDV
Dampferzeugung
Traktion
Standmotoren
Elektrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinGW
h(Jahr2012)
35
356
101
2.2
89
235
0
ffentliche Dienstleistungen
Allgemeines
Der gesamte Nutzenergieverbrauch im Sektor der f-fentlichen und privaten Dienstleistungen lag im Jahr2012 bei ca. 4.700 GWh (siehe Abbildung ffentlicheund private Dienstleistungen Nutzenergieverbrauch2012). Rund 55 Prozent davon werden bereits jetzt miterneuerbaren Energietrgern abgedeckt, wobei im Be-reich der Raumheizung der Anteil der (primr erneuer-baren) Fernwrme mit mehr als 70 Prozent besondersauffllt. Ungeachtet dessen werden gem dem Kom-munalen Facility Management (KFM) der Gemeindeab-teilung des Amtes der Krntner Landesregierung noch
immer mehr als 1.200 ffentliche Gebude fossil odermit Strom beheizt, weshalb neben den urschlichenEnergieeffizienzmanahmen wie z. B. der thermischenGebudesanierung ein besonderes Augenmerk aufden Einsatz erneuerbarer Energietrger bei der Wr-meversorgung gelegt werden muss.
Im Sektor der ffentlichen Dienstleistun-gen wurden insgesamt 46 Energieeffizienz-Manahmen definiert. Diese teilen sich auf
die Bereiche Gebudehlle Neubau, Um-fassende Sanierung, Gebudetechnik beiNeubau und Sanierung, Gebudetechnikim laufenden Betrieb, Gerte und Beleuch-tung sowie Straen-, Gebude- und Ef-fekt-/Dekorationsbeleuchtung und ber-geordnete Manahmen auf.
ffentliche und private DienstleistungenNutzenergieverbrauch 2012
Anteilerneuerbarer
Energie:
55 %
0
1.000
1.500
2.500
500
2.000
3.000
87%
/13%
Raumheiz.,
Klimaanl.
Industriefen
Beleuchtung,
EDV
Dampferzeugung
Traktion
Standmotoren
Elektrochem.
Zwecke
NutzenergieverbrauchinGW
h(Jahr2012)
22%
/78%
98%
/2%
75%
/25%
20%
/80%
100%
0%
fossilerneuerbar
Anteil erneuerbarer Energie
ERGEBNISSE & LSUNGSANSTZE
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Manahmen
TopVor-Ort-Manahmen
Rechtskonformitt
Aus EU-Richtlinien und bundesgesetzlichen Regelun-gen, aber auch aus Landesgesetzen resultiert eineVielzahl von Verpflichtungen fr ffentliche Dienstleis-ter, die von ihnen selbst (obwohl z . T. auch selbst be-schlossen) nur teilweise bis berhaupt nicht ein-gehalten werden. Diesen Mangel gilt es so schnellwie mglich zu beheben, um z. B. EU-Vertragsverlet-
zungsverfahren zu verhindern!
Aus der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben istdurchaus auch eine Steigerung der Energieeffizienzund dadurch eine Kostenreduktion ableitbar, wobei dieKosten fr die Erstellung eines (Energie- und Um-welt-)Rechtsregisters inkl. einer klaren Definitionder Aufgaben und Zustndigkeiten vernachlssigbarsind, da smtliche Manahmen und Ttigkeiten vonder Verwaltung im Rahmen der gewhnlichen Ge-schftsttigkeit erledigt werden knnen.
Umfassende thermischeGebudesanierung
Ziel des eMap-Krnten ist es, die Sanierungsquotebei den ffentlichen Gebuden auf 3 Prozent anzuhe-ben, was auch den Vorgaben der Energieeffizienz-Richtlinie der EU (2012/27/EU, Art. 5 Vorbildcharakterder Gebude ffentlicher Einrichtungen) entspricht.Als Vorbildwirkung in Richtung der Bevlkerung wirdauch angestrebt, nach Mglichkeit kologische Bau-und Dmmmaterialien fr die Sanierungen zu ver-wenden. Entsprechende bewusstseinsbildende Ma-nahmen mit eingeschlossen!
Da die ffentlichen Einrichtungen nicht ber die er-
forderlichen finanziellen Mittel verfgen, mssen frdie erforderliche Forcierung der Umsetzung alter-native Finanzierungsmglichkeiten wie z. B. Energie-Contracting-Modelle mit berlegt werden.
Entsprechend dem Energieeffizienz-Aktionsplan desLandes Krnten betrgt das Effizienzpotenzial im Be-reich der thermischen Sanierung ffentlicher Gebu-de ca. 4,2 GWh/a und fhrt zu einer Reduktion derHeizkosten von rd. 0,5 Mio./a. Die CO2-Emissionenwerden um ca. 185 t/a vermindert. Die Umsetzungder Sanierungen belebt die Wirtschaft bis 2025 mit
rd. 400 Mio. und danach mit ca. 35 Mio./a.
Straenbeleuchtung
Auf den Krntner Straen sind ca. 80.000 Straen-laternen installiert, deren Stromverbrauch pro Jahrrd. 23 GWh betrgt.
8 eine Aufteilung der beiden Sektoren ist aus den Daten derStatistik Austria (2012-Nutzenergiekategorien: Struktur 1998;Traktion Energiebilanzkonform) nicht herauslesbar, weshalbzur bersichtlichen und nachvollziehbaren Darstellung beideSektoren zusammengefasst sind. Die Bewertung der einzel-nen Manahmen erfolgt jedoch fr jeden Sektor separat.
9 spezifische CO2-Emissionen gem. OIB-RL6: 13 % fossile Brenn-stoffe = 311 t/GWh, 87 % Biomasse = 4 t/GWh= 44 t/GWh
10 berechnet mit dem spezifischen CO2-Emissionsfaktor lt. OIB-Richtlinie 6, Ausgabe Dezember 2011 von 417 gCO2/kWh
Durch neue Beleuchtungstechnologien wie z. B. LEDSlsst sich der Stromverbrauch um ca. 15 GWh/a (abdem Jahr 2015, beginnend mit 1,5 GWh im Jahr 2015)oder rd. 2,4 Mio./a (ab 2015) vermindern. Wobei dar-auf zu achten ist, dass die LED-Technik derzeit nochnicht fr alle Anwendungsbereiche sinnvoll und vorallem gesetzeskonform einsetzbar ist. Dementspre-chend mssen im Vorfeld genaue Analysen durch-gefhrt werden, um die richtige Lichttechnik fr denAnwendungsfall einzusetzen.
Die Kosten der Umstellung werden rd. 50 Mio. be-tragen. In Bezug auf die Finanzierung kann (Energie-)Contracting ins Auge gefasst werden, wobei in die-sem Fall aufgrund der Wirtschaftlichkeit der Ma-
nahmen auch sogenannte Einspar-Contracting-Modelle in Frage kommen. Diese htten zustzlichden Vorteil, dass der Contractor vorsteuerabzugsbe-rechtigt ist und im Fall eines Poolings (siehe nchsterAbsatz) auch mit geringeren Investitionskosten ge-rechnet werden kann.
Um auch die Betriebs- und Wartungskosten zu opti-mieren, sollte ber eine krntenweit einheitliche L-sung nachgedacht werden (Pooling ber Gemeinde-grenzen), die auch gemeinsam auszuschreiben wre.Diese Variante htte auch den Vorteil, dass in je-
dem Fall Frderungen der Kommunalkredit PublicConsulting (KPC) angesprochen werden knnen, dadiese derzeit aufgrund des Nicht-Erreichens vonMindest-CO2-Reduktionen oftmals nicht ausge-nutzt werden knnen. Die CO2-Emissionen reduzie-ren sich durch die Umstellung der Straenbeleuch-tung um rd. 6.200 t/a.
ENERGIEEFFIZIENZ FFENTLICHE DIENSTLEISTUNGEN
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Energiebuchhaltung und Dokumentation im
Kommunalen Facility Management (KFM)
Wie bei den privaten Haushalten ist eine wesentlicheMotivation zur Steigerung der Energieeffizienz auch imffentlichen Bereich das Wissen um die Mglichkeitenund Potenziale jedes Einzelnen. Mit derselben einfachenund bedienerfreundlichen Energiebuchhaltungs-Soft-ware (Web-Applikation) wie im privaten Bereich, sollendie ffentlich Bediensteten zu mehr Energieeffizienz imeigenen Wirkungsbereich animiert werden.
Dafr braucht man einen Verantwortlichen, der alsEnergiebeauftragter in jeder Krntner Gemeinde (hn-lich dem bestens funktionierenden Beispiel Nieders-
terreich) eingesetzt wird und fr den Bereich Energie-effizienz und erneuerbare Energie zustndig ist.
Entsprechend einer qualifizierten Schtzung an-hand der NACE Codes 2008 wird das Verhlt-nis der ffentlichen zu den privaten Dienstleistungenmit 30,5 / 69,5 Prozent angegeben. Basierend darauflsst sich das Effizienzpotenzial welches mit mind.5 Prozent des Energieverbrauchs anzunehmen ist berechnen. Daraus resultieren Energieeinsparungenvon rd. 200 GWh (bis 2025) und danach ca . 30 GWh/aund damit verbunden eine CO2-Reduktion von ca.
5.000 t/a. Die Investitionskosten werden schon imBereich der privaten Haushalte dargestellt. Es ist le-diglich eine Schnittstelle zum KFM zu programmie-ren, um die Energiedaten der Gemeinden in diesemabbilden und fr die weitere Verarbeitung zur Verf-gung stellen zu knnen. Fr laufende Betriebskosten
(Hosting, Webspace und Betreuung) wre ein Betragin Hhe von rd. 40.000,- pro Jahr vorzusehen.
Heizungscheck und begleitendeManahmen (Optimierung derHeizungsanlagen)
Zwar sind der Anteil erneuerbarer Energietrgerund der Fernwrme-Versorgungsgrad bei den f-fentlichen Dienstleistungsgebuden in Krntenvergleichsweise hoch, ungeachtet dessen sind lt.KFM in den ffentlichen Gebuden derzeit nochimmer mehr als 1.200fossil bzw. mit Strom betrie-bene Heizungssysteme installiert.
Ziel des eMap-Krnten ist es, durch entsprechendeOptimierungsmanahmen im Bereich der Heizungs-anlagen (vor allem im Bereich der Regelung) einEnergie-Effizienzpotenzial von rd. 10 Prozent (ohneTausch der Heizkessel und ohne grere Investi-tionen) zu lukrieren. Ermglicht werden soll diesesEffizienzpotenzial durch eine qualitativ hochwertige-re berprfung der Heizungsanlagen, woraus Heiz-energieeinsparungen in der Grenordnung von rd.500 GWh (bis 2025) oder 50 GWh/a (bereits ab 2017realisierbar) resultieren. Auch im Bereich der elek-trischen Energie knnen Einsparungen von 70 GWh
(bis inkl. 2025) oder 7 GWh/a erzielt werden. Die Kos-ten fr berprfung, Optimierung und Material wer-den mit insgesamt ca. 5 Mio. angenommen.
Heizkesseltausch (Umstellung auferneuerbare Energietrger)
Das wesentliche Ziel des eMap-Krnten ist, dass dieEnergiebereitstellung fr Heizzwecke (Raumwrmeund Strom) ab dem Jahr 2025 zu 100 Prozent auserneuerbaren Energietrgern erfolgt. Dazu ist es er-forderlich, dass zumindest die derzeit noch installier-ten rd. 500 l-Kessel durch Heizkessel auf Basis er-neuerbarer Energietrger oder durch den Anschlussan biogene Nahwrmenetze ersetzt werden. Die Erd-gasfeuerungen und die Elektro-Heizungen werdenhier nicht bercksichtigt, da Erdgas in Krnten ei-ne eher untergeordnete Rolle spielt und vor allem inBallungsrumen (Feinstaubproblematik) eingesetzt
11 NACE Statistische Systematik der Wirtschaftszweige inder Europischen Gemeinschaft (NACE = sterreichischeVersion der NACE). NACE ist das Akronym (Nomenclaturegnrale des Activits conomiques dans les CommunautsEuropennes) zur Bezeichnung der verschiedenen statisti-schen Systematiken der Wirtschaftszweige, die seit 1970 inder Europischen Union entwickelt worden sind. Die NACEbildet den Rahmen fr die Sammlung und Darstellung einerbreiten Palette statistischer, nach Wirtschaftszweigen unter-gliederter Daten aus dem Bereich Wirtschaft (z. B. Produktion,Beschftigung, volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen) undaus anderen Bereichen. Auf der Grundlage der NACE erstellte
Statistiken sind europa- und im Allgemeinen auch weltweitvergleichbar. Innerhalb des europischen statistischen Sys-tems ist die Verwendung der NACE verbindlich.
12 ca. 735 Elektro-, 423 l- und 106 Gasheizungen, wobei nur ca.45 % der Gebude tatschlich erfasst sind!
13 diese hat schon jetzt alle drei Jahre zu erfolgen und es muss entsprechend der EU-Gebuderichtlinie 2010/31/EU, Art. 14Inspektion von Heizungsanlagen und dem Krntner Hei-zungsanlagengesetz zustzlich ab einer Leistung von 20 kW(was bei nahezu allen Anlagen in ffentlichen Gebuden derFall ist) eine einmalige Prfung stattfinden
ERGEBNISSE & LSUNGSANSTZE
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wird und der Strom fr die E-Heizungen bereits der-zeit zu nahezu 100 Prozent erneuerbar ist.
Neben einer Energieeinsparung (durch effizientere An-lagen) von ca. 80 GWh (bis 2025, danach rd. 7 GWh/a)ist in diesem Fall vor allem die Kosteneinsparung (ca. 150 Mio. bis 2025, durch gnstigere Energietrger)und die Reduktion der CO2-Emissionen (rd. 150.000 tbis 2025, beginnend mit ca. 2.300 t im Jahr 2015) inden Vordergrund zu stellen.
Auch oder vor allem hier knnten die erforder-lichen Investitionskosten durch (Energie-Einspar-)Contracting-Modelle aufgebracht werden, wobeizur Steigerung der Kosteneffizienz regionale Ge-
budepools gebildet werden sollten.
Effizienzmanahmen bei der Nutzungelektrischer Energie
Im Bereich der Nutzung elektrischer Energie kanndurch eine Vielzahl von einfachen und in denmeisten Fllen gnstigen und kurzfristig wirt-schaftlichen Manahmen eine groe Energiemengeeingespart werden. Diese Manahmen sind im We-sentlichen die Vermeidung von Stand-by-Verlusten(Energieeinsparung: 5 GWh/a, Kosten: 1 Mio.) oder
Optimierung der Beleuchtung bzw. Umstellung aufLEDS (Energieeinsparung: 5 GWh/a, Kosten: 7 Mio.).Bis 2025 bedeutet das eine Effizienzsteigerung beimStrom von rd. 650 GWh. Die CO2-Emissionen knnendurch diese Manahmen um ca. 270.000 t (bis 2025)und danach um rd. 4.200 t/a vermindert werden.
Impulsprogramme
Gemeinden sind wichtige Vorbilder, um das Be-wusstsein in der Bevlkerung zu steigern und dieUmsetzung der Manahmen zu frdern. Aus die-sem Grund sollen auch im Bereich der ffentlichenDienstleistungen zeitlich begrenzte Impulspro-gramme initiiert werden.
ein Sanierungsprogramm fr ffentlicheGebude (nach energetischen Prioritten, jeneGebude mit dem hchsten Energieverbrauchsollen vorrangig saniert werden),
die Durchfhrung eines Heizungschecks(Installateur und Energieberater) und
die Umsetzung von Energieeffizienz-Manahmen bei den haustechnischen Anlagen,
Energie- und Einspar-Contracting-Ausschreibungen fr die Gebudesanierung,den Tausch von Heizungsanlagen und dieErneuerung der Straenbeleuchtung,
die Erstellung von Richtlinien fr den Neubauund die Sanierung in Passivhausqualitt,
ein Effizienzprogramm fr den Einsatzenergiesparender Leuchten und Lampen imBestand,
das e5-Landesprogramm fr energieeffizienteGemeinden sowie
ein e5-Audit fr das Land Krnten inkl. der BHs,
die kologische Beschaffung in der Verwaltungund fr
eine Re-Comissioning-Initiative (Umsetzungvon EnergieeffizienzManahmen ohneInvestitionskosten)
Bedarfsbedingt knnen wei-tere Impulsprogramme defi-niert und initiiert werden.
ENERGIEEFFIZIENZ FFENTLICHE DIENSTLEISTUNGEN
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Private Dienstleistungen
Allgemeines
Im Sektor der privaten Dienstleistungen wurden insge-samt 60 Energieeffizienz-Manahmen definiert. Dieseteilen sich auf die Bereiche Gebudehlle Neubau, Ge-budehlle Sanierung, Gebudetechnik (Heizung, Kh-lung, Warmwasser, Belftung), Gebudetechnik im lau-fenden Betrieb, Gerte, Beleuchtung und energieeffizi-ente Technologien u. bergeordnete Manahmen auf.
Manahmen
TopVor-Ort-Manahmen
Energieberatung (One-Stop-Shop)
Vernetzung der Betriebsberatung Krnten und Bn-delung der Aktivitten in der Abteilung 8 der KrnterLandesregierung mit den Zielen:
Steigerung des Bewusstseins fr Energie-effizienz(-Manahmen) in den Betrieben bzw.
der Umsetzung von Effizienzmanahmen,
Erhhung der Beratungszahlen sowie
Schaffung einer einheitlichen Anlaufstelle frqualifizierte Energieeffizienzberatungen frBetriebe (One-Stop-Shop) in Weiterent-wicklung des vom Ministerium fr ein le-
benswertes sterreich gefrderten Regions-
programms kofit Krnten, Effizienzbera-tung fr Betriebe
(laufende) Qualifikationsmanahmenfr die BeraterInnen und
Einrichtung eines Messgerte-Pools
Umfassende thermischeGebudesanierung
Auch im Bereich der privaten Dienstleistung ist dasZiel des eMap-Krnten, die Sanierungsquote auf 3
Prozent anzuheben, wobei auch hier nach Mg-lichkeit kologische Bau- und Dmmmaterialien zuverwenden sind.
Auch im Sektor der privaten Dienstleistungen kn-nen zur Forcierung der Umsetzung alternative Fi-nanzierungsmglichkeiten wie z. B. Energie-Contrac-ting-Modelle mit berlegt werden.
Analog zu den ffentlichen Dinenstleistungen liegt
das Effizienzpotenzial bei den privaten Dienstleis-tungsgebuden bei ca. 10 GWh/a (mehr als 100GWh bis 2025) und fhrt zu einer Reduktion derHeizkosten um rd. 9 Mio./a. Die CO2-Emissionenwerden um ca. 440 t/a vermindert.
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