herzbikesaar 2016 endergebnisse

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Health & Medicine

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E-Biking als HerzsportErgebnisse des Projekts Herz.BIKE Saar

(Pilotstudie zum Einsatz des Pedelecs bei Herzgruppenteilnehmern)

Prof. Dr. med. Günter Hennersdorf Bous/SaarlandHerzgruppen Saar e.V. ADFC Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

Herz.BIKE Saar

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 20150

100

200

300

400

500

600

4582

123183

330380

410

480535

E-Bike Absatz (Tausend)

(c) GH2016 2

Radeln ist gesund?

Merkblatt LZG NRW 2015Löllgen 2016

• Ja, wer regelmäßig fährt, ist gesünder• Wer mehr fährt (15 km/h), mehr als 3 h, ist noch

gesünder• Herz- und allgemeine Sterblichkeit sinken um 20-

40% (6 Studien)• Gefahren: – Luftverschmutzung (Abgase, Feinpartikel)– Strassenverkehr (unsichere Radwege)– Übung (ältere Fahrer, Pedelecs)

(c) GH2016 3

Das Projekt Herz.BIKE Saar

• Laufzeit 2 Jahre mit halbjährlichen Saisonunterbrechungen (Beginn Mai 2015, Ende Oktober 2016)

• 15 Teilnehmer mit 66-93% Teilnahmefrequenz• Herzgruppenteilnahme seit mindestens 6 Monaten

(Trainingsgruppen)• Trainingsfahrten Saaruferweg:

20-40 km, 30 – 120 min Dauer, 18-24 km/h Durchschnitt• Arztbegleitung• Rettungssanitäter

Projektdesign

(c) GH2016 4

(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

• Beim Radfahren werden beansprucht– Ausdauer– Flexibiltät– Koordination– Kraft

Radfahren als Ausdauersport

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Herz.BIKE Saar

• Ist ein Ausdauertraining mit einem elektrisch tretunterstützten Fahrrad (Pedelec) als Zusatz zum Herzgruppen-Training bei ausgewählten Herzpatienten geeignet?– Wird das Training akzeptiert?– Ist das Pedelec sicher hinsichtlich Unfallgefahr und

medizinischen Komplikationen?– Kann man einen Trainingseffekt nachweisen?

Fragestellung

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(c) GH2016

Die HerzbikerStart am 12.5.2015

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Die Herzbiker

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(c) GH2016

Die Herzbiker

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Handelsübliches Pedelec als Projekt-FahrradMittelmotor, Tiefeinstieg, 270-Wh-Akku, 250-Watt-Motor. *

*Das Projektfahrrad war mit einem Vorderradmotor ausgestattet

Herz.BIKE Saar

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Pulsuhr Polar FT1 mit PulsgurtAufnahme der mittleren und Maximalherzfrequenz

Herz.BIKE Saar

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(c) GH2016

Datenerhebung

Teilnehmerzahl

Unterstützungsstufe

Durchschnitts-Geschwindigkeit

Befindlichkeitsabfrage, BORG Skala

Pulse am Start, nach Halbstrecke und zum Ende (anfangs getastet, später Pulsuhr)

Pulsuhr: maximale Herzfrequenz,

Pulsuhr: mittlere Herzfrequenz

Zwischenfälle

Beschwerden

Herz.BIKE Saar

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BORG- (RPE* -)Skala für eine Beurteilung der gefühlten Belastung beim Ausdauersport 7 sehr sehr leicht 9 sehr leicht 11 recht leicht 13 etwas anstrengender 15 anstrengend 17 sehr anstrengend 19 sehr sehr anstrengend

*RPE Received Perception of Exertion; HF*0,1

Abfrage der Belastungsintensität und Befindlichkeit

(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

1. Gruppendaten1. Anzahl 152. Alter 66 ± 6,3

3. BMI 28 ± 3,9

4. Männer/Frauen 13/2

1. Herzgruppen1. Völklingen Mitte 42. SLS 23. Losheim 24. Köllerbach 25. Fraulautern 26. Völklingen HGR 17. Heusweiler 18. n/a 1

Demografische Daten

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(c) GH2016

Herz.BIKE SaarBestimmung der Trainings-Herzfrequenz (TF; Frequenzreserve)

1. Karvonen-Formel TF= ((MF-RF1) +RF*0,7)2

2. Alters-NäherungTF= 220 – Alter * 0,7

3. MF3Ergo*0,7

4. Durchschn. TF der Studie: 106/min

1 Ruhefrequenz2=0,7 * 100 = 70 (%) der Maximalfrequenz3 Maximalfrequenz

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(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

Beginn mit 20 km über 30 km zum Endstand von 40 km. Terrain Flussufer, steigunsgarm (20-60 m)

20 km

30 km

40 km

Trainingsdistanzen über den gesamten Trainigsverlauf

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(c) GH2016

Durchschnittsgeschwindigkeiten (km/h)Steigerung der durchschnittlichen Geschwindigkeiten von ca. 19 auf 23 km/h

Herz.BIKE Saar

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(c) GH2016Streckenverlauf 1: Startpunkt Saarlouis, Umkehrpunkt Völklingen

Völklingen

Saarlouis

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(c) GH2016Streckenverlauf 2: Startpunkt Saarlouis, Umkehrpunkt Merzig und zurück

Saarlouis

Merzig

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Herz.BIKE Saar

Ergebnisse

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Herz.BIKE SaarDiagnosen

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Diagnose AnzahlKHK 11

ACVB 7Vorhofflimmern 3

Stent 3Diabetes mellitus 2Cardiomyopathie 1

Mehrfachdiagnosen möglich

(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

• Technik– Leihfahrräder Anzahl 2-8– Eigene Fahrräder

• Anfangs 7• Ende 13

– Mittelmotor 11– Vorderradmotor 4 – Akkus der Leihfahrräder

• Häufig defekt• Geringe Reichweite (ca. 40 km)

– Unterstützung: Mittlere Unterstützungsstufen (ECO, medium)

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(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

• 70% der Herzfrequenz-Reserve• 1x pro Woche• Dauer 45 -120 min– Steigerung der Distanz– Steigerung der Geschwindigkeit

• BORG 9-11 (13)• MET1 5-7, entspricht ca. 75-100 Watt

1metabolic equivalent of task; 1 kcal/kg KG

Trainingsbedingungen

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(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

• Akzeptanz– Teilnahmefrequenz zwischen 64 und 93 (66)%– Bewertung der Studie (1-6): 1 = 98%– Nachfolge-Organisation• Selbsthilfegruppe 30%• Herzgruppe 12%• Verein 0%• Lose 56%

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(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

• Sicherheit– Unfälle mit ernsten Verletzungen 0%– Medizinische Notfälle

0%– Bagatellverletzungen (Stürze) 4%

Kein öffentlicher StrassenverkehrRadfahr- und Pedelecübung hoch

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Herz.BIKE Saar

Keine Mittel Hoch0

1

2

3

4

5

6

7

8

98

4

0

Wie beurteilen Sie die Unfallgefahr d. Pedelec?

(c) GH2016

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) untersuchte 2014 gemeinsam mit der Technischen Universität Chemnitz Mobilität, Geschwindigkeit, Verkehrssicherheit von Elektroradfahrern im Vergleich zu konventionellen Fahrradfahrern.

“Der Vergleich von Fahrrädern und Elektrofahrrädern zeigte, dass Elektrofahrräder per se keinem erhöhten oder anders gelagertem Sicherheitsrisiko als Fahrräder unterliegen.”

Ergebnis:

Herz.BIKE Saar

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(c) GH2016

Vergleich der Herzfrequenzen (getastet li, Pulsuhr re.)1=20 km Distanz; 18 km/h - erste 15 Trainingsfahrten2=40 km; 23 km/h - letzte 15 TrainingsfahrtenSignifikanter Trainingseffekt mit Abnahme der Herzfrequenz unter längerer und schnellerer Belastung.

p = < 0,05

Trainings-Herzfrequenz 106/min

Herz.BIKE Saar

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(c) GH2016

Herzfrequenz über die gesamte Trainingszeit

Frequenzen als aktuelle Pulswerte (Trainingsende), Werte mit Trendlinie

Trainings-Herzfrequenz 106/min

Trendlinie

Herz.BIKE Saar

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(c) GH2016

Frequenzermittlung über Pulsuhr und Brustgurt. Trendlinie

Trainings-Herzfrequenz 106/min

Trendlinie

Mittelwerte der Herzfrequenz über die gesamte Trainingszeit

Herz.BIKE Saar

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(c) GH2016

Ermittlung über Pulsuhr und Brustgurt; Trendlinie

Trainings-Herzfrequenz 106/min

Trendlinie

Maximalfrequenz über die gesamte Trainingszeit

Herz.BIKE Saar

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(c) GH2016

Trendlinie

Herz.BIKE Saar

Beispiel des Frequenzverlaufs zweier PatientenPat 1 (blau) tachycarde Frequenzantwort; Verbesserung im TrainingsverlaufPat 2 (rot) bradycarde Antwort; mäßige Verbesserung; 32

(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

Verlauf der Belastungsintensität nach BORGTendenz der Verbesserung der gefühlten Belastungsintensität über den Trainingsverlauf bei 20 (li.) und 40 (re.) km Distanz (keine Signifikanz)

20 km Distanz 40 km Distanz

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(c) GH2016

Vergleich der errechneten Trainingsfrequenz (TF; grün), der ermittelten Herzfrequenzen (HFT; nach Training; blau) und der RPE1 –Werte (BORG; rot)Zeitraum 40-km-Periode

1RPE=received perception of exertion; hier als Frequenzäquivalent (*10) aufgetragen. Kein signifikanter Unterschied zwischen TF, BORG und HFT!

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Herz.BIKE Saar

Ja Nein0

2

4

6

8

10

12

14

Sehen Sie einen Anreiz z. Freizeitsport d. Training

(c) GH2016

Herz.BIKE SaarZusammenfassung I

1. Die Akzeptanz der Trainingseinheiten war hoch und lag zwischen 66 und 93%.1. Gruppendynamik: Starkes Gemeinschaftsgefühl und hohe Gruppenaktivität

2. Die Sicherheit des Trainings war daher als sehr gut einzuordnen. Es ereigneten sich in der ersten Phase 2015 zwei Bagatellunfälle (Stürze) mit Schürfwunden; die zweite Phase 2016 verlief störungsfrei.Medizinische Notfälle waren nicht zu beobachten. Bei 3 Probanden trat paroxysmales Vorhofflimmern ohne Symptome vor Belastung auf.

3. Im Vergleich zwischen den gemessenen Puswerten am Anfang der Studie und am Ende zeigte sich ein signifikanter Trainingseffekt.

4. Es handelt sich um eine Pilotstudie mit kleinen Zahlen. Es sollten weitere Studien folgen.

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Herz.BIKE Saar• Zusammenfassung II - Limitationen der Studie

1. Die Pedelecs waren unterschiedlich ausgestattet1. Einstiege, Motor, Unterstützung2. Akku-Reichweite der Leihräder zu niedrig

2. Akku-Anfälligkeit, Ausfälle3. Unterschiedliche individuelle Belastungsbedingungen4. Kleine Probandenzahl5. Training 1x pro Woche bis zu 120 min

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(c) GH2016

Regelmäßiges Pedelecfahren bei wöchentlich 90-120 min

moderatem Ausdauertrainingist sicher, wird akzeptiert und ist

mit einemmessbaren Trainingseffekt korreliert

HERZ.BIKE SAAR KERNAUSSAGE

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(c) GH2016

Herz.BIKE Saar

Löllgen et al. 2006

Wirkung moderater (5-7 MET) Trainingsarbeit auf das CV Risiko

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Herz.BIKE Saar

Löllgen et al. 2006

Radwiderstand: moderate Trainingsarbeit

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Herz.BIKE Saar• Ausblick – wie soll es weitergehen?1. Anschluss-Studie Herzinsuffizienz, Design

1. NYHA-Stadien II – III2. 10 Patienten mit und ohne Radfahr-Erfahrung3. Ergometrie 0,7 Watt / kg KG (ca. 50 Watt Maximalleistung)4. EF 40-50%5. Klinisch stabiler Zustand6. Stabile Medikation7. Distanzen 20 km8. AVG Speed 15-18 km/h

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(c) GH2016 42

Rudolf Wolfgang Robert Elisabeth Albert

Dieter Günther Horst Horst Detlev

Günter Jürgen Ehrfried

Heike

Hans Werner

ENDE

http://www.herzbike-saar.ghennersdorf.net

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