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Post on 06-Mar-2018
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WARRENBUFFETT
Die besten Börsenweisheiten von
ZUSAMMENGETRAGEN UND KOMMENTIERT VON JÖRG WIECHMANN
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VORWORT
Liebe Leser!
„Orakel von Omaha“, „reichster Mann der Welt“,
„Super-Investor“ – das sind nur einige der Titel,
die Warren Buffett sich im Laufe seiner Karriere
erarbeitet hat.
Kein Wunder, dass Investoren weltweit die Ohren
spitzen, wenn Buffett sich zu Wort meldet. So wie
auf seiner Investoren-Konferenz in Omaha (USA),
zu der Jahr für Jahr über 10.000 Anleger pilgern.
Vielleicht verrät Buffett ja wieder eines seiner
Erfolgsgeheimnisse?
Auch ich durfte als eingefleischter Buffett-Fan
bereits 2004 live in Omaha dabei sein und investiere
nicht erst seither nach Buffetts Strategie. Aus eigener
Erfahrung kann ich Ihnen daher versichern: es
funktioniert. Und das Beste daran: es ist einfach.
Jeder Anleger kann mit Buffetts Strategie zu einem
erfolgreichen Aktienanleger werden und langfristig ein
Vermögen aufbauen. Dieses eBook soll Sie auf Ihrem
Weg dahin unterstützen. Viel Spaß dabei!
Ihr Jörg Wiechmann
Geschäftsführer Itzehoer Aktien Club (IAC)
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„DIE LEUTE FÜHLEN SICH MIT ZINSANLAGEN WOHL. DAS SOLLTEN SIE BESSER NICHT. SIE HABEN SICH FÜR EINE ENTSETZLICH SCHLECHTE LANGFRISTANLAGE ENTSCHIEDEN, DIE SO GUT WIE KEINEN ERTRAG
ABWIRFT UND MIT DER ZEIT ZUDEM AN WERT VERLIERT.“
Warren Buffett
MEIDE ZINSANLAGEN
ERLÄUTERUNG
Seit Ausbruch der Finanz- und Euro-Krise in 2009 liegen die Zinsen nun schon nahe 0 %. Doch wer sein Geld nahezu unver zinst bei der Bank liegen lässt, ver-liert es über kurz oder lang schleichend an die Inflation. Die liegt zwar aktuell nur bei niedrigen 2 %. Allein das reicht aber schon, um auf Sicht von 10 Jahren rund 20 % an realem Kaufkraftverlust zu
erleiden. Dabei wollte man doch eigent-lich mehr aus seinem Geld machen und nicht weniger. Doch Zinsanlagen sind nicht erst seit der Nullzins-Politik das „Bekenntnis zu anhaltender Armut“, wie schon Börsen altmeister André Kostolany wusste. Er war es auch, der sagte: „Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut essen will, kauft Aktien.“
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„VIELE MENSCHEN STUDIEREN JAHRELANG THEOLOGIE,
NUR UM NACH IHREM STUDIUM FESTZUSTELLEN, DASS
ALLES, WAS SIE DARÜBER WISSEN MÜSSEN, IN DEN
10 GEBOTEN STEHT.“Warren Buffett
ERLÄUTERUNG
Sie müssen nicht Volks- und Betriebswirt-schaft studieren, um ein erfolgreicher Anleger zu werden. Halten Sie sich stattdessen ein-fach an die drei wichtigsten Grundregeln: 1. Breite Streuung anstatt alles auf eine
Karte zu setzen,
2. Konzentration auf Qualitäts aktien anstatt auf Zocker papiere,
3. Langfristig investieren anstatt neuen Modetrends hinterherzulaufen und sich bei Kursschwankungen nicht von Gier und Angst mitreißen lassen.
KLARE STRATEGIE
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„REICH WIRD, WER IN UNTERNEHMEN
INVESTIERT, DIE WENIGER KOSTEN, ALS SIE WERT SIND.“
Warren Buffett
REICH WERDEN MIT AKTIEN
ERLÄUTERUNG
Jahr für Jahr veröffentlicht das angesehene US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ eine Liste der 400 reichsten Menschen der Erde. Jahr für Jahr bestätigt sich darin: Ausnahms-los alle Superreichen haben ihr Vermögen mit Unternehmensbeteiligungen gemacht. Reiche Menschen investieren ihr Geld also nicht in Sparbücher, Bausparverträgen oder Lebensversicherungen, sondern in Aktien.
Doch nicht jeder, der in Aktien investiert, wird reich. Oft genug verspekulieren Anle-ger ihr Vermögen, weil sie die Börse mit einem Spielkasino verwechseln. Aber die Liste der reichsten Menschen der Welt enthält keine Spekulanten und Glücksrit-ter, sondern Investoren, die sich langfristig an Firmen beteiligen, die mehr wert sind als sie kosten.
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„PRICE IS WHAT YOU PAY –
VALUE IS WHAT YOU GET.“
Warren Buffett
PREIS UND WERT
ERLÄUTERUNG
Der Preis bzw. Kurs ist was man für eine Aktie bezahlt, der Wert hingegen ist, was man bekommt. Häufig verwechseln Anleger beides. Nur, weil eine Aktie in einer Markt-panik innerhalb weniger Tage um 20 oder 30 % im Kurs fällt, heißt das nicht, dass das dahinterstehende Unternehmen in dieser kurzen Zeit entsprechend an Wert verloren hat. Lediglich der Preis des Unternehmens
ist gesunken, so dass sich jetzt günstigere Einstiegskurse bieten.Ist ein Anleger nicht in der Lage, sich eine eigene Vorstellung vom Wert eines Unter-nehmens zu machen, kann er auch nicht beurteilen, ob der Aktienkurs den Firmen-wert gerade widerspiegelt oder nicht. Investieren ohne eigene Wertvorstellung gleicht daher einem Blindflug.
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„DU MUSST KEINE WISSENSCHAFTLICHE RAKETE SEIN. INVESTIEREN IST KEIN SPIEL, IN DEM DER KERL MIT EINEM IQ VON 160 DEN KERL
MIT DEM IQ VON 130 SCHLÄGT.“Warren Buffett
DU MUSST KEIN GENIE SEIN
ERLÄUTERUNG
Viele Anleger trauen sich nicht, ihr Geld in Aktien zu investieren, weil ihnen die Börse zu kompliziert erscheint. Vergessen Sie das! 95 % dessen, was Sie glau-ben, über die Börse wissen zu müssen, ist komplett wertlos. Und je komplizierter das Wissen, desto wertloser. Nobel-preisträger haben an der Börse schon Milliarden vernichtet – deutlich weniger intelligente Menschen hingegen haben
mit Aktien ein Vermögen aufgebaut. Über den Erfolg an der Börse entscheidet nicht die Intelligenz, sondern emotionale Fähigkeiten: Selbstüberschätzung, Gier und Ungeduld führen zu Misserfolg. Lang- fristiges Denken, logischer Menschen-verstand und die Fähigkeit, seiner eigenen Überzeugung auch dann treu zu bleiben, wenn die Masse eine andere Meinung vertritt, führen hingegen zum Erfolg.
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„ERFOLGREICHES INVESTIEREN IST NICHT KOMPLIZIERT. SIE MÜSSEN DAZU NUR WENIGE DINGE RICHTIG MACHEN –
SOLANGE SIE NICHT ZU VIELE FEHLER MACHEN.“
Warren Buffett
HALTE ES EINFACH
ERLÄUTERUNG
Anleger neigen dazu, sich von komplizierten Anlagestrategien beeindrucken zu lassen. Banken, Fondsanbieter und Investmentbe-rater freuts: Sie kommen mit ständig neuen Strategien und Produktideen um die Ecke. Hüten Sie sich davor und akzeptieren Sie, dass die Börse schon vor über 200 Jah-ren erfunden wurde - und sich seither nicht wesentlich geändert hat. Damals wie heute gilt: Beteiligen Sie sich breit gestreut an
erstklassigen Firmen aus unterschiedlichen Branchen und Ländern und warten Sie ab.Das Geheimnis des Erfolges liegt an der Börse ebenso wie im echten (Wirtschafts-)Leben in der Einfachheit. Coca-Cola ver-dient Jahr für Jahr Milliarden mit Brause, McDonald´s mit Hamburgern. Das ist keine Raketenwissenschaft. Ebenso wenig, wie sich durch den Kauf von Aktien am langfristi-gen Erfolg dieser Unternehmen zu beteiligen.
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„WENN SICH DIE BÖRSE BERECHNEN LIESSE,
WÜRDE SICH DIE LISTE DER REICHSTEN MENSCHEN DER WELT AUS MATHEMATIKERN ZUSAMMENSETZEN – DAS
TUT SIE ABER NICHT.“Warren Buffett
DIE BÖRSE LÄSST SICH NICHT BERECHNEN
ERLÄUTERUNG
Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert- Verhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis, relative Stärke, Sharp-Ratio, Volatilität, Risk-Parity, Information Ratio – Börsianer haben im Laufe der Zeit hunderte Kennzah-len und mathematische Modelle entwickelt. Alle mit einem Ziel: Die Börse berechenbarer zu machen. Bis heute ohne Erfolg. Und daran
wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Zwar folgt die Börse langfristig durchaus einer Logik: nämlich dem Weltwirtschafts-wachstum. Und das zeigt bekanntlich seit Jahrhunderten nach oben. Kurzfristig aber spiegeln die Börsenkurse die Emotionen der Marktteilnehmer wider: Angst und Gier. Und die lassen sich nun einmal nicht berechnen.
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„WER SICH NACH DEN TIPPS VON BROKERN RICHTET,
KANN AUCH EINEN FRISEUR FRAGEN, OB ER EINEN NEUEN HAARSCHNITT EMPFIEHLT.“
Warren Buffett
VERTRAUE KEINEM ANALYSTEN
ERLÄUTERUNG
Banken und ihre Analysten produzieren Börsenprognosen und Aktientipps am Fließband. Doch warum eigentlich? Wissen die Banken und Analysten mehr als andere Marktteilnehmer? Haben sie die Börse eventuell doch berechenbar gemacht, so dass Anleger von den Tipps der Banken profitieren können? Keinesfalls.Die Wahrheit ist: Banken leben von Provi-sionen. Und die fallen nun einmal nur an, wenn der Kunde handelt. Ob er eine Aktie
kauft oder verkauft, ist der Bank dabei herz-lich egal. Sie verdient an beiden Geschäften gleichermaßen. Was der Bank aber gar nicht gefällt sind Kunden, die sich Aktien kaufen und diese jahre- oder jahrzehntelang halten. Daran lässt sich nichts verdienen. Sehen Sie die Aktienanalysen, Prognosen und Empfeh-lungen darum als das, was sie sind: Einen durch das eigene Provisionsinteresse der Banken motivierten Versuch, die Kunden um jeden Preis ins Handeln zu bringen.
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„BETRACHTE MARKT SCHWANKUNGEN ALS FREUND, NICHT ALS FEIND.
PROFITIERE VOM BÖRSENWAHN, ANSTATT IHM ZUM OPFER
ZU FALLEN.“Warren Buffett
AKZEPTIERE SCHWANKUNGEN
ERLÄUTERUNG
Kursschwankungen gehören zur Börse wie das Amen in die Kirche. Sich am langfris-tigen Erfolg erstklassiger Unternehmen zu beteiligen, ohne die kurzfristigen Kurs-schwankungen aushalten zu können, wird nicht funktionieren. Die hohe Rendite, die der Aktienmarkt langfristig abwirft, ist quasi die Entschädigung dafür, dass Sie bereit sind, die kurzfristigen Schwankungen zu ertragen. Doch Anleger haben damit große Probleme.Buffett empfiehlt, sich den Markt als einen
Manisch-Depressiven vorzustellen. Täglich klopft dieser „Mr. Market“ an Ihre Tür – ob sie wollen oder nicht – und nennt Ihnen seine Tageskurse. Einen Tag ist er zu Tode betrübt und ruft Ihnen irrsinnig niedrige Kurse zu. Am nächsten Tag ist er über alle Maßen euphorisch – und nennt absurd hohe Preise. Schütteln Sie ruhig den Kopf über Mr. Market, aber lassen Sie sich von seinen Stimmungsschwankungen nicht anstecken. Mr. Market ist Ihr Diener, nicht Ihr Ratgeber!
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„DIE ZUKUNFT IST NIEMALS KLAR: SCHON FÜR EIN BISSCHEN GEWISSHEIT MUSS MAN EINEN
HOHEN PREIS ZAHLEN. UNSICHERHEIT IST DESHALB DER FREUND VON
LANGFRIST-INVESTOREN.“ Warren Buffett
AKZEPTIERE UNSICHERHEIT
ERLÄUTERUNG
Die erste Regel in der Marktwirtschaft lau-tet: „Der Preis ist das Produkt von Angebot und Nachfrage“. Das gilt auch an der Börse. Ist die Stimmung der Anleger gut und die Nachfrage nach Aktien demzufolge hoch, sind auch die Kurse hoch. Wer in diesem Umfeld kauft, kauft teuer. Wer hingegen bil-lig kaufen möchte, benötigt den Mut, dann zu investieren, wenn die Stimmung schlecht ist, denn dann ist auch die Nachfrage nach Aktien niedrig und demzufolge die Preise.
An der Börse spricht man in diesem Zusam-menhang von antizyklischem Verhalten und meint damit, dass man sich immer ent-gegen der allgemeinen Börsenstimmung verhalten sollte. So entscheidend das für den langfristigen Anlageerfolg ist, so weni-gen Anlegern gelingt dies. Der Mensch ist nun einmal ein Herdentier. Lernen Sie darum, Ihren eigenen Emotionen zu wider-stehen und das Gegenteil von dem zu tun, was Ihnen Ihr Bauch empfiehlt.
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„INVESTIERE NUR IN UNTERNEHMEN, DIE SO
WUNDERBAR SIND, DASS AUCH EIN IDIOT SIE FÜHREN KÖNNTE.
DENN FRÜHER ODER SPÄTER WIRD GENAU DAS PASSIEREN“
Warren Buffett
KEINE PERSONEN-ABHÄNGIGKEIT
ERLÄUTERUNG
Viele Anleger interessieren sich für junge, aufstrebende Unternehmen. Je innovativer und phantasievoller die Geschäftsidee, desto besser. Das Pro-blem mit diesen Firmen: Der Erfolg solcher Unternehmen hängt oftmals vom überdurchschnittlichen Geschick oder speziellen Kenntnissen ihrer Grün-der bzw. Manager ab. Was aber, wenn
dieser begnadete Manager das Unterneh-men irgendwann verlässt?Buffett liebt darum langweilige Unternehmen wie beispielsweise Coca-Cola. Firmen also, deren zukünftige Erfolge auf einem stabilen und bewährten Geschäftsmodell basieren und nicht auf den Fähigkeiten eines begna-deten Managers. Meiden Sie darum Firmen mit komplizierten Geschäftsmodellen.
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„EIN UNTERNEHMEN BRAUCHT EINEN BURGGRABEN, UM SICH
VOR DEMJENIGEN ZU SCHÜTZEN, DER EINES TAGES KOMMEN UND
DAS GLEICHE PRODUKT FÜR EINEN HELLER WENIGER ANBIETEN WIRD.“
Warren Buffett
INVESTIERE IN QUALITÄT
ERLÄUTERUNG
Die freie Marktwirtschaft basiert auf ei- nem ständigen Konkurrenzkampf. Firmen versuchen, ihren Mitbewerbern durch Preiskämpfe Marktanteile abzunehmen. Wohl dem Unternehmen, das hier ent-sprechende Wettbewerbsvorteile hat, um sich die Konkurrenz vom Leib zu halten. Coca-Cola beispielsweise profitiert von sei-ner starken Marke. Pharmaunternehmen
profitieren vom Patentschutz auf ihre Medi-kamente. Und Apple profitiert neben seiner starken Marke und Technologieführerschaft von hohen Wechselkosten seiner Kunden.Egal ob starke Marke, Patente, Lizenzen oder sonstige Wettbewerbsvorteile: Unterneh-men benötigen diese Art von Burggraben, um sich vor einem ruinösen Preiskampf mit ihren Wettbewerbern zu schützen.
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„ES IST WEIT BESSER, EIN GROSSARTIGES UNTERNEHMEN ZU EINEM ANSTÄNDIGEN PREIS
ZU KAUFEN, ALS EIN ANSTÄNDIGES UNTERNEHMEN ZU EINEM GROSSARTIGEN PREIS.“
Warren Buffett
DER PREIS IST NICHT ALLES
ERLÄUTERUNG
Schnäppchenjäger aufgepasst! Nicht selten lassen sich Aktien einsammeln, deren Kurs geradezu ins Boden-lose gefallen ist. Gern malt man sich dann aus, wie viel Gewinn sich mit solch einer Aktie machen ließe, wenn diese nach dem Kauf wieder auf alte Höchstkurse steigen würde. Der Haken daran: Selten fällt eine Aktie ohne Grund ins Bodenlose. Meist haben sich die Zukunftsaussichten dramatisch
verschlechtert. Die Zukunft des Unter-nehmens aber ist das, woran Sie sich mit dem Kauf einer Aktie beteiligen.Echte Qualitätsaktien mit stabilen Geschäftsmodellen und soliden Wachs-tumsaussichten gibt es selten zum Schnäppchenpreis. An der Börse gilt darum wie im echten Leben: Qualität hat nun einmal ihren Preis. Wer hingegen zweitklassige Qualität kauft, um Geld zu sparen, zahlt am Ende meistens drauf.
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„ZEIT IST EIN FREUND DER WUNDERBAREN UNTERNEHMUNGEN, ABER EIN FEIND DER MITTELMÄSSIGEN.“
Warren Buffett
ZEIT SCHAFFT GELD
ERLÄUTERUNG
Selbst das beste Unternehmen wird seine Aktionäre nicht über Nacht reich machen, sondern benötigt Zeit, um zu wachsen. Ein langfristiger Anlagehorizont ist daher unab-dingbar. Doch Vorsicht: Hat man bei der Aktienauswahl nicht auf eine Qualitäts aktie gesetzt, sondern auf ein mittelmäßiges Unternehmen, dann läuft die Zeit nicht für, sondern gegen einen. Denn während ein
gutes Unternehmen seinen Wert über die Zeit steigert und so auch einen unglück-lichen Einstiegszeitpunkt verzeiht, wird das Mittelmäßige eher an Wert verlieren. Seiner Aktie Zeit zu geben ist folglich ein notwendiger Schritt, um damit ein Vermö-gen aufzubauen, jedoch nur, wenn man zuvor bei der Auswahl des Papieres auf Qualität geachtet hat.
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„DIE HALL OF FAME DER MARKET-TIMER IST EIN LEERER RAUM. WIE KÖNNTE MAN AUCH WISSEN, WANN MAN AM
BESTEN AKTIEN KAUFT? DIE TATSACHE, DASS LEUTE GIERIG, ÄNGSTLICH UND TÖRICHT SIND, LÄSST SICH
ZWAR VORAUSSEHEN. NICHT JEDOCH IN WELCHER REIHENFOLGE.“
Warren Buffett
BETREIBE KEIN TIMING
ERLÄUTERUNG
Ob Stopp-Loss-Orders oder der Versuch, zum Tiefstkurs ein- und zum Höchstkurs auszusteigen – seit jeher versuchen Anle-ger, den Markt zu timen. Die Bilanz ist ernüchternd: Studien belegen regelmäßig, dass Anleger an der Börse um so schlech-ter abschneiden, je häufiger sie handeln. Demnach bleiben häufig handelnde Pri-vatanleger mit ihrer persönlichen Rendite durchschnittlich um fast 5 % hinter der
Marktrendite zurück. Der Grund liegt auf der Hand: Zwar folgen die Aktienkurse langfristig dem Weltwirtschaftswachs-tum. Kurzfristig aber folgt die Börse den Emotionen der Marktteilnehmer. Solange Sie also kein Hellseher sind, der die kurz-fristige Entwicklung der Marktstimmung korrekt vorhersehen kann, verzichten Sie auf Timing und investieren Sie stattdes-sen langfristig.
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„WENN DIE EBBE KOMMT, SIEHT
MAN, WER NACKT GEBADET HAT.“
Warren Buffett
SCHAU GENAU HIN
ERLÄUTERUNG
Nur weil eine Aktie steigt, lässt sich dar-aus nicht auf ein gutes Unternehmen schließen, geschweige denn auf einen erfolgreichen Anleger. Denn die Flut hebt bekanntlich alle Boote. In ausgeprägten Bullenmärkten steigen fast alle Aktien. Nicht selten laufen qualitativ minderwer-tige Unternehmen echten Qualitätsaktien in Aufschwungphasen sogar den Rang
ab. Wer sich hier von der Kursentwick-lung blenden lässt und einfach auf die Aktien setzt, die am stärksten steigen, läuft Gefahr, im Abschwung sein letztes Hemd zu verlieren. Ob eine Anlagestra-tegie funktioniert oder nicht, zeigt sich daher nicht im Bullenmarkt, wenn alles steigt, sondern in der Baisse, wenn sich die Spreu vom Weizen trennt.
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„WER EINE AKTIE NICHT FÜR ZEHN JAHRE BESITZEN WILL, SOLLTE SIE
NICHT EINMAL FÜR 10 MINUTEN BESITZEN WOLLEN. DER ZEITRAUM,
FÜR DEN ICH AM LIEBSTEN INVESTIERE, IST FÜR IMMER.“
Warren Buffett
INVESTIERE LANGFRISTIG
ERLÄUTERUNG
Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien unter Privatanlegern beträgt weni-ger als 18 Monate. Wer schon nach so kurzer Zeit dem Unternehmen, für das er sich grade erst entschieden hat, wie-der den Rücken kehrt, bescheinigt sich damit selbst, dass er bei der Auswahl nicht sorgfältig gearbeitet hat. Und auch,
wenn man ein gutes Unternehmen ausge-wählt hat: Innerhalb weniger Monate lässt sich selbst mit der besten Firma kein Ver-mögen aufbauen.Buffett hingegen bleibt seinen Unterneh-men regelmäßig über Jahrzehnte treu – und das mit Erfolg. An der Börse gilt darum: Wer keine Geduld hat, wird niemals reich.
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„DAS WICHTIGSTE, WAS SIE TUN MÜSSEN,
WENN SIE IN EINEM LOCH SITZEN: HÖREN SIE
AUF ZU GRABEN!“Warren Buffett
FALSCHE STRATEGIE
ERLÄUTERUNG
Nicht wenige Anleger sind vollkommen übermotiviert. Sie informieren sich auf Börsen-Messen, abonnieren Börsenzeitun-gen und sind ständig auf der Suche nach der neuesten Strategie. Wer aber ständig neue Erkenntnisse hat, bestätigt sich selbst,
dass seine Erkenntnisse nicht von Dauer sind. Wenn Sie betroffen sind: Hören Sie auf, nach neuen Erkenntnissen zu suchen. Es wird Sie nicht weiterbringen. Sie drehen sich im Kreis. Ständig seine Strategie zu wechseln, ist keine nachhaltige Strategie.
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„ANLEGER INVESTIEREN AM LIEBSTEN IN DIE FONDS, DIE GERADE AM BESTEN
DASTEHEN. DUMMERWEISE KANN MAN SICH MIT DIESER STRATEGIE AUF DAUER NUR DIE FINGER VERBRENNEN. EBENSO, WIE WENN MAN IMMER ZU
DEM STREICHHOLZ GREIFT, WELCHES BEREITS HELL BRENNT.“
Warren Buffett
KAUFE NICHT DIE VERGANGENHEIT
ERLÄUTERUNG
Fondsanleger lieben Fondsrankings. Gemeint sind Ranglisten, aus denen hervorgeht, wel-che Fonds sich in der Vergangenheit am besten entwickelt haben. Regelmäßig wei-sen die Tabellenführer, also die Fonds mit der besten Wertentwicklung in der Vergan-genheit, dann die höchsten Mittelzuflüsse in der Gegenwart auf. Dummer weise bele-
gen zahlreiche Studien, dass die Korrelation von Vergangenheits- und Zukunftsperfor-mance bei Fonds tendenziell sogar negativ ist. Heißt: Die Fonds, die in der Vergangen-heit die beste Rendite erzielt haben und nun die höchsten Anlegergelder einsammeln, entwickeln sich in der Zukunft meist nur unterdurchschnittlich.
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„SO SIND SIE NUN EINMAL. SIE SEHEN
IN DEN RÜCKSPIEGEL ANSTATT DURCH DIE
WINDSCHUTZSCHEIBE.“Warren Buffett
BLICKE NACH VORNE
ERLÄUTERUNG
Es ist schon seltsam: Auch wenn wohl jedem Anleger klar sein dürfte, dass Inves-tieren ein zukunftsorientiertes Geschäft ist, orientieren sich die Meisten vornehmlich an der Vergangenheit. Doch diese Vorge-hensweise ist etwa so erfolgversprechend, wie sich in ein Auto zu setzen und dieses allein durch den Blick in den Rückspiegel an ein vor einem liegendes Ziel steuern
zu wollen. Dummer weise lassen aber am Kapitalmarkt Vergangenheitsergebnisse bekanntlich keine Rückschlüsse auf die Zukunft zu – darauf weisen die gesetzlich vorgeschriebenen Risikohinweise nicht zum Spaß hin. Darum: Schauen Sie beim Inves-tieren ebenso wie im Straßenverkehr nicht andauernd in den Rückspiegel, sondern durch die Windschutzscheibe!
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„KONZENTRIEREN SIE IHRE INVESTMENTS. WENN SIE ÜBER
EINEN HAREM MIT VIERZIG FRAUEN VERFÜGEN, LERNEN SIE KEINE RICHTIG KENNEN.“
Warren Buffett
VERZETTEL DICH NICHT
ERLÄUTERUNG
Seine Investments konzentrieren? Das hört sich auf den ersten Blick gefährlich an. Schon Prof. Harry Markowitz, Begrün-der der Modernen Portfoliotheorie wusste schließlich: „Lege niemals alle Eier in einen Korb“. Sprich: Eine gute Streuung der eige-nen Investments ist bei der Geldanlage das A und O. Das Problem daran: Viele Anle-ger unterhalten in ihren Depots ein wahres Sammelsurium an Wertpapieren. Doch das war nicht, was Markowitz meinte. Viel-
mehr erläuterte er: „Ein gut diversifiziertes Portfolio ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren.“ Entscheidend ist, die ein-zelnen Wertpapiere hinsichtlich Risiko und anderer Eigenschaften klug aufeinander abzustimmen. Dazu ist es notwendig, das Chance-Risiko-Profil jedes einzelnen Wert-papieres zu kennen. Portfoliodiver sifikation ist unverzichtbar – sie ist aber kein Frei-fahrtschein zur Ignoranz gegenüber den einzelnen Portfoliobausteinen!
Ich hoffe, meine kleine Kollektion an Warren Buffetts besten Börsenweisheiten hat Ihnen
gefallen. Natürlich handelt es sich dabei nur um einen Auszug von Buffetts besten Zitaten.
Im Itzehoer Aktien Club halten wir unsere Mitglieder ständig über Buffett-Zitate und aktuelle
Markteinschätzungen des Super-Investors auf dem Laufenden.
Wussten Sie übrigens: Den Itzehoer Aktien Club gibt es bereits seit 1998. Mittlerweile ist er der
größte Aktienclub Deutschlands.
Neben regelmäßigen Informationen rund um die Themen Geldanlage und Börse bieten wir unseren
Mitgliedern auch persönliche Unterstützung bei ihren Börsengeschäften.
In unserem Club-Fonds investieren wir zudem gemeinsam in erstklassige Qualitätsaktien, darunter
viele Buffett-Titel. Bequemer kann man nicht von Buffetts Anlagestrategie profitieren.
Mehr dazu erfahren Sie unter
www.iac.de
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NACHWORT
25
Itzehoer Aktien Club GbRViktoriastraße 13
25524 ItzehoeTelefon: 04821-6793-0Telefax: 04821-6793-19
E-Mail: info@iac.de
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