jahresausblick kapitalmärkte 2016
Post on 08-Feb-2017
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Weltwirtschaft: BIP-Wachstum
Weltwirtschaft wird 2016 und 2017 an Dynamik gewinnen und etwas stärker wachsen
Unter den Industrieländern weisen die USA sowie Großbritannien die größte Wachstumsdynamik auf
In der Eurozone gewinnt die moderate Konjunkturerholung etwas an Fahrt
Schwellenländer durchschreiten 2015 die Talsohle und werden in den beiden kommenden Jahren ein verstärktes BIP-Wachstum aufweisen. Sie stellen kein Abwärtsrisiko für die Weltwirtschaft mehr dar
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Weltwirtschaft: Inflationsentwicklung
2015 durchschreiten die Inflationsrate in den Industrieländern ihren Tiefpunkt
2016 und 2017 wird sich der Preisauftrieb nur langsam beschleunigen
Als Hauptgründe sind das Auslaufen dämpfender Basiseffekte der Energiepreisentwicklung sowie die moderate Konjunkturerholung zu nennen
Eine deutliche Beschleunigung des Preisauftriebs ist nicht zu sehen, aber Deflationsängste laufen aus
In der zweiten Jahreshälfte könnte Diskussion über die Aufwärtsrisiken für die Inflation beginnen
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Internationale Geldpolitik: Auch 2016 sehr expansiv ausgerichtet US Fed: Normalisierung der Geldpolitik
wird 2016 in kleinen Schritten fortgeführt
EZB: Easing bias BoE: Zinserhöhung nicht vor 2017 BoJ: Easing bias SNB: Easing bias Riksbank: Easing bias,
Anleihekaufprogramm wird ausgeweitet Norgesbank: Easing bias, weitere
Zinssenkungen für 2016 avisiert PBoC: weitere Zinssenkung erwartet
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Eurozone: Wirtschaftsausblick 2016/17
Wirtschaftsentwicklung in den Ländern der Eurozone bleibt auch 2016 uneinheitlich
Irland bleibt der Wachstums-Champion Wirtschaftsdynamik in Frankreich und
Italien gewinnt nur langsam an Dynamik
Griechenland wird erst 2017 die Rezessionsphase beenden
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Leistungsbilanz: Weniger Euro-Staaten leben über ihre Verhältnisse
Leistungsbilanzdefizite in vielen Euro-Mitgliedsstaaten abgebaut
Frankreich verliert Anschluss
Im internationalen Vergleich schneidet die Eurozone gut ab
Im Gegensatz zu den USA und Großbritannien ist die Eurozone auf kein Auslandskapital zur Finanzierung der Außenbilanz angewiesen
Überschuss klares Indiz für zu schwache Binnennachfrage
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Euro Geldmarkt: Annahmen
In 2016 weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik nicht auszuschließen, aber weniger wahrscheinlich – Tiefpunkt bei Inflationsraten durchschritten – Wirtschaftswachstum kräftigt sich sukzessive
EZB Forward Guidance wird auch in den kommenden Quartalen unverändert Bestand haben
Wertpapierkaufprogramme der EZB werden Überschussliquidität im Geldmarkt erhöhen und damit Abwärtsdruck auf die Geldmarktzinsen ausüben
Noch expansivere EZB Geldpolitik würde Risiko darstellen:
– Aufwärtstrend der Inflation verläuft flacher als erwartet – Niedrige Ölpreise führen zu sinkenden mittelfristigen Inflationserwartungen
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Geldmarkt: Abwärtsdruck auf Geldmarktzinsen hält auch 2016 an
• Märkte stellen sich auf längeren Verbleib auf der Zinstalsohle ein
• 2017er Euribor Futures haben noch kleines Kurspotenzial
• EZB-Politik setzt Markt außer Kraft: Umsatztätigkeit am Geldmarkt weiter schwach erwartet
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Euro Rentenmarkt: Drei Szenarien für 2016
1: Moderater Renditenanstieg (55%) Dämpfende Faktoren: • Moderates Wirtschaftswachstum ohne wesentlichen Aufwärtsdruck auf die Inflationsrate • EZB belässt Leitzinsen noch bis Ende 2017 unverändert • EZB-Anleihekaufprogramm sorgt für Verknappung des Anleiheangebots • Verhaltene Emissionstätigkeit • Anteil der Bundesanleihen am gesamten ausstehenden Volumen von Staatsanleihen der Euroländer sinkt weiter
Renditensteigernde Faktoren: Langsamer Anstieg der Inflationsrate spricht für steigende Risikoaufschläge bei Langläufern Obergrenzen für Staatsanleihebestände in Bankbilanzen rücken näher Im späteren Jahresverlauf Beginn der Diskussion über Ende des EZB-Anleihekaufprogramms Steigend e US-Renditen ziehen die Renditen am Euro-Rentenmarkt mit
2: Gleichbleibende Renditen/ leichter Renditenrückgang (30%) Wirtschaftswachstum und/ oder Inflationsentwicklung enttäuscht EZB-Politik wird noch viel expansiver ausgestaltet
3: Verstärkter Renditenanstieg (15%) US-Leitzinsen steigen schneller an als derzeit erwartet Inflationsrate in der Eurozone gewinnt über Erwarten stark an Fahrt
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
US Dollar: Graduelle Leitzinserhöhung
Konsensprognose USA 2015 2016
BIP (%) 2,5 2,5
Inflation (%) 0,2 1,7
Leistungsbilanz (Mrd. USD) -449 -473
Budgetsaldo (Mrd. USD) -439 -474
Geldpolitik: Wir rechnen per Ende 2016 mit einem Leitzins von 1,25%. Das Risiko dazu besteht darin, dass Inflation schneller ansteigt als gedacht infolge der anhaltenden Besserung am Arbeitsmarkt, die Fed die Zügel schneller anziehen muss als derzeit gedacht. Die Wiederanlagepolitik der US Notenbank bleibt 2016 unverändert. Konjunktur: Moderater Konjunkturaufschwung wird 2016 anhalten und zu einer weiteren Verbesserung am Arbeitsmarkt führen. 2016 steht im Zeichen des Präsidentschaftswahlkampfes Außenwirtschaft: Handels- und Leistungsbilanz bleiben tief in den roten Zahlen.
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
Die zehn unwahrscheinlichsten Ereignisse 2016
1) Donald Trump wird 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika 2) Der Syrien-Konflikt wird gelöst 3) Rohstoffpreise erleben ein Comeback 4) Der Ölpreis steigt überraschend stark an und erreicht wieder 100 USD/b 5) EU hebt Wirtschaftssanktionen gegen Russland auf 6) Briten sprechen sich beim EU-Referendum mit großer Mehrheit für einen Verbleib des
Landes in der Europäischen Union aus 7) In allen Ländern der Eurozone kommt es zu einer beschleunigten Implementierung
wachstumsfreundlicher Strukturreformen 8) Griechenland wird zum Musterschüler und übertrifft Reformvorgaben der
internationalen Kreditgeber 9) Angela Merkel tritt als Bundeskanzlerin zurück 10) Deutschland wird Fußball-Europameister
Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
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Thomas Köbel, Senior Economist, SEB AG Frankfurt
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