jahresbericht 2010 des drk landesverbandes sachsen-anhalt
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Jahresbericht 2010
Deutsches Rotes KreuzLandesverband Sachsen-Anhalt
2
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
beflügelnd, erschütternd, bewegend und selbstbe-
wusst – mit diesem Bericht beschließen wir ein Jahr,
das uns besonders in Erinnerung bleiben wird. Freude
und Zuversicht haben es geprägt: Zum zwanzigsten Mal
jährte sich der Tag der deutschen Einheit, und auch der
Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Sach-
sen-Anhalt feierte am 4. September 2010 sein zwanzig-
jähriges Bestehen.
Zwei Jahrzehnte unabhängiger Wohlfahrtsarbeit, in de-
nen sich das Rote Kreuz in Sachsen-Anhalt zu einem
Spitzenverband mit vielen Einrichtungen der Pflege und
sozialen Unterstützung sowie des Katastrophenschut-
zes und der Rettungsdienste entwickelt hat – darauf
blicken wir mit Stolz zurück. Möglich gemacht haben
das über 70.000 fördernde Mitglieder; über 5.000 eh-
renamtliche Helfer und über 4.000 hauptamtliche Mit-
arbeiter waren und sind mit unermüdlichem Engage-
ment in unserer Wohlfahrts- und Hilfsorganisation tätig.
Ihnen gebührt unser besonderer Dank. Und auch die
vielen Freiwilligen, die Blut spendeten oder das Deut-
sche Rote Kreuz in Sachsen-Anhalt mit Kleidergaben
unterstützten, haben dazu beigetragen, dass wir heute
mit 21 Kreis- und 112 Ortsverbänden fest in Sachsen-
Anhalt verankert sind und durch zahlreiche Pflege- und
Rettungsdienste, Einrichtungen der Kinder-, Jugend-
und Familienhilfe sowie Angebote zur Bildungs- und In-
tegrationsarbeit punktuell vor Ort für die Menschen da
sein können.
2010 war jedoch auch ein Jahr, das uns aufgewühlt,
nachdenklich gestimmt und betroffen gemacht hat: Die
verheerenden Naturkatastrophen in Haiti und Pakistan
kosteten mehrere hunderttausend Leben und hinterlie-
ßen unzählige Menschen mittel- und obdachlos. Das
Deutsche Rote Kreuz war da: Seine freiwilligen Mitar-
beiter haben den Opfern vor Ort geholfen und gezeigt,
dass Anteilnahme nicht nur Mitgefühl, sondern vor allem
aktives Handeln bedeutet. Ein Handeln, das Mut und
Einsatzbereitschaft von jedem Einzelnen fordert. So,
wie auch hinter jedem Leiden immer ein individuelles
Schicksal steht, und zwar ganz egal, ob das weit weg
oder direkt vor der Haustür ist. Dieses Verständnis von
Solidarität wurde auch bei der Hochwasserkatastrophe
im Oktober an der Schwarzen Elster deutlich, wo DRK-
Helfer aus Dessau, Schönebeck, Bernburg und Bitterfeld
die örtlichen Einsatzkräfte mit Betreuungs- und Wasser-
zügen unterstützten, und es zeigte sich zuletzt wieder
vor einigen Monaten, als Saale und Schwarze Elster er-
neut über die Ufer traten.
2010, das war auch das Europäische Jahr zur Bekämp-
fung von Armut und Ausgrenzung – ein Thema, das uns
unmittelbar betrifft. Jeder fünfte Einwohner von Sach-
sen-Anhalt gilt als materiell arm; jedes dritte Kind ist auf
Sozialleistungen angewiesen.
Diesen nüchternen Fakten begegnet das Deutsche
Rote Kreuz in Sachsen-Anhalt seit Langem mit Akut-
maßnahmen wie Kleiderkammern und Tafeln, aber auch
mit nachhaltigen Hilfs- und Beratungsangeboten. Dass
etwa seit 2004 bereits 3.300 Kinder, Eltern und Großel-
tern am Familienangebot ELAN des Landesverbandes
teilgenommen haben, bestärkt uns nachdrücklich, auch
in den nächsten Jahren an unserer wertvollen Arbeit
festzuhalten.
Nicht zuletzt war 2010 auch das Jahr, in dem sich der
Todestag von Henry Dunant, dem Gründer der interna-
tionalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, zum
100. Mal gejährt hat – ein weiterer Grund, nicht nur mit
Selbstbewusstsein und Stolz zurück, sondern auch
nach vorn zu blicken und sein Lebenswerk weiterzufüh-
ren – hier in Sachsen-Anhalt wie überall.
Aus Liebe zum Menschen.
Roland Halang,
Präsident des DRK Landesverbandes
Unser Auftrag
Wir sind aktive Gestalter und Dienstleister in den Kern-
bereichen Gesundheit, Wohlfahrt, Bevölkerungsschutz
und Jugend. Wir streben nach höchster Zufriedenheit
unserer Anspruchsgruppen.
Wir sind da, um zu helfen.
(Aus den Leitsätzen des DRK Landesverbandes)
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Inhalt
Editorial
2 Editorial
Jahresrückblick 2010
4 Höhepunkte 2010
DRK-Grundsätze
8 Aus Liebe zum Menschen.
Helfen & Retten
9 Helfen ist unsere Sache
10 Katastrophenschutz
10 Rettungsdienst
11 Bereitschaften
12 Ehrenamt
12 Suchdienst
13 Bergwacht
13 Wasserwacht
Jugendrotkreuz
14 20 Jahre Jugendrotkreuz
15 Erste Jugendrotkreuz- Landeskonferenz
15 Aktionswoche „Blut + Jung“
Jung & Alt
16 Wohlfahrtsarbeit
17 Altenhilfe
17 Freiwilligendienste
18 Behinderten- & Suchthilfe
18 Evaluation der Bewegungs-programme des DRK
19 Kinder- & Jugend- & Familienhilfe
19 Migration & Integration
20 Kurklinik Arendsee
20 Kurberatung
Bildung
21 Expertisen bündeln
22 50.000 Menschen, die helfen können
22 Neue Ordnung in der Sanitäts-dienstausbildung
22 Ein „Rotes Kreuz“ auf jedem dritten Sitz
23 Beinahe wie eine Familie
23 Mit gutem Gefühl nach Hause
Kreuz & Quer
24 Altenhilfe
24 Öffentlichkeitsarbeit
Blutspende
25 Originelle Spenderwerbung
Grußworte
26 Minister des Innern
27 Minister für Gesundheit und Soziales
Daten & Fakten
28 DRK im Überblick
30 Impressum
31 Wirtschaftsbericht und Organigramm
Inhalt
Hilfsgesellschaft
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Fotoprojekt „Zu Hause in der Fremde“
Eine fotografische Entdeckungsreise durch die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshin-tergrund erwartete die Besucher in einer Wanderausstellung, die im Januar in Hal-le begann. Sie war das Ergebnis eines Projektes des Deutschen Roten Kreu-zes, an dem 19 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren aus Weißen-fels, Halle, Sangerhausen, Magdeburg und Stendal teilgenommen hatten.Unter Anleitung des Fotografen Mar-cus-Andreas Mohr in Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt „Frohe Zu-kunft“ Halle und unterstützt von Canon Deutschland hielten sie so ihre derzei-tigen und zukünftigen Lebenswelten in Bildern fest.Im Vorfeld hatten sich die Mädchen und Jungen z. B. über ihre Situation in
der Schule, in der Familie und in der Freizeit unterhalten. Sie tauschten sich dabei auch darüber aus, wie sie sich ihre Zukunft erträumen. Aus den Ge-sprächen darüber entstanden die Fo-tos der Ausstellung.
Spendensammelaktion für Erdbebenopfer in Haiti
Trümmer, Hunger und Tod hinterließ das verheerende Erdbeben vom 12. Januar in Haiti, das damit eines der ärmsten und labilsten Länder der Welt beson-ders hart traf. Aus diesem Grund startete das Deut-sche Rote Kreuz in Sachsen-Anhalt An-fang des Jahres eine landesweite Spen-densammelaktion. Ehrenamtliche Helfer vom Roten Kreuz standen in vielen Einkaufszentren und sammelten Spenden für die Menschen in Haiti. Die regionale Sammelaktion be-
gann Ende Januar in Stendal im E-Cen-ter und in Magdeburg im City Carré wie auch im Allee-Center. Weitere Termine und Orte folgten. Deutschlandweit ka-men so 33 Millionen Euro für die Haiti-hilfe des Roten Kreuzes zusammen.
Landesjugendmeisterschaften im Rettungsschwimmen
Der Nachwuchs der Rettungsschwim-mer des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen-Anhalt ermittelte am 20. März in Magdeburg seine Landesmeister. Neben den Schwimmwettbewerben, die den Teilnehmern in unterschiedli-chen Schwimmstaffeln alles abverlang-ten, mussten die 150 Kinder in vier- bis sechsköpfigen Teams auch ihre Fähig-keiten und Kenntnisse in Erster Hilfe vergleichen. In der Altersgruppe der Acht- bis Zehn-jährigen gewann 2010 die Mannschaft
Wasserwacht
Höhepunkte
2010
5
der Wasserwacht aus Halle. Bernburg konnte damit seinen Titel der letzten beiden Jahre nicht verteidigen und war diesmal Zweiter. Dritter in dieser Alters-klasse wurde die Mannschaft der Was-serwacht aus Magdeburg. Die Mannschaft aus Bernburg verteidig-te bei den Kindern von 11 bis 13 Jahren ihren Titel allerdings souverän. Die Mag-deburger wurden Zweiter, die Mann-schaft der Wasserwacht Oschersleben errang den dritten Platz.
Wasserwacht maß sich zur Landesmeisterschaft im Rettungsschwimmen
Die Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwacht ermittelten am 17. April in Osterburg ihre Landesmeister. Ne-ben den Schwimmwettbewerben, die den Teilnehmern in unterschiedlichen Schwimmstaffeln, beispielsweise im Flossen- und Rettungsschwimmen, Tauchen und Kleiderschwimmen, al-les abverlangten, mussten die vier- bis sechsköpfigen Teams und die Ein-zelstarter auch ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in Erster Hilfe vergleichen.Nachdem sich Magdeburg im letzten Jahr die Siege bei den Damen, in der gemischten Mannschaft, bei den 14- bis 16-Jährigen und mit Anke Palm im Da-men-Einzel sichern konnte, musste die Mannschaft der Landeshauptstadt in diesem Jahr zwei Spitzenplätze abge-ben. Bei der Damenkonkurrenz unterlag sie mit dem denkbar knappsten Ab-stand von einem Punkt der Mannschaft aus Halle und in der Altersklasse der 14- bis 16-Jährigen reichte es nur zu ei-nem dritten Platz. Auch hier belegte die hallesche Mannschaft den ersten Platz.Sangerhausen konnte sich den Titel bei der Herrenkonkurrenz vor Magdeburg und Halle sichern.
Bei den Einzelstartern dominierten Mag-deburg und Halle den Wettbewerb nicht so stark. So belegte zwar, wie in den vergangenen zwei Jahren auch, Anke Palm aus Magdeburg den ersten Platz bei den Damen, bei den Herren gewann jedoch Mathias Weise aus Dessau. Den ersten Platz bei den 14- bis 16-jährigen Jungen erreichte Timm Schwarzbrunn aus Wittenberg, die Mädchenkonkur-renz in dieser Altersklasse besiegte Jana Wahle aus Bernburg.
Landesbegegnung von Schulsani-tätern und Jugendrotkreuz
Ein Junge, der vom Klettergerüst fällt oder ein Mädchen, das sich auf dem Schulhof den Knöchel prellt … Alltäg-liche Notfallsituationen wie diese, rea-listisch dargestellt von geschminkten Mimen, hatten 142 junge Nachwuchs-sanitäter im Alter von 14 bis 17Jahren aus Sachsen-Anhalt am 1. Mai in Jersle-ben in der Niederen Börde zu meistern. Vielfältig waren auch die Aufgaben der acht Mannschaften: In der Ersten Hil-fe reichten sie vom Amoklauf auf dem Schulhof über einen Spielplatzunfall bis hin zu verschiedenen Partyverletzun-gen. Dabei sollte im Rotkreuz- und im sozialen Bereich vor allem Wissen um die vielfältigen Hilfsmöglichkeiten des Internationalen Roten Kreuzes sowie um die vielseitigen Angebote des Ro-ten Kreuzes in Deutschland und in den Kreisverbänden unseres Landesverban-des unter Beweis gestellt werden. Glückwunsch den Platzierten:1./2. Mer-seburg-Querfurt vor 3. Dessau.
„Hallesches Begegnungsfest“Zum europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Be-hinderung am 9. Mai und dem landes-weiten Aktionstag lud das Deutsche
Rote Kreuz in Sachsen-Anhalt zu ei-nem integrativen Volksfest für behin-derte und nichtbehinderte Menschen nach Halle auf die Peißnitz ein, wo auf und vor der Peißnitzbühne ein buntes Programm geboten wurde. Das Be-sondere dabei: Viele der Akteure waren behinderte Menschen.Inhaltlich stand an diesem Tag der Be-gegnung die Integration von Menschen mit Behinderung im Vordergrund. Be-reits im zehnten Jahr und zum vierten Mal in Halle bot er Menschen mit Be-hinderungen einen Rahmen, um so auf ihre Belange hinzuweisen, wenn sie am Leben der Gesellschaft aktiv teilhaben wollen. In einer Atmosphäre, in der die Behin-derung von Teilnehmern keinerlei Rolle spielte, hinterließen bei den Besuchern die gemeinsame Arbeit von Menschen mit und ohne Behinderung, die Mi-schung aus Unterhaltung, Information, Spiel und Spaß sowie die Verortung an einem bekannten öffentlichen Veran-staltungsplatz viele positive Eindrücke von praktizierter Inklusion. Das Fest wurde schätzungsweise von 2.000 Menschen besucht und war da-mit auch in quantitativer Hinsicht ein Erfolg.
Landeswettbewerb der Schulsani-täter und Jugendrotkreuzgruppen in Querfurt
Am 12. Juni maßen über 100 Kinder- und Jugendliche im Alter von 8 bis 13 Jahren ihre Leistungen beim zwei-ten gemeinsamen Landeswettbewerb der Schulsanitäter und Jugendrot-
Jahresrückblick 2010
Von links nach rechts:
Die vierzehnjährige Dariya beteiligte sich am Fotoprojekt „Zu Hause in der Fremde“: Sie interessiert sich sehr für Musik
Übergabe des Spendenschecks an das DRK aus der Sammlung für Haiti im Allee-Center Magdeburg
Den dritten Platz bei den Landesjugendmeisterschaf-ten im Rettungsschwimmen errangen die Kinder der Wasserwacht aus Magdeburg
Sozialminister Norbert Bischoff (l.) am Body+Grips-Mobil des Jugendrotkreuzes auf dem „Halleschen Begegnungsfest“
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Jahresrückblick 2010
kreuzgruppen in Querfurt. Der dies-jährige Wettbewerb stand unter dem Motto „Es war einmal … – Grimms Märchen in Querfurt“.Die teilnehmenden 17 Mannschaften mussten ihre Kenntnisse zwar vor allem in Theorie und Praxis der Ersten Hilfe beweisen, aber auch Gesundheitser-ziehung und Umweltschutz gehörten zu den Wettbewerbsaufgaben, die man, um den Spaßfaktor zu erhöhen, märchenhaft angepasst hatte. Die zu versorgenden Verletzten waren des-halb z. B. Hänsel, der sich in den Finger geschnitten hatte, Gretel, die von einer Biene gestochen wurde, und Schnee-wittchen, die plötzlich keine Luft mehr bekam.Die Mannschaften des JRK aus Merse-burg/Querfurt wurden dabei sowohl in der Altersgruppe der sechs- bis zwölf-jährigen Kinder als auch der Dreizehn- bis Sechszehnjährigen Sieger. Schon in den letzten beiden Jahren belegten sie in beiden Altersstufen den ersten Platz.
20 Jahrfeier der WasserwachtAm 19. Juni 2010 gab es in Klietz das 20-jährige Jubiläum der Wasserwacht zu feiern. Neben der Verabschiedung des langjährigen Wasserwacht-Lan-desleitungsmitglieds Detlef Müller und des Landesbeauftragten Motorboot
Klaus-Peter Schultze waren die Klietzer Fährfahrt und das sich anschließende Abendessen Höhepunkte des Festtags.
Französische Freiwillige helfen in Halle
Vierzehn junge Freiwillige aus Frank-reich unterstützten im Sommer vier Monate soziale Einrichtungen. Die jun-gen Franzosen halfen im Rahmen eines Freiwilligendienstes in den Frankeschen Stiftungen, in der Stiftung Hospital St. Cyraci et Antonii und in den Kinder-einrichtungen der SKV Kita GmbH.Organisiert hatte das Austauschpro-gramm, in dessen Rahmen die Ju-gendlichen in Halle arbeiteten, der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes gemeinsam mit der französi-schen Freiwilligenorganisation UnisCi-te, gefördert wurde es durch das ESF-Projekt „amicus“.
Erfreuliche Spendenbereitschaft am Sachsen-Anhalt-Tag in Weißenfels
Anlässlich des 14. Sachsen-Anhalt-Tags vom 20. bis 22. August spendeten die Besucher für die Flutopfer in Pakistan 500 Euro. Mit Spendenbüchsen hatten Mitarbeiter und freiwillige Helfer des Roten Kreuzes an den DRK-Informationsständen um Hilfe für die betroffenen Pakistaner ge-
beten. Viele der Besucher gaben spon-tan Beträge, die von wenigen Cents bis zu einigen Euros reichten. Grund genug für das Deutsche Rote Kreuz, Danke zu sagen für diese Spenden.
Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes feierte 20-jähriges Bestehen
Im Sommer 1990 hatte sich der DRK Landesverband Sachsen-Anhalt aus den ehemaligen Bezirksverbänden Halle und Magdeburg gegründet. Er schloss sich noch im Herbst 1990 gemeinsam mit den fünf anderen aus dem ehema-ligen Roten Kreuz der DDR hervorge-gangenen Landesverbänden mit dem DRK aus den alten Bundesländern zu-sammen. Aus diesem Anlass feierte das Deut-sche Rote Kreuz am 4. September in Halle mit über 250 Ehrengästen aus Po-litik und Gesellschaft die Gründung des Landesverbandes vor 20 Jahren. Festredner im halleschen Steintor-Vari-eté waren der Präsident des Rotkreuz-Bundesverbandes Dr. Rudolf Seiters, der damalige Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer sowie der Präsident des Landesverbandes Roland Halang.Dr. Rudolf Seiters bezeichnete in seiner Rede die Vereinigung der Rotkreuz-Gesellschaften „als gelungenes Werk“.
Links: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident und damaliger Wirtschaftsminister Rainer Haseloff (l.) ging mit seiner Spende beim Besuch der Stände des Deutschen Roten Kreuzes am Sachsen-Anhalt-Tag beispielhaft voran. Hier im Gespräch mit Präsident Halang (2. v. r.) und Landesgeschäftsführer Kleibs (r.)
Rechts: Begrüßungsfeier für die französischen Freiwilligen durch die Kinder der SKV-Kita „Am Moritzburgring“
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Die Rotkreuzidee, Menschen nach dem Maß der Not zu helfen, habe Ost und West gleichermaßen fasziniert.
Bundeswettbewerb des Jugendrot-kreuzes in Sachsen-Anhalt
Am 11. September, dem Internatio-nalen Tag der Ersten Hilfe, traten über 200 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet in Arendsee (Altmark) an, um an über 15 Wettbewerbsstationen ihr Können in Erster Hilfe und in anderen Bereichen der Rotkreuzarbeit zu zeigen. Die jungen Helfer im Alter von 13 bis 16 Jahren standen zum Beispiel vor der Herausforderung, mehrere Verletzte einer Rangelei zu versorgen, in einem Rollenspiel den Hilfseinsatz nach einem Erdbeben zu koordinieren und eine Was-seraufbereitungsanlage nachzubauen. Am Ende des Tages konnte die Mann-schaft aus Hessen vom Jugendrotkreuz Inheiden die meisten Punkte (831) sam-meln. Zweiter wurde die Mannschaft aus Rheinland Pfalz mit 830 Punkten. Der Sieger des letzten Wettbewerbes, die Mannschaft aus Merseburg/Querfurt, wurde mit 807,5 Punkten Dritter. Bislang richtete das DRK in Sachsen-Anhalt zwei Mal Bundeswettbewerbe des Jugendrotkreuzes aus, 1998 in Ber-tingen und 2005 in Güntersberge.
Deutsches Rotes Kreuz im Hoch-wassereinsatz an Schwarzer Elster
Nachdem am 30. September im Land-kreis Wittenberg an der Schwarzen Els-ter die Hochwasserwarnstufe 4 ausgeru-fen wurde, arbeitete das Rote Kreuz mit seinen Helfern ununterbrochen vor Ort.Sie waren für die Versorgung von etwa 1.500 Helfern und Bewohnern der über-fluteten Gebiete verantwortlich, bereite-ten Evakuierungsmaßnahmen vor und wurden zu Deichsicherungsmaßnahmen von der Wasserseite her alarmiert. Ins-
gesamt befanden sich über 100 DRK-Helfer mehrere Tage hintereinander im Einsatz.
Vier Sozialverbände starten Integrationsprojekt für Migranten
Der Landesverband des Deutschen Ro-tes Kreuzes und drei weitere Verbände haben im September 2010 ein Koopera-tionsprojekt zur Verbesserung der Erzie-hungskompetenz von Familien mit Mig-rationshintergrund in Angriff genommen.Das vom Bund geförderte Projekt „Fami-ly–Familia–Famille“ wird drei Jahre lang an zehn Standorten in Sachsen-Anhalt unter dem Motto: „Familie stärken – Inte-gration fördern – Partizipation erhöhen“ den Integrationsprozess insbesondere von Familien mit Migrationshintergrund unterstützen.
20. Landesversammlung des Deutschen Roten Kreuzes
Am 11. Dezember kam die 20. Lan-desversammlung des Deutschen Roten Kreuzes in Oschersleben zusammen. Als das oberste Beschlussorgan des DRK Landesverbandes ist sie zustän-dig für wichtige Entscheidungen des Verbandes wie für die Feststellung des Jahresabschlusses und für Satzungsän-derungen. Auf der diesjährigen Sitzung standen die Neuwahl zum Präsidium des Landesverbandes im Mittelpunkt sowie die Genehmigung von Ordnungen für die Rotkreuz-Gemeinschaften, hier der Gemeinschaften Bergwacht und Bereitschaften.Nach Ablauf der Amtszeit von vier Jahren stellte sich in diesem Jahr das Präsidium zur Neuwahl. Der bisherige Vizepräsident Michael Spitzmüller und die Landesjustiziarin Ilse Sopp traten nicht wieder zur Wahl an. Für die Po-sition des Vizepräsidenten bewarb sich Dr Manfred Höhne aus Naumburg und
als Landesjustiziar Dr. Stefan Sasse aus Magdeburg. Zur Wiederwahl stell-ten sich Landesverbandspräsident Roland Halang aus Bernburg, Vize-präsidentin Bärbel Scheiner aus Hal-le, Schatzmeister Matthias Nüse aus Magdeburg und Landesarzt Prof. Dr. Walied Abdulla aus Bernburg.
Jahresrückblick 2010
Von links nach rechts: Der DRK-Präsident Roland Halang (2. v. r.) überzeugte sich von der Märchen- und Erste-Hilfe-Kenntnis der Teilnehmer
Die Saarländische Mannschaft zeigt beim Bundeswett-bewerb des Jugendrotkreuzes den Bau einer Wasser- aufbereitungsanlage
Das zur Landesversammlung 2010 neu- und wiederge-wählte erweiterte Präsidium mit Prof. Dr. Walied Abdulla, Dr. Hellmuth Borschberg, Daniela Stötzer, Matthias Nüse, Roland Halang, Bärbel Scheiner, Dr. Manfred Höhne, Marco Hoffmann, Christoph Keil und Rainer Kleibs (v. l. n. r.)
Retten mit der Rettungsleine bei den Landesmeister- schaften im Rettungsschwimmen
Hochwasserhilfe: Mit den Booten der Wasserwacht konnten die Deiche von der Wasserseite her kontrolliert werden
Das Projekt „Family–Familia–Famille“ stärkt in Eltern-kursen für Migranten die Erziehungskompetenz
Unten:Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes Dr. Rudolf Seiters gratuliert in Halle dem Landes- verband zum 20. Geburtstag
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DRK-Grundsätze
Menschlichkeit
Dreh- und Angelpunkt ist der Grundsatz der Mensch-
lichkeit. Er bedeutet Engagement – nicht im Dienst
eines starren, unpersönlichen Normenkataloges, son-
dern zuvörderst im Dienst des Menschen. Das erfor-
dert nicht nur akute, sondern auch vorbeugende und
nachhaltige Maßnahmen, die Leben schützen, Leiden
mindern und die Würde des Menschen bewahren. Und
das erfordert den Optimismus und die Überzeugung,
durch aktive Taten etwas verändern zu können, die Ge-
meinschaft aller Menschen zu stärken und den Frieden
zu fördern – überall und jederzeit.
Unparteilichkeit
Der Grundsatz der Unparteilichkeit rührt unmittelbar
an die Wurzeln der Bewegung und durchzieht ihre
Geschichte wie ein roter Faden. So, wie Henry Du-
nant 1859 auf den Schlachtfeldern von Solferino nicht
zwischen Freund und Feind unterschied, spielen poli-
tisches Lager, ethnische Zugehörigkeit, religiöse Über-
zeugung, Geschlecht und soziale Stellung der Be-
dürftigen auch heute keine Rolle für die internationale
Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Nicht-Diskri-
minierung der Hilfsbedürftigen und Verhältnismäßigkeit
der Hilfsleistungen stellen Herausforderungen dar, der
sie sich immer wieder neu stellen müssen.
Neutralität
Eng damit verknüpft ist der Grund-
satz der Neutralität. Rotes Kreuz
und Roter Halbmond müssen ihre
Neutralität bewahren und sich jegli-
cher politischer, religiöser und ideo-
logischer Stellungnahme enthalten.
Nur so können sie ihr Mandat als
freie Vermittlerinstanz, das ihnen die
Genfer Konventionen übertragen haben, erfüllen und
über die Grenzen von politischen, ideologischen und
religiösen Lagern das humanitäre Völkerrecht vertreten.
Unabhängigkeit
Wenngleich die Nationalen Gesellschaften den jewei-
ligen Landesgesetzen unterliegen und eng mit staatli-
chen Behörden kooperieren, müssen Rotes Kreuz und
Roter Halbmond als private wie öffentliche Einrichtun-
gen eigenständig und unkorrumpierbar sein. Sie wider-
setzen sich möglichem Druck durch Politik, Wirtschaft
und Medien und handeln frei, um Vertrauen zu stärken
und ihre Glaubwürdigkeit zu bewahren.
Freiwilligkeit
Uneigennütziges Handeln aus freiem Willen – nicht aus
Gewinnstreben, sondern einzig aus Liebe zum Men-
schen: Das impliziert der Grundsatz der Freiwilligkeit.
Freiwilligkeit rechnet sich nicht unbedingt finanziell.
Trotzdem zahlt sie sich aus: indem sie inspiriert, mo-
tiviert und solidarisiert, den Zusammenhalt aller stärkt
und die Würde des Einzelnen schützt.
Einheit
Einheit bedeutet Einmaligkeit in der Vielheit. Um effek-
tiv arbeiten zu können, kann es in jedem Land nur eine
einzige Nationale Gesellschaft des Roten Kreuzes bzw.
Roten Halbmondes geben. Sie steht allen Mitgliedern
offen und ist zentral organisiert, sodass die lokalen und
regionalen Sektionen zusammen ein Netzwerk bilden,
das die humanitären Ziele der Bewegung sowohl vor
Ort als auch landesweit vertritt.
Universalität
So universal wie die Hilfsbedürftigkeit muss auch die
Hilfsbereitschaft sein. Deshalb ist Universalität ein
wichtiger Grundsatz der internationalen Rotkreuz- und
Rothalbmondbewegung. Als weltumfassendes Netz-
werk haben sich alle Nationalen Gesellschaften einer
gemeinsamen Verantwortung verschrieben: Die Solida-
rität und Humanität jederzeit und überall zu befördern.
Aus Liebe zum Menschen.
Bildunterschrift bitte noch einsetzen
Leiden ist global, Hilfe muss jedoch vor Ort erfolgen. Im 21. Jahrhun-
dert ist es wichtiger denn je, sich bewusst zu machen, dass hinter
den Zahlen und Fakten von Naturkatastrophen, Kriegen und sozia-
ler Ungleichheit immer Einzelschicksale und individuelle Not stehen.
Das Rote Kreuz und der Rote Halbmond helfen auf unbürokratische
und unabhängige Weise – punktuell, individuell und nachhaltig. Ihre
Arbeit folgt bestimmten Grundsätzen, die eng miteinander verknüpft
sind und heute die gleiche Gültigkeit haben wie vor 150 Jahren, als
die Bewegung entstand. Es sind zeitlose Überzeugungen, die sich
aus der Liebe zum Menschen speisen.
Unsere OrientierungWir handeln nach den sieben Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung: Mensch-lichkeit, Unparteilichkeit, Neutrali-tät, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.
Wir sind verlässlich. (Aus den Leitsätzen des DRK Landesverbandes)
9
Helfen & Retten
Für ihr Engagement und ihr mutiges Handeln haben
die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter der Hilfs-
gesellschaften des DRK Sachsen-Anhalt Respekt und
Anerkennung verdient. Sie stellten auch im Jahr 2010
unverzichtbare Stützen der Gesellschaft dar und haben
wiederholt deren Funktionieren garantiert – sei es auf
der Straße oder in den Bergen, in den Städten oder auf
dem Wasser. Von Sicherheits-
maßnahmen bei Großveranstal-
tungen und akuten Hilfsdiensten
bei Naturkatastrophen über die
ehrenamtliche Hilfe bei Unfällen
und Suchdiensten bis hin zur
Entschärfung von Konfliktsitu-
ationen: Die Hilfsgesellschaften
des DRK sind mit ihrer Arbeit fest
in Sachsen-Anhalt verankert und
als verlässliche Partner in Land-
und Kreisverbänden präsent. Allein 55 Einsätze hatte die
Bergwacht im Jahr 2010 zu verzeichnen, während die
2.500 Mitarbeiter der Wasserwacht in den heißen Som-
mermonaten an Badeseen und in Schwimmbädern wie-
derholt schnelle Hilfe leisten mussten.
Wie wichtig eine gute Vernetzung von Rettungsdiensten
und Katastrophenschutz ist, wurde schließlich bei dem
schweren Verkehrsunfall eines Reisebusses im Februar
sowie bei einem Sondereinsatz in der Dessauer Innen-
stadt im November deutlich, als nach dem Fund einer
Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ein Pflegeheim eva-
kuiert werden musste.
Planvolles und weitsichtiges Handeln stellten auch die
Bereitschaftsdienste am 14. Sachsen-Anhalt-Tag un-
ter Beweis: Über hundert DRK-Helfer waren zwischen
dem 20. und 22. August
2010 in Weißenfels im
Einsatz und sorgten mit
flächendeckenden Sa-
nitäts- und Sicherungs-
maßnahmen dafür, dass
das größte Volksfest des
Bundeslandes reibungs-
los verlaufen konnte.
Die hohe Verantwortung,
die die Hilfsgesellschaf-
ten tragen, erfordert nicht nur starke Nerven, sondern
setzt auch eine qualifizierte Ausbildung der einzelnen
Mitarbeiter sowie die unbürokratische und schnelle In-
teraktion der einzelnen Hilfsgesellschaften voraus. Die-
sen Herausforderungen haben sich die Hilfsgesellschaf-
ten des DRK in Sachsen-Anhalt auch im Jahr 2010 auf
eindrucksvolle Weise gestellt. Dafür ist ihnen mit allem
Nachdruck zu danken.
Schnell, effizient, zuverlässig und professionell:
Die Arbeit in den Hilfsgesellschaften des Deut-
schen Roten Kreuzes stellt hohe Anforderungen
an ihre Mitglieder. Rettungsdienste, Wasser-
und Bergwacht, Katastrophenschutz, Ehren-
amt, Such- und Bereitschaftsdienste sind teil-
weise zu unmöglichen Zeiten an unmöglichen
Orten im Einsatz, nicht selten geht es dabei um
Leben und Tod.
Helfen ist unsere Sache
10
Helfen & Retten
Wie notwendig die Verknüpfung der hauptamtlichen
und ehrenamtlichen Aufgabenfelder ist, zeigte sich im
Jahr 2010 sehr deutlich.
Bereits im Februar wurden die DRK Kreisverbände Bit-
terfeld und Dessau vor eine große Herausforderung ge-
stellt. Am 12. Februar 2010 verunglückte ein Dänischer
Reisebus auf der Bundesautobahn 9 zwischen Dessau
und Bitterfeld. Der Bus soll-
te Kinder in die Winterferien
bringen. Vor Ort im Einsatz
waren sehr schnell der DRK-
Rettungsdienst aus Bitterfeld
und Dessau. Durch den Ein-
satzleiter wurden die Schnelle
Einsatzgruppe des DRK Bit-
terfeld, der Sanitätszug des
DRK Dessau und das Krisen-
interventionsteam der Stadt
Dessau, in dem das DRK mit-
wirkt, nachalarmiert. Die Un-
verletzten und leichtverletzten Personen wurden durch
den Betreuungsdienst des DRK Dessau und durch die
Helfer des Kriseninterventionsdienstes in einem Des-
sauer Hotel betreut und mit Dingen des täglichen Be-
darfs versorgt. Bei der Bewältigung des Unfalls waren
82 Helfer mit insgesamt zwei Notarzteinsatzfahrzeugen,
acht Rettungswagen, fünf Krankentransportwagen, ei-
nem Arzttruppwagen und einem Einsatzleitwagen des
Deutschen Roten Kreuzes beteiligt. Traurige Bilanz des
schweren Unfalls waren drei Tote und zehn schwerver-
letzte Personen.
Ein ähnlicher Einsatz, der jedoch nicht so dramatisch
endete, ereignete sich im November in der Dessauer
Innenstadt. Bei Bauarbeiten wurde eine Bombe aus dem
Menschenleben zu retten und die fachgerechte medi-
zinische Versorgung und Betreuung, um schwere ge-
sundheitliche Schäden abzuwenden, ist Kernaufgabe
des Deutschen Roten Kreuzes.
Die DRK-Rettungsdienste sind in neun von elf Land-
kreisen und zwei von drei kreisfreien Städten im Land
Sachsen-Anhalt für die Bevölkerung im Einsatz. Mit Ins-
gesamt über 50 Rettungsstandorten hat das Deutsche
Rote Kreuz im Jahre 2010 weiterhin einen Marktanteil
von ca. 50 Prozent in Sachsen-Anhalt.
Das DRK hat im letzten Jahr immer wieder auf die Verzah-
nung von Rettungsdienst und Katastrophenschutz und
auf die notwendige Zuordnung des Rettungsdienstes
als präklinische, medizinische Vorsorgeleistung in den
Zweiten Weltkrieg entdeckt, die es vor Ort zu entschär-
fen galt. Aus diesem Grund mussten unter anderem ein
Pflegeheim mit vielen bettlägerigen Patienten und Hun-
derte Anwohner des betroffenen Stadtteils evakuiert
werden. Auch hier kamen wieder die Formationen der
DRK Bereitschaften und des hauptamtlichen Rettungs-
dienstes zum Einsatz. Neben dem Sanitätszug war auch
das Kreisauskunftsbüro des DRK Dessau beteiligt. Der
Auftrag bestand darin, die Evakuierung durchzuführen,
für die evakuierte Bevölkerung eine Notunterkunft her-
zurichten und zu betreiben. Auch dieser Einsatz konnte
erfolgreich bewältigt werden.
Der schnellen Einsatzfähigkeit und dem Zusammen-
wirken von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Ein-
satzkräften gehen eine jahrelange gemeinsame und
hochwertige Ausbildung und dabei erworbenes Ver-
trauen zueinander voraus. Der DRK Landesverband
Sachsen-Anhalt e. V. ist seit geraumer Zeit mit poli-
tischen Vertretern im Gespräch, um die Verzahnung
des Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes
voranzutreiben und damit einen funktionierenden Be-
völkerungsschutz in Sachsen-Anhalt dauerhaft zu ge-
währleisten.
Das Deutsche Rote Kreuz hat
im Jahr 2006 das Komplexe Hil-
feleistungssystem beschlossen
und darin seine Mitwirkung im
Bevölkerungsschutz und in der
Katastrophenhilfe der Bundesre-
publik Deutschland dargestellt.
Das Komplexe Hilfeleistungssys-
tem beschreibt die Verknüpfung
der vielseitigen Aufgabenfelder
des Roten Kreuzes.
Katastrophenschutz
Rettungsdienst
11
Helfen & Retten
Im Jahr 2010 fand der Sachsen-Anhalt Tag in Weißen-
fels, im Burgenlandkreis, statt. Da das Deutsche Rote
Kreuz im Burgenlandkreis den Rettungsdienst betreibt,
bekam der DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.
den Auftrag der Staatskanzlei, gemeinsam mit den
DRK Kreisverbänden Weißenfels, Naumburg/Nebra und
Zeitz den 14. Sachsen-Anhalt-Tag zu planen und durch-
zuführen. Die Durchführung der
Absicherung wurde zum herausra-
genden Ereignis für die Helferinnen
und Helfer der Bereitschaften der
drei Kreisverbände. An insgesamt
fünf Sanitätsstützpunkten waren
120 DRK-Helfer im Einsatz, um den
Gästen des Sachsen-Anhalt-Tages
ein unvergessliches Wochenen-
de zu sichern. Insgesamt konnte rund 500 Menschen
geholfen werden, die sich bei kleineren, aber auch bei
einigen größeren Unfällen verletzt hatten.
Bei wunderschönem Wetter verbrachten die ehrenamt-
lichen Helferinnen und Helfer ihre Freizeit mit dem Deut-
schen Roten Kreuz, dafür auch an dieser Stelle noch
einmal ein herzliches Dankeschön!
Wie erfolgreich die vertrauensvolle Zusammenarbeit
innerhalb der Gemeinschaften des DRK Landesverban-
des Sachsen-Anhalt ist, wurde anlässlich des 51. Bun-
Bereitschaften
Rettungsdienst
deswettbewerbes der Bereit-
schaften bewiesen. Aus dem
Landesverband Sachsen-Anhalt
nahmen zwei Mannschaften an
dem Bundeswettbewerb teil.
Die Gruppe der Wasserwacht Magdeburg belegte den
5. Platz und die des Jugendrotkreuzes Merseburg-
Querfurt den 12. Platz. Der 51. DRK-Bundeswettbe-
werb der Bereitschaften fand am 18. September 2010
in Sondershausen statt. Rund 350 ehrenamtliche Hel-
ferinnen und Helfer aus 18 Landesverbänden, die sich
bei den Wettbewerben über die Kreis- und Landesver-
bandsebene qualifiziert hatten, zeigten in einem Par-
cours in der Sondershausener Innenstadt, was sie als
Lebensretter leisten können.
§ 27 SGB V aufmerksam gemacht.
Dazu stand der ständige Kon-
takt mit der Landesregierung, den
Landkreisen und Kommunen im
Fokus des Jahres 2010.
Warum die Verzahnung von Ret-
tungsdienst und Katastrophen-
schutz so wichtig ist, wurde 2010
bei vielen Großschadensereig-
nissen deutlich. So u. a. bei dem Massenunfall auf der
Bundesautobahn 9 mit 51 Fahrzeugen, in dem die me-
dizinische Versorgung der Bevölkerung durch den Re-
gelrettungsdienst nicht alleine sichergestellt werden
konnte. Für diesen Massenanfall von Verletzen und
Erkrankten wurden der Behandlungsplatz 50 benötigt,
ein Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Rettungstransport-
wagen, ein Arzttruppwagen, zwei Mannschaftswagen,
ein Funktruppwagen und Gerätewagen SAN sowie ein
leitender Notarzt, ein organisatorischer Leiter Rettungs-
dienst, 21 Helfer Notfallbegleitung und sieben weitere
Helfer. Dank der technischen Ausstattung und der eh-
renamtlichen Helfer des DRK konnte
über den Regelrettungsdienst hinaus
den zwölf Verletzen sofort medizini-
sche Hilfe geleistet werden.
Auch durch die Zusammenarbeit
und den Informationsaustausch mit
den DRK Kreisverbänden bei der
Fachtagung Rettungsdienst im April
2010 und der Arbeitsgemeinschaft
Rettungsdienst konnte die Landesregierung über die Si-
tuation im Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt informiert
werden. An dieser Stelle möchten wir uns bei den DRK
Kreisverbänden für die Zusammenarbeit bedanken.
Das Ergebnis der ständigen Gespräche mit der Lan-
desregierung zeigte sich im November 2010, da verab-
schiedete die Landesregierung im Magdeburger Land-
tag die Änderung des Rettungsdienstgesetzes im Land
Sachsen-Anhalt. Für die Träger des Rettungsdienstes,
aber auch für das DRK besteht damit Planungssicher-
heit, da bis Ende 2013 keine Notwendigkeit der Neuver-
gabe von Rettungsdiensten besteht.
Der Sachsen-Anhalt-Tag bietet den
Hilfsorganisationen des DRK die Mög-
lichkeit, ihre erworbene Ausbildung im
Zusammenhang mit der sanitäts- und
wasserrettungsdienstlichen Absiche-
rung des größten jährlichen Volksfes-
tes in Sachsen-Anhalt anzuwenden.
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„… Nach dem Selbstverständnis des Deutschen Roten
Kreuzes kommt der ehrenamtlichen Tätigkeit besonde-
re Bedeutung zu, sie ist auf allen Ebenen zu fördern. …“
(§ 4 [1] der Satzung des Deutschen Roten Kreuzes)
Um diesen Paragrafen inhaltlich umzusetzen, hat das
Präsidium des DRK Landesverbandes beschlossen,
einen Fachausschuss Ehrenamt im Sinne der Landes-
verbandssatzung zu bilden, um auf die ehrenamtlichen
Bedürfnisse der Gemeinschaften auf Landes- und
Kreisverbandsebene einzugehen und diese zu fördern.
Weiterhin wurde in der Landesgeschäftsstelle der Fach-
bereich Grundsatzfragen Ehrenamt gebildet. Dieser
neue Fachbereich soll den Fachausschuss Ehrenamt
begleiten, die Fachbereiche der Gemeinschaften, die
Ausschüsse der Gemeinschaften und die Kreisverbän-
de zu den Grundsatzfragen des Ehrenamtes beraten.
Weiterhin soll der Fachbereich die Arbeit des Ehrenam-
tes fördern und das bürgerschaftliche Engagement auf
Landesverbandsebene unterstützen.
Um den Kreisverbänden und den Gemeinschaften die
Möglichkeit zu bieten, nach einheitlichen Vorgaben
Auszeichnungen zu schaffen und Vergabebedingungen
zu regeln, wurde auf Landesverbandsebene eine Aus-
zeichnungsordnung erarbeitet, die im Dezember vom
höchsten Gremium des Landesverbandes, der Landes-
versammlung, einstimmig beschlossen wurde.
Im Jahr 2010 wurden die Ordnungen der Gemeinschaf-
ten Bereitschaften und Bergwacht neu gefasst. Dies
ergab sich daraus, dass die Ordnungen der Gemein-
schaften auf Bundesebene überarbeitet wurden und
alle Gemeinschaften einen einheitlichen und für alle
Gemeinschaften verbindlichen Teil in der jeweiligen
Ordnung erhalten haben.
Ehrenamt
Helfen & Retten
Die Suchdienstaufgaben des DRK sind in Sachsen-
Anhalt in 21 Kreisnachforschungsstellen (KNSt) und im
Landesnachforschungsdienst (LND) realisiert. Im Be-
reich des Landesauskunftsbüros waren im Jahre 2010
180 Helfer in 17 Kreisauskunftsbüros (KAB) tätig.
Über 400 Suchanfragen wurden durch den LND auf-
genommen und bearbeitet. Einige Suchanträge konn-
ten auch durch das Engagement der Mitarbeiter in den
Kreisverbänden erfolgreich abgeschlossen werden.
Bei besonderen Suchanfragen stellt der LND im Lan-
desverbandsbereich eigene Nachforschungen, bzw. in
enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der KV an,
immer unter Berücksichtigung des Datenschutzes.
Suchdienst Stark sind nach wie vor Anfragen zu Adoptionen, hier
Kinder, die ihre leiblichen Eltern suchen, oder aber Per-
sonen, die im Nachlass ihrer Eltern Unterlagen finden,
aus denen hervorgeht, dass sie noch Geschwister ha-
ben. Zum Beispiel suchte ein 57-jähriger Mann seine
kleine Schwester, die nach der Geburt durch den Tod der
Mutter adoptiert wurde. Durch eigene Nachforschungen
und in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt konnten wir
nach einiger Zeit den Kontakt der Beiden ermöglichen.
Bei den Beratungen von Aussiedlungen und Fami-
lienzusammenführungen von Deutschen und deren
Angehörigen aus den Aussiedlungsgebieten können
wir feststellen, dass die Beratung durch ständige Än-
derungen der Gesetze und der Rechtsprechung eine
hohe fachliche Kompetenz und einen intensiven Zeit-
aufwand erfordert.
Bei der Arbeit der KABs hat sich bewährt, dass die
KAB-Leiter in ihrem jeweiligen Kreisverband in den Be-
treuungszügen, SAN-Zügen, etc. einen Aus- bzw. Fort-
bildungsabend zum Registrierverfahren gestalten. Bei
Großveranstaltungen wurden durch einige KABs die Re-
gistrierung der Helfer oder Teilnehmer als Übung durch-
geführt, wie z. B. zum Sachsen-Anhalt-Tag in Weißenfels.
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Helfen & Retten
Zu 55 Einsätzen mussten die ehrenamtlichen Retter der
Bergwacht im vergangenen Jahr ausrücken. Im Jahre
2010 zählten die fünf Bereitschaften der Bergwacht
173 Mitglieder. Davon sind 95 aktiv als Retter im Ein-
satz. Diese Bergwacht-Bereitschaften kümmern sich
rund um die Uhr um die Sicherheit der Besucher in un-
wegsamem Gelände vor und auf dem Berg.
Dabei sind Notfälle wie Herzprobleme und Kreislauf-
versagen die häufigsten Ursachen, wenn die Rettungs-
kräfte der Bergwacht gerufen werden. Die meisten Un-
fälle passierten während der milden Winterzeit.
Im vergangenen Jahr wurde am 15. Dezember 2010 in
Thale die Landesleitung der Bergwacht gewählt. Der
Landesausschuss der Bergwacht wählte den bisheri-
gen stellvertretenden Landesleiter Heiner Jentsch als
Landesleiter. Neu in die Landesleitung wurden Fried-
helm Cario als stellvertretender Landesleiter sowie Mi-
chael Severin als weiteres Mitglied gewählt. Für weitere
vier Jahre wurde Guido Kriegel als technischer Leiter,
Dr. Frank Lautenschläger als Bergwacht-Landesarzt
sowie Mario Natzel als Naturschutzreferent durch den
Landesausschuss bestätigt.
Nicht wieder zur Wahl angetreten waren Landesleiter
Andreas Fröhlich sowie der stellvertretende techni-
schen Leiter Guido Blaschek. An dieser Stelle herzli-
chen Dank für ihre in den letzten Jahren geleistete Ar-
beit in der Landesleitung der Bergwacht.
Die Wasserwacht im DRK Landesverband Sachsen-
Anhalt e. V. umfasste im Jahr 2010 etwa 2.500 Mitglie-
der. Sie ist in 19 von 21 DRK Kreisverbänden bzw. in
elf Landkreisen und drei kreisfreien Städten in Sachsen-
Anhalt vertreten. Vor allem der heiße Sommer 2010 ließ
der Wasserwacht keine Ruhepause. Zwischen dem
Freibad in Dobberkau und dem Auensee in Granschütz
sicherten ca. 230 Frauen und Männer, meist Rettungs-
schwimmer, 33 öffentliche Badestellen und Freibäder
ab. Insgesamt wurden dabei mehr als 450 Hilfeleis-
tungen durchgeführt. Diese reichten von Schürf- und
Platzwunden versorgen, Hilfe bei Insektenstichen oder
Kreislaufproblemen bis hin zu Präventionsmaß-
nahmen und Ratschlägen, wie viel trinken,
nicht in die Sonne legen, T-Shirt anziehen
und Mütze aufsetzen. Es wurden insgesamt
rund 60.000 Einsatzstunden in Bädern und
bei anderen Veranstaltungen geleistet.
In Klietz fanden am 19. Juni die Gemein-
schaftsversammlung der Wasserwacht
sowie die damit verbundene Wahl der
Landesleitung statt. Der Landesausschuss
der Wasserwacht hat Herrn Marco Hoffmann
als Landesleiter, Tino Kraatz als technischen Leiter
und Max Lier als Jugendkoordinator wieder gewählt.
Hingegen wurde als stellvertretender Landesleiter An-
dreas Kleber für Detlef Müller neu in die Landesleitung
gewählt. Auch bei den berufenen Mitgliedern der Lan-
desleitung erfolgte ein Wechsel. Der Landesbeauftrag-
te Motorboot Klaus-Peter Schultze wird von Stefan
Hansch ersetzt und die Funktion des Landesbeauftra-
gen Tauchen hat Heiner Dietzel übernommen. Für den
Schwerpunktbereich Wasserretter / Rettungsschwim-
men ist weiterhin Guido Busse und für den Bereich
Schwimmen Julia Rensky verantwortlich. Die Landes-
beauftragten vertreten die Wasserwacht des DRK Lan-
desverbandes auf Bundesebene.
Die neue Landesleitung der Bergwacht (v. l. n. r): Michael Severin, Mario Natzel, Heiner Jentsch, Guido Kriegel und Friedhelm Cario
Besonderer Dank an Klaus-Peter Schultze (l.) und Detlef Müller für ihre Verdienste in der Landesleitung der Wasserwacht
Bergwacht
Wasserwacht
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Jugendrotkreuz
Am 30. Oktober fand im Haus des Jugendrotkreuzes in
Harzgerode die Feier „20 Jahre Jugendrotkreuz“ statt.
Es war eine kleine, aber sehr schöne Runde. Bei der
Begrüßung gab es für jeden ein Andenken in Form einer
Tasse mit dem Partylogo, die Chronik und natürlich auch
ein Gläschen Sekt zum Warmwerden. Eine leckere Kaf-
feetafel läutete Gesprächsrunden auch mit „Ehemaligen“
wie Thomas Bläsing, Frau Schröder und Frau Heidrich
ein. Es war also keine gewöhnliche Feier, das ist es ja
nie beim Jugendrotkreuz. Alles stand auf Rückblick und
Erinnerung. Anschließend gab es diverse Workshops:
Man benötigte Kreativität und ein gutes Erinnerungsver-
mögen, konnte Partylogos auf Kleidung bügeln, einen
Button gestalten, Videoclips erstellen und eine Fotothek
stand zur Verfügung. Am Abend
gab es ein abwechslungsreiches
Programm mit einem Wissens-,
und Geschicklichkeitsspiel und
musikalischer Unterhaltung rund
um 20 Jahre JRK und mit der
Verabschiedung von Andy Martius als langjähriger JRK-
Landesleiter. Es wurde gestaltet von Inga Pawlowski
und Steffen Klein und war rundherum eine gelungene
Sache mit viel Spaß und bester Unterhaltung. Doch
auch das kulinarische Buffet à la
Grill sollte man erwähnen. Noch-
mals vielen Dank an Frau Kohl-
berg, Frau Holzschuh und Herrn
Schilkowski für die tatkräftige
Unterstützung und Bewirtung.
20 Jahre Jugendrotkreuz in Sachsen-Anhalt
15
Jugendrotkreuz
Wir freuen uns sehr darüber, dass sich die Kreisverbän-
de Dessau, Bitterfeld, Merseburg-Querfurt, Wittenberg,
Weißenfels, Quedlinburg-Halberstadt, Naumburg-Neb-
ra und Wanzleben an der Aktionswoche „Blut + Jung“
beteiligten und jugendgemäße Blutspendetermine für
junge Leute anbieten konnten. So wurden Erstspender
gewonnen und nicht nur für das Blutspenden, sondern
auch für das DRK begeistert. Damit dies weiter unter-
stützt und fortgeführt werden kann, soll ab 2011 ein
JRK-Blutspendeprojekt anlaufen.
Einen Tag nach der JRK-20-Jahre-Party fand im Haus
des Jugendrotkreuzes die erste Landeskonferenz statt.
Im Beisein von Präsident Roland Halang, dem stellver-
tretenden Bundesleiter Thomas Grochtdreis und dem
Abteilungsleiter Erhard Ewest beschlossen die Dele-
gierten ihre Geschäftsordnung und einen Delegierten-
schlüssel.
Danach nahmen sie den Bericht der Landesleitung und
der Fachbereiche JRK und Jugendbildung entgegen.
Schwerpunktthemen waren dabei der Kindersommer,
das Bildungsprogramm, die Schularbeit, die Wettbe-
werbe, die Gremienarbeit auf allen Ebenen sowie die
Themen Vielfalt, Haushalt und Öffentlichkeitsarbeit.
Bei den anschließenden Wahlen einer neuen Landeslei-
tung wurde mit großer Stimmenmehrheit Christoph Keil
(im Bild m.) zum neuen JRK-Landesleiter gewählt. Sei-
ne Stellvertreter wurden Michael Meyer (im Bild l.) und
Nico Pfeil (im Bild r.). Wahlstimmen als Bundesdelegierte
konnten Jule Würkner und Mario Schwabe erhalten.
Aktionswoche „Blut + Jung“ vom 14.–20. Juni
Erste Jugendrotkreuz- Landeskonferenz in Sachsen-Anhalt
Jung & Alt
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Als anerkannter Wohlfahrtsverband leistet das Rote
Kreuz wichtige und geschätzte Arbeit. Seine aktiven
Mitarbeiter in Sozialarbeit, Altenpflege, Bildungs- und
Migrationsarbeit sowie Kinder-, Jugend- und Familien-
arbeit sind dort tätig, wo sie am dringendsten gebraucht
werden, nämlich in unmittelbarer Nähe zum Menschen.
Als Teil der LIGA vertritt das DRK dabei sowohl auf
Landesebene die Interessen der freien Wohlfahrtspfle-
ge gegenüber Landespolitik und Landesverwaltung,
wie es auch auf
lokaler Ebene als
Berater von Ver-
waltung und Po-
litik fungiert und
die 21 Kreisver-
bände und ihre
Einrichtungen un-
terstützt.
Die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter verrichten
einerseits beratende und unterstützende Aufgaben und
stellen andererseits Schnittstellen zwischen den Men-
schen und Behörden dar – eine Doppelfunktion, die
nicht selten auch eine Doppelbelastung ist und die des-
halb umso größere Wertschätzung und Anerkennung
verdient. Für ihr humanitäres Engagement ist ihnen
auch in diesem Jahr großer Dank auszusprechen.
2010 geht für die Wohlfahrtsorganisationen in Sach-
sen-Anhalt ein durchaus erfolgreiches Jahr zu Ende.
Für viele Einrichtungen stand es ganz im Zeichen der
Qualifizierung und Evaluierung – mit ausgesprochen
positiven Ergebnissen. Die stationären und ambulanten
Altenhilfeeinrichtungen erreichten in Prüfungen durch
den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK)
teilweise überdurchschnittliche Wertungen. Auch in
der Qualitätsentwicklung wurde einiges bewegt, etwa
durch Weiterbildungsangebote in der Sucht(selbst)hilfe
oder die Fortbildung von Leitungskräften in der Kinder-,
Jugend- und Familienhilfe.
Die interkulturelle Öffnung weiter voranzutreiben, war
im Jahr 2010 das besondere Ziel der DRK-Migrations-
und Integrationsfachbereiche. Sie haben sich mit ande-
ren Einrichtungen zu einem breit aufgestellten Koopera-
tionsprojekt zusammengeschlossen, bei dem vor allem
Erziehungsfragen und Familienhilfe im Fokus stehen.
Das Projekt konnte bereits in fünf Landkreisen vorge-
stellt werden und lässt vielversprechende Ergebnisse
für die Zukunft hoffen.
Eine besondere Herausforderung für das DRK Sach-
sen-Anhalt stellt die 2010 beschlossene Aussetzung
der Wehrpflicht dar. Dass man ihr indes optimistisch
begegnen muss und auch kann, zeigt nicht zuletzt die
steigende Nachfrage in den Freiwilligendiensten. Auch
im Jahr 2010 waren überdurchschnittlich viele junge
Leute bereit, sich sozial einzusetzen und Verantwortung
zu übernehmen. Es ist diese Freude am uneigennützi-
gen, humanitären Engagement, die das DRK weiterhin
stärken und fördern muss und die uns mit Zuversicht in
die Zukunft blicken lässt.
Ob kommunal, regional oder landesweit: Die
Wohlfahrtsarbeit stellt einen zentralen Bereich
der gemeinnützigen Arbeit des Deutschen Ro-
ten Kreuzes in Sachsen-Anhalt dar.
Wohlfahrtsarbeit
Unser Wirken in
der Gesellschaft
Wir sind verlässliche Partner. Wir übernehmen
Verantwortung für eine lebenswerte Gesellschaft.
(Aus den Leitsätzen des DRK Landesverbandes)
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Altenhilfe
Historisch gesehen ist die regelmäßige Durchführung
dieser MDK-Prüfungen eine absolute Neuheit und wur-
de mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz von 2008
eingeführt. Bislang gab es lediglich zufallsbedingte
oder anlassbezogene Prüfungen von Seiten des MDK.
Natürlich machten diese Neuerungen im Nachgang
erhebliche Anpassungen und qualitative Veränderun-
gen in der Durchführung der Pflege nötig. Da die Be-
wertung anhand sogenannter „Transparenzkriterien“
vorwiegend auf den Bereich der Pflegedokumentation
ausgerichtet wurde, erlangte diese in den Einrichtungen
einen weitaus höheren Stellenwert. Nur mit einer aussa-
gekräftigen und in sich abgestimmten Dokumentation
ist es sowohl den ambulanten als auch stationären Ein-
richtungen möglich, eine gute Benotung zu erreichen.
Die Altenhilfeeinrichtungen des DRK in Sachsen-Anhalt
haben sich dieser Herausforderung gestellt. So wur-
Die Freiwilligendienste verzeichneten bundesweit in den
vergangenen Jahren eine stetig steigende Nachfrage.
Auch für den DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.
sind steigende Zahlen im diesem Bereich zu verzeichnen.
Die Teilnehmer des FSJ Zyklus 2009/2010 wurden aus
800 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt. Be-
trachtet man den Rückgang der Schulabgängerzahlen
in Sachsen-Anhalt, ist festzustellen, dass der Bewerber-
zulauf im Vergleich zu anderen Trägern des Freiwilligen
Sozialen Jahres immer noch als hoch einzuschätzen ist.
Den Bewerbern konnten differenzierte, zielgruppen-
orientierte Einsatzmöglichkeiten für Jugendliche an-
geboten werden. Sie durften wählen zwischen dem
Freiwilligen Sozialen Jahr als Möglichkeit der beruf-
lichen Orientierung, der Möglichkeit „FSJ statt Zivil-
dienst“ und dem Projekt „Freiwilligendienste machen
kompetent“. Mit dem Projekt „Freiwilligendienste ma-
chen kompetent“ bot sich für junge Menschen ohne
oder mit niedrigem Schulabschluss oder mit Migrati-
onshintergrund die Chance, sich in einem Freiwilligen-
dienst mit einer 3-monatigen Vorqualifizierung sozial
zu engagieren. Von dieser Möglichkeit partizipierten
20 Jugendliche.
Freiwilligendienste
den nach der Gesetzesno-
vellierung z. B. kontinuierlich
Schulungen der Mitarbeiter
durchgeführt. Das Ziel dieser
Schulungen lag in einer Ver-
einheitlichung und Anpassung
der Pflege und Durchführung
der Pflegedokumentation.
Im Gesamtergebnis können
die DRK Altenhilfeeinrichtungen mit ihrem Bestreben,
eine gute Pflegequalität zu erreichen und abzubilden,
zufrieden sein. Von den 37 ambulanten Diensten des
DRK in Sachsen-Anhalt wurden bis Ende des letzten
Jahres 27 Einrichtungen geprüft. Hierbei konnte das
DRK eine Durchschnittsbenotung von 1,95 erreichen.
Der Landesdurchschnitt lag Ende des Jahres bei 2,2.
Im Bereich der stationären Altenhilfe wurden bis Ende
des letzten Jahres 29 der 37 stationären Einrichtungen
des DRK geprüft. Der DRK-interne Durchschnitt lag mit
1,7 nur leicht über dem Landesdurchschnitt von 1.5.
Im Jahr 2011 werden die Einrichtungen der DRK-Alten-
hilfe weiterhin bestrebt sein, die Qualitätsentwicklung
voranzutreiben und ihre gute Positionierung im Rahmen
der Transparenzberichte zu festigen.
Die Teilnehmerzahlen aus allen drei Projektmodulen
beliefen sich für den Freiwilligen-Zyklus 2009–2010
auf etwa 220 Teilnehmer sowie 2010–2011 auf durch-
schnittlich 250 Teilnehmer im gesamten Einsatzgebiet
Sachsen-Anhalt. Davon entfielen auf die Möglichkeit
„FSJ statt Zivildienst“ in beiden Zyklen jeweils ca.
50 Teilnehmer und auf das Projekt „Freiwilligendienste
machen kompetent“ 20 Teilnehmer.
Im Vergleich zum vorhergehenden Berichtszeitraum
konnte wiederum eine Steigerung erreicht werden. Dies
wurde durch eine intensive, hochvernetzte Zusammen-
arbeit aller Beteiligten erreicht. So trugen über den Ein-
satzzeitraum eine sensible, passgenaue pädagogische
Begleitung der Jugendlichen durch den Träger sowie die
begleitend stattfindenden Seminare zu dieser positiven
Entwicklung bei.
Die quantitative Steigerung der Einsatzplätze und der
Teilnehmerzahlen resultiert aus einem Grundbedürfnis
bei vielen jugendlichen Bewerbern: Sie wollen ein Ori-
entierungs- und Bildungsjahr nach der Schule absolvie-
ren, die Verantwortung für das eigene Leben und auch
soziale Verantwortung übernehmen.
Pläne für mehrere Projekte im Bereich „Internationale
Freiwilligendienste“ konnten durch das Team „Freiwilli-
gendienste“ konzipiert und initiiert werden.
Das Jahr 2010 war im Bereich der Altenhilfe durch
die vom Medizinischen Dienst der Krankenversiche-
rung (MDK) durchgeführten Prüfungen geprägt.
Jung & Alt
18
Im Jahr 2010 novellierte das Land Sachsen-Anhalt das
bestehende Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG
LSA) vom 20. November 2001 unter Berücksichtigung
des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes
(BGG) und der UN-Behindertenrechtskonvention.
Dieser umfangreiche Prozess wurde durch den DRK
Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. intensiv auf
LIGA-Ebene begleitet, wo er derzeit den Vorsitz im
LIGA-Fachausschuss „Behindertenhilfe“ innehat. Durch
den neuen Gesetzesentwurf sollte die Situation von
Menschen mit Behinderung im
Vergleich zur alten Rechtslage
nicht verschlechtert, sondern ver-
bessert werden. Darüber hinaus
bietet die Schaffung von Barrie-
refreiheit in allen Lebensbereichen
die Grundvoraussetzung für eine
aktive und selbstbestimmte Teilha-
be am Leben in der Gemeinschaft.
Die Einrichtungen aus dem Bereich
der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung
nutzten auch im Jahr 2010 die Förderinstrumente der
„Aktion Mensch“. Zur Umsetzung der vielfältigen Vor-
haben unterstützte sie der DRK Landesverband Sach-
sen-Anhalt als Beratungs- und Prüfinstanz nachhaltig.
Zum 31.12.2010 ließ sich ein bewilligtes Gesamtvolu-
men von rund 1,4 Millionen Euro verzeichnen. Die För-
derung reichte von kleineren Projekten über Anschub-
finanzierungen bis hin zu größeren Baumaßnahmen.
Schwerpunkt im Bereich der Sucht(selbst)hilfe war die
Neuauflage der Suchtkrankenhelferausbildung. Die
Fortbildungsreihe richtete sich an Menschen mit seeli-
schen Behinderungen infolge Sucht, die seit mindestens
zwei Jahren abstinent leben und ihre regionale Selbst-
hilfegruppe regelmäßig besuchen. Mit dem beschriebe-
nen Kurs sollten sozial engagierte Menschen zu einer
qualifizierten ehrenamtlichen Tätigkeit befähigt werden.
Nach Abschluss der Ausbildung sind sie in der Lage,
Mitglieder der Selbsthilfegruppen zu begleiten, Men-
schen bei suchtmittelbedingten Problemen zu beraten,
Hilfe in sozialen Belangen zu gewähren und schulische
Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Fortbildungsreihe, die
im Oktober des Jahres 2010 begann und im März 2011
endete, bestand aus insgesamt neun Modulen.
Evaluation der Bewegungspro-gramme des DRKAcht DRK Kreisverbände beteiligten sich mit Gym-
nastik-, Tanz- und Wassergymnastikgruppen an einer
deutschlandweiten Studie zur Bewegung im Alter. Be-
auftragt durch den DRK Bundesverband erforscht das
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg seit
April 2010 in der Studie „Evaluation der Bewegungs-
programme des Deutschen Roten Kreuzes“ die Aus-
wirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit
von Senioren.
Viele Kreisverbände des DRK im Landesverband Sach-
sen-Anhalt bieten regelmäßig wöchentlich Bewegungs-
programme für die Bevölkerung an. Diese werden vor
allem von älteren Frauen und Männern gern genutzt. Mit
diesen Programmen möchte das Deutsche Rote Kreuz
einen Beitrag zur Förderung der Kompetenz wie auch
der sozialen Teilhabe leisten. Die Erfolge der Bewe-
gungsprogramme könnten noch weiter ausgebaut wer-
den, wenn es gelingt, differenzierte Aussagen über die
Effekte der Programme zu erhalten. Darüber hinaus sol-
len Perspektiven für die Übernahme der Kosten durch
Krankenkassen entwickelt und geprüft werden.
Behinderten- & Suchthilfe
Unser Umgang miteinanderWir stehen für gegenseitigen Respekt und Wertschätzung.
Wir können aufeinander zählen. (Aus den Leitsätzen des DRK Landesverbandes)
Jung & Alt
19
Seit Mitte 2008 gibt es die Richtlinie über die Gewährung
von Zuwendungen zur Förderung von Projekten zur Ver-
besserung der vorschulischen Bildung durch Qualifizierung
des Betreuungspersonals. Eine Zertifizierung der Kinderta-
geseinrichtungen nach dieser Richtlinie wurde bisher nur
von wenigen Einrichtungen in Anspruch genommen.
Um eine größere Resonanz der Kindertageseinrichtungen
auf die Qualifizierungsinitiative zu erreichen, hatte sich das
Ministerium für Gesundheit und Soziales 2010 an die LIGA
gewandt. In mehreren Gesprächsrunden hatte die LIGA auf
Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Qualifizierungs-
initiative hingewiesen. Der DRK Landesverband Sachsen-
Anhalt hat diesen Prozess aktiv begleitet.
Mit Einführung des § 2a Schwangerschaftskonfliktgesetz
seit dem 1. 1. 2010 sind Ärzte dazu verpflichtet, die schwan-
gere Frau bei positiven pränatalen Befund auf ihr Recht auf
eine psychosoziale Beratung hinzuweisen und gegebenen-
falls Kontakt zu einer Beratungsstelle herzustellen.
Um den Frauen eine adäquate psychosoziale Beratung
bieten zu können, mussten sich die Beraterinnen mit die-
sem Thema auseinandersetzen und die Konakte zu Gynä-
kologen ausbauen. Im Rahmen des Qualitätszirkels, der
durch den DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. be-
gleitet und koordiniert wird, hat man sich mehrfach mit die-
sem Thema auseinandergesetzt und die Universitäts-Klinik
in Magdeburg und Halle (Saale) sowie die entsprechenden
humangenetischen Beratungsstellen kontaktiert.
Die Fortbildung „Das Zürcher Ressourcenmodell und sei-
ne Anwendung für Leitungskräfte“ fand im Jahr 2010 zum
zweiten Mal statt und traf auf reges Interesse in Kinderta-
geseinrichtungen, in Einrichtungen der stationären Jugend-
hilfe sowie auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Insgesamt 15 Leitungskräfte und stellvertretende Leitungs-
kräfte aus diesen Bereichen haben 2010 dreimal drei Tage
am Zürcher Ressoucenmodell teilgenommen und dieses
erfolgreich abgeschlossen.
Kinder- & Jugend- & Familienhilfe
Das Jahr 2010 war insbesondere geprägt durch
Aktivitäten im Bereich der interkulturellen Öff-
nung. Unter Mitwirkung einer Arbeitsgruppe,
denen Mitarbeiter aus DRK Kreisverbänden und
dem DRK Landesverband angehörten, wurde an
einer „Rahmenkonzeption interkulturelle Öffnung
im DRK Landesverband Sachsen-Anhalt“ ge-
arbeitet. Diese Rahmenkonzeption bestätigten
die Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden
der DRK Kreisverbände und das Präsidium des
DRK Landesverbandes beschloss sie. In der Rah-
menkonzeption wird auf Fragen der Organisa-
tions- und Personalentwicklung eingegangen, die
deutlich machen, dass die interkulturelle Öffnung
eine Führungsaufgabe ist und alle haupt- und eh-
renamtlichen Bereiche der DRK-Arbeit berührt.
Unabhängig von der Anzahl eigener Angebote
zur Integration von Menschen mit Migrationshin-
tergrund weisen der demografische Wandel und
die damit notwendige Zuwanderung sowie der
Fachkräftemangel dahin, eigene Maßnahmen zu
ergreifen, die helfen, diesen gesellschaftlichen
Entwicklungen zu begegnen.
Auch zur eigenen interkulturellen Qualifizierung und
auf der Grundlage der Bewilligung des Bundesam-
tes für Flüchtlinge und Migration begann das Pro-
jekt „Family–Familia–Famille“ im September 2010.
Dieses Kooperationsprojekt mit dem Landesnetz-
werk der Migrantenselbstorganisationen Sachsen-
Anhalts und in dessen Auftrag mit dem Multikul-
turellen Zentrum Dessau dient der Verbesserung
der Erziehungskompetenz der beteiligten Familien.
Innerhalb des Projektes werden Kooperations-
beziehungen zwischen den Migrantenselbstor-
ganisationen und dem Roten
Kreuz erprobt, Elternkursleiter
für das Familienbildungspro-
gramm „Starke Eltern – star-
ke Kinder“ des Deutschen
Kinderschutzbundes ausge-
bildet und Familien in der
Erziehungsarbeit unterstützt.
Ein Projektbeirat wurde be-
rufen und in fünf Landkreisen
konnte „Family–Familia–Fa-
mille“ schließlich vorgestellt
werden.
Migration & Integration
Jung & Alt
20
Die Anzahl der Kurberatungen durch die DRK-Bera-
tungs- und Vermittlungsstellen in Sachsen- Anhalt ist
zum Vorjahr von 1.600 auf 2.048 deutlich angestiegen.
Zur Beantragung sind davon aber nur 16 Fälle mehr als
im Jahr 2009 gekommen.
Die Ablehnungsquote bei Mutter/Vater-Kind-Kurmaß-
nahmen hat dagegen mit 38 Prozent den Höchststand
seit 2006 in Sachsen-Anhalt in den DRK Beratungsstel-
len erreicht. Dadurch konnten insgesamt weniger Müt-
ter/ Väter und Kinder tatsächlich eine Kur antreten.
Kurberatung
DRK Vorsorge- und Rehabilitationsklinik
für Mutter/ Vater und Kind
Im Jahr 2010 wurden wieder deutlich mehr
Kuranträge von den Krankenkassen abgelehnt,
obwohl es seit April 2007 einen gesetzlichen An-
spruch auf eine Mutter/Vater-Kind-Kurmaßnahme
bei medizinischer Notwendigkeit als Pflichtleistung nach
§§ 24 und 41 SGB V gibt.
Die Kurklinik Arendsee hat auch 2010 alle Anstrengun-
gen unternommen, ihr Profil als professionell arbeitende
und spezialisierte Einrichtung für Mütter und Väter in Er-
ziehungsverantwortung zu schärfen. Inzwischen wird die
Kurklinik bundesweit als ein anerkanntes Kurhaus mit
Schwerpunkt AD(H)S wahrgenommen. Erfolgreich wur-
den auch die neuen „AD(H)S Teeniekuren“ 2010 ange-
nommen.
Um die fachlichen Kompetenzen der Klinik bekannt zu
machen, wurden weitere Schwerpunktkonzepte zu den
Themen: „Adipositas bei Erwachsenen“, „Angehörige
Suchtkranker“ und „Vater-Kind Kur“ vorbereitet, die nun
umgesetzt werden.
Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit der Kurklinik stell-
te die Qualitätssicherung dar. Angestrebt wird 2011, die
Einrichtung nach DIN EN ISO 9001:2008 mit integriertem
Arbeitsschutz (BGWqu.int.as) zu zertifizieren.
Ein erfreuliches Ergebnis erzielte die Spendensammlung
für ein neues großes Spielgerät, den „Kletterwirbel“ für
die Kinder der Kurklinik, der dank der vielen Spenden
Anfang 2011 aufgestellt werden konnte.
Der 60. Jahrestag des Müttergenesungswerkes war für
die Kurklinik Anlass, ein großes Familienfest mit vielen
Attraktionen für Jung und Alt und einem Tag der offenen
Tür zu veranstalten. Viele Besucher aus der Region, so
aus Politik und Wirtschaft sowie Familienangehörige der
bundesweit angereisten Kurgäste, feierten mit den Kli-
nikmitarbeitern und dem Landesgeschäftsführer Rainer
Kleibs sowie der Vizepräsidentin Bärbel Scheiner ein be-
eindruckendes Hoffest.
Kurklinik Arendsee
1. DRK-Beratungs- und Vermittlungsstellen in Sachsen Anhalt
21
Anzahl der Beratungen 2.048
Vermittelte Mütterkuren 1
Vermittelte Mutter/Vater-Kind-Kuren 350
Umleitungen der Krankenkassen in andere Einrichtungen 73
Ablehnungen 213
Widersprüche bei Ablehnungen in % 53
Erfolgreiche Widersprüche in % 48
2. Durchgeführte Mutter/Vater-Kind-Maßnahmen in der Kurklinik Arendsee
Mütter 759
Väter 35
Kinder 1.224
Jung & Alt
Ende des Jahres 2010 konnte nach der Bewilli-
gung von Bundesfördermitteln mit dem Ausbau des
3. Obergeschoss als Großraumappartement für Fa-
milien mit sechs bis zehn Kindern beginnen, die nun
auch in Arendsee komfortabel kuren sollen. Außerdem
konnten neue Kontakte zu Krankenkassen, zu Bera-
tungsstellen sowie zu ambulanten Einrichtungen und
Institutionen aufgebaut werden, die ebenfalls mit Müt-
tern, mit Vätern und Kindern arbeiten.
21
Bildung
Ob die Qualifizierung zur Heimleitung, Pflegedienst-
leitung oder Praxisanleitung, ob die Ausbildung zur
staatlich anerkannten Altenpflegerin, zur Jugendgrup-
penleiterin oder zur Ausbilderin der Ersten Hilfe, ob Ge-
sundheitstipps für Grund- und Sekundarschulen oder
die Vermittlung der Wurzeln der Rotkreuz- und Rothalb-
mondbewegung – diese und viele weitere Bildungsan-
gebote vereinen sich in der neuen Abteilung Bildungs-
werk. Diese Organisationseinheit des Landesverbandes
besteht seit dem 1. Februar 2010 und zählt insgesamt
zehn Mitarbeiterinnen. Alle haben mit Bildung zu tun.
Fachlich zur Abteilung gehören die Berufsfachschule
Altenpflege sowie die Fachbereiche Aus-, Fort- und
Weiterbildung, Jugendbildung und Breitenausbildung.
Enger inhaltlicher Austausch besteht außerdem mit der
Landesrettungsschule der DRK- und ASB-Landesver-
bände.
Die ersten elf Monate Bildungswerk wurden intensiv ge-
nutzt, um die interne Kommunikation aufzubauen. Das
Zusammenwachsen des Teams trägt Früchte, denn es
führt zu einer Bündelung des gemeinsamen Wissens
und zur Vereinheitlichung von Standards. So wurde das
Gesamtbildungsangebot des Landesverbandes neu
systematisiert, um es auch nach außen besser präsen-
tieren zu können.
Bedeutsam für die Mitarbeiterinnen des Landesver-
bandes ist die konzeptionelle Planung von Vertiefungs-
veranstaltungen zu zentralen Rot-Kreuz-Themen. Diese
sollen die Wichtigkeit der eigenen Tätigkeit hervorhe-
ben und die Identität mit dem Roten Kreuz als Arbeitge-
ber und Einsatzfeld stärken.
Sämtliche Bildungsbereiche sind von den enormen ge-
sellschaftlichen Entwicklungen in unserem Bundesland
betroffen, hauptsächlich von der demografischen. So
war das Bildungswerk des Deutschen Roten Kreuzes in
2010 mit der Entwicklung von Modellen für die künftige
Umsetzung der Breitenausbildung beschäftigt. Die Ab-
stimmung dazu wird sich 2011 fortsetzen.
Die Qualität und Schülerzahl unserer Berufsfachschu-
le Altenpflege konnte entgegen dem Markttrend hoch
gehalten werden. Trotz Fachkräftemangel und einer
Zunahme von Auszubildenden, die sich in unterschied-
lichsten Problemlagen befinden, läuft der Schulbetrieb
hochwertig.
Mit all diesen Schritten wurden die besten Grundlagen
geschaffen, um im kommenden Jahr die Angebotspa-
lette zu erweitern und noch treffsicherer zu machen. Vor
allem soll dabei die Berufsfachschule Altenpflege zur
Zertifizierungsreife gebracht werden.
Die neue Abteilung Bildungswerk
ist seit Februar 2010 am Start.
Expertisen bündeln
22
50.000 Menschen, die helfen können
Die Anzahl der Aus- und Fortbildungen in Erster Hilfe ist 2010 wieder angestiegen.
Die meisten Unfälle ereignen sich im privaten Bereich in
der eigenen Wohnung und der Nachbarschaft, am Ar-
beitsplatz oder bei Freizeitaktivitäten. Nur selten ist ein
„Profi“ – ob Krankenschwester, Rettungssanitäter oder
gar ein Arzt – sofort vor Ort. Aber gerade die ersten
Handgriffe sind wichtig, oft lebenswichtig, wenn drin-
gend Hilfe benötigt wird.
Im Jahr 2010 bildete das Deutsche Rote Kreuz in Sach-
sen-Anhalt rund 50.000 Menschen in der Ersten Hilfe
aus. Unsere Hilfsorganisation zeigt den Teilnehmern,
dass Erste Hilfe unverzichtbar und vor allem leicht er-
lernbar ist. Die praxisorientierten Erste-Hilfe-Lehrgänge
sind der erste Schritt zu mehr Sicherheit und Vertrau-
en in die eigenen Fähigkeiten. Kursteilnehmer lernen,
wie man Verletzte bis zum Eintreffen der Rettungskräfte
versorgt. Das DRK empfiehlt, die erworbenen Kenntnis-
se alle zwei Jahre aufzufrischen.
Interessierte finden individuelle, auf verschiedene Be-
dürfnisse abgestimmte Angebote. Dazu gehören nicht
nur der bekannte Kurs für Führerscheinanwärter, son-
dern auch Auffrischungsseminare sowie spezielle Ers-
te-Hilfe-Trainings für Eltern, Erzieher, Einsatzkräfte der
Feuerwehren und Sportgruppen. Auch der Umgang mit
modernen Defibrillationsgeräten kann beim DRK erlernt
werden. Alle unsere Lehrkräfte wurden dafür ausgebil-
det, die Anwendung sogenannter „Automatischer Ex-
terner Defibrillations-Geräte“ umfangreich zu vermitteln.
Dies ist in der Ersten Hilfe ab 2011 Pflicht. Die Ausbilder
können nun die Funktionsweise solcher Apparate erläu-
tern und den praktischen Einsatz demonstrieren.
Bildung
Neue Ordnung in der Sanitätsdienstausbildung
Seit 25. November 2010 gibt es eine neue Ausbildungsordnung für den Sanitätsdienst.
Die vom Präsidialrat des DRK-Bundesverbandes be-
schlossene neue Ordnung regelt bundesweit die
Grundsätze der Aus-, Fort- und Weiterbildung in der
Sanitätsdienstausbildung. Damit ist das große Bestre-
ben verbunden, eine einheitliche Qualität der Bildung
im Deutschen Roten Kreuz herzustellen.
In der Sanitätsdienstausbildung erweitern potenzielle
Retter, aufbauend auf der Ersten Hilfe, ihre Kenntnisse
und Fertigkeiten. Die Sanitäter sind dann in der Lage,
in Sanitätswachdiensten oder bei der Gefahrenabwehr
mitzuwirken. Die Organisation regelmäßiger Fortbildun-
gen durch das DRK stellt sicher, immer mit dem aktu-
ellsten Wissen helfen zu können und eigene Geschicke
zu trainieren.
Ein „Rotes Kreuz“ auf jedem dritten SitzSteigende Teilnehmerzahlen aus den eigenen Reihen.
Vor wenigen Jahren musste man die Mitarbeiter des
Roten Kreuzes in einigen Aus-, Fort- und Weiterbil-
dungsveranstaltungen des DRK Landesverbandes
noch suchen. Nur etwa jeder fünfte Nutzer stammte
aus den DRK-Kreisverbänden unseres Bundeslandes.
Dies hat sich gewandelt. Bei Qualifizierungen im So-
zialpflegerischen Bereich könnte nun auf jeden dritten
Sitzplatz ein imaginäres Rotes Kreuz gepinselt werden,
denn ein Drittel der Teilnehmer stammt jetzt aus den
eigenen Reihen. Dies zeigt uns, dass das Vertrauen in
die Qualität unserer Dienstleistungen weiter zunimmt.
Im Jahr 2010 gab es wieder zahlreiche berufsbegleiten-
de Bildungsangebote, die sich über mehrere Monate
erstrecken. So dürfen sich einerseits Absolventen nun
zum Beispiel „Heimleiter“, „Pflegedienstleiter“, „Wohn-
23
Bildung
bereichsleiter“ oder „Praxisanleiter“ nennen, andere da-
gegen haben sich erst frisch an neue Bildungsthemen
herangewagt. Während die Langzeit-Qualifizierungen
gut ausgelastet sind, mussten leider einzelne Tages- und
Kurzzeitveranstaltungen abgesagt werden. Hier hatten
sich nicht ausreichend Teilnehmer gefunden. Davon un-
berührt waren Schulungen zu nationalen Expertenstan-
dards in der Pflege. Außerdem standen die wichtigsten
Veränderungen durch das Pflege-Weiterentwicklungsge-
setz im Fokus.
Verbandsintern ist es wieder gelungen, eine Qualifizie-
rung zum „Suchtkrankenhelfer“ durchzuführen. Sie wird
von der „Aktion Mensch“ zu 100 Prozent gefördert. Wün-
schenswert wäre, dass sich in Zukunft noch mehr ehren-
amtliche Helfer für diese interessante und wichtige Ausbil-
dung begeistern lassen, denn nur dann kann es gelingen,
dass kein Platz bei diesem wertvollen Bildungsangebot
unbesetzt bleibt. Die potenziellen Suchtkrankenhelfer,
die sich bisher für den Kurs entschieden haben, investie-
ren ihre Freizeit, um sich fachlich auszutauschen und um
ihre Kenntnisse auf diesem Gebiet zu erweitern. Mit dem
Lehrgang sind sie sehr zufrieden.
Beinahe wie eine FamilieDie Berufsfachschule Altenpflege weist konstante Schülerzahlen auf.
So mancher Schüler taucht gern einmal in der Anonymi-
tät unter. Doch in der Berufsfachschule Altenpflege des
Deutschen Roten Kreuzes mit ihren drei Schulklassen ist
das gar nicht so leicht. Hier kennt die Schulleiterin noch
jeden mit vollen Namen und weiß auch von so manchen
Problemen, die die Lernenden mit sich herumtragen. Das
ist beinahe wie in einer Großfamilie.
Diese Übersicht und gute Betreuung zahlt sich aus. So
haben insgesamt 26 Absolventen mit guten Noten ab-
geschlossen und auch Arbeit in ihrem Beruf gefunden.
Die Qualität und Nachhaltigkeit der Ausbildung zeigt sich
auch daran, dass jedes Jahr ehemalige Absolventen zu
Aufstiegsqualifizierungen in die Bildungseinrichtung de-
legiert werden. Durch die Gewinnung neuer Ausbildungs-
betriebe und die Pflege bewährter Kooperationen ist es
wieder gelungen, eine Klasse mit 24 Auszubildenden zu
eröffnen. Zurzeit werden insgesamt 80 Schüler in der
Einrichtung zum Altenpfleger ausgebildet.
Mit gutem Gefühl nach HauseDas Body+Grips-Mobil ist die mobile Gesundheitsaktion des Jugendrotkreuzes.
Seit Juli 2010 absolviert Victoria Münch ihr Freiwilliges
Soziales Jahr (FSJ) in der Geschäftsstelle des DRK Lan-
desverbandes. Für zwölf Monate ist sie als Koordinato-
rin für das Projekt „Gesund mit Grips“ verantwortlich.
Dabei wird davon ausgegangen, dass Körper, Geist
und Seele eine Einheit bilden. Dieses Anliegen soll spie-
lerisch an Kinder und Jugendliche vermittelt werden.
Das ist für eine „FSJ-lerin“ eine sehr verantwortungs-
volle Herausforderung. Sie organisiert
und koordiniert nicht nur die Einsätze,
sondern tourt auch mit dem großen Mo-
bil durch ganz Sachsen-Anhalt. Auf jeder
Fahrt lernt sie Orte kennen, von denen ihr
manche nur vom Hörensagen oder über-
haupt nicht bekannt waren.
Hauptsächlich geht es um Projekttage
an Grund-, Sekundar-, mitunter an Son-
derschulen und Gymnasien. Zuerst werden vor Ort die
Helfer eingewiesen. Dazu zählen Mitarbeiter der Schu-
len, Lehrer, ältere Schüler und auch Eltern. Danach
wird gemeinsam ein Parcours aufgebaut, Materialien
werden übergeben und der Projekttag eröffnet. Meh-
rere Themengebiete können in der Spiel-Lern-Strecke
behandelt werden. Im Sekundarschul-Parcours sind
das Bewegung, Ernährung, Ich und Du, Sexualität und
Sucht. In kleinen Gruppen und sehr lebendig absolvie-
ren die Schüler die verschiedenen Stationen.
Jede Schule ist anders und auf jede Schule muss sich
Victoria Münch wieder neu einstellen. Das ist auch der
Grund für die vielen verschiedenen und beeindrucken-
den Erfahrungen, die sie bisher in ihrer Zeit beim DRK
sammeln konnte. „Nach jedem ereignisreichen Tag mit
Spaß, Action und Freude gehe ich auch selbst mit gu-
tem Gefühl nach Hause“, sagt sie.
24
Kreuz & Quer
Das Jahr 2010 war im operativen Altenhilfebereich
des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt e. V.
geprägt durch die Integration des Ambulanten So-
zialen Dienstes (ASD) in die Strukturen des LVSA.
Zum 1. 1. 2010 hat der Landesverband die Trä-
gerschaft des ASD vom DRK Kreisverband Halle-
Saalkreis-Mansfelder Land e. V. übernommen. Ab
diesem Zeitpunkt sind der ASD, das Betreuungs-
zentrum, ein Entlastungsangebot für Menschen mit
Demenz sowie das Altenpflegeheim Käthe Kollwitz
unter dem Namen „DRK Altenhilfe Halle (Saale)
„präsent. Hintergrund für diese strategische DRK-
Entscheidung war, die Dienstleistungskette Alten-
hilfe am Standort Halle (Saale) für den Kunden aus
einer Hand anzubieten zu können.
So wurde das Dienstleistungsspektrum im Alten-
hilfebereich um den Menübringdienst und den
Hausnotruf erweitert. Bei Letztem konnte das DRK
Altenhilfe Halle (Saale) mit dem ortansässigen Woh-
nungsunternehmen HA-Neuer im vierten Quartal
2010 ein Hausnotrufprojekt erfolgreich umsetzen.
Ausbildung ist uns wichtig
Das zeigt sich daran, dass im Jahr 2010 sechs jun-
ge Frauen ihre Ausbildung zur staatlich anerkann-
ten Altenpflegerin beginnen konnten, womit die
Ausbildungsquote gegenüber dem Vorjahr verdrei-
facht wurde.
Im Altenpflegeheim „Käthe Kollwitz“ war es mög-
lich, zum zweiten Mal in Folge den „Grünen Haken“
für „Verbraucherfreundlichkeit – Lebensqualität im
Altenheim“ von der Bundesinteressenvertretung
der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Be-
treuungsangeboten im Alter und bei Behinderung
(BIVA) e. V. zu erhalten.
Ohne Öffentlichkeitsarbeit – keine Aufmerksamkeit. Diese
überspitzte These hat das Deutsche Rote Kreuz wieder ins
Positive gekehrt. Einige Fakten dazu:
Es waren 180 Veröffentlichungen über die Arbeit des
DRK Landesverbandes zu lesen.
20 Millionen Leser, Hörer und Zuschauer wurden mit
den Medien des Landes erreicht.
Es wurden insgesamt 200.000 Besuche auf der Web-
seite des Landesverbandes verzeichnet.
Die Spendenwerbung um Hilfe für die Erdbebenkatas-
trophe in Haiti am Anfang des Jahres erwies sich als
äußerst erfolgreich.
Wichtige Themen des Roten Kreuzes, wie Rettungs-
dienst und Freiwilligendienste, konnten in den Medien
aktiv besetzt werden.
Im Berichtszeitraum feierte der Landesverband seinen
20. Geburtstag. Mit einer Festveranstaltung am 4. Sep-
tember in Halle und guter Medienresonanz konnte sich
der Landesverband der Politik, Verwaltung und ande-
ren Partnern präsentieren.
Mit weit mehr als 200.000 Besuchern war der 14. Sach-
sen-Anhalt-Tag in Weißenfels wieder die mit Abstand
größte Veranstaltung, auf der das Rote Kreuz 2010 sei-
ne Leistungsfähigkeit zeigen konnte.
Viele andere Gelegenheiten, um sich der Bevölkerung
zu präsentieren, wurden genutzt, wie der Tag der Be-
gegnung, die Landeswettbewerbe von Wasserwacht
und Jugendrotkreuz und als Höhepunkt, der Bundes-
wettbewerb des Jugendrotkreuzes im September in
Halle.
Kein Zweifel, die Arbeit des Roten Kreuzes ist im Land an-
erkannt und stößt auf großes Interesse bei den Menschen.
Auftritt eines ungarischen Kinderchors im Altenpflegeheim „Käthe Kollwitz“ in Halle-Neustadt
Altenhilfe
Öffentlichkeitsarbeit
Die Auszubildenden des Jahres 2010 neben dem Landesgeschäftsfüh-rer Rainer Kleibs
25
Anhalt täglich 600 Blutkonser-
ven benötigt werden und dass
diese z. B. bei Unfällen und
für Krebspatienten eingesetzt
werden, erhält Kathrin Richly
positive Resonanz. Auch eine
Aktion wie „Blut + Jung“ schafft
Bewusstsein.
Dass die Spenderwerbung erfolgreich ist, zeigt auch der
Termin im Juni 2010. „Es ist ein gutes Gefühl, anderen
durch eine Blutspende helfen zu können“, verrät die
22-jährige Spenderin Christina Kolbe, im Hintergrund
sind karibische Klänge zu hören. Sie spendet schon zum
dritten Mal, ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Tobias nimmt
zum zweiten Mal an einem Spendetermin teil. An sei-
nem alkoholfreien Cocktail nippend, bestätigt Andreas
Elvert (22 Jahre) bereits seine sechste Blutspende. Aber
auch Interessierte, wie die 21-jährige Susan Eick, sind
an diesem Nachmittag herzlich willkommen: „Vielleicht
spende ich beim nächsten Mal auch.“
Die Sonne steht schon etwas tiefer am Nachmittag des
18. Juni. Vor dem „Pferdestall“ in Wittenberg ist buntes
Treiben zu sehen. Viele Menschen sind gekommen, ge-
hen ein und aus. Doch nein, kein Pferdeflüsterer ist dort
zugange, sondern das Jugendrotkreuz-Team um Thomas
Vier, dem Kreisleiter des Jugendrotkreuzes Wittenberg.
Es nimmt an der Aktion „Blut + Jung“ teil, der bundeswei-
ten Aktion der Blutspendedienste und des JRK. Das be-
deutet, Jugendrotkreuzler waren erstmals für den gesam-
ten Ablauf eines Blutspendetermins mit verantwortlich.
Unter dem Motto „Strandgeflüster“ haben sie sich dafür
wirklich etwas Außergewöhnliches einfallen lassen: als
Spendelokal den Jugendtreff „Pferdestall“. Davor gibt es
einen „Strand“ mit echtem Sand, einladende Liegestüh-
le, schattenspendende Sonnenschirme, Cocktails und
ein sommerliches Buffet. Und natürlich – Würstchen und
Steaks vom Grill! „Alles super“, freut sich Thomas Vier,
der sich auch sonst mit seinem Team bei verschiedenen
Projekten und Veranstaltungen engagiert. Ziel dieser Ak-
tion war es, mithilfe von jungen Rotkreuzlern mehr junge
Spenderinnen und Spender zu gewinnen. „Es geht uns
dabei vorrangig um Erstspender und Spender, die schon
einige Zeit nicht mehr gespendet haben“, betont er. Das
meint auch Kathrin Richly, die zuständige Gebietsrefe-
rentin beim DRK-Blutspendedienst NSTOB. Seit einiger
Zeit ist sie in den Beruflichen Schulen und Hochschulen
der Region unterwegs und klärt dort über das Blutspen-
den auf. Wenn die jungen Leute hören, dass in Sachsen-
Originelle Spenderwerbung
Blutspende
2007 2008 2009 2010
150.000
120.000
90.000
60.000
30.000
0
Spendenwillige
Erstspender
Entwicklung Sachsen-Anhalt
131.082
15.023 15.736 14.849 13.167
136.333 135.934 134.935
26
Grußworte
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes,
der Landesverband Sachsen-Anhalt des Deutschen
Roten Kreuzes konnte im vergangenen Jahr sein
20. Jubiläum feiern. Zu diesen 20 Jahren engagierter
und erfolgreicher Arbeit gratuliere ich nachträglich! Ihr
überzeugendes Engagement hat sich auch im Jahr
2010 fortgesetzt.
Über 80.000 hauptamtliche Mitarbeiter und ehrenamt-
liche Helfer leisteten in 20 Kreisverbänden und einem
Regionalverband mit 112 Ortsvereinen ihren Dienst an
der Gesellschaft. So beispielsweise in der Berg- und
Wasserwacht, im Katastrophenschutz, in der Aus-
landshilfe und der Wohlfahrts- und Sozialarbeit. Dies
verdient Dank und Anerkennung.
Der DRK Landesverband stellt eine Vielzahl von
Helfern bei den Katastrophenschutzeinheiten vieler
Landkreise und kreisfreien Städte in
Sachsen-Anhalt und ist damit ein zu-
verlässiger Partner im Katastrophen-
schutz unseres Landes. Ihre Hilfsor-
ganisation unterstützt die Arbeit im
Katastrophenfall mit Sanitäts- und
Betreuungszügen sowie mit Ret-
tungshundestaffeln. Insgesamt mehr
als 1.200 Helfer des Deutschen Ro-
ten Kreuzes sind im Jahr 2010 im Be-
reich des Katastrophenschutzes tätig
gewesen.
Auch in der Wasser- und Bergwacht
sind Helferinnen und Helfer des DRK
aktiv. Der Wasserwacht ließ vor allem
der heiße Sommer 2010 keine Ruhepause. Zwischen
Freibad Dobberkau und dem Auensee in Granschütz
sicherten über 230 Frauen und Männer die öffentli-
chen Badestellen und Freibäder ab. Insgesamt mehr
als 450 Hilfeleistungen wurden durchgeführt. Sie reich-
ten vom Versorgen von Schürfwunden bis zu Präven-
tionsmaßnahmen. So wurden insgesamt beachtliche
60.000 Einsatzstunden geleistet.
Daneben mussten die ehrenamtlichen Retter der Berg-
wacht des DRK Landesverbandes im vergangenen Jahr
zu 55 Einsätzen ausrücken. Zu den fünf Bereitschaften
der Bergwacht zählten 2010 173 Mitglieder, von denen
95 aktiv als Retter im Einsatz waren. Die Bergwacht-
bereitschaften kümmern sich rund um die Uhr um die
Sicherheit der Besucher in unwegsamem Gelände vor
und auf Bergen.
Das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen-Anhalt hat auch
im Jahr 2010 wieder unter Beweis gestellt, dass es ein
engagierter und gut ausgerüsteter Partner im Hilfe-
leistungssystem unseres Landes ist. Nicht zuletzt bei
einer Reihe von Großschadensereignissen, wie dem
Massenunfall auf der Bundesautobahn 9 mit 51 Fahr-
zeugen, bei dem die medizinische Versorgung der Be-
völkerung nicht allein durch den Regelrettungsdienst
sichergestellt werden konnte. Dank der technischen
Ausstattung des DRK und dem Einsatz seiner ehren-
amtlichen Helfer konnte über den Regelrettungsdienst
hinaus den zwölf Verletzen sofort medizinische Hilfe
geleistet werden.
Weitere schwerwiegende Einsätze waren das schwere
Unglück eines dänischen Reisebusses, der im Februar
ebenfalls auf der A 9 verunglückte und der Einsatz im
Oktober an der Schwarzen Elster, die
über die Ufer trat.
All diese Einsätze wurden auch von
ehrenamtlichen Helfern geleistet.
Dies macht uns einmal mehr be-
wusst, welch hohen Wert das Ehren-
amt darstellt. Es ist keinesfalls selbst-
verständlich, dass Menschen ihre
Freizeit für Einsätze und Weiterbil-
dungsmaßnahmen opfern. Sie, liebe
Mitglieder des DRK Landesverban-
des Sachsen-Anhalt, haben im Jahr
2010 abermals Menschen in Not ge-
holfen, Gefahren bekämpft und dies
mitunter auch dann, wenn Sie sich
dafür selbst in Gefahr begeben haben. Dafür zolle ich
Ihnen Respekt!
Das DRK hat in 2010 immer wieder auf die Verzahnung
von Rettungsdienst und Katastrophenschutz hingewie-
sen. In einer kleinen Novelle des Rettungsdienstgeset-
zes für Sachsen-Anhalt hat dies bereits seinen Nieder-
schlag gefunden.
Liebe Mitglieder des DRK Sachsen-Anhalt, für die Zu-
kunft wünsche ich Ihnen Gesundheit, Kraft und weiter-
hin Begeisterung für Ihr Engagement beim DRK.
Holger Stahlknecht
Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt
Holger Stahlknecht, Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt
27
Grußworte
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes,
mit dem vorliegenden Jahresbericht wird auch für 2010
wieder deutlich, dass das DRK in Sachsen-Anhalt ein
verlässlicher, engagierter sozialer Träger ist.
Das zeigt sich auf dem Gebiet der Jugendfreiwilligen-
dienste, wo sich das DRK hohe Ziele gesteckt hat.
So stellt es neben den vom Land geförderten Plätzen
im Freiwilligen Sozialen Jahr immer eine erhebliche
Zahl finanzierter Plätze für junge Men-
schen zur Verfügung. Die Einsatzfel-
der reichen dabei von Sozialstationen
über Krankenhäuser, Altenpflegehei-
me und Jugend- und Freizeitheime
bis hin zu Einrichtungen des Katast-
rophenschutzes. Diese Vielfalt macht
einen Träger attraktiv, wie man an der
hohen Zahl der Bewerber jedes Jahr
aufs Neue sehen kann.
Ebenso von Bedeutung ist das En-
gagement des DRK im Bundespro-
gramm „Freiwilligendienste machen
kompetent – Gemeinsam Perspekti-
ven schaffen“, mit dem jungen Men-
schen, die keinen oder einen niedrigen Schulabschluss
besitzen, ohne Ausbildungsstelle sind oder eine Ausbil-
dung nicht beendet haben, gefördert werden. Durch die
Kombination von berufsvorbereitenden Angeboten mit
einem Freiwilligendienst können sie die Brüche in ihrer
Bildungsbiografie schließen. Nachweislich tragen die
Tätigkeiten als Helfer in der Altenpflege, den Rettungs-
diensten, den Werkstätten für behinderte Menschen,
den Kindertagesstätten, den Behindertenfahrdiensten
oder in den Krankenhäusern dazu bei, dass diese jun-
gen Leute das Gefühl haben, gebraucht zu werden.
Zudem kann das DRK selbst davon profitieren, wenn
junge Menschen sich danach für einen sozialen Beruf
und eine weitere Arbeit im DRK entscheiden.
Ab Juli 2011 kommt mit dem neuen Bundesfreiwilligen-
dienst, der den bisherigen Zivildienst ablöst, auch auf
das DRK in Sachsen-Anhalt eine große Herausforde-
rung zu. Die bisherigen Zivildienstplätze müssen nun
mit Freiwilligen neu besetzt werden. Das erfordert ho-
hen Überzeugungsaufwand und viel Werbung. Doch
auch dies wird das DRK Sachsen-Anhalt, wie alles an-
dere bisher auch, gut meistern.
Die Kinderbetreuung ist ein weiteres Gebiet, auf dem
das DRK ein wichtiger Partner ist. Mit dem Landesver-
band verfügt Sachsen-Anhalt über einen Träger von
Kindertageseinrichtungen, der sich für die Weiterent-
wicklung der Kita-Landschaft besonders engagiert.
In den vergangenen Jahren stand immer wieder die
Lebenssituation von Kindern, die Verbesserung ihrer
Bildungschancen und die Vermeidung von Kinderar-
mut im Fokus. Weil die soziale Herkunft in Deutsch-
land noch immer maßgeblich über den Schulerfolg
von Kindern entscheidet, müssen
wir allen jungen Menschen gleich
gute Voraussetzungen für den Start
in ein selbstbestimmtes Leben er-
möglichen. Der primäre Ort für die
Vermittlung frühkindlicher Bildung ist
die Familie. Da Familien zunehmend
dieser Aufgabe nicht im erforderli-
chen Maße gewachsen sind, werden
Kindertageseinrichtungen in den ers-
ten Lebensjahren für Kinder zu einem
wichtigen Ort, an dem frühkindliche
Bildung vermittelt und erfahrbar wird.
Wir werden deshalb die Rahmen-
bedingungen für eine gute Bildung
u. a. durch einen Ganztagsanspruch und eine ganztä-
gige Förderung für alle Kinder weiter verbessern. Wir
wollen auch das Personal in den Kindertageseinrich-
tungen weiter qualifizieren. Dafür steht unter anderem
das ESF-Förderprogramm „Projekt zur Verbesserung
der vorschulischen Bildung durch Qualifizierung des
Betreuungspersonals“. Auch hier hat sich der DRK
Landesverband als zuverlässiger Partner eingebracht
und wird sich weiterhin als zielführend und qualitätsför-
dernd erweisen.
In diesem Sinne – auf eine erfolgreiche Zusammenar-
beit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie
Freiwilligen des Deutschen Roten Kreuzes.
Norbert Bischoff
Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt
Unser Selbstverständnis
Wir sind ein gemeinnütziger Verband und handeln in sozialer so-
wie wirtschaftlicher Verantwortung. Wir stehen für Qualität und
Kompetenz. Unser Handeln zielt auf ständige Weiterentwicklung
und Verbesserungen.
(Aus den Leitsätzen des DRK Landesverbandes)
Norbert Bischoff, Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt
28
Daten & Fakten
28
Präsidium des DRK Landesverbandes
Präsident Roland HalangVizepräsidentin Bärbel ScheinerVizepräsident RA Michael Spitzmüller (bis 11.12.2010) Dr. Manfred Höhne (ab 11. 12. 2010)Schatzmeister Matthias Nüse Landesjustitiar/in RA llse Sopp (bis 11.12.2010) Dr. Stefan Sasse (ab 11.12. 2010)Landesarzt Prof. Dr. Walied Abdulla Landeskonventionsbeauftragter Dr. Hellmuth BorschbergLandesgeschäftsführer Rainer Kleibs
Die Landesleiter der Gemeinschaften gehören ebenfalls dem Präsidium an.
Landesleitung BergwachtLandesleiter Andreas Fröhlich (bis 15. 12. 2010) Heiner Jentsch (ab 15.12.2010)Stellv. Landesleiter Heiner Jentsch (bis 15.12.2010) Friedhelm Cario (ab 15.12.2010)
Landesleitung WasserwachtLandesleiter Marco HoffmannStellv. Landesleiter Detlef Müller
Landesleitung JugendrotkreuzLandesleiter Andy Martius (bis 31.10.2010) Christoph Keil (ab 31.10.2010)
Stellv. Landesleiter Marco Döring (bis 31.10.2010) Michael Meyer (ab 31.10.2010) Nico Pfeil (ab 31.10.2010)
Landesleitung BereitschaftenLandesbereitschaftsleiterin Daniela StötzerStellv. Landesleiter Tobias HeinickeStellv. Landesbereitschafts- leiterin Antje Winkler
SchiedsgerichtVorsitzender RA Dr. Jörg J. KronenbergStellv. Vorsitzender RA Peter Groß
Einrichtungen des DRK Landesverbandes
Altenhilfe Halle Standort Halle
„Kurklinik Arendsee“ DRK Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mutter und Kind Standort Arendsee
Staatlich anerkannte Ersatzschule Berufsfachschule Altenpflege Standort Halle
Landesschule des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt Standort Halle
Landesnachforschungsdienst Standort Magdeburg
Haus des Jugendrotkreuz Standort Harzgerode
Korporative Mitglieder/Beteiligungen
Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e. V. Sitz Halle
Landesrettungsschule der DRK- und ASB-Landesverbände Sachsen-Anhalt gGmbH Sitz Halle
lntegra Weißenfelser Land gGmbH Sitz Weißenfels
Elbe-Havel-Werkstätten gGmbH Sitz Havelberg
Projekt 3 e. V. Sitz Sangerhausen
PSlnet e. V. Sitz Sangerhausen
Zusammenstellung der Auszeichnungen 2010
Ehrenmedaille des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalts
2010
Margot Mahlfeld KV Wanzleben
Danny Seume KV Köthen
Marco Döring Landesverband
Horst Georgas KV Halle-Saalkreis-Mansfelder Land
Christina Junge KV Wernigerode
Dorit Behrends KV Wanzleben
Günter Latuske KV Östliche Altmark
Helga Schubert KV Halle-Saalkreis-Mansfelder Land
Andy Martius Landesverband
Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes
Klaus-Peter Schultze KV Naumburg/Nebra
Deutsches Rotes Kreuz in Sachsen-Anhalt im Überblick
29
Daten & Fakten
29
Mitgliederübersicht 2010
Anzahl Kreis- und Regionalverbände 21
Fördermitglieder des DRK 70.217
Aktive Mitglieder gesamt 5.515
davon
Angehörige des Jugendrotkreuzes 1.056
Angehörige Bergwacht 173
Angehörige Wasserwacht 2.087
Mitglieder Bereitschaften 1.277
Arbeitskreise Sozialarbeit 668
Katastrophenschutz
Sanitätszüge 18
darin erfasste Mitglieder 538
Schnelle Ersatzgruppen 8
darin erfasste Mitglieder 149
Betreuungszüge 10
darin erfasste Mitglieder 185
Katastrophenschutz-Wasserrettungszüge 9
darin erfasste Mitglieder 172
Kreisauskunftsbüro 17
Altmark WestBahnhofstraße 5938486 Klötze Telefon: 03909/20 45 Telefax: 0390/37 18Waltraud ZanderKreisgeschäftsführerinLothar GörgVorsitzender
Bernburg im SalzlandkreisSemmelweisstraße 27/2806406 Bernburg Telefon: 03471/32 70 Telefax: 03471/32 71 50Verena BenickeKreisgeschäftsführerinEdith VölkschVorsitzende
BitterfeldMittelstraße 31a06749 Bitterfeld Telefon: 03493/37 62 0 Telefax: 03493/37 62 20Matthias MartzKreisgeschäftsführerDr. Wolfdietrich VetterVorsitzender
BördeKlinggraben 7a 39340 Haldensleben Telefon: 03904/72 507-0 Telefax: 03904/72 507-20Ralf KürbisVorstandsvorsitzenderRosemarie KaatzPräsidentin
Dessau Amalienstraße 138 06844 Dessau Telefon: 0340/26 08 40 Telefax: 0340/26 08 42 6Antje KlotschKreisgeschäftsführerinDr. med. Joachim ZagrodnickVorsitzender
Halle-Saalkreis-Mansfelder Land Händelstraße 23 06114 Halle Telefon: 0345/29 17 80 Telefax: 0345/29 17 89 9Helga SchubertVorstandsvorsitzendeUwe LührPräsident
Magdeburg-Jerichower Land In der Alten Kaserne Nr. 13 39288 Burg Telefon: 03921/63 59 0 Telefax: 03921/63 59 11Frank RuthVorstandsvorsitzender des PräsidiumsAndy MartiusVorsitzender
Köthen Siebenbrünnenpromenade 4/5 06366 Köthen Telefon: 03496/40 50 50 Telefax: 03496/40 50 51Jeannette Wecke KreisgeschäftsführerinDr. Gerd GruseVorsitzender
Merseburg-Querfurt Döcklitzer Tor 21 06268 Querfurt Telefon: 034771/60 30 Telefax: 034771/60 32 2Dr. oec. Rüdiger Lippa KreisgeschäftsführerMaritta MorgnerVorsitzende
darin erfasste Mitglieder 180
Rettungshundestaffeln 4
darin erfasste Mitglieder 53
Einrichtung
Sozialstationen 37
Altenpflegeheime 37
Werkstätten für Menschen mit Behinderung 2
Kindertageseinrichtungen 37
Schwangerschaftsberatungsstellen 8
Suchtberatungsstellen 4
Schuldnerberatungsstellen 1
Migrationsberatungsstellen 7
Mutter-Kind-Kureinrichtung 1
Ehe-, Lebens-, Familien- und Erziehungsberatungsstellen 1
Frauen- und Kinderschutzhäuser 1
Kleiderkammern 36
Mehrgenerationshäuser 2
Suppenküchen 7
Kinder- und Jugendheime 7
DRK Kreisverbände/Regionalverband
30
Daten & Fakten
Naumburg/Nebra Jägerstraße 28 06618 Naumburg Telefon: 03445/71 33 0 Telefax: 03445/71 33 23Dr. Steffen Lorenz KreisgeschäftsführerMR Dr. Manfred HöhneVorsitzender
Östliche Altmark Moltkestraße 33 39576 Stendal Telefon: 03931/64 65 0 Telefax: 03931/64 65 26Frank Latuske VorstandsvorsitzenderDr. Dieter DenckVorsitzender Präsidium
Quedlinburg-Halberstadt Ballstraße 22 06484 Quedlinburg Telefon: 03946/77 00 0 Telefax: 03946/77 00 20Michael FunkeKreisgeschäftsführerHenning RüheVorsitzender
Salzwedel Ackerstraße 24 29410 Salzwedel Telefon: 03901/86 10 Telefax: 03901/86 12 3Angela Reinecke-FienholdVorstandsvorsitzendeFred SchlademannPräsident
Sangerhausen Am Schartweg 11 06526 Sangerhausen Telefon: 03464/61 61 0 Telefax: 03464/61 61 24Simone KlassKreisgeschäftsführerinDipl.-Med.Günter DienemannVorsitzender
Schönebeck Böttcherstraße 3a 39218 Schönebeck Telefon: 03928/48 40 0 Telefax: 03928/48 40 18Guido JurczykKreisgeschäftsführerThomas WarnickePräsident
Staßfurt-Aschersleben Bodestraße 3539418 Staßfurt Telefon: 03925/37 21 0 Telefax: 03925/37 21 32Thomas Marchewka KreisgeschäftsführerFred HänselVorsitzender
Wanzleben Lindenpromenade 14 39164 Wanzleben Telefon: 039209/63 90 Telefax: 039209/63 93 6Guido Fellgiebel KreisgeschäftsführerDr. med. Arthur VorwallnerVorsitzender
Weißenfels Leopold-Kell-Straße 27 06667 Weißenfels Telefon: 03443/39 37 0 Telefax: 03443/39 37 26Evelin SimonKreisgeschäftsführerinMartin NeumannVorsitzender
Wernigerode Lindenallee 25 38855 Wernigerode Telefon: 03943/55 34 60 Telefax: 03943/55 34 79Erich GoedeckeKreisgeschäftsführerDr. Volkmar ThieleVorsitzender
Wittenberg Am Alten Bahnhof 11 06886 Wittenberg Telefon: 03491/46 50 Telefax: 03491/40 24 93 Karsten Pfannkuch VorstandDr. med. Joachim KlugeVorsitzender Präsidium
Zeitz Geußnitzer Straße 61 06712 Zeitz Telefon: 03441/31 08 31 Telefax: 03441/31 08 32Ingo Gerster VorstandsvorsitzenderSigrid KasprzykPräsidentin
Herausgeber:
Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.Rudolf-Breitscheid-Straße 6 06110 Halle (Saale)Telefon: (03 45) 50 08 50 Telefax: (03 45) 2 02 31 41Internet: www.sachsen-anhalt.drk.deE-Mail: info@sachsen-anhalt.drk.deoeffentlichkeitsarbeit@sachsen-anhalt.drk.de
Verantwortlich für den lnhalt: Rainer Kleibs, Landesgeschäftsführer
Redaktion: Dirk Rohra, Referent Öffentlich-keitsarbeit, Marketing und Fundraising
Layout: Birte Janzen
Texte: jeweilige Abteilungen und Referate, Dirk Rohra, Stephanie Bremerich
Lektorat: Erdmute Hufenreuter
Druck: LASERLINE Druckzentrum Berlin
Fotos: DRK-Bildarchive; Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt; Ministerium des Inneren des Landes Sachsen-Anhalt
Fotografen: Citoler, DRK (S. 11); Dietrich, DRK Sachsen-Anhalt (S. 20); Frenkel, Ame-rican Red Cross (Titel); Guarian, DRK (S. 3); Kokic, IKRK (S. 4); Kruck, DRK Sachsen-Anhalt (S. 13); Kunze, DRK Sachsen-Anhalt (S. 13, 14, 15); Pellegrini, IKRK (S. 12); Dirk Rohra, DRK Sachsen-Anhalt (S. 3, 4, 5, 6, 7,
12, 14, 15, 23, 24, 25); Christian Schwier, Fotolia (S. 23); Siebert, DRK Sachsen-Anhalt (S. 7); Siewert, DRK (S. 22); Walter, DRK Sachsen-Anhalt (S. 3, 7, 10, 11, 22); Winter, DRK (S. 10); Zelck, DRK (Titel, S. 3, 8, 9, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 23)
Weitere informationen über die Arbeit des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt e. V. können beim Fachbereich Öffentlich-keitsarbeit, Marketing und Fundraising in der Landesgeschäftsstelle, o.g. Adresse, gern angefordert werden.
Redaktionsschluss: 23. April 2011
Unabhängig vom biologischen und sozialen Geschlecht wird in diesem Jahresbericht zur besseren Lesbarkeit in der Regel die männliche Form verwendet.
Impressum
31
Wirtschaftsbericht
Vorläufiger Jahresabschluss 2010 (Stand: 18.05.2011)
Bilanz per 31.12.2010
Aktiva 31.12.2010 31.12.2009
Anlagevermögen 13.132 T€ 13.398 T€
Beteiligungen 58 T€ 40 T€
Vorräte 5 T€ 4 T€
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
655 T€ 666 T€
Wertpapiere, Kassenbestand, Bankguthaben
859 T€ 775 T€
Rechnungsabgrenzungsposten 13 T€ 4 T€
14.722 T€ 14.887 T€
Passiva 31.12.2010 31.12.2009
Eigenkapital (inkl. Rücklagen) 4.093 T€ 4.027 T€
Sonderposten 6.958 T€ 7.083 T€
Rückstellungen 246 T€ 238 T€
Verbindlichkeiten 3.347 T€ 3.468 T€
Rechnungsabgrenzungsposten 78 T€ 71 T€
14.722 T€ 14.887 T€
Gewinn- und Verlustrechnung 2010
Erträge 31.12.2010 31.12.2009
Mitgliederbeiträge, Spenden 513 T€ 463 T€
Zuwendungen für satzungs- gemäße Aufgaben
3.574 T€ 3.267 T€
Erträge aus Zweckbetrieben 6.447 T€ 6.496 T€
Erträge aus Vermögensverwaltung 108 T€ 112 T€
Sonstige Erträge 357 T€ 289 T€
Aufwendungen 31.12.2010 31.12.2009
Materialaufwand und bezogene Leistungen
1.208 T€ 1.262 T€
Personalaufwand 7.281 T€ 6.382 T€
Abschreibungen 400 T€ 504 T€
Mittelzuweisungen an DRK-KVs und Dritte
134 T€ 140 T€
Sonstige Aufwendungen (inkl. Steuern)
1.910 T€ 1.604 T€
Jahresüberschuss 66 T€ 552 T€
Unsere MitarbeiterorientierungWir tragen Sorge für die persönliche, methodi- sche und fachliche Entwicklung unserer ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter. Wir legen Wert auf den Arbeitsschutz und die Förderung der Gesundheit unserer Mitarbeiter. (Aus den Leitsätzen des DRK Landesverbandes)
Sekretariat
Abteilungen
Betriebsteile
Fachbereiche
Projekte
Beteiligungen
Referat Personal- und Rechtswesen
Haus des Jugendrotkreuzes
Kurklinik Arendsee
Sekretariat
Personalentwicklung, Aus-, Fort-, und Weiterbildung
Breitenbildung, Verbreitungsarbeit
Jugendbildung (seit 1. 3. 2010)
Betriebsteil Altenpflegeschule
Betriebsteil Landesschule
Wohnheim
Landesrettungsschule
Bildungswerk
Sekretariat
Altenhilfe
Kinder-, Familien-, und Jugendhilfe
Behinderten- und Suchthilfe
Gesundheitsförderung
Betriebswirtschaft und Verhandlung
Migration und Integration
Projekt Freiwilligendienst
Projekt ELAN
Projekt FFF
Sozialarbeit
Betriebsteil AltenpflegeheimKäthe Kollwitz
Betriebsteil Betreuungszentrum
Betriebsteil Ambulanter
Sozialer Dienst
Bereich Altenhilfe
Sekretariat
Rechnungswesen und Risikomanagement
Budgetierung und Controlling
Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Marketing
und Werbung
Facilitymanagement, Einkauf, EDV
Betriebswirtschaft u. Unterstützung
Sekretariat
Rettungsdienst, Wasser- und Bergwacht
Ehrenamt, Bevölkerungs-schutz, Bereitschaften
Landesnach- forschungsdienst
Veranstaltungs- Management
Jugendrotkreuz
Hilfsgesellschaft, Gemein-schaften, Jugendrotkreuz
Landesgeschäftsführer
Organigramm des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt
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