klimaschutz - von paris nach kusel: klimaschutz ist ... · was bedeutet das pariser abkommen für...
Post on 07-Jun-2020
8 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Klimaschutz - von Paris nach Kusel: Klimaschutz ist wichtig und wird noch wichtiger.
17. März 2016
Informations- und Diskussionsveranstaltung "Klimaschutz - Von Paris nach Kusel der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen
Kusel
Jan Maurice Bödeker
WER WIR SIND
• 100%-ige Landes-GmbH
• Zentrale in Kaiserslautern („Fachexpertise für Sie.“)
• 9 Regionen („Immer da, immer nah.“)
Klimaschutz: warum noch mal?
Verbrauch reduzieren
& Kosten senken
500 Gramm CO2 pro kWh Strom = ca. 5 Tafeln Schokolade (100 Gramm)
Qu
elle
n: M
an
ag
er
Ma
ga
zin
On
line
, S
tatista
, R
itte
r S
po
rt
Klima schützen
Importabhängigkeit reduzieren & Wertschöpfung erhöhen
Energiesparen ein alter Hut.
Ja! Aber!!!
• „Der Stromverbrauch (Anm.: deutscher Haushalte) stieg von
1990 bis 2013 um +18,1 % an und läuft damit der allgemeinen
Zielsetzung zur Reduktion des Stromverbrauchs zuwider“
(Umweltbundesamt Januar 2015).
• Statistisches Bundesamt November 2014: Stromverbrauch
im Vergleich zum Vorjahr im Jahr 2013 erstmals wieder
gestiegen.
Gründe: steigende Zahl an Geräten, deren erhöhte Funktionalität und Nutzung.
Sieben Ballone à eine Tonne CO2 aus jedem Haushalt pro Jahr verschönern die Landschaft jetzt nicht unbedingt.
Quelle: pfaelzerbergland.de
Was bedeutet das Pariser Abkommen für den Klimaschutz in Deutschland?
Ziele des Pariser Abkommens:
• globale Erwärmung „deutlich unter“ zwei Grad Celsius und
möglichst bei nur 1,5 Grad begrenzen
• Dekarbonisierung: globale Treibhausgasneutralität
• alle 5 Jahre nationale Ziele setzen; Überprüfung alle 4 Jahre
Klimawandel aktuell: William D. Nordhaus (1975) revisited
Welt: 2015 weltweit wärmstes Jahr und um 0,9 °C wärmer als im
Durchschnitt des 20. Jahrhunderts (Quelle: NOAA 2016).
Deutschland: 25jährige Mitteltemperatur seit 1990 exakt 1 Grad
über dem Wert der Referenzperiode 1961-1990 (Quelle: DWD
2016).
Rheinland-Pfalz: Mitteltemperatur im Jahr 2015 um 1,6 °C über
dem langjährigen Mittel (Quelle: DWD 2016).
Was bedeutet das Pariser Abkommen für den Klimaschutz in Deutschland?
Indikator Ziel BReg 2°Ziel (2010) 1,5°Ziel (2016)
Alle Kräfte, alle (vorhandenen, zukünftigen) Akteure
notwendig, um ambitionierte Klimaschutzziele zu erreichen.
Quelle: Greenpeace (2016): Was bedeutet das Pariser Abkommen für den Klimaschutz in Deutschland?
EE-Anteil Gesamtenergie 30% bis 2030 45% bis 2040 60% bis 2050
100% in 2050-2060 100% vor 2035
EE-Anteil Strom 50% bis 2030 65% bis 2040 80% bis 2050
100% bis 2050 100% vor 2030
Ausstieg aus Kohle/Erdgas bei der Stromproduktion
- Kohle: 2040-2050/ Erdgas: 2050
Kohle: 2025 Erdgas: vor 2030
Reduktion Individualverkehr - Reduktion ab 2015-2030
Reduktion um 10%/Dekade
Gebäudesanierungsquote 1% 2-3,5% 5%
Nullemissionen - 2050-2060 vor 2035
Mein persönlicher Exkurs: Das „dicke gesellschaftliche Brett“
Treiber internat. Klimaschutz sind technische Klimaschutzmaßnahmen: Klimaschutz und
Wachstum gehen Hand in Hand (Export, neue Märkte, Absatzpotenzial etc.)
Frage: Technik alleine ausreichend?
Reboundeffekt Wachstum und Technik:
Effizientere Technik neue Innovationen mehr Absatz steigender Wohlstand (?)
mehr Emissionen Zudem: Technische Lösungen fehlen in manchen Bereichen
(z.B. Landwirtschaft)
Teile der Antwort:
• Ekardt: Mehr Genügsamkeit! (Ende der Wachstumsgesellschaft?!, bereits postuliert in
„Die Grenzen des Wachstums“, 1972)
• Bödeker: Änderung sozio-ökonomischer Dogmen (Flexibilität; Mobilität (Reisen,
Pendeln); stetiges ökonom. Wachstum; „immer größer, höher, weiter“, z.B. Anstieg
der Wohnfläche pro Kopf)
Felix Ekardt, Leiter Forschungsstelle
Nachhaltigkeit und Klimapolitik
Trotz allem: Die Voraussetzungen für Klimaschutz in RLP sind da.
• Entwicklung von Strategien und Umsetzungsmaßnahmen (EU, Bund, Land)
• Rheinland-Pfalz:
• Energieberichte (seit Landtags-Beschluss im Jahr 1992)
• Energieagentur Rheinland-Pfalz (2012)
• Landesgesetz zur Förderung des Klimaschutzes (2014)
• Landes-Klimaschutzkonzept (2015)
• diverse Forschungseinrichtungen (IfaS, TSB, Kompetenzzentrum
Klimawandelfolgen etc.) sowie Produktions- und Dienstleistungsunternehmen
sowie Energiewirtschaft (v.a. kommunale Stadt- und Gemeindewerke)
• Energieberater, IHKs, GStB etc.
• zahlreiche v.a. kommunale Klimaschutzkonzepte und Klimaschutzmanager in
RLP
• LK Kusel:
• Klimaschutzkonzepte in Kusel (Vollkonzept, Teilkonzepte Liegenschaften und
Abfall):
• Darstellung energiepolitischer Handlungserfordernisse
• Fahrplan zu einer „Nachhaltigkeits-Region“
• Grundlage einer einer zukunftsfähigen Wirtschaftsförderungsstrategie (Bsp.
Wärmenetz Gewerbegebiet Erlenhöhe in Konken, Kopplung
Nahwärmenetze Flüchtlings-Erstaufnahmeeinrichtung/Altenheim in Kusel)
Kommunaler Klimaschutz: Theorie und Praxis
Kommunen sind zentrale Akteure im Klimaschutz
(Territorialprinzip, Vorbild, Multiplikator).
In der Theorie orientieren sich Kommunen an nationalen
Zielvorgaben bzw. der Bundesländer in definierten
Maßnahmenbereichen („Aktionsplan Klimaschutz 2020“,
„Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE)“; derzeit
„Klimaschutzplan 2050“ in Erarbeitung) und setzen um.
Der Weg zu
ambitioniertem
Klimaschutz in
Kommunen ist lang.
Soweit die Theorie. Doch in der Praxis sieht vieles anders
aus:
• mangelnde Umsetzung (kein Konzept, fehlende
Überprüfung der Realisierung der Konzept-Maßnahmen;
teilweise auch Konzepte für die „Schublade“)
• „Klimaschutz auf Zeit“ aufgrund kurzzeitiger personeller
Förderung (d.h. keine Umsetzung langfristiger Ziele)
• Die Herausforderung: Wie holt man Akteure „hinter dem
Ofen“ hervor? Und vor allem in Zeiten niedriger
Energiepreise?
Quelle: Foto-Rabe (Pixabay)
Kommunaler Klimaschutz: Schlüssel zur Umsetzung
Schlüssel zur Umsetzung = nachhaltige, langfristige Umsetzungsorientierung
• Ansatz 1: dauerhaftere Förderung (Klimaschutzmanager)
• Ansatz 2: Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe (nur i.V.m. ausreichender
Finanzausstattung der Kommunen)
• Ansatz 3: derzeitige Förderung und zielorientiertes Projektmanagement:
• „Welche (Teil-)Ziele möchte der Landkreis in der Förderphase erreichen?“
(Überprüfung der Realisierbarkeit und Priorisierung von Maßnahmen)
• „Welche Argumente liefern Umsetzungsmaßnahmen, die zu einer
Verstetigung führen (eigenfinanzierte Struktur wie Personalstelle,
Energiebüro etc. oder zivilgesellschaftlicher Prozess))?
• Ansatz 4: Kümmerer vor Ort identifizieren und einbinden
• Ansatz 5: Unterstützung lokaler Expertise insbesondere bei kleinen,
finanzschwachen Kommunen (Eigenanteil an Förderung durch diese schlichtweg
nicht leistbar) („Hilfe zur Selbsthilfe“)
schwierig
schwierig
sehr gut
möglich
sehr gut möglich
sehr gut
möglich
Wie und durch wen?
Impulse für lokale Klimaschutz-/Energiewende-Aktivitäten
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz (EA RLP) setzt Impulse für lokale
Klimaschutz-/Energiewende-Aktivitäten in den Kommunen (insbesondere
kleine, finanzschwache Kommunen).
Wichtige Unterscheidung: Impulse zur Einleitung bzw. Weiterführung von Prozessen, Maßnahmen
Aktivitäten (Schritt 1) & Impulse für infrastrukturell-investive Projekte (Schritt 2)
EA-RLP-Ziel: konkrete, lokal maßgeschneiderte, realisierbare Maßnahmen
Unterstützung unabhängig davon, ob die Kommune
• noch am Anfang des Klimaschutzprozesses steht und nach einem
passenden Einstieg in das Thema sucht (OG Hochspeyer) oder
• bereits aktiv ist, eventuell sogar ein Konzept besitzt, und Unterstützung
bei der Vertiefung konkreter Planungen Themen und Aktivitäten benötigt
(DBK) oder
• bereits bestehende Ideen und Maßnahmen- und Projektideen Prioritäten
im Sinne einer Priorisierung filtern möchte, um eine zielführende Strategie
zu entwickeln (LK Südwestpfalz, LK Kusel).
.
Ziel ist, mit den lokalen Akteuren auf den jeweiligen Bedarf angepasste gemeinsame Klimaschutz-/Energiewende-aktivitäten anzustoßen. U.a. durch folgende Angebote:
Workshop „Lokal angepasste Klimaschutz-/Energiewende-Strategie“ (Identifikation von Bedarfen und Handlungsoptionen)
Vor-Ort-Begehungen Öffentliche Liegenschaften
gemeinsam, bedarfs-/umsetzungsorientiert, lokal angepasst
Zentrale Unterstützungsleistungen für Kommunen
Unser Angebot für den LK Kusel und dessen Kommunen
• Fachliche Begleitung & Unterstützung bei der Umsetzung lokaler Konzepte &
Maßnahmen (z.B. Unterstützung bei der Priorisierung und Konkretisierung des
Arbeitsplans des Klimaschutzmanagements; „Wohin möchten Sie? Was kann geleistet
werden?“)
• Strategieworkshops: Erarbeitung von Lösungen und Handlungsmöglichkeiten im
kommunalen Klimaschutz (v.a. auf Ebene der VGen & OGen des LK Kusel)
• Fördermittelberatung & Unterstützung bei der Antragstellung (z.B. Kommunalrichtlinie
im Rahmen von Bürgermeisterdienstbesprechungen, Vor-Ort-Information
Liegenschaften)
• Unterstützung beim Aufbau eines kommunalen Energiemanagements
• Kostenlose Vor-Ort-Energieberatung „Energiekarawane für Privathaushalte“
• Bildung: Energiewerkstatt in Grundschulen, Berufsorientierung (Exkursion/Messe),
Durchführung Schüler-Ideen-Werkstatt/Wettbewerb gemeinsam mit LK
…und natürlich Fachvorträge & Informationsmaterial, Vernetzungsformate
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Wir unterstützen Sie gerne bei Ihren Klimaschutzaktivitäten.
„Kommen Sie auf uns zu, dann kommen wir zu Ihnen.“ KONTAKT: ENERGIEAGENTUR RHEINLAND-PFALZ GMBH Herr Bödeker c/o Stadtverwaltung Kaiserslautern, Rathaus Nord 67657 Kaiserslautern Tel.: 0631-36 52 85-2 Email: jan.boedeker@energieagentur.rlp.de
top related