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1Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Leitfaden zur ISO 14001:2015Interpretation der Anforderungen der DIN EN ISO 14001:2015
2Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
wachsendes Umweltbewusstsein und gesellschaftliche Erwartungen in Bezug auf nachhaltige Entwicklung, sowie Transparenz und Rechenschaftspflicht bei stetig steigenden umweltrechtlichen Anforderungen wirken sich weltweit auf die Geschäftstätigkeiten von Orga-nisationen aus. Diesem Umstand, der das Manage-ment entscheidend betrifft, will die Neufassung der Norm Rechnung tragen.
Das Ziel der Revision der Norm war,neine stärkere Integration des Umweltmanagements –
unter Berücksichtigung des Umweltrisikos – in die Geschäftsprozesse,
neine Anpassung an aktuelle Umweltentwicklungen im Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen einer zunehmend dynamischen und komplexen Geschäftswelt.
Damit Sie jederzeit gut informiert sind, möchten wir Ihnen mit diesem Leitfaden die wichtigsten Fragen zur Neufassung beantworten.
Vorwort
Dr. Klaus Oberste Lehn
Dr. Ortun Janson-MundelFachleitung ISO 14001
Mit praxisnahen Beispielen zur Interpretation der Norm, der möglichen Dokumentation und Kennzahlen, soll veranschaulicht werden, womit die Anforderungen belegbar sind.
Angesichts der bis zum 14. 09. 2018 dauernden Übergangsfrist haben Sie ausreichend Zeit, die Zu-kunftsplanung für Ihr Umweltmanagementsystem und die Ausrichtung auf die neue ISO 14001:2015 in Ruhe mit unseren Auditoren zu besprechen. Wir freuen uns auf Ihre Fragen!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Oberste Lehn Leiter der Zertifizierungsstelle
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Dr. Ortun Janson-Mundel
3Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Seite
1. Die umweltbewusste Organisation
1.1. Wie Umweltmanagement Unternehmen voranbringt 4
1.2. Der Fahrplan zur Umstellung nach Erscheinen der ISO 14001:2015 4
2. Die wesentlichen Neuerungen der ISO 14001:2015
2.1. Einführung einer „High Level Structure“ 5
2.2. Inhaltliche Änderungen 6
Kontext (Umfeld) der Organisation (Kap. 4) 6
Verpflichtung der Leitung (Kap. 5.1) 6
Umweltpolitik (Kap. 5.2) 6
Maßnahmen zum Umgang von Risiken und Chancen (Kap. 6.1) 7
Umweltaspekte (Kap. 6.1.2) 7
Bindende Verpflichtungen (Kap. 6.1.3) 7
Umweltziele und Planung zu deren Erreichung (Kap. 6.2) 7
Dokumentierte Information (Kap. 7.5) 7
Betriebliche Planung und Steuerung (Kap. 8.1) 8
Verbesserung (Kap. 10) 8
3. Gegenüberstellung ISO 14001:2015 – ISO 14001:2004 9-10
4. ISO 14001:2015 – Interpretation der Anforderungen
4.1. Benutzerhinweise 11
4.2. Interpretationen der Normkapitel 11-26
5. Dokumentationsanforderungen – Dokumentierte Information 27-29
Anlagen
Das sollten Sie bei den neuen Versionen der 14001 beachten 30-32
Leitfaden zur ISO 14001:2015
4Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
1.1 Wie Umweltmanagement Unternehmen voranbringtDie neue ISO 14001:2015 stellt Organisationen einen Rahmen zur Verfügung, um die Umwelt zu schützen und die »Umweltleistung« der Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen im Kontext von »Industrie 4.0« kontinuierlich zu verbessern.
Der Schwerpunkt der neuen ISO 14001:2015 gegen-über ihrem Vorgänger, der ISO 14001:2004, liegt dabei auf folgenden Themen:nDer verstärkte Fokus auf die Integration des Umwelt-
managementsystems in die Geschäftsprozesse der Organisation.
nDie Ermittlung und Berücksichtigung von Anforderun-gen interessierter Parteien, einschließlich Behörden und regelsetzender Institutionen.
nDer verstärkte Fokus auf Einhaltung zutreffender Rechtsgrundlagen und Selbstverpflichtungen, also bindender Verpflichtungen einer Organisation.
nDie Ermittlung von Risiken und Chancen, auch im Zusammenhang mit signifikanten Umweltaspekten und bindenden Verpflichtungen.
nDie gezielte Messung der Umweltleistung anhand von festzulegenden Leistungsindikatoren.
nDie Einsparung von Ressourcen.nDie Integration des Lebensweggedankens bei
der Produktentwicklung bis hin zum Ende des Produktlebensweges sowie bei Lieferketten und ausgelagerten Prozessen.
nDie Stärkung der internen und externen Kommunikation.
1.2 Der Fahrplan zur Umstellung nach Erscheinen der ISO 14001:2015Seit Anfang 2012 wurde die internationale Norm ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme über-arbeitet. Die Veröffentlichung der ISO 14001:2015 erfolgte am 15.09.2015. Zeitgleich haben die »Internationale Organisation für Normung« (ISO) und das »International Accreditation Forum« (IAF) gemein-sam eine 3-jährige Übergangsfrist festgelegt (Joint IAF-ISO Communiqué on the publication and transition of ISO 9001:2015 and ISO 14001:2015 vom 01.10.2015). Diese Übergangsfrist endet am 14.09.2018.
Unternehmen, die nach der ISO 14001:2004 (bzw. nach der Korrekturversion aus dem Jahr 2009) zertifiziert sind, haben bis zum 14.09.2018 Zeit, um ihr Umweltmanagementsystem auf die ISO 14001:2015 umzustellen. In diesem Zeitraum sind die alte und die neue Norm gültig. Ab dem 15.09.2018 werden sämt- liche nach der ISO 14001:2004 ausgestellten Zertifikate ungültig. Momentan sind Erstzertifizierungen nach der alten Norm noch möglich, diese werden aber in der zweiten Hälfte der Übergangsfrist nicht mehr empfohlen. Je nach Zertifikatslaufzeit sind unterschiedliche Vorge-hensweisen zur Umstellung auf die neue Norm möglich:nUmstellung im Rahmen eines Rezertifizierungsaudits,nUmstellung im Rahmen eines Überwachungsaudits odernUmstellung im Rahmen eines Sonderaudits.
Die Organisationen sollten rechtzeitig beginnen, ihr Umweltmanagementsystem an die neuen Anforde-rungen anzupassen. Nach unserer Einschätzung ist es nicht erforderlich, ein bestehendes wirksames Umwelt-managementsystem wesentlich zu ändern. Wir empfehlen die Durchführung einer internen oder externen Gap-Analyse bzw. eines Sonderaudits zur Identifizie-rung strategischer und operativer Lücken zwischen den Anforderungen der alten und neuen Norm bevor das externe Umstellungsaudit auf die neue Norm erfolgt.
Nach dem Umstellungsaudit wird für die verbleibende Restlaufzeit des Zertifikates gemäß ISO 14001:2004 ein neues Zertifikat auf der Grundlage der ISO 14001:2015 ausgestellt.
Leitfaden zur ISO 14001:2015
1. Die umweltbewusste Organisation
Leitfaden zur ISO 14001:2015
2.1 Einführung einer „High Level Structure“Die auffälligste Änderung der ISO 14001:2015 ist die neue Struktur (»High Level Structure«):nidentische Struktur für alle neuen Managementsysteme,neinheitliche Gliederung,nVerwendung einheitlicher Kerntexte,neinheitliche Begriffe,nleichteres Verständnis der Normen,neffizientere Umsetzung von weiteren Standards zu integrierten Managementsystemen.
PlanungUnterstützung
und BetriebBewertung
der LeistungVerbesserung
4Kontext der Organisation
5Führung
6Planung
7Unterstützung
8Betrieb
9Bewertung
der Leistung
10Verbesserung
4.1Verstehen der
Organisation und ihres Kontextes
5.1Führung undVerpflichtung
6.1Maßnahmen zum Umgang
mit Risiken und Chancen
7.1 Ressourcen
8.1 Betriebliche Planung und Steuerung
9.1Überwachung,
Messung, Analyse und Bewertung
10.1Allgemeines
4.2Verstehen der
Erfordernisse und Erwartungen interes-
sierter Parteien
5.2Umweltpolitik
6.1.1Allgemeines
7.2 Kompetenz
8.2 Notfallvorsorge und Gefahren-
abwehr
9.1.1Allgemeines
10.2Nichtkonformität und Korrektur-
maßnahme
4.3Festlegen des Anwen-dungsbereiches des
Umweltmanagement-systems
5.3Rollen, Verant-
wortlichkeiten und Befugnisse in der
Organisation
6.1.2Umweltaspekte
7.3 Bewusstsein
9.1.2Bewertung der Einhaltung von Verpflichtungen
10.3Fortlaufende Verbesserung
4.4Umweltmanagement-
system
6.1.3Bindende
Verpflichtungen
7.4 Kommunikation
9.2 Internes Audit
7.4.1Allgemeines
6.1.4Planung von Maßnahmen
7.4.2 Interne
Kommunikation
9.2.1Allgemeines
6.2Umweltziele und Planung
zu deren Erreichung
7.4.3Externe
Kommunikation
9.2.2Internes
Auditprogramm
6.2.1Umweltziele
7.5 Dokumentierte
Information
9.3Management-
bewertung
6.2.2Planung von
Maßnahmen zur Erreicherung der
Umweltziele
7.5.1Allgemeines
7.5.2 Erstellen und Aktualisieren
7.5.3 Lenkung
dokumentierter Information
Leitfaden zur ISO 14001:2015
5Rev. Juli 2016
Abbildung 1 – Die „High Level Structure“ im Überblick
2. Die wesentlichen Neuerungen der ISO 14001:2015
6Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
StandardBereits auf „High Level Structure“ umgestellt
Umstellung2017
Umstellung 2019
ISO 27001 X
ISO 9001 X
ISO 14001 X
BS OHSAS 18001 X
ISO 22000
ISO 22301
ISO/TS 16949 X
ISO 50001 X
ISO 13485
Der Fahrplan für die Umstellung aller Managementsystemstandards auf die neue Struktur:
2.2 Inhaltliche ÄnderungenDie neue ISO 14001 beruht weiterhin auf dem „Plan-Do-Check-Act-Modell“ und orientiert sich stärker an den Umweltaspekten entlang der Wertschöpfungskette:nBewertung von Umweltauswirkungen nicht nur von
Tätigkeiten im Unternehmen, sondern auch in vorgelagerten und nachgelagerten Prozessen (z. B.: Rohstoffe, Logistik),
nBewertung von Umweltauswirkungen unter Berücksichtigung des Lebenswegs von Produkten und Dienstleistungen,
nBestimmung von Risiken und Chancen.
Im Folgenden werden die wesentlichen Änderungen innerhalb der zehn Abschnitte genauer betrachtet:
Kontext (Umfeld) der Organisation (Kap. 4)Organisationen müssen externe und interne Themen bestimmen, die die Zielerreichung des Umweltmanage-mentsystems maßgeblich beeinflussen. Insbesondere umfasst dies Umweltbedingungen, die sich auf die be-triebliche Tätigkeit des Unternehmens, seine Prodkute und Dienstleistungen auswirken können.
Daher müssen die Organisationen die interessierten Parteien, die für ihr Umweltmanagementsystem relevant sind, bestimmen, und die relevanten Erfordernisse und Erwartungen dieser interessierten Parteien ermitteln.
Verpflichtung der Leitung (Kap. 5.1)Die Anforderungen für die Einbindung der Unterneh-mensleitung in die Verantwortung wurden ausgeweitet. Die oberste Führungsebene muss Führungsverantwor-tung und Engagement in Hinblick auf das Umweltma-nagement beweisen, zum Beispiel durch Berücksichti-gung umweltschutzrelevanter Leistungsparameter bei der strategischen Planung. Damit soll sichergestellt wer-den, dass die Anforderungen des Umweltmanagements in die Kerngeschäftsprozesse einbezogen werden sowie dass die Vorgaben des Umweltmanagements zu den beabsichtigten Ergebnissen führen.
Umweltpolitik (Kap. 5.2)Die oberste Leitung soll mehr Verantwortung für die Effektivität des Umweltmanagementsystems über-nehmen sowie das Umweltmanagementsystem in die Geschäftsprozesse integrieren. Die Umweltpolitik soll eine Verpflichtung zum Schutz der Umwelt über die Unternehmensgrenzen hinaus enthalten:
nnachhaltige Ressourcenverwendung,nAbschwächung des Klimawandels (z. B.: Umstieg
von fossilen auf erneuerbare Energien),nSchutz der Biodiversität und Ökosysteme.
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Maßnahmen zum Umgang von Risiken und Chancen (Kap. 6.1)Die Risiko- und Chancenermittlung im Zusammenhang mit signifikanten Umweltaspekten und bindenden Verpflichtungen sollen sicherstellen, dass die Orga-nisation in der Lage ist, die beabsichtigten Ergebnisse ihres Umweltmanagementsystems zu erreichen, un-erwünschte Auswirkungen zu verhindern oder zu redu-zieren und fortlaufende Verbesserung zu erreichen.
Für die Bestimmung der Risiken und Chancen gibt es keine Anforderungen für ein formelles Risikomanage-ment oder einen dokumentierten Risikomanagement-prozess. Es liegt an der Organisation, die Methode zu wählen, welche sie zur Bestimmung ihrer Risiken und Chancen verwenden wird.
Umweltaspekte (Kap. 6.1.2)Die Umweltbewertung schließt die Berücksichtigung von Umweltaspekten des gesamten Lebenswegs ein (Rohstoffgewinnung, Entwicklung, Produktion, Trans-port, Verwendung und Entsorgung). Dieses Lebens- zyklus-Denken bedeutet jedoch nicht, dass eine Ökobilanz gemäß ISO 14040 und ISO 14044 erstellt werden muss.
Bindende Verpflichtungen (Kap. 6.1.3)Der Abschnitt 4.3.2 »Rechtliche Verpflichtungen und andere Anforderungen« der ISO 14001:2004 wurde ersetzt durch »bindende Verpflichtungen«. Der Haupt-unterschied zwischen »sonstigen Anforderungen« und »Selbstverpflichtungen« besteht darin, dass sich Unternehmen frei dafür entscheiden können, Selbstver-pflichtungen einzugehen.
Zum Beispiel:nVereinbarungen mit Kunden,naußerhalb eines gesetzlichen Regelungsrahmens
formulierte Leitlinien,nfreiwillige Grundsätze oder gute Betriebspraktiken,
freiwillige Umweltzeichen odernProduktverantwortungsverpflichtungen,nAnforderungen von Handelsverbänden,nVereinbarungen mit Interessengemeinschaften oder
Nichtregierungsorganisationen (NGOs),nunternehmenspolitische Anforderungen.
Umweltziele und Planung zu deren Erreichung (Kap. 6.2)Messbare Umweltziele und Kennzahlen „falls praktikabel“sind von der obersten Leitung auf strategischer, tak-tischer oder betrieblicher Ebene festzulegen. Bei der Festlegung von Umweltzielen und Kennzahlen wird der Tatsache Rechnung getragen, dass es Situationen ge-ben kann, in denen es nicht möglich ist, ein Umweltziel zu messen, es jedoch wichtig ist, dass die Organisation in der Lage ist zu bestimmen, ob ein Umweltziel erreicht wurde oder nicht.
Kommunikation (Kap 7.4)Es gibt neue Anforderungen zur Erstellung einerKommunikationsstrategie (worüber, wann, mit wemund wie kommuniziert wird). Im Rahmen der externenKommunikation muss die Organisation die für dasUmweltmanagementsystem relevanten Informationenextern kommunizieren, wie durch die Kommunikations-prozesse der Organisation festgelegt und wie durch ihre bindenden Verpflichtungen gefordert.
Dokumentierte Information (Kap. 7.5)Mit der Absicht, ein Managementsystem flexiblergestalten und nachweisen zu können, wird statt derbisher üblichen Begriffe »Dokumentation«, »Dokument«und »Aufzeichnung« nur der Begriff »dokumentierteInformationen« verwendet. Für die Praxis eines Umwelt-managements bedeutet dies, dass wenig Vorgaben andie Dokumentation gefordert werden. Das Unternehmen ist in der Pflicht, die benötigten schriftlichen Regelungen eigenverantwortlich festzulegen, um die Wirksamkeit des Umweltmanagements über entsprechend doku-mentierte Information sicherzustellen.
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Betriebliche Planung und Steuerung (Kap. 8.1)Die Ablaufsteuerung ist abhängig von der Art der Be-triebsabläufe, den Risiken und Chancen, bedeutenden Umweltaspekten und bindenden Verpflichtungen. Eine Organisation kann flexibel die erforderliche Methodenart zur Ablaufsteuerung festlegen, jedoch muss sicherge-stellt werden, dass die Prozesse wirksam sind und die gewünschten Ergebnisse erreicht werden.
Wesentliche neue Anforderungen:nÜberwachung von Änderungen,nSteuerung bzw. Beeinflussung ausgelagerter
Prozesse,nBetrachtung aller Phasen des Lebenswegs
hinsichtlichder bedeutenden Umweltauswirkungen der Organisation. Zu den typischen Abschnitten des Lebenswegs eines Produkts (oder einer Dienstleistung) zählen Rohstoffbeschaffung, Entwicklung, Produktion, Transport/Lieferung, Nutzung, Behandlung am Ende des Lebenswegs und endgültige Beseitigung.
Verbesserung (Kap. 10)Für das Thema Vorbeugemaßnahmen gibt es künf-tig keine expliziten Regelungen mehr, da nach ISO14001:2015 einer der Hauptzwecke eines Umwelt-managementsystems ohnehin schon im vorbeugenden Handeln liegt.
Für genauere Informationen, eine Übersicht der Normkapitel sowie eine Zusammenfassung der Forderungen und möglichen Nachweise, die Ihre Organisation erbringen kann, beachten Sie bitte die Interpretation der Anforderungen in Kapitel 4 zu diesem Dokument.
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9Rev. Juli 2016
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Die Tabelle zeigt den Unterschied der bisherigen Struktur der ISO 14001:2004 zur neuen ISO 14001:2015.
ISO 14001:2015 ISO 14001:2004
AbschnittsüberschriftAbschnitts-
nummerAbschnitts-
nummerAbschnittsüberschrift
Einleitung Einleitung
Anwendungsbereich 1 1 Anwendungsbereich
Normative Verweise 2 2 Normative Verweise
Begriffe 3 3 Begriffe
Kontext der Organisation (nur Titel) 4
4Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem (nur Titel)
Verstehen der Organisation und ihres Kontextes
4.1
Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
4.2
Festlegen des Anwendungsbereichs des Umweltmanagementsystems
4.3 4.1 Allgemeine Anforderungen
Umweltmanagementsystem 4.4 4.1 Allgemeine Anforderungen
Führung (nur Titel) 5
Führung und Verpflichtung 5.1
Umweltpolitik 5.2 4.2 Umweltpolitik
Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation
5.3 4.4.1Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
Planung (nur Titel) 6 4.3 Planung (nur Titel)
Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen (nur Titel)
6.1
Allgemeines 6.1.1
Umweltaspekte 6.1.2 4.3.1 Umweltaspekte
Bindende Verpflichtungen 6.1.3 4.3.2Rechtliche Verpflichtungen und andere Anforderungen
Planung von Maßnahmen 6.1.4
Umweltziele und Planung zu deren Erreichung (nur Titel)
6.2
4.3.3Zielsetzungen, Einzelziele und Programm(e)
Umweltziele 6.2.1
Planung von Maßnahmen zur Erreichung der Umweltziele
6.2.2
Unterstützung (nur Titel) 7 4.4 Verwirklichung und Betrieb
Ressourcen 7.1 4.4.1Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
Kompetenz 7.24.4.2 Fähigkeit, Schulung und Bewusstsein
Bewusstsein 7.3
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3. Gegenüberstellung ISO 14001:2015 – ISO 14001:2004
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ISO 14001:2015 ISO 14001:2004
AbschnittsüberschriftAbschnitts-
nummerAbschnitts-
nummerAbschnittsüberschrift
Kommunikation (nur Titel) 7.4
4.4.3 KommunikationAllgemeines 7.4.1
Interne Kommunikation 7.4.2
Externe Kommunikation 7.4.3
Dokumentierte Information (nur Titel) 7.54.4.4 Dokumentation
Allgemeines 7.5.1
Erstellen und Aktualisieren 7.5.24.4.5 Lenkung von Dokumenten
4.5.4 Lenkung von Aufzeichnungen
Lenkung dokumentierter Information 7.5.34.4.5 Lenkung von Dokumenten
4.5.4 Lenkung von Aufzeichnungen
Betrieb (nur Titel) 8 4.4 Verwirklichung und Betrieb (nur Titel)
Betriebliche Planung und Steuerung 8.1 4.4.6 Ablauflenkung
Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr 8.2 4.4.7 Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr
Bewertung der Leistung (nur Titel) 9 4.5 Überprüfung (nur Titel)
Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung (nur Titel)
9.14.5.1 Überwachung und Messung
Allgemeines 9.1.1
Bewertung der Einhaltung von Verpflichtungen
9.1.2 4.5.2Bewertung der Einhaltung von Rechtsvorschriften
Internes Audit (nur Titel) 9.2
4.5.5 Internes AuditAllgemeines 9.2.1
Internes Auditprogramm 9.2.2
Managementbewertung 9.3 4.6 Managementbewertung
Verbesserung (nur Titel) 10
Allgemeines 10.1
Nichtkonformität und Korrekturmaßnahmen
10.2 4.5.3Nichtkonformität, Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen
Fortlaufende Verbesserung 10.3
Anleitung zur Anwendung dieser Internationalen Norm
Anhang A Anhang AAnleitung zur Anwendung dieser Inter-nationalen Norm
Übereinstimmung zwischen ISO 14001:2015 und ISO 14001:2004
Anhang B
Anhang BÜbereinstimmung zwischen ISO 14001:2004 und ISO 9001:2008
Literaturhinweise Literaturhinweise
Alphabetisches Stichwortverzeichnis
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4.1 BenutzerhinweiseWir benutzen im Folgenden dieser Fachbroschüre ein durchgängiges Schema der Darstellung. Jedes Kapitel oder Unterkapitel der Norm werden in der nachfolgenden Form dargestellt.
In dieser Spalte sind praxis-nahe Kennzahlenbeispiele aufgelistet. Die Beispiele erheben jedoch nicht den Anspruch der Vollstän-digkeit, da in der Praxis je nach Organisation unter-schiedliche wesentliche Kennzahlen bzw. Kennzah-lensysteme existieren.
Dabei enthält die Spalte Normanforder- ungen die grundsätzlichen Forderungen des jeweiligen Kapitels oder Unterkapitels der Norm.
4.2 Interpretationen der Normkapitel
Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 4: Kontext der Organisation
4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes
Externe und interne Themen bestimmen, die für die Umweltziele und Strategie der Organisation wichtig sind, und diese kontinuierlich beobachten und bewerten.Ziel ist, die Themen zu definieren und zu bewerten, welche die Fähigkeit des Umwelt-managementsystems (UM-System) beein-flussen und somit relevant sind für die zu erzielenden Ergebnisse (z. B.: Erfüllung der Umweltanforderungen).
Externe Themen:n gesetzliche Anforderungen, Änderun-
gen und geplante Änderungen n technische Entwicklungen n Marktanalysen, Wettbewerbn Lieferkette, Ressourcenn ökologisches Umfeld (z. B.: Hochwas-
sergefährdung, sensible Ökosysteme)n Nachbarschaftn öffentliches Interesse
Interne Themen:n Strategie, Führung und Strukturn Leistung, Kennzahlenn Kommunikation und kulturelle
Themen (z. B.: China)
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Die Spalte Dokumentationsbeispiel/Nachweise enthält mögliche Nachweis-dokumente, welche die Erfüllung der Normanforderungen nachvollziehbar machen.
4. ISO 14001:2015 – Interpretation der Anforderungen
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 4: Kontext der Organisation
4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
Bestimmungn der interessierten Parteien und deren
Anforderungen, die für das UM-System relevant sind.
Ziel ist, die Informationen der interessierten Parteien und deren Anforderungen und Erwartungen zu überprüfen, deren Einfluss auf die Umweltleistung zu bestimmen und festzulegen, welche Verpflichtungen daraus resultieren.
Liste der interessierten Parteien und deren Forderungen:n Kundenn Eigentümern Behördenn Mitarbeitern Nachbarnn Öffentlichkeitn Lieferantenn Bankenn Partner n Hochschulenn Verbände
4.3 Festlegen des Anwendungsbereichs des Umweltmanagementsystems
n Festlegung des Anwendungsbereichs des UM-Systems und dessen Grenzen.
n Festlegung des Anwendungsbereichs unter Berücksichtigung der externen und internen Themen, der Anforderungen der interessierten Parteien.
n Dokumentierter Anwendungsbereich mit Angabe der Produkte und Dienst-leistungen, Organisationseinheiten und physikalischer Grenzen, die unter das UM-System fallen.
n Handelsregisterauszugn Prozesslandschaft, Prozessmodelln Organigrammen Prozessbeschreibungenn Verfahrensanweisungen und
andere mitgeltende Unterlagenn Umweltmanagementhandbuchn Geografischer und fachlicher
Geltungsbereichn Begründung von Ausschlüssen
von Forderungen n Darstellung ausgelagerter Prozessen Homepagen Umweltbericht
4.4 Umweltmanagementsystem
Anforderungen an das UM-System:n Aufbau, Verwirklichung, Aufrechterhal-
tung und fortlaufende Verbesserung des UM-Systems.
n Bestimmung und Anwendung der benötigten Prozesse und ihrer Wechselwirkung.
Der festgestellte Kontext (4.1) und die festgelegten interessierten Parteien (4.2) müssen berücksichtigt werden.
n Darstellung der Wechselwirkung der Prozesse (z. B.: Prozessmodell)
n Liste der Prozessverantwortlichenn Aufgaben, Funktionsbeschreibung
der Prozessverantwortlichenn Leistungsindikatoren zu Messung
der Wirksamkeit der Prozessen Zuordnung der Leistungsindikatoren
zu den Prozessenn Messung, Überwachung und
Bewertung der Prozesse
n Kennzahlen zur Prozessleistung
n Kennzahlen zu Prozesskosten
n Kennzahlen zu Ressourcen/ Verbräuchen
n Kennzahlen zur Zielerreichung
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13Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
4.4 Umweltmanagementsystem
n Verknüpfung der Prozesse mit weiteren Dokumenten (VAs, AAs)
n verfügbare Ressourcen n Analyse der Prozesse hinsichtlich
Risiken und Chancen und die damit verbundene Planung, Umsetzung und Bewertung von Maßnahmen
n Liste der notwendigen Dokumente zur Durchführung der Prozesse und deren Lenkung und Aufbewahrung
Normkapitel 5: Führung
5.1 Führung und Verpflichtung
Die Oberste Leitung muss Führung und Verpflichtung zeigen für die Wirksamkeit des UM-Systems:n die Rechenschaftspflicht übernehmen,n die Umweltpolitik und Umweltziele in
Übereinstimmung mit der Strategie und dem Kontext der Organisation festlegen,
n die Integration der Anforderungen an das UM-System in die Geschäfts-
prozesse sicherstellen,n Ressourcen zur Aufrechterhaltung
des UM-Systems bereitstellen,n die Bedeutung des UM-Systems
vermitteln und sicherstellen, dass das UM-System die gewünschten Ergebnisse erzielt,
n Personal einsetzen, anleiten und unterstützen, damit die Effektivität des UM-Systems gesichert ist,
n Verbesserungen fördern,n Führungskräfte unterstützen.
n Management Reviewn Leistungschartsn Umweltzielen Umweltpolitik und Veröffentlichungn Aktionspläne bei Nichterreichung von
Ergebnisse, Zielenn Berichte der Beauftragtenn Mitarbeiterinformationen (Aushänge,
Tagesordnungen von Informations- veranstaltungen) zur Wirksamkeit des UM-Systemsn Personalentwicklungsplänen Personaleinstellungenn Mitarbeitergespräche,
Feedbackgesprächen Protokolle über Zielvorgabenn Projektplänen Investitionsplänen Betriebsvereinbarungenn KVP-Projekten Ergebnisse aus
Führungskräfte-Meetingsn Unternehmensleitlinienn Leitbild
n Erfüllungsgrad der Umweltziele
n Qualifikationsindex des Personals
n Umsetzungsgrad Schulungsbudget
n Umsetzungsgrad Investitionen
n Fluktuationsquoten Mitarbeiterzufrieden-
heitsindex
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14Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 5: Führung
5.2 Umweltpolitik
Die Umweltpolitik mussn angemessen sein und einen Rahmen
zur Festlegung von Zielen bilden,n eine Verpflichtung zum Schutz der
Umwelt, Vermeidung von Umweltbelas-tungen und ggf. sonstige Verpflichtun-gen aus der Ermittlung des Kontextes enthalten,
n die Verpflichtung zur Erfüllung der bindenden Verpflichtungen und fort- laufenden Verbesserung enthalten,
n als dokumentierte Information vorliegen,n kommuniziert, verstanden und in der
Organisation angewendet werden,n für interessierte Parteien verfügbar sein.
n Niederschrift der Umweltpolitikn Veröffentlichung, Bekanntmachen
intern und extern (z. B.: Homepage, schwarzes Brett)
n Angemessenheit der Umweltpolitikn Nachweis der bindenden
Verpflichtungen
5.3 Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation
Zuweisung, Bekanntmachung und Ver-ständnis von Verantwortlichkeiten und Befugnissen für relevante Rollen innerhalb der Organisation um sicherzustellen, dassn das UM-System die Anforderungen
der ISO 14001:2015 erfüllt,n über die Leistung des UM-Systems, der
Umweltleistung und Verbesserungs- möglichkeiten an die oberste Leitung berichtet wird.
n Organigrammn Stellen-/Funktionsbeschreibungenn Festlegung der Mitglieder der Leitungn Benennungsschreiben/Pflichtenüber-
tragungenn Durchgriffsrechten Verträge mit externen Dienstleisternn Anforderungsprofilen Prozessverantwortlichen Key Account Manager, Kundenbetreuern Änderungsmanagementn Statusberichte/Jahresberichte
der Beauftragtenn Berichte zu internen Auditsn Legal Compliancen statistische Auswertungenn Management Reviewn Innovationsprojekten Planung bei Änderungsprojekten
n Kennzahlen zur Wirksamkeit des UM-Systems
n Erfüllungsgrad der Leistungsbeurteilungen
n Erfüllungsgrad der Umweltziele
n Erfüllungsgrad der Prozessergebnisse
n Fluktuationsquote
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15Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 6: Planung
6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
6.1.1 Allgemeines
Ziel ist, das UM-System so zu planen, dass unter Berücksichtigung der internen und externen Themen, der Anforderungen der interessierten Parteien und der ermittelten Risiken und Chancenn das UM-System die beabsichtigten
Ergebnisse erfüllt,n unerwünschte Effekte verhindert
oder reduziert werden,n erwünschte Effekte verstärkt werden,n ein kontinuierlicher Verbesserungs-
prozess (KVP) erreicht wird.
n Auswertung der externen Themenn Auswertung der internen Themenn Risiken-/Chancenbetrachtungn Überwachungsplänen Strategieplanungn Notfallplanung
6.1.2 Umweltaspekte
n Umweltaspekte des Unternehmens so-wie ihre Auswirkungen müssen, soweit sie durch das Unternehmen beeinfluss-bar sind, unter Berücksichtigung des Lebenswegs bestimmt werden. Hierbei müssen Änderungen und Notfallsitua-
tionen berücksichtigt werden.n Die bedeutenden Umweltaspekte müs-
sen dokumentiert und die Kriterien zu deren Bestimmung definiert werden.
n Aus den Umweltaspekten können sich Risiken und Chancen ergeben.
n Direkte und indirekte Umweltaspekte Umweltaspekte im Normal-/ Störfallbetrieb
n Kriterien zur Ermittlung der bedeutenden Umweltaspekte
n Festlegung bedeutender Umweltaspekte
n Input/Output-Analysen Notfall-/Störfallplanungenn Maßnahmenplänen Bewertung der ausgelagerten
Prozessen Lieferantenvereinbarungen,
Beschaffungskriterien
n Risikoprioritätszahln Umsetzungsgrad der
Maßnahmenn Lieferantenkennzahlenn Stoff- und Energiebi-
lanzenn Ressourceneffizienzn CO2-Footprint
6.1.3 Bindende Verpflichtung
Die Organisation mussn bindende Verpflichtungen im Zusam-
menhang mit ihren Umweltaspekten bestimmen und Zugang zu ihnen haben,
n bestimmen, wie diese bindenden Verpflichtungen auf die Organisation anwendbar sind,
n wie unter Berücksichtigung der bin-denden Verpflichtungen bei der Festle-gung, Verwirklichung, Aufrechterhaltung und fortlaufenden Verbesserung ihres UM-Systems Rechnung getragen wird.
Die binden Verpflichtungen müssen dokumentiert sein.
n Rechtskatastern Genehmigungskatastern Auswertung der Einhaltung rechtlicher
Verpflichtungen, Compliance-Analysen Bestimmung der bindenden Verpflich-
tungen aus Umweltaspektenn Mess-/Überwachungspläne
16Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
6.1.4 Planung von Maßnahmen
n Anhand der bedeutenden Umweltaspekte, der Risiken- und Chancenbetrachtung sowie der bindenden Verpflichtungen müssen Maßnahmen geplant und in Prozesse integriert und dort verwirklicht werden.
n Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist zu bewerten.
n Bei der Planung dieser Maßnahmen muss die Organisation ihre technologi-schen Möglichkeiten und ihre finanzi-ellen, betrieblichen und geschäftlichen Anforderungen berücksichtigen.
n Maßnahmenplänen Mess-/Überwachungsplänen Auditergebnisse
6.2 Umweltziele und Planung zu deren Erreichung
6.2.1 Umweltziele
Umweltziele müssen für relevante Funk-tionen, Ebenen und Prozesse festgelegt werden. Berücksichtigt werden müssen die bedeutenden Umweltaspekte, die Verpflich-tungen der Organisation sowie die Risiken und Chancen.
Umweltziele müssenn im Einklang mit der Umweltpolitik
stehen,n messbar sein,n überwacht werden,n vermittelt werden,n aktualisiert werden, wenn erforderlich,n dokumentiert und aufbewahrt werden.
n Umweltziele in relevanten Bereichenn Abgleich mit der Umweltpolitikn Vermittlung, Bekanntmachung
der Zielen interne/externe Zielvereinbarungen
(Geschäftspläne, Projektpläne, Vereinbarungen)
n Regeln zur Verfolgung der Zielen Erreichungsgrad der Ziele
Erfüllungsgrad derUmweltzielen Kundenbezogene Um-
weltziele: Verpackungs-grad, Anteil Mehr-wegverpackungen, Transportart
n Produktbezogene Umweltziele: Grad der Materialausnutzung, Anzahl Substitutions-versuche, Auslastungs-grad der Maschinen, Nacharbeitsquote, Aus-schussquote, Bestände
n Externe Dienstleister: Bewertung der Umweltleistung
n Interessierte Parteien: Kontakte zur Nachbar-schaft, Behörde und Öffentlichkeit
17Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
6.2 Umweltziele und Planung zu deren Erreichung
6.2.2 Planung von Maßnahmen zur Erreichung der Umweltziele
Bei der Planung der Zielerreichung muss die Organisation einen Maßnahmenplan erstellen:n Was getan wird.n Welche Ressourcen benötigt werden.n Wer verantwortlich ist.n Wann es erledigt ist.n Wie die Ergebnisse bewertet werden.
n Maßnahmenplänen Bewertungsergebnissen Auswertung von Kennzahlenn Berichte der Beauftragten
Normkapitel 7: Unterstützung
7.1 Ressourcen
Die Organisation muss die benötigten Ressourcen für den Aufbau, die Aufrechter-haltung und die fortlaufende Verbesserung des UM-Systems bestimmen und bereitstellen.
n Investitionspläne − für Personal − für Ausrüstung − für Immobilien
n Mittel für das UM-Systemn Stellenplanungenn Funktionsbeschreibungenn Engpässe und Maßnahmenn Externe Lieferantenn Leistungsvereinbarungenn Zeitbudget der Mitarbeiter
n Ressourcenumfangn Auslastungsgrad der
involvierten Personenn Risikobeurteilung/
Planung von Redundanzen
n Krankheitsquote
7.2 Kompetenz
Die Organisation mussn für Personen, die die Umweltleistung
und die Erfüllung bindender Verpflich-tungen beeinflussen, die erforderlichen Kompetenzen bestimmen,
n sicherstellen, dass diese Mitarbeiter/Personen auf Basis von Ausbildung, Training oder Erfahrung kompetent sind,
n Maßnahmen zur Erlangung der Kompe-tenzen ergreifen, wo angebracht, und die Effektivität der Maßnahmen bewerten,
n angemessene dokumentierte Information als Nachweis vorhalten.
n Aufzeichnungen über Qualifikationsan-forderungen
n Stellen-/Funktionsbeschreibungenn Einarbeitungsplänen Aufzeichnungen über
Mitarbeitergesprächen Schulungsplänen Schulungsnachweisen Qualifikationsmatrixn Protokolle über die Bewertung der
Wirksamkeit von Schulungenn Nachweise über Kompetenz-
ermittlung/Prüfungn Berufungsschreiben/Pflichtschulungen
der Beauftragten
n Umsetzungsgrad der Bedarfsermittlung
n Anzahl der Schulungs-einheiten pro Jahr und Mitarbeiter (Quote)
n Auswertungen zur Be-wertung der Wirksam-keit von Schulungen oder Mentoring- programmen
n Schulungskosten (Quote)
n Anteil externe/interne Schulungen
n Referentenbewertung
18Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 7: Unterstützung
7.3 Bewusstsein
Personen, die unter der Kontrolle der Organisation arbeiten, sollen sichn der Umweltpolitik,n der bedeutenden Umweltaspekte und
den Umwelteinflüssen ihrer Arbeit,n ihres Beitrags zur Wirksamkeit des
UM-Systems und der Folgen der Nich-terfüllung von bindenden Verpflichtungen
bewusst sein.
n regelmäßige Teilnahme an Bespre- chungen zur Leistung und Wirksam- keit des UM-Systemsn Einweisungs-/Schulungsnachweisen Durchführung von Umwelt-Zirkelnn Nachweis der Kenntnis der
Umweltpolitik, Umweltzielen Berichte der Beauftragten
n Grad der Umsetzung
7.4 Kommunikation
7.4.1 Allgemeines
Festlegung der internen und externen Kommunikation in Bezug auf das UM-System einschließlich dern Themen (worüber),n Zeitpunkte (wann),n Verantwortlichen (wer),n Mittel (wie).Bindende Verpflichtungen müssen berücksichtigt werden.Die kommunizierten Informationen müssen verlässlich sein. Auf relevante Äußerungen muss reagiert werden. Kommunikation muss angemessen dokumentiert werden.
n Kommunikationsmatrixn Besprechungsroutinen/-protokollen Berichtswesenn Key Account Managern Kundenbeauftragter/
Behördenkontaktpersonn aktive Information von Dienstleistern/
Lieferantenn Homepage des Unternehmersn Meetings, Einsatz elektronischer
Mittel, Telefonkonferenzenn Anfragen interessierter Kreisen Beschwerden
n Beteiligungsquote bei Mitarbeiterbefragungen
n Anzahl Beschwerden
7.4.2 Interne Kommunikation
Festlegung, Vermittlung und stetige Ver-besserung der für das Umweltmanagement relevanten Informationen zwischen den verschiedenen Ebenen und Funktionsbe-reichen der Organisation.
n Mitarbeiterinformation (schwarzes Brett, Intranet)
n Besprechungsroutinen/-protokollen Berichtswesenn Key Account Managern Kundenbeauftragtern Meetings, Einsatz elektronischer
Mittel, Telefonkonferenzen
19Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
7.4 Kommunikation
7.4.3 Externe Kommunikation
Die Organisation muss für das UM-System und zur Erfüllung bindender Verpflichtungen relevante Informationen extern vermitteln.
n Behördenkontakte/Gesprächsroutinenn Liste der Ansprechpartnern Nachbarschaftsinfomationenn Homepage, Extranetn PR-Projekten Informationen an Dienstleister
7.5 Dokumentierte Information
7.5.1 Allgemeines
Das UM-System mussn die in der ISO 14001 geforderte
dokumentierte Information,n weitere Information, die von der Organi-
sation als notwendig für die Effektivität des UM-System angesehen wird,
enthalten.
Siehe Abschnitt 5.
7.5.2 Erstellen und Aktualisieren
Dokumentierte Informationen müssenn identifizierbar und zuordenbar sein
(Titel, Datum, Autor, Referenznummer etc.) sein,
n ein angemessenes Format (Sprache, Softwarekompatibiltät und Grafiken) und Medium (Papier oder elektronisch) haben,
n einer angemessenen Überprüfung und Genehmigung unterliegen.
n Festlegung zur Kennzeichnungn Codierung, Nummernschlüssel,
Titel, Datumn Festlegungen zum Format, Mediumn Sprache, Software, Graphik, Papier,
elektronischn Festlegung der Zuständigkeiten für
Überprüfung und Genehmigung
7.5.3 Lenkung dokumentierter Information
Die dokumentierte Information muss überwacht werden und gelenkt werden, um sicherzustellen, dass sien dort, wo benötigt, verfügbar ist,n adäquat geschützt ist (Vertraulichkeit,
Integrität und bestimmungsgemäßer Gebrauch).
n Dokumentenmanagmentsystemn Liste der gültigen Dokumenten Verteilerschlüsseln Ausgabe- und Empfangsnachweisen Revisionslistenn Änderungsverfahrenn Freigabeverfahrenn Berechtigungen im UM-System
(elektronisch/Papier)
n Überprüfungszyklusn Informationsbeschaf-
fungskosten (Gesetze, Richtlinien, Normen etc.)
20Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
7.5 Dokumentierte Information
7.5.3 Lenkung dokumentierter Information
Die Lenkung der Dokumente muss die folgenden Anforderung umfassen (sofern anwendbar):n Verteilung, Zugriff, Auffindung und
Verwendung,n Ablage/Speicherung und Erhaltung,n Überwachung von Änderungen
(z.B. Versionsnachverfolgung),n Vorhaltezeit, Entsorgung.
n Regeln zum Umgang n Elektronische Sicherungn Elektronische Sicherheit von
Dokumentenn Regeln zur Archivierungn Liste der notwendigen externen
Dokumenten Lenkung und Kennzeichnung von
externen Dokumenten (z.B. Geset-ze, Normen, Kundenspezifikationen, Datensätze)
Normkapitel 8: Betrieb
8.1 Betriebliche Planung und Steuerung
Die Prozesse zur Erfüllung der Anforderun-gen an das UM-System und zur Durch-führung der unter 6.1 und 6.2 ermittelten Maßnahmen müssen aufgebaut, gesteuert und aufrechterhalten werden.
Dazu sindn betriebliche Kriterien für die Prozesse
festzulegen,n die Steuerung der Prozesse in
Übereinstimmung mit den betrieblichen Kriterien durchzuführen,
n geplante Änderungen zu überwachen sowie die Folgen unbeabsichtigter Änderungen zu beurteilen und, falls not-wendig, mit Maßnahmen zu belegen,
n ausgegliederte Prozesse zu steuern und die Art der Steuerung festzulegen.
Der Lebensweg ist insofern zu berück-sichtigen, dass Umweltanforderungen im Entwicklungsprozess sowie bei der Be-schaffung berücksichtigt werden. Externe Anbieter sowie Abnehmer des Produkts sind zu informieren.
n Protokolle über Risikobeurteilungen und Prozessbewertungen (technisch, ökonomisch, umweltrechtlich)
n Annahmekriterienn Anforderungen an das Produktn Kundenanforderungen,
Externe Dokumenten Überwachungsplänen Freigabekriterienn Fertigungsplanungn Festlegung von Prozessfolgen,
Einrichtungen, n Prozesslenkungn Prozessbeschreibungen, Arbeitsan-
weisungen, Prüfanweisungenn Lenkung von Änderungenn Lenkung ausgelagerter Prozessen Beschaffungsspezifikationenn Lieferantenverträgen Sicherheitsdatenblätter, Entsorgungs-
hinweise (Produkte)n Wartungs-/Pflegehinweisen LCA
n Anzahl der Prozessen Prozessdurchlaufzeltn Prozessfähigkeitsindexn Kennzahlen für
Prozessressourcen
21Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 8: Betrieb
8.2 Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr
Prozesse zur Vorbereitung und Reaktion auf mögliche Notfallsituationen müssen aufgebaut, verwirklicht und aufrechterhalten werden.Dabei muss die Organisation:n sich auf die Gefahrenabwehr durch die
Planung von Maßnahmen zur Verhin-derung oder Minderung nachteiliger Umweltauswirkungen vorbereiten,
n auf eintretende Notfallsituationen reagieren,
n in Bezug auf das Ausmaß des Notfalls und der möglichen Umweltauswirkung angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Folgen von Notfallsituationen zu verhindern oder zu mindern,
n regelmäßig die geplanten Gefahrenab-wehrmaßnahmen testen, soweit praktikabel,
n regelmäßig die Prozesse und geplanten Gefahrenabwehrmaßnahmen überprüfen und überarbeiten, insbesondere nach dem Auftreten von Notfallsituationen oder Übungen,
n relevante Informationen und Schulung über die Notfallvorsorge und Gefah-renabwehr in angemessener Form den relevanten interessierten Parteien, einschließlich Personen, die unter ihrer Aufsicht Tätigkeiten verrichten, zur Verfügung stellen.
Die Organisation muss dokumentierte Information im notwendigen Umfang aufrechterhalten, um darauf vertrauen zu können, dass die Prozesse wie geplant durchgeführt wurden.
n Notfallpläne/Brandschutzordnungn Notfallübungen (Brandschutz,
Chemikalienunfall, etc.)n Auswertung der Übungen/
Maßnahmenplänen Anweisungen für Störungen/
Störfallkonzepten Feuerwehreinsatzplänen Evakuierungspläne/Sammelpunkten Informationen der Nachbarschaftn Unterweisung von Besuchern/
Partnerfirmen
22Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 9: Bewertung der Leistung
9.1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung
9.1.1 Allgemeines
Die Organisation muss bestimmenn was überwacht und gemessen werden muss,n die Methoden der Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung (zur Sicherstellung der Ergebnisse),n Zeitpunkte der Überwachungen
und Messungen,n Zeitpunkte der Analyse und Bewertung
der Ergebnisse.Die Überwachungs- und Messtätigkeiten sind umzusetzen und als dokumentierte Information als Nachweis der Ergebnisse aufzubewahren.
Die Umweltleistung und Wirksamkeit des UM-Systems sind zu bewerten.
n bindende Verpflichtungenn Messpläne/Anweisungenn Messprotokollen Umweltberichten Statistische Auswertungenn Betriebstagebüchern Meldungen an Behörden
n KPI zu Umweltzielenn Prozessfähigkeitenn Vergleichszahlen mit
dem Wettbewerb
9.1.2 Bewertung der Einhaltung von Verpflichtungen
n Die Prozesse zur Bewertung der Er-füllung von bindenden Verpflichtungen müssen aufgebaut, verwirklicht und aufrechterhalten werden.
n Dabei muss festgelegt werden, wie oft eine Bewertung stattfindet, welche Maßnahmen ergriffen werden und wie der Status der Erfüllung von Verpflichtungen festgehalten wird.
n Die Ergebnisse der Bewertung müssen dokumentiert werden.
n Verfahrensanweisungenn Auswertung/ Nachweise
n Grad der Compliance gegenüber Kunden, Behörden, Nachbar-schaft, Öffentlichkeit
n Fähigkeiten von Prozessen
n Lieferantenbewertungn Kundenzufrieden- heitsindexn Benchmark-
Vergleichszahlen (umweltrelevante und betriebswirtschaftliche Kennzahlen)
9.2 Internes Audit
9.2.1 Allgemeines
Interne Audits sind in geplanten Abständen durchzuführen, um zu verifizieren, dass das UM-System die an die Organisation und seitens der ISO 14001 gestellten Anfor-derungen erfüllt wirksam ist und aufrecht erhalten wird.
n Auditplanung n Auditberichte
n Zahl/Dauer der Audits pro Betriebseinheit
23Rev. Juli 2016
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Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 9: Bewertung der Leistung
9.2 Internes Audit
9.2.2 Internes Auditprogramm
Bezüglich der internen Audits sindn Auditprogramme zu planen (Häufigkeit
von Audits, Methoden, Verantwortlich-keiten, Planung, Berichterstattung). Hierbei sind die umweltbezogene Be-deutung der Prozesse und die Ergebnis-se vorheriger Audits zu berücksichtigen,
n für jedes Audit sind die Auditkriterien und der Auditumfang festzulegen,
n Auditoren so auszuwählen und durchzuführen, dass Objektivität und Unparteilichkeit des Auditprozesses sichergestellt ist,
n dokumentierte Information als Nachweis zur Realisierung des Auditprogramms und der Ergebnisse aufzubewahren.
n Verfahrensanweisung Interne Auditsn Auditplänen Auditkriterienn Auditberichte n Abweichungsberichten Maßnahmenpläne zur Einführung von
Korrekturen und Korrekturmaßnahmen n Berichte über die Wirksamkeit der
Korrekturen und Korrekturmaßnahmenn Qualifikationsnachweise der Auditoren
n Erfüllungsgrad von Forderungen
n Umsetzungsgrad interner Audits
9.3 Managementbewertung
Das UM-System muss durch die oberste Leitung in geplanten Abständen bewertet werden mit dem Ziel, die fortdauernde Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sicherzustellen.Folgende Aspekte sind zu behandeln:n Status der Maßnahmen aus vorherigen
Bewertungen,n Veränderungen
– externer und interner Themen, – der Erfordernissen und Erwartungen
interessierter Parteien, einschließlich bindender Verpflichtungen,
– der bedeutenden Umweltaspekte, – der Risiken und Chancen,n Erfüllungsgrad der Umweltziele.
n Management Review-Berichtn Berichte
− Interner Audits − Prozessaudits − Produktaudits
n Status Korrekturmaßnahmenn Ressourcenbedarfs- und Einsatzplänen Risikoanalysen
(technisch/wirtschaftlich)n Bewertung der Umweltleistung
s. o.
n Umwelt-Kennzahlen n Benchmark-
Vergleichszahlen (Umweltkennzahlen)
n Zielerreichungn Grad der Übereinstim-
mung (Compliance)n Dauer der vollständi-
gen Umsetzung von Korrekturmaßnahmen
24Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 9: Bewertung der Leistung
9.3 Managementbewertung
n Informationen über die Umweltleistung der Organisation, einschließlich Entwicklungen bei: − Nichtkonformitäten und
Korrekturmaßnahmen, − Ergebnissen von Überwachungen
und Messungen, − Erfüllung ihrer bindenden
Verpflichtungen, − Auditergebnissen,
− Angemessenheit von Ressourcen, − relevanten Äußerungen interessierter
Parteien, einschließlich Beschwerden, − Möglichkeiten zur fortlaufenden
Verbesserung.n Die Ergebnisse der Management-
bewertung müssen enthalten: − Schlussfolgerungen zur fortdauernden
Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit des UM-Systems,
− Entscheidungen zu Möglichkeiten der fortlaufenden Verbesserung,
− Entscheidungen zu jeglichem Ände-rungsbedarf am UM-System,
einschließlich Ressourcen, − Maßnahmen bei Nichterreichen der
Umweltziele, sofern erforderlich, − Möglichkeiten, die Integration des
UM-Systems mit anderen Geschäfts-prozessen zu verbessern, falls benötigt,
− jegliche Folgerungen für die strategi-sche Ausrichtung der Organisation.
Die Managementbewertung muss als dokumentierte Information aufbewahrt werden.
Trendanalysen
25Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 10: Verbesserung
10.1 Allgemeines
Möglichkeiten zur Verbesserung müssen bestimmt und notwendige Maßnahmen geplant und umgesetzt werden.
n Verbesserungsprojekten Regeln zur Umsetzung von
Verbesserungsprojektenn KVP Datenbankn Umweltmanagementplänen Projektplänen Protokolle zu Zielvorgabenn Fortschrittsberichten Management Reviewsn Korrekturmaßnahmenpläne
n Emissionskennzahlenn Abfallaufkommenn Ressourcenverbräuche (auf definierte Größen bezogen wie Umsatz, pro Stück)n ̀Ecological Footprint`
(einheitsbezogen)n Lebensdauerkenn- zahlenn Risikokennzahlenn Vergleichszahlen mit
dem Wettbewerbn Ausschuss- und Nach-
bearbeitungsquote oder -zeiten
n Benchmarking- Ergebnisse
n Gesamtkostenn Ausfallkostenn Anzahl der Vorschläge/
Mitarbeiterzahln Kosteneinsparung je
Vorschlagn Kosten für die Umset-
zung je Vorschlagn Erfüllungsgrad der
Ziele im KVPn Anzahl übergreifender
Verbesserungspro- jekte/-gruppen
26Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Interpretation/Umsetzung
Normanforderungen Dokumentationsbeispiele/NachweiseBeispiele für Kennzahlen
Normkapitel 10: Verbesserung
10.2 Nichtkonformität und Korrekturmaßnahmen
Bei Nichtkonformitäten muss reagiert werden und falls zutreffendn Sofortmaßnahmen zur Überwachung
und Korrektur ergreifen und ggf. mit den Folgen umgehen (Verminderung von Umweltauswirkungen)
n Ursachenforschung betreibenn Prüfen, ob vergleichbare Nichtkonfor- mitäten bestehen oder auftreten könnenn Maßnahmen zur Korrektur gegen die
Ursache ergreifenn Wirksamkeit der Korrekturmaßnahmen
überprüfenn UM-System ggf. ändern
Ziel ist, dass Nichtkonformitäten nicht erneut oder an anderer Stelle auftreten.Die Organisation muss dokumentierte Information aufbewahren zu:n Art der Nichtkonformität und Maßnahmenn Ergebnis der Korrekturmaßnahme
n Protokolle über Erfassungn Auswertungenn Ergebnisprotokollen Anweisungen über
Korrekturmaßnahmenn Ursachenanalysenn Schulungsplänen Schulungsnachweisen Vereinbarungenn Management Review-Protokolle
n Durchlaufzeiten der Bearbeitung
n Aufwände und Kosten für die Abarbeitung von Nichtkonformitäten
10.3 Fortlaufende Verbesserung
Die Eignung, Angemessenheit und Wirk-samkeit des UM-Systems muss fortlaufend verbessert werden.
n Projektplänen Protokolle und Trends zu Zielvorgabenn Fortschrittsberichten Management Reviewsn Verbesserungsvorschlagswesen
n Grad der Zielerreichungn Anzahl der umgesetz-
ten Verbesserungenn Benchmarking-/
Rankingindexn Einsparung aus Verbes-
serungsgruppenarbeitn Kosten/Nutzen-Relationn Reaktions- und Umset-
zungszeit
27Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Abschnitt der ISO 14001:2015
4.3 Bestimmung des Anwendungsbereichs des UmweltmanagementsystemsDer Anwendungsbereich muss als dokumentierte Information aufrechterhalten werden und den interessierten Parteien verfügbar sein.
5.2 UmweltpolitikDie Umweltpolitik muss: n als dokumentierte Information aufrechterhalten werden; n innerhalb der Organisation bekanntgemacht werden; n für interessierte Parteien verfügbar sein.
6.1.1 AllgemeinesDie Organisation muss dokumentierte Information aufrechterhalten über ihre: n Risiken und Chancen, die berücksichtigt werden müssen; n nach 6.1.1 bis 6.1.4 erforderlichen Verfahren, in einem Umfang der notwendig ist,
um Vertrauen zu haben, dass sie wie geplant durchgeführt werden.
6.1.2 UmweltaspekteDie Organisation muss dokumentierte Information über Folgendes aufrechterhal-ten: n ihre Umweltaspekte und damit verbundene Umweltauswirkungen; n ihre Kriterien, die zur Bestimmung ihrer bedeutenden Umweltaspekte verwendet wurden; n ihre bedeutenden Umweltaspekte.
6.1.3 Bindende VerpflichtungenDie Organisation muss dokumentierte Information ihrer bindenden Verpflichtungen aufrechterhalten.
6.2.1 UmweltzieleDie Organisation muss dokumentierte Informationen zu den umweltbezogenen Zielen aufrechterhalten.
7.2 KompetenzDie Organisation muss angemessene dokumentierte Information als Nachweis der Kompetenz aufbewahren.
7.47.4.1
KommunikationAllgemeinesDie Organisation muss dokumentierte Information als Nachweis für ihre Kommunikation aufbewahren, sofern erforderlich.
7.57.5.1
Dokumentierte InformationAllgemeinesDas Umweltmanagementsystem der Organisation muss beinhalten: a) die von dieser Internationalen Norm geforderte dokumentierte Information; b) dokumentierte Information, welche die Organisation als notwendig für die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems bestimmt hat.ANMERKUNG Der Umfang dokumentierter Information für ein Umweltmanagementsystem kann sich von Organisation zu Organisation unterscheiden, und zwar aufgrund: n der Größe der Organisation und der Art ihrer Tätigkeiten, Prozesse,
Produkte und Dienstleistungen; n der Notwendigkeit, die Erfüllung ihrer bindenden Verpflichtungen nachzuweisen; n der Komplexität ihrer Prozesse und deren Wechselwirkungen; n der Kompetenz der Personen, die unter Aufsicht der Organisation arbeiten.
Leitfaden zur ISO 14001:2015
In der folgenden Übersicht sind Anforderungen an dokumentierte Information enthalten.
5. Dokumentationsanforderungen – Dokumentierte Information
28Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Abschnitt der ISO 14001:2015
7.5.3 Lenkung dokumentierter InformationDie für das Umweltmanagementsystem erforderliche und von dieser Internationalen Norm geforderte dokumentierte Information muss gelenkt werden, um sicherzustellen, dass sie: a) verfügbar und für die Verwendung geeignet ist, wo und wann sie benötigt wird; b) angemessen geschützt wird (z. B. vor Verlust der Vertraulichkeit, unsachgemäßem Gebrauch oder Verlust der Integrität). Zur Lenkung dokumentierter Information muss die Organisation, falls zutreffend, folgende Tätigkeiten berücksichtigen: n Verteilung, Zugriff, Auffindung und Verwendung; n Ablage/Speicherung und Erhaltung, einschließlich Erhaltung der Lesbarkeit; n Überwachung von Änderungen (z. B. Versionskontrolle);n Aufbewahrung und Verfügung über den weiteren Verbleib. Dokumentierte Information externer Herkunft, die von der Organisation als notwendig für Planung und Betrieb des Umweltmanagementsystems bestimmt wurde, muss angemessen gekennzeichnet und gelenkt werden.
8.1 Betriebliche Planung und SteuerungDie Organisation muss dokumentierte Information im notwendigen Umfang aufrechterhalten, um Vertrauen zu haben, dass der/die Prozess(e) wie geplant durchgeführt wurden.
8.2 Notfallvorsorge und GefahrenabwehrDie Organisation muss dokumentierte Information bis zu dem Umfang aufrechterhalten, der not-wendig ist, um Vertrauen zu haben, dass der/die Prozess(e) wie geplant durchgeführt wird/werden.
9.19.1.1
Überwachung, Messung, Analyse und BewertungAllgemeinesDie Organisation muss angemessene dokumentierte Information als Nachweis der Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung aufbewahren.
9.1.2 Bewertung der Einhaltung von RechtsvorschriftenDie Organisation muss dokumentierte Informationen als Nachweis der/des Ergebnisse(s) der Bewertung der Rechtsvorschriften aufbewahren.
9.2.2 Internes AuditprogrammDie Organisation muss dokumentierte Information als Nachweis der Verwirklichung des Auditprogramms und der Ergebnisse des Audits aufbewahren.
9.3 ManagementbewertungDie Organisation muss dokumentierte Information als Nachweis der Ergebnisse der Überprüfung durch das Management aufbewahren.
10.2 Nichtkonformität und KorrekturmaßnahmenDie Organisation muss dokumentierte Information aufbewahren, als Nachweis von: n der Art der Nichtkonformität sowie jeder daraufhin getroffenen Maßnahme; n der Ergebnisse jeder Korrekturmaßnahme.
A.2 Es gibt keine Anforderung, die von einer Organisation verwendeten Benennungen durch die in dieser Internationalen Norm verwendeten Benennungen zu ersetzen. Organisationen können für sie geeignete Benennungen wählen, z. B., „Aufzeichnungen“, „Dokumentation“ oder „Protokolle“, statt „dokumentierte Information“.
29Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Abschnitt der ISO 14001:2015
A.3 „Dokumentierte Information“ ersetzt die Hauptwörter „Dokumentation“, „Dokumente“ und „Aufzeich-nungen“, die in früheren Ausgaben dieser Internationalen Norm verwendet wurden. Um die Bedeu-tung der allgemeinen Benennung „dokumentierte Information“ hervorzuheben, verwendet diese Inter-nationale Norm nun die Formulierung „Aufbewahren dokumentierter Information als Nachweis von…“ als Ausdruck für Aufzeichnungen und „Aufrechterhalten dokumentierter Information“ als Ausdruck für andere Dokumentation als Aufzeichnungen. Der Ausdruck „als Nachweis von…“ ist keine Anforde-rung, rechtlich beweiskräftige Verpflichtungen zu erfüllen; ihr Zweck ist lediglich, darauf hinzuweisen, dass objektive Nachweise aufbewahrt werden müssen.
A.7.5 Eine Organisation sollte dokumentierte Information so erstellen und aufrechterhalten, dass ein ge-eignetes, angemessenes und wirksames Umweltmanagementsystem ausreichend sichergestellt ist. Das Hauptaugenmerk sollte auf der Verwirklichung des Umweltmanagementsystems und auf einer Umweltleistung liegen, und nicht auf einem aufwändigen Lenkungssystem für dokumentierte Infor-mationen.
Zusätzlich zur dokumentierten Information, die in bestimmten Abschnitten dieser Internationalen Norm erforderlich ist, darf sich eine Organisation dazu entscheiden, zusätzliche dokumentierte Infor-mation für die Zwecke der Transparenz, Verantwortlichkeit, Kontinuität, Konsistenz, Schulung oder Erleichterung von Audits zu erstellen.
Dokumentierte Information, die ursprünglich für andere Zwecke als für das Umweltmanagementsys-tem erstellt wurde, darf verwendet werden. Die dokumentierte Information in Verbindung mit dem Umweltmanagementsystem darf in andere, von der Organisation umgesetzte Informationsmanage-mentsysteme integriert werden. Sie braucht nicht in Form eines Handbuches zu erfolgen.
A.8.1 Betriebliche Planung und SteuerungArt und Ausmaß der Ablaufsteuerung(en) sind abhängig von der Art der Abläufe, den Risiken und Chancen, bedeutenden Umweltaspekten und bindenden Verpflichtungen. Eine Organisation verfügt über die Flexibilität, die Art der Verfahren zur Ablaufsteuerung, einzeln oder in Kombination, auszu-wählen, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass der/die Prozess(e) wirksam ist/sind und die gewünschten Ergebnisse erreicht/erreichen. Solche Verfahren können umfassen:[…]f) die Bestimmung der Verwendung und Menge erforderlicher dokumentierter Information.
30Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
Das sollten Sie bei der neuen Version der ISO 14001 beachten
1. Wann wurde die Norm veröffentlicht?
Nachdem die englischsprachige ISO 14001:2015 am 15.09.2015 publiziert wurde, wurde die DIN EN ISO 14001:2015 im November veröffentlicht. Die Über-gangsfristen richten sich nach der Veröffentlichung der ISO 14001:2015.
2. Ab wann können die neuen Normen zertifiziert werden?
Audits können seit Veröffentlichung der ISO14001:2015 durchgeführt werden.
3. Wie lang ist die Übergangsfrist?
ISO 14001:2015: Die Übergangsfrist von drei Jahren beginnt am 15.09.2015 und endet am 14.09.2018 für die Umstellung auf die ISO 14001:2015.
4. Ab wann können Zertifikate der ISO 14001:2015 ausgestellt werden?
Bedingt durch die Umstellung der Akkreditierungs- verfahren aller Zertifizierungsstellen durch die DAkkSkönnen ISO 14001:2015-Zertifikate ab dem 30.10.2015 (Erteilung der Akkreditierung) ausgestellt werden.
5. Welche Vorteile hat die neuen Norm?
Die neue „High Level Structure“ sorgt für mehr Einheit-lichkeit zwischen den ISO-Normen für Management-systeme, so dass eine Erweiterung zum integrierten System leichter wird. Dokumentationsanforderungen werden flexibilisiert und die Eigenverantwortung von Unternehmen wird deutlich stärker gefordert als bisher. Es wird mehr Wert auf Kommunikation, messbare Umweltleistung und die Ermittlung der Umweltaspekte gelegt.
6. Wie sieht die Struktur der neuen Normen aus?
Bei der ISO 14001:2015 gibt es eine neue Gliederung, die sogenannte „High Level Structure“. Sie dient dem Ziel, dieselbe verbindliche Struktur für sämtliche Manage-mentsystem-Normen zur Anwendung zu bringen. Daraus ergeben sich zwei entscheidende Vorteile:
Zum einen können Begrifflichkeiten, Definitionen und Gliederungen einheitlich verwendet werden; zum ande-ren werden das Verständnis erleichtert und Synergien bei der Kombination unterschiedlicher Standards und Zertifizierungen ermöglicht. Im Einzelnen wird sich die Gliederung der zehn Abschnitte nach jetzigem Stand wie folgt darstellen:
1. Anwendungsbereich2. Normative Verweisungen3. Begriffe4. Kontext der Organisation5. Führung6. Planung 7. Unterstützung8. Betrieb9. Bewertung der Leistung10. Verbesserung
7. Was ist bei der Betrachtung von Risiken undChancen bei der neuen Norm zu beachten?
Die Behandlung von Risiken und Chancen nimmt imAbschnitt Planung eine zentralere Rolle ein als bisher.Zwar wird kein Risikomanagement gefordert, dochsollen Organisationen Risiken identifizieren undangemessen berücksichtigen können. Im Gegenzugentfällt eine spezifische Forderung nach Vorbeugungs-maßnahmen. Firmen profitieren von dieser Sichtweise,indem sie frühzeitig Chancen oder Risiken erkennenund entsprechende Maßnahmen ergreifen können.
8. Wie sieht der Bezug zu den Stakeholdern in der neuen Norm aus?
Mit der Neufassung der Norm werden Unternehmen angehalten, sich nicht nur mit gesetzlichen Vorgaben sowie den Erwartungen von Kunden, sondern auch mit denen weiterer interessierter Parteien auseinanderzu-setzen. Das trägt der heutigen Komplexität Rechnung und bietet Chancen für die gewünschten Verbesserun-gen und die Minimierung von Risiken.
9. Wer hat den Zusatzaufwand für die Umstellung auf die DIN EN ISO14001:2015 festgelegt?Den Zusatzaufwand hat die Deutsche Akkreditie-rungsstelle (DAkkS) für alle Zertifizierungsstellen im Do-kument „Anleitung zum Übergang ISO 9001:2015 und ISO 14001:2015“ mit Stand vom 20.04.2015 festgelegt.
Anlagen
31Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
10. Wie hoch ist der Umstellungsaufwand im Rahmen des Überwachungsaudits?
Der Zusatzaufwand für die Umstellung auf die An-forderungen der ISO 14001:2015 im Rahmen eines Überwachungsaudits beträgt mindestens 20 Prozent des Auditaufwands des Überwachungsaudits, jedoch mindestens 0,5 Audit-Tage, vor Ort.
11. Werden bei einer Umstellung im Rahmen des Überwachungsaudits Zertifikate erteilt?
Mit Abschluss des Überwachungsverfahrens erhalten Sie die Zertifikate nach der ISO 14001:2015. Die Laufzeit des Zertifikates ändert sich dabei nicht, d. h. sie entspricht der Laufzeit der bisherigen Zertifikate.
12. Wie hoch ist der Umstellungsaufwand im Rahmen des Rezertifizierungsaudits?
Der Zusatzaufwand für die Umstellung auf die An-forderungen der ISO 14001:2015 im Rahmen eines Rezertifizierungsaudits beträgt mindestens 10 Prozent des Auditaufwands des Rezertifizierungsaudits, jedoch mindestens 0,25 Audittage, vor Ort.
13. Was muss bei der Umstellung im Rahmen der Rezertifizierung in Bezug auf die Zertifikate beachtet werden?
Mit Abschluss des Rezertifizierungsverfahrens erhalten Sie die Zertifikate nach der ISO 14001:2015 mit einer Laufzeit von drei Jahren. Die Laufzeit schließt sich an das vorherige Zertifikat an. Das bedeutet, das Ablauf-datum entspricht dem bisherigen 3-Jahres-Zeitintervall (Ablauftag Alt-Zertifikat plus 3 Jahre), wenn das Ver-fahren fristgerecht abgewickelt wird, bzw. die Audit-durchführung und das Nichtkonformitäten-Management termingerecht abgeschlossen ist sind.
14. Ist eine Umstellung im Rahmen des Rezertifizierungsaudits günstiger?
Der Zusatzaufwand kann für bestimmte Unternehmens-größen im Rezertifizierungsaudit geringer sein, als im Überwachungsaudit. Beispiel für ein Unternehmen mit 60 Mitarbeitern und mittlerer Umweltrelevanz undeinem Zertifikat gültig bis zum 30.04.2017:n Umstellung im Rezertifizierungsaudit bei
4,0 Audittagen bedeutet einen Zusatzaufwand von 0,4 Audittagen vor Ort.
n Das neue Zertifikat ist gültig vom 01.05.2017 – 30.04.2020.
n Umstellung im 2. Überwachungsaudit in 2016 bei 2,0 Audittagen bedeutet einen Zusatzaufwand von 0,5 Audittagen vor Ort.
n Das neue Zertifikat ist gültig vom Datum der Zertifizierungsentscheidung bis 30.04.2017.
15. Warum bietet sich die Umstellung im Rezertifizierungsaudit an?
Die neuen Normanforderungen betreffen fast alle Berei-che des Unternehmens. Somit ist der Zusatzaufwand für das Unternehmen zur Vorbereitung und die Anzahl der anwesenden Ansprechpartner im Überwachungs-audit genauso hoch wie bei einer Rezertifizierung.
16. Wenn nicht im Rezertifizierungs- oder Über-wachungsaudit umgestellt werden soll, welche Möglichkeit gibt es?
Es besteht die Möglichkeit in einem Sonderaudit um-zustellen. Dies ist ein zusätzlicher Audittermin zwischen den regulären Audits. Der Zusatzaufwand ist höher als im Rahmen des Überwachungs- und Rezertifizierungs-audits. Dies begründet sich im Aufwand der Vor- und Nachbereitung und ggf. der Berücksichtigung von Veränderungen seit dem letzten Audit. Zusätzlich fallen hier Reisekosten an.
32Rev. Juli 2016
Leitfaden zur ISO 14001:2015
17. Was müssen Unternehmen tun, damit sie sich im nächsten Rezertifizierungsaudit auf die neue Norm umstellen können?
Die Terminankündigung für das Rezertifizierungsaudit, die Ihnen rechtzeitig vor dem Termin des Audits zu-geschickt wird, enthält bereits einen Hinweis für die Um-stellung auf die neue Norm. Sollten Sie das Upgrade im Rahmen einer Überwachung wünschen, bitten wir Sie, uns dies so früh wie möglich, spätestens jedoch drei Monate vor dem geplanten Audittermin mitzuteilen, da auch wir den erhöhten Aufwand disponieren müssen. Beachten Sie bitte, dass wir das Upgrade im Rahmen eines Rezertifizierungsaudits empfehlen.
18. Um wie viel wird die Erstzertifizierung teurer, wenn ein Unternehmen direkt auf die neue Norm umstellt?
Grundsätzlich gilt die bisherige Audittagetabelle, d.h. es ist bei einer Erstzertifizierung nicht teurer, sich direkt nach der neuen Norm zertifizieren zu lassen.
19. Empfiehlt es sich, bei Erstzertifizierungen nur noch mit der neuen Norm auseinanderzusetzen?
Wenn das Unternehmen jetzt mit der Implementierung des Umweltmanagementsystems beginnt, scheint es sinnvoll, sich direkt mit der neuen Version der Norm auseinanderzusetzen. Wenn zwingend eine Zertifizie-rung in einem bestimmten Zeitraum gewünscht wird, macht es Sinn, sich nach der 14001:2009 zertifizie-ren zu lassen und das Upgrade in der Übergangsfrist durchzuführen. Die Übergangsfrist beträgt drei Jahre ab Erscheinen der Norm.
20. Ab wann werden Erstzertifizierungen nach der alten Version nicht mehr möglich sein?
Erstzertifizierungen nach der alten Version sind nach Ablauf der Übergangsfrist von drei Jahren nicht mehr möglich.
21. Wie ist das Verfahren beim Transfer?
Im Rahmen des Transferaudits kann auf die neue Norm umgestellt werden. Für den Zusatzaufwand gelten die gleichen Regeln, wie bei einer Umstellung im Rezertifi-zierungs-, Überwachungs- oder Sonderaudit.
22. Können Unternehmen den Transfer mit der alten Version durchführen und dann im Überwachungsaudit upgraden?
Ja, das ist möglich. Es ist sogar ein sinnvolles Vorge-hen, da sich durch den Transfer für den Kunden schon der Auditor, der Ablauf und viele weitere Details ändern und er das Upgrade dann nicht zum gleichen Zeitpunkt „verkraften“ muss.
23. Ist der Transferaufwand mit dem Upgrade- Aufwand abgegolten, wenn das Unternehmen im Transfer umstellt?Nein, die Aufwände müssen addiert werden.
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