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11.01.2007Medienwandel als Wandel
von Interaktionsformen 1
Medienwandel als Wandel von Interaktionsformen
Sprachwandel und Medienwandel
Prof. Dr. Barbara Job Universität Bielefeld Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
11.01.2007Medienwandel als Wandel von
Interaktionsformen 2
Übersicht
1. Vorüberlegungen zu Medienkonzeption und Sprachwandeltheorie
2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in computervermittelter Kommunikation
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Zwei Theoreme der „mentalistischen“ Linguistik [Kraemer 1998]:
1. Vorüberlegungen
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1) Theorem von der Medienindifferenz von Sprache und Kommunikation
1. Vorüberlegungen
„Sprache“
phonisch graphisch
asynchron quasi-synchron[Dürscheid 2004]
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2) Theorem von der Uneigentlichkeit technisch mediatisierter Kommunikation
-> Primat der gesprochenen Sprache
1. Vorüberlegungen
“The language of face-to-face conversation is the basic and primary use of language, all others being best described in terms of their manner of deviation from that case.” [Charles Fillmore 1981]
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Medium
graphisch
Phonisch
1. Vorüberlegungen
Medium
asynchron
quasi-synchron
synchron
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1. Vorüberlegungen
Konzeption-> Diskurstraditionen - TexttraditionenMedium
nähesprachlich ←→ distanzsprachlichFreier Chat wissenschaftl. Chat
nähesprachlich ←→ distanzsprachlichPrivatbrief, Mail Bewerbungsschreiben
nähesprachlich ←→ distanzsprachlichAlltags-Gespräch Prüfungsgespräch
quasi-synchrongraphisch
asynchron
phonisch synchron
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1. Vorüberlegungen
Sprachwandel und Diskurstraditionen
Langfristige sprachliche Veränderungen werden von den Sprechern in der Regel nicht 'im eigentlichen Sinne' wahrgenommen [Coseriu1958: 139; Gauger 1976; Selig 1995: Kap. 4.1.1., Anm. 77]. Der Wandel der Sprache von einer Generation zur nächsten erscheint dem sprachlich Handelnden nicht als "Sprachwandel", als "Wandel im Vollzug", sondern als soziale, praxisspezifische oder texttraditionsspezifische sprachliche Differenz. [...] Nicht diediachrone Aufeinanderfolge verschiedener sprachlicher Phänomene wird vom Sprachnutzer erfaßt, sondern deren Status innerhalb des aktuellen synchron erfahrenen Varietätenraums. [Frank-Job 1999: 37]
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Routinewissen:„Es ist uns völlig selbstverständlich, daß wir dies oder jenes »können«. [...] Wir brauchen die Tätigkeiten, die dieses Gebrauchswissen bilden, nicht mehr zu beachten. Wir tun es »automatisch« und die Tätigkeit ist »standardisiert«. Führen wirzunächst Beispiele des Gebrauchswissens, das den Fertigkeiten noch nah verwandt ist, an: Rauchen, Holzhacken, Rasieren, Schreiben etc. Offensichtlich ist die Grenze zu den Fertigkeitenfließend. Weiters: Klavierspielen, Reiten, aber auch addieren, sprechen“. [Schütz / Luckmann 1979: 141].
1. Vorüberlegungen
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Problematische Situationen:„Auch »neue« Elemente werden mit Hilfe schon vorhan-denerDeutungsschemata und Typisierungen ausgelegt, jedoch nicht in einer für mein planbestimmtes Interesse ausreichenden Weise. [...] Ich muß also die »offenen« Elemente der Situation weiter auslegen, bis sie die vom planbestimmten Interesse vorgegebene Klarheitsstufe, Vertrautheitsstufe und Widerspruchsfreiheit erreicht haben. Wir wollen solche Situationen problematische Situationen nennen. In problematischen Situationen, im Gegensatz zu Routine-Situationen, muß ich also neue Wissenselemente erwerben oder alte, aber für die gegenwärtige Situation nicht genügend geklärte Wissenselemente auf höhere Klarheitsstufen überführen.“ [Schütz/Luckmann 1979: 150]
1. Vorüberlegungen
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Dies gilt auch für den schriftkulturellen Ausbau der Volkssprachen im Mittelalter. Die historischen Akteure nehmen diesen Ausbauprozeßnicht als einen Wandel der Sprache an sich wahr, sondern als eine Veränderung, die sich auf spezifische lebensweltliche Praxisbereiche und innerhalb dieser Praxisbereiche auf spezifische Traditionen des sprachlichen Handelns beziehen. Der Umgang mit dem neuen Kommunikationsmedium, die spezifischen Probleme, die durch den Umgang mit Schriftsprache auftreten, aber auch die neuen kommunikativen Möglichkeiten, die sich durch das schriftliche Medium ergeben, bewirken eine bewußtere Wahrnehmung im Umgang mit Diskurstraditionen. [Frank-Job 1999: 37]
1. Vorüberlegungen
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„Problematische Situationen in Bezug auf Texte können nun prinzipiell alle wichtigen gesellschaftlichen Veränderungen darstellen, neben der Einführung und zunehmenden lebensweltlichen Relevanz eines neuen Mediums auch alle wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Veränderungen, die neue kommunikative Probleme hervorrufen. Mit der sprachlichen Bewältigung dieser neuen kommunikativen Anforderungen und der damit notwendig gewordenen Entwicklung neuer sprachlicher Lösungsmodelle geht daher in der Regel eine Verstärkung der reflexiven Haltung gegenüber den Möglichkeiten der Kommunikation einher.“ [Frank-Job 1999: 47]
1. Vorüberlegungen
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2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
Ausbau schriftlicher lateinischer Diskurstraditionen und Beginn der romanischen Schriftsprachen nach 800
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Verschriftlichung einer Sprache → Ausbau des Sprachsystems in Schüben Ausbau schriftlicher Diskurstraditionen im distanzsprachlichen Bereich
2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
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2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
Schriftkultureller Ausbau
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Ausbauprozesse im schriftl. Distanzbereich betreffen typischerweise Techniken wie Hypotaxe, Modalisierungen, integrative Konstruktionen ...gehen einher mit Kompetenz-erweiterungenbezügl. Sprachwahrnehmung und –reflexiongehen einher mit Umstrukturierung der kommunikativ genutzten semiotischen Symbolfelder: von performativen multimodalen Ressourcen zu statischen, multimedialen Ressourcen
2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
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2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
C arles li reis nostre emp(er)[er]e magnesS et anz tuz pleins ad estet en EspaigneT resqu'en la mer c(un)quist la ter(re) altaigne.N i ad castel ki devant lui remaigneM ur ne citet n'i est remes a fraindreF ors sarraguce ki est en une muntaigneL i reis marsilie la tient ki deu nen aimetM ahumet sert (et) apollin recleimetN es poet guarder q(ue) mals ne li ateignet. AOIL i reis marsilie esteit en sarragucea lez en est en un verger suz l'umbreS ur un perrun de marbre bloi se culchetE nvirun lui plus de vint milie humesI l en apelet (et) ses dux (et) ses cuntesO ez seign(ur)s quel pecchet nus encumbretL i emp(er)[er]es carles de france dulceE n cest pais nos estvenuz cunfundreJ o nen ai ost q(ui) bataille li dunneN en ai tel gent ki la sue derumpet ...
Chanson de Roland, Ms. Oxford, Bodleian Library, Digby 23, ca. 1170
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2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
Codex „Manesse“
Heidelberg, Univ. Bibl. Cod. pal. germ. 848, fol. 399r, Detail ca. 1330
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Seignor soiez en pes, tuiz aiez [...]Gardez qu'il n'i ait noise, ne tabart ne crieeil est ensuit coustume en la vostre contreeQuant un chanterres vient entre gent henoreeEt il a endroit soi sa vielle atempree,Ja tant n'avra mantel ne cote desrameeQue sa premiere laisse ne soit bien escoutee,Puis font chanter avant, se de rien lor agree,Ou tost, sans vilenie, puet recoillir s'estree[Doon de Nantueil, 2. H. 12. Jh. Mölk 1969:
10-11]
Qui or voldra chançon oïr et escoutersi voist isnelement sa bourse desfermerqu'il est huimés bien tans qu'il me doie doner[Gui de Bourgogne, 13. Jh. de Riquer 1959: 76](Unterbrechung im récit, ca. 200 Verse vor dem
Ende),
Herren, seid ruhig und habt alle [Acht]Vermeidet Lärm, Gerangel und Geschreiso ist es Brauch in eurem Landwenn ein Sänger unter Edelleute kommtund er hat bei sich seine gestimmte Leier,Kaum ist da Mantel und Umhang abgelegt,dass man nicht schon seiner ersten Strophe aufmerksam lauscht,Dann heissen sie ihn weitersingen, wenn esihnen gefällt, so dass er gleich, ohne Fehl,seinen Lohn einsammeln kann.
Wer jetzt das Lied weiterhören magmöge sogleich seinen Geldbeutel öffnen, dennes ist höchste Zeit, dass er mich bezahlt
2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
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„Chançun wird in der mündlichen Konzeptualisierungs-praxis ausschließlich als Element eines Performanzszenarios konzeptualisiert. Mit der Verschriftlichung der Texte und der Veränderung der Aufführungspraxis werden die Merkmale dieser Performanzsituation versprachlicht und erstarren zu festen Kollokationen, die als solche Kontextualisierungshinweise auf das Konzept "episches Lied" darstellen. Die Elemente der ursprünglich realen Aufführungspraxis werden so zu Kategorisierungsformeln, die nur noch auf ein ehemaliges Szenario verweisen und damit zu Merkmalen eines abstrakten Texttyp-Modells werden.“ [Frank-Job 1999: 156]
2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
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2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
Copie Guiot des Cligès von Chrétiende Troyes, Ms. Mitte 13 Jh. Roman de Renart, Ms. Ende 13 Jh.
Livre de la cité des dames ... (1404-1405)Christine de Pisan, BNF, fr. 607, 15. Jh.
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Bibeltext
Glossaordinaria
distinctiones Kommentar des Predigers
2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
Johannesevangelium mit Glossa ordinaria, distinctiones und Kommentaren, Paris, 12. Jh., wissenschaftl. Layout der Scholastik, Scriptio discontinua
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Johannesevangelium mit Glossa ordinaria, distinctiones und Kommentaren, Paris, 12. Jh., wissenschaftl. Layout der Scholastik, Scriptio discontinua
BibeltextGlossaordinaria
distinctiones
Kommentar des Predigers
2. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
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2.1. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
Techniken zur graphischen Markierung von Sinnabschnitten:stark vergrößerte Et-Kürzel -> Bibelzitate, die zur Lesung gehörenstark vergrößerte Buchstaben („P“ und „C“): Beginn des letzten Teils der Predigt, in dem keine Bibelzitate mehr vorkommen.Unterstreichungen zur Hervorhebung von „Confirmationes“
Verteilung der Schriftarten: Tironische Noten (Kurzschrift) für lateinische Textteile - karolingische Minuskel für romanische Textteile, sowie für einzelne markante Wörter in den Bibelzitaten, die der schnellen Identifizierung dienten, z.B.:Z. 2: afflictus ... afflictione ... mors; Z. 4:
ruina; Z. 6: egressus ... accideret; Z. 9: ederam;
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Rubrica
Initiale
Historisierte Initiale
Paragraph
Bibeltext, frz.
Kommentar
2.1. Schriftkultureller Ausbau im romanischen Mittelalter
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Originalhandschriftfrz. Übersetzung des Husserl-Textes
Wörterbuch
Bearbeitungswerkzeuge
Ricœurs Kommentar
Transkription der Originalhandschrift
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3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
„Schrift an sich bedeutet noch gar nichts. Wichtig ist der soziale Kontext, in dem sie steht, und wichtig ist die aktive und passive Aneignung der Diskurstraditionen, die diesen sozialen Kontext geprägt haben. [...] Diese Diskurstraditionen entwickeln sich weiter, sie müssen weiterentwickelt werden. Diskurstraditionen sind ja nicht zuletzt auch die für eine Gesellschaft gültigen Modelle zur Erfassung einer viel komplexeren Realität. Auch Computerprogramme als „Diskurse“ bilden eine – neue Diskurstradition, die nicht nur Realität erfasst (etwa als Datenbank, als Programm, das die Einkommenssteuer berechnet oder meteorologische Prognosen macht), sondern in zunehmendem Maß auch steuert.“ [Raible 1999: 50]
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3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
gehen einher mit Kompetenz-erweiterungenbezügl. Sprachwahrnehmung und –reflexion
gehen einher mit Umstrukturierung der kommunikativ genutzten semiotischen Symbolfelder: von performativen multimodalen Ressourcen zu statischen, multimedialen Ressourcen
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Kommunikationsbedingungen der Chatkommunikation:„Setting“ kontextreduziertModalitäten eingeschränkt auf Visuellesvielfältige neue semiotische Symbolfelder als kommunikative RessourcenQuasi-synchrone graphische Kommunikation„Face-to-face“-Kommunikation als Orientierungsbasis für dieInteraktanten → kognitiv zugängliche Alltagsroutinen desGesprächs als „common ground“
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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Ausbaustrategien der Chatkommunikation:• Emergenz neuer Methoden der Sinnkonstruktion und der
Kontextualisierung• Gemeinsame Rekonstruktion des typischen Handlungswissens der
Interaktanten• Hochfrequenter Einsatz metakommunikativer Äußerungen• Einbeziehung neuer semiotischer Ressourcen• ...
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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Für das freie Gespräch relevante Schemata:1) Schema des fokussierten Interagierens ("Reden wir gerade miteinander?")2) Schemata des Turn-Taking ("Wer spricht gerade mit wem?")3) thematische Schemata (Worüber sprechen wir gerade?")4) Beziehungsschemata ("Wie stehen wir gerade zueinander?")5) Handlungsschemata ("Was tun wir gerade?")
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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Schema der fokussierten Interaktion:chouky54 est entré dans le salonC. hat den Raum betreten46. chouky54: salut
« Hallo »8.....]71. chouky54: ouais ben salut quand meme..... « also gut, hallo trotzdem »81: chouky54 a quitté le salon.C. hat den Raum verlassen
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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Schemata des ‚Turn-Taking‘tommy2000 regarde, j'ai plein de boulot et je suis là à discuter avec toi, c'est pas beautommy2000 après vendredicquinqueneau j'essaierais de retourner sur internet mais chai pô quand cquinqueneau oh, que si, c trop beau!!!tommy2000 oui mais moij'y serai sûrement pas à ces moments làcquinqueneau après vendredi??? mais je te phone ce week-end si tu veux bienTommy2000 remarque, toi c'est bien aussi, tu fais des heures suppcquinqueneau même avantcquinqueneau eh ben, je v finir pas le faire, je ferai un saut ds ton bureau et je te renferme
tommy2000 schau, ich hab total viel Arbeit und doch red ich hier mit dir, das ist nicht schöntommy2000 nach freitagcquinqueneau ich versuche ins Internet zurückzukommen, aber ich weiß nicht wanncquinqueneau oh, doch, das ist sehr schön!!!tommy2000 ja, aber ich ich werde dann sicher nicht da seincquinqueneau nach Freitag??? aber ich rufe dich dieses Wochenende an, wenn du willstTommy2000 wobei, du bist ja auch gut: du machst Überstundencquinqueneau sogar frühercquinqueneau also ich werde das letztendlich tun, ich werde rüberkommen in dein büro und dich dort einschließen
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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higllander vic ça vas? Vic: gehts gut?
higllander folk et toi ça vas? folk: und du?
Victor61 Oui et toi? Ja und du?
Folken higlland> ouais cool h> ja, cool
higllander ça vas tu cherche ta copine? wie gehts, suchstdu deine Freundin?
Folken je cherche ma copine???? I Ich suche meineFreundin????
higllander c'était pour vic Das war für Vic
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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[JM]: Und wie bekomme ich die Registrierung?[DM]: JM: Du musst mal sagen, mit wem Du
sprichst...
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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FLIRTmaus 99: halber Compi Chat hier ?FLIRTmaus 99: wie kann das ?F A Gabriel S: scheint so...FLIRTmaus 99: Gino ist nen Arsch F A Gabriel S: *achselzuck*FLIRTmaus 99: :-)
Kontextualisierung von Handlungsschemata: Verschriftlichung von Körpergestik
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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Ausbau der schriftlichen Nähesprache in CMC:medial schriftliche Umsetzung typisch nähesprachlicher Techniken wie Anakoluthe, Approximativa, aggregative Konstruktionen ...Kompetenzerweiterungen bezüglich Sprachwahrnehmung und –reflexion (und zwar des alltäglichen kommunikativen Handelns)Umstrukturierung der semiotischen Symbolfelder: von performativen multimodalen Ressourcen (mdl.) und statischen, multimedialen Ressourcen (schr.) zu performativen, multimedialen Ressourcen (digital)
3. Ausbau schriftlicher Nähesprache in CMC
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-> Medium kann sprachliches, textuelles und diskursives Wissen externalisieren
Fazit
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Fazit
-> neues Medium ermöglicht und erfordert neue Versprachlichungsstrategien, ein höheres metasprachliches Bewusstsein und dadurch Reflexion des eigenen sprachlichen Handelns
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Literaturhinweise
Frank-Job, Barbara (1999) Zum Schriftkulturellen Ausbau des Französischen 9.-13. Jahrhundert, unveröfft. Habilitationsschrift Universität Freiburg.
Dürscheid, Christa (2004), „Netzsprache – ein neuer Mythos“, in: Beißwenger, Michael, Hoffmann, Ludger / Storrer, Angelika (Hgg.). Internetbasierte Kommunikation. OBST – Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie. 68. (2004), 141-157 hier als preprint: [http://www.ds.unizh.ch/lehrstuhlduerscheid/docs/netzsprache.pdf] Download vom 2.1.2007.
De Riquer, Martin (1959), "Epopée jongleresque à écouter et épopée romanesque à lire", in: La Téchnique littéraire des chansons de geste (Actes du Colloque de Liège, Septembre 1957), Paris, 75-84.
Raible, Wolfgang (1999), Kognitive Aspekte des Schreibens, Heidelberg: Winter (= Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie der Heidelberger Wissenschaften Band 14).
Raible, Wolfgang (2006) Medien-Kulturgeschichte. Mediatisierung als Grundlage unserer kulturellen Entwicklung, Heidelberg: Winter (= Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie der Heidelberger Wissenschaften Band 36).
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