swing is the thing! - mitteilungsblatt für freunde ... · colev: der trompeter doc cheatham...
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Der einflussreiche und begabte Arrangeur
und Banjospieler Klaus Buhé, welcher ei-
ne ganze Generation von Banjospielern
beeinflusste, wurde 1912 im quirligen
Berlin geboren, von wo seine Familie
1921 nach Leipzig zog. Vater Walter Bu-
hé hatte eine Professur an der „Akademie
für graphische Künste und Buchgewerbe―
erhalten. Während seiner Schulzeit am
Petri-Gymnasium in Leipzig kam Klaus
mit dem Jazz und Swing in Berührung.
Im Musikhaus Julius Heinrich Zimmer-
mann am Augustusplatz arbeitete ein jün-
gerer, sympathischer und sich für Swing-
musik begeisternder Verkäufer, der dem
jungen Buhé auf dem Heimweg von der
Schule die neusten amerikanischen Platten
vorspielte und ihn mit dem Swingvirus in-
fizierte. Die Eltern, streng an Klassik,
Bach und Beethoven orientiert, waren über
den Einfluss der „Negermusik― nicht be-
geistert. Klaus war aber vom Dixieland so
Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde swingender Musik in und um Leipzig
Volume 3 | September 2013 Band 1, Ausgabe 1
Ein Nachtrag in Erinnerung zum 100. Geburtstag
des Lehrers, Arrangeurs und Banjospielers Klaus Buhé
Fortsetzung auf Seite 4 >>>>>>>>>>>
Themen der Ausgabe
Klaus Buhé wäre 100 Jahre
alt geworden
Steep Wall Stompers aus
Meerane stellen sich vor
Die Band Hot & Blue aus
Meerane feierte ihren 50.
Geburtstag in Ponitz
Jazzgeschichte(n) aus
Leipzig, Teil 1 von Peter
Colev: der Trompeter Doc
Cheatham
„Zwischen den Strömun-
gen― - Interview mit Karl-
heinz Drechsel, dem
„Doctor Jazz“ der ehemali-
gen DDR
Just For Swing in Polenz
Jazz aus Down Under —
neue CD der Caxton Street
Jazz Band
und und und ….
Jazz im Sächsischen Land-
tag? Etwas überraschend war
die Anfrage schon, im Rah-
men einer Auszeichnungsver-
anstaltung der besten Schüler
Sachsens den musikalischen
Rahmen zu bilden. Aber auch
hier zeigt sich das lebensbeja-
hende Wesen unserer Musik,
Freude zu verbreiten. Das soll
auch das Anliegen unseres
Mitteilungsblattes sein, das
von Ausgabe zu Ausgabe
mehr Beiträge aufweisen
kann und mittlerweile den
doppelten Umfang erreicht
hat. Der Verteiler von Interessenten, die das Blatt lesen möchten, wird immer größer. Be-
sonders gefreut haben wir uns über den Zuspruch von Karlheinz Drechsel, den ich den
Lesern nicht vorstellen muss. Die Besprechung seines Buches und ein interessantes Inter-
view mit ihm ist in dieser Ausgabe enthalten. (Seite 5 ff.) Desweiteren stellt sich die Band
„Steep Wall Stompers“ aus Meerane vor (Seite 3). Wer sie z.B. im Hopfenspeicher in
Leipzig hörte, kann bestätigen, dass die Musiker mit großem Elan fast vergessene Titel
des traditionellen Jazz gut arrangiert vom Staub befreien. Staubwischen im Archiv ist das
Anliegen von Peter Colev, der in seinen Erinnerungen und seinem Archiv kramte, um den
(fast) vergessenen Trompeter Doc Cheatham zu würdigen. In einer der letzten Ausgaben
habe ich über den Gitarristen Tom Buhé geschrieben, der mit fast 93 Jahren noch unsere
Band verstärkt. In dieser Ausgabe veröffentliche ich einen Artikel über seinen ebenso be-
kannten Bruder Klaus, den ich zu Beginn des Jahres für das Journal „Swinging Hamburg―
geschrieben habe. Ich hoffe, dass für Alle wieder Interessantes dabei ist und sich weitere
Mitarbeiter und Interessenten für unser Journal finden. In diesem Sinne
keep swingin‘ Detlef A. Ott
JUST FOR SWING GAZETTE
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
In Leipzig ist der Jazz zu Hause.
Ein Motto, das auf viele Spielarten des Jazz
zutrifft. Dieses Foto nahm der Leipziger
Jazzfotograf Steffen Pohle auf. Es ist das
Titelfoto der Ausstellung mit beeindrucken-
den Schnappschüsse, die in der Mittelschule
Portitz in der Lidicestr. 12 zu sehen sind.
Dabei dokumentieren die Fotos nebenbei die
Vielzahl der Leipziger Spielstätten für Jazz.
Eintritt zur Ausstellung ist frei.
LESERBRIEF Lieber Jazzfreund Detlef A. Ott;
Vielen Dank für Ihren Beitrag über den von
mir seit Jahrzehnten hochgeschätzten Henry
Walther! Er, die Bescheidenheit in Per-
son, hat eine solche Würdigung wirklich ver-
dient. Und auch Gratulation zu dem Elan sowie
aktives Wirken für das Mitteilungsblatt für
Leipzig (und rundum) Nur relativ Wenige
wissen das (noch) in Leipzig. Berührend das
Interview mit Winfried Maier. Meine erste Valaida Snow-Schellack spielte
ich (durch meinen Bruder) im Sommer 1943,
meine Begeisterung über die unbekannte
Trompeterin/Sängerin (wer ist sie ????) war
enorm. Natürlich habe ich heute viele Auf-
nahmen von ihr, auch die von Peter Colev
genannten CDs.
Ganz herzliche Grüße, keeping jazz in mind
Ihr Karlheinz Drechsel
S e i t e 2 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E
Plakat gefunden im Plattenladen ―Die Platten-
rille‖, Hamburg | Juli 2013
Die Sprache des Jazz
Freunde traditioneller Spielweisen des Jazz werden umgangssprachlich auch als
―Moldy Fig‖ bezeichnet. Oftmals kann man im Jazz gebräuchliche
Umgangssprache ethymologisch kaum nachvollziehen. In diesem Fall schickte mir
der Trumpeter Phil Crumley aus San Francisco folgende Erklärung:
"In a letter to Esquire, a serviceman named Sam Platt, who felt that jazz had gone
astray, coined the term 'moldy fig.' It was picked up by Leonard and others to mean
anyone who only liked the older style of jazz. A 1946 article in the Jazz Record de-
clared: 'Every single year there's a new crop of phoneys trying to pervert or sup-
press or emasculate jazz. This year it's Diz Gillespie...a few years ago it was Cab
Calloway...' Leonard later admitted regretfully that during this period, his own arti-
cles were often venomous as well. He likened the figs to fascists in a tirade pub-
lished in Metronome. A writer for The Record Changer responded by altering Leo-
nard's name and those of other Metronome writers to resemble those of prominent
Communists. One Esquire reader wrote a letter in which he declared Leonard in-
competent and referred contemptuously to Coleman Hawkins and Roy Eldridge as
'jump boys.'"
S e i t e 3 B a n d 1 , A u s g a b e 1
Jazz aus Meerane: Steep Wall Stompers Autor: Johann Klein
heute vom Publikum und den Veran-
staltern geschätzt wird.
Die Jagd nach einem Trompeter
wurde aufgegeben, nachdem der
Saxophonist und der Posaunist bei
einem Studio-Job wieder einmal er-
folglos einen Trompeter ziehen lie-
ßen. Kurzerhand wurde das Saxo-
phon von der zweiten Stimme in
die Lead-Position gesetzt, der neue
Klarinettist dann mit Jazz Stilistik
gequält und das Reper-
toire in monatelanger Ar-
beit erneuert.
Mit der professionellen
Bläsergruppe kam es zu
einer stärkeren Hinwen-
dung zum Chicago Stil
und dem Trad Jazz bri-
tischer Prägung, der
sehr deutsche Bier-Dixie
gehörte damit ebenso
der Vergangenheit an,
wie die Gesangsimitatio-
nen und übernommene
Stilblüten der 1950er und
60er Jahre.
Viele vertraute Jazzstan-
dards kommen nun frisch
und lebendig auf die Büh-
ne, im ZDF Fernsehgar-
ten, im Jazzclub, beim In-
ternationalen Dixieland-
festival Dresden. Es ist
als kämen gute Freunde
zu Besuch, die es immer wieder ver-
stehen uns zu überraschen. Und die
eigenen Titel fügen sich in das Reper-
toire ein, als wären auch sie in der
Jazzära geboren. Mit der Pflege musi-
kalischer Tradition ist es ja im Jazz
nicht anders, wie in jeder anderen
Musikrichtung: Es hat keinen Sinn
die Asche anzubeten, sondern man
muss des Feuer am Leben halten, und
das verstehen die 7 von den STEEP
WALL STOMPERS prächtig.
Volkmar Köhler, dr; Dietmar Wal-
ter, p; Frieder Ohl, bj; Volkmar
Hesse, sax; Wolfgang Schmidt, tu;
Manfred J•ger, cl; Johann Klein,
tb
te sie oft und gern als spektakuläres
Etappenziel und noch heute ist sie
eine sportliche
Herausforderung. Aus der Steilen
Wand wurde Steep Wall und was
macht man dort: man stapft keuchend
hinauf.
Es klang gut, STEEP WALL
STOMPERS – ein Hauch Internatio-
nalität in der Provinz. Die Rhyth-
musgruppe als harter Kern der Un-
ternehmung war nach einigen Jah-
ren fest etabliert, nur mit den Bläsern
wollte es nicht so recht klappen, stän-
dige Wechsel verhinderten ein ei-
genständiges Profil und man blieb
im musikalischen Mittelfeld. Ein
hoffnungsvoller Trompeter gab der
Eifersucht der Ehefrau nach, ein
Klarinettist ging nach dem gesund-
heitlichen Abstieg verloren, ein geni-
aler Saxophonist ertrug das Tourleben
nicht und mit seinem Ausstieg war
die musikalische Leitung ebenfalls
wieder vakant.
Die 2000er Jahre sollten dann endlich
Stabilität und die musikalische Quali-
tät in die Combo bringen, für die sie
Als die STEEP WALL STOMPERS
sich Ende der 1970er Jahre formier-
ten, ahnte wohl keiner, dass dieses
Unternehmen zu den dauerhaftesten
Vertretern des traditionellen Jazz in
Westsachsen aufsteigen würde.
Die Begeisterung für diese Musik
wurde durch die Clubszene in den
Universitätsstädten geweckt, und in
den siebziger Jahren des letzten
Jahrhunderts öffnete sich mit dem
Dixieland Festival in
Dresden ein Fenster zur
Welt. Nun wusste man,
wozu man ein Instrument
erlernt hatte, diese Musik
wollte man spielen.
Es begann mit der jazzigen
Tanzmusik der 1920er und
1930er Jahre, der man den
Staub abpustete, die Be-
gegnungen mit anderen
Bands lieferten Kritik und
Anregungen. Und so bil-
dete sich eine Truppe
von Jazzern, die mehr
wollte, als in bunten Wes-
ten und lustigen Hüten
gängige Standards zu spie-
len. In der enormen Band-
breite der Sächsischen
Bands gab es eine ernst-
zunehmende Band mehr.
Den Namen borgte man
sich von der Fabrik, in
der man proben konnte, die Technik
beschaffte man sich durch Bezie-
hungen, die Läden waren nicht so
gut bestückt. Irgendwann musste der
Probenraum gewechselt werden,
man trennte sich vom Besitzer der
alten Proberäumlichkeiten im Un-
frieden. Ein neuer Name wurde ge-
braucht. Nun bot die Stadt ein
überregional bekanntes Wahrzei-
chen, die Steile Wand von Meerane.
Eine Straße mitten in der Stadt, 436
m lang mit 14 % Steigung, gefürch-
tet und verflucht bei Radfahrern
und schwach motorisierten
Kraftfahrern. Die Internationale
Friedensfahrt der Radamateure nutz-
hingerissen, dass er selbst ein Te-
norbanjo aufbaute, lernte es selbst
zu spielen und wurde später ein
gesuchter Banjospieler. Dank sei-
ner auffälligen Musikalität lernte
er autodidaktisch bald Klarinette
und Saxophon bis zum Studienbe-
ginn als Flugzeugingenieur an der
TH in Weimar. Sein Praktikum
als Aerodynamiker absolvierte er
1936 in Berlin, wo er den Arzt
und Jazzgitarristen Hans Korseck
kennenlernte - den Autoren der
ersten deutschen Schule für
Plektrumgitarre. Sein Einfluss
machte den hochbegabten Klaus
Buhé schnell zu einem Jazzgitar-
risten. 1938 stieg er bei den Fo-
cke-Wulff Flugzeugwerken in
Bremen ein. 1941 wurde er als
Flakhelfer nach Norwegen einge-
zogen, wo ihn ein Zufall mit dem
berühmten Orchester Heinz Weh-
ners zusammenführte. Dieses war
zur Truppenbetreuung in Norwe-
gen auf Tour. Wehner kannte
Klaus aus Berlin und erreichte
beim Generalstab seine sofortige
Einstellung als Saxopho-
nist, Banjo Solist und Ar-
rangeur! Korseck hingegen
fiel 1942. Ab 1946 war Bu-
hé wieder in Bremen. Er
schlug ein Angebot der
USA für die NASA in Cape
Canaveral zu arbeiten aus
und blieb Musiker! Bald
war er ständiger Freier Mit-
arbeiter bei Radio Bremen
und als Interpret, Kompo-
nist und Arrangeur tätig.
1967 begann er in Bremen
eine Tätigkeit als Lehrbe-
auftragter, zunächst an der
Pädagogischen Hochschule,
später an der Universität
und seit 1968 ebenfalls am
Konservatorium der Freien
Hansestadt Bremen. Ne-
benher spielte Buhé Banjo
in verschiedenen Bands
und veröffentlichte die
Schule für Tenorbanjo,
ebenso mehrere Sammlun-
gen internationaler Folklore
aus den USA, England, Ir-
land und Schottland. Sein
acht Jahre jüngerer Bruder,
der im anderen Teil
Deutschlands eine ähnliche
Karriere durchlief und als
Vater der Jazzgitarristen-
ausbildung gilt, erinnert
sich an ihn: “Mein älterer
Bruder war immer der Wis-
senschaftler unter uns.“ In
seinen Lebenserinnerungen
S e i t e 4 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E
schrieb er über einen Be-
such in den 1960er Jahren
in Bremen: „Klaus war
rund um die Uhr beschäf-
tigt: beim Sender als Musi-
ker mit Saxophon, Gitarre
und Banjo, als Arrangeur
und Komponist. Ganz ähn-
lich wie ich im fernen Leip-
zig hatte er eine wachsende
Zahl Gitarrenschüler um
sich geschart und seine Er-
fahrungen im Unterricht in
einem Schulwerk zusam-
mengefasst,…“ (Mein Ka-
leidoskop, S. 298). Einer
seiner Schüler war der Ban-
jospieler Peter Meyer, der
anlässlich des Todes von
Klaus Buhé im Jahr 1996
im Banjo-Podium schrieb:
“Das Banjo war Klaus‘
große Liebe, und er wurde
nie müde, sein Wissen an
andere weiterzugeben, mit
seinem persönlichen Enga-
gement, mit seiner Tenor-
banjo-Schule und mit sei-
nen vielen gedruckten Ar-
rangements für Tenorban-
jo.“ Am 12. Januar diesen
Jahres wäre Klaus Buhé
100 Jahre alt geworden.
Klaus Buhé
Klaus (li) und Thomas Buhé (re) in Bremen 1960er Jahre (?) | Foto: Archiv Tom Buhé
traditioneller Musik gehört und durch
seine anspruchsvolle Moderation ge-
würzt wird. 1976 war er Mitbegründer
und bis 1989 Moderator der Internati-
onalen Jazzbühne Berlin, die moder-
nere Spielarten des Jazz auf die Büh-
ne brachte. Auch da fühlte sich Karl-
heinz Drechsel heimisch. Besondere
Wertschätzung bezeugt er gegenüber
den Dresdner Tanzsinfonikern, einer
einzigartigen Formation swingender
Tanzmusik und des Jazz, die in
den 1990er Jahren ohne
großes Aufsehen
ihre Arbeit ein-
stellte. Dabei sind
seine persönlichen
Aussagen über das
Wesen des Jazz be-
sonders beachtenswert.
War doch Drechsel nie
einer, der Jazzmusik in
Schubladen einordnete,
sondern als eine individuel-
le, musikalische Ausdrucks-
form in all seinen Facetten
schätzte. Lediglich die soge-
nannte „Kaputtspielphase― des
Free Jazz fiel bei ihm auf Unver-
ständnis. Die vom Sohn Ulf Drech-
sel gelieferten Stichpunkte führen
immer wieder zu neuen Erinnerungen,
Episoden, Anekdoten oder augenzwin-
kernden Offenbarungen, wie die als Mo-
derator beim Schlagerfestival der Ost-
seeländer gearbeitet zu haben. Verletz-
lichkeiten werden spürbar, aber auch
immer wieder die Freude über große
erlebte Momente, was dem Jazz auch als
eine besondere Lebenshaltung inne-
wohnt. Persönliche Begegnungen mit
Musikern wie Louis Armstrong spielten
dabei eine prägende Rolle und gaben
dem grauen Alltag in der DDR ein we-
nig Farbe und ein anderes Lebensgefühl.
Wer kann das als Jazzfan nicht nachvoll-
ziehen?
Das Buch ist eine wichtige Ergänzung
im Anliegen, die Problematik der Wahr-
nehmung von Jazz in der DDR aufzuar-
beiten. Viele Statements befreundeter
Kollegen und unterschiedlichster Musi-
ker wie z.B. von Chris Barber oder Dave
Brubeck lesen sich wie ein nachträgli-
cher Glückwunschreigen zum 80. Ge-
burtstag vor zwei Jahren. Aber auch
„Karlheinz Drechsel ist einer der unbe-
sungenen Helden des europäischen
Jazz". Dieses Statement des englischen
Jazzmusikers Chris Barber findet sich
auf dem Umschlag eines längst überfäl-
ligen Buches, welches durch Anregung
des Sohnes Ulf Drechsel - selber u.a.
am Rundfunk tätiger Jazzexperte –
entstand und nun in einem kleinen Ver-
lag vorliegt. Im Gespräch mit seinem
Vater Karlheinz, der mit eine der wich-
tigsten Persönlichkeiten des Jazz in der
DDR war und auch schon mal „Dr.
Jazz― oder der „Behrendt der DDR―
genannt wurde, bewältigen sie im Er-
gebnis eine spannend zu lesende Erinne-
rungsarbeit. Dabei ist es sehr gut ge-
lungen, persönliche Rückschau auf
ein inhaltsschweres, turbulentes
Leben mit dem Geist des Jazz zu
verbinden und subjektive An-
sichten in einer transparenten
Form zu schildern, die eine
Ära der Zerrissenheit im
Durcheinander politischer
Ereignisse der damaligen
Zeit nachvollziehbar
machen.
Karlheinz Drechsel
wurde 1930 in Dres-
den geboren. Als
Theater- und Kul-
turwissenschaftler arbeite-
te er bis 1991 als Regisseur für
Hörspiel/ Literatur am Rundfunk in
Berlin und hat im Rahmen dieser Tä-
tigkeit immer wieder Zeit gefunden,
dem Jazz Aufmerksamkeit zu ver-
schaffen und diesen in die Öffentlich-
keit zu tragen. Er hielt Hunderte von
Vorträgen, moderierte Jazzsendungen
im Radio und Fernsehen, war als
künstlerischer Leiter vieler Konzert-
reihen (nach der Wende auch im Wes-
ten Deutschlands) tätig, schrieb un-
zählige Plattentexte, begleitete Tour-
neen unterschiedlichster Jazzmusiker
im Lande (Louis Armstrong, Dave
Brubeck, Oscar Peterson, Albert Man-
gelsdorff, Chris Barber, Kenny Ball
und Acker Bilk u.v.a.) und tat etwas,
was im politischen System der DDR
als Einzelkämpfer mehr als schwierig
war. Er versuchte den Spagat zwi-
schen persönlichem Anspruch und der
ständigen Einflussnahme kulturell
Ulf Drechsel Zwischen den Strömungen — Karlheinz Drechsel — Mein Leben mit dem Jazz
Buch + CD 978-3-9814852-2 NEUAUFLAGE jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg
S e i t e 5 B a n d 1 , A u s g a b e 1
Verantwortlicher (ein Leben zwischen
den Strömungen), was oft zu unter-
schiedlicher Wahrnehmung seiner
Tätigkeiten führte und ihn sogar in
Verdacht brachte, mit der Staatssi-
cherheit zu kooperieren – ein
hartnä- ckiges, aber un-
h a l t b a r e s
u n d i m
B u c h
widerlegtes
Gerücht, das ihm
nach der Wiederverei-
nigung so manches Problem ma c h -
te.
Schon während des Krieges erwachte
im jugendlichen Alter sein Interesse
am Jazz. „Schuld― daran war sein
Bruder, der als Kurier der Wehrmacht
nebenbei auch Swingplatten aus
Frankreich und den Beneluxstaaten
mitbrachte. Als Amateur-Schlagzeuger
organisierte er 1946 den ersten Dresdner
Jazz-Zirkel und 1964 das erste Amateur-
Jazzfestival der DDR in Berlin. Er ist
einer der Mitbegründer des seit 1971
stattfindenden Internationalen Dixie-
landfestivals Dresden, welches auch
heute noch zu den beliebtesten Festivals
seltene Fotos und eine
Auflistung der wichtigsten
Aktivitäten Drechsels im
Jazz machen das Buch zu
einer wahren Fundgrube
und einem weiteren zeitge-
schichtlichen Dokument
deutsch-deutscher Kultur-
geschichte.
Das Buch wurde im Ver-
lag der Jazzwerkstatt Ber-
lin - Brandenburg neu auf-
gelegt, nachdem der Grei-
fenverlag zu Rudolstadt
und Berlin, wo die 1. Auf-
lage erschien, durch wirt-
schaftliche Schwierigkei-
ten im Juli 2011 beschloss,
den Geschäftsbetrieb ein-
zustellen. Die redigierte
Neuauflage enthält neben
zahlreichen Fotos mit ver-
besserter Bildqualität zu-
sätzlich eine CD, die eine
wichtige Ergänzung zur
Erstauflage darstellt. Sie
enthält unveröffentlichtes
Material aus Drechsels
Privatarchiv und zeigt die
Vielfalt der Jazzszene der
ehemaligen DDR auf, wie
sie auf Schallplatten sonst
nicht dokumentiert wurde.
Entstanden sind die Auf-
nahmen 1965 und 1966
während verschiedener
von Drechsel initiierter
Konzerte in Dresden. In
verschiedenen Besetzun-
gen spielten die besten
Jazzmusiker der DDR die-
ser Zeit, u.a. Joachim
Kühn mit dem Bassisten
Klaus Koch und Ernst-
Ludwig Petrowsky, die
junge Sängerin Ruth Hoh-
mann mit den Dresdner
Tanzsinfonikern, der Sa-
xofonist Friedhelm Schön-
feld u.v.m. Ein kleiner
Leckerbissen ist das tradi-
tionelle „See See Rider―
des damals 24jährigen
Gitarristen Reiner Schöne,
der 1968 die DDR verließ
und im Westen Deutsch-
lands eine Karriere als
Schauspieler und Sänger
startete. Die musikalische
Auswahl zeigt, dass in den
Nischen des DDR Kultur-
betriebs hervorragender
Jazz gespielt wurde, der
keine Vergleiche zu scheu-
en brauchte und dokumen-
tiert die Zeitlosigkeit die-
ser Musik unabhängig von
Ort und Zeit der Aufnah-
men.
Für seine Verdienste wur-
de Drechsel erst spät ge-
würdigt. Die DDR versag-
te ihm die Anerkennung,
die mancher Jazzer in
Form von staatlichen Aus-
zeichnungen erhielt. Erst
2004 verleiht der Oberbür-
germeister Dresdens ihm
die Ehrenmedaille der
Stadt Dresden. Ebenso
erhält er das Bundesver-
dienstkreuz am Bande. Am
meisten aber hat ihn be-
rührt, dass er Ende des
Jahres 1999 in einer Le-
serumfrage der meistgele-
senen Dresdner Tageszei-
tung neben vielen berühm-
ten Namen zu den wich-
tigsten Dresdner Persön-
lichkeiten des 20. Jahrhun-
derts gewählt wurde.
That‘s Jazz!
Detlef A. Ott
Das folgende Interview
wurde mit Karlheinz
Drechsel per E-Mail
am 25. Juli 2013 ge-
führt, wofür ich mich
bei ihm recht herzlich
bedanke.
Wie kam die Idee zu dem
Buch, welches aus mei-
ner Sicht eine der besten
Publikationen über den
Jazz in der DDR ist? Die
Aufarbeitung dieser Ge-
schichte begann ja ziem-
lich spät. Mir ist nur eine
Publikation als Doktor-
arbeit bekannt (Jazz in
der DDR, Bernfried
Höhne, Verlag Eisenblet-
ter & Naumann Frank-
furt/Main 1991 ISBN 3-
927355-05-4)
Nachdem ich seit Jahren
mit Empfehlungen, ein
Buch über meine Jazz-
Erinnerungen zu schrei-
ben, von vielen Seiten
regelrecht bombardiert
wurde, aber wegen der
damit verbundenen Arbeit
immer wieder ablehnte,
bot mir mein Sohn Ulf
quasi als Geburtstagsge-
S e i t e 6 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E
schenk die Zusammenarbeit in
Form eines großen, auf Ton-
band festgehaltenen Interviews
an. Das erschien mir als gute
Lösung. So haben wir in meh-
reren Wochen und mit vielen
Terminen die Basis für das
Buch geschaffen und dann bei-
de die Interviews zu brauchba-
ren Lesetexten überarbeitet.
Die Dr.-Arbeit von Bernd Höh-
ne ist nicht gut, beinhaltet viele
falsche "Fakten", man spürt,
dass der Autor eigentlich dem
Jazz nicht nahe ist. Bei der
öffentlichen Verteidigung der
Arbeit an der Potsdamer Hoch-
schule war ich zugegen und
habe gegen viele falsche Passa-
gen mit klarer Argumentation
Einspruch erhoben, worauf die
"Fachjury" den Autor auffor-
derte, Korrekturen vorzuneh-
men. Nichts geschah, die Ar-
beit wurde absolut unverändert
anerkannt (doktoriert) und
letztlich sogar in Buchform
veröffentlicht. Daran muss ich
tief traurig denken, nachdem
Sie das Buch erwähnen. Von
Herrn Dr. Bernd Höhne spricht
heute kein Mensch mehr, er
gehörte auch nie zur Szene.
Während seiner Arbeit sah ich
ihn des öfteren in Berlin bei
"Jazz in der Kammer", weil er
die dort gespielte Musik für
Karlheinz Drechsels Vorträge sind immer spannend und unterhaltsam. Am 26. Juli 2008 lässt er in
Leipzig Erinnerungen an die berühmte Tournee Louis Armstrongs wieder lebendig werden. Hier im
Gespräch mit dem Autoren. (Foto: K. Ott)
den einzigen "gültigen Jazz" hielt,
wie er es mir selbst sagte. Aber dann
sah man ihn nie wieder hinsichtlich
Jazz; er war, mit Verlaub, ein Schar-
latan, der einen "Parteiauftrag" emsig
erfüllte. Was nach der Wende aus B.
Höhne geworden ist, weiß ich nicht.
Im Lehramt (Musikpädagoge) war er
nicht mehr.
Nach Erscheinen Ihres Buches sind
Sie auch auf Lesereise gewesen.
Welche Resonanz hat das Buch
erhalten?
Das Buch hat überall sehr gute Reso-
nanz gefunden, wobei — offen ge-
sagt - das Publikum im Allgemeinen
älteren Jahrgängen, die mich noch
aus meiner früheren JAZZ-Radio-
und Bühnentätigkeit kennen, ange-
hörte. Leider sind jüngere Interessen-
ten nur sehr selten dabei, wie man es
ja auch bei Jazzkonzerten beobachten
kann.
Ihre reichhaltigen Erinnerungen
im Gespräch mit Ihrem Sohn re-
flektieren ja eine große Spannweite
der Geschichte des Jazz in der
DDR? Was wird aus dieser Zeit
Ihrer Meinung nach bleiben?
Ja, was wird wohl aus der Geschichte
des Jazz in der DDR bleiben? Viele
persönliche Erinnerungen für jene,
die sie ganz bewusst miterlebt haben,
- wenn sie eines Tages sterben, dann
sterben auch die Erinnerungen an
erregende und "aufmüpfige" Erleb-
nisse im Zeichen des Jazz in der
DDR, wozu viel Eigenproduktives,
aber auch Gastspiele wie die von
Louis Armstrong´s All Stars, dem
Woody Herman - , Duke Ellington -
oder Thad Jones/Mel Lewis - Jazzor-
chester, dem Dave Brubeck Quartet,
den Bands von Chris Barber und
Acker Bilk, der Dutch Swing College
Band, auch die Jazzbühne Berlin und
das Dresdner Dixielandfestival zäh-
len. Jene persönlichen Erinnerungen
werden im Zeitenlauf naturgemäß
immer weniger, während viele wun-
derbare AMIGA-Jazzaufnahmen, wie
sie momentan erfreulicherweise und
ganz überraschend in großer Zahl auf
ihre CD - Wiederveröffentlichung
finden, Bestand haben werden, - ge-
wissermaßen von dokumentarischem
Wert.
S e i t e 7 B a n d 1 , A u s g a b e 1
Wird das Buch auch im Westen D-
lands wahrgenommen?
Die Wahrnehmung des Buches im Westen
Deutschlands erfolgte bei allen namhaften
Radiostationen, im "Spiegel" und im
"Jazzpodium", wobei es sich generell, zu
meiner Freude wie auch Überraschung,
um außerordentlich positive Einschätzun-
gen handelte. Allerdings sind Buchbestel-
lungen aus dem Westen eher selten, es
dominiert absolut der Osten. Ende No-
vember werden mein Sohn und ich das
Buch erstmals öffentlich im Westen, in
Hamburg, vorstellen.
Welche Aktivitäten treiben Sie noch
auf der Jazzszene um?
Ich bin jetzt 83, was ich kaum glauben
will. Wo sind die Jahre geblieben?! Zu
gern würde ich mit Jazz noch beim Radio
arbeiten, wie ich es fünfzig Jahre tun durf-
te. Aber leider..... Aber ich bin ich noch
auf der Bühne als Moderator aktiv, - seit
43 Jahren ununterbrochen beim Dresdner
Dixielandfestival, beim Berl in -
KöpenickerBlues- und Jazzfestival (auch
als Schirmherr), 14-tägig bei meinem
Berliner Verein "Jazz Treff Karlshorst
e.V." sowie sporadisch hier und dort, falls
man mich noch haben will.
Wie nehmen sie die vielschichtigen Ent-
wicklungen des Jazz der Gegenwart
und der vielen Nebenströme wahr?
Gibt es da Musiker, die aus Ihrer Sicht
an die großen Namen der Vergangen-
heit anknüpfen können?
Die unglaubliche Vielfalt, die der heutige
Jazz demonstriert, macht es zunehmend
schwieriger, die Gesamtentwicklung und
die vielen "Nebenströme" wirklich wahr-
zunehmen. Die häusliche Plattensamm-
lung "aus alten Zeiten" muss dann für
ästhetischen Genuss sorgen. Mein Sohn
Ulf, der bei rbb-Kultur als Jazzredakteur
arbeitet, macht mich mit dem Wichtigsten
der gegenwärtigen Jazzentwicklung be-
kannt. Ich bin dabei nicht immer glück-
lich, und ein Musiker, der an die großen
Namen der Vergangenheit anknüpft, fällt
mir leider nicht ein.
Häufig wird die Sorge um den Fortbe-
stand des Jazz geäußert – besonders
von Puristen traditionellerer Spielfor-
men. Haben Sie Bedenken, dass traditi-
onellere Spielformen dem Vergessen
anheimfallen werden?
Dass traditionelle Spielformen dem Verges-
sen anheimfallen werden, glaube ich nicht,
aber sie werden für viele ihren Reiz wie
auch ihre einstmals große Bedeutung verlie-
ren, wie es ja schon heute spürbar ist. Es
wird wohl eher der historische,
"geschichtliche" Wert Bedeutsamkeit behal-
ten, aber es werden gewiss keine Profimusi-
ker mehr sein, die sich damit beschäftigen.
Die Generationsfrage der Musiker spielt
hier eine große Rolle. Hier kommt speziell
dem Amateurjazz wieder große Bedeutung
zu, - aber auch Amateure wollen vor Publi-
kum spielen! In einem Berliner Jazzkonzert
begegnete mir vor wenigen Monaten ein
junger Besucher (17jährig), der überhaupt
nichts mit dem Namen "Louis Armstrong"
anzufangen wusste, aber ein wirklicher
Jazzliebhaber
Welche Schallplatten nehmen Sie unbe-
dingt auf eine einsame Insel mit?
Auf die "Insel" würde ich an Plattenaufnah-
men mitnehmen: (von einhundert die enge
Auswahl): Charlie Parker mit "Parker´s
Mood", den "West End Blues" mit L. Arm-
strong´s Second Hot Five (1928), "What A
Wonderful World" mit L. Armstrong/Oliver
Nelson Orch., "Things Ain´t What They
Used To Be" und "Solitude" mit dem Duke
Ellington Orch., Modern Jazz Quartet mit
"Django", "Why Was I Born" mit John
Coltrane/Kenny Burrell, "The Blues March"
mit Art Blakey´s Jazz Messengers,
"Honeysuckle Rose" mit Fats Waller sowie
auf AMIGA"Jazzgedichte" mit Gisela May,
Fred Düren und Friedhelm-Schönfeld-
Sextett.
La Velle über Billie Holiday
„Billie Holiday ist die Stimme, die
weint ohne Tränen zu vergießen.“ Dokumentation ―Billie Holiday forever‖
arte 2012
In wenigen Jahren wird der Jazz 100 Jahre alt. Die faszinierende Jahrhundertmusik ist längst Be-standteil der Weltmusikkultur und bleibt die bedeutendste musikkul-turelle Leistung Amerikas im 20. Jahrhundert. In den 1920iger Jahren d. vorigen Jahrhunderts verbreitete sich der „Jazz-Virus“ sehr schnell in den Hauptstädten Europas und nicht nur dort. So ist unser Leipzig nicht nur Universitäts-, Buch- und Messestadt, sondern auch Jazz-stadt! Einer der ersten Jazzclubs Deutschlands 1932 (durch Hot-Geyer gegründet), das erste Jazz-buch (1926 und 1929 Zweitauflage) Deutschlands – Verlag Zimmer-mann Leipzig, so-wie die ersten trans-atlantischen Jazzaktivi-täten: Sam Wooding and his Chocolate Kiddies (mit Doc Cheatham, 1928) sowie die Bands von Jack Hylton, Bobby Hind, die Travellers u.a. prägten damals schon die Szene. Darüber wird noch zu berichten sein. Hier und heute geht es um eine sensationelle Begebenheit, die sich im September 1994 auf der Kulturbühne des Kaufhauses Kar-
stadt ereignet hat. Am 26.09.1994 spielte hier die be-deutende und enorm swingende Barrel-house Jazz-Band aus Frankfurt/ Main unter Beteiligung ei-niger amerikanischer Stargäste, unter ih-nen Al Casey (g), langjähriger Beglei-ter Fats Wallers so-wie George Kelly (ts) und nicht zuletzt Doc Cheatham (tp). Für 36,00 DM ließen wir (Klaus Hesse und meine Wenig-
keit) es uns nicht nehmen, für diese Veranstaltung Plätze zu bu-chen. Der Saal war nur mittelmä-ßig besetzt und auf der Bühne sahen wir schon wegen seines Alters auf dem Stuhl sitzend, Doc Cheatham (damals 89 Jahre) die Trompete auf seinem Schoß liegend. Die überwie-gend swin-
genden Standards der
Band mit ausgiebi-gen Soli der Musiker
lösten bei uns einen Sturm der Begeisterung aus. Der betag-te Doc (Cheatham) beeindruckte
dabei mit einer erstklassigen So-lobeteiligung in kraftvoller sowie z.T. extrovertierter Spielweise. In dem Wissen, dass Doc Cheatham bereits 1928 im Leipzi-ger CT-Casino mit Sam Wooding als 23jähriger junger Trompeter im Rahmen einer Europa-Tournee auftrat, gingen wir in der Pause „Backstage― und sprachen ihn auf dieses Faktum an. Der äußerst liebenswürdige, hagere und schwarzhaarige Trompeter, übrigens ein gebürtiger Cherokee-Indianer, der aufgrund seiner Eu-ropa-Tourneen auch etwas deutsch sprach, wunderte sich natürlich, dass zwei Leipziger „Youngster“ seinen musikalischen Lebensweg sowie einige seiner Records kannten. Als ich ihn auf eine in meinem Besitz befindliche LP „Big Apple Bash― (Label: At-lantic) - für mich eine 5 Sterne Record - von 1979 mit Gerry Mul-ligan, Jay Mc Shann, Dicky Wells und Herbie Mann (mal nicht Flö-te, sondern ts!) ansprach, wurde er immer verbindlicher. Offen-sichtlich hatte er erkannt, dass er hier zwei DEVOTEE’s begegnet war. Sehr gern gab er uns zum
Abschluss ein Autogramm und dankte für das Gespräch.
Übrigens: Sein freundliches
Wesen und seine längste Musikerkarriere als akti-
ver Trompeter (mehr als 75 Jahre) ist in
der Geschichte des Jazz einmalig
und die Begeg-nung bleibt
uns noch heute in sehr guter Erin-
nerung. Jazzkritiker behaupten, im
Hinblick auf seine musikalische Karriere, dass die letzten 20 Jah-re seines Lebens besonders kre-ativ waren und seine Spielweise in diesem Zusammenhang zu-nehmend gereift war. Adolphus „Doc― Cheatham wurde am 13.06.1905 in Nashville/Tennessee als Sohn eines Bar-biers und einer Lehrerin geboren. Er wollte zunächst Pharmazie
Leipziger Jazzgeschichte(n) Part 1 von Peter Colev
Begegnung mit Doc Cheatham
S e i t e 9 B a n d 1 , A u s g a b e 1
nommen und leise. Einer seiner Lieblingsgesangtitel war u.a: vokal- und instrumental eine einmalige In-terpretation des bekannten Stan-dards „I want a little girl― (siehe: YouTube, Concert im ZDF 1987). Unbedingt ansehen! Kurz vor seinem Tod hatte er u.a. noch Gigs in kleinen New Yorker Jazzclubs, so z.B. im berühmten Club „Sweet Basil―. Er spielte faktisch bis wenige Tage vor seinem Tod im Juni 1997 in Wa-shington D.C.. Doc Cheatham gehörte nicht zur Equipe der Trompeter in der ersten
Reihe, aber er war der dienstälteste Trompeter in der Geschichte des Jazz. Zudem war er als Sympathie-träger ein gern gesehener Gast in den Jazz-Clubs weltweit. Yeah, man: Du wirst nicht vergessen! PS: Für Internet-User bei YouTube bedeutende Clips verfügbar, beson-ders auch Jazz-Fest Bern (1987) Session mit Arnett Cobb und Al Grey. Exzellent! LP- sowie CD-Empfehlungen auf Anfrage
bzw. Medizin studieren, entdeckte aber bald seine Hinwendung zur Mu-sik. Sein ursprüngliches Berufsziel verschaffte ihm von nun an den Nick-name „DOC―, also Doc Cheatham. Als Jugendlicher spielte er zunächst Altsaxophon, wechselte aber dann später zur Trompete. 1923 spielte er bereits schon in Vaudeville mit Bes-sie Smith. 1926 spielte er in Chicago bei George Wynn und traf hier die Blues-Sängerin Ma Rainey. Bald stand er in dieser Zeit unter dem Ein-fluss von Louis Armstrong, auch von King Oliver, der ihm einen Trompe-tendämpfer (Chap-Mute) aus Kupfer-Messing schenkte, den der Doc le-benslang nutzte. Seine musikalischen Aktivitäten lesen sich wie ein „Who’s Who― in Jazz: 1927-1928 Wilbur de Paris/Chick Webb, sowie Europatournee mit Sam Wooding: 1931-1932 McKinney’s Cotton Pi-ckers 1932- 1939 Cab Calloway 1939 Teddy Wilson 1940 Benny Carter 1944 Eddie Heywood In den 1950iger Jahren spielte er von nun an als Freelancer öfters in ver-schiedenen Formationen und soge-nannten Pick-Up Bands u.a. mit Sam-my Price, Wilbur de Paris, Herbie Man. 1960 gab es dann auch noch einen Kurzauftritt im Orchester von Benny Goodman. Sein Stil ist bzw. war durch Louis Armstrong stark geprägt, manchmal mit leichten Akzenten (Schnörkeln) im Ruby Braff-Idiom. Er konnte aber auch besonders in den späteren Jah-ren seines Wirkens expressiv sein. Sein Gesang war ausgesprochen emphatisch, manchmal zurückge- Programmheft des Konzertes im Karstadt Leipzig 1994 — mit freundlicher Genehmigung von Peter Colev
Seien wir ehrlich - Ed Browns
"Dew Drop Inn" ist nur ein
weiteres Wasserloch, außer
dass es der Ort ist, wo ich ein
wenig rumhänge, wenn ich in
Not bin und ein wenig Unter-
haltung benötige.
Es ist ein sanfter Tauchgang.
Die Beleuchtung ist gedimmt
und bunt, mit freundlicher Ge-
nehmigung von "Bud Light"
und "Coors Beer―. Die Jukebox
ist voll von alten Elvis Stücken
und verschiedenen Schlagern.
Das Personal von Persönlich-
keitsgespaltenen Bartenders
hilft auch nicht viel, den
Verstand von des Tages Mühen
und Ärgernissen auszuschalten.
Aber das Beste von allem ist
der sympathische Haufen unter-
schiedlichster Typen, die sich
dort für ein oder zwei After-
Work-Beer versammeln, bevor
sie nach Hause gehen.
Von dieser Gruppe ist Milt Ca-
sey mein Favorit. Er ist bekannt
dafür, dass alle seine Freunde
ihn einfach als MC nennen,
etwas zu seinem Ärger. Er ist
sehr unterhaltsam, ein Spezia-
list für die meisten Themen.
Stellt man ihm eine Frage, bringt
er einen aktuell auf den Laufen-
den mit den neuesten Informatio-
nen, egal was passiert ist. Er hät-
te wirklich aufs College gehen
sollen. Aus ihm hätte etwas wer-
den können. In fast jedem Fall
steht er im Zentrum der Auf-
merksamkeit - ein echter Confé-
rencier. MCs Lippe ist gut an ein
Glas Bier gewöhnt; dennoch
scheint er seinen Verstand bei-
sammen zuhalten, denn mit sei-
ner Frau geht er seit vielen Jahr-
zehnten durch dick und dünn.
Das ist deswegen auch interes-
sant, weil sie einen Doktortitel
hat, Eheberaterin ist und sowieso
im Allgemeinen ein sogenannter
Gutmensch.
Es war Montagnacht und ich saß
im "Dew Drop" auf ein Bier oder
zwei. M.C. saß neben mir und
war vollkommen niedergeschla-
gen. Ich frage: "Hey, MC, was ist
das Problem, Mann?"
"Verdammte Frauen!", murmelt
er, ―man weiß nie, was als nächs-
tes kommt. Ich weiß einfach
nicht, wie man sie verstehen
soll."
"Weißt du", fährt er fort, "ich habe den gan-
zen Tag Golf gespielt und es war ein echter
Knaller. Ich hatte ein paar richtig gute Läufe
und danach sieben oder acht Bier auf dem
Golfplatz. Anschließend dann kamen wir
wieder hierher für ein paar mehr, plus einige
Wodka Tonics. Als ich wieder nach Hause
kam und die Tür öffne, kommt meine Frau
wie ein Dolch auf mich zu. Sie sagt: "Bist du
betrunken? Bist du stoned? Hast Du ein
Loch statt eines Gehirns im Kopf? Kannst
du dich an nichts erinnern? Keine Blumen,
keine Karte?―
"Nun, ich bin nicht gut in solchen Angele-
genheiten―, fährt MC fort: „Hallmark kann
es sicher verkraften, wenn ich keine Karten
bei denen kaufe, denke ich. Also was ist
Sache? Aber ich sehe, dass meine Frau wirk-
lich sauer ist und kann nicht herauszufinden,
warum. Sie weiß, dass ich kein Grußkarten-
schreiber bin. Also frage ich sie, ‚Habe ich
irgendwas vergessen?‗
Mann, das war die falsche Frage! Ich konnte
fast sehen, wie der Dampf aufsteigt; Meine
Frau kocht vor Wut und plötzlich schreit sie
mich an: „Bist du jetzt komplett gehirntot?
Wie konntest du meinen Geburtstag verges-
sen?" M.C. erzählt weiter: "Da stehe ich nun
und denke, Hölle, das ist doch nun wirklich
keine große Sache, aber ich sage ihr trotz-
dem, es tue mir leid und habe dann beiläufig
hinzugefügt: ‚Schatz, man lebt! Es ist mir
eben entfallen! ' Aber zu diesem Zeitpunkt
war ich schon so in der Defensive! Ich konn-
te sehen, dass meine Frau mit den Augen
rollte und sich auf den Kriegspfad begab.
Sie riss mich an sich und schrie: "Du Idiot!
Du bist so ein Idiot! Wie kannst Du meinen
Geburtstag vergessen, wenn es auch Dein
Geburtstag ist?!!
(Diese Geschichte ist eine wahre Geschichte. Nur
die Fakten, Namen und Orte wurden geändert)
Übersetzung: D. Ott
Webseite: www.ngjb.com
SLIPPED MY MIND
von Warren R. Perry (Schlagzeuger der Natural Gas Jazz Band, San Francisco)
S e i t e 1 0 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E
Warren Perry (dr), Carl Lunsford (bj) - Tarragona Jazz Fest Spanien 2011 | Foto: Detlef A. Ott
In einem umgebauten Kuhstall
veranstaltet der Engländer
Adam Johns und seine Frau, die
japanische Pianistin Mariko
Mitsuyu regelmäßig Kulturver-
anstaltungen in „The middle of
nowhere― in Polenz. Bisher
prägten klassische Konzerte
den Veranstaltungskalender.
Mit Swing sollte die Bandbreite
erweitert werden. Das Wochen-
ende stand im Schatten der
Flutkatastrophe der Umgebung.
Das ebenso stattfindende Dorf-
fest fiel aus diesem Grund aus.
Nur wenige Zuhörer hatten sich
demzufolge eingefunden. Stücke
von Schostakovich, die zur Um-
rahmung der Vernissage der Fo-
toausstellung des LVZ Fotogra-
fen Klaus Peschel aufgeführt
wurden, leiteten den Nachmittag
ein. Mit swingenden Standards
bildete JUST FOR SWING den
Kontrast, wobei die Atmosphäre
ein wenig an die Preservation Hall
in New Orleans erinnerte. Eine
New Yorker Besucherin gestand
der Band in der Pause, dass sie
sich in die 1940er Jahre zurück
versetzt fühlte , als sie durch die
Nachtclubs New Yorks zog. Mit
viel Beifall der wenigen verblie-
benen Zuhörer ging ein weiterer
gelungener Auftritt zu Ende.
In the middle of nowhere — Just For Swing in Polenz
S e i t e 1 1 B a n d 1 , A u s g a b e 1
Der Jazz und seine Protagonisten Down
Under sind in letzter Zeit – so scheint es
- in weite Ferne gerückt, was nicht nur
geografisch bedingt ist. Selbst das Able-
ben der Jazzlegende Graeme Ball im
Juni 2012 hat hierzulande nur zu kurzen
Zeitungsberichten gereicht, obwohl der
Pianist noch im hochbetagten Alter aktiv
war und nicht unwesentlich die Jazzge-
schichte - nicht nur die Australiens –
mitprägte. Auch andere hervorragende
Jazzmusiker, außer den in Europa be-
kannten Namen wie die Trompeter Bob
Barnard oder James Morrison, setzen
die Tradition fort und agieren oftmals
unbeachtet von der breiten Öffentlich-
keit. Bestes Beispiel ist die Caxton
Street Jazz Band. Seit 1977 ist die Band
aus Brisbane eine der führenden Bands
der Ostküste Australiens. Elf Jahre lang
bis 1992 spielte sie regelmäßig in der
Baroona Hall und im Caxton Hotel in
ihrer Heimatstadt (daher der Name) und
war auf zahlreichen Festivals in
Queensland und in anderen Bundesstaa-
ten zu hören.
Das Repertoire erlaubt der Band, auf
unterschiedlichsten Veranstaltungen zu
spielen. Selbst nennt sie sich „ a 5
Functions group― (Hochzeiten, Jazz-
clubs, Dinnermusik, Bälle, private Par-
tys). Die Band versteht sich als LIVE
Band und agiert wöchentlich im Jazz
Club in Brisbane. Von hier stammen
auch die Aufnahmen ihrer erst dritten
CD innerhalb von 37 Jahren und geben
die typische Atmosphäre des Clubs
wieder. Das Repertoire der ausgewähl-
ten Titel reicht von Ellingtons „Shout
`em Aunt Tillie”, Lil Hardins „Perdido
Street Blues―, dem Traditional
„Gettysburg March“ bis hin zu Acker
Bilks „Summerset―, um nur einige der
insgesamt 16 Stücke zu nennen. In der
typischen Besetzung einer traditionellen
Jazzband mit dem Trompeter John Bra-
ben, dem Klarinettisten Paul Williams,
dem Banjo spielenden und singenden
Posaunisten Tom Nicholson, der Pianis-
tin und Sängerin Bernice Haydock, dem
Bassisten Andrew Shaw und dem Leiter
und Schlagzeuger der Band Bob Mair
shuffeln und swingen sie sich durch
abwechslungsreich arrangierte Stücke,
deren Quintessenz ein populärer Mix
ist, der durch großer Professionalität ein
breites Publikum erreicht und das Erbe
des traditionellen Jazz auf unterhaltsa-
me Weise pflegt.
Die CD kann man direkt bei Bob Mair
(csjb@caxtonjazz.com.au) erwerben.
Mehr Informationen über die Band fin-
det man im Internet:
www.caxtonjazz.com.au
Detlef A. Ott
Am 22.06.2013 feierten wir,
die hot & blue jazz band, im
wunderschönen Renaissance-
schloss Ponitz unseren 40. Ge-
burtstag. Unter dem Motto „50
Jahre happy Jazz – glücklich
mit Musik― erinnerten wir
gleichzeitig auch an die Grün-
dung der jazz babies jena im
Jahre 1963. Von dieser Band
waren vier ehemalige Mit-
glieder anwesend.
Daneben präsentierten
sich alle sechs Grün-
dungsmitglieder der
hot & blue jazz
band aus dem Jahre
1973. Die aktuelle Besetzung
von hot & blue war natürlich
auch dabei mit Klaus Kirst
(tb,voc,ld seit 1973), Peter Ohl
(bj seit 1973), Götz Methfessel
(ss,cl,voc, seit 1979), Volkmar
Hesse (cl,as, seit 1989), Wolf-
gang Schmidt (tuba, seit 2007),
Henry Richter
(dr, seit 2009).
Musikalisch prä-
sentierten sich
mit originellen
Geburtstagsgrü-
ßen die Bourbon
Jazzband aus
Zwickau, die
Inkspot Swing-
band aus Zeulen-
roda, die Jazzcompany Chemnitz,
die Old Factory Jazzband aus Nie-
derwiesa, das Trio
Spreading Joy
u n d
die
Steep
W a l l
Stom- p e r s ,
beide aus Mee- r a n e .
Wir durften Vertreter von Porkie
& Bass aus Radebeul, der legendä-
ren Roberts Jazzgesellschaft aus
ehemals Karl-Marx-Stadt, der
Leipziger Jazzenthusiasten, der
„50 Jahre happy Jazz – glücklich mit Musik“ von Klaus Kirst (hot & blue jazz band Meerane)
S e i t e 1 2 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E
Oldtime Company Leuna, der
Uni Jazzband Halle, der
Greenspan Jazzer aus Scheff-
lenz, der Old Time Memory
Jazzband Jena von 1962 und
vom Blasmusikverein Meera-
ne 1968 begrüßen.
Daneben waren auch
weitere Musiker anwe-
send, viele von ihnen fan-
den sich am späten Abend zu
einer begeisternden Jam Ses-
sion zusammen. Außer ihnen
begrüßten wir zahlreiche Gäs-
te, Freunde, Familienangehö-
rige, Wegbegleiter und Fans
und freuten uns, mit ihnen zu
feiern.
Komplettiert wurde das Gan-
ze durch eine von Peter Ohl
gestaltete Ausstellung mit Pla-
katen, Fotos und Erinnerungs-
stücken aus der Bandge-
schichte sowie ein Benefiz-
konzert für den
Fö rd e rv e re in
Rena issance-
schloss Ponitz
am 23.06.2013
vor vol lem
Haus mit be-
geistertem Pub-
likum.
IMPRESSUM
Herausgeber
JUST FOR SWING
Just For Swing ist eine Non-Profit Organisation zur
Verbreitung des Swing Virus
Redaktion: Detlef A. Ott
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter Colev, Johann Klein,
Klaus Kirst, Thomas Buhé
Telefon: 0341 5 61 43 62
E-Mail: Detlef.Ott@Kabelmail.de
Die Gazette erscheint einmal vierteljährlich und ist ein
Magazin, welches durch ehrenamtliche Mitarbeiter
gestaltet wird. Für unaufgefordert eingesandtes Material
besteht keine Rückgabepflicht. Alle Beiträge sowie das
Bildmaterial sind urheberrechtlich geschützt.
Nächste Ausgabe erscheint im Januar 2014
SIE FINDEN UNS AUCH IM WEB! WWW.JUST-FOR-SWING.DE.VU
DIVERSE AUFTRITTSTERMINE
JUST FOR SWING (Leipzig)
http://www.jazzfan24.de/JFS/Aktuell.htm
HOT & BLUE JAZZ BAND (Meerane) http://hot-and-blue-jazz-band-meerane.de/
07.09.2013 18.00 Uhr Kunstnacht im Rittergut, Schlossallee Lichtenwalde, 09577 Niederwiesa
08.09.2013 18.00 Uhr Konzert in der Lukaskirche
13.10.2013 17.00 Uhr Konzert in der Emmauskirche
JAZZ ERST RECHT (Leipzig) 28.12.2013 18:00
Waldschänke Reudnitz Gasthof Pelzer
Jeden Freitag ab 20.00Uhr Jazz Session
im Papa Hemingway | Münzgasse 1, Leipzig
check it out!
Die Leipzigerin Jutta Hipp war
nicht nur eine begnadete Pianis-
tin. Wenige wissen, dass sie ei-
gentlich Grafikerin war, die in
Leipzig beim Vater von Thomas
Buhé studierte. Auch schrieb sie
Gedichte, von denen wir in der
letzten Ausgabe eines abge-
druckt haben. Hier nun ein Car-
toon von Jutta, welches sie dem
Jazzfreund Kurt Michaelis ge-
schickt hatte, der sie noch 1983
in New York besuchte. Die Gra-
fik stammt aus seiner Sammlung.
Kürzlich erschien eine Homma-
ge an Jutta Hipp, die von der
Saxofonistin Ilona Haberkamp
eingespielt wurde.
Cool Is Hipp Is Cool: A Tribu-
te To Jutta Hipp,
Laika 2013
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