top brands, firmen und too köpfe der roo€¦ · visionen exakt das bietet best brands...
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elektronik industrie 12_BB / 2019 1www.all-electronics.de
Top Brands, Firmen und Köpfe der
Elektronikbranche
oToTooo
roroooooo
Anzeigen-Sonderveröff entlichung der
industry.panasonic.eu
Über 100 Jahre InnovationPanasonic Industry Europe ist der zuverlässige
Partner für Kunden in den Märkten Mobilität,
Infrastruktur, Gebäudeautomatisierung,
Energietechnik und Produktion.
Unsere zukunftsweisenden und verlässlichen
elektronischen Komponenten, Systeme und
Komplettlösungen machen seit Jahrzehnten
den entscheidenden Unterschied.
elektronik industrie 12_BB / 2019 3www.all-electronics.de
EDITORIAL von Chefredakteur Alfred Vollmer
Im Prinzip wissen wir es ja alle: Damit ein Produkt erfolgreich
wird, muss die Technik stimmen. Dafür müssen die Entwickler
in der Regel sehr hart arbeiten und hochkreativ sein, während
sie gleichzeitig die zeitlichen Vorgaben einhalten müssen, um
zur Produkteinführung das bestmögliche Marktfenster zu tref-
fen. Den Entwicklern bieten wir mit der elektronik industrie
jeden Monat Informationen über die wesentli-
chen technischen Neuheiten der Branche, und
in den Themenheften des elektronik journal
beleuchten wir technische Themen umfassend
von vielen Seiten.
Aber erfolgreiche Produkte benötigen mehr als
„nur“ eine exzellente Technik, denn nur durch
das richtige Zusammenspiel von Entwicklern
und Fertigern sowie technischem Management,
Marketing und Geschäftsführung werden und sind Produkte –
und damit auch Unternehmen – überhaupt erst erfolgreich. Mit
dieser Ausgabe von „Best Brands“ wirft unser Redaktionsteam
erstmals auch einen Blick auf die Management-Seite.
Meine Teamkollegen (w/m) Hans Jaschinski, Andrea Neumay-
er und Martin Probst haben für Sie über 20 Personen in den
Positionen Geschäftsführer, Vertriebs- und Gebietsleiter, F&E-
Leiter, CTO, Chairman, President und CEO befragt.
Die Ergebnisse finden Sie in dieser ersten Ausgabe von Best
Brands. So erfahren Sie nicht nur mehr über die Manager,
deren Unternehmen, die Strategie und Visionen, sondern Sie
lernen auch einige Details über das Marktumfeld der jeweili-
gen Firmen kennen – und zwar in den Bereichen Distribution,
Elektromechanik, Elektronik-, Entwicklungs- und Ferti-
gungsdienstleister Entwärmung, Fertigung, Halbleiter, Lei-
terplatten, Passive Bauelemente, Power, Prozessautomation,
Schulung und Systemtechnik sowie Test –
sinnvoll ergänzt durch das Thema Abfallma-
nagement für eine nachhaltige Baugruppenfer-
tigung.
Obwohl wir Journalisten ja immer direkt an der
Informationsquelle sitzen, haben wir dennoch
im Rahmen der Recherche und des Schreibens
dieser Interviews immer noch viele neue Aspek-
te kennengelernt. Wir wünschen Ihnen, dass es
Ihnen genau so geht, sodass auch Sie aus dieser Ausgabe viele
gute Inputs und Details mitnehmen können.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Stu-
dium von Best Brands!
Ein gutes Produkt braucht mehr
Manager, Unternehmen, Strategien und
VisionenExakt das bietet
Best Brands
alfred.vollmer@huethig.de
4 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
06 Caltest Instruments
Interview mit Vertriebsleiter Francois Epp
06 CTX Thermal Solutions
Interview mit Geschäftsführer Wilfried Schmitz
07 Delta-R
Interview mit Geschäftsführerin Dr.-Ing. Angelika Carstens
08 EA Elektro-Automatik
Interview mit dem Gründer und Geschäftsführer Helmut Nolden
09 Fuji Europe
Interview mit dem General Manager Stefan Janssen
10 inpotron
Interview mit Geschäftsführer Hermann Püthe
11 Intertec Components
Interview mit CEO Christian Peter
12 KATEK SE
Interview mit CEO Rainer Koppitz
14 Linear Integrated Systems
Interview mit Tim McCune, President Linear Systems
14 MST Gruppe
Interview mit Michael Fink , President Sales & Marketing
15 MTM Ruhrzinn
Interview mit CEO Dan Mutschler
17 Pepperl+Fuchs
Interview mit Benedikt Rauscher, Leiter Globale IoT /
Industrie 4.0-Projekte
08
18 20 22
Helmut Nolden Bei Laborstromversorgungen und
Elektronische Lasten hat EA Elektro-Automatik schon
lange eine führende Position. Helmut Nolden be-
schreibt, warum das so ist.
Keith Moore Die Bereiche Reed-Relais, Schaltmo-
dule und Verkabelungssysteme wachsen in der
Pickering-Gruppe nach und nach zusammen. CEO
Keith Moore erklärt, was dahinter steckt.
Christian André Wie sieht die Zukunft der Leis-
tungselektronik bei ROHM aus? Christian André,
Chairman bei ROHM Semiconductor Europe und
Chairman of the Board der SiCrystal, gibt Einblicke.
Andreas Mangler Als Distributor und Dienstleister
hat sich Rutronik auf verschiedenen Märkten stark
positioniert und sieht künftigen Trends positiv ent-
gegen.
elektronik industrie 12_BB/2019 5www.all-electronics.de
18 Pickering Interfaces
Interview mit Keith Moore, CEO Pickering-Gruppe
19 PIEK
Interview mit Geschäftsführer Ben Walls
20 ROHM Europe
Interview mit Chairman Christian André
21 Rose Systemtechnik
Interview mit Vertriebsleiter Heiko Felsmann
22 Rutronik
Interview mit Andreas Mangler, Director Strategic Marketing
24 SPEA
Interview mit Geschäftsführer Uwe Winkler
25 TRACO Electronic
Interview mit Luis de Sousa, Leiter Forschung & Entwicklung,
Traco Power und Geschäftsführer, Traco Power Solutions
26 Turck duotec
Interview mit Arthur Rönisch, Geschäftsführer und CTO
27 WAGO Kontakttechnik
Interview mit Steffen Weinreich, Head of Cabinet Components
and PCB Connections
28 Würth Elektronik Circuit Board Technology
Interview mit Klaus Weingärtner und Andreas Hirsch
30 Würth Elektronik eiSos
Interview mit Alexander Gerfer, CTO und Geschäftsführer
11
26
12
28
17
30
Christian Peter Als Non-Franchisedistributor kann
Christian Peter von Intertec flexible Lieferzeiten und
unabhängige Preise bieten. Eigene Produkte runden
das Angebot für den Elektronikmarkt ab.
Arthur Rönisch Turck duotec bietet Kunden seine
Dienste sowohl als Entwickler als auch Produzent an,
um optimale Beratung und Produkte für künftige
Trends zu bieten.
Rainer Koppitz Die Münchner Elektronik-Gruppe
KATEK SE ist insbesondere im vergangenen Jahr auf
dem Markt aktiv in Erscheinung getreten. Über Ist-Zu-
stand und Pläne sprachen wir mit CEO Rainer Koppitz.
Claus Weingärtner und Andreas Hirsch Als einer
der größten Leiterplattenhersteller Europas setzt Würth
CBT auch künftig auf einen Mix aus Prototyping, indivi-
duellen Lösungen im Online-Shop und Großserie.
Benedikt Rauscher Pepperl+Fuchs gibt Vollgas im
Bereich Industrie 4.0 und baut seine Kompetenzen
weiter aus. So entwickelt sich das Unternehmen vom
Komponentenhersteller zum Systemanbieter.
Alexander Gerfer Der CTO und Geschäftsführer
geht auf die Stärke und die Besonderheiten des Ge-
schäftsmodells von Würth Elektronik eiSos, von dem
Kunden weltweit profitieren, ein.
6 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Wo sehen Sie die größten Stärken von CTX
Thermal Solutions?
Wilfried Schmitz: Dadurch, dass CTX welt-
weit mit führenden Unternehmen als
Engineering- und Wertschöpfungspart-
ner zusammenarbeitet, können wir auf
ein extrem breites Produkt- und damit
Lösungsportfolio zurückgreifen. Es gibt
quasi keine Herausforderung im Bereich
der Kühlung von Elektronik, für die wir
nicht ein applikations- beziehungsweise
projektspezifisches Produkt in der Pipe-
line haben, das genau für die Anwen-
dung angepasst wird, aber auf bewähr-
ten Standard-Technologien basiert.
Lösungen für jede Anwendung
INTERVIEW mit Wilfr ied Schmitz , Geschäf tsführer von CTX
CTX Thermal Solutions GmbH
Lötscher Weg
41334 Nettetal
+49 2153 7374-0
info@ctx.eu
www.ctx.eu
Welche Trends sehen Sie in Ihrem Markt?
Wilfried Schmitz: Immer kürzere Entwick-
lungs- und Produktzyklen stellen ganz
neue Herausforderungen an die Reali-
sierungsphasen. Vielfach müssen unter-
schiedlichste Technologien zur Kühlung
von Elektronikkomponenten oder
Modulen miteinander verknüpft werden.
Welche Auswirkungen hat die hohe Leis-
tungsdichte elektronischer Bauteile auf das
thermische Management?
Wilfried Schmitz: Aufgrund zunehmend
begrenzter Bauräume bei immer höherer
Leistungsdichte kommen heute selbst in
recht einfachen Anwendungen aufwen-
dige Kühlkonzepte zum Tragen. Dabei
kommt es vor, dass der Kostenanteil der
Kühlung deutlich zunimmt.
Was sind Ihre Produkt-Highlights?
Wilfried Schmitz: Es gibt Produkt-High-
lights für unterschiedliche Märkte. Zwei
Beispiele: Kühlung eines Batteriema-
nagementsystems im Bereich eMobility
und Kühlung von LED-Studiostrahlern.
Caltest Instruments ist ein Spezialist für AC-
DC-Netzgeräte, Quellen und Lasten. Was
sind die Highlights aus diesen Bereichen?
Francois Epp: Wir vertreiben professionel-
le Geräte von namhaften Herstellern der
Leistungselektronik. In Verbindung mit
modernen Applikationen, wie bei der
Smart-Grid-Forschung oder E-Mobility,
kann man die regenerativen bzw. rück-
speisefähigen Produkte als Highlight
bezeichnen. Wir bieten ein lückenloses
Programm an Lösungen für alle Geräte-
Arten an, egal, ob es sich um AC- oder
DC-Quellen, bzw. AC- oder DC-Lasten
handelt. Das macht uns einmalig.
Rückspeisefähige Produkte
INTERVIEW mit Francois Epp, Ver triebsleiter Caltest Instruments
CTI
Caltest Instruments GmbH
Binzigstraße 21
77867 Kappelrodeck
+49 7842 99722-00
info@caltest.de
www.caltest.de
Sie bieten Geräte auch zur Miete an. Mit
welchen Konditionen kann der Interessent
rechnen?
Francois Epp: Das gilt primär für pro-
grammierbare Wechsel- und Gleich-
Stromversorgungen, sowie Wechsel-,
Gleichstrom-Lasten und Batterie-Test-
systeme. Ab Anfang des Jahres 2020
wird unser Miet-Pool weit mehr als 50
Geräte über einen Leistungsbereich ab
1000 W bis über 100 kW beinhalten. Die
Mietdauer startet ab einer Woche bis
einige Monate. Die Möglichkeit des
„Kauf nach Miete“ wird individuell
berücksichtigt.
Caltest ist eine Tochterfirma der PPST Inc.
Welche Firmen befinden sich noch unter
dem PPST-Dach?
Francois Epp: Unsere Haupt-Schwester-
Firma ist Pacific Power Source, Hersteller
von AC/DC Quellen, befindet sich seit
Anfang der 70er Jahre in Irvine, Kalifor-
nien sowie Schwesterfirmen APS (AC/
DC-Quellen und Lasten) in Kalifornien,
PPST-Shanghai in China und Caltest
Instruments Ltd. in Südengland.
elektronik industrie 12_BB / 2019 7www.all-electronics.de
Wofür steht Delta-R?
Dr. Angelika Carstens: Delta-R ist Händler
von Sensorelementen und Produzent von
Thermometern. Unsere Lösungen sind
ausschließlich kundenspezifisch und
unsere Spezialität sind schnellanspre-
chende Miniatursensoren. Wir kommen
dann ins Spiel, wenn es schneller, kleiner
oder präziser sein soll oder es um
Nischenbereiche wie etwa Forschungs-
einrichtungen geht. Zu unseren Kunden
zählen vor allem Sensorhersteller und
Hersteller von Mess- und Regeltechnik.
Im Handel punkten wir durch Services
wie Kanban-Belieferung.
Sensorik für jedermann
INTERVIEW mit Dr.- Ing. Angelika Carstens,
Geschäf tsführerin von Delta-R
Delta-R
Lembacher Str. 16-18
68229 Mannheim
+49 0621 482 42-44
info@delta-r.de
www.delta-r.de
Warum ist Service für Sie so wichtig?
Dr. Angelika Carstens: Da wir keinen
Außendienst oder klassischen Vertrieb
haben, ist es natürlich günstig, wenn wir
auch als Dienstleister auftreten. Neben
Konfektionierung und Verbindungstech-
nik bieten wir zusätzliche Services wie
etwa individuelle Verpackungsgrößen,
Übernachtlieferungen sowie externe
Lagerhaltung.
Welche Trends bewegen den Sensormarkt ?
Dr. Angelika Carstens: Nicht nur uns betref-
fen Miniaturisierung und Digitalisierung.
Da wir aber auf kleine Abmessungen
spezialisiert sind, profitieren wir von
Miniatur-Bauweisen. Bei der Digitalisie-
rung wird es schon schwierig: Hohe Tem-
peraturen und Elektronik lassen sich
nicht immer verbinden. Hinzu kommt,
dass Sensorelemente anfällig sind für
ESD. Aber auch der Umweltschutz wird
immer wichtiger: Manche Hersteller wol-
len bestimmte Materialien nicht mehr in
ihren Bauteilen verwenden. Zusammen
müssen wir dann eine Alternative finden.
POWER SUPPLIES MADE IN GERMANYAm Standort Deutschland entwickelt und produziert MTM Power vakuum-vergossene (EP 1 987 708, U.S. Patent No. 8,821,778 B2) Stromversorgungen für anspruchsvolle Anwendungen in rauer Industrieumgebung.
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KEINE GRENZEN.MIT UNSERER ENERGIE.
8 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Welche Leistungen/Spannungen/Ströme sind aktuell
von Ihnen erhältlich?
Helmut Nolden: Aktuell können wir unseren Kun-
den Einzelleistungen auf Gerätebasis von bis zu
30 kW, Spannungen bis 2000 V und Ströme bis
1000 A bieten. Die Werte gelten für die Pro-
duktgruppen Laborstromversorgungen, elektro-
nische Lasten mit Netzrückspeisung und bidirek-
tionale Laborstromversorgungen. Bidirektional
bedeutet, dass die Geräte als Laborstromversor-
gung und auch als elektronische Last mit Netz-
rückspeisung betrieben werden können. Unsere
bidirektionalen Laborstromversorgungen lassen
sich kaskadieren und können so mit Leistungen
von bis zu 1,92 MW, Spannungen bis 2000 V und
Ströme bis 64000 A konfiguriert werden.
Welche Produkte können Sie der Automobilelek-
tronik und Elektromobilität zur Verfügung stellen?
Helmut Nolden: Unsere gesamte Produktpalette
wird heute schon als Einzelgerät oder im System
von namhaften Automobilherstellern weltweit
eingesetzt. Ein Grund ist beispielsweise, dass
unsere bidirektionalen Geräte bei der Entwick-
lung, beim Testen und Qualifizieren von Batteri-
en entscheidende Vorteile bieten. Mit ihnen kön-
nen Ingenieure Akkusysteme sowohl laden als
auch entladen und die verwendete Energie mit
einem Wirkungsgrad bis zu 96 Prozent wieder ins
Netz zurückspeisen. Die entscheidenden Vorteile
liegen im Handling, da nur ein Gerät bedient
wird, sowie der Kosteneinsparung und Umwelt-
freundlichkeit. Hierbei kommen die Reduktion
der Anschaffungskosten und die Energieeinspa-
rung zum Tragen.
Welche Schnittstellen sind bei Ihren Geräten verfüg-
bar und welche Softwaresysteme arbeiten mit den
Geräten zusammen?
Helmut Nolden: Um unseren Kunden ein Maximum
an Flexibilität zu ermöglichen, verfügen unsere
Geräte standardmäßig und optional über eine
große Zahl an Schnittstellen. Hierzu gehören:
Analog, CAN, CANopen, Ethernet, EtherCAT,
GPIB, Modbus, Profibus, Profinet und RS232.
Durch die vorhandene digitale Regelung können
Abläufe quasi in Echtzeit zur Verfügung gestellt
werden. Die Software EA Battery Simulator wur-
de von uns gemeinsam mit dem Fraunhofer Insti-
tut entwickelt und ist mit unseren bidirektionalen
Netzgeräten kompatibel. Mit ihr können Anwen-
der verschiedene Betriebsbedingungen von Blei-
und Lithium-Ionen-Batterien simulieren. Mit
konfigurierbaren Parametern wie Umgebungs-
temperatur, State of Charge (SoC) und State of
Health (SoH) lassen sich Batteriesysteme so
nachstellen, dass sich elektronische Fahrzeug-
komponenten unter nahezu realistischen Bedin-
gungen testen lassen. Volle Kontrolle erlaubt
auch die Software EA Power Control, mit der
Anwender bis zu 20 EA-Geräte bequem fernsteu-
ern und überwachen können.
Geräte PowerBei Laborstromversorgungen und Elektronische Lasten hat
EA Elektro-Automatik schon lange eine führende Position. Helmut
Nolden beschreibt, warum das so ist. Das Interview führte Hans Jaschinski
INTERVIEW mit Helmut Nolden, Gründer
und Geschäf tsführer EA Elektro-Automatik
Zur Person
1974 gründete Helmut
Nolden EA Elektro-
Automatik mit der
Vision, hochwertige
Stromversorgungssys-
teme für alle Anwen-
dungen zu entwickeln.
Heute ist die EA
Elektro-Automatik
GmbH ein modernes
mittelständisches
Unternehmen mit rund
250 Mitarbeitern, die
auf 12.000 m2 am
Hauptstandort Viersen
forschen, entwickeln
und fertigen.
EA Elektro-Automatik GmbH & Co. KG
Helmholtzstraße 31-37
41747 Viersen
+49 21 62 / 37 85 - 0
ea1974@elektroautomatik.com
www.elektroautomatik.com
elektronik industrie 12_BB / 2019 9www.all-electronics.de
Wie lautet die Zukunftsvision von Fuji?
Stefan Janssen: Fuji zielt auf das „Drei-
Nullen-Konzept“. Das bedeutet null
Fehler, null Bediener und null Maschi-
nenstopps. Die Zukunft der Elektronik-
fertigung sehen wir in einer vernetzten,
sich selbst organisierenden Produktion
mit hochautomatisierten Anlagen und
intelligenten plug-and-produce-fähigen
Maschinenkomponenten. Der Weg zur
Industrie 4.0 führt von der Automatisie-
rung kleiner Prozesse über die Digitali-
sierung wie M2M und IoT bis hin zur
Autonomization und einer predictive
Maintenance.
Fuji zielt auf 3-Zero-Konzept
INTERVIEW mit Stefan Janssen, General Manager, Fuji Europe
Fuji Europe Corporation GmbH
Fujiallee 4
65451 Kelsterbach
+49 6107 6942 - 0
info@fuji-euro.de
www.fuji-euro.de
Was bietet die auf der Productronica vorge-
stellte Smart Factory Plattform NXTR?
Stefan Janssen: Bei der Entwicklung des
Bestückautomaten NXTR haben wir uns
auf das „Drei-Nullen-Konzept“ fokus-
siert. Mit der neu entwickelten Sensor-
technologie wird eine stabile und hoch-
wertige Platzierung sichergestellt. Der
Zustand der Maschine wird in Echtzeit
überwacht und die Belastung von Bau-
teilen und Leiterplatten kontrolliert. Das
System automatisiert den bisher manuell
durchgeführten Feedertauschprozess
nun erstmals vollständig. Der Smart
Loader automatisiert die Teileversor-
gung und den Wechsel für die nächste
Produktion vollständig. Dies verhindert
Unterbrechungen bei Teileversorgungs-
fehlern. Köpfe und andere Einheiten las-
sen sich ohne Werkzeug austauschen,
sodass die Wartung offline durchgeführt
werden kann. Vorausschauende War-
tung wird durch Eigendiagnose ermög-
licht und verhindert, dass plötzliche
Maschinenstillstände den Produktions-
plan beeinträchtigen.
+ + +Marktübersichten+ + +Fachartikel
+ + +Branchenmeldungen+ + +Stellen-
markt+++Whitepapers+++Produkte+++
Newsletter+++RSS Feed+++Branchen-
termine+++topaktuell und kostenlos auf
www.all-electronics.de
10 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
inpotron entschied sich für die Entwicklung kunden-
spezifischer Produkte und gegen die Produktion von
Massenware. Woher rührt diese klare Positionierung?
Hermann Püthe: Gerade in der heutigen Welt, die
geprägt ist durch Social Media mit einer Über-
flutung von Informationen bei unklarem Hin-
tergrund, ist eine eindeutige Haltung wichtiger
denn je. So sehe ich es auch für mein Unterneh-
men inpotron. Unsere Strategie, einen idealen
Nutzen für den Kunden zu schaffen steht für
uns im Fokus. Als Lösungsanbieter unterschei-
den wir uns in unserer Stromversorgungsbran-
che stark vom Angebot der Kataloganbieter.
Nicht das Produkt steht im Mittelpunkt, sondern
das Ziel des Kunden. Unsere erfahrenen Ver-
triebsprofis beraten umfassend und lösungsori-
entiert mit einem großen Produkt- und Markt-
verständnis und transferieren die Wünsche
unserer Kunden an unser Entwicklungsteam,
welche den optimalen „Maßanzug“ finden.
Welchen Stellenwert nimmt die Entwicklung bei inpo-
tron dann ein und welche Märkte will sie abdecken?
Hermann Püthe: Aktuell arbeiten bei uns 40 Tech-
nologen in der Entwicklung an den Projekten,
eine Quote von über 20 Prozent aller Beschäftig-
ten. Die Auslastung ist hoch, denn die Bedürf-
nisse unserer Kunden steigen, sowohl im Bezug
auf die technologische Herausforderung, wie
auch in der terminlichen Abwicklung. Die von
uns adressierten Märkte sind die Industriekun-
den mit immens steigendem Digitalisierungsbe-
darf, Gebäudesystemtechnik die heute eine hohe
Vernetzung verlangt, LED-Beleuchtung in gro-
ßer Diversifizierung der Anforderungen, Medi-
zintechnik, Transport- und Verkehrsanwendun-
gen mit dem Wandel der Mobilität und dem
Bedürfnis der Reisenden nach Konnektivität, wie
auch die Telekommunikations- und Medientech-
nik der kabelgebundenen Internetverbindungen
mit einer Renaissance aufgrund der 5G-Konkur-
renz. Der Wachstumstrend hält an.
Als Geschäftsführer legen sie hohen Wert auf ein
gutes Betriebsklima. Wie setzen Sie das um?
Hermann Püthe: Kernelemente unserer inpotron-
Führungskultur sind Vertrauen, Hierarchiearmut,
Offenheit und Verantwortung. Indem wir auf indi-
viduelle Talente, Bedürfnisse und Lebenssituatio-
nen unserer MitarbeiterInnen eingehen, die inpot-
ron Arbeitswelt im Einklang mit den betrieblichen
Erfordernissen flexibel anpassen und durch den
stärkenorientierten Einsatz unserer Mitarbeiter
Talente fördern und persönliche Entwicklung for-
cieren, gestalten wir ständig die Arbeitswelt und
Kultur unseres Unternehmens weiter. Regelmäßi-
ge Umfragen, Feedbackrunden, Mitarbeiterge-
spräche und zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten
in unterschiedlichsten Facetten prägen uns als
attraktiven Arbeitgeber, der Tag täglich an sich
selbst arbeitet, um die Bedürfnisse seiner Mitar-
beiter besser zu verstehen und sie zu fördern.
Entwicklung wird großgeschrieben Statt auf Stromversorgungen von der Stange setzt inpotron auf
Individuallösungen. Das bedeutet viel Arbeit für die Entwickler,
doch das Unternehmen wirkt dem mit einem guten Betriebsklima
entgegen. Das Interview führte Martin Probst
INTERVIEW mit Hermann Püthe, Geschäftsführer bei inpotron
Zur Person
• Dipl.-Ing. (FH) für
elektrische Energie-
technik
• Seit 34 Jahren mit
dem Themengebiet
der getakteten
Stromversorgungen
vertraut: In den An-
fangsjahren als Ent-
wicklungsingenieur
tätig, später als Be-
reichsleiter und seit
1998 als Unterneh-
mer von Inpotron.
• Sportbegeisterter
Familienvater mit 4
Kindern.
inpotron Schaltnetzteile GmbH
Hebelsteinstraße 5
78247 Hilzingen
+49 7731 9757-0
info@inpotron.com
www.inpotron.com
elektronik industrie 12_BB / 2019 11www.all-electronics.de
Distributoren treten in vielen Formen auf, wie etwa
Franchise- oder Non-Franchisedistributoren. Was hat
es mit diesen Formen auf sich?
Christian Peter: Nonfranchise hat leider einen
schlechten Ruf. Aber auch beim Franchisedistri-
butor zu kaufen bedeutet nicht zwingend, Ori-
ginalherstellerware zu erhalten. Jeder große
Franchiser hat eine Abteilung für Sonderbe-
schaffung, um Engpässe abzufangen. Bei diesen
Zukäufen können auch Fake Parts dabei sein.
Sogar Hersteller kaufen im Notfall zu, um ihre
Franchiser beliefern zu können. Daran merkt
man, wie komplex die Warenströme geworden
sind. Freie Distributoren wie wir ermöglichen es
OEM und EMS, konkurrenzfähig zu bleiben,
weil wir frei von den Herstellervorgaben sind.
Wir spüren gerade deutlich, dass sich immer
weniger Kunden vorschreiben lassen wollen,
was, wie viel und zu welchem Preis sie kaufen
dürfen. Die kommen jetzt zu uns unabhängigen
Distributoren und freuen sich über die Flexibili-
tät der Preise und Lieferzeiten.
Intertec ist nicht nur Distributor, sondern mit den
Eigenmarken RED Magnetics und RED Frequency auch
als Produzent tätig. Warum wagten Sie diesen Schritt?
Christian Peter: Intertec hat sich in den Anfangs-
jahren auf Relais und Halbleiter konzentriert.
1997 haben wir unter anderem Elektromagnete
ins Produktportfolio aufgenommen. Da wir
Design-in anbieten war irgendwann klar, wir
müssen eine Abteilung mit Spezialisten etablie-
ren. So haben wir 2011 RED Magnetics gegrün-
det. Ein Jahr später kam RED Frequency. Wenn
man die Marktentwicklung verfolgt, sieht man,
welche Produktsparten Wachstumspotenzial
haben. 2012 war deutlich, dass der Bedarf an Fre-
quency Control Products stetig steigt. Deshalb
haben wir einen zweiten Hersteller etabliert. Die
Abwicklung für beide Abteilungen läuft über
Intertec, hier können wir die langjährigen ver-
trieblichen Strukturen effizient nutzen. Aktuell
konzentrieren wir uns auf den Ausbau und die per-
manente Optimierung der vorhandenen Sparten.
Elektromobilität oder Automatisierung – in der Elektro-
nik tut sich einiges. Wo sehen Sie das größte Potenzial?
Christian Peter: Die Elektronikbranche ist extrem in
Bewegung und es gibt vielversprechende Pro-
duktsparten. Aber was mich mehr interessiert als
Produkte sind aktuelle und zukünftige Geschäfts-
beziehungen. Egal ob Wiederverkäufer oder EMS-
Dienstleister, wir wollen und können alle davon
überzeugen, dass unabhängige Distributoren ein
wichtiges Rad im Getriebe des Warenstroms sind.
Das fängt an beim wettbewerbsfähigen Preis und
endet mit einer Lieferung, an der es nichts zu
beanstanden gibt. Wir stellen sicher, dass es sich
um Originalware handelt und etwaige Transport-
schäden oder lädierte Verpackungen umgehend
behoben werden. Um das zu garantieren, betrei-
ben wir einen großen Aufwand.
Unabhägigkeit als QualitätsmerkmalAls Non-Franchisedistributor kann Intertec hohe Flexiblität bei
Preis und Lieferzeit bieten. Diese Unabhängigkeit sieht CEO
Christian Peter als klaren Vorteil. Das Interview führte Martin Probst
INTERVIEW mit Christian Peter, CEO von Intertec Components
Zur Person
• Christian Peter grün-
dete 1993 das Unter-
nehmen Intertec
Components
• Sein Ziel: als freier
Distributor unab-
hängig von Herstel-
lervorgaben elektro-
nische Bauteile ver-
treiben
• Übernahme von ce
global sourcing und
First Components im
Juni 2017 und Zusam-
menführung beider
Unternehmen zu ce
consumer electronic
Intertec Components GmbH
Lilienthalstr. 17a
85399 Halbergmoos
+49 811 996799-0
info@intertec.org
www.intertec-components.de
12 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Vom EMS zum ODMDie Münchner Elektronik-Gruppe KATEK SE ist insbesondere im
vergangenen Jahr auf dem Markt aktiv in Erscheinung getreten.
Über Ist-Zustand und Pläne sprachen wir mit CEO Rainer Koppitz.
Das Interview führte Hans Jaschinski
INTERVIEW mit Rainer Koppitz , CEO der K ATEK SE
Würden Sie bitte etwas zur Entwicklungsgeschichte
und Ausrichtung der Münchner Elektronik-Gruppe
KATEK SE berichten?
Rainer Koppitz: Die KATEK SE fungiert als Hol-
ding der KATEK-Gruppe mit Töchtern in Gras-
sau, Memmingen, Mauerstetten, Frickenhausen
und Wendlingen sowie Horni Suchá (Tschechi-
en), Györ (Ungarn) und Saedinenie (Bulgarien).
Hinzu kommen Prototyping-Center der Tochter
beflex in München, Witten und Frickenhausen.
Der Name KATEK steht seit über 35 Jahren für
Technologieführerschaft in der Elektronikferti-
gung. Wir bündeln unsere umfassenden EMS-
Kompetenzen unter dieser bekannten Marke
und schaffen dadurch eine schlagkräftige Einheit.
Das Leistungsspektrum deckt den gesamten
Lebenszyklus elektronischer Baugruppen und
Geräte ab.
Durch die Zukäufe hat die KATEK-Gruppe bereits
eine beachtliche Größe erreicht. Wie wird oder
soll das Wachstum zukünftig stattfinden?
Rainer Koppitz: Die KATEK-Gruppe gehört mit
rund 2300 Mitarbeitern und einem Umsatz von
knapp 400 Mio. Euro nächstes Jahr zu den füh-
renden Elektronikdienstleistern in Europa. Als
EMS-Anbieter braucht man eine kritische Größe,
um dauerhaft ein stabiler Partner zu sein. Dazu
gehört, zu besten Konditionen einzukaufen, die
nötigen Mittel zu haben und in neueste Techno-
logien zu investieren. Außerdem muss man in der
Lage sein, alle wesentlichen Branchen mitsamt
der notwendigen Zertifizierungen bedienen zu
können, die gesamte Wertschöpfungskette abzu-
decken, kleinste Losgrößen bis hin zur Großserie
zu beherrschen und einen intelligenten Mix an
Fertigungsstandorten aufzuweisen. Mit den
KATEK-Gruppengesellschaften decken wir diese
Kriterien bereits weitgehend ab, werden aber
durch gezielte weitere Akquisitionen komple-
mentäre Skills und Fertigkeiten hinzufügen. Der
fragmentierte EMS-Markt in Europa spielt uns
dabei in die Hände.
Die großen EMS-Konzerne sind weltweit aufgestellt.
Ist die weltweite Expansion eine Option für Sie?
Rainer Koppitz: Wir glauben, dass die räumliche
Nähe zu den Kunden ein Vorteil ist, nicht nur in
logistischer Hinsicht. Deutsche beziehungsweise
europäische Mittelständler wollen mit Partnern
Unsere ambitionierte Wachstums-strategie wird
aktiv vom erfahrenen
PRIMEPULSE-Team unterstützt.Rainer Koppitz, KATEK SE
KATEK SE Gruppe
Promenadeplatz 12
80333 München
Standorte in Deutschland und Osteuropa
+49 89 24881-4280
info@katek-group.de
www.katek-group.de
elektronik industrie 12_BB/2019 13www.all-electronics.de
Zur FirmaDie international tätige KATEK gehört
zu den führenden Elektronikdienst-
leistern in Europa. Das Leistungsspek-
trum deckt den gesamten Lebenszyk-
lus elektronischer Baugruppen und
Geräte von Entwicklung über
Material- und Projektmanagement,
Produktion, Prüftechnik und Logistik
bis After-Sales-Service ab.
Zur PersonRainer Koppitz kann auf langjährige
internationale Erfahrungen in der
Industrie und IT-/Telekommunikati-
onsbranche blicken, wo er unter
anderem CEO bei NFON und B2X Care
Solutions sowie CEO Germany &
Austria der BT Germany war. Davor
hatte er Geschäftsführerpositionen bei
Siemens, Dell sowie Atos inne.
auf Augenhöhe, von Angesicht zu Angesicht
arbeiten, dabei hilft dasselbe Verständnis von
Engineering und Firmenkultur. Wir könnten uns
aber vorstellen, einen Europäer zu akquirieren,
der gleichzeitig Produktionsstandorte in Asien
zum Beispiel in Malaysia, Thailand oder Vietnam
hat. Lateinamerika könnte ebenfalls eine Berei-
cherung sein.
Das kürzlich gekaufte Unternehmen Bebro und die
dazugehörige Firma Beflex bietet Hardware- und
Software-Dienstleistungen und Prototyping an.
Wie sehen Sie die Zukunft von Entwicklungs-
dienstleistern?
Rainer Koppitz: Die Spezialisierung von Beflex ist
das Geschäft mit Prototypen und Kleinserien, die
in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren
der Kunden erstellt werden. Beflex hat den
gesamten Prozess von der Entwicklung, über den
Prototyp zur Serie professionalisiert und kann
daher Prototypen von elektronischen Baugrup-
pen sehr schnell, kostengünstig und qualitativ
hochwertig liefern. Als eigenständige GmbH mit
P&L-Verantwortung und maximaler Kundennä-
he bleibt Beflex wie alle anderen „Schnellboote“
im KATEK-Flottenverband agil, flexibel und
unternehmerisch, so wie ihre Kunden. Ich sehe
für die Zukunft den Ausbau der KATEK vom rei-
nen, klassischen EMS-Auftragsfertiger zum
ODM. Dafür brauchen wir mehr Entwicklungs-
kompetenzen. Wir sind heute sehr stark in der
Entwicklung bei Embedded Systems, im Bereich
Leistungselektronik, beispielsweise für die Solar-
branche sowie für den Themenkomplex eMobility
/ Intelligentes Laden. Hier werden wir uns ver-
stärken. Es gibt aber auch noch weitere Felder, wo
wir großes Potenzial sehen.
14 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Linear Integrated Systems entwickelt und
stellt Kleinsignal- und diskrete Halbleiter
her. Was sind Ihre Spezialitäten?
Tim McCune: Unsere Spezialitäten sind
die Herstellung der weltweit leistungs-
stärksten Bauteile ihrer Klasse, insbe-
sondere im Hinblick auf das Rauschver-
halten und die Lieferung an Kunden, die
erstklassige Produkte herstellen. Unsere
extrem rauscharmen monolithischen
Dual-JFETs LSK489 bilden die Frontend-
Verstärkung der weltweit größten
Kamera im Large Scale Synoptic Tele-
scope (LSST). Unsere extrem rauschar-
men monolithischen Dual-JFETs LSK
Besser als das Orginal
INTERVIEW mit T im McCune, President Linear Systems
Linear Integrated Systems
4042 Clipper Court
Fremont, CA 94538
+1 510 490-9160
tim@linearsystems.com
www.linearsystems.com
389 werden in einigen der besten Mikro-
fone der Welt verwendet.
Wie ist Ihr Distributionskanal in Zentraleu-
ropa organisiert?
Tim McCune: Linear Systems hat als
Repräsentant für Deutschland und die
Schweiz das Ingenieur-Büro-Fluck unter
der Leitung des Halbleiter-Veteranen
Volker Fluck. In Österreich ist unser Ver-
treter IKE-Electronic E.U. Diese Vertre-
ter sind sehr gut informiert, sowohl über
unsere Bauelemente als auch über die
Techniken, die beim Design-in am bes-
ten angewendet werden.
Verfügen Sie über Second Source-Produkte
und wo stellen Sie sie her?
Tim McCune: Zusätzlich zu unseren
Eigenentwicklungen fertigen wir in
unseren Silicon-Valley-Anlagen Bauele-
mente, die als Ersatz für über 2000 Tei-
le-Nummern dienen. Diese sind Teil
unserer Improved Standard Products-
Linie, die sogar über verbesserte Leis-
tungsdaten gegenüber den Orginalen
verfügen.
Wie positioniert sich die MST Gruppe?
Michael Fink: Auf Basis ihres Hintergrun-
des der lebenserhaltenden Medizintech-
nik bedient die MST Gruppe heute
Applikationen in den verschiedensten
Anwendungsbereichen, deren gemein-
samer Nenner in der Regel höchste
Zuverlässigkeitsanforderungen sind. Die
Bandbreite reicht von komplexen Schal-
tungen für die Öl- und Gasexploration
über Medizintechnik bis zu Luft- und
Raumfahrt, anspruchsvoller Messtech-
nik und Telekommunikationsanwen-
dungen. Um den Erwartungen der ver-
schiedenenen Märkte gerecht zu wer-
Für höchste Zuverlässigkeit
INTERVIEW mit Michael Fink, President Sales & Marketing MST Gruppe
Micro Systems Technologies Management AG
Neuhofstraße 4
6340 Baar/Schweiz
+41 (44) 804 6300
info@mst.com
www.mst.com
den, verfügt MST über hoch kompetentes
Personal, stabile Produktverfügbarkeit
und ermöglicht flexible Lieferszenarien.
Was heißt für MST höchste Zuverlässigkeit?
Michael Fink: Durch die Erfahrung mit
den lebenserhaltenden Systemen der
Herzrhythmustherapie beginnt Zuver-
lässigkeit bei MST bereits mit der Aus-
wahl und Charakterisierung der Liefe-
ranten und Komponenten. Größter Wert
wird auf die umfassende Überwachung
und Analytik der Komponenten sowie
die kontinuierliche Prozessüberwachung
gelegt.
Wo liegt der Fokus von MST?
Michael Fink: Der Fokus liegt auf der Ent-
wicklung neuer Prozesse und Fähigkei-
ten in der Miniaturisierung sowohl bei
Komponenten als auch bei den Metho-
den der Verbindungstechnik. Durch die
intensive Zusammenarbeit mit wissen-
schaftlichen Instituten und der industri-
ellen Forschung werden laufend neue
Innovationsmöglichkeiten geschaffen.
elektronik industrie 12_BB / 2019 15www.all-electronics.de
MTM Ruhrzinn bietet ein umfassendes Abfallma-
nagement für zinn- und edelmetallhaltige Abfälle
aus der Elektronikproduktion. Wie sieht das konkret
aus?
Dan Mutschler: MTM Ruhrzinn ist ein auf die
Bedürfnisse von Baugruppenfertigern zertifizier-
ter Entsorgungsfachbetrieb und bietet die
Gewissheit, bei der Verwertung von zinn- und
edelmetallhaltigen Produktionsabfällen alle For-
derungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu
erfüllen. Unsere Serviceleistungen eröffnen die
Möglichkeit, die Verantwortung für Produktions-
abfälle an einen zuverlässigen Partner zu delegie-
ren und von unserem umfassenden Know-how
zu profitieren.
Von der Beratung über die Lagerung, den Trans-
port und das Recycling bis zur Überwachung und
der entsprechenden Dokumentation begleiten
wir den gesamten Prozess vom Abfallprodukt
zum Wertstoff.
So werden Baugruppenfertiger nicht nur beim
Thema „Legal Compliance“ unterstützt, sondern
verbleibende Rohstoffe aus der Produktion wie-
derverwertet.
Unsere Vision besteht darin, Baugruppenfertiger
bei einer nachhaltigen Produktion zu unterstüt-
zen und so einen Beitrag zum Schutz der Res-
sourcen unseres Planeten zu leisten. Deswegen
ist die gesamte Unternehmensphilosophie von
MTM Ruhrzinn auf Umweltschutz und Nachhal-
tigkeit ausgerichtet.
Wie sieht denn ein nachhaltiger Umgang mit Lötab-
fällen aus?
Dan Mutschler: Ein wichtiger Ansatz ist die korrek-
te Bewertung und Bestimmung von Abfällen.
Nur so können die Raffinationsschritte definiert
werden, die notwendig sind, um aus Abfall wie-
der einen Wertstoff zu produzieren, bei höchst-
möglicher Ausbeute an Elementen. Dabei ist es
mindestens genauso wichtig, unnötige Raffinati-
onsprozesse zu eliminieren, um nicht nur aus
ökonomischer, sondern auch aus ökologischer
Hinsicht nachhaltig zu handeln.
Welche Fallstricke bietet die Gesetzeslage für Abfälle
aus der Elektronikproduktion und wie unterstützen
Sie Baugruppenfertiger an dieser Stelle?
Dan Mutschler: Bei zinn- und edelmetallhaltigen
Produktionsabfällen handelt es sich meist um
Abfälle die noch immer einen monetären Wert
haben. Im Kopf vieler Menschen entsteht an die-
ser Stelle ein Widerspruch, denn etwas was einen
Wert hat, kann kein Abfall sein. Das macht die
Sensibilisierung zum nachhaltigen und gesetzes-
konformen Umgang mit diesen Abfällen schwie-
rig. Zusätzlich ist in vielen Unternehmen der Job
als „Abfallverantwortlicher“ nur eine Nebentä-
tigkeit, was einer intensive Auseinandersetzung
mit diesem Thema im Wege steht. Um hier den
passenden Support bieten zu können, bieten wir
intensive und auf unsere Kunden zugeschnittene
Abfallberatung an.
AbfallmanagementMTM Ruhrzinn CEO Dan Mutschler bietet Interessenten ein Ab-
fallmanagement für eine nachhaltige Baugruppenfertigung in
der Elektronikindustrie an. Das Interview führte Hans Jaschinski
INTERVIEW mit Dan Mutschler, CEO MTM Ruhrzinn GmbH
Zur Person
Dan Mutschler, CEO
von MTM Ruhrzinn, hat
es sich seit 2011 zur
Aufgabe gemacht,
Baugruppenfertiger in
der Elektronikindustrie
beim Thema Nachhal-
tigkeit zu unterstützen
und zu sensibilisieren.
Schulung ist der erste
Schritt für einen
nachhaltigen Umgang
mit den Rohstoffen von
morgen sowie für die
Reduktion von
Energieverbrauch und
Umweltauswirkungen.
MTM Ruhrzinn GmbH
Ruhrtalstr. 19
45239 Essen
+49 201 647111-50
info@ruhrzinn.com
www.ruhrzinn.com
16 elektronik journal 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
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Katja Hammelbeck, InterpressErmatinger Str. 4, CH-8268 SalensteinTel: +41 (0) 71 552 02 12, Fax: +41 (0) 71 552 02 10,E-Mail: kh@interpress-media.ch
Österreich, Großbritannien, USA, Kanada:
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www.elektronik-industrie.dewww.all-electronics.de50. Jahrgang 2019 ISSN 0174-5522
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Erscheinungsweise: Sonderausgabe der elektronik industrie
VERLAG
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AUSLANDSVERTRETUNGEN
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www.industriejobs.de • stellenangebote@industriejobs.de
elektronik industrie 12_BB / 2019 17www.all-electronics.de
Wie begegnet Pepperl+Fuchs den Herausforderun-
gen von Industrie 4.0?
Benedikt Rauscher: Sensoren für Industrie 4.0 – das
drückt Pepperl+Fuchs mit dem geschützten
Begriff „Sensorik 4.0“ aus. Komponenten mit
geeigneter Kommunikation, Identifikation und
Funktionalität ebnen Daten den Weg vom Sensor
über die Cloud bis hin zum Anlagenbetreiber und
dessen Service-Technikern im Feld. Durch die
Übernahme der US-amerikanischen Comtrol
Corporation haben wir unsere Kompetenz in
Richtung Industrie 4.0 weiter ausgebaut. Comtrol
ist ein Pionier in Ethernet-basierter industrieller
Kommunikation sowie bei IO-Link Master Gate-
ways und ergänzt mit Produkten und Technolo-
gien die Sensor- und Kommunikationslösungen
von Pepperl+Fuchs rund um Sensorik 4.0, AS-
Interface, IO-Link und Ethernet-basierten Syste-
men. Anfang 2017 wurde mit der Gründung des
Startups Neoception zudem ein Schritt in Rich-
tung IT-Welt gemacht. Das Tochterunternehmen
berät bei der Konzeption von digitalen Lösungen
und übernimmt Entwicklung, Engineering sowie
den sicheren Betrieb von IIoT-Services.
Wo ist Pepperl+Fuchs aktiv im Bereich Standardisie-
rung und industrielle Datenplattformen?
Benedikt Rauscher: Pepperl+Fuchs ist aktiv in den
Standardisierungs-Organisationen aller für
Industrie 4.0 wesentlichen Technologien wie IEC,
IEEE, PNO, OPC Foundation, IO-Link Commu-
nity und vielen weiteren. Daneben ist
Pepperl+Fuchs Gründungsmitglied der Open
Industry 4.0 Alliance (OI4), die auf der Hannover
Messe 2019 von namhaften Unternehmen aus
Maschinenbau, Industrieautomatisierung und IT
vorgestellt wurde. In dieser Allianz wird aufbau-
end auf offenen Standards eine durchgängige
und einheitliche Architektur für Shop Floor Con-
nectivity, Edge Computing und Cloud-Plattfor-
men entwickelt. Betreibern industrieller Anlagen
stehen so über einen zentralen Zugang kompatib-
le Angebote einer Vielzahl von Hersteller-Platt-
formen zur Verfügung. Die Hoheit der Betreiber
über ihre Daten ist jederzeit gewährleistet.
Welche Impulse in Richtung Industrie 4.0 setzt
Pepperl+Fuchs speziell für die Prozessautomation?
Benedikt Rauscher: Geprägt von einer langen His-
torie im Explosionsschutz treibt Pepperl+Fuchs
gemeinsam mit anderen namhaften Unterneh-
men die Entwicklung des „Advanced Physical
Layers“ (APL) maßgeblich voran. Damit können
auch prozesstechnische Feldgeräte mit Ethernet
vernetzt und alle darauf basierenden Kommuni-
kationstechnologien genutzt werden: Netzwerk
sogar in explosionsgefährdeten Bereichen. Eben-
falls zuhause in Ex-Bereichen ist das Tochterun-
ternehmen ecom. Highlight des umfassenden
Portfolios für mobiles Computing und Kommu-
nikation in explosionsgefährdeten Bereichen ist
das eigensichere Smartphone Smart-Ex 02.
Weg-Bereiter für SensordatenPepperl+Fuchs gibt Vollgas im Bereich Industrie 4.0. Vom Kom-
ponentenhersteller entwickelt sich das Unternehmen zum Sys-
temanbieter digitaler Mehrwerte. Das Interview führte Andrea Neumayer
INTERVIEW mit Benedik t Rauscher, Pepperl+Fuchs,
Leiter Globale IoT / Industrie 4.0 -Projekte
Zur Person
• Benedikt Rauscher
studierte Elektro-
technik an der TU
Darmstadt und war
anschließend 16 Jah-
re für Isra Vision im
Bereich Bildverarbei-
tungssysteme tätig.
• 2005 wechselte er
als Gruppenleiter zu
Pepperl+Fuchs, wo
er an der Entwick-
lung von Vision-Sen-
soren arbeitete.
• Seit 2015 ist er für In-
dustrie 4.0 und IoT
zuständig.
Pepperl+Fuchs AG
Lilienthalstraße 200
68307 Mannheim
+49 621 776-0
info@de.pepperl-fuchs.com
www.pepperl-fuchs.com
18 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Bitte stellen Sie kurz Pickering als Gesamtunterneh-
men dar?
Keith Moore: Die Pickering-Gruppe besteht aus
drei Unternehmen, erstens die Pickering Electro-
nics, spezialisiert auf Reed-Relais. Dieses Unter-
nehmen wurde von meinem Vater im Jahr 1968
gegründet. Ich selbst kam etwa 20 Jahre später
dazu und gründete Pickering Interfaces, ein
separates Unternehmen, das sich von Beginn an
auf Schaltmatrizen für alle Arten von Messtech-
nik-Bussen spezialisiert hat. Das dritte Unterneh-
men ist Pickering Connect, das sich mit Verkabe-
lungssystemen beschäftigt. Zusammen haben
wir als Familienunternehmen rund 400 Mitarbei-
ter und einen Jahresumsatz von 33,6 Mio. Euro.
Was sind aktuell die bemerkenswerten Produkte aus
den unterschiedlichen Bereichen?
Keith Moore: Zunächst etwas zu den Relais: Die
neueste Generation sind die sogenannten 4-mm-
Relais in drei verschiedenen Versionen auf einer
Grundfläche von 4 mm × 4 mm und Bauhöhen
von 9, 9 mm (0,5 A, 5 W), 12,5 mm (0,5 A, 10 W)
und 15,5 mm (1 A, 20 W). Sie werden in sehr
dicht gepackten Schaltsystemen eingesetzt.
Ansonsten gibt es wirklich alle Arten von Reed-
Relais für verschiedenen Spannungen, Isolations-
spannungen, Durchgangswiderstände, Pin-Lay-
out und auch kundenspezifische Versionen. Das
Relais-Angebot besteht aus rund 1200 verschie-
denen Relais.
Das aktuelle Produkt aus dem Bereich Pickering
Interfaces, das die 4-mm-Relais enthält, sind die
BRIC-Module mit 528 Relais auf einer Karte und
in einem BRIC-Gehäuse zusammengestellt über
3000 Relais. Industrieweit ist das wohl die höchs-
te Packungsdichte. Wir haben zahlreiche Stan-
dardprodukte, aber auch hier können kunden-
spezifische Versionen angeboten werden.
Wir entwickeln und fertigen also sowohl die
Relais als auch die Module, das ist einzigartig.
Wir haben in beiden Themen eine hohe Expertise
angesammelt. In unserem PXI-Bereich haben
wir über 1600 verschiedene Produkte auch in
kleinen Stückzahlen, auch Nischenprodukte. Wir
sind ein britisches Unternehmen mit einer loka-
len Fertigung in England, die Mehrheit (rund 70
Prozent) unserer Produkte wird allerdings in
unserem Werk in Tschechien gefertigt. Brexit ist
also kein Thema für uns.
Warum werden die Brands zusammengeführt?
Keith Moore: Durch das Zusammenführen der drei
Pickering-Unternehmen können viele Synergy-
Effekte genutzt werden. Der Relais-Bereich war
nach dem Wunsch des Vaters immer separat
gehalten worden. Heute verfolgen wir das
Zusammenführen der Produkte unter dem Ober-
begriff Switching mit Schaltrelais auf der einen
Seite und Schaltmodule beziehungsweise Schalt-
matrizen auf der anderen Seite. Jetzt wird die
Trennung Schritt für Schritt aufgehoben.
ZusammenrückenDie Bereiche Reed-Relais, Schaltmodule und Verkabelungssyste-
me wachsen in der Pickering-Gruppe nach und nach zusammen.
CEO Keith Moore klärt auf. Das Interview führte Hans Jaschinski
INTERVIEW mit Keith Moore, CEO Pickering
Zur Person
Keith Moore ist aktuell
CEO der Pickering-
Gruppe. Seit 1988 hat
er die Pickering
Interfaces aufgebaut,
mit dem Fokus auf
modulare Signalschalt-
und Simulationssyste-
me für elektronische
Tests und Verifikation.
Bereits 1968 begann
sein Vater mit der
Entwicklung und
Herstellung von
Reed-Relais.
Pickering Interfaces
Stephenson Road
Gorse Lane Industrial Estate
Clacton-on-Sea, Essex, CO15 4NL,
+44 1255-687900
keith.moore@pickeringtest.com
www.pickeringtest.com
elektronik industrie 12_BB / 2019 19www.all-electronics.de
PIEK ist ein Schulungspartner für die elekt-
ronische Verbindungsindustrie. Welche
Kenntnisse lassen sich bei Ihnen erwerben?
Ben Walls: Alle IPC-Schulungen für
PCB-Design, -Herstellung, -Montage,
Reparatur und Rework, Kabel- und
Kabelbaumgruppen sowie diverse
PIEK- eigene IPC-Vertiefungsschulun-
gen. Als einziges Schulungsunterneh-
men in Europa bietet PIEK auch Validie-
rungsservices an.
PIEK arbeitet eng mit IPC (Association Con-
necting Electronics Industries) zusammen.
Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?
Schulungen und Testzentrum
INTERVIEW mit Ben Walls, Geschäf tsführer von PIEK
PIEK International
Education Centre (I.E.C.) GmbH
Auf der Hüls 198
52068 Aachen
+49 241 943 59 56
ben.walls@piektraining.com
https://piektraining.com/de/
Ben Walls: PIEK gehört zu den Top 10 der
IPC-zertifizierten Schulungsunterneh-
men und arbeitet sehr eng mit IPC bei
der Entwicklung von Schulungsmaterial,
Standards und anderes. Außerdem ist
PIEK in IPC Normen- und Schulungs-
kommissionen Mitglied. PIEK denkt bei
der Umsetzung von Fragen aus der
Industrie in IPC-Produkte beziehungs-
weise Dienstleistungen mit. So kann
IPC den Markt in Europa vergrößern.
Sie verfügen auch über ein Testzentrum für
die Elektronikindustrie. Was kann der Kun-
de dort von PIEK alles testen lassen?
Ben Walls: Alle eigenen Produkte sowie
Produkte von Zulieferfirmen. Getestet
wird die Einhaltung von Normen und
Standards bei: Oberflächencharakteri-
sierung, Chemisches Labor, Überein-
stimmung mit RoHS-Richtlinien und
Umweltanalyse, Schock und Vibration,
ESD-Messungen, Rework und Reparatur
Prozesse für Elektronik, Qualifikation/
Validierung von Materialien und Prozes-
sen, Fehleranalysen, Produktfälschung.
50 Jahre
Wenn das kein Grund zum Feiern ist...
Hüthig GmbH
Im Weiher 10
D-69121 Heidelberg
Tel. +49 (0) 6221 489-232
Fax +49 (0) 6221 489-482
www.huethig.de
2020
20 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Leistungselektronik (SiCs, IGBTs, IPMs) ist heute in
aller Munde. Wo liegt bei ROHM der Schwerpunkt?
Christian André: Die Leistungselektronik ist eine
der drei Säulen der langfristigen Strategie von
ROHM. Das Unternehmen bietet drei Arten von
Halbleitertechnologien: Für den Bereich IPM ent-
wickelten wir eine neue Generation von Si MOS-
FETs. Für die IGBT-Entwicklung haben wir 2016
die 8-Zoll-Linie der Renesas Shiga Factory
erworben. Und für SiC konnten wir im Jahr 2018
einen wichtigen Investitionsplan ankündigen,
der bis 2025 Investitionen von 545 Mio. US-Dol-
lar für den Kapazitätsausbau und 196 Mio. US-
Dollar für die Produktion komplementärer Gate-
Driver vorsieht.
Über SiC wird viel diskutiert und entwickelt. Was sind
für ROHM die Vor- und gegebenenfalls die Nachteile?
Christian André: Die Welt steht vor einer unglaub-
lich wichtigen Herausforderung in Bezug auf die
globale Erwärmung und Verschmutzung. SiCs
können mit den Eigenschaften ihrer Materialien
erheblich dazu beitragen, den Energieverbrauch
drastisch zu senken und den CO2-Ausstoß zu
reduzieren. Für die Industrie hat das den Vorteil,
dass Systemintegratoren Produkte mit kleinerem
Volumen (Abmessungen) realisieren und den
Kühlbedarf reduzieren können. Mithilfe der SiC-
Technologie lassen sich auch die Anforderungen
der neuen Gesetzgebung erfüllen, zum Beispiel
WLTP für die Automobilindustrie.
Wann wird sich SiC auf dem Weltmarkt, beziehungs-
weise bei ROHM, durchsetzen?
Christian André: Die Marktnachfrage nach SiC
steigt stetig. Mit der angekündigten Investition
erhöhen wir bis 2025 sowohl unsere Kapazität
um das 16-fache (gegenüber 2017) als auch die
Produktion komplementärer Gate-Treiber um das
11-fache, um dem Bedarf an SiC-Produkten
gerecht zu werden. Die Produktionssteigerung
betrifft unser über 30.000 m² großes Werk in
Nürnberg und das Werk in Miyazaki, Japan. In
Chikugo, Japan, bauen wir derzeit eine neue Fab-
rik, die bis Ende 2020 fertig gestellt sein soll. Mit
dieser gewaltigen Investition wollen wir die
Marktführerschaft übernehmen.
ROHM hat in Deutschland einen eigenen Substrat-
Hersteller. Welche Vorteile haben Sie dadurch?
Christian André: Unser europäische Standort verfügt
über eine Produktionsstätte mit dem weltweit fort-
schrittlichsten Material für Leistungshalbleiter. Die
Produktion des Kristallsubstrats ist sehr komplex,
dennoch ist dieser Rohstoff in der Wertschöpfungs-
kette bei der Fertigung von SiC-Bauelementen sehr
wichtig. Um hohe Stückzahlen hochwertiger Pro-
dukte herzustellen, benötigt es jahrelange Erfah-
rung und eine große Datenbank. Dank Si-Crystal,
unser Werk in Nürnberg, sind wir in der Lage,
Automobil- und Industriekunden qualitativ hoch-
wertige Produkte zu liefern und eine langfristige
und stabile Versorgung zu garantieren.
Investitionen in SiCWie sieht die Zukunft der Leistungselektronik bei ROHM aus?
Christian André, Chairman bei ROHM Semiconductor Europe und
Chairman of the Board der SiCrystal AG, gibt Einblicke in die Pläne
des Unternehmens Das Interview führte Hans Jaschinski
INTERVIEW mit Christian André, Chairman ROHM Europe
Zur Person
Christian André wurde
im Mai 2019 zum
Chairman von ROHM
Europe ernannt. Er
studierte HF-Elektronik
mit Schwerpunkt auf
Radaranwendungen
und hat einen
Abschluss in Betriebs-
wirtschaft. Seine
Karriere begann er bei
ROHM 1990 als
Vertriebsleiter für
Frankreich. Die letzten
14 Jahren war er
Präsident von ROHM
Semiconductor Europa.
ROHM Semiconductor GmbH
Karl-Arnold-Str. 15
D-47877 Willich-Mü nchheide
+49 (0) 2154 9210
info@de.rohmeurope.com
www.rohm.de
Welches sind die wichtigsten Erfolgsfakto-
ren von Rose Systemtechnik?
Heiko Felsmann: Unsere Erfolgsfaktoren
sind Qualität, Geschwindigkeit und
Marktnähe. Wir kennen unsere Kunden
und begegnen ihnen auf Augenhöhe
und wissen diese mit unseren Produk-
ten und Lösungen zu begeistern.
Wo sehen Sie Ihre größten Stärken?
Heiko Felsmann: Als dynamischer Mittel-
ständler sind wir flexibel, schnell und
liefern dabei eine Qualität, die höchsten
Ansprüchen gerecht wird. Mit unseren
drei Business Units (HMI-, Ex- und
Unsere Stärke liegt im Detail
INTERVIEW mit Heiko Felsmann, Vertriebsleiter Rose Systemtechnik
Rose Systemtechnik GmbH
Erbeweg 13-15
32457 Porta Westfalica
+49 571 5041-0
rose@rose-pw.de
www.rose-systemtechnik.de
Industrielösungen) bedienen wir einen
breiten Markt mit einem beeindrucken-
den Produktspektrum – vom Kleinstauf-
trag bis zur Großserie.
Welche Trends und größten Herausforde-
rungen sehen Sie in Ihrem Markt?
Heiko Felsmann: Der Markt sehnt sich
nach Lösungsanbietern, die Systemtech-
nik können. Leere Gehäuse verkaufen
wir kaum noch. Unsere Kunden schät-
zen unsere Dienstleistungen. Zirka
15.000 teil- bis vollkonfektionierte
Gehäuse verlassen jede Woche allein
unser Werk in Porta Westfalica.
Zum 1. August 2019 hat Rose Systemtech-
nik die CRE Rösler Electronic übernommen.
Können Sie bitte etwas zu den strategi-
schen Hintergründen sagen?
Heiko Felsmann: Zur Vervollständigung
unseres Portfolios fehlten noch kunden-
spezifische HMI-Komplettlösungen.
Dadurch bekommen unsere Kunden ab
sofort das gesamte Paket aus Steuerge-
häuse, Panel-PCs, Industrie-Monitoren,
Embedded-PCs und Tragarmsystem.
we areInfotainment . Stromversorgungen . Internet der Dinge . Fertigungssteuerung . Baugruppenfertigung .
Multimedia . Elektromechanik . Lichttechnik + LED . Engineering . Test + Qualität . Halbleiter . Laserbe-arbeitung . Programmierbare Logik . Distribution . Steuerungen . Kabelbearbeitung . Safety & Security . Analog-/Mixed-Signal-ICs . Bildverarbeitung . Messtechnik + Sensorik . Antriebstechnik . Conformal
Coating . Leistungselektronik . Embedded-Systeme . Kommunikation . Leiterplattenfertigung . Fahreras-sistenz . Wireless ICs . EMV . Fernwartung . Mikromontage . Alternative Antriebe . Aktoren . Industrie-PC . Power . Schablonendrucker . Bussysteme/Protokolle . Digitale Marktübersichten . Steuerungen . HF-/Mikrowellentechnik . Fertigungssteuerung . Rework & Repair . Tools . Entwicklungssysteme . Human
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22 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Mit Diversifikation in die ZukunftTrotz wirtschaftlich angespannter Rahmenbedingungen blickt
Rutronik zuversichtlich in die Zukunft. Die starke Positionierung
als Distributor und Dienstleister an diversen Wachstums- und
Zukunftsmärkten macht es möglich. Das Interview führte Martin Probst
INTERVIEW mit Andreas Mangler, Director Strategic Marketing bei Rutronik
Das wirtschaftliche Klima ist momentan unangenehm.
Wie beeinflusst das Distributoren wie Rutronik?
Andreas Mangler: Der Automobil-Absatz ist in Chi-
na wie auch in Europa eingebrochen, beides ist auf
die schwierigen internationalen Handelsbeziehun-
gen, aber auch auf den strukturellen Wandel der
Industrie zurückzuführen. Elektrik- und Elektro-
nikkomponenten werden zukünftig rund 40 Pro-
zent des Kaufpreises eines Neuwagens ausmachen
und somit wird die Bedeutung dieser Entwicklun-
gen für unsere Branche ganz deutlich. Zudem
gehen wir davon aus, dass China verstärkt auf
eigene anstelle amerikanischer Hersteller und
Partner setzt. Das eröffnet uns als europäischem
Unternehmen die Chance, uns als Handelspartner
in China verstärkt zu etablieren. Der geplante Bre-
xit ist ein weiterer Aspekt, der für Unsicherheit
sorgt. Ursprünglich war UK einmal ein wichtiger
Markt für die Elektronikindustrie.
Industrie 4.0 und IoT sind in der Realität angekommen.
Wo liegen für Sie die Wachstumsmärkte der Zukunft?
Andreas Mangler: Beides hat immense Einflüsse
auf praktisch alle Unternehmen, insofern ist es
schwierig, einzelne Wachstumsmärkte zu nen-
nen. Vielmehr kommt es auf die einzelnen
Unternehmen an und dass sie sich selbst und
ihre Produkte und Services transformieren.
Dabei unterstützen wir sie mit unseren Initiati-
ven RUTRONIK SMART und RUTRONIK
EMBEDDED, unter denen wir entsprechende
Produkte und Technologien für die Umsetzung
der Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge
gebündelt haben. Alle zukünftigen Maßnahmen
zur Digitalisierung und Vernetzung in den
Anwendungen bergen ein hohes Potenzial für
uns. Allen voran die Sensorik, die die Basis für
IoT-Applikationen und die Schnittstelle zwi-
schen der analogen und digitalen Welt ist.
Automotive hebt sich von den restlichen Themen ab.
Welche Rolle spielt dieser Markt für Rutronik?
Andreas Mangler: Eine sehr wichtige, rund die Hälf-
te unseres Umsatzes entfällt auf den Automo-
bilmarkt. Gleichzeitig ist Rutronik der einzige Dis-
tributor, der mit der Automotive Business Unit
über einen Bereich eigens für Automotive-Kunden
verfügt. Die ABU bietet nicht nur technischen
Support zu allen elektronischen Komponenten,
sondern agiert auch als strategischer Berater, um
Alle zukünftigen Maßnahmen
zur Digitalisie-rung und Ver-netzung in den Anwendungen
bergen ein hohes Potenzial
für uns.Andreas Mangler, Rutronik
Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH
Industriestraße 2
75228 Ispringen
+49 7231 8010
rutronik@rutronik.com
http://www.rutronik.com
elektronik industrie 12_BB/2019 23www.all-electronics.de
Zur Firma
• Gegründet 1973
• Drittgrößter Distributor elektronischer
Bauteile in Europa
• Mehr als 1700 Mitarbeiter
• Erwirtschaftete 2018 über eine Millarde
Euro Umsatz
• 70 Niederlassungen auf drei Konti-
nenten
• Eigener Onlineshop mit Rutronik24
Zur Person
• Studierte Physik am Karlsruher Insti-
tut für Technologie und Elektrotech-
nik an der Hochschule Karlsruhe.
• Anfangsjahre in der Forschung.
• Wechsel in den Halbleiterbereich zu
Burr Brown als FAE.
• Seit 1995 in verschiedenen leiten-
den Positionen im Technischen
Marketing bei Rutronik.
den Austausch zwischen OEMs, Tier1- und Tier2-
Lieferanten, Dienstleistern und Komponentenher-
stellern auf Management-Ebene zu fördern.
Welche Schlüsseltechnologien werden sich im Auto-
mobilbereich durchsetzen?
Andreas Mangler: Aus unsere Sicht werden vier
Anwendungsbereiche im Automobilmarkt zum
Wachstumstreiber: die Elektrifizierung des
Antriebsstrangs, das autonome Fahren, die Kon-
nektivität und die neuen verteilten Mobilitäts-
konzepte. Die Konnektivität ist für die Konsu-
menten ein entscheidender Faktor. Viele Kunden
würden sogar auf ihre bevorzugte Marke verzich-
ten, um eine bessere Konnektivität im Fahrzeug
zu bekommen. Bei der Elektrifizierung des
Antriebsstrangs geht es nun deutlich voran. Die
neuen Mobilitätskonzepte, sei es Flottenmanage-
ment oder die neuen Geschäftsmodelle der Mobi-
litätsdienstleister, werden den Markt zusätzlich
verändern. Wir haben in diesen Anwendungsbe-
reichen allein über 100 neue Zielapplikationen
und Steuergerätfunktionen definiert, die notwen-
dig sind, um die Ziele der Automobilindustrie
umzusetzen.
Rutronik ist sowohl Distributor als auch Dienstleister.
Woher kommt diese Entscheidung?
Andreas Mangler: Als Distributor ist Rutronik schon
immer auch Dienstleister. Wir bieten unseren
Kunden verschiedene Value Added Services, die
für Kunden alle kostenfrei sind – und die werden
immer umfangreicher. Das beginnt bei der
Design-In-Beratung, geht über kundenspezifische
Beschaffungslösungen bis zu Unterstützung in
Sachen Regularien, Produktänderungen und
-abkündigungen. Wir erweitern unser Pro-
duktspektrum kontinuierlich und richten dies so
aus, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
24 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Sie haben eine führende Position bei Flying
Probern. Was macht sie so besonders?
Uwe Winkler: Bei der Entwicklung unserer
Flying Probe Tester haben wir von
Anfang an beim Antrieb auf Linearmo-
toren gesetzt und zwar auf allen Achsen
(x, y, z) und sind damit nach wie vor die
Einzigen auf dem Markt und somit beim
Test die Schnellsten. Auch unser Flying-
Tester-Konzept ist ein Alleinstellungs-
merkmal. Die Messinstrumente sind
direkt an den Probes positioniert. Damit
erfolgt eine direkte Aufnahme des
Messsignals und es entstehen keine Ver-
luste über Kabelzuleitungen.
Marktführende Position
INTERVIEW mit Uwe Winkler, Geschäf tsführer der SPEA GmbH
SPEA GmbH
Ruhberg 2
35463 Fernwald
064 04-697-0
spea.germany@spea.com
www.spea-ate.de
Service ist besonders wichtig. Was hat SPEA
hier zu bieten?
Uwe Winkler: Unsere Anwender bestäti-
gen, dass wir auch hier erstklassig sind.
Wir arbeiten bereits in der Planungspha-
se eng mit unseren Kunden zusammen.
Wichtig ist, gemeinsam effiziente Test-
strategien zu entwickeln, die genau zum
Kunden passen. Wir tauschen uns inten-
siv mit unseren Kunden aus – sowohl
vor als auch nach dem Kauf. Unser
Fokus liegt auf langfristiger, partner-
schaftlicher Zusammenarbeit und wir
bieten Komplettlösungen aus einer
Hand.
Gibt es Grenzen für die Positioniergenauig-
keit, was kann die Zukunft bringen?
Uwe Winkler: Vor der Miniaturisierung der
Bauteile dachten wir die Grenze der Kon-
taktierfähigkeit wäre erreicht. Heute benö-
tigen wir nicht unbedingt Testpads, son-
dern positionieren unsere Probes absolut
präzise auf den Lötflächen von Bauteilen
und Vias. Auch neue Testtechniken tragen
dazu bei, die geforderte Prüftiefe zu errei-
chen. Wir stellen uns den zukünftigen
Herausforderungen und werden wie bisher
professionelle Lösungen anbieten.
Motor für den Fortschritt. Exklusive Reportagen, Hintergründe und Best Practices rund um elektrische Antriebe, Akkus, Kunststoff e und Leichtbau. Jetzt kostenlos testen: www.emobilitytec.de/kostenlos
Hüthig GmbH
Im Weiher 10
D-69121 Heidelberg
Tel. +49 (0) 6221 489-232
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www.huethig.de
elektronik industrie 12_BB / 2019 25www.all-electronics.de
Traco Power ist bekannt für DC/DC-Wandler, wird aber
nun immer aktiver bei kundenspezifischen Stromver-
sorgungslösungen. Wie kommt es dazu und wohin
entwickelt sich das Schweizer Unternehmen?
Luis de Sousa: Traco Power kann bereits auf eine
30-jährige Entwicklungsgeschichte von kunden-
spezifischen Stromversorgungslösungen zurück-
blicken. Jedoch waren solche Lösungen nie das
Kerngeschäft von Traco Power. Heute und in
Zukunft sehen wir aber bei uns genau in diesem
Bereich entscheidende Stärken. Der Grad der
Anpassung kann von einer kleinen Änderung von
Standardprodukten bis hin zu einem brandneuen
Produkt reichen, dass von Grund auf neu entwi-
ckelt wurde. Unabhängig von der Komplexität der
Anforderung finden wir schnell eine optimale
Lösung, da die Expertise im Haus und unsere Pre-
Compliance-Testfähigkeiten vorhanden sind.
Zudem haben wir bei der Entwicklung von Lösun-
gen neben technischen auch eine Vielzahl von
anderen notwendigen Fähigkeiten angeeignet:
System-Engineering sowie Projekt-, Test- und
Qualitätsmanagement.
Für viele Ingenieure ist das Wort „kundenspezifische
Lösung“ eher ein Graus als ein Segen. Was hält Traco
Power davon?
Luis de Sousa: Dank Jahrzehnte langer Erfahrung
kennen wir alle Facetten und Möglichkeiten von
kundenspezifischen Anforderungen. Ingenieure
und Einkäufer denken oft, dass ein maßgeschnei-
dertes Produkt teurer ist, wir erleben aber oft das
Gegenteil. Es ist oft eine Frage des Volumens. Ein
Standardprodukt kann beispielsweise Funktio-
nen haben, welche für die Anwendungen gar
nicht erforderlich sind, oder es passt aufgrund der
Größe oder fehlender Zertifizierungen mögli-
cherweise nicht genau ins System. Ein kunden-
spezifisches Design ist so in vielen Fällen die
richtige, bessere und kostengünstigere Lösung.
Als ehemaliger Chefingenieur beim Formula-E-Team
von McLaren kennen Sie sich mit Innovationen aus. Wo
sehen Sie die größten Trends in der Stromversorgung?
Luis de Sousa: Die Landschaft der Energieerzeu-
gung, der Energieverteilung und des Energiema-
nagements entwickelt sich aufgrund der Interfe-
renz zweier Wellen rasant: Mit der ersten Welle
sind nachhaltige, erneuerbare Energien gemeint,
welche effiziente und intelligente Umrichter und
Wandler erfordern. Die zweite Welle beschreibt
neue Leistungselektronik-Technologien, die
hocheffiziente, breitbandige Halbleiter hervor-
bringt sowie neue, magnetische und keramische
Materialien und sehr kostengünstige digitale
Controller. Mit diesen neuen Gegebenheiten
müssen wir unseren bisherigen Entwicklungs-
weg von Leistungselektronik überdenken, sonst
wird man schnell abgehängt. Es wird Gewinner
und Verlierer geben. Als Mitstreiter möchte ich,
dass mein Team dieses „Rennen“ wie in der For-
mel 1 führt und gewinnt.
Stromversorgung nach MaßLuis de Sousa, Entwicklungsleiter von Traco Power, ist vertraut mit
innovativen Elektroniksystemen und setzt auf kundenspezifische
Lösungen. Das Interview führte Martin Probst
INTERVIEW mit Luis de Sousa, Leiter Forschung & Entwicklung
bei Traco Power, Geschäftsführer bei Traco Power Solutions
Zur Person
• Diplom-Elektro-
ingenieur mit über
25 Jahren Erfahrung
in der Leistungs-
elektronik.
• Leiter Forschung
und Entwicklung bei
Traco Power und Ge-
schäftsführer bei
Traco Power Solu-
tions.
• Karrierestationen:
Chefingenieur bei
McLaren sowie Pro-
jekt-, Team und Ab-
teilungsleiter bei
Renault und Valeo.
TRACO Electronic AG
Sihlbruggstr. 111
6340 Baar/Schweiz
+ 41 43 311 4511
info@traco.ch
www.tracopower.com
26 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Turck duotec bietet neben Fertigung auch Entwicklung.
Warum entschieden sie sich für diese Ausrichtung?
Arthur Rönisch: Eine gut ausgestattete Produktion
für Elektronikmodule plus Entwicklung ist die
Basis unseres Dienstleistungsgeschäftes. Nur so
können wir Kunden im Bereich der Elektronikferti-
gung eine optimale Betreuung bieten. Kunden
haben damit viele Möglichkeiten ihre Produkte
realisieren zu lassen. Eine hohe Technologieband-
breite, wie sie Turck duotec etwa mit der COB-
Technik oder dem Thermoplastmolding der Elekt-
ronik anbietet, ermöglicht große Freiheit bei der
Gestaltung der Produkte. Bei Turck duotec können
Entwickler die Technologie auswählen, die für das
Endprodukt zu optimalen Ergebnissen in Bauform,
Lebensdauer und Kosten führt. Neben der Leiter-
plattenbestückung bietet Turck duotec aber auch
eine Komplettfertigung nach Kundenbedarf.
Ergänzt wird das Angebot an Fertigungstechnolo-
gien durch die Kompetenzen im Bereich Forschung
und Entwicklung. So ist es den Kunden möglich,
ihre Kapazitäten im Bereich F&E zu ergänzen und
Produkte zu realisieren, die ohne die Unterstüt-
zung von Turck duotec nicht möglich wären.
Welche Anwendungsgebiete bergen das meiste
Potenzial für Turck duotec?
Arthur Rönisch: Wir bei Turck duotec sehen enormes
Potenzial in den Bereichen Mobilität, Gebäudeau-
tomation und Medizintechnik. In der Medizin
unterstützt Roboter-assistierte Operationstechnik
die Ärzte in der Patientenbehandlung. Durch die
Mikrolabortechnik ist es den Ärzten möglich,
schneller und präziser eine Diagnose zu stellen.
Diese Neuerungen in der Medizintechnik sind auf
Elektronik angewiesen. Ähnlich ist die Situation in
der Gebäudeautomation. Dort ist heute wichtig, die
Wohngebäude technisch und energetisch zu ver-
bessern. Sensoren und Aktuatoren sind für die
Umsetzung solcher Vorhaben unerlässlich. Das ist
natürlich immer mit Elektronik verbunden. Die
wohl größten Umbrüche erfährt gerade die Mobili-
tät. Umbruch bedeutet dabei gleichzeitig die Eröff-
nung neuer Möglichkeiten. Der Umstieg von Ver-
brennungs- auf Elektromotoren oder auch Mobili-
tätslösungen wie Carsharing führen zu Änderun-
gen in der Branche. Auch dieser Wandel ist größ-
tenteils nur mit Elektronik-Lösungen umsetzbar.
Welche Ziele strebt Turck duotec für die Zukunft an?
Arthur Rönisch: Die hohe Geschwindigkeit in der
Markteinführung von Produkten heuzutage
zwingt die Hersteller den Produktentstehungspro-
zess zu optimieren und zu beschleunigen. In die-
sem Umfeld will Turck duotec den Kunden helfen
und sie weiterhin umfassend unterstützen, wenn
sie Hilfe bei Entwicklung und Fertigung brauchen.
Ziel ist es, Lösungen mit einem besonderen USP zu
entwickeln, die unseren Kunden besondere Vortei-
le bieten – und das wird sich auch in Zukunft nicht
ändern. Wir arbeiten deshalb intensiv daran, unser
Know-how stetig zu erweitern.
Know-how nutzen und ausbauenNur als Entwickler und Produzent gleichzeitig kann Turck duotec
seinen Kunden optimale Beratung und Produkte bieten, wodurch
sie auch künftige Trends voll ausnützen können.
Das Interview führte Martin Probst
INTERVIEW mit Ar thur Rönisch, Geschäf tsführer und CTO
von Turck duotec
Zur Person
• Dipl.-Ing. für Techni-
sche Kybernetik und
Automatisierungs-
technik
• Seit 1990 bei der
Werner Turck GmbH
& Co. KG in ver-
schiedenen Positio-
nen tätig
• 2011 folgte der
Wechsel zur Turck
duotec GmbH als Ge-
neral Manager; seit
2016 Geschäftsführer
• Seit November 2019
zudem CTO der Turck
duotec Gruppe
Turck duotec GmbH
Goethestraße 7
58553 Halver
+49 2353 1390-0
sales@turck-duotec.com
www.turck-duotec.com
elektronik industrie 12_BB / 2019 27www.all-electronics.de
Worauf kommt es den Kunden an, wenn sie sich bei
Ihnen über die WAGO Leiterplattenklemmen und
-steckverbinder informieren?
Steffen Weinreich: Bei vielen der zahlreichen
Anfragen geht es unseren Kunden vor allem um
die technischen Vorteile unserer Produkte. Durch
den Anschluss größerer Leiterquerschnitte bei
identischer Baugröße kann der Entwickler bei-
spielsweise Platz auf der Leiterplatte sparen, was
ihm mehr Freiheitsgrade beim Design ermög-
licht. Neben dieser erhöhten Stromtragfähigkeit
steht auch die intuitive Bedienung im Vorder-
grund. Speziell mit der Hebelanschlusstechnolo-
gie setzt WAGO hier neue Maßstäbe.
Welche Vorteile bietet die Hebelbedienung?
Steffen Weinreich: Die Bedienung mit dem Hebel
ist weltweit für jeden intuitiv. Beide Hände sind
frei zum Verdrahten, damit ist eine werkzeuglose
Erst- oder Umverdrahtung binnen Sekunden
möglich. Für unsere Kunden ist diese einfache
Handhabung ein großer Pluspunkt bei der Nut-
zung ihrer Produkte. Und Dank der integrierten
Push-in CAGE CLAMP muss zusätzlich niemand
auf das direkte Stecken verzichten.
Was ist für Ihre Kunden neben den technischen Vor-
teilen auch relevant?
Steffen Weinreich: Durch Fachkräftemangel und bei
Auftragsspitzen ist für unsere Kunden ein noch
schnellerer und einfacherer Design-In Prozess
essenziell. Wir unterstützen mit Footprints,
3D-Modellen, technischen Dokumentationen
und weltweit gültigen Approbationen. Außerdem
garantieren wir eine schnelle und reibungslose
Bemusterung. Dadurch bieten wir die nötige Fle-
xibilität, um auf jegliche Art von Kundenanforde-
rung schnell und unkompliziert reagieren zu
können.
Spielt die individuelle Anpassbarkeit der Klemmen
und Steckverbinder eine Rolle für Ihre Kunden?
Steffen Weinreich: Kundenindividuelle Lösungen
sind ein Trend, den wir bereits seit einigen Jahren
verzeichnen. Dies betrifft beispielsweise Varian-
ten einzelner Klemmen im Kunden-Farbton oder
sogar einzeln farbig codierte Pole. Kombiniert mit
individuellen Bedruckungen aus zwei Richtun-
gen hat der Kunde alle erdenklichen Freiheiten,
bei WAGO das für seine Applikation passende
Produkt zu finden.
Kompakt. Einfach. Stark. Höchste Leistung auf kleinstem Bauraum – das fordert die
Anschlusstechnik in der Leistungselektronik. Doch passgenaue
Lösungen entstehen erst durch die Kombination aus kompakter
Leistungsstärke, intuitiver Handhabung und kompetenter Un-
terstützung im Design-in-Prozess, weiß Steffen Weinreich von
WAGO. Das Interview führte Andrea Neumayer
INTERVIEW mit Stef fen Weinreich, Head of Cabinet
Components and PCB Connections bei WAGO
Zur Person
• Steffen Weinreich ist
Head of Cabinet Com-
ponents and PCB Con-
nections beim Verbin-
dungs- und Automati-
sierungsspezialisten
WAGO in Minden.
• In dieser Funktion
treibt er unter ande-
rem die Themen des
werkzeuglosen Hebel-
anschlusses von Lei-
terplattenklemmen
und -steckverbindern
sowie die Optimie-
rung des Design-In-
Prozesses voran.
WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG
Hansastraße 27
32423 Minden
+49 (571) 887-0
info.de@wago.com
www.wago.com
28 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Gelebte Kunden-orientierungDank eines stabilen Backgrounds ist Würth Elektronik Circuit Board
gewappnet für den schwierigen Leiterplattenmarkt und die Trends
der Zukunft. Im Mittelpunkt soll weiterhin der Kunde stehen.
Das Interview führte Martin Probst
INTERVIEW mit Klaus Weingär tner und Andreas Hirsch, Würth Elektronik Circuit Board Technology (CBT )
Würth Elektronik CBT gehört zu den größten Leiter-
platten-Lieferanten in Europa. Was ist Ihr Erfolgsge-
heimnis, um sich in der Branche zu behaupten?
Klaus Weingärtner: Das sind sicherlich mehrere
Punkte, die auf unser Erfolgskonto einzahlen. Mit
der Zugehörigkeit zum Würth-Konzern haben
wir einen stabilen, sicheren Background. Unsere
Kunden profitieren von dieser Zuverlässigkeit
und Sicherheit ebenso, wie von unserer jahrzehn-
telangen Erfahrung als Hersteller aus Deutsch-
land. Hinzu kommt unser Leiterplatten-Portfolio,
das ziemlich einzigartig ist, denn wir können in
unserer Aufstellung tatsächlich alle Anforderun-
gen bedienen. Einer der wichtigsten Punkte ist
aber gewiss die persönliche, partnerschaftliche
Beziehung zu unseren Kunden. Unsere Experten
in den einzelnen Bereichen unterstützen und
begleiten sie sowohl im Entstehungsprozess eines
Produkts, als auch im gesamten Produktlebens-
zyklus.
Was bedeutet dies konkret für Ihre Kunden?
Klaus Weingärtner: Für unsere Kunden halten wir
beispielsweise für die Erstellung von Layouts digi-
tale Standard-Lagenaufbauten für die EDA-Tools
bereit. So können sie nicht nur schneller mit dem
Layout starten, sondern vermeiden Fehler und
steigern gleichzeitig die Zuverlässigkeit sowie
Sicherheit der Leiterplatte. Darüber hinaus unter-
stützt unser Technisches Projektmanagement die
Entwickler bei unseren Kunden vor Ort mit ihrem
Expertenwissen sowie ihrer Lösungskompetenz
und berät diese im Hinblick auf Optimierungen
bereits in der frühen Entwicklungsphase der Pro-
dukte. Auch bei der Gestaltung der Übergänge
von Prototypen zu Serienanläufen in Deutschland
und der Verlagerung von Großserien nach Asien
stehen wir unseren Kunden aktiv zur Seite.
Welche Trends sehen Sie in der Leiterplatten-Branche?
Und wie richten Sie Ihr Unternehmen hierfür aus?
Klaus Weingärtner: Die Trends in der Leiterplatten-
Branche sind Digitalisierung, Automatisierung
und Nachhaltigkeit. Wir sehen hier große Chan-
cen und entwickeln uns mit diesen strukturellen
Veränderungen weiter. So verketten wir in der Fer-
tigung immer mehr Prozesse, reduzieren Störun-
gen durch gezielte Datenanalysen und gehen
nachhaltig mit Rohstoffen und Materialien um.
Für alle Seiten ein Plus.
Einer der wich-
tigsten Punkte ist
gewiss die persönli-
che, partnerschaft-
liche Beziehung zu
unseren Kunden.
Klaus Weingärtner,
Würth Elektronik CBT
Würth Elektronik GmbH & Co. KG
Circuit Board Technology
Salzstraße 21
74676 Niedernhall
+49 7940 946-0
www.we-online.de/pcb
cbt@we-online.de
elektronik industrie 12_BB/2019 29www.all-electronics.de
Zur FirmaWürth Elektronik CBT wurde 1971 ge-
gründet und versorgt als einer der
führenden Leiterplattenhersteller in
Europa Elektronikkunden mit Leiter-
platten in allen gängigen und zu-
kunftsweisenden Technologien bis
hin zu komplexen Systemlösungen –
von Mustern und Prototypen bis hin
zu Serien in mittleren und großen
Volumina.
Zur Person
• Klaus Weingärtner (links) ist seit 1981
für Würth Elektronik CBT tätig und
seit 2007 als Geschäftsführer für das
Werk in Rot am See zuständig
• Andreas Hirsch (rechts), Head of E-
Commerce, hat über 20 Jahre Erfah-
rung im Bereich E-Commerce. Er ist
seit 2018 für den Online-Shop ver-
antwortlich
Andreas Hirsch: Aber diese Trends haben nicht nur
Auswirkungen auf die Fertigung, sondern auch
auf die Schnittstellen zu unseren Kunden. In der
Auftragsabwicklung etwa ermöglichen wir den
Kunden mithilfe einer EDI-Anbindung den elekt-
ronischen Datenaustausch. Ebenso können unsere
Kunden Leiterplatten über unseren Online-Shop
bestellen. Damit sie dabei künftig noch mehr Zeit
und Prozesskosten einsparen, arbeiten wir an
einem E-Procurement-System und einer kunden-
orientierten Omni-Channel Plattform.
Apropos Online-Shop: Wie ist es möglich, ein kun-
denspezifisches Produkt digitalisiert anzubieten?
Andreas Hirsch: Ermöglicht wird dies durch die
Standardisierung der Lagenaufbauten und die
Parametrierung der kundenspezifischen Pro-
duktdaten. So können wir verschiedene Kunden-
aufträge auf einem Produktionspanel abbilden.
Dank des „Pooling-Verfahrens“ fertigen wir die
Leiterplatten kostengünstiger und effizienter.
Somit erhalten die Kunden ihre in Deutschland
gefertigten Leiterplatten zu einem günstigeren
Preis ab zwei Arbeitstagen und das bei höchster
Qualität und Zuverlässigkeit.
Darüber hinaus bieten wir in unserem Online-
Shop nicht nur Leiterplatten und Schablonen, son-
dern auch weitere Services und Leistungen an, wie
zum Beispiel Liefernutzengestaltung und seit
neustem einen Layout-Service.
Was haben wir dann in der Zukunft noch von Würth
Elektronik CBT zu erwarten?
Klaus Weingärtner: Zukunftsweisende Lösungen,
die wir mit unseren Kunden gemeinsam entwi-
ckeln, damit deren Produkte immer noch besser
werden. Und engagierte Mitarbeiter, die für unsere
Kunden immer diesen einen Schritt mehr gehen –
„more than you expect“ eben!
30 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de
Warum ist Würth Elektronik eiSos ein besonders ver-
lässlicher Partner für seine Kunden?
Alexander Gerfer: Verlässlich, weil wir zu einem
großen Konzern gehören, der in seiner Finanz-
kraft stabil ist. In der Langfristigkeit ist man ganz
anders gefordert. Die Bauteile die wir herstellen
sind langfristig verfügbar und nicht nur für eine
kurze Zeit. Und damit sind auch die Planungssi-
cherheit und die Ersatzteilsicherheit gegeben.
Wenn wir etwas tun, herstellen und den Kunden
anbieten, muss es qualitativ hochwertig sein.
Auch muss ein Bauteil technisch sauber beschrie-
ben sein, sodass der Kunde weiß, bin ich jetzt
innerhalb einer „Safe Operations Area“ oder bin
ich schon im Überlastungsmodus. Wir helfen dem
Kunden mit guten technischen Daten weiter.
Dazu haben wir die Plattform Redexpert einge-
führt, wo wir reale Messdaten von Bauteilen
abbilden und verlässliche, präzise und praxisnahe
Daten abgeben. Qualität heißt aber auch, wir
haben eine Artikelnummer und diese hat global
die gleiche Qualität. Man bekommt in der Bemus-
terung nicht das „goldene Sample“ und für die
Produktion was ganz Anderes. Bauteile sind ab
Lager schnell in beliebigen Menge zu bekommen.
Wo sehen sie momentan die größten Herausforde-
rungen im Elektronikmarkt?
Alexander Gerfer: Für unsere Kunden natürlich
deren Abnehmermarkt, der momentan geschüt-
telt und gerüttelt wird und damit dann auch uns
beeinflusst. Wir wissen momentan noch nicht
genau, wo es mit den Aufträgen hingeht. Die
Entwicklung bewegt sich aber ganz sicher in
Richtung E-Mobilität und 5G. Die Frage ist aller-
dings: Können wir genügend junge Menschen für
Elektronik-Hardware begeistern? Wie bekom-
men wir diese jungen Menschen schnell auf
einen akzeptablen Wissensstand? Wenn wir kei-
ne Hardware-Design-Fachkräfte mehr finden,
dann haben wir ein Problem. Europa muss sehen,
dass es seine Stärke behält: Schnelligkeit im
Design und Schnelligkeit im Markteintritt,
außerdem Beibehaltung einer hohen Qualität.
Wie begegnen sie als Hersteller diesen Themen?
Alexander Gerfer: Wir unterstützen die Kunden-
Aktivitäten durch unseren Service. Es gibt kos-
tenlose Muster, wir haben einen technischen
Vertrieb, Business Development Manager und
FAEs, die dabei helfen, Kunden-Applikationen
zum Leben zu erwecken. Und zum Thema wie
können wir junge Menschen begeistern: Wir
haben die Online-Plattform Redexpert zur einfa-
cheren Bauteilauswahl und -simulation einge-
führt, wo wir jederzeit abrufbar viel technisches
Wissen und Messdaten abgelegt haben. Zusätz-
lich bieten wir alleine oder in Kooperation mit
großen IC-Herstellern oder EMV-Laboren auch
eigene Schulungen, Seminare und Fachbücher
über Kernthemen an, über die man im Praxisle-
ben Bescheid wissen sollte.
Richtungsweisend Stärke und die Besonderheiten des Geschäftsmodells von
Würth Elektronik eiSos, von der Kunden weltweit profitieren.
Das Interview führte Hans Jaschinski
INTERVIEW mit Alexander Ger fer, CTO und
Geschäf tsführer Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG
Zur Person
Alexander Gerfer ist
Geschäftsführer und
Chief Technology
Officer einer der
größten europäischen
Hersteller elektroni-
scher und elektrome-
chanischer Bauelemen-
te mit rund 8000
Mitarbeitern und Sitz in
Waldenburg, München,
Berlin und Barcelona
sowie mit Forschungs-
und Entwicklungs-
Standorten im Silicon
Valley, Dallas und
Shenzhen.
Würth Elektronik eiSos GmbH& Co. KG
Max-Eyth-Str. 1
74638 Waldenburg
07942 945-0
eiSos@we-online.de
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