atk is- wor kshop

64
ermessung Brandenburg Ministerium des Innern ü ü ATKIS- Wor k shop Sonderheft 1997 Grußwort des Innenministers 1 Eröffnung des ATKIS-Workshops am 3. Juni 1997 in Eichwalde 3 Der weitere Aufbau von ATKIS im Land Brandenburg 5 Bezugsmöglichkeiten, Nutzungsrechte und Kosten von ATKIS-Daten 14 Arbeiten mit ATKIS-Daten 21 Einsatz von ATKIS-Daten im AED-GIS 26 ATKIS - Baustein der Raumbezogenen Informations- verarbeitung 35 Komponenten eines weitgehend automatisierten, elektronischen Vertriebes vonATKIS-Daten 45 Ergebnisse derArbeitsgruppen 56

Upload: others

Post on 29-Nov-2021

2 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

ermessungBrandenburg

Ministerium des Innern

üüATKIS-Workshop

Son

der

hef

t 199

7

Grußwort des Innenministers 1

Eröffnung des ATKIS-Workshops am 3. Juni 1997 inEichwalde 3

Der weitere Aufbau von ATKIS im Land Brandenburg 5

Bezugsmöglichkeiten, Nutzungsrechteund Kosten von ATKIS-Daten 14

Arbeiten mit ATKIS-Daten 21

Einsatz von ATKIS-Daten im AED-GIS 26

ATKIS - Baustein der Raumbezogenen Informations-verarbeitung 35

Komponenten eines weitgehend automatisierten,elektronischen Vertriebes von ATKIS-Daten 45

Ergebnisse der Arbeitsgruppen 56

Ministerium des Innerndes Landes BrandenburgHenning-von-Tresckow-Str. 9-1314467 Potsdam

Schriftleitung:Ministerialrat H. Tilly

Redaktion:Dr. H. Kreibig, Dr. E. Seyfert

Titelbild:F. Schiersner

Layout:U. Philipps/H. Flacker

Redaktionsschluß:1. Dezember 1997

Herstellung und Vertrieb:Landesvermessungsamt BrandenburgHeinrich-Mann-Allee 10314473 PotsdamTelefon (0331) 8844-223

ü

Impressum

üermessungBrandenburg

Sonderheft 1997

ermessung BrandenburgSonderheft der regelmäßig erscheinen-den Informationszeitschrift.Die Mitteilungen erscheinen zweimaljährlich zum Abonnementspreis vonDM 5,00 (+ Porto und Verpackung)beim LandesvermessungsamtBrandenburg.

Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinungdes Herausgebers wieder.

ISSN 1430-7650

- 1 - ermessung Brandenburgü

ATKIS - hinter diesen fünfBuchstaben verbirgt sich einausgefeiltes Informationssystemzeitgemäßer Landesvermes-sung. Sie stehen für die beidenBereiche Topographie und Kar-tographie, aus denen zusammenein exaktes Abbild des Landesermittelt wird. Sie stehen fürden Aufbruch in ein Zeitalter,das geprägt ist von einer inno-vativen Informationsverarbei-tung, wie sie sich der Mensch inseinen kühnsten Träumen noch vor kurzem nicht auszumalen wagte. ATKIShat die Arbeit der Kartographen geradezu revolutioniert. Und das ist erst derBeginn einer Entwicklung, die uns - gekoppelt mit Satellitensystemen -detaillierten Aufschluß geben wird über die Räume, in denen wir uns bewe-gen.

Mit ATKIS wurde das Tor aufgestoßen in eine faszinierende Welt, in dersich großartige wirtschaftliche und private Möglichkeiten für das Zurechtfin-den im Raum ergeben. Die Anforderungen an genaueste Messungen wachsenständig. Gerade in den neuen Bundesländern sind solche Daten über diebestmögliche Nutzung des nicht vermehrbaren Bodens von ausschlaggeben-der Bedeutung für die Planungen. Ohne stets aktuelles und exaktes Karten-werk gibt es weder Planungssicherheit noch Rechtssicherheit in der Eigentums-problematik. Denn sind die Grenzen nur vage gezogen, zeigt sich keinInvestor interessiert. Objektive topographisch-kartographische Informatio-nen sind daher eine wichtige Grundlage für nachvollziehbare politischePlanungen und zuverlässige wirtschaftliche Entscheidungen.

Die erste Etappe der Erarbeitung dieses Informationssystems hatte dasLandesvermessungsamt bereits vor einiger Zeit abgeschlossen, indem es eineeinheitliche digitale topographische Beschreibung der Landesfläche vorlegte.Damit wurde die Basis geschaffen für das weitere Erstellen digitaler Karten-werke und von Geoinformationssystemen. Wie lebenswichtig der schnelleZugriff auf exakte Daten und Karten ist, hat uns das Hochwasser an der Oderim Sommer 1997 deutlich gezeigt. In kürzester Zeit wurden zur Beurteilungder kritischen Lage und des Vorgehens der Planungs- und Einsatzkräfteunterschiedlichster Bereiche exakte topographische Aussagen benötigt.

Die Zukunft beginnt jetzt - ATKIS öffnetTor zu neuen Räumen

- 2 - Sonderheft 1997

Dies ermöglichte den Einsatzkräften von Bundeswehr, Polizei, Feuerweh-ren, THW und den vielen anderen eine verläßliche Lageeinschätzung unddamit letztlich das erfolgreiche Vorgehen gegen die Oderflut. Aus Kenntnisdieser Daten wurden Störfälle simuliert, und es war möglich, die Gefahrenbesser abzuschätzen, um schnell über notwendige Evakuierungen undSicherungsmaßnahmen entscheiden zu können. Zwar kam ATKIS an denOderdeichen noch nicht zum Zuge, doch das dramatische Geschehen verdeut-lichte, wie wichtig dieses Informationssystem bei Naturkatastrophen und inHavariefällen ist. Auch dies ist mit ein Grund für seinen zügigen Aufbau.

ATKIS ist noch längst nicht abgeschlossen. Es soll noch exakter, nochinformativer, noch verläßlicher werden. So sieht sein weiterer Aufbau auchdas Einbeziehen zusätzlicher topographischer Informationen vor - z.B. vonStraßennamen, einzelnen Gebäuden, von Gebietsgrenzen und weiteren Höhen-informationen. Diese Kenntnis ermöglicht es im Falle von Havarien und Ka-tastrophen Polizei und Feuerwehr, Umweltschutz- und anderen Behörden,noch bessere Schlüsse für ein schnelles abgestimmtes Handeln zu ziehen.

Schon jetzt hält das brandenburgische Landesvermessungsamt mit derErarbeitung und der Anwendung der ATKIS-Technik eine Spitzenposition inder Bundesrepublik. Ich danke den brandenburgischen Geodäten - denKartographen, den Topographen, den Technikern und Ingenieure - für diesewichtige Arbeit. Sie sorgen dafür, daß wir nicht orientierungslos durchs Landwandeln, sondern uns jederzeit ein - kleineres oder größeres - Bild machenkönnen. Ich wünsche den Geodäten auch künftig einen klugen Kopf beimweiteren Aufbau dieses digitalen Informationssystems. Denn trotz allentechnischen Fortschritts entsteht Zukunft immer erst im Kopf. Charles Kette-ring, der Mitte dieses Jahrhunderts Entwicklungschef bei General Motorswar, formuliertes dies einst so: �Ein Problem wird nicht im Computer gelöst,sondern in irgendeinem Kopf. Die ganze Apparatur dient nur dazu, diesenKopf so weit zu drehen, daß er die Dinge richtig und vollständig sieht.� Ichbin sicher, daß Sie Ihren Kopf - ATKIS hat es gezeigt - auch künftig drehenwerden und wünsche Ihnen dabei viel Erfolg.

Alwin ZielInnenminister des Landes Brandenburg

- 3 - ermessung Brandenburgü

ATKIS ist ein Produkt der Landesvermes-sung, das in der digitalen Welt bald dengleichen Stellenwert haben wird wie dietopographischen Karten in der analogen.Mehr noch:

Die analogen topographischen Kartenwerden aus ATKIS - quasi en passant - abge-leitet werden. ATKIS als Geobasissystemfür alle geographischen Informationssy-steme im Maßstabsbereich von 1 : 10 000bis 1 : 1 000 000 - dieser Anspruch soll baldWirklichkeit werden.Meines Erachtens bedarf es dazu zweierVoraussetzungen:

1.Diese anspruchsvolle Funktion vonATKIS muß politisch gewollt und legiti-miert sein.

2.ATKIS muß nutzerorientiert und nutzer-akzeptiert sein.

Zur Erfüllung der ersten Voraussetzunghat das Innenministerium beigetragen: Aufseinen Vorschlag hat der Landtag imVermessungs- und Liegenschaftsgesetzvorgeschrieben, daß die Ergebnisse derLandesvermessung (wie im übrigen auchdie Nachweise des Liegenschaftskatasters)ein öffentliches raumbezogenes Basisin-formationssystem darstellen, das �dieGrundlage für raumbezogene Entscheidun-gen und Maßnahmen staatlicher und kom-munaler Stellen insbesondere auf den Ge-bieten des Umwelt-, Natur- und Landschafts-schutzes, der Raumordnung sowie der Bau-leitplanung und der Statistik bilden� soll.Ergänzend hat der Innenminister verord-net (in der Verordnung über Aufgaben undZuständigkeiten), daß die Verfahrens-lösung ATKIS eingesetzt werden soll.

Eröffnung des ATKIS-Workshops am 3. Juni 1997in Eichwalde

Franz Blaser

Diese Grundlagenfunktion ist noch ein-mal im Kabinettsbeschluß vom August1994 zum Vorhaben Digitale Karte be-kräftigt worden. Darin ist im übrigen auchfestgelegt worden, daß, um Mehrfachar-beiten zu vermeiden, Digitalisierungen vonTopographischen Landeskarten innerhalbder Landesverwaltung grundsätzlich nurvon der Vermessungs- und Kataster-verwaltung vorzunehmen sind, und daßder Innenminister Regelungen für dieentgeltfreie Nutzung von ATKIS durchdie Landesverwaltung und die Verwen-dung der einheitlichen Datenbank-schnittstelle EDBS zur Übertragung dergeometrischen Basisdaten zu schaffen hat.

Eine weitere Hilfe, die das Innenmini-sterium ATKIS indirekt zuteil werden läßt,ist in der Tatsache zu sehen, daß das für dieLandesvermessung und damit auch fürATKIS zuständige Referat gleichzeitig diegeographischen Informationssysteme derLandesverwaltung in der AG GIS des In-terministeriellen Ausschusses für Informa-tionstechnik (IMA-IT) zu koordinierenversucht.Ich fasse zusammen: ATKIS genießt inBrandenburg politischen Rückenwind. Dashaben auch unsere Berliner Kollegen er-kannt und deshalb erst kürzlich mit unseine Verwaltungsvereinbarung abge-schlossen, wonach das Land Berlin demLandesvermessungsamt Brandenburg dieATKIS-Führung auch für ihr Hoheitsge-biet übertragen hat. Auf dieser Veranstal-tung wird es um ATKIS im Land Branden-burg gehen, es ist aber schon vage avisiert,die nächste solcher oder ähnlicher Art zu-sammen mit Berlin zu gestalten.

- 4 - Sonderheft 1997

ATKIS ist keine reine länderspezifischeAngelegenheit und soll es auch nicht sein.Das ATKIS-Datenmodell ist bundesweitdas gleiche, so daß Sie relativ problemlosüber Bundesländergrenzen hinweg ATKIS-Daten zusammenführen und nutzen kön-nen. Ich sage bewußt �relativ�, weil - wieSie ja alle hier wissen - gerade in derInformationstechnik der Teufel oft in De-tails steckt, und so verhält es sich auch mitden ATKIS-Daten über Bundesländer-grenzen hinweg: Deshalb hat die Bundes-wehr als einer der größten ATKIS-Kundenüberhaupt für den Datenbestand jedes Bun-deslandes eine Ländererkennung einge-führt. Jedes Bundesland hat dann seineneigenen Translator bekommen, so daß beimMilitärischen Geowesen tatsächlich bun-desweit kompatible ATKIS-Daten vorlie-gen. Da es aber nicht die Aufgabe derBundeswehr sein kann, bundesweitATKIS-Daten zu vertreiben, hat sich dieArbeitsgemeinschaft der Vermessungs-verwaltungen (AdV) dazu verständigt, die-se Aufgabe dem Institut für AngewandteGeodäsie (IfAG), künftig Bundesamt fürKartographie und Geodäsie (BKG), inFrankfurt am Main zu übertragen, das zudiesem Zweck zur Zeit ein Geodaten-Centereinrichtet. Dort wird auch in europäischemAuftrag das MEGRIN Service Centre ge-führt, das sich insbesondere der Führungeiner europaweiten Metadatenbank wid-men soll.

Die Europaorientierung ist auch zuneh-mend in anderen Bereichen zu spüren; vonder AdV beschlossen und von Branden-burg als erstem Land in den Kataster- undVermessungsämtern eingeführt: das neueeuropaweite Bezugssystem ETRS89 in derUTM-Abbildung. Diesem Bezugssystemwird mit Sicherheit die Zukunft gehören,weil es praktisch identisch ist mit dem

World Geodetic System (WGS) 84, dasSie als Ergebnis jeder Vermessung, Or-tung oder Navigation mit dem GlobalPositioning System (GPS) erhalten, demSatellitennavigationssystem des amerika-nischen Militärs. Wir sind bestrebt, dieBrandenburger ATKIS-Daten sehr baldauch in diesem Bezugssystem anbieten zukönnen.

Nachdem ich hoffentlich deutlich genuggemacht habe, daß der politische Wille zurATKIS-Basisfunktion vor dem Hinter-grund deutschlandweiter Einheitlichkeitmit europäischen Bezügen vorhanden ist,fehlt immer noch in meiner Darstellung dieNutzerakzeptanz. Das ist aber gerade dasHauptziel dieser Veranstaltung. Von daherwill ich mich auch nicht ausführlich dazuäußern, sondern nur auf zwei Aspekte hin-weisen:

Zum einen gehört es auch zur permanen-ten Aufgabe der AG GIS, als Transmissi-onsriemen zwischen dem ATKIS-Produ-zenten Landesvermessungsamt und denNutzern in der Landesverwaltung, unterUmständen auch darüber hinaus zu wirken.

Zum anderen schafft die angestrebteBundeseinheitlichkeit immer eine Notwen-digkeit zur Abstimmung in der AdV. Undso ist es kaum ein Zufall, daß es in dernächsten Woche einen AdV-ATKIS-workshop in Bonn zur ATKIS-Weiterent-wicklung gibt.Wir hoffen, daß wichtige Erkenntnisse ausunserem workshop dort gleich einfließenkönnen.Das Wichtigste für das zuständige Innen-ministerium ist aber, daß ATKIS im LandBrandenburg an den möglichen Nutzernorientiert und von den potentiellen Nut-zern akzeptiert wird. In diesem Sinne hoffeich auf einen erfolgreichen Verlauf diesesworkshops.

- 5 - ermessung Brandenburgü

Die Ereignisse des vergangenen Sommersan der Oder verdeutlichten drastisch, daßes insbesondere in Katastrophen- undHaveriesituationen darauf ankommt, schnell,sicher und fachlich begründet Entschei-dungen zu treffen. Diese Entscheidungenbedingten eine enge Zusammenarbeit vonSpezialisten der verschiedensten Fachdis-ziplinen und Aufgabenbereiche. Das Ver-messungswesen hatte dabei die Aufga-be, die Entscheidungsträger mit aktuellenund der Situation angemessen genauen to-pographischen Informationen als Grund-lage für raumbezogene Entscheidungen unddas �Durchspielen� verschiedener Kata-strophenszenarien zu versorgen. Insbeson-dere beim Simulieren zu erwartender Kata-strophenmöglichkeiten ist die Verfügbar-keit digitaler topographischer Daten inVerbindung mit verschiedenen Fachinfor-mationen eine unersetzliche Arbeitsgrund-lage.

Das Landesvermessungsamt konnte vomgesamten Katastrophengebiet aktuelle to-pographische Karten 1:10 000 (TK 10) be-reitstellen. Digitale Daten mit einem ver-gleichbaren Informationsgehalt und Hö-

henangaben in der geforderten Genauig-keit lagen nicht vor.

Seit dem Workshop �ATKIS-Daten inder Verwaltungs- und Wirtschaftspraxisdes Landes Brandenburg� vom Juni 1997und den bereits oben erwähnten Ereignis-sen haben sich einige neue Gesichtspunkteergeben, die eine Überarbeitung des gehal-tenen Vortrages notwendig machten.

Bearbeitungsstand des DigitalenLandschaftsmodells (DLM)Über den strukturellen Aufbau, den Bear-beitungsstand und den angedachten weite-ren Aufbau des DLM wurde bereits in Ver-messung Brandenburg (Kusch u.a. 1997)berichtet. Zusammenfassend ist nochmalsfestzustellen, daß das Land Brandenburginnerhalb von vier Jahren die Erfassungs-arbeiten zum DLM 25/1 abgeschlossen hat.Ebenso hat das Land Berlin die Datener-fassungen abgeschlossen. Die Arbeiten zurRandanpassung an den Landesgrenzen unddas Einspeichern der Daten in die Daten-bank beim Landesamt für Datenverarbei-tung und Statistik (LDS) sind ebenfallsbeendet.

Eckhardt Seyfert

Der weitere Aufbau von ATKIS imLand Brandenburg

Mit der flächendeckenden Bereitstellung von ATKIS-Daten in der erstenErfassungsstufe wurden durch die Nutzer der Daten weitere Anforderun-gen hinsichtlich der inhaltlichen Anreicherung und der verbesserten Prä-sentationsmöglichkeiten formuliert. Nach umfangreichen Abstimmungenmit den Nutzern konnten für das Land Brandenburg der Inhalt für diezweite Erfassungsstufe festgelegt werden und die ersten Erfassungen dazubeginnen.

- 6 - Sonderheft 1997

TK 10 N TK 10 L Zusatz-TK 10 DL informationen

Erfassungskriterien entsprechendder TK 25

Plot 1 : 10 000DLM 25/1

TK 25 F

Lageverbesserungmit TK 10 DL

Erfassung der Erfassung vonStraßennamen - Trinkwasserschutzgeb.(1997/1998) - Nationalpark

- Naturschutzgebiet- Landschaftsschutzgeb.- Truppenübungsplatz(1997/1998)

Erfassung derEinzelgebäude1997/1998

Zusatz- Zusatz-informationen informationen

Digitale Luftbildkarte Topographische KarteTK 10 DL TK 10 N

Digitales Landschaftsmodell- Fortführung des DLM 25/1- Aufbau des DLM 25/2

Abb. 1: Bearbeitungsschritte beim Aufbau von ATKIS

ERSTERFASSUNG UND WEITERER AUFBAU VON ATKIS

- 7 - ermessung Brandenburgü

Abb. 2: Erfassungsquellen des DLM 25/1

- 8 - Sonderheft 1997

Polizeipräsidien des Landes und dem Lan-desumweltamt konnten Wünsche bezüg-lich der vorgezogenen Erfassung weitererInhalte berücksichtigt werden.

Gegenwärtig sind die Polizeipräsidiendabei, spezielle Einsatzleitsysteme aufzu-bauen. Es war naheliegend, auf bereitsvorhandene Datenbestände zurückzugrei-fen und die noch zusätzlich notwendigeStraßennamenerfassung zwischen den Be-hörden zu koordinieren. In einem speziel-len Programm wurden durch zwei Mitar-beiter des LVermA die Straßennamen inden kommunalen Verwaltungen erfaßt.Grundlage bildeten die im Automatisier-ten Liegenschaftsbuch (ALB) nachgewie-senen Straßennamen. Durch zusätzlicheRecherchen in den Amtsgemeindeverwal-tungen konnten die durch die schnell vor-anschreitenden Baumaßnahmen neu ent-standenen Straßen und deren Namen er-faßt werden. Soweit die Straßengeometrienbereits erfaßt vorliegen, werden die Na-men eingearbeitet. Die nicht zuordenbarenStraßennamen werden im Zuge der Fort-führung später eingearbeitet. In Abbildung3 ist der mit den Polizeipräsidien abge-stimmte Bearbeitungsablauf dargestellt.Die weitere Verarbeitung dieser Daten zeigtdie Firma LUM in ihrem Beitrag.

Für Belange der kommunalen Planung,aber auch der Landesplanung ist die Er-fassung und Darstellung speziell zu schüt-zender Gebiete wie z.B. Nationalparks,Naturschutz-, Überschwemmungsgebie-te, Landschafts- und Trinkwasserschutz-gebiete von Bedeutung. Parallel zur bereitsgenannten Straßennamenerfassung soll dieErfassung der Gebiete erfolgen. Da diesachgerechte Darstellung der Gebiets-grenzen einerseits nur durch den Mitarbei-ter der jeweiligen Fachverwaltung vorge-nommen werden kann und andererseits die

stem und den Blattschnitt der Bundesrepu-blik umgestellt waren zu verwenden, muß-ten für die Digitalisierung unterschiedli-che Kartenmaterialien mit unterschiedli-chen Lagegenauigkeiten verwendet wer-den. In Tafel 1 sind die zahlenmäßigen An-teile von den insgesamt 1077 zu digitalisie-renden Kartenblättern (Verfahren) zusam-mengestellt.

Tafel 1: Erfassungsgrundlagen für dasDLM 25/1

Erfassungs- Anzahl dergrundlage Kartenblätter--------------------------------------------------TK 10N 413TK 10L 440TK 10DL 165Photogr. Auswertung 30TK 10AS 29

Mit welcher Erfassungsgenauigkeit undin welchen Landesteilen die einzelnen Er-fassungsgrundlagen verwendet wurden,zeigt Abbildung 2.

Weiterer Ausbau des DLM 25/1Durch die enge Zusammenarbeit mit den

Aus den Daten des DLM 25/1 lassen sichbereits die ersten Produkte ableiten. Mit derim LVermA entwickelten Präsentationsgra-phik lassen sich Plots 1:10 000 oder die Flä-chennutzungskarte TK 25 F herausgeben.

In Abbildung 1 sind die Erfassungsquellenfür das DLM 25/1 und die weiteren Be-arbeitungsschritte zum Aufbau des DLM25/2 im Land Brandenburg dargestellt.

Bedingt durch die Zielstellung, die Erst-erfassung des DLM bis 1996 abzuschlie-ßen und dabei nur aktualisierte Kartenun-terlagen (Bearbeitungsstand nach 1990),die bereits auf das geodätische Bezugssy-

- 9 - ermessung Brandenburgü

Abb. 3: Gebiete für die Straßennamenerfassung

- 10 - Sonderheft 1997

häufig nicht aus, nur den Grundriß darzu-stellen, sondern die Höhe war gleich mit zuerfassen. Entsprechend dieser Forderungenwurde ein Bildflug ohne Belaubung (Früh-jahrsbefliegung) für stereoskopische Aus-wertungen (Längsüberdeckung 60% undQuerüberdeckung 30%) ausgeschrieben.Aus den Bildern 1:10 000 lassen sichGebäudeecken mit einer Lagegenauigkeitvon ca. + 15 cm ausmessen. Durch dieunterschiedlichsten Einflüsse bei Arbeitenunter Produktionsbedingungen treten zu-

personellen Kapazitäten des LVermA be-grenzt sind, erfolgt die Bearbeitung derDigitalisiervorlagen in den Fachverwal-tungen.

Die Einarbeitung dieser Informationensoll noch vor dem Abschluß der zweitenAusbaustufe des DLM beendet sein.

Bei der Konzipierung des ProjektesATKIS ist man von einer homogenen Lage-genauigkeit für Verkehrswege von ± 3 mausgegangen. Deshalb soll vor dem Auf-bau des DLM 25/2 eine Lageverbesserungdes betroffenen Datenbestandes erfolgen.Dabei nutzt man die Rasterdaten der digi-talen Luftbildkarte 1:10 000 als Lagebezugfür die �Einpassung� der Vektordaten desDLM. Diese Einpassung basiert auf einerZuordnung identischer Punktpaare ausbeiden Datenbeständen. Entsprechend derAbweichungen ist die Dichte der Einpaß-punkte zu wählen. Erste Versuche, die La-geverbesserung manuell durchzuführen,haben gezeigt, daß der zeitliche Aufwandunvertretbar hoch ist. Die Tests mit einerfür die topographische Anwendung modi-fizierten Version des dafür einzusetzendenProgramms �FLASH� haben begonnen.Den Nutzern sollen Ende 1998 lagever-besserte Daten zur Verfügung stehen.

EinzelgebäudeerfassungDas LVermA hat in den Jahren 1996/97eine flächendeckende Befliegung, den 2.Landesflug 1:10 000, durchgeführt. Schonbei den Vorbereitungen zu diesem Flugzeichnete sich ab, daß der Bedarf an diesemFlug weit über die Bereitstellung aktuellerLuftbilder für kommunale Planungsbelangehinaus geht. Eine Reihe privater Anwenderaus den Bereichen der Leitungs-, der Funk-netz- und Mobilfunkbetreiber benötigte fürunterschiedliche Anwendungen die Erfas-sung von Einzelgebäuden. Dabei reichte es Abb. 4: Prinzip der Einzelgebäudeerfassung

- 11 - ermessung Brandenburgü

Höheninformationen für ATKISBei vielen Anwendungen reicht einzweidimensionaler Datenbestand nichtaus. Bei allen Anwendungen, die sich mitder räumlichen Ausbreitung der unter-schiedlichsten Medien befassen, ist diedritte Koordinate - die Höhenangabe - einenotwendige Information. Die bisher vor-liegenden ATKIS-Daten geben keinendreidimensionalen Bezug.

Im LVermA werden zwei von ATKISunabhängige und in der Genauigkeit un-terschiedliche digitale Geländemodelle(DGM) vorgehalten.

Das DGM 50 entstand durch Digitalisie-rung der 10 m - Höhenlinien und punktuel-ler Höhenangaben der topographischenKarte TK 50. Nach der Berechnung mitdem Programmpaket SCOP liegen in ei-nem Gitterabstand von 50 m berechneteHöhenpunkte vor. Die Genauigkeit desHöhenmodells liegt bei ca. + 5 m.

Mit der Bearbeitung der digitalen Luft-bildkarte ist der Aufbau eines feiner struk-turierten Höhenmodells, des DGM 25, not-wendig geworden. Hier dienten die 10 m-Höhenlinien, markante Höhenpunkte, wei-tere geländebeschreibende Höhenpunkteund Uferlinien der TK 25 als Erfassungs-grundlage. Zur weiteren Verbesserung derReliefbeschreibung wurden Böschungenmit einem relativen Höhenunterschied grö-ßer 5 m und Geländeformlinien (Geripp-linien) zusätzlich in die Berechnung mitSCOP einbezogen. Bei diesem Modell wirddas Relief mit einer Gitterweite von 25 mbeschrieben. Die Genauigkeit liegt bei + 2m. Von ca. 80% der Landesfläche liegt dasDGM 25 vor.

Der 3D-Visualisierung im Beitrag derFirma AED liegen das DGM 25 und dieEinzelgebäudeauswertung zugrunde. Mit

meist noch geringfügige Genauigkeits-verluste ein. Man kann davon ausgehen,daß die Lagegenauigkeit der Einzel-gebäude mit + 0,5 m gesichert ist.

Ein Vorteil der stereophotogrammetri-schen Gebäudeerfassung ist die Möglich-keit, alle Koordinaten dreidimensional er-fassen zu können. Um diesen Vorteil aus-zunutzen, hat man sich für das in Abbil-dung 4 dargestellte Messungsprogrammentschieden.

Der Grundriß des Gebäudes wird durchmindestens vier Traufpunkte bestimmt.Diese stark strukturierte Grundrißdarstel-lung ermöglicht die spätere Zuweisung ver-schiedener Gebäudefunktionen entspre-chend des ATKIS-Objektartenkataloges.In einem ersten Schritt wird man sich aufdie Ausweisung von Wohn-, Fabrik- undöffentlichen Gebäuden beschränken. DerObjektartenkatalog läßt eine Vielzahl wei-terer Gebäudefunktionen zu, über derenErfassung entsprechend des Bedarfs, derverfügbaren personellen Kapazitäten undggf. der Unterstützung durch andere Dienst-stellen zu entscheiden ist.

Zur Ableitung der Gebäudehöhe (Attri-butwert im DLM für alle Bauten) ist dieMessung jeweils eines Fuß- und eines First-punktes gefordert. Der Gebäudefußpunktdient später als eine Art Verknüpfungs-punkt zum digitalen Gelände(höhen)modell(DGM). Um zukünftig eine annähernderäumliche Beschreibung des Gebäudes zuermöglichen, erfaßt man aus dem Luftbildauch die Dachform. Der Auswerter hatdabei zwischen 10 verschiedenen Dach-formen zu entscheiden.

Nach der bereits erwähnten Lage-verbesserung der DLM-Daten ist im Zugedes Aufbaues der zweiten Ausbaustufe dieÜbernahme der Gebäudeauswertung vor-gesehen.

- 12 - Sonderheft 1997

Abb. 5: Präsentation des DLM-Datenbestandes der zweiten Ausbaustufe des LandesBrandenburg

- 13 - ermessung Brandenburgü

Die Arbeitsgemeinschaft der Vermess-ungsverwaltungen der Länder der Bundes-republik Deutschland (AdV) hat inzwi-schen beschlossen, das DLM 25 zu einemBasis-DLM auszubauen. Ziel dieser Ent-scheidung ist es, aus dem Datenbestanddes DLM zukünftig auch eine topographi-sche Karte 1 : 10 000 digital bearbeiten zukönnen. Diese neuere Entwicklung decktsich mit den Auffassungen im Land Bran-denburg, den Basismaßstab für die Maß-stabsreihe der topographischen Karten, un-abhängig, ob sie analog oder digital bear-beitet werden, beizubehalten.

Über den endgültigen inhaltlichen Um-fang (die Anzahl der zu erfassenden Objekt-arten) und den Detaillierungsgrad der Er-fassung (Mindestbreiten, -längen oder -flächen für die Erfassungskriterien) stim-men sich die Bundesländer noch ab.

Literatur

Kusch, M., Neupert, A. und Seyfert, E.:Bearbeitungsstand und weiterer Auf-bau von ATKIS. Vermessung Branden-burg 2(1997), Heft 1, S. 11-18

dem gleichen Datenbestand wurde auch dasAnwendungsbeispiel �Lärm� berechnet.

In Auswertung des Hochwassers an derOder stimmen sich das Landesumweltamtund das LVermA gemeinsam mit anderenBehörden über den Aufbau hochgenauerHöhenmodelle in überschwemmungs-gefährdeten Gebieten ab, mit deren Hilfeeine Beschreibung von Höhenunterschie-den größer 0,5 m mit einer Genauigkeitvon < 0,2 m ermöglicht werden soll. DieVerbindung dieser Höheninformationenmit den Informationen der Einzelgebäu-deauswertung, der Straßennamenerfassungund des DLM geben die topographischeGrundlage für sachgerechte und fachlichfundierte Entscheidungen z.B. beim Hoch-wasserschutz.

Die zweite Ausbaustufe des DLM

Daß die Ableitung von topographischenKarten aus dem DLM 25/1 nur sehr ein-geschränkt möglich ist, zeigt ein Ver-gleich der Flächennutzungskarte TK 25Fmit der Topographischen Karte TK 25(siehe Kusch u.a.). Deshalb hat man denbundesweit abgestimmten Inhalt derzweiten Ausbaustufe im Land Branden-burg um weitere Objektarten des ATKIS-Objektartenkataloges erweitert (sieheKusch u.a.). Mit diesem Datenbestand solles zukünftig möglich sein, die TK 25vollständig digital zu bearbeiten und demNutzer als Raumbezugsbasis zu überge-ben. In Abbildung 5 ist ein Ausschnitt desTestblattes �Saarmund� mit dem Inhaltder zweiten Ausbaustufe zu sehen. DieseDaten stehen sowohl als vollständigerVektordatensatz, als Datensatz mit ent-sprechend der Nutzerauswahl selektiertenInhalten oder auch als Rasterdaten derkartographischen Präsentation zur Verfü-gung (siehe nachfolgende Artikel).

þ

- 14 - Sonderheft 1997

Dr. Horst Kreibig

Bezugsmöglichkeiten, Nutzungsrechte undKosten von ATKIS-Daten*)

Die in Fachministerien, in Planungsgemeinschaften, privaten Unterneh-men und Forschungseinrichtungen für die Zwecke der Verwaltung, Ana-lyse, Planung, Wirtschaftstätigkeit und Forschung entstehenden und sichentwickelnden Fachinformationssysteme setzen zunehmend auf Geodatenals Lagebezugssysteme auf. Der im Landesvermessungsamt beobachteterückläufige Bedarf an analogen Karten und der steigende Bedarf andigitalen Daten der Landesfläche sind eindeutiger Beweis für die seit ca.5 Jahren auch im Land Brandenburg eingetretene Hinwendung zu digitalenInformationstechnologien. Im Rahmen seiner Aufgaben der Daseins-fürsorge für die Öffentlichkeit und den einzelnen Bürger ist das Landes-vermessungsamt bestrebt, diese Entwicklung gemäß den vom Land Bran-denburg erlassenen Rechts- und Verwaltungsvorschriften weitgehend zuunterstützen. Ausgehend von diesen Vorschriften werden die Bezugsmög-lichkeiten von Geodaten, die Aufgaben des Geodatenzentrums im Landes-vermessungsamt Brandenburg, Nutzungsrechte und Kosten von Geodatenbeschrieben.

Rechtsgrundlagen und Verwal-tungsvorschriftenEin gut funktionierendes System der Daten-bereitstellung setzt klare Produktdefiniti-onen sowie Regelungen für den Vertriebder Daten, die Bezugskonditionen und vorallem die Rechte zur Nutzung der Datenvoraus. Es bringt darüber hinaus zum Aus-druck, welches politische Ziel der Staat mitder Datenbereitstellung in der Gesellschaftunterstützt.

Bereits im Gesetz über die Landesver-messung und das Liegenschaftskataster imLand Brandenburg, in seiner Fassung vom28.11.1991 (GVBl. S. 516), werden dieDokumentation und Bereitstellung der In-

formationen der Landesfläche in analogerund digitaler Form festgeschrieben.

Im �Vorhaben Digitale Karte�, Bekannt-machung des Ministeriums des Innern vom29. August 1994 werden der Begriff �Digi-tale Karte� sowie die Basisfunktion derInformationssysteme ATKIS, RTK undALK definiert:

�Die Ergebnisse der Landesvermessungund die Nachweise des Liegenschaftska-tasters stellen ein öffentliches raumbezo-genes Basisinformationssystem dar. ...

Es soll die Grundlage für raumbezogeneEntscheidungen und Maßnahmen staatli-cher und kommunaler Stellen, insbesonde-re auf den Gebieten des Umwelt-, Natur-

*) Überarbeitete Fassung des Vortrags zum ATKIS-Workshop am 03.06.1997

- 15 - ermessung Brandenburgü

und Landschaftsschutzes, der Raumord-nung sowie der Bauleitplanung und derStatistik bilden. ...

Der Begriff �Digitale Karte� bedeutet,daß die graphischen Informationen (Karten-inhalt) in datenverarbeitungsfähiger Form(digital) verarbeitet und gespeichert wer-den. An Nutzer können die digitalen Datenunmittelbar abgegeben werden, aber ebensokönnen aus den digitalen Daten durch Pro-gramme automatisch Karten in herkömmli-cher (analoger) Form abgeleitet werden.�

Im § 2 Absatz (2) der Verordnung überdie Aufgaben und Zuständigkeiten in Lan-desvermessung und Liegenschaftskataster(Vermessungs- und Liegenschaftsgesetz-zuständigkeitsverordnung - VermLiegGZV)vom 29. Dezember 1994 (GVBl. II, 6,1995 S. 74) wird die Aufgabe der topogra-phischen Landesaufnahme wie folgt be-schrieben: �Das Ergebnis der topographi-schen Landesaufnahme soll in digitalenSituations- und Geländemodellen doku-mentiert und bereitgestellt werden. Dabeiist insbesondere auf die Erfordernisse dertopographischen Landeskartographie ab-zustellen. Es soll die VerfahrenslösungAmtliches Topographisch-Kartographi-sches Informationssystem (ATKIS) einge-setzt werden.�

Zeitgleich erscheint die Verordnung überNutzungsrechte und Entgelte in der Landes-vermessung vom 29. Dezember 1994 (Lan-desvermessungsentgeltverordnung). Siesteckt den Rahmen und die Bedingungenfür zu erteilende Nutzungsrechte ab, defi-niert den Begriff Entgelt als Oberbegrifffür anzuwendende Gebühren, Preise undsonstige Leistungsentgelte bei der Abgabevon analogen und digitalen Produkten derLandesvermessung und legt Grundsätzefür die Festlegung von Entgeltsätzen fest.

Ein Jahr später werden durch die Richt-

linie über die Herausgabe und den Vertriebder topographischen Landeskartenwerkesowie sonstiger topographischer Ergeb-nisse und Leistungen der Landesvermes-sung des Landes Brandenburg (TopKart-Richtlinie Bbg.) vom 22. Dezember 1995die Produkte des LandesvermessungsamtesBrandenburg systematisiert und definiert,deren Vertrieb geregelt, Entgelte, Verkaufs-preise und Preisermäßigungen festgelegtsowie Pflichten des Landesvermessungs-amtes zur Information der Öffentlichkeitüber seine Produkte und Leistungen ge-nannt. Die Richtlinie gliedert die digitalentopographischen Daten in Situationsdaten,Reliefdaten, Rasterdaten, Bilddaten undTestdaten. Neben den Verkaufspreisenwerden Datenaufbereitungsentgelte fürDatenaufbereitungsarbeiten, Datenbankzu-griffe und bereitzustellende Datenträgerdefiniert. Die Berechnung dieser Entgeltewird in der am 1. Januar 1996 erschienenenKostenrichtlinie geregelt. Sie enthält Be-triebskosten für technische Geräte undArbeitsstunden sowie Materialkosten.

Inzwischen sind jedoch, was die Ver-kaufspreise für digitale topographischeDaten und Ermäßigungstatbestände betrifft,Änderungen gegenüber der TopKart-Richt-linie Bbg. eingetreten.

Diese finden sich in der Zweiten Verord-nung zur Änderung der Gebührenordnungfür die Kataster- und Vermessungsbehör-den im Land Brandenburg vom 10.5.1997(GVBl. II, 14 S. 330). Sie regelt in derTarifstelle 18 die Abgabe digitaler topo-graphischer Daten mit dem Recht der Nut-zung zum eigenen Gebrauch und in derTarifstelle 19 die Nutzungsrechte an denErgebnissen der Landesvermessung, stelltdie anzuwendenden Preise und Entgelte inGebührentafeln überschaubar zusammenund trägt den inzwischen bei der Abgabe

- 16 - Sonderheft 1997

von Daten gewonnenen Erfahrungen Rech-nung.

Der Vollständigkeit halber sei an dieserStelle auf die zwischen dem Land Berlinund dem Land Brandenburg abgeschlosse-ne Verwaltungsvereinbarung über den Auf-bau, die Aktualisierung und das Recht aufNutzung des Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystems(ATKIS) und des Rasterdatenbestandes dertopographischen Landeskartenwerke(RTK) vom 09. April 1997 verwiesen, diesich, wie die Praxis zeigt, für den Aufbaulandesübergreifender Informationssystemeder Länder Berlin und Brandenburg alsaußerordentlich notwendig und zweckmä-ßig erweist.

BezugsmöglichkeitenFür den Vertrieb der digitalen topographi-schen Daten ist allein das Landesvermes-sungsamt zuständig. Es mußte seinen bis-her in erster Linie auf Kartenbestellungausgerichteten Kundenservice an den sichzunächst allmählich, seit Anfang 1996 abersprunghaft steigenden Bedarf an digitalentopographischen Daten anpassen. Im Er-gebnis der Verwaltungsmodernisierung,

der die erfolgreiche Beteiligung am Wett-bewerb 1996 der VerwaltungshochschuleSpeyer vorausgegangen war, wurde im Mai1997 das Dezernat Geodatenzentrum/Kun-dendienst gebildet.

Die Aufgaben des Dezernates bestehenneben anderen in der- umfassenden Information der Öffentlich-

keit über das Angebot an digitalen topo-graphischen Daten

- Organisation des Marketings, der Erfas-sung der Nutzerwünsche und Fachbera-tung der Nutzer

- Organisation der Auftragsannahme, Aus-kunftserteilung, Auftragsbearbeitung,Nutzungsrechtseinräumung und Rech-nungserstellung

- Entwicklung moderner Technologien derdigitalen Produktinformation und einesmodernen digitalen Bestellsystems.Die Entwicklung des Bedarfs an Geoda-

ten und die Wirkung der auf die nachhalti-ge Daseinsfürsorge bei der Geodatenbereit-stellung ausgerichteten Preispolitik desLandes Brandenburg lassen sich am bestendurch Vergleich des in der nachstehendenTabelle abgebildeten Geodatenabsatzes derJahre 1996 und 1997 verdeutlichen.

Übersicht der durch das Landesvermessungsamt Brandenburg1996 und 1997 abgegebenen digitalen topographischen Daten

Kostenpflichtige Kostenlose GesamtwertAbgabe Abgabe der abgegebenen

Daten

Fläche Wert Fläche Wert (TDM)(Tkm2) (TDM) (Tkm2) (TDM)

Rasterdaten 166 174 471 609 783Vektordaten 249 74 254 1.872 1.946Summe 1996 415 248 725 2.481 2.729Rasterdaten 115 188 568 1.102 1.290Vektordaten 70 106 339 2.594 2.700Summe 1997 185 294 907 3.696 3.990

- 17 - ermessung Brandenburgü

Betrug der Wert der 1996 abgesetztendigitalen topographischen Daten (Raster-und Vektordaten) insgesamt 2,7 Mio DM,so entwickelte er sich 1997 bereits auf fast4,0 Mio DM (146%).

1997 betrug der Wertanteil der ATKIS-Daten des DLM 25/1 etwa 64%, der derRasterdaten der TK 10 und der TK 10 DLetwa 23% des Gesamtwertes der abgesetz-ten digitalen Daten. Wie die Tabelle zeigt,sind nur die kostenpflichtigen Datenab-gaben mit finanziellen Einnahmen desLandesvermessungsamtes gleichzusetzen.Es überwiegen die kostenlosen Datenab-gaben.

Auf der Grundlage der Gebührenord-nung für die Kataster- und Vermessungsbe-hörden im Land Brandenburg vom 28. Ja-nuar 1993 (GVBl. II S. 20), insbesonderein der Fassung der Zweiten Verordnungzur Änderung dieser Gebührenordnungvom 10. Mai 1997 (GVBl. II S. 330) kön-nen Behörden und Einrichtungen des Lan-des, Landkreise und kreisfreie Städte, aberauch Kommunen digitale topographischeDaten für den Aufbau ihrer Informations-systeme kostenfrei bzw. rabattiert erwer-ben. Daraus resultiert, daß sich die tatsäch-lichen zu den scheinbaren Gesamteinnah-men 1996 wie 9,1% zu 90,9% und 1997wie 7,4% zu 92,6% verhalten, was einAnsteigen der kostenfreien und rabattier-ten Datenbereitstellung signalisiert.

Diese Aussage wird auch durch einenVergleich der Flächen mit kostenpflichti-ger und kostenfreier Datenabgabe gestützt.Setzt man die beiden Flächenanteile für1996 jeweils gleich 100%, so entwickeltesich 1997 der Flächenanteil mit kosten-pflichtiger Datenabgabe auf etwa 45%, dermit kostenfreier Datenabgabe auf 125%.Insgesamt ist daraus und aus anderen Ana-lysen erkennbar, daß die Landesvermes-

sungsbehörde bei der Bereitstellung vondigitalen topographischen Daten eine ent-scheidende Rolle spielt und daß als Folgeder kostenfreien und rabattierten Daten-bereitstellung bei den Datennutzern poten-tielle ökonomische Effekte erwartet wer-den können.

Erfahrungsgemäß bilden die Beratungder Nutzer, die Hinterfragung ihrer Wün-sche, die Datenanpassung an Nutzungs-bedingungen der Datennutzer sowie dieInformation über Nutzungsrechte und Ko-sten den Schwerpunkt der Arbeit. DemDatennutzer wird kostenloses Informati-onsmaterial wie die �Informationen zu di-gitalen topographischen Daten� zur Ver-fügung gestellt. Diese beschreiben die lie-ferbaren digitalen Produkte, z.B. nachDatenformat, Datensatzgröße, Datenmen-ge je Einzelblatt, Ebenenaufteilung, Blatt-schnitt, geodätischer Bezugsgrundlage,Bearbeitungsstand und Preis. Die Anlageninformieren über Liefer- und Nutzungs-bedingungen, Entgelte bei Einräumung vonNutzungsrechten sowie über die aktuelleVerfügbarkeit der Daten.

Hervorzuheben ist, daß das DezernatGeodatenzentrum/Kundendienst Aufträgezur Bereitstellung von digitalen topogra-phischen Daten nur in schriftlicher Formentgegennimmt. Dazu wird ein Bestellfor-mular bereitgestellt, das auch mit den �In-formationen zu digitalen topographischenDaten� bezogen werden kann. Es hinter-fragt Angaben zur Art und zu den Merk-malen der benötigten Daten, zum Betriebs-system, Datenträger, Verwendungszweckund zu den zu erteilenden Nutzungsrech-ten.

In Abhängigkeit davon kann im Geoda-tenzentrum die Datenaufbereitung zügigerorganisiert und schneller über Nutzungs-rechte und Entgelte entschieden werden.

- 18 - Sonderheft 1997

Wichtig für die richtige Anwendung derTarifstellen in der Gebührenordnung istauch der Hinweis, daß Behörden, die fürkommunale, regionale oder landesdek-kende Projekte Daten benötigen, dieseselbst beim Geodatenzentrum bestellen undnicht die Bestellung den von ihnen mit derProjektbearbeitung beauftragten Unterneh-men überlassen.

Nutzungsrechte und Kosten vonATKIS-DatenEntsprechend § 3 des Vermessungs- undLiegenschaftsgesetzes unterliegen alle Er-gebnisse der Landesvermessung dem Ver-wendungsvorbehalt. Unabhängig davonsind sie durch das Urheberrechtsgesetzgeschützt. Die Nutzungsrechte an Datenwerden auf Antrag durch das Landesver-messungsamt an den Nutzer eingeräumt.

Die bereits erwähnte Zweite Verordnungzur Änderung der Gebührenordnung fürdie Kataster- und Vermessungsbehördenvom 10.05.1997 räumt Nutzern von digita-len topographischen Daten gemäß Tarif-stelle 18 ohne gesondertes förmliches Ver-fahren das �Recht der Nutzung zum eige-nen Gebrauch� ein. Dieses schließt dieMöglichkeit der Umarbeitung der Datensowie die Herstellung von Vervielfälti-gungsstücken in analoger und digitalerForm für den ausschließlich eigenen Ver-wendungszweck ein. Wichtig ist, daß sichder Nutzer schon vor dem Erwerb über dieNutzungs- und Lieferbedingungen infor-miert und diese in Ziffer 6 des Bestellformu-lars anerkennt. Die Tarifstelle 18 legt Prei-se fest und definiert Ermäßigungssätze fürbestimmte Nutzergruppen und Nutzungs-zwecke.

Für den Datennutzer ist interessant, daßdie Preise für die Situationsdaten des DLM25/1 nach Abstimmung mit der Arbeitsge-

meinschaft der Vermessungsverwaltungender Länder der Bundesrepublik Deutsch-land (AdV) wie folgt neu festgelegt wur-den:

Die Abgabe der Daten erfolgt nach Aner-kennung der Nutzungsbedingungen durchden Nutzer mit Lieferschein und Rech-nung.

Werden Nutzungsrechte beantragt, dieüber das Recht der Nutzung zum eigenenGebrauch hinausgehen, die zum Beispieldie Umarbeitung von digitalen topogra-phischen Daten oder die Herstellung vonVervielfältigungsstücken in digitaler Formfür die Weitergabe an Dritte und die Veröf-fentlichung umfassen, so muß gemäß Tarif-stelle 19.1.5 auf vertraglicher Grundlageein �Recht der Nutzung in digitaler Formvon digitalen topographischen Daten� ein-geräumt werden. Die Einräumung diesesRechts und die Nutzung der Daten sindgemäß Tarifstelle 19.1.5 mit der Berech-nung eines Entgelts verbunden. Dieses Ent-gelt hängt ab vom Inhalt, Umfang undMaßstab der Daten sowie vom beabsich-tigten Nutzungsumfang und Nutzen, dendie Daten für den Nutzer haben. Auch hiersind Ermäßigungen unter bestimmten Vor-aussetzungen festgelegt. Die Gesamtheitder im förmlichen Verfahren zu berück-sichtigenden Einzelheiten erfordert einensehr engen Kontakt des Dezernates Geo-datenzentrum/Kundendienst zum Kunden.Erfahrungsgemäß begünstigen ein klarerschriftlicher Antrag des Kunden und ge-

DLM 25 (ohne Relief)Datenumfang Gebühr

km2 DM

für den 1. km2 bis 5 000. km2 30für den 5 001. km2 bis 25 000. km2 15für den 25 001. km2 bis 50 000. km2 5ab dem 50 001. km2 1

- 19 - ermessung Brandenburgü

zielte telefonische Rückfragen die zügigeBearbeitung eines Auftrages.

Bei Vertragsabschlüssen über Nutzungs-rechte und Datenabgaben ist das Landes-vermessungsamt bestrebt, unter Wahrungder Landesgesetze Vertragsmuster der AdVund der Interministeriellen ArbeitsgruppeGeoinformationssysteme (IMAG GIS)anzuwenden. Mit Landesbehörden wer-den Verwaltungsvereinbarungen getroffen.Werden Nutzungsrechte von besonderemUmfang oder von besonderer Bedeutungbeantragt, wird durch Konsultation mit demReferat III/3 des Innenministeriums desLandes Brandenburg über Modalitäten derNutzungsrechtseinräumung und dieEntgeltfestsetzung entschieden.

AusblickDas Landesvermessungsamt Brandenburgkonnte beim Erzeugen digitaler topogra-phischer Daten, insbesondere des ATKIS-DLM 25/1, und beim Absatz dieser Datenan Behörden, kommunale und wissen-schaftliche Einrichtungen sowie privateUnternehmen des Landes Brandenburgviele Erfahrungen sammeln, die für diekünftige Arbeit wichtige Rückschlüssezulassen.

Wichtig ist, sich auf den nachweisbarsteigenden Bedarf an digitalen topogra-phischen Daten einzustellen, die Verfüg-barkeit der Standardprodukte zu sichernund für die notwendige Aktualität zu sor-gen.

Aus der Analyse der im Geodatenzen-trum/Kundendienst laufend erfaßten Nut-zeranforderungen müssen Hinweise aufkünftig zu berücksichtigende Datenschnitt-stellen, Datenformate und Wahlprodukteabgeleitet werden.

Von besonderer Bedeutung ist der engeKontakt zu den Datennutzern, die Kun-

dennähe. Sie wird durch eine solide Aus-kunftsfähigkeit über die Produkte und Lei-stungen des Landesvermessungsamtes,durch die rasche Auftragsbearbeitung,durch Termintreue und Funktionsfähig-keit der gelieferten Daten beim Nutzerhergestellt.

Natürlich sollte auch der Datennutzerdurch die Klarheit seiner Anfragen und dieEindeutigkeit seiner Angaben in der Be-stellung zum schnellen Bearbeiten einesAuftrages beitragen. Nichts kann die Bear-beitung eines Auftrages mehr belasten oderhinauszögern als voreilig getroffene Ent-scheidungen des Kunden über gewünschteDatenformate oder lückenhafte Angabenzum gewünschten Produkt, zu den bei ihmzu berücksichtigenden hard- und software-seitigen Voraussetzungen. Um Entschei-dungen des Kunden vorbereiten zu helfen,bietet das Dezernat Geodatenzentrum/Kun-dendienst Testdatensätze zum Preis vonjeweils 100,- DM und Kundenberatung an.Die Erweiterung der Kundenberatung unddes Kundenservices bei gleichzeitiger Ver-besserung der Auskunftsfähigkeit über dieProduktlinien und Produktmerkmale isteine der wichtigen Aufgaben des Dezerna-tes in nächster Zeit.

Innerhalb des Landesvermessungsamtesrichtet sich die Arbeit des DezernatesGeodatenzentrum/Kundendienst auf eineenge Kooperation mit den die Daten pro-duzierenden Fachabteilungen, um zu si-chern, daß noch nicht verfügbare, jedochgewünschte Standarddaten sowie davonabweichende und gesondert aufzuberei-tende Daten schnell bereitgestellt werdenkönnen. Es ist vorgesehen, durch Verwal-tungsmodernisierung ab 1998 den gesam-ten Prozeß der Auftragsannahme, -bearbei-tung und -abrechnung zu rationalisierenund durch verwaltungsinterne Schulungen

- 20 - Sonderheft 1997

die Rechtssicherheit bei der Auskunftser-teilung, Kundenberatung und Entgelt-berechnung zu erhöhen.

Eine wichtige Aufgabe ist die Informati-on der Datennutzer über das aktuelleProduktangebot des Landesvermessungs-amtes. Die halbjährliche Herausgabe vonVerfügbarkeitsübersichten hat sich bewährtund wird beibehalten. Sehr gefragt sind die�Informationen zu digitalen topographi-schen Daten� sowie Übersichtsblätter zudiesen Daten als feste Bestandteile derKundeninformation und Öffentlichkeits-arbeit. In den Mittelpunkt der Kundenin-formation, des gesamten Marketings über-haupt, rücken jedoch die modernen Infor-mationstechnologien. Ziel des DezernatesGeodatenzentrum/Kundendienst ist es da-her, über die Produkte des Landesvermes-sungsamtes auf CD und im Internet zu in-formieren und mit Hilfe dieser Medien einBestellsystem zu entwickeln.

þ

- 21 - ermessung Brandenburgü

Allgemeine InformationenAls Dienstleistungsunternehmen benutztLUM Geographische Informations-Syste-me GmbH seit Ende der achtziger Jahre diegleichen Systeme wie die Landesvermes-sungsämter (Intergraph-, ALK-GIAP- undSiemens-Software), um ATKIS für ver-schiedene Bundesländer (Nordrhein-West-falen, Brandenburg, Thüringen, Hessen,Bayern, Baden-Württemberg und Rhein-land-Pfalz) zu erfassen. In der Praxis be-deutet dies, daß LUM in den letzten achtJahren eine Fülle von Erfahrungen überunterschiedlichste Kartengrundlagen, diein den einzelnen Bundesländern die Basisfür den Aufbau von ATKIS bilden, gesam-melt hat.

Diese von LUM erworbenen ATKIS-Kenntnisse waren für fast sämtliche Lan-desvermessungsämter der Anlaß, LUMauch die Vertriebsrechte für diese Geo-basisdaten zu erteilen. Zusammen mit denRasterdaten und den digitalen Gelände-modellen vertreibt LUM ATKIS als Geo-

basisdaten. LUM ist: Vertriebspartnerder Landesvermessungsbehörden füramtliche Geobasisdaten.

Weitere Möglichkeiten

Mit Fertigstellung der ersten ATKIS-Stufein den verschiedenen Bundesländern wur-de für LUM eine neue Etappe im GIS-Dienstleistungsbereich eingeleitet: Die Be-arbeitung und die Aufbereitung der Geo-basisdaten.

Durch den Vertrieb dieser digitalenGeobasisdaten hat LUM in seinem Lei-stungsspektrum zusätzliche Dienstleistun-gen eingerichtet, die zur Zeit angebotenwerden.

Die Übersetzung der Daten in GIS-Systeme

Die Geobasisdaten werden von den Landes-vermessungsämtern in dem bekannten For-mat Einheitliche Datenbank-SchnittstelleEDBS bereitgestellt. Die meisten derATKIS-Anwender können die gelieferten

Arbeiten mit ATKIS-Daten�ATKIS-Daten im Rasterformat: Daten für Jedermann�

Als bekanntes Dienstleistungsunternehmen setzt LUM Geographische In-formations-Systeme GmbH verschiedene Standard-GIS-Softwaresystemeein, um im Auftrag von Landesvermessungsämtern ATKIS-DLM 25/1-Daten als digitale Basis für geographische Informationssysteme zu erfas-sen. Auf der Grundlage von ATKIS-Daten werden thematische Daten er-faßt mit dem Ziel, topographische und thematische Informationen zu ver-knüpfen und Analysen zu ermöglichen. Als Vertriebspartner der Landesver-messungsbehörde für amtliche Geobasisdaten hat LUM die Möglichkeit,diese Geobasisdaten zu vertreiben und für die Kunden nutzungsgerechtaufzubereiten.

Wilhelm Bor

- 22 - Sonderheft 1997

Daten nicht ohne weiteres in ihr eigenesGIS einlesen. Teure Umsetzer sowie dieNeuausbildung ihrer Mitarbeiter führtendazu, daß man LUM beauftragte, dieATKIS-Daten umzusetzen.

Als Dienstleistung konvertiert LUM dieATKIS-Daten in die gängigsten Standard-GIS-Software-Systeme (ARC/INFO-, DXF-und Intergraph-Format).

Weitere GIS-BearbeitungenWeiterhin nimmt LUM regionale und ob-jektbereichsbezogene Selektionen ausATKIS-Daten vor. Das bedeutet, daß fürLandesvermessungsbehörden, die ihreATKIS-Daten noch nicht in der Daten-bank zur Verfügung haben, Selektionengemacht werden müssen, die über die Blatt-eckenwerte hinausgehen. Neben einemkompletten ATKIS-Datensatz werden im-mer mehr einzelne Objektbereiche ver-langt. Der geringere Speicherbedarf undder schnelle Zugriff auf diese einzelnenObjektbereiche sind Argumente, um dieseBearbeitung durchführen zu lassen.

Die Anbindung von Fachdaten anATKIS-DatenATKIS ist seitens der AdV dafür gedacht,die geometrische Bezugsbasis für verschie-dene Fachanwendungen zu sein. Das Feh-len der Geometriebezogenheit dieser An-wendungen hat dazu geführt, daß zur Zeitnicht nur Rasterdaten, sondern auch dieATKIS-Daten als Hintergrundinformatio-nen (Referenzdatei) geladen werden, da-mit Fachanwendungen auf dieser Basisdigitalisiert werden können. Eine Integra-tion mit den ATKIS-Daten ist damit nichtrealisiert.

Es gibt im Fachanwendungsbereich nochzu wenig Software, die es ermöglicht, Fach-anwendungen basierend auf ATKIS-Daten

aufzubauen. Von LUM wird eine (semi-)automatische Anpassung bestehender Fach-anwendungen an ATKIS-Daten als Dienst-leistung angeboten.

Datenbank-Kopplung

Für zwei Anwendungen hat LUM die Inte-gration der Tele-Atlas-Bosch-Datenbankin ATKIS durchgeführt. Zum einen ist ausder ATKIS-Datenbank und der Tele-At-las-Bosch-Datenbank ein digitaler Stadt-plan entwickelt worden. Hierzu wurdenaus ATKIS alle flächenhaften Elementeselektiert und kartographisch aufbereitet.Daneben wurden aus der Tele-Atlas-Bosch-Datenbank alle Verkehrsobjekte bearbei-tet, indem die Straßenbreiten aus derATKIS-Datenbank kartographisch derTele-Atlas-Bosch-Datenbank zugeordnetwurden. Die beiden Datenbanken wurdendanach integriert. Ein digitaler Stadtplanwar hiermit geboren.

Zum anderen wurde die Tele-Atlas-Bosch-Datenbank benutzt, um die in ihrenthaltenen Straßennamen in ATKIS zuintegrieren. Bei gleicher Geometrie wurdeder Straßenname aus der Tele-Atlas-Bosch-Datenbank übernommen und als Attribut-wert in den Geographischen Namen (GN)des ATKIS-Objektes eingetragen.

Kartographische Ausgabe derATKIS-Daten: ATKIS-Daten fürJedermann

Vom Landesvermessungsamt Brandenburgist LUM beauftragt, die Objektbildung desObjektbereichs Verkehr neu zu gestalten.Nach Vorgabe des Landesvermessungs-amtes werden die Objekte neu gebildet undmit einem Straßennamen versehen. DieATKIS-Daten werden mit einer von LUMangefertigten Toolbox aufbereitet und als

- 23 - ermessung Brandenburgü

digitale Karte (nach AdV-Vorgaben) aus-gegeben. Diese Karte wird im Rasterfor-mat (PCX, BMP oder TIFF) ausgegebenund kann von �Jedermann� genutzt wer-den. Die Polizeipräsidien in Brandenburgnutzen diese digitalen Daten als Basisda-ten für ihre Einsatzleitsysteme. WeitereAnwender sind z.B. die Feuerwehr- undRettungsdienste, der Denkmalschutz, so-wie Freizeit- und Erholungs- oder Ver-kehrsunternehmen.

Jedermann kann mit sehr einfacher GIS-Software die ATKIS-Rasterdaten lesen undseine eigenen Anwendungen diesen Datenhinzufügen. Die fortgeführten ATKIS-Da-ten können die veralteten ATKIS-Datenersetzen. Man hat jederzeit aktuelle ATKIS-Rastergrunddaten.

Nutzungs- und Analysemöglich-keiten

Als Basisinformations-System ist ATKISvor allem gedacht für die Bereiche Um-welt, Verkehr, Raumordnung, Landespla-nung, Wasserwirtschaft, Forstwirtschaftund Statistik. Für jeden Bereich sind mitStandard-GIS-Software aus ATKIS-Dateneinfache Selektionen und damit die ver-schiedensten Analysen möglich. Im Um-weltbereich können Fragen wie: �Gib mirin einem Abstand von fünfhundert Meternzu einer bestimmten Autobahn an, welcheNadelwälder durch Auspuffgase bedrohtwerden�, oder im Wasserwirtschaftsbe-reich: �Zeige mir alle Grünflächen in einerZone von dreihundert Metern um ein Ge-wässer� schnell und nützlich beantwortetwerden.

ATKIS-Erweiterung

LUM hat zur Zeit für ein Landesvermes-sungsamt in einem Pilotprojekt die zweite

Stufe von ATKIS �ATKIS DLM 25/2�bearbeitet. Gleichzeitig werden die ATKIS-Daten fortgeführt.

In diesem Pilotprojekt hat LUM die Er-weiterung von DLM 25/1 nach DLM 25/2und die gleichzeitige Fortführung mit Hil-fe von digitalen Orthophotos durchgeführt.

Bestimmte Ergebnisse aus diesem Pilot-projekt sind auch für zukünftige Leistun-gen, z.B. eine Fortführung und Zusatzer-fassung für die spezifische Biotopkartie-rung, basierend auf ATKIS-DLM 25/1,wichtig.

Für LUM fielen drei Hauptaufgaben an:

a. Geometrische Korrektur der schon er-faßten ATKIS-Daten

Für die geometrische Korrektur der bereitserfaßten ATKIS-Daten, wurden digitaleOrthophotos und die interaktive Bildschirm-verarbeitung vorgesehen.Die Schwerpunkte der Untersuchung die-ser Hauptaufgabe waren:o Beschreibung der Arbeitsschritte in der

Praxis.o Angabe von notwendigen Genauigkeits-

kriterien zur Anpassung und Korrekturder bereits existierenden Daten.

o Angabe von Kriterien, um zu entschei-den, ob die Daten teilweise angepaßtbzw. neu erfaßt werden sollen.

b. Fortführung von ATKIS DLM 25/1, gra-phisch und attributiv

Die Schwerpunkte der Untersuchung die-ser Hauptaufgabe waren:o Beschreibung der Arbeitsschritte in der

Praxis.o Angabe von Kriterien, um zwischen

den verschiedenen Möglichkeiten wieEntfernen, Anpassen/Ändern, Hinzu-

- 24 - Sonderheft 1997

fügen von Geometrie und/oder Attribu-tierung zu entscheiden.

o Angabe, ob es sinnvoll ist, auf der Basisder zur Verfügung stehenden Unterla-gen eine Vorlagenerstellung durchzu-führen. Welche zusätzlichen Unterla-gen sind dabei notwendig?

c. Zusatzerfassung für DLM 25/2

Die Schwerpunkte der Untersuchung die-ser Hauptaufgabe waren:o Beschreibung der Arbeitsschritte in der

Praxis.o Schema-Anpassung, Umsetzung der

vorhandenen ATKIS-DLM-25/1-Datenin das neue Daten-Modell.

o Angabe, ob eine Vorlagenerstellungsinnvoll ist.

o Klärung, welche zusätzlichen Unterla-gen (digitale/analoge Orthophotos) fürdie Auswertung von graphischen alsauch attributiven Daten sinnvoll sind.

Zusätzlich sollten in einem Arbeitsablaufalle drei Hauptaufgaben gleichzeitig durch-geführt werden.

Generell waren für alle Bereiche auch fol-gende Fragen zu klären:o Welche Kontroll-/Prüfverfahren und an-

deren (automatischen) Hilfsmittel sindnotwendig oder nützlich und wären des-halb zu entwickeln (Qualitätssicherungs-aspekte)?

o Gibt es Arbeitsschritte, die im Batch-betrieb durchgeführt werden können?

o Zeit- und Kostenabschätzung. Ist einegleichzeitige Durchführung einer Kom-bination von zwei oder drei Aufgabensinnvoll?

o Wie verhält sich die Hard- und Softwarebei sehr großen Datenmengen?

Zusammenfassung

Als Dienstleistungsunternehmen siehtLUM die Notwendigkeit, die potentiellenATKIS-Kunden über die Möglichkeiten,die es mit ATKIS-Daten gibt, aufzuklären,um dadurch seine Dienstleistungen anzu-bieten.

Die Arbeiten mit Geodaten sieht LUMals eine umfassende Arbeit.

Sie besteht unseres Erachtens aus Auf-bereitung, Erfassung d.h. Digitalisierung(am Tisch/Bildschirm), Scannen, (semi-)automatischer Vektorisierung, Luftbild-interpretation, Prüfung, Strukturierung/Modellierung, Aktualisierung/Fortfüh-rung, Anpassung/Anreicherung/Verede-lung, Integration, Selektierung/Analyse/Auswertung, Präsentation/Visualisierung,Umsetzung/Austausch, Verwaltung, An-wendung, Vertrieb und Vermarktung vonGeodaten.

þ

- 25 - ermessung Brandenburgü

- 26 - Sonderheft 1997

AED-GIS auf der Basis von ATKIS-DatenDie Geometrie- und Fachdaten von ATKISwerden zunächst in die zentrale DatenbankIDB des AED-GIS übernommen. Sie ste-hen somit für unterschiedliche Anwendun-gen zur Verfügung, beispielsweise für die

$ Regional- und Umweltplanung,$ Flächennutzungsplanung,$ Landschaftsplanung,$ Forsteinrichtung,$ Lärmberechnung und Lärmausbreitung

Neben der Erfassung und Bearbeitung vonGeometriedaten besteht ein Sachdatenkon-zept für die integrierte Bearbeitung undAuswertung der Sachdaten. Hiermit wer-den Sachdatenmasken gemäß dem vorge-gebenen Datenmodell automatisch gene-riert.

Anwendungsbeispiel aus derPlanungAnhand einiger Beispiele aus der Umwelt-und Regionalplanung soll nun gezeigt wer-den, wie ATKIS-Daten im AED-GIS zu

Einsatz von ATKIS-Daten im AED-GIS

Planungszwecken eingesetzt werden kön-nen.

Flächenverschneidung

Mit Hilfe der Verschneidung von Flächenkönnen Flächenbilanzen zu unterschiedli-chen Themen erstellt werden. Als Grund-lage können manuell erfaßte, übergeord-nete Flächen dienen, beispielsweise einWasserschutzgebiet, dessen Grenzen digi-talisiert wurden und somit als Vektor-geometrie vorliegen. Die Verschneidungdieses Wasserschutzgebietes mit den Flä-chen aus dem ATKIS-Datenbestand gibtnun Auskunft darüber, welche Flächen-nutzung innerhalb des Wasserschutzgebie-tes vorliegt. Hierdurch können rasch Kon-fliktflächen wie Industrie- und Gewerbe-gebiete ausgemacht werden.

Eine weitere Möglichkeit ergibt sichdurch die automatische Generierung vonVerschneidungsflächen. Als Ausgangs-geometrie wird ein ATKIS-Straßenobjektherangezogen. Um diese Straße wird einePufferzone beliebiger Breite berechnet.

Heinz Steufmehl

In kommunalen Planungsbereichen sind ein steigender Informationsbe-darf und eine wachsende Flut von Daten zu verzeichnen. In technischenÄmtern werden Informationen in verschiedenen Kartenwerken an unter-schiedlichen Stellen geführt. Hierdurch liegt kein einheitlicher, aktuellerDatenbestand vor und es fällt ein Mehraufwand durch das Führen und Ab-gleichen der unterschiedlichen Kartenwerke an. Durch den Einsatz vonGeo-Informationssystemen können erhebliche Vereinfachungen und Verbes-serungen der Planungsabläufe erreicht werden. Aufgrund ihrer Strukturie-rung und ihres Informationsgehaltes bilden die ATKIS-Daten eine geeigne-te Datengrundlage zum Aufbau eines Geo-Informationssystems.

- 27 - ermessung Brandenburgü

Eine Flächenverschneidung mit dieser Puf-ferzone gibt nun Auskunft darüber, welcheFlächen im unmittelbaren Einflußbereichder Straße liegen und somit durch sie be-einträchtigt sind. Über die Verschneidungs-gebiete und die darin liegenden Flächendes ATKIS-Datenbestandes kann eine Sta-tistik ausgegeben werden, welche die Grö-ße und den Flächenanteil der beteiligtenFlächen beinhaltet.

Bilden dreidimensionaler Objekte

Liegen zu ATKIS-Daten neben der Grund-rißinformation auch Angaben über dieHöhe der Objekte vor, können diese drei-dimensional dargestellt werden. Zu den imLand Brandenburg erfaßten Einzelgebäu-den wurde als Attribut auch die Gebäude-höhe abgelegt. Aus dieser Information läßtsich eine perspektivische Ansicht berech-nen. Die Farbe der Gebäude entspricht da-bei dem Nutzungstyp, das Attribut �Gebäu-dehöhe� wird zur Bestimmung der z-Ko-ordinate herangezogen. Gleichzeitig kann

ein digitales Geländemodell die Grundlagebilden, auf der die Gebäude präsentiertwerden. Über das Geländemodell kann einebeliebige �Textur� (Rasterdaten) gelegtwerden. Hierfür bieten sich gerasterteATKIS-Daten an, da somit die Flächen-nutzung erkennbar wird. Eine räumlicheAnsicht eines ausgewählten Landschafts-ausschnittes aus den verschiedensten Per-spektiven ist somit darstellbar.

Distanzberechnung

Mit Hilfe der ATKIS-Straßenobjekte unddaraus abgeleiteten Verkehrswiderständen(durchschnittliche Fahrtgeschwindigkeit)können Distanzberechnungen und Fahrt-routenoptimierungen berechnet werden.Ausgehend von einem beliebigen Start-punkt wird die Erreichbarkeit der umlie-genden Straßen in Zeitintervallen (z.B. imMinutenabstand) ermittelt und graphischausgegeben. Zusätzlich wird die Route mitder kürzesten Fahrtzeit zu einem Zielpunktberechnet.

- 28 - Sonderheft 1997

- 29 - ermessung Brandenburgü

- 30 - Sonderheft 1997

- 31 - ermessung Brandenburgü

- 32 - Sonderheft 1997

- 33 - ermessung Brandenburgü

- 34 - Sonderheft 1997

- 35 - ermessung Brandenburgü

Geographische Informationssyste-me unterstützen ATKISGeographische Informationssysteme (GIS)sind vor allem als Software für die Nut-zung von ATKIS-Daten bekannt, leistenaber auch wichtige Beiträge bei Datener-fassung und Qualitätssicherung, Daten-haltung, nutzergerechter Aufbereitung,modernen Angebots- und Abfragestruk-turen sowie der Systemintegration undLösung von Problemen bei der Fortfüh-rung nutzereigener Datenbestände. Dervorliegende Beitrag befaßt sich in ersterLinie mit den Anforderungen und GIS-gestützten Mechanismen der Datenhaltung,Distribution und Systemintegration. Erspricht die Vermessung, öffentliche undprivate Distributoren, Dienstleister und dieintensiven Nutzer von Daten des ATKIS-Spektrums an.

ATKIS - Baustein der RaumbezogenenInformationsverarbeitungDie Rolle Geographischer Informationssysteme bei Datenbe-reitstellung, Distribution und nutzergerechter Aufbereitungvon ATKIS-Daten

ATKIS-AnwenderlösungenAuf der Maßstabsebene 1 : 25 000 nominalwerden ATKIS-Daten im Rahmen vonLandesvermessung, Raum-, Bau- und Um-weltplanung, Einsatzkräften, Infrastruk-turmaßnahmen, Wirtschaftsförderung, Lei-tungskatastern, Statistischen Ämtern undanderen Bereichen erfolgreich eingesetzt(Abb. 1). Dabei ergeben sich nutzerseitigunterschiedliche �Sichten� auf die Datendes Amtlichen Topographisch-Kartogra-phischen Informations-Systems ATKIS:der Aspekt amtlicher Sicherheit (das �A�),der Einsatz als Hintergrundkarte (�TK�),sowie die vektorielle Integration in Fach-Informationssysteme (das �IS�). Derzeiterfolgt die Nutzung häufig als Hintergrund-karte, oft im Rasterformat (z.B. von LUM).Die ATKIS-konforme Editierung, d.h. Er-stellung von Fachgeometrien auf Basis der

Walter Zorn

ATKIS-Daten sind ein wichtiger Baustein Raumbezogener Informations-verarbeitung (RIV) in öffentlichen Einrichtungen wie auch bei Privatun-ternehmen. In Brandenburg liegt das Digitale Landschaftsmodell (StufeDLM 25/1) vor, die begonnene Vertiefung (DLM 25/2) wird durch dieVerfügbarkeit von z.B. Gebäudestrukturen mit Höhenangaben undDenkmalschutzattributen und weiteren Zusätzen wie Straßennamen neueAnwendungsschübe auslösen. Dazu trägt auch die Kombinierbarkeit mitden Höhendaten des Digitalen Geländemodells (DGM) bei.

- 36 - Sonderheft 1997

- 37 - ermessung Brandenburgü

ATKIS-Daten, ist direkt mit ARC/INFO-Befehlen oder komfortabler mit der An-wendung �AKIS� (GFI Leipzig) möglich.Auch die Integration mit Fachdaten-systemen, wie z.B. dem Strategischen Infor-mationssystem (SIS) der Stadt Köln, ge-winnt an Bedeutung. Neben der einfachenKartographie eignen sich ATKIS-Datenauch als Input für Modellierungen (Lärm,Hydrologie), 3D-Visualisierung, Touris-mus-Informationssysteme und andere.

Nutzergerechte VersorgungDie nutzergerechte Versorgung mit AT-KIS-Daten beinhaltet neben der Produkti-on und Fortführung im und für das Landes-vermessungsamt (LVermA) die Distribu-tion durch LVermA und beauftragte priva-te Dienstleister (Abb. 2). Herausforderun-gen stellen sich bei der nutzergerechtenAufbereitung, Selektion, Extraktion undIntegration der ATKIS-Daten. Der Über-gang vom Erfassungsformat des LVermAüber die Einheitliche Datenbankschnitt-stelle (EDBS) zu den vielfältigen Nutzer-datenformaten sowie die Extraktion und

Fortführung von Teilbeständen bieten einweites Feld für anspruchsvolle Dienstlei-stungen (Abb. 3).

Qualitätssicherungdes ProduktionsprozessesGIS bewähren sich z.B. bei der Qualitäts-sicherung des Produktionsprozesses. Miteinfach bedienbaren Systemen wie Arc-View GIS und Spatial Analyst lassen sichz.B. DGM-Daten screenen: Homogenitätder Luftbildstrukturen (Kacheln) oder Hin-weise auf Notwendigkeit der Nachbear-beitung (Stufen) werden in Minutenschnel-le durch Überlagerung mit den Vektor-daten, durch attributbasiertes Einfärben,Erzeugung von Konturlinien und Kanten-verstärkungs-Algorithmen eindrucksvolldokumentiert (Abb. 4 und 5). Hydrologi-sche Modellierungswerkzeuge erlaubenschnelle und einfache Prüfung, ob die Da-ten sich für bestimmte Einsatzgebiete (z.B.Wassereinzugsgebiets- oder Talsperren-modellierung) eignen.

Die Qualität von Objektbildung undAttributierung kann in ArcView sowohl

- 38 - Sonderheft 1997

- 39 - ermessung Brandenburgü

sachdatenseitig als auch über Geometrie-zugriffe geprüft werden. Statistik-Algo-rithmen z.B. für die Prüfung der bundes-weit eindeutigen Identifikationsnummerund leistungsfähige Darstellungs- undSelektionsmöglichkeiten tragen zur opti-schen Aufbereitung und zum sicherenKorrekturzugriff bei den Prüfprozessenbei. Hier bietet sich leistungsfähige undflexible GIS-Software als eigentlich un-verzichtbare Ergänzung zu den hochspe-zialisierten, analytisch stark begrenzten Er-fassungswerkzeugen an. Mit derartigenQualitätssicherungsprozessen läßt sich ju-ristischen Komplikationen wesentlich vor-beugen.

Zentrale DatenbereitstellungDie Haltung umfangreicher Daten in hete-rogenen Systemen in Standard-RDBMS,treffsichere Selektion anhand von Sach-attributen oder geometrischen Zusammen-hängen, Aufbereitung, Integration und Pfle-ge von Fachdatenbeständen sind typische

Anforderungen bei der zentralen Daten-bereitstellung. ESRI�s Hochleistungs-Geodatenserver SDE ist auch für denATKIS-Bereich attraktiv: Sehr große Sach-und Geometrie-Datenmengen werden inverschiedenen Standard-RDBMS gehalten(ORACLE, INFORMIX, demnächstSYBASE, IBM DB2, Microsoft SQL-Ser-ver). Clients stellen den Nutzern einer he-terogenen Multiuser-Umgebung die ge-wünschten Teildatenbestände mit komfor-tablen Selektionsmechanismen und sehrkurzen Zugriffszeiten zur Verfügung (Abb.6). Die offene Anwendungsschnittstelle(Application Programming Interface, API)von SDE unterstützt dabei vielfältigeClient-Strukturen - von Eigenprogrammie-rungen (z.B. C++) über Desktop-GIS-(ArcView) oder CAD-Software (Micro-Station, AutoCAD) bis hin zu Internet-applikationen (z.B. MapObjects) undHochleistungs-GIS (ARC/INFO). SDE läßtsich so in komplexe Fachanwendungs-systeme (z.B. das Strategische Informati-

- 40 - Sonderheft 1997

onssystem (SIS) der Stadt Köln) nahtlosintegrieren (Abb. 7).

Dienstleistungsangebote, Auswahl-mechanismen, KostenstrukturenDer kommerzielle Distributor trachtet nachweiter Verbreitung seiner Dienstleistungs-angebote und bietet dazu dem Interessen-ten einfache, dabei wirkungsvolle Aus-wahlmechanismen an. Im Geodatenbereichist entscheidend, sowohl sachdatenbasier-ten wie auch räumlichen Zugriff zu ermög-lichen. Im einfachsten Falle geschieht dieräumliche Auswahl über ein Koordinaten-Rechteck, heute stehen aber auch moderneWerkzeuge für die Erstellung lokaler oderinternetweiter Applikationen zur Verfü-gung, die kombinierte sachdatenbasierteund komplexe geometrische Definition vonATKIS-Daten ermöglichen und unkom-plizierten Zugriff auf große zentrale Da-tenbestände (z.B. in SDE) erlauben (Abb.8). Dadurch kann der Nutzer seine Wün-sche anhand dynamisch erzeugter Vektor-und Rasterkarten sehr genau definierenund bekommt vom Distributor eine opti-

mal auf seine fachlichen Bedürfnisse ab-gestimmte ATKIS-Datenlieferung. Pro-tokollmechanismen sichern die Nachvoll-ziehbarkeit der Anforderung im Rahmenvon Fortführungsprozessen.

Je nach den Kostenstrukturen könntendiese Werkzeuge auch in weiterführendenAnwendungen von Bedeutung werden:Wer nur �von dem vom Käufer angeklick-ten Straßenabschnitt höchstens 2000 mentfernte Wohngebäude mit einer Grund-fläche zwischen 100 und 200 m2 auf Flur-stücken innerhalb der Ortslage� oder �alleinnerhalb einer Pufferzone von 1000 m umdie geplante Sondermüll-Verbrennungs-anlage gelegenen Ackerflächen des Land-kreises Potsdam-Mittelmark� anfordert,minimiert ggfs. die flächenbezogenen Ko-sten der ATKIS-Daten. Das ist auch fürkommerzielle Angebote aus dem Liegen-schafts-, Wirtschaftsförderungs- oder Immo-bilienbereich ein bedenkenswerter Vorteil.

Daten-IntegrationDie Vielzahl der Nutzer von ATKIS-Da-ten benötigt diese in den unterschiedlich-

- 41 - ermessung Brandenburgü

sten Geometrie-Formaten, da die mei-sten Applikationen auch in absehbarer Zu-kunft nicht direkt EDBS verarbeiten. Hierstellt sich die Frage nach der verlustfreien,strukturell optimierten Übernahme derATKIS- oder ALK-Daten in das Anwen-dersystem. Bei dem hohen Umfang derATKIS-Daten unvermeidlich auftretende

Einzelfehler (Objektbildung, bundesweiteID) müssen vom System angemessen ab-gefangen werden. ARCEDBS von ESRI(Abb. 9) unterstützt nicht nur die einfachenARC/INFO-Formate (Covera-ges) sondernerlaubt auch die Erzeugung komplexerStrukturen wie kilometrierter Routen-systeme und unzusammenhängender oder

- 42 - Sonderheft 1997

überlappender Flächenobjektstrukturen(Regions). Komplexe straßen-, netz- unddistriktorientierte Anwendungen lassensich damit in ARC/INFO und ArcViewsehr einfach handhaben, wenn es z.B. dar-um geht, Tabellen mit Kilometeran-gabenlagerichtig in Autobahnraststätten undWanderbaustellen auf einer GIS-Karte zuverwandeln.

Die Systemoffenheit der GIS von ESRIerlaubt dann die Kombination mit einerVielzahl weiterer Datenformate (Abb. 10).Auch die Rückspeisung in ATKIS-EDBS-Datenstrukturen ist möglich. Daneben er-fordern Übergänge zwischen Projektions-systemen, z.B. lokal an der Grenze vonBrandenburg und Berlin oder regional durchdie Einführung eines neuen Referenzsys-tems, die Möglichkeit von Koordinaten-transformationen, die meist nicht vomNutzer selbst durchgeführt werden kön-nen. Nicht zuletzt wünschen die Nutzeroptimal an ihre Objektbereiche und Ge-bietsstrukturen (Verwaltungsgrenzen, Ein-satzgebiete, Naturräume, ...) angepaßte,

mengenreduzierte Datenpakete, derenGrenzen häufig nicht mit den amtlichenKartenblattschnitten übereinstimmen - einStandard-Arbeitsfeld für GIS-Dienstleister.

Attributive Aufwertung

Auch die attributive Aufwertung vonATKIS-Daten durch Zuweisung weitererSachdaten kann mit GIS-Systemen wieARC/INFO oder ArcView erfolgen: mit-tels des sogenannten �Spatial Join�, einerMöglichkeit, die Attribute durch geome-trische Überlagerung von einer themati-schen Ebene an eine andere weiterzugeben(Abb. 11). Z.B. können an die ATKIS-Gebäude des DLM 25/2 Postleitzahlen oderKennzeichnungen der Einsatzbereiche,Gemeindekennziffern, Vertriebsgebiete,Versorgungsleitungen und weitere nutzer-eigene Informationen durch Spatial Joinangehängt werden. Dadurch erweitern sichdie Einsatzmöglichkeiten der ATKIS-Da-ten in weitere kommerzielle Anwendungs-bereiche.

- 43 - ermessung Brandenburgü

Fortführungvon ATKIS-DatenbeständenJenseits der erfolgreichen Ersterfassungstellt sich besonders für die Nutzer selbstdie Aufgabe der nahtlosen, verlustfreienFortführung von ATKIS-Datenbeständen.Die Betriebsprozesse führen laufend zuÄnderungen der Datenbestände. Betrof-fen sind sowohl Attribute wie auch Geome-

trien (z.B. Grenzlinien von Einsatzleitge-bieten o.ä.). Dabei leiten sich wesentlicheEigenschaften von den amtlichen ATKIS-Datengrundlagen ab.

Wie erfolgt der Abgleich mit geändertenATKIS-Daten?

Über den Bezieher-Sekundärnachweisliefert das Vermessungsamt, bzw. der pri-vate Distributor, aktualisierte Bestände

- 44 - Sonderheft 1997

möglichst gemäß den vorangegangenenSelektionswünschen der Nutzer (sieheDienstleistungsangebote, Auswahlmecha-nismen). Diese müssen in die sich laufendweiterentwickelnden Anwendungen stö-rungsfrei integriert werden (Abb. 12). Wennim ATKIS-Bestand ein Verwaltungsbereichgeteilt wurde, müssen evtl. alle auf diesenBereich aufbauenden Nutzer-Sachdatengeändert werden. Der oben genannte�Spatial Join� kann in vielen Fällen dieAttributpflege stark erleichtern. Kompli-zierter gestaltet sich die Pflege von verän-derten Begrenzungslinien. Mit ihren viel-fältigen, vollständig automatisierbarenobjekt- und themenübergreifenden Selek-tions- und Bearbeitungsmethoden inner-halb multipler Datenbestände stellen auchhier ARC/INFO oder ArcView anspruchs-gerechte und leistungsfähige Grundlagen-software für Pflegeprozesse dar.

AusblickDie gegenseitige Öffnung und das engereZusammenwachsen von GIS- und CAD-Welten aufgrund internationaler Bestre-bungen (OPEN GIS und andere) wird vonESRI intensiv unterstützt. Gleichzeitigentwickeln sich die Methoden der Daten-haltung und Kommunikationsmöglichkei-ten rasant weiter und verändern unser allerLebens- und Arbeitsgewohnheiten. Wirkönnen daher für die Zukunft auf eineimmer intensivere Verbreitung und nutzer-gerechtere Integrierbarkeit von ATKIS-Daten in alle Aspekte der RaumbezogenenInformationsverarbeitung bauen.

þ

- 45 - ermessung Brandenburgü

1. EinleitungMit der Einführung von ATKIS- demAmtlichen Topographisch-Kartographi-schen Informationssystem - stellen dieVermessungsverwaltungen der Länder dasdigitale amtliche Kartenwerk für den mit-telmaßstäbigen Bereich zur Verfügung.

Damit wird erstmals ein flächendecken-des kartographisches Grundlagenwerk di-gital vorliegen. Durch seinen amtlichenCharakter stellt es darüber hinaus einenverbindlichen Standard als Referenzgeo-metrie dar.

Die Existenz dieser Basisdaten wird die

Komponenten eines weitgehendautomatisierten, elektronischen Vertriebesvon ATKIS-Daten

Einsatzmöglichkeiten von GIS enorm er-weitern.

Um die Chancen, die mit der Einführungvon ATKIS bei den Anwendern verbun-den sind, optimal nutzen zu können, ist esnotwendig, den Service der Datenbereit-stellung so �kundenfreundlich� wie mög-lich zu gestalten. Eine standardisierte, platt-formübergreifend nutzbare �elektronische�Datenbestellung via Diskette oder Internetermöglicht eine Serviceverbesserung so-wie die Nachnutzung der Information fürdie gezielte Information der Kunden nachder Aktualisierung der Daten. Die �elek-

Josef Kauer

Die ATKIS-Daten als amtliche Basis- und Referenzgeometrie bilden eineeinzigartige Datengrundlage für die Arbeit mit GIS. Ein erfolgreicherVertrieb dieser Daten basiert auf effizienten Serviceleistungen. DiesesPapier dient dazu, Ideen und realisierte Software-Komponenten vorzustel-len, die es erlauben, einen effizienten, DV-gestützten ATKIS-Daten-vertrieb zu konzipieren. Dazu gehören die Bereitstellung eines einfachenPC-Werkzeuges zur �elektronischen Datenbestellung� (Requester); dieBereitstellung eines intelligenten Server-Werkzeuges zur automatisiertenAbarbeitung der elektronischen Bestellungen; die Bereitstellung vonWerkzeugen zur Erzeugung von Serienbriefen (und Serien-EMAILS), dienach der Einstellung von Differenz-Updates gezielt die elektronischenBestellungen auswerten und die betroffenen Nutzer im Detail über dieObjektänderungen informieren sowie die Nutzung von Internet und Intranetals weiteres Informationsmedium für ATKIS (www.atkis.de) und alsMöglichkeit des Bezuges des Werkzeuges zur elektronischen Daten-bestellung (�Download�).

- 46 - Sonderheft 1997

tronische� Verwaltung der Bestellungenvon ATKIS-Daten ermittelt stets die be-troffenen Kunden nach der Einstellung vonDifferenz-Updates. Die Kunden werdengezielt über Datenänderungen via Serien-brief oder Serien-EMAIL informiert.

2. Anforderungen an dieSoftwarehersteller

2.1Selektive Datenanforderung überRequester

Als generelles Informationssystem beinhal-tet ATKIS eine Vielzahl unterschiedlichertopographisch-kartographischer Inhalte,die als Geometrien und Sachdaten abge-legt und miteinander verbunden sind.

Die Fülle verschiedener Informationenkennzeichnet die Universalität des Infor-mationssystems, macht es aufgrund derDatenmengen und der komplexen Strukturden einzelnen Fachanwendungen aber nurschwer handhabbar.

Für diese Benutzergruppe kommt es dar-auf an, relevante Informationen schnellund unkompliziert aus der gesamten Da-tenbasis zu extrahieren.

Es sind also Requester zu entwickeln,die es den Nutzern erleichtern, räumlicheund/oder fachliche Subsets aus der Gesamt-datenmenge anzufordern, ohne daß sie erstzum Experten für ATKIS-Datenstrukturenwerden müssen.

2.2Selektive Datenbereitstellungüber Subsetbildung

Der Umfang der ATKIS-Daten und derenKomplexität bedingen einen hohen Verwal-tungsaufwand.

Es ist davon auszugehen, daß eine Viel-zahl von Datenanforderungen auf die Da-ten-Anbieter zukommen.

Um diese zu entlasten und standardi-

sierte Vorgänge zu ermöglichen, sind Pro-dukte zu entwickeln, die die Datenhaltung,die Bildung von Subsets nach Angaben derNutzer und die Abgabe der Daten weitge-hend automatisieren.

2.3Steigerung der Vertriebseffizienzüber ein �elektronisches Bestell-wesen�

Durch die Einführung digitaler Technikenbei der Anforderung von ATKIS-Datenkann der inhaltliche Bestellvorgang dv-gestützt in Form einer �auszufüllenden�Diskette organisiert werden. Auf unvoll-ständige Bestellungen (z.B. das Fehlen vonDateiformatangaben) wird der Benutzerschon während des Bestellvorgangs durchdas Programm hingewiesen. Manuelle Feh-ler bei der Abarbeitung der Bestellung sindweitgehend ausgeschlossen. Die Abarbei-tung der Bestellung erfolgt automatisch.Der Kunde bekommt genau das, was erbestellt hat. Die Kosten für die Daten-bearbeitung reduzieren sich. Eine Bestel-lungskorrektur durch den Kunden ist leich-ter möglich.

Zudem erlaubt die Archivierung derBestellinhalte (Request-Dateien) eine ge-naue Information, welcher Kunde welcheDaten besitzt. Es kann somit �relativ ein-fach� eine Service-Leistung in der Formangeboten werden, daß nach der Aktuali-sierung der ATKIS-Daten gezielt die be-troffenen Benutzer via Serienbrief (oderSerien-EMAIL) informiert werden.

2.4Verbesserung des ATKIS-Infor-mationsangebotes über dieNutzung von Internet und Intranet

Durch die Präsenz von ATKIS im Internetwerden weitere potentielle Nutzerkreiseerschlossen. Im weltweiten Trend �GIS für

- 47 - ermessung Brandenburgü

Jedermann� werden Zugangswege zu GIS-Daten via Internet strategisch interessant.

Die Erwartungen an diese Benutzergrup-pen dürfen derzeit aus verschiedenen Grün-den nicht allzu hoch bewertet werden. Deroben skizzierte Weg einer �elektronischenBestellung� via Diskette ist datentechnischrelativ leicht auf einen echten ONLINE-Betrieb umstellbar.

Aufgrund der Bedeutung von ATKISsollte als Internet-Adresse eine Top-Level-Domain gewählt werden.

Ein Internet-Nutzer, der etwas zu ATKISwissen möchte, wird unter �www.atkis.de�aktuelle Informationen zu diesem Themaerhalten (die nicht älter als 48 Stundensind). Das Medium Internet könnte sich ineiner ersten Stufe als aktuelles �Nach-schlagewerk� zu ATKIS bewähren.

Durch eine monatliche statistische Aus-wertung der Zugriffe auf die ATKIS-Sei-ten im Internet bekommen die Landes-vermessungsämter ein �Bild�, wer sich zuwelcher Tageszeit für welche ATKIS-Sei-ten interessiert hat. Eine Auswertung die-ser Informationen für vertriebliche Zwek-ke ist gegeben.

In einer zweiten, etwas später zu realisie-renden Stufe, könnte über dieses Mediumebenfalls eine �elektronische Bestellung�durchgeführt werden. Statt dem Versen-den von Bestelldisketten wird das Pro-gramm vom Internet direkt �herunter-geladen� (Hinweis: dies ist technisch be-reits in unserer Firma gelöst ...).

Ein Datenvertrieb via Internet ist auf-grund der Datenmengen und der fehlendenrechtlichen Bestimmungen bez. Zahlungs-verkehr und gültiger elektronischer Unter-schriften in Netzen in den nächsten Jahrennoch nicht zu empfehlen.

3. Beschreibung der Management-Komponenten

3.2Requester

3.2.1 Zweck

Mit seiner großen Menge von Informatio-nen ist ATKIS für bestimmte fachspezifi-sche Zwecke zu umfangreich, damit schwerhandelbar und zu wenig übersichtlich.Dieser �Gesamt-Datenbestand� lagert oftbei einer zentralen Stelle. Für den (dezen-tralen) Fachanwender sind im allgemeinennur Extrakte der ATKIS -Gesamtheit wich-tig, d.h. es werden geometrische (Land-kreis, Straße oder Nutzerfenster ...) undinhaltliche (nur fachrelevante) Extrakte derjeweils verfügbaren Gesamt-ATKIS-Da-ten benötigt.

Die Extraktion schafft dabei folgende Vor-teile:

$ Ausblenden nicht-relevanter Daten unddamit Konzentration des Anwenders aufdas für ihn Wesentliche

$ Steigerung der Performance für PC-Anwender.

Der Requester stellt ein Modul dar, wel-ches es dem Nutzer ermöglicht, seine spe-ziellen Anforderungen an einen passendenExtrakt der Gesamt-ATKIS-Daten mittelsgeeigneter grafischer Menüführung zu for-mulieren.

3.2.2 Prinzipielle Arbeitsweise desRequesters

Datenanforderungen durch den Nutzer mit-tels spezieller plattformunabhängiger Ab-frage-Programme formuliert der Reque-ster. Das Ergebnis der Anforderungsformu-lierung ist das sogenannte Requester-File.

Diese Datei ist direkt vom Subset-Builderauf der Workstation lesbar und kann im

- 48 - Sonderheft 1997

Batch-Betrieb abgearbeitet werden. Siekann auch bei der späteren Integration derDifferenz-Updates auf dem ATKIS -Geodaten-Server wieder aktiviert werden.

Die derzeitige Realisierung im ProduktAKIS der Firma GFI ist für die ARC/INFO-Welt durchprogrammiert. Syntak-tisch lehnt sich derzeit das Requester-Filean die AML-Syntax an und ist praktischein Satz vordefinierter Variablen in AML-Code. Eine Erweiterung und somit eine�Mehrsprachigkeit� der �elektronischenBestellung� auf andere leistungsfähigeGIS-Systeme wäre nach unseren Erkennt-nissen prüfenswert.

3.2.3 Der PC-RequesterDie EDV-technischen Anforderungen anden realisierten PC-Requester sind mini-

Abb. 1: PC-Requester - inhaltliche Auswahl

a) Inhaltliche Auswahl von ATKIS-Daten:

Die inhaltliche Auswahl von ATKIS-Da-ten (Abb. 1) erfolgt in Form eines �Datei-baumes�. Durch �Doppelklick� können dieSelektionstiefen des ATKIS-Objektarten-Kataloges aktiviert werden. Die Selektions-tiefe 1 entspricht derzeit einer sogenanntenFolienauswahl, die Selektionstiefe 2 einerObjektauswahl und die Selektionstiefe 3einer Auswahl aufgrund von Attribut-informationen. Die gewünschten Selektio-nen werden durch ein �Häkchen� aktiviertund als Selektionsbündel abgespeichert.

mal. Es genügt ein normal ausgestatteterPC mit Windows 95 bzw. Windows NT,der auch für die herkömmliche Textverar-beitung geeignet ist. Die Benutzerführungist der Microsoft-Welt entnommen.

- 49 - ermessung Brandenburgü

Die Auswahl eines Zieldatenformates (Abb.3) erleichtert die Akzeptanz erheblich. DerBenutzer ist nicht mehr gezwungen, sich

von einem Software-Hersteller eine ent-sprechende EDBS-Schnittstelle zu beschaf-fen bzw. entsprechende Formatkonvertie-rungen als kostenintensive Dienstleistungdurch Dritte durchführen zu lassen. DerAnwender kann direkt mit den bestelltenDaten und seiner gewohnten Software-umgebung arbeiten. In einer ersten Reali-sierung sollten nach unseren Erfahrungennachfolgende Formate unterstützt werden:

$ EDBS,$ Format des GIS-Erfassungssystems der

Landesvermessung,$ ARC/INFO-Cover (bzw. E00-Export-

format),$ ArcView-Shapefile-Format,$ DXF,$ und TIFF bzw. PCX (falls eine entspre-

chende Möglichkeit auf Serverseite zurVerfügung steht).

d) Angabe der Adressen:

Die Adressenfelder (Abb. 4) werden alsPflichtfelder der �elektronischen Bestel-lung� geführt. Sie erlauben die Erzeugungspäterer automatischer Antwortschreibendes Datenvertreibers und vor allem dieArchivierung der Nutzerinformationen.

c) Auswahl des Zieldatenformates vonATKIS-Daten:

b) Räumliche Auswahl von ATKIS-Daten:

Die räumliche Auswahl ist nach folgendenVerfahren möglich:

$ Auswahl nach Verwaltungsstrukturen(Abb. 2),

$ Auswahl nach Kartenblättern (Hinweis:geplant),

$ Auswahl nach Koordinatenangaben,$ Auswahl durch frei generierbaren Poly-

gonzug.

Abb. 2: PC-Requester - räumliche Auswahlnach Verwaltungsstrukturen

e) Analoger Schriftverkehr:

Die Abwicklung des eigentlichen Bestell-verkehrs bedarf nach wie vor der Schrift-form. Die Nutzungsbedingungen vonATKIS müssen unterschrieben werden.Der Vertriebspartner für Daten muß demDateninteressenten - unter Verwendungder Request-Datei - ein verbindliches An-gebot zusenden. Hier läßt sich der Kom-munikationsfluß durch vorgefertigte Stan-dardbriefe (z.B. WinWord-Dateien) be-schleunigen, die vom PC-Requester ausaktivierbar sind (Abb. 5).

- 50 - Sonderheft 1997

Abb. 4: PC-Requester - Adressenfeld

Abb. 3: PC-Requester - Auswahl des Zieldatenformates

- 51 - ermessung Brandenburgü

Abb. 5: PC-Requester - Schriftverkehr

Abb. 6: PC-Requester - Freitextfeld

- 52 - Sonderheft 1997

f) Freitext für Notizen:

Um sich im Zuge der Zeit immer stärkerden Nutzerwünschen annähern zu können,sollte dem Anwender noch ein Freitextfeldfür die Mitteilung von z.B. Wünschen zurVerfügung stehen (Abb. 6).

g) Lizenzrechtliche Informationen:

Diese Seite ist ebenfalls ein Pflichtfeld derelektronischen Bestellung. Um eine erfolg-reiche Bestellung abgeben zu können, wirdder Anwender gezwungen, einmal dieseSeite zu aktivieren. Dies wird im Request-File festgehalten. Der Anwender akzep-tiert durch das Zurücksenden der ausgefüll-ten Bestelldiskette automatisch auch dielizenzrechtlichen Bestimmungen (Abb. 7).

h) Wünschenswerte Erweiterungen:

Nach unseren bisherigen Informationenwerden nachfolgende Erweiterungen desPC-Requesters von Seiten der Anwendergewünscht:

$ die Ermittlung des ungefähren Daten-volumens der Bestellung,

$ die Angabe der bestellten Quadratkilo-meter (zur groben Kostenschätzung).

3.3 Subset-Builder

Der Subset-Builder nimmt innerhalb derManagment-Komponenten eine zentraleStellung ein. Er bildet das Herzstück fürdie ATKIS-Extraktion. Eingangspara-meter sind die Gesamt-ATKIS-Daten so-wie das nutzerdefinierte Request-File und

Abb. 7: PC-Requester - Lizenzrechtliche Informationen

- 53 - ermessung Brandenburgü

Ausgang ist ein Subset extrahierter ATKIS-Daten, welches genau den Nutzeran-forderungen entspricht.

Beim Start des Subset-Builders vomHauptmenü aus erscheint die folgende Ein-gabemaske entsprechend Abbildung 8.

Abb. 8: Subset-Builder-Startmenü

Abb. 9: Subset-Builder-Untermenü �ATKISJ-Quelle� wählen

Bei ATKIS-Quelle erscheint der momen-tan aktive Filename der gewählten ATKIS-

Quelldaten, bei Requester-File der aktu-elle Filename der Requester-Datei. DurchKlick auf die danebenstehenden Schalt-flächen kann der Nutzer diese Parameterändern.Bei ATKIS-Quelle wählen erscheint dasin Abbildung 9 dargestellte Menü.

- 54 - Sonderheft 1997

Bei Requester-File wählen erscheint das Menü entsprechend Abbildung 10.

Abb. 10: Subset-Builder-Untermenü �Requester-File� wählen

Die Abarbeitung der elektronischen Be-stellungen kann dabei auch im reinen�Batch-Betrieb� (z.B. über Nacht) durch-geführt werden.

Die vorgestellten Lösungen der Subset-Bildung auf Server-Seite sind Realisierun-gen der ARC/INFO-Welt. Eine Implemen-tation auf anderen leistungsfähigen GIS-Systemen ist unserer Ansicht nach ein rea-listisches Unterfangen. Eine diesbezügli-che Prüfung wäre wünschenswert.

3.4 ATKIS im Internet (www.atkis.de)

Die Firma GfI GmbH in Leipzig hat ineiner Gemeinschaftsinitiative mit der Fir-ma LUM GmbH eine prototypische Reali-sierung von �ATKIS im Internet� vorge-stellt. Diese Eingangsseite stellt Basisinfor-mationen vor. Auf der linken Bildschirm-hälfte wird eine Gliederungstabelle geführt.Eine Verzweigung zu den amtlichen Infor-mationen der einzelnen Landesvermes-sungsämter ist möglich. Dort werden dieaktuellen Informationen über Datenverfüg-

barkeit, Datenqualität, Datenformate, Prei-se und den verantwortlichen Ansprech-partner geführt. Zudem wird Firmen dieMöglichkeit geboten, ihr Dienstleistungs-angebot rund um ATKIS vorzustellen.

Eine elektronische Anforderung einerBestelldiskette ist bereits realisiert.

4. Zusammenfassung/Überblickund Ausblick

Die vorgestellten Wege einer �elektroni-schen Bestellung� von ATKIS-Daten tra-gen der rasanten technischen Entwicklungin der Datenverarbeitung Rechnung. Einfa-che Software-Werkzeuge auf Anwender-Seite, gekoppelt mit intelligenten Program-men auf Server-Seite, erlauben eine weit-gehende Automatisierung des ATKIS-Datenvertriebes. Durch Effizienzsteige-rung und Erweiterung des Leistungsspek-trums wird der Service für den Kundendeutlich gesteigert.

Die Einführung eines elektronisch ge-stützten Bestellwesens erlaubt wiederum

- 55 - ermessung Brandenburgü

den Vertreibern von Daten eine gezielteInformation von Kunden - insbesonderekann die Information über Aktualisierun-gen von Daten gezielt an die betroffenenKunden weitergeleitet werden.

Dieser Service rund um ATKIS dürftezukünftig die Daten für GIS-Anwendernoch interessanter werden lassen.

Literatur:

Konzeption zur landesweiten Umsetzung,Haltung und Verteilung von ATKIS-Daten als Grundlage der Nutzung inFachinformationssystemen (unveröf-fentlichtes Arbeitsmaterial des Mini-steriums für Raumordnung, Landwirt-schaft und Umwelt des Landes Sach-sen-Anhalt, 1996)

AKIS Version 2.0 - Technische Dokumen-tation, Stand: Dezember 1996 (FirmaGfl GmbH)

þ

- 56 - Sonderheft 1997

ATKIS - Workshop ´97 � ATKIS - Workshop ´97 � ATKIS - Workshop ´97

Arbeitsgruppe 1:

Stand und Probleme bei den Fachanwendungen desATKIS - DLM 25/1Die Ergebnisse der Diskussion sind imfolgenden stichpunktartig zusammenge-faßt:$ Die Nutzung der DLM-Daten für Fach-

anwendungen steht erst am Anfang. Eingroßer Teil der Anwender nutzt dieDaten vor allem als topographische Hin-tergrundinformation. Einige Anwenderbemühen sich derzeit um eine geometri-sche Anpassung ihrer Fachgeometrienan ATKIS. Eine weitergehende seman-tische Integration von ATKIS und Fach-daten auf Modellebene findet nicht stattund wird auch u.a. wegen technischerRestriktionen zum gegenwärtigen Zeit-punkt nicht empfohlen.

$ Die Anwender haben Bedarf vor alleman DLM-Daten im Rasterformat geäu-ßert. Diese werden für Hintergrund-darstellungen und teilweise als Grund-lage für das On-Screen-Digitizing be-nötigt. Die Handhabung der Rasterdatenwird in vielen Fällen als einfacher alsdie der sehr komplexen DLM-Vektor-daten eingeschätzt. Außerdem erhältman mit den Rasterdaten bereits eineentsprechende Präsentation für den Bild-schirm und den Ausdruck.

$ Für viele fachliche Zwecke wird einvereinfachter Auszug aus dem ATKIS-DLM als ausreichend angesehen. Einesolche Vereinfachung könnte u.a. er-zielt werden durch:

- die Selektion von Objektbereichen,

- die Verknüpfung von durch Knotengetrennten Objekten bei gleicherAttributierung,

- die Verringerung der Hierarchie-tiefe der Objektstruktur.

$ Die effektive Nutzung der DLM-Datenin unterschiedlichen GIS-Produkten er-fordert weitere Verbesserungen derSchnittstellen zum Im- und Export aufder Grundlage der EDBS. Hierzu wer-den intensivere Kontakte zwischen An-wendern, Dienstleistern und GIS-Her-stellern als erforderlich angesehen.

C. Schöning

- 57 - ermessung Brandenburgü

Die Teilnehmer der Beratung formuliertendie folgenden Grundsätze:$ Die Lagegenauigkeit der ATKIS-Daten

nach der Lageverbesserung ist mit un-gefähr + 2...3m ausreichend. Das trifftauch für die Einzelgebäude mit + 0,5mzu.

$ Bei der Erfassung und späteren Präsen-tation sollte man nicht von der Maßstabs-reihe der analogen topographischen Kar-ten und den damit verbundenen Inhal-ten abgehen. Das LVermA sollte auchdie Präsentation im Maßstab 1:5 000vorsehen.

$ Mit der Aufnahme der Objektarten �Ge-bäude�, der weiteren Anreicherung desObjektbereiches �Gebiete� sowie demAttribut �Straßenname� sind die grund-sätzlichen inhaltlichen Forderungen ge-deckt. Weiterhin besteht ein Bedarf ander Erfassung von Hausnummern undden Kilometrierungen entlang von Ver-kehrswegen. Zur Erfassung solcher In-formationen sollte die engere Zusam-menarbeit mit Daten-Providern gesuchtwerden.Es wird nachträglich darauf hingewie-sen, daß die Darstellung des Reliefs (ineinigen Bereichen auch in dm- Genau-igkeit) ein unverzichtbarer Bestandteildes DLM werden muß.

$ Die Aktualität sich schnell verändern-der Objektarten oder Attribute muß ge-sichert werden. Eine fünfjährige turnus-

Arbeitsgruppe 2:

Nutzeranforderungen bezüglich Aktualität, Inhalt undFortführungsmöglichkeiten des DLM 25/2

ATKIS - Workshop ´97 � ATKIS - Workshop ´97 � ATKIS - Workshop ´97

mäßige Bearbeitung reicht dafür nichtaus.

$ Durch die Verwaltungen ist sicherzu-stellen, daß auf der Basis von ATKISgeschaffene Kartengrundlagen bei derBestätigung von Projekten oder derflächengebundenen Bewilligung vonZuwendungen in den jeweiligen Fach-bzw. Finanzbehörden anerkannt wer-den.

Weber

- 58 - Sonderheft 1997

Arbeitsgruppe 3:

Datenabgabe

ATKIS - Workshop ´97 � ATKIS - Workshop ´97 � ATKIS - Workshop ´97

Die Arbeitsgruppe 3 befaßte sich mit denWünschen der Datennutzer zur schnellenund nutzerfreundlichen Bereitstellung derGeodaten durch das Landesvermessungs-amt. Insbesondere von den beteiligten Ver-tretern des Umweltschutzes, der Lan-desentwicklungsplanung, der Raumord-nung, der Forstplanung und Stadt- und Ver-kehrsplanung wurde deutlich gemacht, wieGeodaten aufbereitet werden sollten, damitsie ohne aufwendige und zeitraubendeZwischenprozeduren direkt vom Verbrau-cher für die graphische Datenverarbeitungin Fachinformationssystemen oder für Ana-lyse- und Planungsaufgaben verwendetwerden können. Die Diskussion zeigte, daßdie Ansprüche der Datennutzer sehr viel-seitig sind, in der gegenwärtigen Phase derVervollständigung des Grunddatenbestan-des an Vektor- und Rasterdaten der Gesamt-landesfläche durch das Landesvermessungs-amt aber nur Standardprodukte in Stan-dardformaten mit Standardschnittstellen zuVerfügung gestellt werden können.

Für die weitere und noch bessere Befrie-digung des Bedarfs an Geodaten wurdendie folgenden wichtigen Hinweise aufge-nommen und in das Aufgabenprofil desDezernates Geodatenzentrum/Kunden-dienst eingebunden:

$ Bereitstellung der Präsentation desATKIS-DLM 25/1 im Rasterformatdurch das Landesvermessungsamt,

$ Schaffung eines angemessenen Soft-wareangebotes durch das Landesver-

messungsamt zwecks Unterstützung derproblemfreien Visualisierung der ange-botenen Standarddaten beim Daten-nutzer,

$ Ausrichtung des Marketings, insbeson-dere der Angebotspolitik des Landes-vermessungsamtes auf breit angelegteInformationen über die Vielseitigkeit derangebotenen Daten, ihre Strukturen, For-mate u.a. Merkmale mit dem Ziel, dieEntscheidungsfindung des Datennutzersbeim Erwerb der Daten in Abhängigkeitvon seiner Systemumgebung und demgeplanten Verwendungszweck der Da-ten zu erleichtern,

$ Einbeziehung der Information der Kar-tennutzer über die in Rechts- und Ver-waltungsvorschriften geregelten Nut-zungsrechte, Preise, Gebühren und Ent-gelte für digitale Daten in die Angebots-politik des Landesvermessungsamtes, umunerwartete Verzögerungen der Daten-nutzung nach dem Datenerwerb beimNutzer zu vermeiden,

$ Baldige Schaffung von Regelungen durchdas Landesvermessungsamt für die Ab-gabe von Datenupdates und deren Inte-gration in bestehende Datenbeständebeim Datennutzer,

$ Herausgabe der topographischen Kar-ten, Luftbildkarten und des DLM 25 aufCD-ROM und Nutzungsfreigabe der vomDatennutzer bestellten Daten nach demFreischaltungsprinzip.

H. Kreibig

- 59 - ermessung Brandenburgü

- 60 - Sonderheft 1997

Autorenverzeichnis

Franz BlaserReferatsleiter, Ministerium des Innern des Landes Brandenburg

Dr. Eckhardt SeyfertAbteilungsleiter Geobasisdaten, Landesvermessungsamt Brandenburg

Dr. Horst KreibigLandesvermessungsamt Brandenburg

Wilhelm BorLUM Geographische Informations-Systeme GmbH, Selfkant-Hillensberg

Dr. Heinz SteufmehlAED Graphics GmbH, Bonn

Dr. Walter ZornESRI Leipzig GmbH, Teltow

Dr. Josef KauerGfI Gesellschaft für Informationstechnologie mbH, Leipzig

gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

ermessung Brandenburg Sonderheft 1997

ISSN 1430-7650

ü

Aus dem Angebot desLandesvermessungsamtes

TK 25 - Ausgabe Flächennutzung

Analoge Ausgabe des DLM 25/1

Vertrieb:Landesvermessungsamt Brandenburg$ 14471 Potsdam $ 15236 Frankfurt (O.) Zeppelinstraße 8 Robert-Havemann-Str. 7 Fax: (03 31) 96 49 18 Fax: (03 35) 55 82 - 702

Preis: 8,80 DM

Bisher erschienene Kartenblätter:- 3041 Lögow- 3042 Neuruppin- 3043 Lindow (Mark)- 3141 Wildberg- 3142 Fehrbellin

- 3143 Wustrau-Altfriesack- 3144 Löwenberg- 3243 Linum- 3244 Kremmen- 3245 Oranienburg

- 3246 Wandlitz- 3247 Biesenthal- 3248 Melchow- 3342 Nennhausen- 3342 Paulinenaue