ausgabe 96 parken aktuell...parken 75632 jahrgang 25 · märz 2015 · ausgabe 96 titelfoto: aktuell...
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Parken75632 Jahrgang 25 · März 2015 · Ausgabe 96
Titelfoto:
aktuellDas Magazin für Parkraum • Management, Konzeption, Technik
Im Fokus Vision und Wirklichkeit: Urbane Mobilität fängt beim Parken an
Seite 10
RundblickUmnutzung: CONTIPARK macht aus Parkdecks Wohnungen
Seite 26
VerbandsnachrichtenGemeinsame Tagung von Ausschüssen und Vorstand: Positive Grundtendenz
Seite 36
Frühbucherrabatt
für 17. EPA Kongress
und PARKEN
verlängert
bis 30. April!
Mehr dazu: S. 32
Weitere Infos: S. 14
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Auf ein WorT
ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Die
Menschen sind verkabelt. Ihnen wachsen
weiße oder bunte Schnüre aus den Ohren.
Oder auch folgendes Bild: Die Menschen
entwickeln sich zurück in eine Art „4-Füß-
ler-Gang“. Ihre Köpfe neigen sich nach vorn,
der Rücken ist gekrümmt. Es sieht aus wie
das „Anbeten“ des kleinen Bildschirms, den
sie in den Händen halten.
Abgesehen einmal von der quälenden
Beanspruchung des menschlichen Auges
zeigt sich tatsächlich die inzwischen auch
wissenschaftlich erforschte Folge dieser
Haltung, dass sich langfristig Auswirkungen
auf das menschliche Skelett ergeben wer-
den: Die Menschen werden krumm. Wegen
des ständigen gebückten Schauens auf den
kleinen Bildschirm. Das ist so, das wird
kommen.
Und weil das so ist, weil also der Mensch
wieder krumm wird, wird er nicht mehr in
der Lage sein, ein Auto zu lenken, geschwei-
ge denn, in selbiges einzusteigen. Die ver-
korkste Haltung verursacht Schmerzen; auf-
rechtes Sitzen, geradeaus nach vorne blicken
– das wird nicht mehr möglich sein. Alles
wegen dieses kleinen Bildschirms in den
Händen. Eigentlich schade.
Und jetzt die andere Seite der Medaille:
Das selbstfahrende Auto. Das ist die Lösung
des Problems, das haben Google und andere
schon längst erkannt. Sie haben die fort-
schreitende Degenerierung der menschli-
chen Physis schon seit längerem erforscht.
Das selbstfahrende Auto ist also der rettende
Anker. Wir müssen keine Sorgen haben. Die
Zukunft des motorisierten Individualver-
kehrs ist gerettet.
Bereits jetzt werden Überlegungen ange-
stellt, Autobahnabschnitte für Probefahrten
unbemannter 4-Rad-Geschosse bereit zu
stellen. Da ist unser Bundesverkehrsminis-
ter ganz Feuer und Flamme. Auch er
möchte am Abend nach einer
feucht-fröhlichen Party
seinem Chauffeur frei
geben und sein Auto
allein in die Garage
schicken, nachdem es
ihn vor seiner Haus-
tür abgesetzt hat.
Zugegeben, da ist
viel Phantasie dabei; aller-
dings ist einiges davon bereits
Realität.
Was dies mit dem Thema Parken zu tun
hat, werden Sie sich vielleicht fragen. Sehr
viel. Ich spreche hier von den Erscheinun-
gen der digitalen Gegenwart. Unser Leben
ist in sehr vielen Bereichen von der Digitali-
sierung durchdrungen, so auch das The-
menfeld „Parken“.
Wie sich dies zeigt, welche Entwicklun-
gen möglich sind, welche Risiken und Mög-
lichkeiten die Parken Branche in dieser Situ-
ation hat, das werden Themen des 17. Kon-
gresses der EPA sein, der im September
diesen Jahres in Berlin stattfinden wird;
zeitgleich mit der Messe „PARKEN“.
Kommen Sie im September nach Berlin.
Es lohnt sich.
Herzlichst, Ihr
Liebe Leserin, l ieber Leser,
Gerhard Trost- Heutmekers,
Geschäftsführer Bundesverband
Parken e.V.
»Die Menschen werden
krumm. Wegen des
ständigen gebückten
Schauens auf den kleinen
Bildschirm.«
Parken aktuell · März 2015 3
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Auf ein Wort 3Nachrichten 6–9Im Fokus 10–13Vorgestellt 14Theorie + Praxis Rheydt: Marktplatzumgestaltung und Tiefgaragensanierung 16
Produkte + Dienstleistungen GelsenParkCard: Bargeldlos parken in Gelsenkirchen 19
Interview mit Frank Horak, Scheidt & Bachmann 20
Rundblick BMW: Vollautomatisiertes Parken in Parkhäusern 22
Serva: Wenn Auto und Parkroboter sich austauschen 24
Internationale Messe für den ruhenden Verkehr in Polen 25
CONTIPARK: Komplexes Umnutzungsprojekt in Köln 26
Ratgeber Neue Garagenverordnungen in drei Bundesländern 28
Leserbrief: Umrüstung auf LED-Leuchtmittel 29
Arbeitsrecht: Chef kann Urlaubstermine verschieben 30
Urteil: Parkhaus haftet nicht bei Glatteisunfall 31
ePA news 17. EPA Kongress/PARKEN: Top-Referenten und-Aussteller 32
Verbandsnachrichten SchweizParkleitsysteme: Ein sicherer Trumpf für die Parkhäuser 34
Verbandsnachrichten Deutschland Bundesbank informiert Verband zu 20-Euro-Banknoten 35
Gemeinsame Tagung: Positive Grundtendenz 36
Ausblick 46
Seite 26CONTIPARK startet in
der Kölner Innenstadt ein
komplexes Revitalisierungs
projekt. In einem über
50 Jahre alten Parkhaus mit
450 Stellplätzen soll neuer
Wohnraum entstehen.
Seite 22Fahrerloses Einparken: Der vollautomatisierte Remote Valet Parking
Assistant von BMW erkennt nicht nur bauliche Gegebenheiten des
Parkhauses, sondern über die Fahrzeugsensorik auch Hindernisse,
die unerwartet auftreten.
Parken aktuell · März 20154
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Ruh
„Parken aktuell“ erscheint in Kooperation mit dem Bundesverband Parken e.V.Richartzstraße 10D50667 Kölnwww.parken.de Telefon +49(0)221/2 57 10 16
Herausgeber, Vertrieb, Redaktion, Anzeigen, HerstellungDr. Wieland MänkenMaenken Kommunikation GmbHVonderWetternStraße 25D51149 Kölnwww.maenken.comTelefon +49(0)2203/35 840Telefax +49(0)2203/35 84185
Frequenz: vier Mal pro JahrAuflage: 3.720 Exemplare Einzelbezugspreis: 6,– Euro
ObjektleiterWolfgang LockerTelefon +49(0)2203/35 84[email protected]
RedaktionMarko Ruh (v.i.S.d.P)Telefon +49(0)2203/35 84[email protected]
Sandra ZiemonsTelefon +49(0)2203/35 84[email protected]
Anzeigen Etienne LazzaroTelefon +49(0)2203/35 84[email protected]
IM FOKUS: Seiten 10–13Vernetzung, Multimodalität und Digitalisierung prägen die
Diskussionen um die Mobilität von morgen. Die immense
Bedeutung des Parkens für den städtischen Verkehr bleibt
bestehen, wie viele Lösungen aus der Branche beweisen.
Seite 36Die gemeinsame Tagung des Vorstands und der Ausschussmitglieder
des Bundesverbands Parken e. V. hat sich als feste Institution etab
liert. Fazit des Jahresrückblicks auf 2014: positive Grundtendenz.
IMPRESSUM
Parken aktuell · März 2015
Auf ein halbes Jahrhundert Firmenge-
schichte blickt die AMP Parking Holding
GmbH – Planung und Beratung für Park-
bauten – zurück. Aus Umfirmierungen im
vergangenen Jahr gingen die regionalen
Tochtergesellschaften AMP Parking Euro-
pe sowie AMP Africa & Middle East hervor,
die jeweils das operative Planungsgeschäft
in ihren jeweiligen Regionen erbringen. Ei-
ne neue Niederlassung in Hamburg wurde
2014 ebenfalls eröffnet. Außerdem hat sich
AMP an den bw-engineers beteiligt, die
durch die saudische Ingenieurkammer zer-
tifiziert sind.
Angesichts all dieser Veränderungen
überrascht es fast nicht, dass die unterneh-
menseigene Website www.amp-parking.com
ebenfalls neu gestaltet wurde. n
AMP Parking
Umfirmierungen und Neugründungen
2015 – ein besonderes Jahr für die Branche
Parken aktuell in neuem Look
Das Jahr 2015 ist ein besonderes für die
deutsche Parken Branche. Eigentlich stünde
im Sommer – dem zweijährlichen Turnus
folgend – die Messe PARKEN in Wiesbaden
auf dem Terminkalender. Die altehrwürdi-
gen Rhein-Main-Hallen sind jedoch in die
Jahre gekommen und werden mindestens
bis 2018 noch runderneuert. Also dieses
Jahr keine PARKEN in Wiesbaden, das ist
die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht: Die Messe PARKEN
findet dennoch statt, gemeinsam mit dem
EPA Kongress in Berlin, und höchstwahr-
scheinlich größer denn je. Gastgeberin die-
ser mehrtägigen Doppelveranstal-
tung aus Kongress und Fachmesse
ist die European Parking Associati-
on, europäischer Dachverband des
Bundesverbands Parken e. V. So laufen vom
23. bis 25. September zwei der bedeutends-
ten Events der Branche in Europa parallel
und gemeinsam.
Weil dieses Jahr ein so besonderes ist, ha-
ben auch wir von der Parken aktuell uns da-
zu entschlossen, unser Magazin optisch auf-
zufrischen. Als führende Fachzeitschrift der
Parken Branche, die zugleich als Mitglieder-
zeitschrift des Bundesverbands Parken e. V.
dient, möchten wir
dazu beitragen,
dass 2015 hält, was
es verspricht zu werden. Ob
uns das neue Layout gelungen ist, können
Sie, liebe Leserinnen und Leser, am besten
beurteilen. Auf Ihr Feedback freut sich das
Redaktionsteam der Parken aktuell. Ob An-
regungen, Lob oder Kritik – sagen Sie uns
einfach, was Ihnen gefällt und was nicht. n
Bitte senden Sie uns Ihre Meinung an
parken[email protected] mit dem
Betreff „Neues Layout“.
Anzeige
I n der dänischen Hauptstadt Kopenha-
gen entsteht gerade ein 80-Millionen-
Euro-Projekt, das sich „Kvaesthus urban
space“ nennt, 2015 fertiggestellt werden
soll und über das jetzt bereits an der Bau-
stelle in einem eigenen Pavillon informiert
wird. Aus einer unansehnlichen Brachflä-
che neben dem neuen Schauspielhaus
wird ein 15.000 Quadratmeter großer Pier
mit Holzboden, auf dem vor allem Veran-
staltungen stattfinden sollen. Eine Etage
tiefer, nämlich unter Wasser, wird eine Ga-
rage Platz für mehr als 500 Autos bieten,
und das auf insgesamt 3 Ebenen. Nicht
nur für Besucher des neuen Kvaesthus-
Pier gedacht, sollen die Plätze auch dem
knappen und damit teuren Parkraum in
Kopenhagen entgegen kommen.
MSR-TRAFFIc lIEFERT FüR 510 PARK-
PläTzE UlTRAScHAll-TEcHNOlOgIE
Dank der innovativen Verkehrsleittechnik
werden die Besucher des Kvaesthus-Ge-
ländes von der Einfahrt direkt zum nächs-
ten freien Parkplatz geleitet werden. Das
erleichtert nicht nur die Suche und min-
dert den Verkehr in der Garage, sondern
spart auch viel Zeit. Dadurch können
auch die Lüftungskosten gesenkt werden.
Damit trägt die Technologie von MSR-
Traffic zur Nachhaltigkeit und Energieef-
fizienz des Parkraumes bei. n
www.msrtraffic.de
„Kvaesthus urban space“ in Kopenhagen
MSR-Traffic GmbH
Unterwasser-Parkhaus mit ParkleitsystemMSR-Traffic stattet das unter
Wasser gelegene Parkhaus
des Kvaesthus-Projekts in der
Kopenhagener Altstadt aus
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Parken aktuell · März 20156
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Mit 246 Teilnehmern verzeichnete das Kompetenzforum Parken 2014 in Würzburg nicht
nur einen Rekordzuspruch, sondern auch sehr zufriedene Besucher. Wie ein Fragebogen er-
gab, vergaben die Teilnehmer der Veranstaltung des Bundesverbands Parken e. V. überwie-
gend gute und sehr gute Noten.
Abgefragt wurden:
Themen: Wie beurteilen Sie die Themen?
Organisation: Wie beurteilen Sie die Organisation?
Tagungsort: Wie beurteilen Sie den Tagungsort?
Nutzen: Bitte schätzen Sie das Forum hinsichtlich Perspektiven/Anregungen/
Nutzen für die eigene berufliche Tätigkeit ein.
Die Fragebögen wurden von 94 Teilnehmern ausgefüllt.
Die detaillierten Ergebnisse zeigt die unten stehende Grafik. n
Kompetenzforum Parken 2014
Zufriedene Teilnehmer
Neue Schilder erhältlichParkhausbetreiber, die Mitglied im Bundes-
verband Parken e. V. sind, können das auch
selbstbewusst nach außen zeigen. Mit dem
neuen, edel in Plexiglas gestalteten Schild
„Mitglied im Bundesverband Parken e. V.“ –
angebracht an einer gut sichtbaren Stelle –
erfährt jede Parkierungsanlage eine deutli-
che Aufwertung. Das nicht nur optisch: Im
Sinne der Außenwirkung und Kundenbin-
dung ist dieses Qualitätssiegel mit dem Lo-
go des Verbandes ein positives Signal, das
von den Kunden wahrgenommen wird. n
Weitere Informationen und Bezug über die
Geschäftsstelle des Bundesverbands
Parken e. V., Telefon 0221/2 57 10 16,
0 10 20 30 40 50 60
5
4
3
2
1
n Themen
n organisation
n Tagungsort
n nutzen
note
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Dass der Parksuchverkehr sehr viel Zeit kos-
tet und wertvolle Energie verschwendet, ist
nicht neu. Siemens will den heutigen und
zukünftigen Verkehrsproblemen nunmehr
mit „revolutionären Ideen“ begegnen. Des-
halb startete Siemens 2014 in den USA sei-
nen Ideenwettbewerb „Mobility IDEA (Im-
proving Design and Engineering for All)
Contest“, um Innovationen zur Verbesse-
rung der Mobilitätswelt zu finden. Gewin-
ner wurde Amir Ehsani Zonouz, Student
der UMass Dartmouth, USA, mit einer in
der Tat abgehobenen Lösung für genervte
irdische Stadtpendler: „Intelligente Droh-
nentechnologie zur Parkplatzsuche“.
Wie das Konzept funktioniert? Soge-
nannte Quadcopter, also fliegende Droh-
nen, finden dank des besseren Überblicks
aus der Vogelperspektive im Handumdre-
hen unbelegte Parkplätze, ermitteln für die
Autofahrer den kürzesten Weg zur nächsten
freien Lücke und führen das Bodenfahrzeug
über eine Mobile App oder direkt über das
Kommunikationssystem des Autos schnur-
stracks zum begehrten Platz. Die Technolo-
gie biete zudem die Möglichkeit, die
Drohnen durch Infrarot- beziehungsweise
Wärmekameras während nächtlicher Flug-
einsätze zu unterstützen.
Übrigens: Der dritte Platz des Wettbe-
werbs ging an Sasan Amini, Student der
Technischen Universität München, für seine
Idee zur Entwicklung selbstparkender, auto-
nomer Fahrzeuge. Das Thema Parken be-
schäftigt die innovativen Geister offenbar
intensiv. n
Drohnentechnologie zur Parkplatzsuche
„Intelligente“ Hilfe von oben
PARKPlATz MIT QUADcOPTeR-NeTzWeRK
Fraunhofer ISI spielt Szenarien durch
Eine Million EMobile im Jahr 2020 sind möglich
Das Fraunhofer ISI untersucht in diversen
Projekten unterschiedliche Facetten der
Elektromobilität. Darunter auch die vieldis-
kutierte Frage: Ist das Ziel von einer Million
Elektrofahrzeugen bis 2020 in Deutschland
erreichbar? Mögliche Entwicklungen der
Elektromobilität zeigt das Fraunhofer ISI in
der Studie „Markthochlaufszenarien für
Elektrofahrzeuge“ auf. Hier analysierten die
Forscher, welcher Marktanteil an Elektro-
fahrzeugen in Deutschland bis zum Jahre
2020 zu erwarten ist. Dazu wurde das öko-
nomische Potenzial von Elektrofahrzeugen
unter Berücksichtigung von mehreren tau-
send Fahrprofilen konventioneller Fahrzeu-
ge sowie technischen und ökonomischen
Daten für verschiedene Szenarien erhoben.
Hemmende Faktoren für die Verbreitung
von Elektrofahrzeugen, beispielsweise die
begrenzte Reichweite und das limitierte
Fahrzeugangebot, wurden ebenso integriert
wie fördernde Faktoren, beispielsweise eine
Mehrpreisbereitschaft für eine innovative
Technologie. Die Studie zeigt, dass unter
optimistischen Annahmen das Ziel von
einer Million Elektrofahrzeugen bis 2020
ohne Kaufförderung erreicht werden kann.
Selbst unter schwierigen Rahmenbedingun-
gen seien bis 2020 zwischen 150.000 und
200.000 Elektroautos auf Deutschlands
Straßen möglich. n
Weitere Informationen:
www.isi.fraunhofer.de
So stellt sich ein amerikanischer Student die Parkplatz-suche mittels Drohnen vor.
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nAchrichTen
Foto
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ATA
Wie SKIDATA zum Jahresbeginn bekannt-
gab, hat der österreichische Systemhersteller
eine Mehrheitsbeteiligung an seinem ameri-
kanischen Distributor Sentry Control Sys-
tems erworben. Bereits seit 2000 arbeitet
SKIDATA mit Sentry und intensiviert nun
die Kooperation mit dieser Beteiligung. Das
aktuelle Sentry-Management bleibt an Bord
und soll mit SKIDATA gemeinsam das US-
Geschäft weiter ausbauen.
„Durch die Investition in Sentry setzen
wir den nächsten Schritt im wachsenden
amerikanischen Parkgeschäft. Wir stärken
unser US-Geschäft und können von nun an
noch mehr Kunden direkt bedienen. Diese
profitieren wiederum von jahrelangem
Know-how sowie einer starken Komplettlö-
sung aus einer Hand – Parkraummanage-
ment-Systeme, Software, Hardware, Dritt-
systeme und dem dazugehörigen Service“,
sagt Hugo Rohner, Vorstandsvorsitzender
von SKIDATA, über die Mehrheitsbeteili-
gung.
SKIDATA, 1977 in Österreich gegründet,
ist nach eigenen Angaben mit 10.000 Instal-
lationen, 21 Tochterunternehmen und drei
Joint Ventures mittlerweile in über 90 Län-
dern tätig. Die amerikanische Niederlas-
sung SKIDATA Inc. Car Access wurde im
März 2002 gegründet. Eine weitere ameri-
kanische Tochter für den Personenzutritt
ging im Jahr 2008 an den Start.
Sentry, ein unabhängiges, familienge-
führtes Unternehmen, fungierte als Händler
von SKIDATAs Parkraumlösungen in Kali-
fornien, Washington D.C., Pennsylvania,
Virginia und Maryland. Insgesamt 40 Pro-
zent der SKIDATA-Installationen in den
USA wurden von Sentry durchgeführt. Die
Firma führte unter anderem auch die solar-
betriebene Parkplatzbelegungserkennung
frogparking in den amerikanischen Markt
ein. n
Systemhersteller wird Mehrheitseigentümer bei Sentry
SKIDATA verstärkt das USGeschäft
Hugo Rohner, Vorstandsvorsitzender von SKIDATA, freut sich auf die weitere zusam-menarbeit mit Sentry, an dem das österrei-chische Unternehmen nun eine Mehrheits- beteiligung hat.
Parken aktuell · März 2015 9
nAchrichTen
Vernetzung, Multimodalität und Digitalisierung prägen die Diskussionen um die Mobilität von morgen. Dass
das Parken trotz der vielfach beschworenen Abkehr vom automobilen Individualverkehr nach wie vor und auch
in zukunft eine immense Bedeutung für den städtischen Verkehr hat und haben wird, zeigen diverse lösungen
aus der Parken Branche. Weiterhin gilt: Ohne ruhenden Verkehr gibt es auch keinen multimodalen Verkehr.
Vision und Wirklichkeit
Urbane Mobilität fängt beim Parken an
M ehr als die Hälfte der Weltbevölke-
rung lebt mittlerweile in Städten.
Und die Zahl wächst – 2050 werden es mehr
als zwei Drittel sein. Das bedeutet, dass
jeden Tag weltweit fast 200.000 Menschen
vom Land in die Stadt ziehen. Die Mehrheit
bewegt sich im Alltag vorzugsweise noch
immer mit dem Auto, und das wird auch
noch einige Jahre so bleiben.
Stadtentwickler und Planer verweisen
zwar immer wieder gern darauf, dass das
Auto als Verkehrsmittel und Statussymbol
an Bedeutung verliere. Vor allem die jungen
Erwachsenen legten eine steigende Tendenz
zur Multimodalität an den Tag und nutzten
flexible Angebote wie Carsharing vermehrt.
So weit die Theorie. Sicher hat das eigene
Auto als Statussymbol ein wenig an Anzie-
Text: Marko Ruh, verantwor t l icher Redakteur Parken aktuel l
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IM FOKUS
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Vision und Wirklichkeit
Urbane Mobilität fängt beim Parken an
ting“ oder stationäres Carsharing handelt.
Denn eigentlich konnte das Free-Floating-
Carsharing durch das Frei-Parken-Privileg
erst in den deutschen Großstädten über-
haupt funktionieren – sicher zum Nachteil
der Parken Branche.
MObIlITäTS-TRENdS
Aber keine Frage: Viele technischen Ent-
wicklungen sind nicht aufzuhalten und wir-
ken sich in unterschiedlicher Ausprägung
auch auf den städtischen Bereich aus. So
werden laut einhelliger Expertenmeinung
Fahrerassistenzsysteme das Autofahren in
den kommenden Jahren deutlich verän-
dern. Diese Systeme werden unter anderem
Menschen mit eingeschränkter Wahrneh-
mung und Reaktionsschwächen mehr
sichere Mobilitätsangebote bieten können
als heute. Heißt im Umkehrschluss aber
auch: Wieder mehr Autos auf der Straße
und auf den Parkflächen.
Auch der weitere Ausbau von Fahrzeug-
zu-Fahrzeug-Kommunikation sowie Fahr-
zeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation ist
bereits ausgemachte Sache. Letzteres greift
auch in bislang weitestgehend abgeschottete
Wirtschaftssysteme wie das Parkhaus hin-
ein. Wer aber kassiert den Benefit, wenn der
Bordcomputer des Premiumherstellers sol-
vente Kunden in bevorzugte Parkhäuser
lotst? Im besten Fall für den Parkhausbetrei-
ber, wird geteilt. Ob der Kuchen durch tech-
nische Innovationen größer wird, ist in der
Parken Branche derzeit ein heiß diskutiertes
Thema.
Ein weiterer wichtiger Trend besteht in dem
zunehmenden Ersatz fossiler Brennstoffe
durch alternative Antriebsformen – auch
wenn der Absatz von Elektromobilen der-
zeit immer noch schleppend vorangeht.
Erfolgreicher sind da bereits die Pedelecs
oder E-Bikes, also elektrisch unterstützte
Fahrräder. Beide Entwicklungen könnte für
die Parken Branche durchaus von Bedeu-
tung sein, werden die elektrisch angetriebe-
ne Zwei- wie Vierräder bekanntlich im
ruhenden Zustand aufgeladen. Anders
funktionierende Modelle mit elektrifizier-
ten Trassen sind wohl eher unrealistische
Science Fiction.
PARKEN IM MUlTIMOdAlEN VERbUNd
Zurück zu den vorherrschenden städtischen
Konzepten. Um als Alternative zum Pkw-
dominierten Individualverkehr zu funktio-
nieren, muss der multimodale Umwelt-
hungskraft eingebüßt. Die Zahl der Führer-
scheininhaber nimmt aber keineswegs ab
und auch nicht die Zahl der Neuzulassun-
gen von Pkw in der deutschen Gesamtheit.
Und ob ein Carsharing-Fahrzeug tatsäch-
lich elf Autos in Privatbesitz ersetzt, wie es
die jeweiligen Anbieter immer wieder gern
behaupten, darf zumindest bezweifelt
werden. Insofern ist die Bevorzugung von
Carsharing-Autos durch kostenlose Parkan-
gebote in vielen Städten zumindest diskus-
sionswürdig. Dabei muss freilich unter-
schieden werden, ob es sich um „Free-Floa-
Mehr Stadtraum? laut Anbietern wie cambio ersetzt ein carsharing-Fahrzeug elf privat genutzte Autos.
Vollautomatisch: Nicht nur die Navigation ins Parkhaus, auch den Parkvorgang selbst übernimmt künftig das Fahrzeug selbst.
IM FOKUS
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Smartphone statt Auto: Modernes Verständnis von Mobilität
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Anwendungsszenarien moderner Technologien
verbund zunehmend vernetzt und aus
einer Hand organisiert werden. Um Zu-
gangshemmnisse zu minimieren, sind
integrierte Lösungen wie eine Universal-Kun-
denkarte, mit der verschiedene Angebote –
ÖPNV, Carsharing, Bikesharing etc. – un-
kompliziert genutzt werden können, von
nicht zu unterschätzender Bedeutung. Da-
bei stellt auch das Smartphone mit seinen
umfangreichen Möglichkeiten wie Apps,
Handytickets oder Echtzeitinformationen
einen zunehmend wichtigen Baustein dar.
So können sich Verkehrsunternehmen – da-
zu zählen auch Parkhausbetreiber – zu inte-
grierten Mobilitätsdienstleistern weiterent-
wickeln. Sagen die Befürworter des Multi-
modalitätskonzepts.
Fakt ist: Je besser das Parken in die Ver-
kehrskette eingebunden und Teil von integ-
rierten Mobilitätsangeboten wird, desto at-
traktiver wird es für den Endnutzer, auch
andere Transportmöglichkeiten zu nutzen –
wie die öffentlichen Verkehrsmittel oder das
Fahrrad. Ziel: Das Parken so angenehm wie
möglich zu gestalten. Um den Service und
Mobilitätsmix entsprechend anzupassen, ist
es wichtig, die verschiedenen Nutzergrup-
pen zu kennen, seien es Pendler, Angestellte,
Anwohner oder Touristen. Es ist in der Tat
wahrscheinlich, dass der Parkplatz von
morgen ein Zentrum für unterschiedliche
Mobilitätsangebote wird, die mit nur einem
Ticket erreichbar sind: P&R, Carsharing,
Fahrradparken, Fahrradverleih oder das
Aufladen von Elektro-Autos.
dER PARKwäcHTER AlS
dATENSAMMlER
Moderne Technologien können helfen, die-
ses Ziel zu erreichen. Mobile Geräte können
wertvolle Kundendaten generieren, zum
Beispiel Verhaltensmuster, Vorlieben, Zu-
gangsdaten und vieles mehr. Aufgrund sol-
cher Erkenntnisse können Diensteanbieter
PARK & RIdE
Dank moderner Funktechnologien lassen sich mehrere Funktio-
nen auf einer Karte abbilden. So kann beispielweise der berüh-
rungslose Zugang zum Parksystem leicht mit einem Reiseticket für
Bus und Bahn verbunden werden. Ebenfalls lassen sich Bezahlsys-
teme in das Medium integrieren, die dank offener Schnittstellen
möglichst universal einsetzbar sind. Für die multimodalen Wech-
selstationen vom Auto zum öffentlichen Nahverkehr – kurz Park
& Ride – können solche Kartenmedien vieles erleichtern und be-
schleunigen. Neben dem universalen Einsatz einer Karte für meh-
rere Zwecke, entscheidet über die Akzeptanz seitens der Nutzer
auch die Frage, ob es gelingt, mehrere Anbieter auf einer Rech-
nung zusammenzufassen.
FAHRRAdPARKEN
Das Zweirad ist ein herausragender Bestandteil multimodaler Ver-
kehrsszenarien. Die sichere Lagerung von Fahrrädern wird in vie-
len Reisezentren deshalb immer wichtiger. Dazu gehören Parkflä-
chen in Innenstädten oder auch spezielle Fahrradparkhäuser an
Bahnhöfen. Für den Erfolg des Konzepts der Einbindung von
Fahrrädern in das urbane Verkehrssystem ist der einfache Zugang
zu Fahrrad-Parkplätzen wichtig – zum Beispiel per Smartphone.
Entsprechende Lösungen sind in einigen Städten bereits im Ein-
satz.
lAgERUNg & ScHlIESSFäcHER
Auch das ist Mobilität und Parken von morgen: Der Kunde bestellt
ein Produkt online und während seiner Arbeitszeit wird es nicht
nach Hause, sondern zum Parkplatz geliefert. Wenn der Kunde
nach getaner Arbeit zu seinem Auto zurückkehrt, kann er seinen
Einkauf einfach vom Schließfach in der Nähe des Parkplatzes ab-
holen und dazu sein Smartphone benutzen.
Mobilitätsmix: Das Fahrrad spielt eine zunehmend wichtige Rolle im innerstädtischen Verkehr.
DHl Packstation – ein Service, der sich auch mit Parken gut verbinden lässt.
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IM FOKUS
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ihre Angebote personalisieren und sich
interaktiv mit dem Nutzer beschäftigen.
Für den Nutzer wiederum können
mobile Endgeräte dazu
dienen, sich Zugang zu
Echtzeitinformationen
zu verschaffen, Park-
plätze zu reservieren,
sich für den physischen
Zugang zu autorisieren
und natürlich auch, um
zu bezahlen, im Park-
haus oder am Zielort.
Durch das Verbinden der Informationen
mit dem Navigationssystem ist der Nutzer
auch als Autolenker jederzeit auf dem
neusten Stand. Ebenfalls denkbar: Die
Parkerlaubnis direkt auf dem Smartpho-
ne zu haben – und das in Kombination
mit einem mobilen Account für den Fahr-
radverleih.
Der österreichische Anbieter SKIDATA
etwa setzt deshalb auf eine offene System-
struktur, die eine möglichst vollständige
Integration von mobilen Diensten und
Partnern ermöglicht. Darüber hinaus
zeichne sich diese Systemarchitektur
durch eine hohe be-
triebliche Leistung aus,
die sich sowohl beim
Betrieb eines einzigen
Parkhauses als auch bei
mehreren Parkhäusern
im Netzwerk kostenef-
fektiv bemerkbar ma-
che. Durch den Einsatz
von neuen Technologi-
en und die Einbindung mobiler Geräte
wolle SKIDATA Parkhausbetreiber und
Diensteanbieter bei der Differenzierung
im Markt unterstützen. Dies diene der
Kundenbindung und führe auch zu Um-
satzsteigerungen. Wie das funktionieren
soll? Serviceanbieter, so SKIDATA, könn-
ten integriertes Parken und mobile
Dienstleistungen über mehrere B2B- und
B2C-Kanäle und das Potenzial der Park-
fläche als Marketingplattform nutzen. n
MObIlES TIcKETINg
Elektronisches Ticketing bietet einige Vorteile für den Anbieter und natürlich auch
für den Nutzer. Verkaufte Tickets können permanent aktualisiert oder erweitert
werden. Damit lassen sich beispielsweise Gutscheine des lokalen Einzelhandels
kombinieren. Der Einsatz von Smartphone-Apps und das Erstellen von Nutzerpro-
filen ermöglicht auf Anbieterseite außerdem die Umsetzung nutzerspezifischer
Treue-Angebote als Kundenbindungsmaßnahme. Regelmäßige Nutzer können etwa
mit Punkten belohnt werden, die zum Beispiel als Gutschein für eine Stunde Gratis-
Parken oder für ein Gratis-Getränk im Café um die Ecke eingelöst werden können.
So kommen Partnerschaften auch mit dem Einzelhandel oder der Gastronomie in
der Parkplatz-Umgebung zustande.
„Es ist wahrscheinlich,
dass der Parkplatz
von morgen ein
Zentrum für unter-
schiedliche Mobilitäts-
angebote wird.“
Mobile Ticketing: Das Smart-phone wird immer mehr zum Universalwerkzeug – ob als zugangsmedium für die U-Bahn, ins Parkhaus oder für den Konzertbesuch.
Parken aktuell · März 2015
IM FOKUS
A ltes muss dem Neuen weichen, das galt
auch für den Bürostandort Arabella-
park in München. Nach Abriss eines Hoch-
hauses war Platz geschaffen für einen
niedrigeren sechsgeschossigen Bau. Der Ge-
winn: 26.000 Quadratmeter Geschossfläche
(10.000 mehr als zuvor) plus ein separates
Wohngebäude mit 28 Mietwohnungen und
einer Kinderkrippe.
Das Viertel Arabellapark aus den 1960er
bis 1980er-Jahren macht seinem Namen alle
Ehre. Nur wenige, ruhige Straßen und ein
Wegenetz für Fußgänger ziehen sich durchs
Quartier. Das „Arabeska“ fügt sich hier
nahtlos ein: Das Gebäude steht inmitten ei-
ner aufwendig gestalteten Grünanlage mit
altem Baumbestand. Immer wieder weicht
der Bau mit elegantem Schwung vorhande-
nen Bäumen aus.
Die dreigeschossige Tiefgarage unter
dem Gebäude für die baurechtlich vorge-
schriebenen Autostellplätze sorgt dafür, dass
die Außenanlagen kaum versiegelt sind und
den quartierstypischen parkartigen Charak-
ter zeigen.
NAcHHAlTIgES ENERgIEKONzEPT
Die außergewöhnliche Ästhetik des Büroge-
bäudes wird durch ein Energiekonzept nach
neuestem Stand ergänzt. Dafür hat die
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen (DGNB) das „Arabeska“ mit einem
Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Viele Bau-
steine tragen dazu bei, den ökologischen
Fußabdruck des Gebäudes zu minimieren.
In der Summe liegt der errechnete Primär-
energiebedarf mehr als 50 Prozent unter
den derzeitigen gesetzlichen Vorgaben. Er-
reicht wird dies unter anderem durch eine
optimierte Gebäudehülle mit Dreifachver-
glasung, eine Klimatechnik mit Wärme-
rückgewinnung sowie die Nutzung von
Geothermie. Durch das Zusammenwirken
dieser Komponenten verbleibt nur noch ein
geringer Heizbedarf, der mit Fernwärme ge-
deckt wird.
gEwISSENHAFTE bAUSTOFFwAHl
Ein weiterer Baustein des Nachhaltigkeits-
konzepts ist die Verwendung umweltver-
träglicher Baumaterialien. Um das DGNB-
Zertifikat zu erlangen, muss für jeden ein-
zelnen eingesetzten Baustoff nachgewiesen
werden, dass in Deutschland kein anderes
Produkt auf dem Markt ist, das die glei-
Auf dem Areal an der Arabellastraße 30 in München entstand 2014 ein Bürokomplex mit rund 26.000 Qua-
dratmeter Fläche plus einem separaten Wohngebäude mit 28 Mietwohnungen und Kinderkrippe. Der entwurf
des Architektenbüros h4a Gessert+Randecker nimmt Anleihen an der Ornamentik arabischer Baukunst und
erzeugt dadurch eine einzigartige Wirkung.
Das Gebäude wurde von der Deutschen
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen mit
einem Zer tifikat in Gold ausgezeichnet.
Neben zahlreichen haustechnischen
Raf finessen tragen auch Betonbeschich
tungen von Remmers zur nachhaltigen
Bauweise des Projekts bei.
DGNB-zeRTIFIzIeRT – IN GOlD
Remmers Fachplanung
Umweltverträgliches Bauen in München
Parken aktuell · März 201514
VORGeSTellT
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chen Anforderungen erfüllt und dabei die
Umwelt weniger belastet. So auch bei den
Böden der Tiefgarage und der Einfahrts-
rampe.
Bei der Beschichtung dieser Bodenflä-
chen besteht die Anforderung darin, den
Beton dauerhaft vor dem Eindringen von
Chloriden zu schützen. Diese entstehen im
Winter durch das im Wasser gelöste Streu-
salz, das bei der im Beton verbauten Stahl-
bewehrung die sogenannte „Lochfraßkorro-
sion“ auslösen kann. Damit Chloride nicht
in den Beton gelangen, muss dieser mit ei-
nem Oberflächenschutzsystem versehen
werden – bei der Tiefgarage des „Arabeska“
ging es dabei immerhin um rund 9.000
Quadratmeter Fläche.
Die Remmers Fachplanung übernahm
den aufwendigen Nachweis, dass die geplan-
te Beschichtung mit ihren hauseigenen Sys-
temen „OS8“ und „OS11b“ die DGNB-Kri-
terien erfüllt. Sie studierte die technischen
Merkblätter aller am Markt verfügbaren
Betonbeschichtungen und überprüfte sie
dabei auf Materialeigenschaften sowie In-
haltsstoffe.
So konnte sie nachweisen, dass es in
Deutschland tatsächlich kein umweltver-
träglicheres System als das von Remmers
gibt. Die Firma Bauschutz GmbH & Co. KG,
Niederlassung Allershausen, führte das Be-
schichtungssystem aus. Bei den Parkebenen
kam das System „OS 11b“ zum Einsatz. Es
erfordert eine Schichtdicke von mindestens
4,5 Millimetern, um eine dynamische Riss-
überbrückung zu gewährleisten.
FARblIcHE ORIENTIERUNg
Jeder der vier Treppenhauskerne ist farblich
anders gestaltet, um die Orientierung zu er-
leichtern: leuchtendes Apfelgrün, Aralblau,
Zitronengelb und Magenta lassen sich
schon von weitem auf den ersten Blick un-
terscheiden.
Weil die Rampen höheren mechanischen
Belastungen ausgesetzt sind, wurden sie mit
dem verstärkten Remmers-System „OS 8“
behandelt. Auf Epoxidharzbasis bildet es ei-
ne starrere Beschichtung, die mit einer Di-
cke von 3 bis 3,5 Millimetern auskommt.
Grober Granitsplitt als Einstreustoff stellt
die nötige Rutschhemmung für Fahrzeuge
und Fußgänger sicher. Bei der außen liegen-
den Einfahrtsrampe ist die Beschichtung in
erdigen Tönen wie Beige und Olive ausge-
führt, die mit den Freianlagen harmonieren.
Solche Details sind typisch für das Gebäude
insgesamt: Stets sind technische Erforder-
nisse mit gestalterischen Konzepten ver-
knüpft.
So entstand ein in jeder Hinsicht an-
spruchsvolles Bauwerk. Denn Nachhaltig-
keit macht sich bei Gebäuden nicht nur an
wirtschaftlichen, technischen und ökologi-
schen, sondern eben auch an ästhetischen
Kriterien fest. n
Projekt: Arabeska, Neubau Büro & Wohnen mit Kinderkrippe
Standor t: Arabellastraße 30, München
Bauherr: Bayerische Ärzteversorgung, München
Projektleitung: Bayerische Versorgungskammer, München
Architekten: h4a Gesser t + Randecker Generalplaner GmbH, München
Objektüberwachung: sellack architekten ingenieure, München
Verarbeiter Betonschutz: Bauschutz GmbH & Co KG, Allershausen
Geschossfläche: ca. 26.000 m² Bürobau
Tiefgarage: ca. 390 Stellplätze
Fer tigstellung: Ende 2014
Auszeichnung: DGNBZer tifikat 2011 in Gold
Produktbezogene Beratung: Remmers Fachplanung, Löningen
BAuTAfel
Damit chloride nicht in den Beton gelangen, muss dieser mit einem Oberflächenschutzsystem versehen werden – bei der Tief-garage des „Arabeska“ ging es dabei immerhin um rund 9.000 Quadratmeter Fläche.
Parken aktuell · März 2015 15
VORGeSTellT
Projekt „Soziale Stadt Rheydt“
Marktplatzumgestaltung und TiefgaragensanierungDie zweigeschossige Tiefgarage in Mönchengladbach-Rheydt ist ein Musterbeispiel für die Sanierung stark
geschädigter Parkanlagen aus den 1970er-Jahren: Undichtigkeiten der Decken sowie Schäden an den Wand-
sockeln und den Stützen erforderten eine umfassende Instandsetzung. Die Sanierung wurde zugleich mit
einer Aufwertung verbunden: ein neues Farbkonzept verbessert heute die Orientierung im Bauwerk.
S o wie viele deutsche Städte leidet auch
die Rheydter Innenstadt unter einem
erheblichen Verlust der Funktions- und An-
gebotsvielfalt, was auf die dynamische Ent-
wicklung der letzten Jahre zurückzuführen
ist. Um diesem Trend entgegenzuwirken,
bedurfte es einer nachhaltigen und quali-
tätsfördernden Stadtentwicklung und -ge-
staltung. Es entstand ein Konzept zur Reak-
tivierung der Rheydter Innenstadt, welches
unter anderem die Neugestaltung des
Marktplatzes beinhaltete. Im Zuge dessen
wurde ebenfalls die Sanierung der öffentli-
chen Tiefgarage beschlossen.
Die unter großen Teilen des Platzes be-
findliche zweigeschossige Tiefgarage wurde
im Jahr 1971 erbaut und sollte in der Ver-
gangenheit zusätzlich als Bunkeranlage für
den Zivilschutz dienen. Die Erstellung der
Stahlbetonkonstruktion erfolgte in mono-
lithischer Bauweise. Mit einer Dicke von 50
Zentimetern wurde die Decke über dem ers-
ten Untergeschoss in der Betongüte B300
sowie mit Betonstahl BSt IIIb hergestellt.
Über dem zweiten Untergeschoss erfolgte
die Deckenausführung mit einer Dicke von
35 Zentimetern. Die Stahlbetonwände vari-
ieren zwischen 30 und 40 Zentimetern.
MASSIVE ScHädEN FESTgESTEllT
Die vielen Jahre der Dauernutzung hinterlie-
ßen ihre Spuren. So ergab die Materialunter-
suchung erhöhte Chloridwerte im Sockelbe-
reich der Wand- und Stützenbewehrung so-
wie an den Stützbewehrungen in den beiden
Decken. Ursache hierfür sind die besonders
im Winter eingeschleppten beton aggres -
siven Tausalzlösungen. Außerdem waren die
Raumfugen der Decken undicht und der an-
grenzende Stahlbeton in großem Maße ge-
schädigt, was zur Folge hatte, dass die Beweh-
rung in Teilen bis zum vollständigen Quer-
schnittsverlust korrodiert war. An vielen
Stellen wurde die erforderliche Betonde-
ckung eklatant unterschritten, der Karbona-
tisierungshorizont lag teilweise innerhalb der
Bewehrungszone.
ObERFläcHENScHUTzSySTEM OS 11
FüR dIE zwIScHENEbENE
In der Zwischenebene wurde zunächst der
belastete Beton mittels Hochdruckwasser-
strahlen bis in Tiefen von sechs Zentimeter
entfernt und die freigelegte Bewehrung ge-
reinigt. Hiernach erfolgte die Reprofilierung
der Fläche mit einem Instandsetzungsbeton
der Druckfestigkeitsklasse C35/45 mit leich-
tem Gefälle von der Stützenreihe in die
Fahrbahnmitte. In den Bereichen der Fahr-
spuren trug man mittels Fräsen circa zehn
bis 15 Millimeter des alten Hartstoffestrichs
ab. Nach Instandsetzung lokaler Schadstel-
len konnte mit dem mineralischen Verlauf-
mörtel StoCrete VM 640 die alte Bauhöhe
wieder hergestellt werden.
Auf der Decke der Zwischenebene kam
zum Schutz der Betonkonstruktion ein
Oberflächenschutzsystem OS 11 a.5 von
StoCretec mit einer hauptsächlich wirksa-
men Oberflächenschutzschicht (hwO) aus
der EP/PUR-Kombination StoPox TEP
Multi Top zum Einsatz, welches über eine
an den aufgehenden Bauteilen entlang lau-
fende Hohlkehle aus PCC-Mörtel geführt
wurde. Die gewählte Beschichtung verfügt
über eine hohe Beständigkeit gegen Öle und
Treibstoffe sowie eine hohe Verschleißfestig-
keit und ist dynamisch rissüberbrückend.
ScHUTz VOR cHlORIdbElASTUNg
Nun galt es, die mit Chloriden belasteten
Fundamente und den angegriffenen Beton
im zweiten Untergeschoss der Tiefgarage
mit Hochdruckwasserstrahlen bis in Tiefen
von fünf Zentimetern zu entfernen und die
freigelegte Bewehrung zu reinigen. Im
nächsten Schritt reprofilierte man die frei-
gelegten Flächen mit Spritzbeton nach DIN
18551, C30/37 in mehreren Lagen. Zur Re-
duzierung des Eindringens beton- und
stahlangreifender Stoffe wurde auf der ge-
samten Bodenfläche ein Oberflächen-
schutzsystem OS 8 aufgebracht, welches
Objekt: Tiefgarage MGRheydt
Bauherr: Stadt Mönchengladbach
Generalplaner: KEMPEN KRAUSE INGENIEURE GmbH, Aachen
Verarbeiter: GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen
Ausführung: 09/2012 bis 12/2013
Produktlieferant: StoCretec GmbH, Kriftel
Systeme/Produkte: PCC I: StoCrete TH 110, StoCrete TG 114, StoCrete TG 118
Verlaufmör tel: StoCr yl CP, StoCrete VM 640
Ober flächenschutzsysteme:
OS 2: StoCr yl GW 100, StoCr yl V 100
OS 4 (OS C): StoCrete TF 200, StoCr yl V 100
OS 8: StoPox GH 502, StoPox BB OS
OS 11a.5 StoPox GH 502, StoPox TEP
BAuTAfel
Parken aktuell · März 201516
THeORIe + PRAxIS
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rete
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ebenfalls über eine an den aufgehenden
Bauteilen entlang laufende Hohlkehle aus
PCC-Mörtel geführt wurde. Hierbei fand
die EP-Beschichtung StoPox BB OS Verwen-
dung. Sie eignet sich aufgrund ihrer mecha-
nischen und chemischen Widerstandsfähig-
keit ausgezeichnet für diesen Zweck.
Die mit Chloriden belasteten Wandfüße
bearbeitete man bis in einer Höhe von 50
Zentimetern. Je nach Wanddicke war zu-
nächst der angegriffene Beton bis in Tiefen
von vier bis acht Zentimetern zu entfernen.
Anschließend erfolgte die Reprofilierung
der freigelegten Flächen mit Spritzbeton
nach DIN 18551, C30/37 in mehreren La-
gen. Um ein erneutes Eindringen beton-
und stahlaggressiver Stoffe zu verhindern,
wurde an den reprofilierten Flächen ein
Oberflächenschutzsystem OS 4 appliziert.
VERbINdUNgSbAUwERK
Die alte Zufahrt in die Rathaus-Tiefgarage
musste aufgrund der Neuplanung der
Marktfläche zurückgebaut werden. Um die
öffentliche Tiefgarage und die Rathaus-
Tiefgarage zu verbinden, errichtete man im
zweiten Untergeschoss ein neues Verbin-
dungsbauwerk. Die Bodenplatte dieses Tun-
nels erhielt ebenfalls eine dampfdiffusions-
offene OS 8 Beschichtung, an den Wänden
applizierte man ein Oberflächenschutzsys-
tem OS 4, an den Decken wurde eine OS 2
Beschichtung aufgebracht.
Außerdem erhielt die Rheydter Tiefgara-
ge ein neues Farbkonzept und eine Neuan-
ordnung der Stellplätze, wodurch sie nun
übersichtlicher, heller und freundlicher
wirkt. Die Generalsanierung und Instand-
setzung erfolgte unter der Berücksichtigung
der aktuellen Regelwerke. Zusätzlich legte
man auf die Einhaltung der ADAC-Kriteri-
en für Parkhäuser großen Wert. n
chloridbelastete Fundamente und angegriffener Beton wurden mittels Hochdruckwasserstrahlen entfernet und die freigelegte Bewehrung gereinigt.
Die fertige Tiefgarage mit dem umgesetzten Farbkonzept.
In Bereichen der Fahrspuren fräste man den alten Hartstoffestrich ab. Um die alte Bauhöhe wieder herzustellen, verwendete man den mineralischen Verlaufmörtel Stocrete VM 640.
Parken aktuell · März 2015 17
THeORIe + PRAxIS
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ATA
SKIDATA übernimmt Parkraumbewirtschaftung
Jung und innovativ – die Parklösung der Schadow ArkadenDie besten Betreiber von internationalen Shopping centern überlassen nichts dem zufall. Die besten
zutrittslösungen auch nicht. So entschieden sich die Betreiber der Schadow Arkaden im Jahr 2014, ihr
bestehendes Parksystem zu tauschen und auf eine junge, dynamische und vor allem flexible Parkraum-
bewirtschaftung zu setzen – eine Parkraumbewirtschaftung von SKIDATA.
U rbanes, Wirtschaft, Geschichte –
Düsseldorf hat einiges zu bieten.
Darunter auch die Schadow Arkaden. Im
Zentrum der Stadt gelegen, bietet das
Shopping Center seinen rund acht Milli-
onen Kunden im Jahr ein Einkaufserleb-
nis der besonderen Klasse. Auf zwei Ebe-
nen verteilen sich über 60 verschiedene
Shops, die jedes Shopper-Herz höher
schlagen und den Einkauf zum Erlebnis
werden lassen.
Die Anforderungen an das Centerma-
nagement sind hoch und für ein Ein-
kaufszentrum dieser Größe spielt das
Parkangebot eine Schlüsselrolle. Mit 660
Stellplätzen ist das Parkhaus essentiell für
die Arkaden. Durch die zentrale Lage
mitten in der Innenstadt werden diese
nicht nur von Kunden, sondern auch Be-
suchern der Innenstadt genutzt. Das ist
der Grund, warum schon früh in eine
neue Technik investiert wurde. Die Park-
garage und vor allem die Parkplatzsuche
müssen für Besucher verständlich sein.
Durch ein gutes Informationssystem
muss auf die freien Parkplätze hingewie-
sen werden. Dafür hat SKIDATA mit den
Schadow Arkaden eine maßgeschneiderte
Lösung, inklusive Drittsysteme, entwi-
ckelt. Ein smartes Kamerasystem erkennt
zu jeder Zeit alle verfügbaren Parkplätze.
So kann das Parkleitsystem stets den kür-
zesten Weg zum nächsten freien Parkplatz
anzeigen.
KOMFORTAbEl UNd
bEdIENERFREUNdlIcH
Ebenfalls per Kamera erkennt das Parksys-
tem die Dauerparker gleich am Kennzei-
chen. Auslastung und Transaktionen kön-
nen die Betreiber jederzeit einfach überbli-
cken. Eine Gegensprechanlage sorgt für
besten Kundensupport. Bezahlt der Kunde
mit größeren Geldscheinen, so erfolgt die
Geldrückgabe an den Kassenautomaten
auch in Banknoten. Wechselgeld nur in
Münzen gehört bei den Schadow Arkaden
somit der Vergangenheit an.
Durch den Wechsel im Jahre 2014 auf
SKIDATA, profitieren die Schadow Arka-
den von einer jungen, dynamischen und
vor allem flexiblen Parkraumbewirtschaf-
tung inklusiver professioneller Service-
leistung. Die Komplettinstallation des
Zufahrtsystems, bestehend aus SKIDATA
Produkten und Zusatzprodukten wie
Kennzeichenerfassungssystemen, erfolgte
aus einer Hand – von SKIDATA. Und auf
dieses Projektmanagement setzen die Be-
treiber der Schadow Arkaden auch für die
neue, zusätzliche Parkgarage. Wenn diese
im Herbst 2015 eröffnet, können sich
nicht nur die Kunden des Shopping Cen-
ters auf ein komfortables, bediener-
freundliches und vor allem zuverlässiges
Zufahrtssystem zu 270 weiteren Parkplät-
zen freuen.
Wann setzen Sie den nächsten Schritt
und profitieren von einer Komplettlö-
sung aus einer Hand? n
Mehr Informationen finden Sie auf
www.skidata.com
Das Parksystem bei den Schadow Arkaden
Das Shopping center Schadow Arkaden in Düsseldorf
Parken aktuell · März 201518
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GelsenParkcard
Bargeldlos parken in GelsenkirchenUm Kunden die lästige und oftmals vergebliche Kleingeldsuche zu ersparen, hat die Verkehrsgesellschaft Stadt
Gelsenkirchen mbH ende vergangenen Jahres die GelsenParkcard eingeführt. Mit der Prepaidkarte parken
Autofahrer bargeldlos und profitieren obendrein von zehn Prozent Bonus, den der Parkhausbetreiber im Sinne
der Kundenbindung gewährt.
d ie GelsenParkCard funk-
tioniert vom Prinzip her
wie eine Prepaidkarte fürs Han-
dy: Parkhauskunden in Buer
und der Gelsenkirchener City
können die Karten am Automa-
ten aufladen und damit an 15
Standorten in der Stadt bequem
und bargeldlos parken. Als An-
reiz und Kundenbindungsinst-
rument versüßt die Verkehrsge-
sellschaft Stadt Gelsenkirchen
mbH den Einsatz der Karte mit
zehn Prozent Bonus.
Bei der Entwicklung legte Werner Löwer,
Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft
Gelsenkirchen, großen Wert auf die unkom-
plizierte Handhabung der GelsenParkCard:
„Statt ein Ticket zu ziehen, hält man die
Karte einfach vor das Lesegerät. Dort wird
dem Kunden das Guthaben angezeigt und
die Schranke geht hoch“, so das berüh-
rungslose Funktionsprinzip
der Karte. Wenn die Nutzer
die Parkanlage wieder verlas-
sen wollen, müssen sie nicht
zum Kassenautomaten, son-
dern fahren direkt zur Aus-
fahrt. Dort checken sie aus,
indem sie die Karte wieder
vor das Symbol halten. Ist das
Guthaben einmal verbraucht,
kann es an allen Kassenauto-
maten immer wieder aufge-
laden werden. Als besonderer
Werbegag besteht die Möglichkeit, die Gel-
senParkCard zu personalisieren. Gegen ei-
nen Aufpreis von fünf Euro können sich
Kunden die Karte individuell mit einem
eigenen Fotomotiv bedrucken lassen.
ERgäNzENdE PARKPlATz-APP
Ein weiterer Service der Gelsenkirchener ist
die Parkplatz-App für Apple- und Android-
Endgeräte. Smartphone-Nutzer können
damit sehen, welche Parkplätze in Gelsen-
kirchen noch frei sind und sich über eine
Karte dorthin leiten lassen. Weitere Funkti-
onalitäten der App: Speicherung der GPS-
Daten des geparkten Autos, um es leicht
wiederzufinden, und Anzeige der jeweils
gültigen Tarife. n
www.gelsenparkcard.de
Die neue GelsenParkcard
Werner löwer, Geschäfts-führer der Verkehrsgesell-schaft Gelsenkirchen
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Parken aktuell · März 2015 19
PRODUKTe + DIeNSTleISTUNGeN
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Interview mit Frank Horak, Scheidt & Bachmann
„eine bestechend einfache lösung“ende des vergangenen Jahres hat Scheidt & Bachmann eine neue Produktfamilie gelauncht. Was sich dahinter
verbirgt, darüber hat „Parken aktuell“ mit Frank Horak, leiter Produktmanagement im Bereich Systeme für
Parkhaus- und Freizeitanlagen bei Scheidt & Bachmann, gesprochen.
PARKEN AKTUEll: Ende des letzten Jahres hat Scheidt & Bach-
mann recht aktiv ein neues Produkt beworben – entervo.compact.
Was hat es damit auf sich?
FRANK HORAK: entervo.compact ist das jüngste Mitglied der
entervo-Systemfamilie und hat sich direkt aus dem Markt heraus
entwickelt. Seit langem bestand die Nachfrage nach einem System in
einem kompakten Design bei gleichzeitig hoher Funktionalität.
PARKEN AKTUEll: Der Name ist sozusagen Programm.
FRANK HORAK: Richtig. Mit entervo.compact haben wir eine beste-
chend einfache Lösung zur Bewirtschaftung von Parkräumen ent-
wickelt, die ideal für eine platzsparende Aufstellung an Parkplätzen
und in Parkhäusern ist, und trotzdem einen hohen Komfort bietet.
PARKEN AKTUEll: Was sind die Vorteile von entervo.compact ge-
genüber einem herkömmlichen entervo-System von Scheidt &
Bachmann?
Neue Produktfamilie aus dem Hause Scheidt & Bachmann: entervo.compact
Ein Produktvideo zu enter vo.compact ist
online unter www.compact.enter vo.de
hinterlegt. Der nebenstehende QRCode
führ t direkt zum Film.
PRODUKTVIDeO
FRANK HORAK: Um es auf den Punkt zu bringen: entervo.compact
ist ein platzsparendes, wartungsarmes Einsteigersystem mit Zugang
zu neuester Software aus der Cloud. Für das System haben wir ein
Funktionspaket geschnürt, welches standardmäßig über eine hohe
Leistungsfähigkeit verfügt und einen hohen Komfort bietet. Der IT-
Aufwand für den Betreiber ist enorm gering, denn das Parkraum-
Management-System wird in einem von Scheidt & Bachmann be-
triebenen Rechenzentrum gehostet und somit permanent über-
wacht.
Die Systemsoftware für entervo.compact läuft als Software as a
Service ortsunabhängig und mit hoher Verfügbarkeit. Natürlich
kann der Betreiber via Internet ganz bequem auf das System zugrei-
fen – wann er will und wo er will.
PARKEN AKTUEll: Das klingt nach hohem Komfort für den Betrei-
ber. Sie erwähnten, das entervo.compact einem Standard unterliegt.
Hat dieser Standard eine Auswirkung auf die Produktionszeit?
FRANK HORAK: Die Standardisierung der Geräte ermöglicht eine
schnelle Produktions- und Lieferzeit, ebenso die Installation und
Inbetriebnahme. Und auch hinsichtlich der Anschaffungskosten ist
entervo.compact sehr attraktiv.
PARKEN AKTUEll: Welche Zielgruppe wollen Sie mit entervo.com-
pact gezielt ansprechen?
FRANK HORAK: Sehen Sie, als vor einigen Jahren Mercedes-Benz
seine A-Klasse auf den Markt brachte, wollte man ganz klar die Käu-
fergruppe der Anfang Zwanzigjährigen für den Kauf eines Mercedes
begeistern. Doch das, was als „Einsteigermodell“ für eine langfristi-
ge Kundenbindung vorgesehen war, wurde im wahrsten Sinne des
Wortes für eine andere Käufergruppe attraktiv: Die Senioren ent-
deckten das bequeme Einsteigen und die erhöhte Sitzposition für
sich. Daher haben wir keine spezielle Zielgruppe im Fokus: Jeder,
der für die Bewirtschaftung seines Parkraumes ein leistungsfähiges
System in einem attraktiven, platzsparenden Design sucht, wird sich
angesprochen fühlen. Egal ob es sich hierbei um einen überregiona-
len Betreiber, ein Hotel, eine Supermarkt-Kette, ein Park&Ride-
Parkplatz und so weiter handelt.
PARKEN AKTUEll: Neue Geräte beziehungsweise Systeme verfügen
ja meist noch über „Kinderkrankheiten“…
FRANK HORAK: … die wir jedoch bereits beseitigt haben. Das Sys-
tem läuft bei einem Key Account in Spanien an 42 Parkplätzen. Bis-
her kamen noch keine Klagen.
PARKEN AKTUEll: Vielen Dank, Herr Horak, für das Gespräch. n
Parken aktuell · März 201520
PRODUKTe + DIeNSTleISTUNGeN
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ilogs information logistics GmbH
Parkraumbewirtschaftung im zeitalter der digitalen RevolutionU rbane Mobilität ist im
Zeitalter der digitalen Re-
volution dadurch geprägt, dass
die Buchung einer Reise inklusi-
ve Flug, Mietauto, Car-Sharing,
Taxi, Ticket für öffentliche
Verkehrsmittel, Hotelbuchung,
Event-Tickets sowie angeglie-
derter Services wie Versiche-
rung, Valet-Parking, Shuttle-
Service weitestgehend durch-
gängig mittels Internet- und
Smartphone Anwendungen nach Bedarf
(on demand) abgewickelt werden kann.
In vielen Bereichen ist die digitale Ver-
netzung zwischen unterschiedlichen Syste-
men in der Mobilitätskette bereits umge-
setzt und funktioniert.
Gänzlich konträr dazu ist die Situation,
die man bei der digitalen Einbindung öf-
fentlicher oder privater Stellflä-
chen der Parkraumbewirt-
schaftung feststellen kann, ob-
wohl diese zwangsläufig im
Mittelpunkt der Mobilitätsket-
te stehen.
Laufend etablieren sich
neue Geschäftsmodelle oder
auch ökologisch/ökonomisch
motivierte Anwendungen die
von der Parkraumbewirtschaf-
tungsindustrie reflektiert wer-
den müssen. Beispiele dafür sind E-Tank-
stellen, neue Vertriebsplattformen der Au-
tomobilhersteller, Car-Sharing-Modelle,
Stellplatz-Sharing-Modelle, Öffentlicher
Verkehr mit Hybrid-Karten (multimodale
Verwendung) etc.
Im Umfeld der Parkraumbewirtschaf-
tung hat die Standardisierung oder Nor-
mierung von Schnittstellen für den Daten-
austausch bisher fast ausschließlich für die
Abwicklung des bargeldlosen Zahlungs-
verkehrs (Kredit- und EC-Kartenclearing)
stattgefunden.
Die digitale Anbindung der Parkabfer-
tigungssysteme ist daher eine große Her-
ausforderung für die Parkraumbewirt-
schaftung (Technische Umsetzung und
Kosten). Um ein „Schnittstellenchaos“ zu
vermeiden können moderne und mög-
lichst standardisierte Integrationen zwi-
schen verschiedenen Plattformen in Zu-
kunft bestmöglich über neutrale, zentrale
Middleware- oder Aggregatorplattformen
realisiert werden. n
Roland Böhme Geschäftsführer ilogs information logistics GmbH
Parken aktuell · März 2015 21
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BMW präsentiert selbststeuerndes Fahrzeug
360-Grad-Kollisionsvermeidung un d Parken inklusiveBereits auf der consumer electronics Show (ceS) 2014 zeigte BMW, wie mit moderner Regelungstechnik alle
Fahrzustände hochautomatisiert beherrscht werden können. Auf der ceS 2015, die vom 6. bis 9. Januar in
las Vegas stattfand, demonstrierte der Fahrzeughersteller unter anderem, wie komplett kollisionsfreies und
vollautomatisiertes Fahren dank neuartiger Sensoren möglich ist.
g rundlage für die 360-Grad-Kollisions-
vermeidung ist eine sichere Positions-
und Umfelderkennung. Beim Forschungs-
fahrzeug, einem BMW i3, erfassen vier
hochmoderne Laserscanner die Umgebung
und erkennen Hindernisse wie beispielswei-
se Pfeiler in einem Parkhaus. Nähert sich
das Fahrzeug zu schnell einer Mauer oder
einem Pfeiler, verhindert ein automatischer
Bremseingriff die drohende Kollision. Das
Fahrzeug wird dabei zentimetergenau zum
Stehen gebracht. Lenkt der Fahrer vom Hin-
dernis weg oder wechselt er die Fahrtrich-
tung, löst das System den Bremseingriff.
Diese Funktion entlastet den Fahrer in ei-
nem unübersichtlichen Umfeld und steigert
somit weiter die Sicherheit und den Kom-
fort. Wie bei allen BMW Assistenzsystemen
ist auch diese Forschungsanwendung vom
Fahrer jederzeit übersteuerbar.
AUTOMATIScHES PARKEN OHNE gPS
Vollautomatisches Parken in Parkhäusern
ist BMW zufolge möglich – dynamisch und
sicher, auch ohne Fahrer. Der sogenannte
Remote Valet Parking Assistant im BMW i3
Forschungsfahrzeug kombiniert die Infor-
mationen der Laserscanner mit dem digita-
len Lageplan eines Gebäudes, zum Beispiel
eines Parkhauses. Aktiviert der Fahrer per
Smartwatch den vollautomatisierten Park-
Assistenten, steuert das System das Fahr-
zeug selbstständig durch die Etagen, wäh-
rend der Fahrer bereits ausgestiegen und
zum Beispiel schon auf dem Weg zu seinem
Geschäftstermin ist. Dabei erkenne das Sys-
tem nicht nur bauliche Gegebenheiten des
Parkhauses, sondern über die Fahrzeugsen-
sorik auch Hindernisse, die unerwartet auf-
treten – etwa falsch abgestellte Fahrzeuge –,
und umfährt diese. Ist der BMW i3 auf dem
Stellplatz angekommen, verriegelt sich das
Fahrzeug und wartet darauf, per Smart-
watch und Sprachbefehl gerufen zu werden.
Wie bei Knight Rider: Per Smartwatch lässt sich das Forschungsauto von BMW „ru-fen“. Der Remote Valet Parking Assistant berechnet die exakte zeit bis zur Ankunft des Fahrers am Parkhaus und lässt den BMW i3 so starten, dass er am Parkhausausgang rechtzeitig vorfährt.
Parken aktuell · März 201522
RUNDBlIcK
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BMW präsentiert selbststeuerndes Fahrzeug
360-Grad-Kollisionsvermeidung un d Parken inklusiveDer Park-Assistent berechnet dann die ex-
akte Zeit bis zur Ankunft des Fahrers am
Parkhaus und lässt den BMW i3 so starten,
dass er am Parkhausausgang rechtzeitig vor-
fährt.
BMW ist es nach eigenen Angaben ge-
lungen, das Fahrzeug durch die Verbindung
von Fahrzeugsensorik und digitalem Lage-
plan vollautomatisiert zu steuern. Damit
werde eine Abhängigkeit vom GPS-Signal
vermieden, welches in Parkhäusern unge-
nau ist. Weil das Forschungsfahrzeug neben
den Lasersensoren auch die Recheneinhei-
ten und die notwendigen Algorithmen an
Bord habe, könne es seine exakte Position
im Parkhaus ermitteln, die Umgebung per-
fekt überwachen und selbstständig vollau-
tomatisiert navigieren. Eine aufwendige
Ausstattung zum Beispiel von Parkhäusern
mit Infrastruktur, um Fahrzeugen die siche-
re Orientierung und Navigation zu ermögli-
chen, sei nicht nötig.
wEITERE FORScHUNgSPROjEKTE
Mit BMW Active Assist sei man weltweit
Vorreiter bei der Umsetzung von teil- und
hochautomatisierten Systemen, so der Au-
tohersteller. Bereits im Oktober 2009 fuhr
die BMW Group mit dem Vorläufer-For-
schungsprojekt BMW Track Trainer hoch-
automatisiert auf der Ideallinie der Nür-
burgring-Nordschleife, einer der anspruchs-
vollsten Rennstrecken der Welt. Der von
Ingenieuren der BMW Group Forschung
und Technik entwickelte BMW Track Trai-
ner wurde auch auf den Rennstrecken in La-
guna Seca, Zandvoort und Valencia sowie
dem Hockenheim- und dem Lausitzring
vorgeführt und getestet. Hier sammelten die
Forscher wichtige praktische Erfahrungen
bei extremen Bedingungen für Fahrzeugre-
gelung und Positionsbestimmung.
Weitere bedeutende Erkenntnisse liefer-
te das Forschungsprojekt BMW Nothalte-
assistent. Dieser kann bei einem Ausfall des
Fahrers, etwa einem medizinischen Notfall
wie einem Herzinfarkt, in den hochauto-
matisierten Fahrmodus wechseln, das Fahr-
zeug sicher an den Fahrbahnrand steuern
und den Notruf automatisch betätigen.
Mitte 2011 fuhr laut BMW ein Versuchs-
fahrzeug der BMW Group ohne Fahrerein-
griff auf der Autobahn A9 von München in
Richtung Nürnberg. Dieser Forschungs-
prototyp wird seitdem weiterentwickelt.
Das Versuchsfahrzeug bremst, gibt Gas und
überholt von alleine. Dies geschieht, ange-
passt an die momentane Verkehrssituation,
in einem Geschwindigkeitsbereich von 0 bis
130 km/h und unter Einhaltung aller Ver-
kehrsregeln. Das Fahrzeug verfügt über
Sensortechnik wie Lidar, Radar, Ultraschall
und Kameraerfassung auf allen Fahrzeug-
seiten. Um das Projekt weiter voranzutrei-
ben, arbeitet die BMW Group seit Januar
2013 mit dem internationalen Automobil-
zulieferer Continental zusammen. Überge-
ordnetes Ziel der Forschungspartnerschaft
sei es, den Weg für hochautomatisierte
Fahrfunktionen bis ins Jahr 2020 und darü-
ber hinaus zu bereiten. n
BMW hat einen i3 mit neuartigen Sensoren ausgestattet, die eine 360-Grad-Kollisions-vermeidung sowie eine sichere Positions- und Umfelderkennung möglich machen.
Das Fahrzeug kann vollautomatisiert auch in Parkhäusern einparken. Dies funktioniert zwar ohne GPS, allerdings geht dies nicht nur über die Fahrzeugsensorik. Das Forschungs-auto braucht einen digitalem lageplan des Parkhauses.
Fahrerlos: Der vollautomatisierte Remote Va-let Parking Assistant von BMW erkennt nicht nur bauliche Gegebenheiten des Parkhauses, sondern über die Fahrzeugsensorik auch Hindernisse, die unerwartet auftreten.
Parken aktuell · März 2015 23
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Automatisierung des Parkvorgangs
Wenn Auto und Parkroboter sich austauschenDie Digitalisierung des Autos soll für mehr Komfort sorgen und zugleich mehr zeit für die wesentlichen Dinge
des lebens lassen. Volkswagen und die oberbayerische Serva Transport Systems GmbH haben jetzt gemein-
sam eine Technik entwickelt, die das Parken künftig noch einfacher, schneller und bequemer machen soll.
Dieses neue System wurde nun auf der Münchner Messe BAU 2015 erstmals live vorgestellt.
K omplett selbstständig fahrende Autos
werden wohl noch eine Weile auf sich
warten lassen, doch es gibt bereits Vorstu-
fen. So automatisiert Serva Transport Sys-
tems mit dem Parkroboter RAY das Parken
von PKW. RAY parkt Autos selbständig ein
und fährt sie – zum Beispiel auf Abruf vom
Mobiltelefon – auch wieder vor. Seit Anfang
letzten Jahres ist am Flughafen Düsseldorf
eine solche automatisierte Parkanlage im
Einsatz und laut Hersteller bei vielen
Stammkunden beliebt.
gESTEIgERTE EFFIzIENz
Durch die Zusammenarbeit von Serva
Transport Systems mit Volkswagen sei die
Effizienz des Roboters in einer gemeinsa-
men Neuentwicklung noch einmal gestei-
gert worden, betonen die Partner. Rupert
Koch, Geschäftsführer von Serva Transport
Systems, äußert sich begeistert über die In-
novationen: „Die Zusammenarbeit mit
Volkswagen perfektioniert RAY. Unsere ge-
meinsam entwickelte Technik dient dazu,
dass RAY mit einfahrenden Volkswagen via
Bluetooth automatisch Daten austauschen
kann, wodurch der folgende Parkvorgang
erleichtert und beschleunigt wird. Sicher-
heitsabfragen, die bisher am Check-in-Ter-
minal gestellt wurden, klären Auto und
Parkroboter nun direkt miteinander ab, der
Fahrer muss sich darum gar nicht mehr
kümmern. Damit wird unser wirklich schon
einfaches System noch einmal bequemer
und schneller.“
dAS FUNKTIONSPRINzIP
Und so funktioniert RAY: Der Fahrer gibt
sein Auto an einer Übergabestation ab, den
weiteren Parkvorgang übernimmt ein flexi-
bles, fahrerloses Transportfahrzeug, das ei-
nem Gabelstapler ähnelt. Es passt sich auto-
matisch den Maßen des jeweiligen Wagens
an und bringt diesen sicher ans Ziel. Da der
Roboter keine Schienen benötigt, ist er laut
Serva Transport Systems in der Lage, indivi-
duelle Routen zu fahren und auch auf engs-
tem Raum zu manövrieren. n
zusammenarbeit von Serva Transport Systems mit Volkswagen: Der Parkroboter RAY in Aktion auf der BAU 2015 in München.
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e
erste internationale Messe für den ruhenden Verkehr in Polen
z um ersten Mal gibt es im zentral-
polnischen Kielce eine internatio-
nale Messe für den ruhenden Verkehr. Sie
findet vom 13. bis 15. Mai zeitgleich mit
der 21. Autostrada Polska, Leitmesse der
polnischen Straßenbaubranche, statt. Im
Mittelpunkt der polnischen Ausstellung
für Parkraumbewirtschaftung stehen
Parksysteme, Videoüberwachungsanla-
gen und Produkte zur Gestaltung von
Parkplätzen. Des Weiteren sollen Ver-
kehrsschilder, Methoden und Produkte
der Parkplatzpflege und des Parkplatz-
schutzes sowie Parkplatzentwässerungs-
systeme ausgestellt werden. n
www.targikielce.pl
zum ersten Mal findet im zentralpolni-schen Kielce eine internationale Messe
für den ruhenden Verkehr statt.
Parken aktuell · März 2015 25
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Neuer Wohnraum entsteht auf altem Parkhaus
cONTIPARK startet komplexes Revitalis ierungsprojekt im Herzen der Stadt KölnParkraummanagement wurde in den vergangenen
Jahrzehnten für cONTIPARK mehr als das bloße
Bewirtschaften von Abstellplätzen. Durch die
kontinuierliche Analyse von sich verändernden
Marktbedingungen findet und realisiert die Unterneh-
mensgruppe nachhaltige und innovative lösungen
auch für individuelle Fragestellungen.
E in aktuelles Beispiel ist die komplexe Projektentwicklung für
das Parkhaus „Alte Wallgasse“ in Köln. Es befindet sich direkt
am Friesenplatz in absoluter Premiumlage – zentral und fußläufig
zu allen relevanten Kölner Szenevierteln. Hier werden einzelne Eta-
gen des Parkhauses abgerissen, um Platz für neue Eigentumswoh-
nungen zu schaffen. Das über 50 Jahre alte Gebäude mit 450 Stell-
plätzen befindet sich bereits seit 1991 im Besitz der CONTIPARK
Unternehmensgruppe. In den vergangenen Jahren war es jedoch
nicht mehr voll ausgelastet. Grund ist unter anderem das neue Mo-
bilitätsverhalten der Innenstadtbewohner, die durch Alternativen
wie Carsharing oder Fahrdienste nicht mehr auf einen eigenen Wa-
gen angewiesen sind. Zeitgleich werden Wohnungen in City-Lagen
rar und immer teurer. So entschied sich CONTIPARK zusammen
mit dem Projektpartner METROPOL Immobiliengruppe und der
WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH zu diesem außer-
gewöhnlichen Parkhausprojekt.
AUS zwEI PARKdEcKS wERdEN 31 EIgENTUMSwOHNUNgEN
Die beiden oberen der insgesamt vier Parkgeschosse werden „abge-
tragen“ und durch drei Wohngeschosse mit insgesamt 31 Eigen-
tumswohnungen ersetzt. Für die künftigen Bewohner wird ein neu-
es separates Treppenhaus mit zwei Aufzügen gebaut. Die oberste
Etage des Parkhauses ist für sie exklusiv reserviert. Neben 41 Pkw-
Stellplätzen werden hier ein Fahrradraum, mehrere Kellerräume so-
wie die Haustechnik eingebaut.
Zudem erhält das Objekt eine neue Fassade. Entwickelt und verab-
schiedet wurde diese in einem eigens dafür von der Stadt Köln durch-
geführten Fassadenwettbewerb. Die Fassade erhält eine perforierte,
metallische Ummantelung, die das Parkhaus mit den neuen, darüber
liegenden Wohnebenen zu einer Gebäudeeinheit verschmelzen lässt.
Neben der repräsentativen Metallfassade unterstreicht das Objekt sei-
nen Premium-Charakter auch über die hochwertigen Ausstattungs-
merkmale sowie einem anspruchsvoll „designten“ und grünem
Innenhof, zum Teil mit Bäumen auf 14 Meter Höhe.
Auch baulich müssen die Projektpartner einige Herausforderun-
gen meistern. Das Parkhaus besteht aus zwei Baukörpern, die mit ei-
ner vier Zentimeter breiten Dehnungsfuge verbunden sind. Die
Wohnungsaufstockung besteht hingegen aus einem Baukörper. Die-
se Fuge wird weiterhin ihre Funktion erfüllen und der seit einigen
Jahren geforderten Erdbebensicherheit gerecht werden. Bei den
Materialien für den Rohbau werden besonders leichte Baustoffe ver-
wendet, damit die Last auf dem Parkhausdach so gering wie mög-
lich ausfällt.
250 STEllPläTzE VERblEIbEN
Für die Dauer der Bauzeit läuft der Betrieb des Parkhauses weiter.
Nach dem Umbau verbleiben 250 Stellplätze, die teilweise noch
während der Bauzeit nach dem anspruchsvollen CONTIPARK-
Standard grundlegend saniert werden. Nutzungskomfort und
Sicherheit, der Einsatz innovativer Technik sowie Topqualität bei
Service und Kundendienst spielen dabei entscheidende Rollen.
Für CONTIPARK wie auch für die betreffenden Projektplaner
stellt die Umgestaltung von Parkhäusern eine neue Herausforde-
rung dar. Ziel sei die Belebung der Gebäude und deren architektoni-
sche Aufwertung und harmonische Integration in Stadtbilder, so das
Unternehmen. CONTIPARK habe frühzeitig erkannt, dass integ-
rierte Konzepte mit einem modernen und innovativen Parkraum-
management eine immer größere Bedeutung gewinnen.
Parken aktuell · März 201526
RUNDBlIcK
Neuer Wohnraum entsteht auf altem Parkhaus
cONTIPARK startet komplexes Revitalis ierungsprojekt im Herzen der Stadt Köln
Die Unternehmensgruppe setze sich kontinuierlich neue
Ziele, wirtschafte zukunftsorientiert und lege größten
Wert auf aktives Immobilienmanagement. Die Investitio-
nen in komplexe und herausfordernde Umnutzungs- und
Revitalisierunsprojekte untermauerten das innovative
Handeln von CONTIPARK und zeigten einmal mehr,
dass das Unternehmen mit den Marktentwicklungen
Schritt halte und den modernen und neuen Herausforde-
rungen der Branche gewachsen sei.
AKTIVES IMMObIlIENMANAgEMENT
Ein wesentlicher Aspekt dieser Vorreiterrolle ist laut
CONTIPARK die nachhaltige und strategische Ausrich-
tung der Unternehmensgruppe auf den Erwerb von Ei-
gentumsobjekten. Ein großer Anteil der bewirtschafteten
Parkeinrichtungen befindet sich bereits im Eigentum von
CONTIPARK, wie auch das Parkhaus „Alte Wallgasse“ in
Köln, und weitere sollen folgen. Unter diesem Gesichts-
punkt habe die Unternehmensgruppe einzigartiges Spezi-
alwissen gerade in den Bereichen Sanierung, Projektent-
wicklung, Umnutzung und Revitalisierung entwickelt. n
Umnutzung: Im Parkhaus „Alte Wallgasse“ in Köln entstehen
31 eigentumswohnungen – zwei Parkgeschosse bleiben erhalten.
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In Hessen, NRW und Schleswig-Holstein
Neue Garagenverordnungen
I n den Bundesländern Hessen, NRW und Schleswig-Holstein wa-
ren die Garagenverordnungen bis zum Ende des Jahres 2014 be-
fristet. Im Rahmen der Verlängerung der Geltungsdauer hat sich der
Verband mit Änderungsvorschlägen an die zuständigen Landesmi-
nisterien gewandt, die lediglich teilweise Berücksichtigung fanden:
SchleswigHolsteinDie Geltungsdauer der Landesverordnung über den
Bau und Betrieb von Garagen wurde in der vom 30. November 2009
geltenden Fassung bis zum 30. Dezember 2019 ohne jede Änderung
verlängert. Eine Überarbeitung des Inhaltes war seitens des Innen-
ministeriums auch nicht beabsichtigt.
NordrheinWestfalenDie Sonderbauverordnung NRW war bis zum Ende
des Jahres 2014 befristet. Die Befristung wurde rechtzeitig aufgeho-
ben. Gegenwärtig arbeitet das Bauministerium an einer neuen Fas-
sung. In einem Vorgespräch beim NRW-Bauministerium im Mai
2014 hat der Verband auf die Notwendigkeit der Abschaffung der
Vorschrift zur Anwesenheitspflicht von Personal in Parkgaragen
hingewiesen. Aller Voraussicht nach wird die neue NRW-Sonder-
bauVO auch eine entsprechende Änderung enthalten, sodass künf-
tig eine Personalvorhaltungspflicht analog zu anderen Landesvor-
schriften zum Betrieb von Garagen nicht mehr verlangt wird.
HessenDie Garagenverordnung, GaV Hessen, ist in der neuen
Fassung seit dem 1. Januar 2015 in Kraft. Der Verband hat in einer
ausführlichen Stellungnahme im Vorfeld der Novellierung zahlrei-
che Änderungen vorgeschlagen, die jedoch überwiegend nicht be-
rücksichtigt worden sind. Die wichtigsten Vorschriften sind:
- Fünf Prozent aller Stellplätze sind mit Lademöglichkeiten für
Elektrofahrzeuge zu versehen.
- Drei Prozent aller Stellplätze sind für Schwerbehinderte mit
außergewöhnlicher Gehbehinderung auszustatten.
- Fünf Prozent aller Stellplätze sind für Frauen und Personen mit
Kleinkindern einzurichten.
Das sind unterm Strich 13 Prozent für Sondernutzungen, für die
es in dieser Größenordnung nach Ansicht des Verbandes keinen ver-
nünftigen Grund gibt. Auch in anderen Einzelfragen wurden die
Anregungen des Verbandes zu einer Änderung leider nicht berück-
sichtigt. Das gilt für die vorgeschriebene Begrünung von Flächen
ohne Rücksicht auf Wirtschaftlichkeit oder Nutzen sowie insbeson-
dere für die Beibehaltung der Mindestbreite der Stellflächen von
2,30 Metern.
Entfallen ist die Forderung nach hellen Beschichtungen auf den
Böden, was den Einsatz von Gussasphalt unmöglich machte. Nun-
mehr werden der Einsatz heller Materialien oder helle Anstriche
verlangt. Die Geltung der Hessischen GaV ist bis Ende Dezember
2022 befristet. n
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leserbrief
Umrüstung auf leD-leuchtmittel
I n unseren Garagen wird viel Energie ver-
braucht. Lüftung, Rampenheizung und
Beleuchtung sind die größten Stromfresser.
Beim Thema Lüftung können wir mit Über-
wachungsanlagen Stromspitzenverbräuche
abfangen. Bei der Rampenheizung hat jeder
Betreiber seine eigene Strategie. Welche
Möglichkeiten haben wir, die Kosten der
Beleuchtung zu senken? Ein Patentrezept
haben wir nicht.
Für uns sind die am Markt angebotenen
LED-Lösungen und Varianten sehr vielfäl-
tig, manchmal verwirrend, und es ist
schwierig, sich einen vollständigen Über-
blick zu verschaffen. Die „Halbwertzeit“ der
am Markt angebotenen LED-Leuchtmittel
liegt mittlerweile bei rund sechs Monaten;
manch eine Firma aus den Anfangsjahren
des LED-Booms existiert schon gar nicht
mehr. Unbestritten ist allerdings, dass unter
bestimmten Bedingungen rund 60 Prozent
Beleuchtungsenergie eingespart werden
kann und die LEDs selbst immer besser und
günstiger werden. Also: Umrüsten lohnt.
Wir haben uns daher für folgenden Weg
entschieden: In der Regel befinden sich in
unseren Garagen T8 Neonröhren (das sind
die dicken Röhren) mit KVG/VVG, also mit
Starter, T8 Neonröhren mit EVG, also ohne
Starter, aber mit Vorschaltgerät oder T5 Ne-
onröhren (das sind die dünnen Röhren) mit
EVG-Vorschaltgeräten.
Die größte Energieeinsparung haben wir
beim Austausch der T8 Leuchtmittel mit
KVG oder EVG/VVG erreicht. Bei den
Fortsetung auf Seite 40
leD für T5-Röhre: Beim Umstieg auf leD plädiert leserbrief-Autor claus Schnell für
eine „zug-um-zug“-Taktik, statt die gesamte Beleuchtung „en bloc“ auszutauschen.
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Hinweise zur Urlaubsplanung
chef kann Urlaubstermine verschiebenAnfang des Jahres wird in vielen Betrieben
der Urlaubsplan festgelegt. Die wichtigsten
Punkte:
n wER lEgT ENdgülTIg FEST, wER
wANN URlAUb MAcHEN KANN?
Mitarbeiter können sich in eine Liste
eintragen, endgültig festgelegt wird der
Plan aber vom Arbeitgeber. Er muss aber
Wünsche der Arbeitnehmer berücksich-
tigen. Davon darf er nur abweichen,
wenn dringende betriebliche Gründe
entgegenstehen oder Terminwünsche
anderer vorgehen.
n wAS IST, wENN MEHRERE ARbEIT-
NEHMER zUR SElbEN zEIT IN FERIEN
gEHEN MöcHTEN?
Eltern haben Vorrang vor Alleinstehen-
den – wenn die Eltern auf die Ferienmo-
nate angewiesen sind. Ansonsten können
Arbeitnehmer, die länger im Betrieb
sind, vor Jüngeren den Vorzug bekom-
men, es sei denn, wichtige Gründe spre-
chen dagegen.
n wAS PASSIERT, wENN ARbEITNEH-
MER EINER zUTEIlUNg NIcHT zU-
STIMMEN?
Gespräche mit Kollegen können zu einer
anderen Lösung führen. Sonst entschei-
det der Arbeitgeber, in Betrieben mit Be-
triebsrat beide zusammen. Kommt es zu
keiner Einigung, zieht eine Einigungs-
stelle (bestehend aus Betrieb, Betriebsrat
und einem Neutralen) den Schlussstrich.
n dARF dER ARbEITgEbER bETRIEbS-
FERIEN ANORdNEN?
Ja, wenn dies aus betrieblichen Gründen
angezeigt ist. In Betrieben mit Fließbän-
dern sind Betriebsferien zum Beispiel an
der Tagesordnung. Ist ein Betriebsrat
vorhanden, so geht nichts ohne ihn.
n KANN EIN URlAUbSTERMIN VOM AR-
bEITNEHMER SPäTER gEäNdERT
wERdEN?
Ja, wenn dringende persönliche Gründe
dafür sprechen. Beispiel: Ein naher An-
gehöriger stirbt.
n dARF AUcH dER ARbEITgEbER EINEN
FESTgElEgTEN TERMIN VERScHIE-
bEN?
Ja, wenn dies aus dringenden betriebli-
chen Gründen erforderlich ist. Beispiele:
Unerwartete Auftragsflut, Krankheit
mehrerer Mitarbeiter. Der Arbeitgeber
muss dann den etwaigen Mehraufwand
tragen – etwa Stornogebühren.
n gIlT FüR TEIlzEITKRäFTE dASSElbE
REcHT wIE FüR VOllzEIT?
Ja. Das Bundesurlaubsgesetz spricht nur
von Arbeitnehmern – unabhängig von
der Wochenstundenzahl.
n dARF dER cHEF EINEN MITARbEITER
AUS dEM URlAUb zURücKHOlEN?
Nein, hat das Bundesarbeitsgericht
schon vor Jahren gesagt. Dies solle sogar
dann gelten, wenn eine Rückrufmöglich-
keit vorher vereinbart worden war (Ak-
tenzeichen: 9 AZR 405/99). Dieses Urteil
gilt allerdings nur für den gesetzlichen
Mindesturlaub von vier Wochen. n
Der Arbeitgeber kann Mitarbeiter nicht aus dem Urlaub zurückholen.
Vor dem Hintergrund, dass sich die Ent-
wicklung und der Preisverfall bei den LED-
Röhren fortsetzt, haben wir folgende Strate-
gie zur Umrüstung eingeschlagen: Wir legen
uns einen Vorrat von rund 50 LEDs auf La-
ger. Wir beziehen diese über den Fachgroß-
handel als direkte Lieferung vom Hersteller,
über einen Händler oder auch den Elektri-
ker. Wir binden uns auch nicht an bestimm-
te Marken, sondern bestellen einfach die
nach unserer Einschätzung zur Zeit besten
LEDs der bekannten einschlägigen Marken.
Fällt nun eine Röhre mit KVG-/VVG-Schal-
tung aus, tauschen wir den Starter gegen
den Dummy und setzten eine LED-Röhre
ein. Fällt eine Röhre mit EVG-Schaltung
aus, beauftragen wir unseren Elektriker, las-
sen das EVG Abklemmen und setzten eine
LED-Röhre ein.
Natürlich haben wir dann unterschiedli-
che Leuchtmittel in der Garage. Das inter-
essiert jedoch unsere Kunden nicht. Haupt-
sache, es ist hell genug. Damit wir dies mit
der LED-Technik erreichen, haben wir für
uns folgenden Anforderungskatalog festge-
legt:
1. 1500mm, ab 23 Watt (Leistung) und
mehr, mindestens 3.200 Lumen (Licht-
T5 Röhren ist die Ener-
gieeinsparung nur noch bei
rund 40 Prozent. Deshalb konzentrieren wir
uns zunächst auf die T8 Leuchtmittel. Hier
haben wir es mit KVG/VVG und EVG-Schal-
tungen zu tun. Bei den KVG-/VVG-Schal-
tungen tauschen wir den Starter gegen einen
Dummy und setzen eine LED-Röhre ein. Bei
den EVG-Schaltungen muss ein Elektriker
zuvor den Beleuchtungskörper öffnen und
das EVG abklemmen. Anschließend kann
die LED-Röhre eingesetzt werden.
Fortsetung von Seite 39
Parken aktuell · März 201530
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Urteil des landgerichts Dortmund
Parkhaus haftet nicht bei glatteisunfall eines Fußgängers
R utscht ein Fußgänger im überdach-
ten Teil eines Parkhauses auf Eis
oder Schneematsch aus, haftet der Park-
hausbetreiber nur unter Umständen für
die Verletzungen, hat das Landgericht
Dortmund entschieden (Az. 3 O 566/13).
Wie die Deutsche Anwaltshotline
(www.deutsche-anwaltshotline.de) be-
richtet, rutschte eine Frau auf der nassen
und schneebedeckten Fahrbahn eines
Parkhauses aus. Sie zog sich einen Bruch
im Sprunggelenk zu und verlangte vom
Parkhausbetreiber Schadensersatz in Hö-
he von 10.000 Euro. Ihrer Meinung nach
müsse der Parkhausbetreiber dafür sor-
gen, dass der Boden in der Tiefgarage frei
von Nässe und Glatteis ist. Das beschul-
digte Unternehmen entgegnete aber, dass
die Mitarbeiter am Tag des Unfalls keine
Gefahrenstellen fanden.
Der Fall wurde vor Gericht verhandelt,
wo die Klage abgewiesen wurde. Das Ge-
richt stellte klar, dass für private Betreiber
von Parkhäusern keine Streupflicht be-
steht. Der Parkhausbetreiber konnte bele-
gen, dass alle zumutbaren Vorkehrungen
getroffen wurden, um von außen mitge-
brachten Schneematsch zu entdecken und
gegebenenfalls zu entfernen. Dies entlas-
tete das beklagte Unternehmen zusätzlich.
Außerdem erwähnte das Gericht, dass
Parkhausbesucher bei winterlichen Tem-
peraturen mit möglichen glatten Stellen
im Parkhaus rechnen müssen. n
lG Dortmund: Für private Betreiber von Parkhäusern besteht keine Streupflicht.
strom), mindestens 6.000 K (Farbtem-
peratur), mindestens 160 Grad Ab-
strahlwinkel
2. 1200mm, ab 20 Watt (Leistung) und
mehr, mindestens 2.200 Lumen (Licht-
strom), mindestens 6.000 K (Farbtem-
peratur), mindestens 160 Grad Ab-
strahlwinkel
Selbstverständlich müssen die Prüfzertifi-
kate vom TÜV, CE und RoHS nachgewie-
sen werden.
Bei einer Umrüstung „en bloc“ hat
man jede Menge noch funktionierender
alter Neon-Röhren und eine in zwei Jah-
ren eventuell technisch veraltete LED-Be-
leuchtung. Rüsten Sie „Zug um Zug“ um,
so haben Sie einen „Fleckerlteppich“ an
LEDs, aber immer die aktuellen Modelle,
und Sie können in aller Ruhe und Ent-
spanntheit die Qualitäten der einzelnen
Marken testen.
Umrüsten lohnt sich, wir sparen Ener-
gie. Den goldenen Weg haben wir noch
nicht gefunden. Wir machen es „Step by
Step“, da können wir nicht viel falsch ma-
chen, und es schont die Nerven. n
Claus Schnell,
Bavaria Parkgaragen GmbH
Parken aktuell · März 2015 31
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17. ePA Kongress und PARKeN
Top-Referenten und Top-Aussteller
d ie Anmeldung zum 17. internationa-
len Kongress der European Parking
Association (EPA), der vom 23. bis 25. Sep-
tember im Estrel Convention Center in Ber-
lin stattfindet, ist seit Anfang des Jahres
möglich. Wer sich beeilt, spart bis Ende
April noch mit dem attraktiven Frühbu-
cherpreis. Mitglieder des Bundesverbandes
Parken e. V. profitieren darüber hinaus von
einem speziellen Rabatt. Auch deshalb lohnt
sich die Mitgliedschaft im BV Parken.
Die Kongressteilnehmer erwartet ein
hochwertiges und abwechslungsreiches Pro-
gramm: Die zahlreichen Expertenvorträge
stehen unter dem Motto „Parken in der Welt
von morgen“. Als führende Veranstaltung
dieser Art in Europa steht der EPA Kongress
für Top-Referenten aus Wissenschaft, Indust-
rie und Forschung, die sich bestens mit den
aktuellen und zukünftigen Entwicklungen
der Parken Branche auskennen.
estrel convention center, Berlin: Hier findet der 17. ePA Kongress
in diesem Jahr statt.
Shortlist für die EPA Awards
Kategorie
Name des Projekts
Land Stadt Adresse eingereicht von
1 PréauxPêcheurs F Antibes 17 bis boulevard d‘ Aguillon, 06600 Antibes QPark France
1 Platanos Parking GR Kifisia 414 Adrianou &Kokota, 14561 Kifisia Platanos Square Parking S.A.
1 Markthal NL Rotterdam Dominee Jan Scharpstraat 306 Interparking Nederland
2 Stachus Parkhaus D Munich Herzog Wilhelm Str. 11, 80331 München Contipark
2 Allhallows Car Park GB Bedford Brace Street, MK401YY Makers Construction Ltd.
2 QPark Oxford Street GB London Cavendish Square, London W1G0PN QPark Ltd.
3 areaDUM ES Barcelona in Barcelona Barcelona de Serveis Municipals, S.A.
3 Measure to stop Blue Badge fraud
GB national in Großbritannien APCOA PARKING Holdings GmbH
4 Betoscan D Germany Contipark Parkhäuser in Deutschland Contipark
4 Vinci Park Mobility Center F Paris LobauRivoli, 4 rue Lobau, 75004 Paris VINCI Park
4 Open Data Loket NL Netherlands QPark Netherlands, Stationsplein 12 E QPark Netherlands
5 My VINCI Park mobile app F www Internet App VINCI Park
5 Social Customer Care I www, Brescia Internet Brescia Mobilità
„Shortlist“ der Favoriten: Diese Projekte haben es in die engere Auswahl der ePA Awards 2015 geschafft.
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Der 16. ePA-Kongress hatte 2013 in Dublin stattgefunden. ePA-Präsident Nick lester (l.) und Dr. Karl-ludwig Ballreich, Vorstands-vorsitzender des Bundesverbands Parken, unterzeichneten dort den Vertrag für den 17. ePA-Kongress in Berlin mit dem deutschen Verband als Gastgeber.
Weitere Informationen zur
Veranstaltung sowie die
OnlineAnmeldung sind
unter www.epacongress.eu,
www.parkenmesse.de
ver fügbar – oder direkt per
nebenstehendem QRCode.
infoS und AnMeldung
EPA AwARdS
Ein Highlight des Kongresses ist die Verleihung der angesehe-
nen EPA Awards für herausragende Objekte und Konzepte in
den Kategorien Neubau, Renovierung, Straßenparken, Innova-
tion und Marketing. Dieses Mal wurden dazu 38 Bewerbungen
eingereicht. Eine Jury nimmt die Objekte aus ganz Europa per-
sönlich in Augenschein und wird dann über die vorderen Plätze
in den einzelnen Kategorien entscheiden. Bereits veröffentlicht
ist die sogenannte „Shortlist“, eine „Kurzliste“ mit den Favori-
ten, aus der dann die Sieger gekürt werden (siehe Tabelle links).
Auch aus Deutschland haben es zwei Bewerbungen in diese en-
gere Auswahl geschafft.
FAcHAUSSTEllUNg PARKEN
Die parallel stattfindende Fachausstellung PARKEN hat sich
durch ihren Fokus auf das Thema Parkraumbewirtschaftung als
einzige Fachmesse hierzu in Deutschland als fester Branchen-
treff etabliert. Mit der diesjährigen Kombination von Fachaus-
stellung und Kongress werden den Besuchern und Teilnehmern
sowohl wissenschaftliche Expertise als auch konkrete und an-
wenderorientierte Produktlösungen geboten und zahlreiche
Synergieeffekte geschaffen.
Auch hier läuft die Anmeldung für die Aussteller bereits auf
vollen Touren. Zum Redaktionsschluss hatten sich bereits 71 Aus-
steller angemeldet. Nur wenige Plätze sind somit noch frei. n
Parken aktuell · März 2015 33
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Win-win-Situation für Betreiber und Automobilisten
Parkleitsysteme: ein sicherer Trumpf für die Parkhäuser!d ie Problematik von zu wenig Raum, zu
wenig Platz zum Parkieren, oder um
neue Parkhäuser in der Stadt zu bauen, ist
allen Agglomerationen bestens bekannt.
Der amerikanische Professor Donald Shoup
ließ anlässlich des EPA Kongresses 2012 in
Turin folgendes verlauten: 25 bis 33 Prozent
des Verkehrs in den Stadtzentren gehen auf
das Konto der parkplatzsuchenden Auto-
mobilisten. Dasselbe Bild zeigt sich auch in
den Parkhäusern.
Entsprechend wichtig ist es, die Fahrzeu-
ge so schnell als möglich zu den Parkhäu-
sern zu leiten und deren Auslastung zu
maximieren, ohne dabei die Gewohnheiten
des Verbrauchers zu beeinträchtigen. Mittel
und Wege müssen gesucht werden, um den
Bestand der verfügbaren Plätze zu optimie-
ren, die Aufnahmekapazität zu erhöhen und
gleichzeitig Stammkunden zu gewinnen.
Eines der effizientesten Mittel bietet die
dynamische Wegleitung zum Parkplatz. Die
Global Parking Association hat diesbezüglich
eine Umfrage geleitet, welche anlässlich der
16. Austragung des EPA Kongresses 2013
präsentiert wurde. Diese lässt deutlich erken-
nen, dass das Parkleitsystem von der Kund-
schaft sehr geschätzt wird, beispielsweise
weit vor dem Aufbau einer neuen Beleuch-
tung oder der Umgestaltung des Parkhauses.
wAS IST EIN PARKlEITSySTEM?
Das Konzept des Parkleitsystems besteht
darin, sich dem Kunden bereits in der weiteren
Umgebung des Parkhauses oder in der Straße,
wo sich ein vorgelagertes Leitschild befindet,
anzunehmen. Ein Schild zeigt die Anzahl frei-
er Plätze im Parkhaus an; dank neuester Tech-
nologie ist es mit einem vom GSM-Netzwerk
abgeleiteten GPRS-System ausgerüstet, was
die Auslegung physischer Kabel überflüssig
macht. Diese Information teilt dem Parkplatz-
suchenden bereits im Vorfeld mit, ob das an-
gepeilte Parkhaus über freie Plätze verfügt. Im
Parkhaus selbst befindet sich über jedem
Parkplatz ein Leuchtdetektor – rot oder grün
–, der angibt, ob der Platz frei oder besetzt ist.
Die Information wird mittels eines Kom-
munikationsnetzwerks an eine Zentrale
übermittelt. Diese bearbeitet die Angaben,
um die an den Automobilisten durch die di-
gitalen Anzeigen gelieferten Informationen
in Echtzeit zu aktualisieren. Sobald
der Kunde vor der Richtungswahl steht (Ni-
veau, Zone, Allee), zeigt ihm ein Leitschild
mit Hilfe dynamischer Pfeile, welchen Weg er
wählen oder vermeiden soll. Dazu muss er
anschließend nur noch diesen Angaben fol-
gen, um unter den bestmöglichsten Bedin-
gungen einen freien Parkplatz zu finden.
VORTEIlE FüR dEN bETREIbER
•VerbesserteAuslastung.
•Verbesserter Fluss im Parkhaus. Ermög-
licht die Steigerung der Rentabilität.
• VerhindertdankneuesterTechnologieder
Parkplatzortung, welche viel genauer als In-
duktionsschleifen ist, die teure manuelle
Nachzählung der freien Plätze, besonders
bei starkem Andrang im Parkhaus.
•UmweltbelastungdurchAbgasewirdwe-
sentlich gesenkt (Verringerung der CO2-
Emissionen), da die Fahrzeuge weniger
lang für die Parkplatzsuche benötigen.
•Einsparungen im Stromverbrauch, da der
Durchlüftungsbedarf sinkt (Hinweis: LED-
Lampen verbrauchen viel weniger Strom).
•Langzeitparkerwerdenvielleichterausfindig
gemacht (im Falle eines außergewöhnlich
langen Parkierens kann eine Warnung an den
Parkhausbetreiber abgegeben werden).
•DerBetreiberverfügt inEchtzeitüberdie
genaue Belegung der einzelnen Parkplätze.
Diese erlaubt es ihm, interessante und ge-
naue Statistiken für eine effizientere Be-
wirtschaftung des Parkhauses zu erstellen.
VORTEIlE FüR dEN AUTOMObIlISTEN
• Einfache und klare Leitführung von der
Straße bis zum freien Parkplatz; die Zeit
zum Erreichen des Parkplatzes wird be-
trächtlich verkürzt.
• FlüssigererVerkehrimParkhaus;derVer-
braucher fühlt sich bei der Suche nach
einem Parkplatz unterstützt, dies erhöht
sein Sicherheitsgefühl und verringert das
Stressgefühl.
• Gute Sichtbarkeit der digitalen Anzeige
bis auf 100 Meter Entfernung.
• OptimaleKonzentrationaufdenVerkehr
dank des Parkleitsystems.
FAzIT
Das Parkleitsystem ist ein ideales Mittel, um
den Fluss der parkplatzsuchenden Automo-
bilisten zu verbessern und wird von den
Kunden sehr geschätzt, erlaubt es ihnen
doch, viel schneller und unter optimalen
Bedingungen einen Parkplatz zu finden. Die
Mehrinvestition wird durch die Erhöhung
der möglichen Rotationsquote im Parkhaus
gedeckt und hinterlässt bei den Kunden ein
ausgezeichnetes Parkhausbild. n
Autoren:
Philippe Schick,
Patrice Schick und
Alain Deschenaux
Die Generalversammlung ParkingSwiss
findet am Dienstag, 5. Mai 2015, in der
Ecole Polytechnique Fédérale EFPL in
Lausanne statt. Anlässlich der ordentli
chen Generalversammlung er fahren Sie
am Morgen wichtige und interessante
News aus dem Verein ParkingSwiss. Nut
zen Sie den Stehlunch am Mittag, um
Par tner zu tref fen und aktives Networking
zu betreiben. Begleiten Sie uns am Nach
mittag auf einen spannenden Rundgang
durch das Rolex Learning Center und er
fahren Sie wer tvolle Informationen zu
diesem interessanten Lernlabor, welches
das Kulturzentrum der EPFL bildet.
GeNeRAlVeRSAMMlUNG
Parken aktuell · März 201534
VeRBANDSNAcHRIcHTeN
Informationsgespräch
Bundesbank informiert Verband zu neuen 20-euro-Banknoten
I n der zweiten Jahreshälfte werden die
neuen 20-Euro-Banknoten erscheinen.
Die Herausgabe der neuen 5-Euro- und
10-Euro-Noten war teilweise mit Proble-
men behaftet. Zum einen war es der zeitli-
che Fahrplan, der einen reibungslosen
Ablauf für die Umstellung
der Automaten im Parkbe-
reich auf die neuen 5-Euro-
Geldscheine erschwerte; die
Einführung der neuen 10-Euro-
Banknoten erforderte in vielen Fäl-
len eine teure Erneuerung der Automa-
tentechnik.
Vor diesem Hintergrund hat die Deut-
sche Bundesbank zu einem Informations-
gespräch mit der Parken Branche eingela-
den, welches am 26. Januar in Frankfurt
stattgefunden hat. Teilgenommen ha-
ben daran Vertreter der Parkhausunterneh-
men und Hersteller von Abfertigungsanla-
gen sowie von Banknotenakzeptoren. Die
Bundesbank informierte über den zeitli-
chen Rahmen für die Inverkehrgabe der
neuen Banknoten sowie über die Möglich-
keiten der Industrie, sich mit den neuen
Spezifikationen vertraut zu machen, um die
notwendigen Vorbereitungen für eine ma-
schinelle Verarbeitung zu treffen.
Von Seiten der Parken Branche wurde
darauf hingewiesen, dass insbesondere die
Einführung der 10-Euro-Note mit extrem
hohen Ausgaben für technische Umrüs-
tungsmaßnahmen verbunden war und
man davon ausgehe, dass sich dies nicht so
schnell wiederholen werde. Im Grunde sei
diesbezüglich eine engere Kooperation
zwischen Bundesbank/EZB und der Auto-
matenindustrie erforderlich. Die Veröf-
fentlichung der Spezifikationen für die
neuen 20-Euro-Geldscheine ist für Ende
Februar geplant, sodass die Entwicklung
der Verarbeitungssoftware für die Automa-
ten ab Ende Februar/Anfang März erfolgen
kann. n
Vor gut einem Jahr stellte die eu-ropäische zentralbank die neuen Geldnoten vor, die seitdem Schritt für Schritt eingeführt werden. Als nächstes ist die 20-euro-Note an der Reihe.Fo
to:
EZB
Parken aktuell · März 2015 35
VeRBANDSNAcHRIcHTeN
P ositiv fiel bei fast allen die Jahresbilanz 2014 aus.
Dazu äußerten sich Parkhausbetreiber aus dem
ganzen Land und ganz unterschiedlicher Gesell-
schaftsformen. Dr. Karl-Ludwig Ballreich, Vorsitzen-
der des Vorstands des Bundesverbands, fasste die ge-
nerelle Stimmung der Parken Branche so zusammen:
„Wir haben mehrheitlich eine positive Grundtendenz.“ Er machte das
auch an der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland fest.
Man könne das Geschäft mit der Parkraumbewirtschaftung nicht von
der allgemeinen ökonomischen Situation entkoppeln.
In den einzelnen Statements war fast durchgängig zu verneh-
men: „Das Geschäft mit Dauerparken verlief auch im vergangenen
Jahr stabil.“ Bei den Kurzparkern hatten viele Parkhausbetreiber so-
gar ein leichtes Plus zu verzeichnen. Zugelegt hat vor allem an den
Flughafen-Parkanlagen das Online-Geschäft, das von den Kunden
insbesondere für Parkplatzreservierungen immer
häufiger genutzt wird. Indes verfolgen nicht weni-
ge Mitglieder des Bundesverbands Parken eine
neue Entwicklung mit Sorge: Neue Marktteilneh-
mer versuchen mit vermeintlich neuen Dienst-
leistungen in der Parken Branche Fuß zu fassen.
Genannt wurden etwa Anbieter spezieller Apps,
Autohersteller, die ihre Fahrzeuge immer weiter
vernetzen, oder IT-Unternehmen, die digitale Systeme für das Par-
ken der nahen Zukunft anbieten. Michael Kesseler, Geschäftsführer
CONTIPARK, bezeichnete sie als „neue Player, die am Kuchen knab-
bern“ und rief zum Schulterschluss unter den Verbandsmitgliedern
auf, um den bestehenden „Kuchen“ nicht freiwillig in kleinere Stü-
cke aufzuteilen. Tilman Kube von APCOA bestätigte: „Es gibt neue
Teilnehmer, aber nicht mehr Autos.“
bERIcHTE AUS dEN AUSScHüSSEN
Aus dem Ausschuss Betriebswirtschaft berichtete Rainer-Michael
Rudolph von der Park-Bau GmbH. Eine wesentliche Aufgabe, der
sich die Mitglieder des „BWL-Ausschusses“ in den vergangenen
Monaten gewidmet haben, ist die Einstellpreisumfrage unter den
Verbandsmitgliedern über ein Online-Tool. Das System wurde wei-
ter verfeinert. Mittlerweile liegen an die 1.000 Datensätze vor, sodass
daraus belastbare Ergebnisse gewonnen werden können. Eine weite-
re Erhebung zu betriebswirtschaftlichen Rahmendaten von Parkie-
rungsanlagen läuft derzeit noch, wie Walter Beck, SVG Würzburger
Stadtverkehrs-GmbH, ergänzte.
Markus Schonauer, J+R Kalscheuer Parkhausbetriebe Köln/
Bonn, gab einen Überblick über die Aktivitäten des Marketing-Aus-
schusses. Die Experten in diesem Ausschuss beschäftigten sich unter
anderem mit der Frage, wie neue Mitglieder für den Bundesverband
Parken gewonnen werden können. Eine Daueraufgabe des Gremi-
ums sei darüber hinaus die kritische Begleitung
des Verbandsorgans Parken aktuell, so Markus
Schonauer. Für die Fachzeitschrift habe man im
vergangenen Jahr sehr positives Feedback aus der
Branche vernommen.
Für den Technik-Ausschuss sprach Gerald
Krebs von der Fraport AG. Ein Dauerbrenner in
dieser Fachrunde sei die Frage: LED-Beleuchtung
– ja oder nein? Nach wie vor könne man hierzu keine verbindliche
Empfehlung geben, da die Innovationszyklen so schnell seien, dass
sich die Rahmenbedingungen beinahe ständig änderten. Ähnliches
gelte für die Ladestationen für Elektroautos. Außerdem verwies Ge-
rald Krebs darauf, dass das Thema Datensicherheit enorm an Be-
deutung gewinne.
Claus Schnell, Bavaria Parkgaragen, berichtete aus dem verkehrs-
politischen Ausschuss. Auch hier beschäftige man sich mit den
E-Tankstellen, zumal diese in manchen Bundesländern nun in grö-
ßerer Zahl für Parkhäuser vorgeschrieben wurden. Ebenfalls in der
politischen Diskussion stünden vielerorts die Lärmemissionen von
Parkhäusern. Um sich verbandspolitisch klar zu positionieren, den-
ke der Ausschuss über eine Neufassung der „Leitsätze des ruhenden
Verkehrs“ nach, die der Bundesverband Parken 1998 herausgab.
Was die Stellplatzbreiten angeht, sei die Politik weiterhin beratungs-
Gemeinsame Tagung des Vorstands und der Ausschussmitglieder
Positive GrundtendenzDie gemeinsame Tagung des Vorstands
und der Ausschussmitglieder des Bun-
desverbands Parken e. V. hat sich als
feste Institution etabliert. Auch in diesem
Januar trafen sich rund 40 Verbandsmit-
glieder aus den genannten Gremien in
Köln, blickten auf das vergangene Jahr
zurück und berichteten über die Arbeit
der Ausschüsse.
„Der Verband lebt in
seinen Ausschüssen.“
Dr. Karl-ludwig Ballreich, Vorsitzender des Vorstands des Bundesverbands Parken e. V.
Parken aktuell · März 201536
VeRBANDSNAcHRIcHTeN
Foto
s: M
arko
Ruh
Nach über zehn Jahren beendete KayJohannes Rudolph, R+R
Parkhaus Bauträger, seine ehrenamtliche Tätigkeit als Koordina
tor des Ausschusses Bau und Unterhaltung. Er verlasse ein
„sehr kompetentes Team“, sagte KayJohannes Rudolph bei sei
nem Abschied. Künftig wird seine Arbeit als Ausschusskoordina
tor Walter Beck von der SVG Würzburger StadtverkehrsGmbH
übernehmen.
VeRABScHIeDUNG
resistent, so Claus Schnell. Mit dem ADAC wolle man in den Fach-
themen weiter zusammenarbeiten, bei denen es Gemeinsamkeiten
gibt.
AUSNAHMEjAHR FüR dIE dEUTScHE PARKEN bRANcHE
Zum Abschluss der Sitzung schilderte Elisabeth Herles, Presserefe-
rentin des Bundesverbands Parken e. V., den groben Ablauf des 17.
EPA Kongresses und der Messe PARKEN. Diese Doppelveranstal-
tung findet in diesem Jahr vom 23. bis 25. September in Berlin statt.
Das Kongressprogramm steht unter der Überschrift „Parken in der
Welt von morgen“. BV-Parken-Geschäftsführer Gerhard Trost-
Heutmekers nannte 2015 ein „Ausnahmejahr für die deutsche Par-
ken Branche“. Da die Geschäftsstelle zugleich für die European Par-
king Association (EPA), also der Ausrichterin des Kongresses, tätig
ist, kommt mit dem Kongress und der parallel dazu stattfindenden
Messe PARKEN reichlich Arbeit auf das Organisationsteam zu. n
17. EPA Kongress und Parken
Weitere Informationen zur Veranstaltung in diesem Heft auf den
Seiten 32/33 und unter www.parkenmesse.de
Bei der gemeinsamen Tagung des BV Parken zogen Vorstand und Ausschussmitglieder ein positives Fazit für 2014.
Parken aktuell · März 2015 37
VeRBANDSNAcHRIcHTeN
Foto
: In
golf P
ompe
2. APcOA Parking Mobility Summit
Was bringt die urbane Mobilität der zukunft?Auf dem ersten APCOA Parking Mobility Summit im Sommer
letzten Jahres wurden in Stuttgart neue Mobilitätskonzepte für
Deutschland vorgestellt. Auf dem 2. APCOA Parking Mobility
Summit, der diesmal am 23. Juni 2015 im Hotel Villa Kennedy in
Frankfurt a. M. stattfindet, wird der Blick über Deutschland hin-
aus ins europäische Umfeld geworfen. Referenten aus dem In-
und Ausland werden unter anderem Konzepte zur Mobilität in
den Städten als auch zur Zukunft des Parkens vorstellen. Im An-
schluss an den Tag haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, Fra-
gen zu stellen und sich an einer Diskussion mit den Referenten
zu beteiligen. n
Der erste APcOA Parking Mobility Summit fand in Stuttgart statt, zur zweiten Auflage lädt APcOA nach Frankfurt a. M. ein.
Parken 2015
23. bis 25. September 2015
ESTREL Congress & Messe Center Berlin
www.parkenmesse.de
17. EPA Kongress
23. bis 25. September 2015
ESTREL Congress & Messe Center Berlin
www.epacongress.eu
Mitgliederversammlung bundesverband Parken e.V.
23. September 2015, 10.30–12.30 Uhr
Estrel Convention Center, Berlin
www.parken.de
TerMine
Parken aktuell · März 201538
AUSBlIcK
d ie Park One GmbH mit ihrem
Stammsitz in München hat sich seit
der Übernahme der ersten Garage in
Deutschland im Jahr 2009 enorm entwi-
ckelt. Die junge Firma betreibt momentan
13 Objekte; sechs davon in München; drei
in Düsseldorf, drei in Berlin/Brandenburg
und eins in Heidelberg. Von einer Valet
Service Parkgarage im Waldorf Astoria in
Berlin bis zur Einweisung von rund 5.000
Autos am Tag bei Großveranstaltungen
auf der Theresienwiese in München, bie-
tet die Park One ein sehr breites Spektrum
an Dienstleistungen. Das individuelle Ein-
gehen auf die Bedürfnisse jedes einzelnen
Parkobjekts ist die Spezialität der Firma.
Als flexibles, inhabergeführtes, mittelstän-
disches Unternehmen ist Park One beson-
ders gut in der Lage, auf solche Anforde-
rungen zu reagieren.
Park One ist der am schnellsten wach-
sende überregionale, eigentümergeführte
Garagenbetreiber Deutschlands. Aufgrund
ihres kundenorientierten, freundlichen,
und flexiblen Betreiberstils werden die
Dienstleistungen der Park One besonders
von serviceorientierten Partnern wie Ein-
kaufszentren und Hotels sehr geschätzt. Der
erste und letzte Eindruck entsteht oft in der
Parkgarage. Parken bedeutet bei Park One
das Einfahren in eine gut beleuchtete, sau-
bere und freundliche Service-Garage.
Mit Stolz verkündet Andreas Mahnert-
Lueg, Gründer und Inhaber der Park One
GmbH, Anfang Februar 2015 den Umzug
der Zentrale der Park One in großzügige
Büroräume im MONA in München. Somit
ist die Park One für das weitere erwartete
Wachstum sehr gut gerüstet. Das gesamte
Team der Park One freut sich auf die Her-
ausforderungen der kommenden Jahre. n
Gut beleuchtet, sauber und freundlich: Die typische Park One Service-Garage
Anzeige
Park One GmbH
Kundenorientiert – freundlich – flexibel
Parken aktuell · März 2015 39