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ALM AVM Strukuralismus und behavioristische Psychologie

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Einfache Zusammenfassung ALM AVM

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Page 1: AVM ALM

ALM AVMStrukuralismus und behavioristische

Psychologie

Page 2: AVM ALM

ALM?ALM: audiolinguale Methode

Lat. audire = hörenLat. lingua = Zunge

Die “Hör – Sprech – Methode” deutet auf eine bestimmte

Konzeption von Fremdsprachenunterricht hin. Wie könnte

diese Konzeption aussehen?

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Vorgeschichte und Entwicklung Der Krieg ist der Vater aller Dinge.

So auch der der audiolingualen Methode (ALM). Die audiolinguale Methode wird im Verlauf des zweiten Weltkrieges für die Bedürfnisse des Militärs entwickelt. Es bestand Bedarf an Militärdolmetschern vor allem für Japanisch und Chinesisch. In intensiven Sprachkursen sollten die Teilnehmer in sehr kurzer Zeit in die Lage versetzt werden, sich mit der Bevölkerung in den Kriegsgebieten zu verständigen.

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Sprachwissenschaftler an die FrontIn Intensiv – Sprachkursen und auditiv orientiertem Unterricht in der Ausbildung von Militärdolmetschern demonstrierten sie, daβ man Fremdsprachen auch sehr groβen Gruppen von unterschiedlich begabten “Schülern” beibringen konnte, und zwar in einem viel kürzeren Zeitraum als bisher angenommen.

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StrukturalismusJede Sprache wird nach den in ihrem spezifischen Formensystem

vorfindbaren Gegebenheiten beschrieben.Das Untersuchungsverfahren ist deskriptiv (Beschreibung der

formalen Phänomene) und synchronisch (Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Standes ohne Berücksichtigung der historischen Entwicklung).

Das Untersuchungsverfahren ist induktiv (Sammeln, Ordnen und Auswerten der Sprachphänomene).

Untersucht wird die gesprochene, nicht die geschriebene Sprache (Literatur).

Der Satz ist die grundlegende Untersuchungseinheit. Satzteile werden einheitlich nach formalen Prinzipien klassifiziert, u. a. nach syntagmatischen Kriterien (Beziehung der einzelnen Teile des Satzes zueinander) und nach paradigmatischen Kriterien. (welche sprachlichen Phänomene gehören zusammen?)

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Ergebnisse der Linguistik Analyse der sprachlichen Strukturen als

Grundlage für stufenweise aufzubauende Lehrmaterialien.

Vermittlung dieser Strukturen durch einen ausgebildeten Linguisten.

Tägliches mehrstündiges Üben mit Hilfe eines Muttersprachlers in kleinen Klassen.

Vorrangiges Ziel ist der mündliche Sprachgebrauch.

 

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Einfluß lernpsychologischer Theorien.Skinner : Es kein besteht kein grundlegender

Unterschied darin, wenn eine Ratte in einem Experimentierkäfig lernt, einen Hebel zu drücken, um als "Belohnung" eine Futterpille zu bekommen, und wenn ein Mensch lernt, stimmliche Signale als „Operanten" zur Befriedigung seiner Bedürfnisse zu verwenden.

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Fremdsprachenlernen als mechanischer Prozess Gewohnheiten werden durch Verstärkung gefestigt.Die Verstätkung dieser Gewohnheiten beim

Fremdsprachenlernen geschieht am wirkungsvollsten durch die Bestätigung richtiger Antworten, nicht durch die Korrektur von Fehlern.

Sprache ist Verhalten und Verhalten kann nur gelernt werden, indem es beim Schüler ausgelöst und durch beständiges Üben eingeschliffen wird.

Ziel ist das Sprachkönnen, nicht das Sprachwissen. Dabei haben die primären Fertigkeiten Hören und Sprechen Vorrang vor den sekundären Lesen und Schreiben.

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Unterrichts Prinzipien der ALM

Vorrang des Mündlichen vor dem Schriftlichen.Situavität des Unterrichts. Sprachmuster werden

in Alltagssituationen eingebettet.Authenzität der Sprachvorbilder. Lehrer ist

Muttersprachler.Einübung von Sprachmustern durch Imitation und

häufiges Wiederholen.Einsprachigkeit des Unterrichts, Ausschluß der

Muttersprache.Progression durch Steigerung der Komplexität

der Sprachmuster der Zielsprache.

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Charakteristische ÜbungsformenSatzmusterübungen in vielfachen

Variationen (pattern drill)Satzschalttafeln /

Substitutionsübungen Lückentexte / EinsetzübungenAuswendiglernen und Nachspielen

von Modelldialogen

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Beispielstext zur ALM Der Geburtstag Frau Hartmann: Wie gefällt dir die Kamera? Herr Hartmann: Mir? - Gut! Wem gehört sie denn? Frau Hartmann: Stefan. - Du weißt doch, er hat heute Geburtstag. Ich

möchte sie ihm schenken. Herr Hartmann: Ja natürlich. Ich vergesse die Geburtstage immer. Frau Hartmann: Gibst du ihm die Kamera, wenn du ihm gratulierst?

Das freut ihn bestimmt. - Da kommt er ja. Herr Hartmann: Stefan, wie geht es dir? Stefan: Mir? Prima! Aber warum fragst du mich? Herr Hartmann: Du hast doch heute Geburtstag. Mutti und ich

gratulieren dir und schenken dir den Fotoapparat. Gefällt er dir? Stefan: Ja, vielen Dank, Mutti! - Vielen Dank, Vati!

Wie funktioniert denn der Apparat? Herr Hartmann: Moment! Ich zeige es dir, und dann machst du eine

Aufnahme von uns allen.

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AUFGABEWie verläuft das Gespräch zwischen den Eltern?

Wie verläuft das Gespräch zwischen den Eltern und Stefan?

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AUFGABEWelche sprachdidaktische Funktion hat der Text? Analysieren Sie bitte den Text.

Welche Grammatik wird behandelt?

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AufgabeEntwerfen Sie drei verschiedene Übungen zum Lehrbuchbeispiel.

"Der Geburtstag„

(z. B - Lückentext + Satzmusterübung + Reihen-Drill)

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AVM?AVM: audiovisuelle Methode

Lat. audire = hörenLat. videre = sehen

Die “Hör – Seh - Methode” hat dieselben Wurzeln wie die ALM, aber doch wesentliche Unterschiede.

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ALM - AVMAuch wenn die Wurzeln der audiolingualen und der

audiovisuellen Methode dieselben sind, lassen sich wesentliche Unterschiede feststellen.

Die Sprache wird, wo immer möglich, mit optischem Anschauungsmaterial verbunden.

In einer Dialogsituation wird der Inhalt zuerst durch visuelle Mittel verdeutlicht, dann erst folgt die entsprechende sprachliche Ausdrucksform. Ein Einführungsdialog wird nicht mehr nur durch ein Großfoto illustriert, sondern durch eine Folge von comicartigen Bildern, für die oft auch eine eigene Zeichensprache entwickelt wird.

Bilder und Bilderfolgen werden nicht nur bei der Einführung sondern auch bei Übungen und für den Transfer eingesetzt.

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Unterrichtstechniken der audiovisuellen Methode I

1. Die Unterrichtseinheit beginnt mit der Präsentation eines Bildes oder einer Bilderfolge und eines auf Tonband aufgenommen Dialogs. Das heißt, ein visueller Reiz wird mit einem akustischen Reiz verbunden, so dass beide seine Bedeutungseinheit (semantische Einheit) bilden.

2. In der zweiten Unterrichtsphase werden die Bedeutungen einzelner Gesprächseinheiten erklärt(durch Deuten, wiederholtes Anhören einzelner Passagen, Fragen und Antworten).

3. Durch mehrfaches Wiederholen von Bild und Text müssen die Dialoge in der dritten Phase auswendig gelernt werden.

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Unterrichtstechniken der audiovisuellen Methode II

4. In der vierten Phase sollen sich die Schüler allmählich von der visuell-akustischen Vorgabe lösen. Sie werden z.B. aufgefordert eigene Dialoge zu den Bildern zu machen oder die Szene im Rollenspiel nachzuahmen.

5. Außerdem werden in jeder Stunde Satzmusterübungen (pattern drills) zu den entsprechenden, in den Dialogen eingeführten Grammatikstrukturen durchgeführt.

6. Schreiben und Lesen werden im späteren Verlauf des Kurses ebenfalls in den Unterricht miteinbezogen.

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AVMDer Hauptunterschied zur ALM liegt im gleichzeitigen Einsatz von akustischem und visuellem Material.

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Kritik an der audiovisuellen Methode: Den weitgehenden Ausschluß des kognitiven und kreativen Potential der Lernenden.  Die Reduktion des Lernprozesses im Fremdsprachenunterricht auf das

behavioristische Konzept.

Das rigide Phasenschema des Unterrichtsablaufs, das zur Monotonie im Unterricht führt.

  Die Einschränkung der Rolle des Lehrers auf die des "Medientechnikers".

Den Widerspruch zwischen der Forderung nach Mündlichkeit, Situativität und Authenzität der Sprache einerseits und dem Festhalten an einer Grammatikprogression.

  Den völligen Ausschluss der Muttersprache.

Die Sinnentleerung und Banalisierung der Lehrbuchdialoge und -übungen wegen der Dominanz der Grammatikpatterns und der Marionettenhaftigkeit der Lehrbuchfiguren.

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Zusammenfassung ALM - AVMZiele

Ziel ist die schnelle mündliche Sprachkompetenz. Der Spracherwerb erfolgt nicht auf Basis von grammatischen Regeln, sondern durch häufiges Wiederholen von Mustersätzen (pattern drill), die zu Gewohnheiten (habits) führen.

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Zusammenfassung ALM - AVMLinguistische und lerntheoretische

GrundlagenDie audiolinguale (ebenso wie die

audiovisuelle) Methode entstanden unter dem Einfluss des amerikanischen Strukturalismus.

Die Methoden stützen sich auf die behavioristische Lernpsychologie, nach der das Sprachenlernen eine Frage von Reiz und Reaktion bzw. der Konditionierung ist.

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Zusammenfassung ALM - AVMUnterrichtsprinzipien

• Neuer Stoff wird in Dialogform präsentiert.• Strukturen werden aufgeteilt und eine nach der anderen

unterrichtet.• Vokabular ist limitiert und wird im Zusammenhang gelernt.• sehr häufiger Gebrauch von Tonbändern, Sprachlabors und

visuellen Hilfsmitteln.• Ein Schwerpunkt liegt auf der Aussprache.• Richtige Antworten werden sofort bestätigt bzw. verstärkt.• Die Lernenden sollen sich nach Möglichkeit fehlerfrei

äußern.

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Zusammenfassung ALM - AVMFertigkeiten

Sprechen und Hören stehen im Vordergrund; die Aussprache spielt eine große Rolle.

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Zusammenfassung ALM - AVMInhalte / Textsorten

"Alltägliche" Situationen werden in für den Unterricht konstruierten Dialogen präsentiert.

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Zusammenfassung ALM - AVMÜbungsformenWiederholungs-Drill (Lernende wiederholen

Lehräußerungen).Reihen-Drill (Frage - Antworten der Reihe nach).Satzmusterübungen in vielfachen Variationen (pattern

drill).Satzschalttafeln / Substituierungsübungen.Lückentexte, Einsetzübungen.Auswendiglernen und Nachspielen von Modelldialogen.Aussprache-Übung: Minimalpaare.Grammatikspiele, bei denen es um viel Wiederholung

geht.

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Zusammenfassung ALM - AVMProgressionEs wird eine strikte Progression verfolgt.

AusgangsspracheDer Gebrauch der Muttersprache ist nur gelten

erlaubt.LehrerrolleSowohl die ALM als auch die AVM sind

lehrerdominierte Methoden. Die Lehrkraft gibt das Zielsprachenbeispiel, kontrolliert den Sprachlernprozess und überwacht die Lernerleistung.