berufsperspektiven für ba-studierende...3 einleitung im rahmen des kurses: „berufsperspektiven...
TRANSCRIPT
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Berufsperspektiven für BA-Studierende
Fakultät für English and American Studies
Dr. M. Pätzold – Universität Bielefeld
Sommersemester 2005
Gruppe Stiftungen
Name Matrikelnummer Fachsemester E-Mail
Bartolic,
Sabrina
1764565 1 [email protected]
Bauer,
Natalie
1677830 3 [email protected]
Bleicher,
Anja
1073589 2 [email protected]
Brand,
Sabine
Grant,
Marsha
1745700 1 [email protected]
Kuhfus,
Tanja
1395075 6 [email protected]
Olivier,
Clarissa
1593823 6 [email protected]
Stricker,
Rieke
1610928 [email protected]
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Inhalt
Vorblatt.......................................................................................................Seite 1
Inhaltsangabe.............................................................................................Seite 2
Einleitung....................................................................................................Seite 3
Unternehmensstiftung:
am Beispiel Bertelsmann Stiftung...............................................................Seite 4
Hauptrecherche: Natalie Bauer
Internationale Stiftungen / historische Stiftungen.......................................Seite 7
Hauptrecherche: Tanja Kuhfus und Anja Bleicher
Wirtschaftsstiftungen:
am Beispiel Lidl, Rockefeller und Ford Foundation..................................Seite 10
Hauptrecherche: Sabrina Bartolic
Medizinische / Kurative Stiftungen:
am Beispiel Hannelore-Kohl-Stiftung........................................................Seite 12
Hauptrecherche: Rieke Stricker
Sportstiftungen:
am Beispiel DFB-Egidius-Braun-Stiftung .................................................Seite 13
Hauptrecherche: Clarissa Olivier
Politische / Studienfördernde Stiftungen:
am Beispiel Friedrich-Ebert-Stifung..........................................................Seite 14
Hauptrecherche: Sabine Brand
Wohltätige Stiftungen:
am Beispiel Novartis-Stiftung....................................................................Seite 16
Hauptrecherche: Marsha Grant
Fazit der Gruppenarbeit............................................................................Seite 17
Literaturverzeichnis und Quellenangaben................................................Seite 18
Interview-Transkriptionen, Email-Auszüge...............................................Seite 19
Rechtliche Grundlagen.............................................................................Seite 20
Protokoll der Aufgabenverteilung in der Gruppe (Protokoll vom
26.04.2005)...............................................................................................Seite 22
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Einleitung
Im Rahmen des Kurses: „Berufsperspektiven für B.A.-Studierende“ haben wir
uns für die Berufsperspektiven von Geisteswissenschaftlern im Generellen und
Anglisten im Besonderen im Bereich „Stiftungen“ interessiert.
Die bearbeiteten Forschungsbereiche beinhalteten folgende Themengebiete:
1) medizinische Stiftungen, und kurative Stiftungen
2) wohltätige Stiftungen,
3) studienunterstützende Stiftungen / Bildungsstiftungen
4) Unternehmensstiftungen,
5) Bürgerstiftungen
6) private Stiftungen
7) Kunststiftungen/ Sammlungen
8) historische Stiftungen
9) politische Stiftungen
10) Sportstiftungen
Nicht alle der erwähnten Bereiche, die in der Liste der Forschungsbereiche
aufgeführt werden, finden auch detailliert im folgenden Bericht Erwähnung.
Im Folgenden wird ein kleiner Einblick in einige der oben erwähnten
Stiftungstypen gegeben, mit einer kurzen Einschätzung des potentiellen
Berufsfeldes und den Chancen für einen Berufsbeginn.
Abschließend werden in einem kritischen Rückblick die Optionen, die in diesem
Berufsfeld ersichtlich wurden kurz diskutiert und zusammengefasst.
Im Anhang befindet sich für den interessierten Leser ein kurzer Abriss über die
Rechtsgrundlagen und generellen Strukturen des deutschen Stiftungsrechts,
Arbeitsweisen, Typen von Stiftungen und das allgemeine Prozedere: „wie geht
Stiften überhaupt?“.
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„Entwicklungen brauchen den Freiraum für kreatives Denken und die
Chance des Lernens.“
(Reinhard Mohn)
Die Bertelsmann Stiftung (BS) wurde 1977 von Reinhard Mohn als
gemeinnützige Stiftung gegründet. Sie hält die Mehrheit der Kapitalanteile der
Bertelsmann AG.
Sie ist eine operative Stiftung d.h. sie investiert ihr Budget ausschließlich in
Projekte, die sie selbst konzipiert, initiiert und auch in der Umsetzung begleitet
und nicht fördert. Sie vergibt daher keine Stipendien und unterstützt auch keine
Projekte Dritter.
Die Bertelsmann Stiftung lässt sich auf Grund ihrer breiten Projektpalette nicht
in einen der von uns o.g. Bereiche einordnen. Es wird zurzeit an über hundert
Projekten gearbeitet.
Die BS engagiert sich auch im Ausland. Wichtigstes Themenfeld ist die
internationale Verständigung. Dazu gehören u.a. Bibliotheksprojekte in
Ägypten, Polen und Spanien, ein Bildungsprojekt in den USA sowie
Journalistenprogramme in Israel, Palästina und Russland. Die Projekte
berücksichtigen landesspezifische Anforderungen sowie Vor-Ort-Kooperationen
in inhaltlichen und finanziellen Fragen.
In folgenden Feldern engagiert sich die Stiftung:
BILDUNG
- Frühkindliche Bildung
- Qualitätsentwicklung von
- Schulen
- Schulsystem
- Bibliotheken
- Weiterbildung und Qualifikationen
WIRTSCHAFT UND SOZIALES
- Wirtschafts- und Sozialstandort
Deutschland
- Wettbewerb und Regulierung
- Impulse für mehr Beschäftigung
GESUNDHEIT
- Wirksamkeit gesundheitsfördernder
Maßnahmen
- effiziente Anreizsysteme
- koordinierte Versorgungsstrukturen
DEMOKRATIE
- Beteiligung
- Transparenz
- Strukturreform
INTERNATIONALE
VERSTÄNDIGUNG
- Transnational regieren
- Transformation gestalten
- Verständigung schaffen
KULTUR
- Internationale Kulturdialoge
- Neue Stimmen
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UNTERNEHMENSKULTUR
- Gesellschaftliche Verantwortung von
Unternehmen
- Partnerschaftliche
Unternehmensstruktur
- Mensch und Arbeit
STIFTUNGSENTWICKLUNG
- Bürgerstiftungen
- Stiftungsmanagement
- Stiftungsrecht und Politik
- Informationen und Training für Stifter
Folgende aktuelle Stellenausschreibung zeigt, wie und mit welchen
Zusatzqualifikationen man als Anglist in der Stiftung tätig werden könnte:
Job Beschreibung
Kennziffer: 04/09
Projektmanager (w/m)
„Qualitätsentwicklung von
Schulen“
Professionals, Ganztagskraft,
Befristet, Projektmanagement
Bertelsmann Stiftung,
Gütersloh, Nordrhein-
Westfalen
Auch im Bereich der BS wird also verstärkt auf Berufserfahrung,
Zusatzqualifikation und Soft Skills Wert gelegt. Die Mitarbeiter entwickeln sich
aber auch „on-the-job“ durch den Zuwachs von neuen Aufgaben und
Verantwortungsbereichen.
Alle schriftlichen Informationsmaterialen der BS, die zur Repräsentation der
Stiftung nach Außen dienen, sind auch in einer englischen Version erhältlich.
Anglisten werden z.B. zu der Erstellung dieser Materialien also auch in
organisatorischen Bereichen benötigt.
Des Weiteren betreuen Anglisten (oft Praktikanten in Zusammenarbeit mit
berufserfahrenen Mitarbeitern) die ausländischen Gäste und Referenten.
Um die Berufschancen für Linguisten bzw. Anglisten in der Bertelsmann
Stiftung noch besser einschätzen zu können, haben wir mit dem Personalleiter
der Stiftung, Herrn Manuel Justus,ein Kurz-Interview mit Fragen aus unserem
Fragenkatalog geführt. (siehe Anhang).
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Ein Teil unserer Forschungsarbeit bezog sich auf den Bereich internationale
Stiftungen mit einem kleinen Schwerpunkt auf Stiftungen, die sich den Erhalt
von historischen Orten, und die Forschung über diese Orte und ihre Geschichte
zum Kernbereich ihrer Arbeit gesetzt haben.
Dabei ist die Auswahl dergestalt getroffen worden, dass sowohl übergreifende,
national arbeitende Stiftungen, wie zum Beispiel der National Trust of England /
National Trust of Scotland – mit den über das gesamte Land verteilten
Arbeitsorten – , als auch lokal oder regional arbeitende Stiftungen wie die
Gettysburg National Battlefield Museum Foundation (USA) in die Liste der
Empfänger des Fragebogens einbezogen wurden. Diese beiden Stiftungen
seien hier nur exemplarisch genannt.
Es wurde weiterhin keine Gewichtung zwischen Stiftungen gemacht, die
lediglich die Aufarbeitung und Erhaltung bereits erarbeiteter Fakten sich zum
Ziel gesetzt haben, und Stiftungen die sich hauptsächlich der Erforschung von
speziellen Arealen ihres Arbeitsbereiches widmen.
Um eine möglichst breitgefächerte Einschätzung der derzeitigen Chancen zu
erarbeiten, sind etwa 80 Stiftungen aus 3 Kontinenten telefonisch und per E-
Mail kontaktiert worden; unter den Adressaten der Schreiben befanden sich
bekannte und weniger bekannte Stiftungen in Europa (wobei ein besonderer
Schwerpunkt auf GB gelegt wurde) als auch in Nordamerika, Australien und
Neuseeland.
Während die Antworten aus Großbritannien als auch aus Australien /
Neuseeland durchaus detaillierte Antworten auf den erarbeiteten Fragebogen
beinhalteten, ergab die Forschungsarbeit in Amerika selten mehr als einige
oberflächliche Hinweise, dass man doch bitte den Internetauftritt nutzen oder
sich an übergeordnete Organisationen wenden möge, denn dort werde man
sich sicherlich besser mit den gestellten Fragen auseinanderzusetzen wissen –
die überraschendste Antwort lautete: „Begeben Sie sich in ihre lokale
Bibliothek, der örtliche Bibliothekar wird Ihnen sicherlich die nötigen Materialien
zur Verfügung stellen“.
Verwunderlich an dieser Antwortstruktur bleibt allerdings, dass es den
Adressaten anscheinend nicht deutlich wurde, dass nicht übergeordnete,
generelle Strukturen erfragt werden sollten, sondern wesentlich genauer zu
erfahren gewünscht war, was explizit der Adressat, bzw. die angeschriebene
Stiftung an Anforderungen an potentielle Mitarbeiter stellt.
Währenddessen hoben die Antworten aus Großbritannien hauptsächlich darauf
ab, dass die sogenannten Softskills, wie Teamfähigkeit, Bereitschaft zur
Übernahme von Verantwortung, Einsatzfreude und -bereitschaft auch in
„unerwarteten Bereichen“ und ein breitgefächertes Interesse an der Arbeit der
Stiftung im allgemeinen eine hohe Gewichtung hätten, und der universitäre
Abschluss beinahe „zweitrangig“ einzustufen ist, sofern eine angemessen gute
Beherrschung der Sprache, und wünschenswerterweise ein Abschluss in einem
zweiten, dem Arbeitsbereich der Stiftung verwandten Bereich, gegeben ist.
Interessant ist ausserdem zu erwähnen, dass eine vor einem möglichen
Arbeitsbeginn erworbene (Zusatz-)Qualifikation (Praktika, freiwilliges
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Engagement, etc.), in entweder Wirtschafts-, Verwaltungs- oder Sozial
arbeitenden Unternehmen, die Einstellungschancen erhöhe.
Die Zweitfach-Abschlüsse, die als nützlich erwähnt wurden, wenn sie nicht
sogar als Grundvoraussetzung für eine mögliche Einstellung genannt wurden,
sind Diplome in Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Sozialwissenschaften,
Recht oder Pädagogik, je nach dem Arbeitsbereich der Stiftung – auch eine
Bereitschaft zu „aktivem Rollenspiel“ wurde von einer amerikanischen Stiftung
angefragt, die sich zur Aufgabe gemacht hat, das Geschehen in und um
Williamsburg/Virginia, USA, zur Kolonialzeit darzustellen und den etwa
1.000.000 Besuchern pro Jahr näher zu bringen.
Bemerkenswert ist unserer Meinung nach ebenfalls die Anzahl der Antworten
die uns erreicht hat.
Während die Bereitschaft, sich mit dem Fragebogen zu beschäftigen, in Europa
und Ozeanien durchweg von vorhanden bis deutlich war – etwa 45 Anfragen
von denen 18 ausführlich beantwortet wurden - haben wir Antworten aus
Nordamerika als „Ausnahme“ einzustufen begonnen – von etwa 40 Anfragen
sind 4 – sofern wir Kanada in den „Amerikanischen“ Adressatenpool
einsortieren – insgesamt beantwortet worden, davon nur eine ausführlich.
Was ebenfalls anzumerken ist, ist dass viele amerikanische Stiftungen ihre
Mitarbeiter durch die Zwischenschaltung der Dienste von Job Agencies oder
Headhuntern requirieren, und der direkte Kontakt mit Aspiranten dadurch
verloren zu gehen scheint. Vermutet werden kann hier eine Vorauswahl durch
die entsprechenden Agenturen. Daraus entwickelt sich die Frage, inwieweit
eine Verbindung zwischen Forschungsbereichen und Verwaltungsbereichen
überhaupt noch existent ist, und ob amerikanische Stiftungen an einer
multilateralen und multinationalen akademischen Arbeitswelt ein Interesse
zeigen. Der Querschnitt aus den erhaltenen Antworten impliziert dieses
zumindest für uns bis zu diesem Zeitpunkt nicht.
Sowohl aus Ozeanien als auch aus Großbritannien wurden wir – ohne dass wir
gesondert darauf abgehoben hätten – informiert, dass ein möglicher
Berufseinstieg an eine Arbeitserlaubnis gekoppelt ist. Während eine nur
schlecht bezahlte, wenn nicht gar freiwillige Trainee-Stelle, die als Teil einer
nach dem Studium erfolgenden Weiterbildung und Spezialisierung als relativ
unproblematisch eingestuft wurde, was die Arbeitserlaubnis anginge, wurde,
nach einer Aussage einer neuseeländischen Stiftung, einer langfristigen
Beschäftigung nur eine sozusagen nichtexistente Chance eingeräumt, da eine
langfristige Arbeitserlaubnis nicht ohne Weiteres zu erhalten ist.
Weiterhin anzumerken bleibt, dass auch im internationalen Raum, viele
Stiftungen ihre Mitarbeiter zu großen Teilen auf freiwilliger Basis beschäftigen,
oder andersherum gesagt, viele Freiwillige die erkennbare Hauptarbeit
verrichten, während oftmals nur der administrative Bereich von hauptamtlichen
Mitarbeitern geleitet wird. Bisweilen findet sich auch die Verwaltung einer
Stiftung in den Händen eines einzelnen Juristen, oder eines kleinen Gremiums
aus Fachleuten.
Insgesamt bleibt als Teilfazit der Forschung im Bereich „Stiftungen im
Internationalen Bereich“ festzuhalten, dass die Abstimmung der
Fächerkombination mit dem Wirkungsbereich der Stiftung, für die man zu
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arbeiten wünscht, wesentlich wichtiger ist, als ein solitärer Abschluss im Fach
Anglistik, dass Softskills eine sicherlich mehr als 50%-ige Gewichtung bei der
Auswahl eines potentiellen Mitarbeiters haben – und dass nur in wenigen
Ausnahmen, dem Anglisten als Universitätsabgänger eine Chance auf eine
bezahlte Stellung bei einer Stiftung wie wir sie hier beschrieben haben, eröffnet
würde.
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Wirtschaftsstiftungen:
Im Bereich Wirtschaftsstiftungen, haben wir uns auf die drei folgenden
Stiftungen konzentriert:
Der Lidl Stiftung, und die amerikanischen Rockefeller und Ford Foundation.
Erstere hat sich die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich
Kunst und Kultur zur Hauptaufgabe gemacht.
Die Rockefeller sowie die Ford Foundation legen ihren Fokus auf die Förderung
sozial schwacher Länder (z.B. Indien, Afrika, Latein-Amerika).
Im nächsten Abschnitt werden wir die genauen Aufgaben und
Vorgehensweisen der Ford Foundation näher erläutern.
Die Ford Foundation ist eine von der Motorbranche separate non-profit Stiftung.
Zu ihrer Zielsetzung gehören:
- die Stärkung demokratischer Grundlagen
- die Reduzierung von Armut und Ungerechtigkeit
- die Unterstützung der internationalen Kooperation
- die Verbesserung und Stärkung menschlicher Leistungsfähigkeit in
Anpassung an ihre Umwelt
Sie sieht ihre Mission darin, politische, wirtschaftliche und soziale Systeme zu
erschaffen, die den Frieden und die menschliche Gesundheit unterstützen.
Um diese Ziele zu erreichen hat die Stiftung ihre Arbeit in drei
Aufgabenbereiche gegliedert:
Dazu gehören:
1. Der Werteaufbau und die Entwicklung einer Gemeinschaft zur
Stärkung und Erweiterung der Effektivität von Organisationen (wie
z.B. der Ford Foundation).
Dabei wird daran gearbeitet, Lösungen für Probleme wie Armut und
Ungerechtigkeit zu finden.
2. Die Suche nach dem Zugang zu Gerechtigkeit und gleichem Recht
für alle. Regionale sowie internationale Kooperationen helfen dabei,
die Effektivität beizubehalten und verantwortliche staatliche
Institutionen für diese Hilfe zu öffnen um eine starke zivile
Gesellschaft zu fördern.
3. Die Veränderungen zu initiieren und zu stärken, die die
Lebenskonditionen in vielen Ländern nachhaltig zu verbessern zum
Ziel haben.
Bezüglich der uns gestellten Aufgabe, herauszufinden in wiefern
Geisteswissenschaftler für die Arbeitsbereiche dieser Stiftungen einsatzfähig
wären, sind wir zu dem Schluss gelangt, dass Anglisten hier keine direkte
Verwendung finden könnten. Wichtig zu erwähnen ist jedoch die Relevanz des
Zweitfaches.
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So haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass Absolventen des Faches
Englisch dann interessante Perspektiven bei Lidl haben, wenn sie noch eine
weitere Studienrichtung, z.B. Wirtschaftswissenschaften belegt haben. Je nach
Vertiefung und Praktika gibt es Einstiegsmöglichkeiten im Bereich
Finanzen/Rechnungswesen, IT und im englischsprachigen Ausland als
Bezirksleiter im Verkauf.
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Weiterhin haben wir uns für medizinische Stiftungen interessiert. Im
Allgemeinen dienen medizinische Stiftungen der Hilfe und Unterstützung
erkrankter Menschen, sowie der Aufklärung über Krankheiten und ihrer
Prävention. Des Weiteren gibt es medizinische Stiftungen, die es sich zur
Aufgabe machen, alternative unkonventionelle medizinische Methoden zu
erarbeiten, um Gesundheit zu fördern.
Exemplarisch für den Bereich medizinische Stiftungen ist die ZNS- Hannelore
Kohl Stiftung.
Nachdem Hannelore Kohl 1983 die Hilfsorganisation unter dem Namen
„Kuratorium ZNS“ gründete, gründete sie 1993 die Hannelore Kohl- Stiftung.
Beide Organisationen erhalten 21 Jahre später den Namen ihrer Gründerin:
„ZNS Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen
Nervensystems“. Seit kurzer Zeit werden beide Organisationen nicht mehr
rechtlich selbständig geleitet, sondern das Kuratorium ZNS steht unter der
Leitung der ZNS Hannelore Kohl- Stiftung.
Während sich das Kuratorium ZNS aus Spenden, Fördermitgliedschaften,
Erlösen aus Erbschaften und Bußgeldern (aus Verurteilungen der OLGs zur
„Sozialleistung“) finanziert, finanziert sich die Stiftung allein aus den Zinsen des
Stiftungskapitals. Der Sitz der Stiftung befindet sich in Bonn.
Ihr Ziel ist die Aufklärung und Information über Prävention von Schädel-Hirn-
Verletzungen. Des Weiteren hat sie sich die materielle Förderung von
Forschung und Wissenschaft im Bereich der Rehabilitation, sowie von
Einrichtungen zur Rehabilitation ZNS- Geschädigter zum Ziel gesetzt.
Aufklärungs- und Präventionsarbeit leistet die Stiftung z.B. spielerisch in
Kindergärten und Schulen, sowie durch Großflächenplakatierung.
Berufsperspektiven für Anglisten ohne weitere entsprechende Qualifikationen
kann die ZNS- Hannelore-Kohl-Stiftung nicht anbieten.
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„Fussball ist mehr als ein 1:0“ (Egidius Braun)
Exemplarisch für Sportstiftungen im Allgemeinen soll hier die „DFB-Stiftung
Egidius Braun“ vorgestellt werden.
Beeindruckend an dieser Stiftung war für uns, dass neben der Förderung des
Sportes auch Förderungen in vielen anderen Bereichen (Kultur, Erziehung,
Bildung, Studentenhilfe, Jugendhilfe, Völkerverständigung, Entwicklungshilfe,
Integration ausländischer Mitbürger in die Gesellschaft und Hilfe für politisch,
rassistisch und religiös Verfolgte, Zweck der Stiftung ist.
Die Stiftung wurde mit einem Anfangsvermögen von 1 Million DM ausgestattet,
hinzu kommen Zustiftungen, Aufgaben werden aus den Erträgen des
Stiftungsvermögens und aus Zuwendungen erfüllt, nur in Ausnahmefällen darf
bis zu 30% seines Wertes in Anspruch genommen werden.
Der Sitz der DFB Stiftung ist in Aachen.
Stiftungszwecke werden insbesondere durch Durchführung sportlicher und
kultureller Veranstaltungen, sportliche, schulische, berufliche Aus – und
Weiterbildungen, Austausch mit ausländischen Sportlern und
Sportorganisationen, Unterstützung von Projekten zur Unterstützung von
bedürftigen Personen im In- und Ausland (insbesondere „ Mexiko Hilfe“ und
„Kinder in Not“) und Unterstützung der Errichtung, Unterhaltung und
Wiederherstellung von Einrichtungen, die den oben genannten Aufgaben
dienen, verwirklicht.
Organe der Stiftung sind der Vorstand und das Kuratorium. Der jeweilige
Präsident des DFB ist Vorsitzender des Kuratoriums. Alle Mitglieder der
Stiftungsorgane sind ehrenamtlich tätig. Aufgrund der ausschließlich
ehrenamtlich möglichen Tätigkeit sowohl in der DFB–Stiftung als auch in den
meisten anderen Sportstiftungen über die wir uns informiert haben, sind diese
für unsere Zwecke hier eher uninteressant.
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Einige Stiftungen, die wir uns näher angeschaut haben, konzentrieren sich
hauptsächlich auf
Bildung und Studienförderung.
Auf die Friedrich – Ebert Stiftung werden wir anschließend näher eingehen und
konkrete Berufsperspektiven erläuten.
Die politische Konrad Adenauer Stiftung (hauptsächlich gefördert durch CDU-
nahe Geldgeber) sieht als ihre Kernaufgabe die politische Bildung für Frieden,
Freiheit und Gerechtigkeit. Begabte junge Menschen werden idiell und materiell
gefördert.
Die Alexander von Humboldt Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht,
Wissenschaftler verschiedener Länder bei ihren Forschungen zu unterstützen.
Ein Begabtenförderungswerk und Einrichtung der katholischen Kirche ist das
Cusanuswerk. Besonders katholische Studenten können hier Stipendien
beantragen. Das Ziel der Stiftung ist es, Dialoge zwischen Wissenschaft und
christlichem Glauben, Gesellschaft und Kirche herzustellen.
Eine weitere Stiftung mit der Hauptaufgabe der politischen Bildung ist die
Friedrich Ebert Stiftung. Namensgeber ist Friedrich Ebert der in der
schwierigen politischen Situation der Weimarer Republik für die junge
Demokratie kämpfte. Gegründet wurde die Stiftung 1925 unter anderem von
Herbert Wehner , welcher ebenfalls einen Beitrag zur Entwicklung der SPD
leistete, unmittelbar nach dem Tod Friedrich Eberts. Finanziert wird die Stiftung
hauptsächlich durch Gelder SPD-naher Geldgeber und kleineren Spenden aus
dem demokratischen Milieu, ihr Hauptsitz befindet sich in Bonn.
Die wichtigsten Ziele der Stiftung sind politische Bildung und Beratung (es
finden jährlich ungefähr 3000 , täglich also 10 Veranstaltungen der Stiftung im
deutschen Bundesgebiet statt), historische Forschung, Analyse von
Problemfeldern, Regierungsberatung, Diskussion von Verfassungsfragen, Hilfe
in Entwicklungsländern, Förderung begabter junger Studenten (zzt. 1800) durch
Stipendien. Studenten mit einem Stipendium können sich für eine einjährige
Ausbildung „Traineeship“ bewerben. Hierbei werden Fähigkeiten zur
Organisations- und Projektentwicklung vermittelt. Die Auszubildenden führen
zweimonatige Hospitationen in verschiedenen Abteilungen der Stiftung durch
und erlernen selbstständiges Arbeiten. Bewerbungen aus allen Fachrichtungen,
besonders aber aus dem Bereich der Volkswirtschaft, der Politik- und
Sozialwissenschaft und der Geschichtswissenschaft sind erwünscht.
Momentan erhalten aber auch Studenten aus dem Bereich Musikpädagogik und
der Philosophie Stipendien und haben anschließend ihren beruflichen
Werdegang bei der Stiftung weitergeführt.
Die Aufgaben eines Mitarbeiters der Stiftung können selbstständige
Organisation von Veranstaltungen, Beratungen, Unterstützung politischer
Fortbildungseinrichtungen, historische Forschung, Mitarbeit in einer Bibliothek,
Lehre an der Akademie, aber auch körperlicher Einsatz in Entwicklungsländern
und Beratung der Menschen vor Ort sein.
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Die Berufsfelder im Rahmen der Friedrich Ebert Stiftung, und der anderen von
uns untersuchten Bildungsstiftungen, können nicht speziell auf
Bachelorstudenten der „English and American studies“ zugeschnitten werden.
Ein breites Qualifikationsspektrum, sehr gute Allgemeinbildung, Teamfähigkeit
und enorme Belastbarkeit sind Vorraussetzung.
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Charity Stiftungen
Im Rahmen des Berufsperspektivenprojektes, in dem sich unsere Gruppe mit
Stiftungen befasst hat, spielen wohltätige Stiftungen eine große Rolle, weil sie
sich für Menschen einsetzen, die nicht die Möglichkeit haben ohne Hilfe ein
besseres Leben führen zu können.
Charity- oder auch wohltätige Stiftungen beschäftigen sich in der Regel damit,
dass sie Geld für wohltätige Zwecke sammeln um damit hilfsbedürftige
Menschen in Krisengebieten unterstützen zu können.
Um Spenden zu erhalten veranstalten große Stiftungen „Fundraising-Events“,
die meist einmal im Jahr stattfinden und zu denen prominente Gäste geladen
werden, die die Bevölkerung dazu aufrufen zu spenden. Viele dieser
prominenten Gäste werben außerdem auch außerhalb dieser Veranstaltungen
für die Stiftungen, z.B. Michael Schuhmacher in der bekannten Nordoff-
Robbins-Stiftung.
Die Novartis-Stiftung, mit der wir uns besonders auseinandergesetzt haben,
weil sie ein besonders gutes Beispiel einer wohltätigen Stiftung ist, ist im
internationalem Bereich tätig, und befasst sich damit, dass sie versucht armen
und benachteiligten Menschen zu helfen, indem deren Lebensqualität
verbessert wird. Spezialisiert hat sich diese Stiftung in den Bereichen
Gesundheit und soziale Entwicklung. Die Stiftung besteht seit nunmehr als 25
Jahren und wurde erst innerhalb des Unternehmens Novartis als Abteilung für
Beziehung mit Entwicklungsländern gegründet, ab 1979 fungierte die Stiftung
unter dem Namen Ciba-Geigy Stiftung und ist jetzt die vom Unternehmen
unabhängige Novartis Stiftung.
Die Novartis-Foundation hilft frequent in der dritten Welt. Sie hat ihren Sitz in
der Schweiz und verfügt über ein Vermögen von mehreren Milliarden Euro.
Die Ziele sind in drei Bereiche gegliedert:
- Think-Tank-Aktivitäten (Forschung, Beratung, Publikation)
- Entwicklungspolitischer Dialog, Networking und Allianzen mit
verschiedenen Organisationen
- Praktische Entwicklungsarbeit in den Bereichen Gesundheit und soziale
Entwicklung
Ein besonderer Kampf soll außerdem gegen die Krankheiten: Aids/HIV, Malaria
und Lepra gefochten werden.
Berufschancen für Anglisten sind in dieser Stiftung relativ rar gesät, allerdings
bietet die SCA (Student Conversation Association), die eng mit der Novartis
Stiftung zusammen arbeitet, Jobs für Studenten und Hochschulabsolventen an.
Studenten können unmittelbar an Projekten in der dritten Welt mitarbeiten und
Hochschulabsolventen mit Berufserfahrung haben gute Chancen wenn sie
perfekt Englisch sprechen und ein Studium der Betriebswirtschaftslehre
absolviert haben, sie finden ihr Berufsfeld als z.B. als „Billing Manager „ oder als
„Program Coordinator“. Hier werden vor allem Kommunikative Fähigkeiten als
sehr wichtig empfunden.
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FAZIT:
Es bleibt im Schluss zu bemerken, dass die Berufsaussichten für
Geisteswissenschaftler, im Besonderen Anglisten, in unserem
Forschungsbereich „Stiftungen“ ausgesprochen begrenzt / gering sind.
Unsere Bemühungen erstreckten sich auf eine breite Basis, die wir
exemplarisch konkretisiert haben. Wie aus den Einzelberichten ersichtlich ist, ist
insbesondere im medizinisch-kurativen Bereich ohne fachspezifische
Zusatzqualifikationen keinerlei Aussicht, und der Bereich Sportstiftung wird
durch die vornehmlich ehrenamtliche Betreuung und Übernahme von
Aufgabenbereichen bereits uninteressant.
Eine Einstellung im bildungs-/ wissenschaftsfördernden Stiftungsbereich hängt,
laut gesammelter Aussagen diverser Mitarbeiter verschiedener Stiftungen, mehr
oder weniger von der Fächerkombination ab.
Generell ist zu sagen, dass ein studienbegleitendes Praktikum,
Berufserfahrung, oder ehrenamtliche Mitarbeit im angestrebten Berufsbereich,
die Chancen einer Einstellung erheblich erhöhen.
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Literaturverzeichnis:
Quellenangaben Bertelsmann Stiftung:
- www.bertelsmann-stiftung.de
- Forum (Magazin der Bertelsmann Stiftung)
- Alle Broschüren sowie Jahresbericht, Newsletter, Reporte etc. stehen online
zum Download auf der o.g. Homepage Verfügung
Quellenangaben Historische / Internationale Stiftungen:
- www.lionfoundation.org.nz
- Nick Winder
Buisness Dev. Manager
Lion Foundation
- Jim Dart Dev.Manager
New Zealand Native Forests Restoration Trust
http://www.mott.org/international.asp - Plus Telefoninterview
http://www.monticello.org/contact.html - Plus Telefoninterview
http://www.macfound.org/ - Plus Email-Antwort von
Richard J. Kaplan
Assistant Vice President for
Institutional Research and
Director of Grants Management
John D. and Catherine T. MacArthur Foundation
www.defenders.org - Plus Email-Antwort von
Kerri Gray
Foundation Relations Associate
Defenders of Wildlife
http://www.gettysburgfoundation.org/ - Plus Telefoninterview
http://www.nationaltrust.org.uk/main/ - Plus Telefoninterview
und weitere Webseiten, Email-Antworten und Telefoninterviews
Für die Rechtsgrundlagen:
- Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch: Münchener
Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 1 – Allgemeiner Teil, 4.
Auflage mit Erg.-Bd. 2003, München 2001. C.H. Beck-Verlag ISBN
3-406-45869-6 (4. Aufl. mit Erg.-Bd.).
- Seifart/v.Campenhausen: Handbuch des Stiftungsrechts, 2. Auflage, München
1999, C.H. Beck Verlag, ISBN 3-4064-2539-9
- J. von Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch mit
Einführungsgesetz und Nebengesetzen, Erstes Buch, Allgemeiner Teil, §§
21-103, Dreizehnte Bearbeitung, Berlin 1995. Walter de Gruyter - Sellier de
Gruyter. ISBN 3-8059-0847-4
18
Für die Sportstiftungen:
http://www.dfb-stiftung.de/
Für die Medizinischen / Kurativen Stiftungen:
- "Geschäftsbericht 2003" vom Kuratorium ZNS für Unfallverletzte mit Schäden
des zentralen Nervensystems e.V.
- E-Mail des Geschäftsführers Achim Ebert
Für die Wirtschaftsstiftungen:
www.fordfound.org
www.lidl.de
www.rockfound.org
Für die wohltätigen Stiftungen:
www.novartisfoundation.com
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Interview-Transskriptionen, Email-Exzerpte, Zitate
Fragenkatalog Interview:
1) Was sehen Sie als die wichtigsten Aufgaben ihrer Stiftung?
2) Wie wurden diese Ziele bislang umgesetzt?
3) Wie sehen die Planungen für die Zukunft aus?
4) Wie viele Mitarbeiter sind in welchen Bereichen beschäftigt?
5) Wie viele Bereiche und welche Bereiche gibt es ?
6) Aus welchen Bereichen rekrutieren Sie Ihre Mitarbeiter?
7) Welche Kompetenzen betrachten Sie als Schlüsselkompetenzen?
8) Welche Studienabschlüsse oder Ausbildungen haben die Bewerber?
9) Bewerber aus welchen Fachrichtungen sind für die verschiedenen
Bereiche interessant?
10) Welchen Aufgabenbereich sehen Sie für einen Anglisten / Linguisten?
11) Welche Zusatzqualifikationen sind erwünscht?
12) Wenn Sie einen kurzen Abriss der Stiftungsgeschichte geben müssten,
was ist in Ihren Augen besonders erwähnenswert?
13) Welche Personen haben die Stiftung in besonderem Masse geprägt?
14) Gibt es Kooperationen mit anderen Stiftungen, wenn ja mit welchen und
mit welcher Zielsetzung?
15) Gibt es internationale Standorte oder Projekte, an denen sich die
Bertelsmann Stiftung engagiert?
16) Aus welchem Berufsfeld kommen Sie und wie sind Sie persönlich zur
Bertelsmannstiftung gekommen?
17) Wie finanziert sich die Stiftung?
18) Wie stellen Sie Kontakte zu Förderern her und wie pflegen Sie diese?
19) Gibt es Kriterien, wer Förderer oder Geförderter werden kann – wie
sehen diese aus?
20) Wie präsentiert sich ihre Stiftung in der Öffentlichkeit?
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21) Wie grenzt die Stiftung sich von der Bertelsmann Media Group und dem
Bertelsmann Konzern ab?
Kurzversion vom 25.05.2005
Guten Tag Herr Justus,
im Auftrag der Universität Bielefeld erforschen wir, Studenten der Anglistik, zur
Zeit, welche Berufsperspektiven es im Bereich der Stiftungen für Anglisten/
Linguisten gibt.
Wir würde ich Ihnen gerne im folgenden Fragen stellen, um unseren derzeitigen
Wissenstand zu erweitern:
1. Wie viele hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigt die Bertelsmann Stiftung?
2. In welchen Bereichen beschäftigt sie Mitarbeiter?
3. Was sind die Schlüsselkompetenzen / benötigten Qualifikationen /
klaerwünschten Abschlüsse für eine erfolgreiche Bewerbung?
4. Aus welchen Bereichen werden Mitarbeiter gewonnen?
5. Welchen Aufgabenbereich sehen Sie für Anglisten / Linguisten?
5. Wie sind Sie selber zu einem Mitarbeiter der Stiftung geworden?
Antworten von Herrn Justus:
1. Wie viele hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigt die Bertelsmann Stiftung?
330 Mitarbeiter
2. In welchen Bereichen beschäftigt sie Mitarbeiter?
Projektmanagement und Verwaltung/Management
3. Was sind die Schlüsselkompetenzen / benötigten Qualifikationen /
erwünschten Abschlüsse für eine erfolgreiche Bewerbung?
Überdurchschnittlicher Hochschulabschluss, Praktika, Auslandserfahrung,
Projektmanagementkenntnis, erste Fachkenntnis im jeweiligen Thema durch
Diplom- oder Doktorarbeit etc.
4. Aus welchen Bereichen werden Mitarbeiter gewonnen?
??
5. Welchen Aufgabenbereich sehen Sie für Anglisten / Linguisten?
kaum Möglichkeiten, Bereich Öffentlichkeitsarbeit, in Teilen in
Bildungsprojekten
5. Wie sind Sie selber zu einem Mitarbeiter der Stiftung geworden?
Privatschulen Bertelsmann, interne Ausbildung und Studium, Nachfolgeplanung
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Rechtsgrundlagen
Stiftungen nach deutschem Recht:
Juristisch handelt es sich bei einer Stiftung um eine Einrichtung, die mit Hilfe
eines Vermögens einen vom Stifter bestimmten Zweck verfolgen soll. Dies kann
sie sowohl als eigene Rechtsperson tun (rechtsfähige Stiftung im eigentlichen
Sinne oder als Körperschaft nämlich in Gestalt eines Stiftungsvereins bzw.
einer Stiftungs-GmbH), als auch in Trägerschaft eines Treuhänders
(nichtrechtsfähige oder fiduziarische Stiftung).
Neben den privatrechtlichen Stiftungen gibt es auch bundes-unmittelbare
Stiftungen, die durch Bundesgesetz zum Andenken an herausragende
Staatsmänner der deutschen Geschichte geschaffen werden. Zu diesen
gehören zum Beispiel die Stiftungen Bundeskanzler-Adenauer-Haus in
Rhöndorf, die Stiftung Reichspäsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in
Heidelberg, und diverse andere, die hinsichtlich der Namensgebung oftmals mit
den Stiftungen der politischen Parteien verwechselt werden.
Zunehmend finden Gemeinschaftsstiftungen Verbreitung. Diese Stiftungen
werden nicht von nur einem Stifter, sondern von mehreren gemeinsam errichtet.
Ihr Stiftungsvermögen wächst vor allem durch Zustiftungen. Häufig verwalten
Gemeinschaftsstiftungen auch treuhänderische Stiftungen für Dritte und
sammeln Spenden (so genanntes Dachstiftungsmodell).
Gemeinschaftsstiftungen können bestimmten Zwecken gewidmet sein,
beispielsweise die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Andere sind für
bestimmte Städte oder Regionen aktiv und fördern viele verschiedene Zwecke.
Des weiteren gibt es Bürgerstiftungen.
Stiftungen können, müssen aber nicht gemeinnützig sein. Die Gemeinnützigkeit
wird einer Stiftung nach den Regeln der Abgabenordnung durch das Finanzamt
zuteil. Gemeinnützige Stiftungen sind von den meisten Steuern befreit.
Zuwendungen (Spenden und Zustiftungen) berechtigen den Spender oder (Zu-)
Stifter zum Sonderausgabenabzug bei der Einkommensteuererklärung. Für
Zuwendungen an rechtsfähige und treuhänderische Stiftungen gibt es -
gegenüber Zuwendungen (Spenden) an andere gemeinnützige Einrichtungen -
zusätzliche Höchstbeträge beim Sonderausgabenabzug. Es wird daher
diskutiert, ob diese Unterscheidung, mit der die Rechtsformneutralität des
Gemeinnützigkeitsrechts zum ersten Mal aufgegeben wurde, mit dem
Grundgesetz (Art. 3 Abs. 1 GG) vereinbar ist.
Nicht gemeinnützige Stiftungen genießen keine steuerlichen Vorteile.
Begünstigt eine Stiftung überwiegend oder ausschließlich Mitglieder einer
bestimmten Familie oder mehrerer Familien, wird sie auch als Familienstiftung
bezeichnet. Bei Familienstiftungen fällt alle 30 Jahre die so genannte
Erbersatzsteuer an, bei der ein Vermögensübergang auf zwei Kinder simuliert
wird. Die Stiftung beerbt sich gewissermaßen selbst. Häufig werden
Familienstiftungen daher kurz vor dem Ablauf der 30-Jahres-Frist in
gemeinnützige Stiftungen umgewandelt. Damit entfällt die Erbersatzsteuer. Die
Erträge der Stiftung kommen zukünftig aber nicht mehr der Familie, sondern
ausschließlich gemeinnützigen Zwecke zu Gute.
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Unter unternehmensverbundenen Stiftungen versteht man solche, die
Anteile an Unternehmen halten oder ein Unternehmen selbst betreiben
(beispielsweise bis vor kurzer Zeit die Carl-Zeiss-Stiftung). Auch
unternehmensverbundene Stiftungen können gemeinnützig sein, beispielsweise
die Bertelsmann Stiftung oder die Possehl Stiftung. Die ausgeschütteten
Erträge des Unternehmens dürfen dann ausschließlich für steuerbegünstigte
Zwecke eingesetzt werden. Solche Stiftungen werden gelegentlich zur
Regelung der Unternehmensnachfolge eingesetzt.
Recht verbreitet ist dabei das Doppelstiftungs-Modell: Die Kapitalanteile
werden überwiegend von einer rechtsfähigen gemeinnützigen Stiftung gehalten,
die Erträge werden für steuerbegünstigte Zwecke verwendet. Ein geringerer
Teil des Kapitals kommt einer (nicht steuerbegünstigten) Familienstiftung oder -
gesellschaft zu; aus den ihr zufallenden Erträgen wird die Familie versorgt. Die
mit der Unternehmensbeteiligung verbundenen Stimmrechte werden dabei auf
die Familienstiftung oder z. B. eine Verwaltungsgesellschaft übertragen. Ziel der
Konstruktion ist es, die Unternehmenserträge, die nicht zur Versorgung des
Stifters und seiner Familie gebraucht werden, dem Gemeinwohl zur Verfügung
zu stellen (und dabei in entsprechendem Umfang auch die Erbschaftsteuer zu
vermeiden, die zu einer erheblichen Liquiditätsbelastung werden kann).
Gleichzeitig soll der Familie der Einfluss auf die Geschäftspolitik des
Unternehmens erhalten bleiben.
Die Motive für das Stiften und die möglichen Stiftungszwecke sind vielfältig.
Warum stiften?
Eine Stiftung hilft helfen. Mit der Errichtung einer Stiftung tragen Stifterinnen
und Stifter verantwortungsbewusst zum Nutzen anderer bei und erwerben sich
bleibende gesellschaftliche Anerkennung. Die Stiftung ist auf Dauer mit den
Namen der Stifterinnen und Stifter verbunden. Sie ist eine unabhängige
Einrichtung öffentlichen Vertrauens. Mögliche Zustiftungen oder Spenden
erhöhen ihre Leistungskraft.
Bei Gründung einer Stiftung, die gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche
Zwecke verfolgt, gewährt das Finanzamt den Stifterinnen und Stiftern unter
bestimmten Voraussetzungen erhebliche Steuervorteile. Dabei darf eine
gemeinnützige Stiftung bis zu einem Drittel ihres Einkommens dazu verwenden,
die Stifterinnen und Stifter sowie ihre nächsten Angehörigen in angemessener
Weise zu unterhalten und ihr Andenken zu ehren.
Wofür stiften?
In der Wahl der Stiftungszwecke sind die Stifterinnen und Stifter grundsätzlich
frei. Beispiele für gemeinnützige Zwecke sind etwa
• die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, des öffentlichen
Gesundheitswesens und des Sports,
• die Förderung von Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung,
Wissenschaft und Forschung, der Religion, des Umwelt-, Verbraucher-
und Tierschutzes, des Heimatgedankens und der Völkerverständigung,
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• die allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens über den
kommunalen Bereich hinaus
Konkret realisieren Stiftungen Projekte wie:
• Kindergärten, Jugendzentren, Waisenhäuser, Behinderteneinrichtungen,
Altenbegegnungsstätten, Pflegedienste
• Erhaltung und Erweiterung privater Kunst- und Raritätensammlungen
• Naturreservate für bedrohte Tierarten und seltene Pflanzen
• Restaurierung und Nutzung von Fachwerkhäusern und anderen
Baudenkmälern
• Förderung von Künstlern und jungen Wissenschaftlern,
• Erforschung und Bekämpfung von Krankheiten (z.B. Krebs, Aids,
Leukämie, Lepra)
• berufliche Qualifikation arbeitsloser Jugendlicher auch zur
• Integration von Aussiedlern und Ausländern
• internationale Jugendbegegnungen
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Stiftungen: (Protokoll und Aufgabenverteilung vom 26.4.2005)
Welche Stiftungen gibt es?
Exemplarische Auswahl um verschiedene Typen zu klassifizieren.
Kurative / medizinische Stiftungen
- Entwicklungsprojekte
- Versorgungsstrukturen
- Gesundheitsfördernde Massnahmen (international Karl Heinz Böhm –
Äthiopien
- Aga Khan Stiftung)
- Krebsforschung / Aids-Forschungen, Aufklärung
- Carl und Veronika Carstens
- Hannelore Kohl Stiftung
- Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Politische Stiftungen: Clarissa (Fritze Ebert und andere)
politische Bildung: à Bildung?
Konrad Adenauer Stiftung à Bildung (?)
Wohltätige Stiftungen (Marsha)
- Ronald Mc-Donald-Stiftung (Kinderbetreuung im Krankheitsfall,
Elternhäuser)
- Kennedy-Stiftung (Jugendzentren, Streetworking, Paralympics)
Studienunterstützende Stiftungen / Bildungsstiftungen (Sabine)
- Cusanuswerk (Stipendienvergabe konfessionsgebunden)
- Evangelische Studienhilfe (osä) (konfessionell gebunden)
- Fullbright – internationale Vergabe von Stipendien – bes.
Auslandsstudiengang
- Von-Humboldt Stiftung: Geschichte und Philantropie
Unternehmensstiftungen (Sabrina)
- Lidl (Wirtschaftsstiftung)
- Oetker
- Bertelsmann ( in tutto: Natalie + Interview Personal- Leiter)
- Ford
- Rockefeller
Bürgerstiftungen (Natalie) das war ein Flop Rein freiwillige Basis
Private Stiftungen / Kunststiftung / Sammlung (Tanja & Anja)
- Stifung Hülsmann (Erhalt der Sammlung, der Öffentlichkeit zugänglich
machen)
- Anna Preuss Stiftung
- Metropolitan Museum of Arts
Historische (Tanja & Anja )
- National Trust / British Heritage
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- Jugendburg Ludwigsburg (Sammlung historischer Materialien zum
Thema Jugendarbeit)
- Stiftung Historische Kulturpflanzen
- Und diverse andere historische Stiftungen / Internationale Stiftungen
Sportstiftungen:
DFB-Stifungen
Stiftung Deutsche Sporthilfe
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