bonn international center for conversion der globale militarisierungsindex – daten zur...
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Bonn International Center for Conversion
Der Globale Militarisierungsindex
– Daten zur
Entwicklungsorientierung von Staaten und regionaler
Militarisierung
Peter J. CrollGeschäftsführer, BICC
Jahrestagung der Religionslehrer/-innen an Berufsbildenden Schulen in der Diözese Augsburg
11./12. Mai 2012
Bonn International Center for Conversion
Etwa 150 Staaten im Vergleich Ressourcen, die dem staatlichen Militär zur
Verfügung stehen, im Verhältnis zu anderen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren
Belastbares Datenmaterial aus international anerkannten Quellen
Einzigartiger, nicht normativer Index Fundiertes Werkzeug bei Länderbewertungen
(zum Beispiel für die Entwicklungszusammenarbeit oder Forschung)
Der GMI auf einen Blick
Bonn International Center for Conversion
Der GMI auf einen Blick
Militarisierung 2012
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Militarisierung bezieht sich einzig und allein auf die Mittel, die einem staatlichen Militärapparat zur Verfügung stehen.
Ein Land ist je militarisierter, desto mehr Ressourcen in den staatlichen Militärapparat im Vergleich zu anderen Faktoren gesteckt werden.
Dieser Militarisierungsbegriff ist nicht wertend – ein hoher Militarisierungsgrad bedeutet nicht zwingend, dass ein Land kriegerisch oder aggressiv ist.
Der Militarisierungsbegriff des GMI
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Der GMI erstellt ein Ranking von Ressourcen, die dem staatlichen Militär zur Verfügung stehen, im Verhältnis zu anderen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren
Der GMI als Ranking
Staatliche Ressourcen sind:
das Budget, das die Regierung dem Militär zur Verfügung stellt
das Personal (Soldaten unter Waffen, staatliche paramilitärische Streitkräfte, Reservisten)
schwere Waffensysteme (gepanzerte Fahrzeuge wie Mannschaftstransportwagen, leichte Panzer, Kampfpanzer, Artillerie wie Mehrfachraketenwerfer, selbst fahrende Geschütze, gezogene Geschütze mit einem Kaliber von mehr als 100mm, Kampfflugzeuge wie Kampfhubschrauber, Starrflügel-Jagdflugzeuge sowie Großkampfschiffe wie U-Boote, Überwasserkampfschiffe von mehr als Korvettengröße)
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Der GMI untersucht
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Es gibt bislang keinen Index, der nur sich auf Militarisierung konzentriert.
Militarisierungstendenzen und Militarisierungsgrade treffen eine Aussage über die jeweilige Auf- oder Abrüstungstendenzen in einzelnen Ländern und ganzen Regionen.
Das Ranking des GMI ist nicht wertend, sondern bietet die Grundlage für weitergehende, vergleichende Analyse.
Militarisierung wird mit entwicklungspolitischen Parametern in Verbindung gesetzt.
Fazit: Der GMI ist ein einzigartiger, nicht normativer Index
Merkmale des GMI
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Widerspiegelung des Militarisierungsgrades von Regionen (Nahost, Osteuropa, Afrika südlich der Sahara) und einzelnen Staaten.
Analyse des Verhältnisses von Militarisierung, Bruttoinlandsprodukt und Sozialausgaben.
Analyse von Stärke bzw. Schwäche des staatlichen Sicherheitsapparates
Länderbezogene Fragestellungen zu Sicherheits-Governance und Sicherheitssektorreform
Mittel zur Politikberatung
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Problemstellung: Positive oder negative Militarisierung?
Investitionen in das Militär schafft sichere Arbeitsplätze und Einkommen.
Von Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen profitiert auch die Zivilbevölkerung.
Die Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten des Militärs kommen vielen jungen Menschen zu Gute und beleben wirtschaftliche Entwicklung.
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Problemstellung: Positive oder negative Militarisierung?
Eine hohe Militarisierung entzieht entwicklungsrelevanten Sektoren Ressourcen.
Ein staatliches Haushaltsdefizit führt zum Fernbleiben von Investitionen.
Arbeitskräfte werden dem regulären Arbeitsmarkt entzogen.
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Hohe Militarisierung
Eine Bevorzugung des militärischen Sektors bei der Mittelverteilung kann Nachteile für die Entwicklung haben.
Hohe Militarisierung kann durch den Entzug von Ressourcen einen wirtschaftlichen Strukturwandel verhindern.
Verhinderung guter Regierungsführung und Demokratisierung sowie Förderung von Korruption.
Förderung von regionalen Spannungen durch Rüstungswettläufe.
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Beispiel hohe Militarisierung
Beispiel Angola: Ranking Platz 31 im Jahr 2010,
d.h. einen überdurchschnittlichen Militarisierungsgrad
HDI Ranking Platz 148 und damit eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt
Trotz umfangreicher Ölvorkommen leben 70 Prozent unterhalb der Armutsgrenze
Fazit: Die Umlenkung knapper Ressourcen in den Militärsektor verhindert gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung sowie effektive Armutsbekämpfung. Der GMI legt nahe, eine Länderanalyse in Richtung „Sicherheitssektorreform“ vorzunehmen, die darauf ausgerichtet sein sollte, militärische Kapazität und Mittel umzuwidmen oder abzubauen.
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Niedrige Militarisierung
Durch mangelnde Ressourcen für den Militärsektor können grundlegende Defizite im Sicherheitssektor entstehen.
Ein stabiles und sicheres Umfeld für Entwicklung kann so nicht garantiert werden.
Ein schwaches Gewaltmonopol kann Konflikte nicht verhindern und zu Fragilität und „failed states“ führen.
Unter den 40 Staaten mit der niedrigsten Militarisierung befinden sich 30 Staaten deren Stabilität bedroht ist.
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Beispiel niedrige Militarisierung
Beispiel DRC: Rankingplatz 85: d.h. einen
geringen Militarisierungsgrad Gleichzeitig: bewaffnete
Konflikte in weiten Teilen des Landes; Massenvergewaltigungen durch das Militär und Milizen
4. Rang auf dem Failed State Index
Fazit: Ein niedriger Militarisierungsgrad bedeutet nicht per se, dass die Situation für die Bevölkerung friedlich und sicher ist. Das schwache Gewaltmonopol ist ein Grund neben anderen für die fragile Situation in dem Land, das die vielen Konflikte verdeutlichen.
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Militarisierung zwischen 1990 und 2010: Regionale Entwicklungen im Blickpunkt
4 Staaten kommen aus der Region des Mittleren und Nahen Ostens
Teile Europas sind weiterhin hoch militarisiert
Rang Staat
1 Israel
2 Singapur
3 Syrien
4 Russland
5 Jordanien
6 Zypern
7 Südkorea
8 Kuwait
9 Griechenland
10 Saudi-Arabien
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Naher und Mittlerer Osten
Besonders die Öleinnahmen führen zu einem Anstieg der Militarisierung
Eine Ursache sind die unterschiedlichen Bedrohungsperzeptionen
Umfangreiche Waffengeschäfte führen zur Anhäufung von Großwaffensystemen
Rang Staat
1 Israel
3 Syrien
5 Jordanien
8 Kuwait
10 Saudi-Arabien
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EU, NATO und Europa
Hohe Militarisierungsgrade in Osteuropa
Aufrüstungstendenzen im Baltikum entgegen der regionalen Trends
Zurückgehende Militarisierung in Westeuropa mit
wenigen Ausnahmen
Rang Staat
4 Russland
6 Zypern
9 Griechenland
16 Weißrussland
21 Bulgarien
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BRIC-Staaten
Umfangreiche Bereitstellung finanzieller Ressourcen für den Militärsektor
Antrieb ist regionale oder weltpolitische Führungsrolle
Dennoch Fortschritte bei wirtschaftliche Entwicklung
Rang Staat
4 Russland
76 Brasilien
75 Indien
83 China
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Subsahara-Afrika
Sehr unterschiedliche Militarisierungsgrade; allgemein jedoch niedrig
Viele Konflikte und niedrige Militarisierungsgrade deuten auf schwache Sicherheitsapparate hin
DD&R Prozesse haben nur bedingt zu einem Rückgang geführt und Ressourcen freigesetzt (Bsp.: Burundi)
Rang Staat
31 Angola
43 Dschibuti
44 Mauretanien
50 Botswana
53 Namibia
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Asien
Allgemein sind starke Aufrüstungstendenzen in der Region zu beobachten
Im Falle von Südkorea ist die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel treibender Faktor
Viele interne Konflikte, Terrorismus und weitere Sicherheitsbedrohungen wie Drogenschmuggel beeinflussen in einigen Staaten den Militarisierungsgrad
Rang Staat
2 Singapur
7 Südkorea
11 Brunei
19 Vietnam
26 Mongolei
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Mittel- und Südamerika
In Mittelamerika herrscht allgemein eine sehr niedrige Militarisierung
Konstante Entwicklung der Militarisierung in Südamerika
Mögliche Ursache sind viele ungeklärte Territorialfragen
Rang Staat
34 Chile
36 Ecuador
48 Peru
49 Kolumbien
73 Paraguay
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!