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Buchführung für Landwirte
Inventur
Aufzeichnungen
Auswertung
Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach
Version Nov 20
erfolgreich seinProduktionsfaktoren
Produktion
GewinnProduktions-technik
FinanzierungZinsen, Pacht
Eigenkapitalbildung
Privat-verbrauch
Zuschüsse aus dem ausserlandw. Bereich
GüterFläche, Gebäude, Maschinen, usw.
Rechtegesetzliche Rahmenbedingungen
(Kontingente, Bestandesobergrenzen, ….
DiensteWissen, Können, Wollen
(sinnvolle Aktivitäten)
Der Bauernhof als Einheit
Betrieb +
Produktion +
Familie
Konsum
Zeit
Geld
?
? ?
?
Betriebswirtschaft - KostenrechnungGesamtbetriebliche Aufzeichnungen
Begriffe im Rechnungswesen
von der Einzahlung zum Gewinn
zusammengestellt von Johann Mayer, LFS Otterbach
Buchführung - Planungsrechnung
Buchführung:
ist eine Ereignisrechnung(erfasst vergangenes Geschehen – konkrete Zahlen
nicht mehr änderbar)
Planungsrechnung:
ist eine Erwartungsrechnung(„Blick in die Zukunft“ – Zahlen werden angenommen
Umsetzung ja / nein, veränderbar)
Buchführung
• ist eine Ereignisrechnung– erfasst vergangenes Geschehen
– konkrete Zahlen, nicht mehr änderbar
• erfasst den ganzen Betrieb– innerbetriebliche Leistungen werden nicht erfasst
• Abrechnungszeitraum ist ein Jahr– meist 1. 1. bis 31. 12.
Einzahlungen / Auszahlungen
erfassen alle tatsächlichen Geldbewegungen (Bargeld, Giro), nicht jedoch Forderungen und Verbindlichkeiten(Betrieb + Privat)
Rechengröße ist der Zahlungsmittelbestand,
Rechenzweck die Kontrolle, Analyse und Planung der Liquidität (= Zahlungsfähigkeit)
Einnahmen / Ausgaben
Geldwert des Zu- oder Verkaufes von Produkten oder Produktionsfaktoren (nur Betrieb)(Private Einnahmen und Ausgaben werden ev. in einem eigenen Bereich erfasst)
Erfasst werden auch Forderungen, Verbindlichkeiten, Guthaben, Schulden
Rechengröße ist das betriebliche Geldvermögen(incl. Sparguthaben, Schulden, …)
Rechenzweck die Finanzkraft
eigene Rechnung im steuerlichen Bereich!
Wird in der Buchhaltung ermittelt, bezieht sich auf ein Jahr und auf den Gesamtbetrieb.
Ertragist der Geldwert der Erzeugung im Laufe eines Jahres
Aufwandist der Geldwert aller Sach- und Arbeitsaufwände, die zur Erzielung des Ertrages des Betriebes notwendig sind (daher auch auf ein Jahr bezogen).
Ausgaben für Betriebsmittel, die länger genutzt werden müssen den einzelnen Jahren anteilig verrechnet werden (=AfA)
Einnahmen und Ausgaben, die nicht das betreffende Wirtschaftsjahr betreffen, müssen für den Ertrag/Aufwand bereinigt werden (Mehr- und Minderwerte)
Ertrag / Aufwand
Ertrag
Verkaufserlöse aus Erzeugnissen des Betriebes
Erlöse aus Dienstleistungen
Ausgleichszahlungen
+ Mehrwerte an Vieh undselbsterzeugten Vorräten
- Minderwerte an Vieh undselbsterzeugten Vorräten
+ Naturallieferungen+ Verkaufserlös von Anlagevermögen über dem Buchwert
„Ertrag ist die Erzeugung im Laufe eines Jahres“
Siehe auch Definition im “Grünen Bericht“
(ca. S. 252)
Aufwand
• Ausgaben für den laufenden Betrieb(Materialaufwand, Personalaufwand (FremdAK),
Sonstiger Aufwand (Versicherungen, Pacht, Steuern, …),
Zinsaufwand)
• jährlicher Wertverlust der Investitionen (=AfA)
• Korrekturen der laufenden Ausgaben+ Minderwert an zugekauften Vorräten- Mehrwert an zugekauften Vorräten- Verkaufserlös von Anlagevermögen unter dem Buchwert
„Werteinsatz für die Produktion im Laufe eines Jahres“
Einkommen
Ertrag - Aufwand
„Ist die Entlohnung
✓für die geleistete Arbeit,
✓für die zur Verfügung-Stellung des Eigenkapitals und
✓für das Unternehmerrisiko“
beziehen sich auf ein Produkt, berechnet mittels KostenrechnungAbrechnungszeitraum ist die Produktionsperiode
LeistungIst der Geldwert der hergestellten Erzeugnisse und erbrachten Leistungen.
Kostensind der Geldwert des Ge- und Verbrauchs von Produktionsfaktoren für die Erstellung betrieblicher Leistungen
Verrechnung auch zwischen den Betriebszweigen (z.B.: Getreide -> Milchkuh)
Ergebnis ist die Wirtschaftlichkeit eines Betriebszweiges
Leistung / Kosten
Buchführung im landw. Betrieb
Produktions-
bereichKapital- und
Geldbereich
Privat-
bereich
Buch-
führung
Steuerliche
Buchführung
betriebsinterne
Buchführung
Aufzeichnungsmöglichkeiten(betriebsintern)
➢ Geldbestandskontrolle(erfasst werden nur die Geldbewegungen (Kassa, Giro)
➢ Einnahmen – Ausgabenrechnung(erfasst werden auch Schulden und Guthaben)
➢ doppelte Buchführung(erfasst werden auch Vermögensänderungen
(Mehr- und Minderwerte, Abschreibungen))
➢ Kostenstellenrechnung(erfasst werden zusätzlich innerbetriebliche Stoffströme,
z.B. Futtergetreide – Erlös bei Getreide, Kosten für Tierhaltung)
Kennzeichen der doppelten Buchführung
2 – fache Erfassung der Geschäftsfälle:➢ chronologisch im Journal➢ systematisch auf den Konten
2 – fache Verbuchung der Geschäftsfälle auf den Konten:
Sollbuchung→Wohin ist das Geld (der Wert) geflossen
Habenbuchung→Woher ist das Geld (der Wert) gekommen
2 – fache Ermittlung des Einkommens➢ Erfolgsrechnung→ Ertrag - Aufwand
➢ Bestandesrechnung→ Eigenkapitalveränderung + Privatentnahmen (Saldo)
Erfolgsermittlung in der doppelten Buchführung
Doppelte Ermittlung:
Erfolgsrechnung:
Einkommen = Ertrag - Aufwand
Bestandesrechnung:
Einkommen = Eigenkapitalveränderung + Privatentnahmen
(Saldo Gruppe Privat)
steuerliche betriebsinterneAufzeichnungen
steuerliche Buchführung:
➢ nach den Vorschriften des Finanzamtes
➢ innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten möglichst wenig
Steuern zahlen
➢ betriebswirtschaftlich nur bedingt aussagefähig
steuerliche betriebsinterne Aufzeichnungen
betriebsinterne Aufzeichnungen
− nach betriebswirtschaftlichen Kriterien
− an den Betrieb angepasst
− steuerlich teilweise nicht zulässig
Zweck:
✓ Darstellung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
✓ Darstellung der finanziellen Entwicklung
✓ Überblick über das vorhandene Vermögen
✓ Überblick über das vorhandene Fremdkapital
✓ Darstellung des Privatbereichs (Einnahmen und Ausgaben)
Buchführungspflicht - steuerlich
Einkommensteuer:
voll buchführungspflichtig sind Betriebe:Land- und forstwirtschaftlicher Einheitswert von über € 150.000,-oder Jahresumsatz (Betriebseinnahmen ohne Ust.) von über € 550.000,-700 000 (aber ab 400 000 Umsatz Regelbesteuerung in der UST!)
beschränkt buchführungspflichtige Betriebe:Arten:- Teilpauschalierung (nur Aufzeichnung der Einnahmen)- Einnahmen – Ausgabenrechnung
(Aufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben, Berechnung einer AfA)
nicht buchführungspflichtige Betriebe - Vollpauschalierung:Das Einkommen und die daraus resultierenden Steuern werden pauschal aus dem Einheitswert ermittelt.
lt. lkonline vom 21.7.2020, gültig ab 1.1.2020
Aufzeichnungs – Pflicht ab 2020
2
1
Einheitswert > 75 000 €oder Fläche > 60 ha RLNoder Vieheinheiten > 120 VEoder Obstfläche > 10 ha
pauschaliertes Einkommen bei Vollpauschalierung: 42 % des Einheitswertes (EW)
pauschaler Aufwand bei Teilpauschalierung:Normal: 70 %Veredelungstätigkeiten: 80 %
Einnahmen – Ausgabenrechnung: ab 130 000 EW oder 400 000€ Umsatz
Volle Buchhaltungspflicht ab 700 000€ Umsatz
Aufzeichnungen für die steuerliche Gewinnermittlung
• Vollpauschalierung: – es sind keine Aufzeichnungen für das FA notwendig,
Berechnung des steuerl. Einkommens aus dem Einheitswert (42%)• Teilpauschalierung:
– es werden nur die betrieblichen Einnahmen aufgezeichnet– Die Ausgaben werden pauschal ermittelt (70% bzw. Tierh. 80 %);
Forst je nach Lage und Ernteverfahren• Einnahmen – Ausgabenrechnung:
– Einnahmen und Ausgaben werden aufgezeichnet.– von Gebäuden und Maschinen wird eine AfA berechnet
(nach steuerlichen Kriterien)• Doppelte Buchführung:
– nach steuerlichen Vorschriften, incl. vollständiger Inventur, zusätzliche Aufzeichnungen (Anbau-, Ernteregister, Viehregister, Vorräteregister)
Buchführungspflicht – steuerlich ► UST
Umsatzsteuer:
voll aufzeichnungspflichtig sind Betriebe:Land- und forstwirtschaftlicher Einheitswert von über € 150.000,-oder Jahresumsatz (Betriebseinnahmen ohne Ust.) von über € 400.000,-- Auch die Umsatzsteuer muss mit dem Finanzamt verrechnet werden
Umsatzsteuerlich pauschalierte Betriebe:- keine Aufzeichnungen für die Ust. nötig
Option (in der Ust):Freiwillige Aufzeichnungen für die Umsatzsteuer und Verrechnung derselben mit dem Finanzamt
Ordnungsgemäße Buchführung
✓ Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens vermitteln kann.
✓ Die Bedeutung von Abkürzungen und Symbolen muss im Einzelfall eindeutig festliegen.
✓ Die Eintragungen müssen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet vorgenommen werden.
✓ Änderungen müssen so vorgenommen werden, dass der ursprüngliche Inhalt ersichtlich ist – es muss erkennbar sein, wann die Änderungen vorgenommen wurden (Löschbare Schreibmittel sind verboten).
✓ Die Belege (Abschriften von „Handelsbriefen“) sind geordnet aufzubewahren
✓ Es gilt eine Aufbewahrungsfrist von 7 Jahren ab Ende des Geschäftsjahres.
✓ Werden elektronische Datenträger verwendet, muss die vollständige, geordnete und inhaltsgleiche Wiedergabe bis zum Ablauf der Aufbewahrungsfrist gewährleistet sein.
Ablauf einer doppelten Buchführung
Inventur und Bewertung
Eröffnungsbuchungen
laufende Buchungen (während des Jahres)
Vorbereitung für den Abschluß
Abschluß
Auswertung
Gesamtübersicht Buchführung
B i l a n zV e r m ö g e n
Was ist da?
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
K a p i t a l
Wem gehört es?
Fremdkapital
Eigenkapital
Inventur
Zweck:
Erfassung des Vermögens
dessen Bewertung
Erfassung der Schulden
Ermittlung des Eigenkapitals
Das Ergebnis ist die Bilanz
Wertarten
• Verkehrswert (Marktpreis)
– Ankaufwert (Marktpreis + Kaufspesen
– Verkaufswert (Marktpreis – Verkaufsspesen
• Herstellungswert: Geldausgaben + Eigenleistungen
• Neuwert / Anschaffungswert: Kosten des Wirtschaftgutes bei der Anschaffung (neu / gebraucht) bis zur Inbetriebnahme
• Wiederbeschaffungswertsind die Kosten für die Herstellung zum gegenwärtigen Zeitpunkt
• AustauschwertWertfeststellung mittels vergleichbarer Produkte
Abschreibung(AfA -> Absetzung für Abnutzung)
Anteil der Anschaffungskosten je Jahr der voraussichtlichen Nutzungsdauer.
Berechnung:
Anschaffungswert / Nutzungsdauer oder
Neuwert * AfA in %
(AfA % = 1/Nutzungsdauer)
Aufgaben der AfA
• Aufteilung des Neuwertes auf die voraussichtliche Nutzungsdauer
• Wertanpassung des Anlagevermögens(Zeitwert = Anschaffungswert – bisherige AfA)
• Kalkulatorische Kapitalwiedergewinnung(Die AfA drückt den jährlichen Wertverlust des abnutzbaren Anlagevermögens aus – Dieser muss in den Betrieb reinvestiert werden um das Eigenkapital zu erhalten) {Bei einer steuerl. Bewertung müssen dafür aktuelle Wertansätze verwendet werden – Berechnung im BÜB)}
Bilanzierungsgrundsätze
➢ BilanzwahrheitBilanzwahrheit bedeutet, alle betrieblichen Vermögensteile vollständig zu erfassen.
➢ Bilanzklarheit Bilanzklarheit bedeutet klare, übersichtliche Darstellung der Bilanz.
➢ EinzelerfassungEinzelerfassung heißt, dass jedes Betriebsmittel des Anlage- und Umlaufvermögens gesondert erfasst wird
➢ Bilanzvorsicht Bilanzvorsicht bedeutet bei der Bewertung von Verkaufsgütern und Forderungen die Beachtung des Niederstwertprinzipes.
➢ Bilanzkontinuität und BilanzzusammenhangDie Werte der Schlussbilanz des Vorjahres entsprechen den Werten der Eröffnungsbilanz des Folgejahres
Vermögensbewertung für eine
betriebsinterne Buchführung in
der Landwirtschaft
Grund und Boden
Sowohl für eine betriebsinterne als auch für eine steuerliche Buchführung ist eine Bewertung von Grund und Boden nicht erforderlich, da er keiner Abschreibung (Wertminderung) unterliegt.
Die LBG bewertet die landwirtschaftliche Nutzfläche nach individuellen Faktoren
Ein Grundzukauf wird aktiviert
Abnutzbares Anlagevermögen
• Grundverbesserungen
• Gebäude und bauliche Anlagen
• Maschinen und Geräte
• (Zuchtvieh)
• Mehrjährige Pflanzenbestände
Bewertung abnutzbares Anlagevermögen
• ausgehend von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten
• falls keine Rechnungen vorhanden sind: Schätzung der damaligen Anschaffungskosten
– Kürzung um erhaltene Förderungen
– für steuerliche Zwecke ohne Mwst
• Bei Gemeinschaften → anteilige Anschaffungskosten
• Ermittlung des Buchwerts (Anschaffungskosten – bisherige Afa) beim Einstieg in die Buchhaltung (machen Buchhaltungsprogramme automatisch)
Grundverbesserungen (Meliorationen):
Dazu zählt man wertvermehrende Grundverbesserungen, die einer natürlichen Abnützung unterliegen (z. B. Dränage, im Boden verlegte Bewässerungsanlagen).
Einmalige Grundverbesserungen zählen zum Boden.
Bei der Bewertung ist vom Neuwert (seinerzeitige Anschaffungskosten) auszugehen.
Rohrdränagen werden mit 3 - 5 %, (LBG setzt 30 Jahre Nutzungsdauer ein), Maulwurfdränagen mit höheren Sätzen (ca. 20 %, LBG setzt 8 Jahre ein) abgeschrieben.
Gebäude und bauliche Anlagen
Erfaßt werden nur die dem Betrieb dienenden Gebäude und baulichen Anlagen. (nach Nutzungsart getrennt!). Dabei sind Aufstallungen extra zu erfassen (wegen der kürzeren Nutzungsdauer!)
Wohngebäude bzw. Räume, die von der Besitzerfamilie bewohnt werden, zählen zum Privatvermögen und werden deshalb nicht inventarisiert.
Außer den Gebäuden im engeren Sinne wie Stallungen, Scheunen, Garagen gehören zu diesen Vermögensbeständen auch noch bauliche Anlagen wie Düngerplatten Gülle- und Jauchegruben, Silos, Kanalisation, Wasserversorgungsanlagen, asphaltierte Flächen, Brücken, Zäune usw.
Gebäudebewertung
Bei der Bewertung wird vom Neuwert ausgegangen. Ist der Neuwert (Anschaffungswert, Herstellungskosten) bekannt, so ist dieser zu verwenden. Eigenleistungen und eigenes Bauholz sind zu bewerten.
Eventuelle Investitionszuschüsse vermindern die Baukosten und sind abzuziehen.
Ist der Neuwert nicht bekannt oder liegt die Herstellung länger zurück so verwendet man zur Ermittlung des Neuwertes eine Baukostenschätzung
Bei Stallgebäuden wird auf Grund der unterschiedlichen Nutzungsdauer die Gebäudehülle und die Einrichtung getrennt bewertet. (Verhältnis ca. 60 : 40)
Durchschnittliche Gesamtnutzungsdauer(betriebswirtschaftlich)
Rinderstall - Hülle 30 - 50 Jahre
Schweinestall - Hülle 20 - 40 Jahre
Hühnerställe 20 – 25 Jahre
Stalleinrichtung 15 Jahre
Scheunen, Garagen 20 - 40 Jahre
Betonsilo, Jauchegrube 25 Jahre
Traunsteinsilo 20 Jahre
Holzsilo 20 Jahre
Befestigte Wege 20 Jahre
Gebäudebewertung steuerlich
• Aufstallungen, Fütterungsanlagen, Elektroinstallationen, … werden den Geräten zugeordnet („ohne Substanzverlust abzubauen?“)
• Gebäudenutzungsdauer 40 Jahre (ausgenommen Leichtbauweise – 25 Jahre)
• bauliche Anlagen (Silos, Düngerlager, befestigte Flächen, …) haben eine kürzere Nutzungsdauer
• Bewertung ohne eigene Arbeitsleistung, (verrechnetes eigenes
Bauholz ist im Jahr der Verwendung als Einnahme zu verbuchen)
• Belegaufbewahrungspflicht bei Gebäuden: 22 Jahre!
Bewertung von Altgebäuden
Auf Grund der Neuabstimmung in der Meisterausbildung wird die Gebäudebewertung den steuerlichen Bewertungskriterien angepasst.
Berechnung der derzeitigen Herstellungskosten
= Bauvolumen (oder Fläche) * Baurichtsatz (€ / m³; €/m²)(* ev. Größenfaktor u.a. Korrekturfaktoren lt. Baurichtpreisen)
Berechnung des (seinerzeitigen) Anschaffungswertes:Rückrechnung mit dem Baukostenindex (z.B. ….index)
(Faktor: Index im Jahr der Anschaffung / Index der Baurichtpreise) bzw.
Verwendung des Korrekturfaktors lt. Unterlage Meister
Anschaffungswert = derzeitige Herstellungskosten * Faktor
(Aufteilung in Gebäudehülle und Einrichtung bei Stallgebäuden,
betriebsintern ist die Entmistung bei den Gebäuden mitbewertet).
Berechnung des Zeitwertes (Buchwert)
Abschreibung (Afa) je Jahr =
Anschaffungswert /Übliche Gesamtnutzungsdauer
Zeitwert (Buchwert) =
Anschaffungswert – bisherige AfA
Inbetriebnahme im 1. Halbjahr – volle AfA;
Inbetriebnahme im 2. Halbjahr – halbe AfA
Beispiel - GebäudebewertungScheune (erdlastig): (Bewertung per 1.1.2019)Baujahr 1996, Inbetriebnahme im 2. Halbjahr; Gesamtnutzungsdauer 40 Jahre, Bauvolumen: 580 m², Höhe 4,5 m; Baurichtsatz 72 €/m³; Volumensfaktor: 1,08 (Baurichtpreis 2017; OÖ)Baukosten – Faktor (für Preissteigerung seit Anschaffung): 62%
a) Herstellungskosten:580 * 4,5 * 72 * 1,08 = __________________€
b) Korrektur-Faktor: 62%
c) Anschaffungswert: ______________* _____% = __________________€
d) Abschreibung: ___________€ / 40 Jahre = ________€ je Jahr
e) bisherige AfA: ____ Jahre (2018-________) * _______= _____________€
f) Zeitwert 1. 1. 2019: ________________ €
g) Zeitwert 1. 1. 2019: ________________ €
Beispiel - Gebäudebewertung
a) Herstellungskosten (Wiederbeschaffungswert):580 * 4,5 * 72 * 1,08 = 202 953€
b) Korrektur-Faktor: 62%
c) ehemaliger Anschaffungswert: …* 62% = 125 831€
d) Abschreibung: …..€ / 40 Jahre = 3 146 € je Jahr
e) bisherige AfA: 22,5 Jahre (2019 – 1996 + 0,5x) * 3 146 = 70 780€
f) Zeitwert 1. 1. 2019: 55 051€
g) Zeitwert 1.1.2020: 51 905€x) Anschaffung im 2. Halbjahr
Scheune (erdlastig): (Bewertung per 1.1.2019)Baujahr 1996, Inbetriebnahme im 2. Halbjahr; Gesamtnutzungsdauer 40 Jahre, Bauvolumen: 580 m², Höhe 4,5 m; Baurichtsatz 72 €/m³; Volumensfaktor: 1,08 (Richtpreis 2017; OÖ)Baukosten – Faktor (für Preissteigerung seit Anschaffung): 62%
Anm: Die Berechung erfolgte exakt, ohne Rundung der Zwischenergebnisse
Maschinen und Geräte
Maschinen und Geräte werden einzeln inventarisiert.
Nicht erfasst werden Kleingeräte, deren Ankaufspreis unter € 480,- incl. MWST liegt. Beim Neuerwerb werden diese Kleingeräte gleich als Aufwand verbucht, daher entfällt deren Inventarisierung.
Gemeinschaftsmaschinen werden mit dem jeweiligen Anteil inventarisiert. (Z.B: 1/3)
Bewertung am Betrieb vorhandener Maschinen bei der Erstinventur
Bewertung mit dem Anschaffungswert
Nutzungsdauer: betriebsbezogene Lebensdauer, in Anlehnung an die ÖKL-Nutzungsdauer
Zeitwert = Anschaffungswert - bisherige AfA
Maschinen, die abgeschrieben sind, aber noch verwendet werden wird ein Erinnerungswert (€ 1,-) eingesetzt,
nicht mehr verwendete abgeschriebene Maschinen sind nicht zu inventarisieren.
Beispiel Maschinenbewertung:
Traktor 40 KW: (Bewertung per 1. 1. 2019)
Anschaffungskosten 21.800 €, Anschaffung/Inbetriebnahme 7. 2. 2002,
voraussichtliche Gesamtnutzungdauer 20 Jahre
a) Abschreibung je Jahr: 21.800 € / 20 Jahre = ________ €/Jahr
b) bisherige Nutzungsdauer: 2019 – 2002 = _____ Jahre
c) bisherige AfA: _______ € * ____ Jahre = _________ €
d) Zeitwert 1.1. 19: ________ € - _______ € = __________€
e) Zeitwert 1. 1. 20: ________ € - _______ € = __________€
Anmerkung: Auf Grund des geringen Einsatzumfanges wurde die
Nutzungsdauer lt. ÖKL verlängert
Beispiel Maschinenbewertung:
Traktor 40 KW: (Bewertung per 1. 1. 2019)
Anschaffungskosten 21.800 €, Anschaffung 7. 2. 2002,
voraussichtliche Gesamtnutzungdauer 20 Jahre
a) Abschreibung je Jahr: 21.800 € / 20 Jahre = 1.090 €/Jahr
b) bisherige Nutzungsdauer: 2019 – 20012 = 17 Jahre
c) bisherige AfA: 1.090 € * 17 Jahre = 18.530 €
d) Zeitwert: 21.800 € - 18.530 € = 3.270 €
Bewertung von Großreparaturen
➢Die Nutzungsdauer wird verlängert
➢Funktion wird verbessert bzw. geändert
Berechnung:
Neuer Buchwert = Derzeitiger Zeitwert + Reparaturkosten
bzw. Umbaukosten
Neue Afa = Neuer Buchwert / Neue (Rest)nutzungsdauer
Beispiel Großreparatur
Traktor Bsp. Maschinenbewertung wird generalüberholt,
Kosten: 5 000 €
Verlängerung der Nutzungsdauer,
neue (Rest-)Nutzungsdauer 10 Jahre
Zeitwert per 1.1.2019: €
+ Großreparatur 5 000 €
= neuer Buchwert €
: neue Nutzungsdauer 10 Jahre
= neue Afa €
Buchwert 31. 12. 2019 €
Beispiel Großreparatur
Traktor Bsp. Maschinenbewertung wird generalüberholt,
Kosten: 5000 €
Verlängerung der Nutzungsdauer,
neue (Rest-)Nutzungsdauer 10 Jahre
Zeitwert per 1.1.2019: 3 270 €
+ Großreparatur 5 000 €
= neuer Buchwert 8 270 €
: neue Nutzungsdauer 10 Jahre
= neue Afa 827 €
Buchwert 31. 12. 2019 7 443 €
Pflanzenbestände
Feldinventar: = kurzlebige Pflanzenbestände, werden in Österreich (Bilanzstichtag meist 1. 1.) nicht bewertet.
Dauerkulturen: entweder nach Gestehungskosten - AfAoder nach Durchschnittssätzen je Pflanze (keine Afa)
Wald: Kleinwald wird nicht bewertet.
Erreicht die Waldbewirtschaftung in einem Betrieb eine gewisse Bedeutung (z.B. 1/3 der Kulturfläche ist Wald), dann sollte auch eine Bewertung des Waldbestandes und des Zuwachses erfolgen, um Mehr- oder Minderwerte errechnen zu können.Ohne Waldbewertung muss das Ergebnis um außergewöhnliche Waldnutzungen korrigiert werden.
Vieh
Eine Einzelbewertung von Zuchtvieh mit Berechnung der AfA ist nur bei sehr wertvollen Tieren zu empfehlen.AfA = (Anschaffungswert – Verkaufswert) / Nutzungsdauer
(Zeitwert = Anschaffungwert – AfA)
Die Bewertung der Viehbestände kann mit den statistischen Viehrichtsätzen erfolgen.
Bei Masttieren ist eine Bewertung mit Ø Gewicht und Verkaufspreis empfehlenswert (In Altersgruppen zusammenfassen)
Die Form der Bewertung ist in den Folgejahren beizubehalten
Selbsterzeugte Vorräte
Bewertet werden nur handelsübliche Vorräte wie z.B. Getreide, Kartoffel, Rüben, usw.
Selbsterzeugte Vorräte wie Heu, Stroh, Silagen, Wirtschaftsdünger, Brennholz werden meist nicht bewertet, wenn sie üblicherweise vom Betrieb nicht vermarktet werden. Eine Bewertung wäre dann wichtig, wenn jeweils zum Bewertungsstichtag große Bestandesunterschiede vorhanden sind.
Bewertet werden selbsterzeugte Vorräte mit dem Selbstkostenpreis am Bewertungsstichtag.
(z.B.: Aktueller Großhandelspreis lt. "Der Bauer" inkl. MWST minus 10 - 20% = Selbstkostenpreis)
Zugekaufte Vorräte
Inventarisiert und bewertet werden alle zugekauften Vorräte wie Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Futtermittel, Treibstoffe, Schmiermittel, Baumaterial usw.
Kleine Restmengen werden nicht berücksichtigt.
Bewertet werden die zugekauften Vorräte mit dem Preis der letzten Lieferung.
Geld
Der Vermögensbestandteil Geld umfaßt alle dem Betrieb dienenden Geldbestände.
Privates Geld (Privatsparbuch, private Bausparverträge, Wertpapiere usw.) wird dann nicht inventarisiert, wenn es voraussichtlich im Privatbereich verwendet wird.
Sonst ist es günstiger, diese Gelder betrieblich zu erfassen und erst die tatsächliche private Verwendung zu verbuchen.
Alle Geldmittel mit betrieblichem Bezug werden mit dem Stand des Bewertungsstichtages in das Inventarbuch eingetragen.
Aktive Geldbestände
Bargeld: ermittelt durch Kassasturz
Bankguthaben: (Spar- und Girokonten) durch Tagesauszug erfasst
Sonstige Geldbestände (ev. Bausparguthaben, Anleihen, .....)
Laufende Forderungen: ergeben sich aus noch unbezahlten Lieferungen und Leistungen des Betriebes (z. B.: verkaufte Stiere sind noch nicht bezahlt)
Betriebliche Beteiligungen (z.B.. Ges.m.b.H)
Genossenschaftsanteile: von diesen hängt auch die Haftung bei derGenossenschaft ab
Passive Geldbestände: (Schulden)
Laufende Verbindlichkeiten: unbezahlte Rechnungen Lieferantenkredite
Kontokorrentschulden: Girokonto im SOLL (-)
Mittel- und langfristige Schulden:geförderte Kredite
betriebliche Darlehen
Auf Grundlage der Inventur wird die Bilanz erstellt.
Die Bilanz ist die Gegenüberstellung von
Vermögen und Kapitalzum
Bilanzstichtag (=Vermögensbilanz)
B i l a n zV e r m ö g e n
Was ist da?
Anlagevermögen
Tiervermögen
Umlaufvermögen
Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach
K a p i t a l
Wem gehört es?
Fremdkapital
Eigenkapital
VermögenAnlagevermögen• Boden • Meliorationen (Grundverbesserungen) • Gebäude und bauliche Anlagen • Maschinen und Geräte • mehrjährige Pflanzenbestände
Tiervermögen
Umlaufvermögen• einjährige Feldbestände
(Mais, Getreide, Gras,...) • Selbsterzeugte und zugekaufte Vorräte
(Kraftfutter, Diesel,...) • Geld
Mit Ausnahme des Bodens und des
Waldes unterliegt das
Anlagevermögen einer Abnutzung
und somit einer Wertminderung.
Das in diese Vermögensteile
investierte Kapital ist längerfristig
gebunden.
Das Umlaufvermögens ist nur einmal
nutzbar,
es wird beim einmaligen Gebrauch
verbraucht
Im Grünen Bericht ist dieses eine eigene Kategorie
sonst ist Zuchtvieh Anlagevermögen und Mastvieh Umlaufvermögen
Weitere Unterteilung der Vermögensbestandteile (1)
Produktive Bestandteile:
✓ Pflanzenbestände
✓ Vieh✓ Maschinen bei überbetrieblichem Einsatz
✓ Gebäude bei Vermietung
Die Produktion unterstützende Bestandteile➢Boden➢Gebäude➢Maschinen➢Vorräte➢Geld
Weitere Unterteilung der Vermögensbestandteile (2)
Gutsbestandskapital
Ist vom Verpächter zur Verfügung zu stellen
Boden, Gebäude, mehrjährige Pflanzenbestände.. Kontingente
Verpächtersvermögen
Hat der Pächter mitzubringen
Maschinen, Vieh, Vorräte, Geld
Kapital
drückt aus, wie ein Unternehmen finanziert ist:
Eigenkapital:
stellt jenen Anteil am Vermögen dar, der den Besitzern des
Unternehmens gehört.
Fremdkapital:
sind alle externen Unternehmensfinanzierungen.
Vermögen lt. Grüner Bericht 2018 u. 2019
(Tabellen DI 2019, Ø alle Betriebe, Blatt DI 11 bis DI 14)
Boden 92.004 92.621
Grundverbesserungen 2.274 2.314
Stall-/Wirtschaftsgebäude 160.338 161.565
Nebenbetrieb, UaB 9.564 10.605
Wald 73.360 74.082
Obst- und Rebanlagen 3.686 3.397
Maschinen u. Geräte 82.965 8.465
Rechte 15 2
Vieh 20.072 20.080
Vorräte 13.790 12.790
Geld gesamt 86.774 90.740
langfr. Fremdkapital 44.935 48.718
Kontokorrentkr., Verbindlichkeiten 15.911 15.912
Eigenkapital 483.996
Gesamt 544.842 544.842
31.12.2018 31.12.2019
Ø Vermögen u. Kapital je Betrieb per 31. 12. 2018 und 2019
Ablauf einer Buchführung
Eröffnungsbuchungen
Buchen von Geschäftsfällen
Vorbereitung für den Abschluß
Abschluß der Buchführung
Auswertung
Der Beleg
69 © Anna Gstöttenbauer
Das Belegprinzip
Die Grundlage für jede Buchung muss ein Beleg sein
KEINE BUCHUNG OHNE BELEG!
➢ Jede Rechnung, jeder Kontoauszug ist ein Beleg
➢ Eine ordnungsgemäße Belegsammlung ist für die Buchhaltung wichtig!
➢ Der Beleg ist das Bindeglied zwischen dem Geschäftsfall und seiner Verbuchung
Geschäftsfälle sind alle Tatbestände, die zu Veränderungen vonVermögen, Kapital, Aufwendungen und Erträgen führen
© Anna Gstöttenbauer
Belegorganisation:
Richtet sich nach der Betriebsgröße→somit nach der Menge der Belege.
Die Belege werden in Gruppen geordnet. Die Zugehörigkeit wird durch ein Symbol gekennzeichnet:
Kassabeleg KBankbeleg (Girokonto) BEingangsrechnung ERAusgangsrechnung AR
→ Belegablage nach den Buchungskreisen (Gruppen) organisieren.
© Anna Gstöttenbauer
Belegorganisation:
Arbeit am Beleg (in einem Unternehmen):
➢ Eingangsstempel (Eingangsdatum)
➢ Sachliche und rechnerische Kontrolle
→ (Vermerk der Bezahlung (Datum, Bank) am Beleg)
➢ Belegnummer (fortlaufend)
➢ Vorkontierung am Beleg
➢ Verbuchung des Geschäftsfalles
➢ Buchungsvermerk
© Anna Gstöttenbauer
Belegorganisation:
Im landwirtschaftlichen Betrieb:
Je nach Größe bzw. Umfang :
➢Chronologische Ordnung der Belege in einem Ordner
→ Trennblätter zwischen den Monaten
→ Ausdruck der Umsatzliste der Bank und Vermerk der Belegnummer
➢Belege die über die Bank abgewickelt werden zu den Bankbelegen
➢Belege die BAR abgewickelt werden im Kassabuch erfasst
© Anna Gstöttenbauer
BelegbeispielRechnung
Zahlung
Prinzip Konto
• Ein Konto ist ein zweiseitiges Rechenfeld mit entgegengesetzter rechnerischer Bedeutung (eine Seite +, die andere -)(Vorteil: man braucht nur zu addieren beim Zusammenrechnen)
• Das Abschließen nennt man saldieren• Der Saldo wird auf die kleinere Seite geschrieben, sodass die
Summe beider Seiten gleich ist
Vorgehensweise:1. größere Seite addieren2. Übertrag der Summe auf die kleinere Seite3. Berechnung der Differenz = Saldo4. (Leerräume sind zu entwerten und die Summe doppelt
unterstreichen)
Beispiel Kassa - Konto
Konto Bargeld (Kassa)Nr Text Soll Haben1 Anfangsstand 1.5002 Reparatur 1.4503 Abhebung vom Giro 8004 Lebensmittelkauf 265 Taschenrechner 126 Getreideverkauf 507 Getränk 4
Saldo
Summe
Beispiel Kassa – Konto - Lösung
Nr Text Soll Haben
1 Anfangsstand 1.500
2 Reparatur 1.450
3 Abhebung vom Giro 800
4 Lebensmittelkauf 26
5 Taschenrechner 12
6 Getreideverkauf 50
7 Getränk 4
Saldo 858
Summe 2.350 2.350
Konto Bargeld (Kassa)
Buchungsgrundsätze
Jede Buchung erfolgt 2 maleinmal im SOLL einmal im HABEN
Summe der Soll - Buchungen =
Summe der Haben - Buchungen
Arten von Buchungen/Geschäftsfällen
Eröffnungsbuchungen
Sind das Eintragen der Anfangsstände auf die jeweiligen Bestandeskonten. (=Aufteilung der Bilanz auf die Konten)
Die Gegenbuchung erfolgt am Eröffnungsbilanzkonto (EBK)
z.B. Bargeld an EBK
Gebäude an EBK
EBK an Kredit
EBK an Eigenkapital
Schema der Buchführung
Eröffnungsbilanz - EröffnungsbuchungenAnfangsbestände werden auf die entsprechenden Konten übertragen
aktive Bestandeskonten (Gebäude, Maschinen, ...Geld) :
jeweiliges Konto im Soll
Gegenbuchung(Haben) auf das Eröffnungsbilanzkonto
Konto Bargeld Konto EBK
(z.B.: Anfangsstand Bargeld:
Schema der Buchführung
Eröffnungsbilanz - EröffnungsbuchungenAnfangsbestände werden auf die entsprechenden Konten übertragen
aktive Bestandeskonten (Gebäude, Maschinen, ...Geld) :
jeweiliges Konto im Soll
Gegenbuchung(Haben) auf das Eröffnungsbilanzkonto
Konto Bargeld Konto EBK
Anfangsstand KassaAnfangsstand Kassa
(z.B.: Anfangsstand Bargeld:
Schema der Buchführung
Eröffnungsbilanz - EröffnungsbuchungenAnfangsbestände werden auf die entsprechenden Konten übertragen
Passive Bestandeskonten (Kredite, Eigenkapital) :
jeweiliges Konto im Haben
Gegenbuchung(Soll) auf das Eröffnungsbilanzkonto
(z.B.: Anfangsstand Agrarinvestitions - Kredit:
Konto AI - Kredit Konto EBK
Schema der Buchführung
Eröffnungsbilanz - EröffnungsbuchungenAnfangsbestände werden auf die entsprechenden Konten übertragen
Passive Bestandeskonten (Kredite, Eigenkapital) :
jeweiliges Konto im Haben
Gegenbuchung(Soll) auf das Eröffnungsbilanzkonto
z.B.: Anfangsstand Agrarinvestitions - Kredit:
Konto AI - Kredit
Anfangsstand AIK
Konto EBK
Anfangsstand AIK
Kontenrahmen
Klasse Art Gruppe 1 Gruppe 2
0 Anlagevermögen
1 Vorräte, Vieh
2 Guthaben, sonstiges Umlaufvermögen
3 Verbindlichkeiten, Rückstellungen Passivkonten
4 Erträge Ertragskonten
5 Materialaufwand
6 Personalaufwand
7 sonst. betrieblicher Aufwand
8 Finanzaufwand u. Erträge, a.o. Aufwand/Ertrag
9 Eigenkapital, Rücklagen, Abschluss, Privat
Aktivkonten
Aufwands-
konten
Bestandes-
konten
(sind in der Bilanz
zusammengefasst)
Erfolgskonten
(werden auf GuV
zusammengefasst)
Abschluss- und Privatkonten
Begriffe
• Investition:Anschaffung länger nutzbarer Vermögensbestandteile
• Ertrag:Wertzuwachs (Erzeugung) im Laufe eines Jahres
• Aufwand:notwendiger Mitteleinsatz zur Erreichung des Ertrages im Laufe eines Jahres
In der Landwirtschaft werden Erträge und Aufwände bereits während des Jahres auf den entsprechenden Erfolgskonten gebucht.
Am Jahresende erfolgt ein Abgleich mit dem tatsächlichem Bestand über Mehr- und Minderwerte.
Ertrag
Verkaufserlöse aus Erzeugnissen des Betriebes
Erlöse aus Dienstleistungen
Ausgleichszahlungen
Sonstiges (Zinserträge, …)
+ Mehrwerte an Vieh und selbsterzeugten Vorräten
- Minderwerte an Vieh und selbsterzeugten Vorräten
+ Verkaufserlös von Anlagevermögen
„Ertrag ist die Erzeugung im Laufe
eines Jahres“
Gruppierung des Ertrages
Der Ertrag des gesamten land- und forstwirtschaftlichen Betriebes besteht aus (siehe auch Begriffserklärungen im Grünen Bericht):
➢ Erträge Bodennutzung
➢ Erträge Tierhaltung
➢ Erträge Forstwirtschaft
➢ Erhaltene Umsatzsteuer
➢ Öffentliche Gelder des Unternehmensertrages
➢ Sonstige Erträge.
➢ abzüglich interner Ertrag.
Aufwand
Ausgaben für den laufenden Betrieb
Materialaufwand, Personalaufwand (FremdAK),
Sonstiger Aufwand (Versicherungen, Pacht, Steuern, …),
Zinsaufwand
jährlicher Wertverlust der Investitionen (=AfA)
+ Minderwert an zugekauften Vorräten
- Mehrwert an zugekauften Vorräten
- Buchwert der abgegangenen Anlagen
„Werteinsatz für die Produktion im Laufe
eines Jahres“
Gruppierung des AufwandesDer Aufwand des land- und forstwirtschaftlichen Betriebes besteht aus:
❖Sachaufwand
❖Abschreibung (AfA)
❖Personalaufwand
❖Fremdkapitalzinsen
❖Pacht- und Mietaufwand
❖sonstigem Aufwand
❖geleisteter Umsatzsteuer (Vorsteuer)
❖abzüglich interner Aufwand.
Aufwendungen für das Wohnhaus zählen nicht zum Aufwand.
Trennung zwischen Betrieb und Privat
Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach
Art Betrieb Privat
SteuernGrundsteuer + Zuschläge, Mehrwertsteuer
Einkommensteuer, Kirchenbeitrag, Müllabfuhr
Versicherungen
Feuerversicherung, Sturm, Hagelvers., Betriebshaftpflicht KFZ - Haftpflicht Traktore
Sozialversicherung f. Familie, Lebensversicherung, Privatunfallvers., Arztrechnungen u. Rückvergütungen
MitgliedsbeiträgeMaschinenring, berufliche Vereine (Zuchtverband, ..)
Politische u. kulturelle Organisationen
Presse u. BücherFachbücher, Fachzeitschriften Tageszeitungen, ...
BekleidungSpezielle Arbeitskleidung (Stallkleider, Stiefel, ..)
Normale Arbeits- u. Freizeitkleidung
Fahrt- und GasthausspesenFahrtspesen beim Viehkauf, Maschinenkauf, Versteigerungen,..
Sonstige
Aus- und Weiterbildung Landw. Kurse, Meisterkurs Sonstige
Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach
Trennung zwischen Betrieb und Privat
EnergiekostenTreibstoffe f. landw. Maschinen, ..
Heizmaterial f. Wohnhaus
Darlehen (Anfangsstand, Zinsen u. Tilgung)
für Maschinen, Gebäude, Grund, ev. Ausgedingewohnung
Hausbau, Bauspardarlehen, für Wohnungseinrichtung,...
NebenbetriebBäuerlicher Nebenbetrieb (eigene Konten ), Nachbarschaftshilfe, MR
Gewerbl. Nebenbetrieb, Löhne aus unselbst. Arbeit, Pensionen
Öffentl. ZuschüsseInvestitionszuschüsse, Ausgleichszahlungen
Familienbeihilfe, Schulbeihilfe
InventarverkaufVerkauf v. landw. Inventar (Maschinen, ...)
Verkauf v. Haushaltsgegenständen, ..
Art Betrieb Privat
Buchen von Geschäftsfällen
S o l l
Frage: Wohin?
Vermehrung von Vermögen
Verminderung von Schulden
Verminderung von Eigenkapital
Aufwand
Privatentnahmen
H a b e n
Frage: Woher?
Verminderung von
Vermögen
Vermehrung von
Schulden
Vermehrung von Eigenkapital
Ertrag
Privatzuschüsse
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
aktive Bestandeskonten (Gebäude, Maschinen, ...Geld) :
Vermehrung: jeweiliges Konto im Soll
Verminderung: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Kauf eines Traktors über das Girokonto:
Konto GiroKonto Maschinen
Vermehrung
(wohin?)
Verminderung
(woher?)
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
aktive Bestandeskonten (Gebäude, Maschinen, ...Geld) :
Vermehrung: jeweiliges Konto im Soll
Verminderung: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Kauf eines Traktors über das Girokonto:
Konto Giro
Traktorkauf
Konto Maschinen
Traktorkauf
Vermehrung
(wohin?)
Verminderung
(woher?)
Besonderheit des Eigenkapitals
Eigenkapital ist der Anteil am Betriebsvermögen, der dem Besitzer gehört.
Es erhöht sich durch Erträge und Privatzuschüsseund vermindert sich durch Aufwendungen und Privatentnahmen
Während des Jahres erfolgen keine Buchungen auf dem Eigenkapitalkonto
Es wird auf die Bereiche
Erträge, Aufwände und Privat aufgeteilt
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
Erfolgskonten (Aufwände, Erträge) :
Aufwände: jeweiliges Konto im Soll
Erträge: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Ferkelverkauf über das Girokonto:
Konto Giro Konto Erträge Ferkel
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
Erfolgskonten (Aufwände, Erträge) :
Aufwände: jeweiliges Konto im Soll
Erträge: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Ferkelverkauf über das Girokonto:
Konto Giro Konto Erträge Ferkel
FerkelverkaufFerkelverkauf
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
Erfolgskonten (Aufwände, Erträge) :
Aufwände: jeweiliges Konto im Soll
Erträge: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Futtermittelkauf über das Girokonto:
Konto Giro Konto Aufwand Futtermittel
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
Erfolgskonten (Aufwände, Erträge) :
Aufwände: jeweiliges Konto im Soll
Erträge: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Futtermittelkauf über das Girokonto:
Konto Giro Konto Aufwand Futtermittel
Futtermittelkauf Futtermittelkauf
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
Privatkonten :
Privat-Ausgaben: jeweiliges Konto im Soll
Privat-Einnahmen: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Kauf von Lebensmitteln, bar:
Konto Privat Konto Bargeld
Schema der Buchführung
laufende Buchungen:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
Privatkonten :
Privat-Ausgaben: jeweiliges Konto im Soll
Privat-Einnahmen: jeweiliges Konto im Haben
(z.B.: Kauf von Lebensmitteln, bar:
Konto Privat
Lebensmittelkauf
Konto Bargeld
Lebensmittelkauf
Schema der Buchführung
Besonderheiten:
Splittbuchung: Auf einem Beleg sind mehrere Geschäftsfälle, welche unterschiedliche Konten betreffen, aber gemeinsam bezahlt wurden
Konto Privat
Lebensmittelkauf 5€
Konto Giro
Lagerhaus 15€
Beispiel:
Lagerhausrechnung (Giro): 15€
• Saatgut 10€
• Lebensmittel 5€
Konto Aufwand
Saatgut 10€
Schema der Buchführung
Besonderheiten:Altmaschinenverkauf: Dieser wird in Buchhaltungsprogrammen auf 2 Teile gegliedert:
Verkaufserlös: Geldkonto an
(4600) Erlöse aus Anlagenverkauf
Ausbuchung des Buchwertes vom Konto Maschinen:Buchwert von abgegangenen Anlagen (7820) an
(dieses ist ein Aufwandskonto → zusätzliche Abschreibung)
Maschinen
Die Differenz aus 4600 und 7820 ergibt einen Buchgewinn oder
buchhalterischen Verlust aus dem Altmaschinenverkauf
Schema der Buchführung
Besonderheiten:
Errichtung von Gebäuden: Damit am Konto Gebäude das neu errichtete Gebäude als Ganzes erfasst werden kann werden die einzelnen Rechnungen
am Konto 0710 Anlagen in Bau gesammelt und erst bei
Inbetriebnahme der Saldo auf das Konto 0300 Gebäude übertragen.(Bei mehrjähriger Bauzeit wird das Konto 0710 in die Schlussbilanz abgeschlossen)
Vorbereitung für den Abschluß
Am Jahresende sind jene Buchungen durchzuführen, denen kein direkter Geldfluss gegenübersteht:
Korrekturbuchungen (Umbuchung Privatanteil Strom, Betriebsanteil PKW, ...)
Ermittlung der Naturalleistungen des Betriebes an den Haushalt
Berechnung der Abschreibungen
Erfassung der Mehr- und Minderwerte ausder Inventur
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
(z.B.: Naturalentnahme Milch:
Konto Privat Konto Milcherlös
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
(z.B.: Naturalentnahme Milch:
Konto Privat
Priv.Entnahme
Milch
Konto Milcherlös
Priv.Entnahme
Milch
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
z.B.: Mehrwert Rinderbestand: (Am Jahresende ist ein höherer Viehbestand als am Jahresanfang vorhanden)
Ertrag = Erzeugung im Laufe eines Jahres
neben den verkauften Rindern wurden noch weitere erzeugt
Konto Vieh (-bestand) Konto Ertrag Rinder
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
z.B.: Mehrwert Rinderbestand: (Am Jahresende ist ein höherer Viehbestand als am Jahresanfang vorhanden)
Konto Vieh (-bestand) Konto Ertrag Rinder
Mehrwert Vieh Mehrwert Vieh
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
z.B.: Mehrwert Diesel: (Achtung !!Buchung am Aufwandskonto auf der „verkehrten Seite“)Begründung: Da der Kauf sofort auf Aufwand gebucht wurde, jedoch noch ein Vorrat für das nächste Jahr vorhanden ist wird der Aufwand auf den tatsächlichen Verbrauch korrigiert.
Konto zugek. Vorräte Konto Aufw. Teibstoffe
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
z.B.: Mehrwert Diesel:(Achtung !!Buchung am Aufwandskonto auf der „verkehrten Seite“)
Konto Vorräte
Mehrwert Diesel
Konto Aufw. Teibstoffe
Mehrwert Diesel
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
(z.B.: Abschreibung von Maschinen:
Konto Abschreibungen Konto Maschinen
Schema der Buchführung
Buchungen am Jahresende:
eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite
(z.B.: Abschreibung von Maschinen:
Konto Abschreibungen
AfA Maschinen
Konto Maschinen
AfA Maschinen
Abschluß der Buchführung
Wird in einer EDV - Buchführung automatisch durchgeführt
Aufwand und Ertrag gegen Gewinn und Verlust
Privat gegen Eigenkapital
Gewinn u. Verlust gegen Eigenkapital
Bestandeskonten gegen Schlußbilanzkonto
Abschluss der Buchführung
Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach
Aufwände Erträge
Konto Gewinn u. Verlust
Privat
Konto Eigenkapital
aktive Bestandeskonten (Gebäude, ... Geld)
Fremdkapital
Schlussbilanzkonto
Einkommen
Auswertung einer Buchführung
Erst durch eine entsprechende Auswertung und Interpretation der Ergebnisse gewinnt die Buchführung an Aussagekraft und ist sie ein Hilfsmittel für die Betriebsführung
Fragestellungen:
? Bilanzanalyseo Wie ist mein Vermögen zusammengesetzt
o Wem gehört dieses
o Wie haben sich die Werte verändert
? Erfolgskennzahleno Wie hoch waren die Erträge und der Aufwand
o Wohin ist der Gewinn geflossen
? Rentabiläto Wie hoch war der Unternehmergewinn
o Wie hoch war der Reinertrag
Bilanzanalyse
Vermögensstruktur:
= Anteil von Anlagevermögen und Umlaufvermögen am Gesamtvermögen
Das Anlagevermögen ist langfristig gebunden, es verursacht AfA,Versicherung, Zinsansatz, wirtschaftliches und technisches Risiko, längerfristige Festlegung der Produktionsrichtung.Es ist selbst meist nicht produktiv.
Der Anteil des Anlagevermögens ist in der Landwirtschaft meist relativ hoch (70-85 %)
Das Umlaufvermögen ist nur kurz gebunden, oft ist es selbst produktiv.
In der Landwirtschaft (Grüner Bericht) ist das Tiervermögen eine eigene Gruppe
Bilanzanalyse
Kapitalstruktur:
= Anteil von Eigen- und Fremdkapital am Gesamtkapital
Fremdkapital verursacht Schuldzinsen und muß zurückgezahlt werden.
Kurzfristige Schulden können zu Finanzierungsschwierigkeiten führen und sind meist höherverzinslich. (Umschuldung: kurzfristige Kredite in längerfristige Schulden umwandeln)
Es ist auf eine fristkonforme Finanzierung zu achten.
Das Eigenkapital soll sich ebenfalls verzinsen.
Bilanzanalyse
Entwicklung des Eigenkapitals
= (Eigenkapital 31. 12 - Eigenkapital 1.1.)
Sie ist ein Maß für die wirtschaftliche Stabilität des Betriebes.
Die Mindestgröße ist eine Eigenkapitalerhöhung um die Inflationsrate, um das Realvermögen des Betriebes zu erhalten.
Scheingewinn: Differenz zwischen AfA lt. Buchführung und notwendiger Rücklage für Investitionen (Wertverlust des Anlagevermögens bei Bewertung mit derzeitigen Anschaffungspreisen)
Einteilung der Betriebe nach der Eigenkapitalentwicklung in:
☺ wachsende bzw. entwicklungsfähige Betriebe
stagnierende Betriebe
(fast keine Eigenkapitalbildung)
von der Substanz lebende Betriebe
(Eigenkapitalbildung ist negativ)
Erfolgskennzahlen
ErtragsverteilungSie gibt Auskunft über die Betriebsschwerpunkte
Aufwandsverteilungzeigt die Anteile an einzelnen Aufwandsgruppen
ProduktivitätArbeitsproduktivität: Ertrag je Arbeitskraft
Flächenproduktivität: Ertrag je ha
Kapitalproduktivität: Ertrag in % des
durchschnittlichen Besatzkapitals
Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft (E):
Doppelte Ermittlung: Erfolgsrechnung:
E = Ertrag - Aufwand
Bestandesrechnung:
E = Eigenkapitalveränderung + Privatentnahmen (=Saldo Gruppe Privat)
Definition: Einkommen ist das, was man verbrauchen könnte, ohne das ursprünglich vorhandene Reinvermögen(=Eigenkapital) zu verändern.
Gewinnrate
= Einkünfte in % vom Ertrag
Sie drückt aus, wieviel von € 100.- Ertrag als Einkommen verbleibt. Sie ist abhängig von der Betriebsorganisation
Je höher die Gewinnrate ist, desto weniger wirken sich Preisschwankungen auf das Einkommen aus
(Sie ist höher bei Veredelung, Direktverkauf, u.ä.)
Gesamteinkommen
Umfasst alle Einkünfte des Betriebes und seiner Besitzer
Einkünfte aus:
✓der Landwirtschaft
✓unselbständiger Tätigkeit (Löhne und Gehälter)
✓ selbständiger Tätigkeit
✓Gewerbebetrieb
✓Vermietung und Verpachtung
✓Kapitaleinkünfte (Zinsen, Dividenden, …)
✓ sonstige Einkünfte (Spekulationsgewinne, Funktionärstätigkeit, ….
Verwendung des Gesamteinkommens
➢ Finanzierung des Lebensunterhaltes
Essen, Wohnung, Kleidung,
Privatsteuern und -versicherungen (incl. Sozialversicherung)
Auto, Urlaub, ...
➢ Tilgung und Verzinsung von Privatkrediten
➢ private Vermögensbildung
➢ Eigenkapitalbildung des Betriebes
neue Begriffe im Grünen Bericht
landw. Einkommen abzüglich Sozialversicherung:
+ Einkünfte aus Land- u. Forstwirtschaft
− SVB
Erwerbseinkommen netto:
+ LFW Einkommen abzügl. SVS
+ Außerlandw. Erwerbseinkünfte (netto)
− Einkommenssteuer
neue Begriffe im Grünen Bericht
verfügbares Haushaltseinkommen:
+Erwerbseinkommen netto
+übrige Einkünfte
+Sozialtransfers
Über / Unterdeckung des Verbrauchs:
+ verfügbares Haushaltseinkommen
− Privatverbrauch und Lebensunterhalt
Jahresergebnis
Quelle: https://ktn.lko.at/es-z%C3%A4hlt-das-verf%C3%BCgbare-haushaltseinkommen+2500+3065289
Eigenfinanzierungskraft
ist jener Betrag, der für betriebliche (und private) Investitionen, zum Sparen oder zur Kreditrückzahlung längerfristig zur Verfügung steht.
Berechnung:
Gesamteinkommen
- Lebenshaltungskosten (Privatverbrauch)
= Eigenkapitalbildung
- Kredittilgungen
+ Abschreibungen Maschinen, Gebäude u. Meliorationen
= Eigenfinanzierungskraft
Verwendung der Eigenfinanzierungskraft
für:
Bestandesänderungen (Vieh, Vorräte)
Investitionen
Geldbestandsänderungen
weitere subjektive Erfolgskennzahlen
• Zinsansatz für das Eigenkapital (za) (3,5% im Grünen Bericht) (gewünschte Zinsen für das in den Betrieb investierte Eigenkapital)
• Lohnansatz (L) für die familieneigenen Arbeitskräfte (so, als ob sie kollektivvertraglich entlohnt würden + Betriebsleiterzuschlag)
• Arbeitsverdienst (Av) : tatsächlich für die Arbeit erwirtschafteter Einkommensteil, er soll den Lohnansatz decken. Av = E - za
• Vermögensrente (Vr) ergibt die tatsächliche Verzinsung des Eigenkapitals. Vr = E - L
weitere subjektive Erfolgskennzahlen 2
• Soll – Einkommen: Lohnansatz (für die nicht entlohnten Arbeitskräfte) + Zinsansatz (für das eingesetzte Eigenkapital) Soll-E = L + za
• Unternehmergewinn (U): ist der tatsächliche Gewinn nach Bewertung der Arbeit und der Verzinsung des eingesetzten Kapitals. U = E - L – za (U = E – Soll-E)
• Rentabilitätskoeffizient: Einkommen in % des Soll – EinkommensE / Soll-E
objektive Erfolgskennzahlen
Betriebseinkommen (BE): umfaßt alle Einkünfte aus dem Betrieb (BE = E + Fl + Sz+Pz+Au)
objektive Kosten (Ko)Ko = Ks + L - (Sz+Pz+Au)
Produktionskosten (PK): PK = Ko + Za ( Za = Zinsansatz des Gesamtkapitals)
Reinertragsdifferenz (D): drückt die Deckung der Produktionskosten durch den Ertrag aus. D = P - Ko D = R - Za
Unternehmergewinn
+ Landw. Einkommen
- Lohnansatz (für nichtentlohnte Arbeitskräfte (nAK))
- Pachtansatz für Eigentumsflächen
- Zinsansatz für das Eigenkapital
Ist der Erlös für das Unternehmerrisiko
ReinertragLandw. Einkommen
- Lohnansatz (für nAK)
+ Schuldzinsen, Pachtzinsen, Ausgedinge
Ist die Verzinsung des Gesamtkapitals
Reinertrag (R):
Er ist das Einkommen eines schulden-, pacht- und ausgedingefreien Betriebes, der ausschließlich von Fremdarbeitskräften bewirtschaftet wird. (Er drückt die Verzinsung des Gesamtkapitals aus)
R = E - L + Sz+Pz+Au
R = P - Ko
Festkosten des Betriebes (Hofes):
• Abschreibungen,
• durchschnittliche Gebäudereparaturen,
• Betriebssteuern, Sachversicherungen, Beiträge u. Gebühren,
• Pachtzinsen,
• Ausgedingsleistungen,
• Zinsen u. Spesen des Geldverkehrs,
• sonstige Wirtschaftskosten (Telephon, PKW, Büromaterial, Fachzeitschriften u.ä.),
• (ev. Sozialversicherung (ist eigentlich Privat))
Deckungsbeiträge
Deckungsbeiträge einzelner Betriebszweige:
Dazu müssen auch innerbetriebliche Leistungen / Kosten berücksichtigt werden.
Deckungsbeitrag Gesamtbetrieb:
Ertrag – variable Kosten des Betriebes
Geldflußrechnung
Die (Geld-)Mittelherkunft und die Mittelverwendung werden gegenübergestellt.
Es werden nur die Geldbewegungen betrachtet.
Gliederung:
➢ Umsatzbereich (Erträge, laufende Ausgaben)
➢ Anlagenbereich (Investitionen, Anlagenverkauf)
➢ Privatbereich (und Nebenbetrieb)
➢ Kapitalbereich (Fremdkapital)
➢ Geldbereich (Geldverwendung = Guthabenvermehrung)
Cash‐Flow I und II
Der Cash‐Flow zeigt die Finanz‐ und Ertragskraft eines Betriebes. Damit lassen sich die Innenfinanzierungskraft und damit die Liquidität eines Betriebes beurteilen.
Der Cash‐Flow I wird wie folgt berechnet:
Einkünfte aus Land‐ und Forstwirtschaft
+ Abschreibungen (‐ Zuschreibungen)
‐ Eigenverbrauch ( + / ‐ sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge, soweit nicht erfasst)
+ Erhöhung von Rückstellungen ( ‐ Verminderungen)
+ Verluste aus Anlagenabgängen ( ‐ Gewinne)
+ Verminderung von Forderungen ( ‐ Erhöhung)
+ Verminderung von Vorräten ( ‐ Erhöhung)
+ Erhöhung von Lieferverbindlichkeiten ( ‐ Verminderung)
= Cash‐Flow I (aus Geschäftstätigkeit)
Cash Flow I
+ Einzahlungen aus Anlagenabgängen
‐ Einzahlungen aus Anlageinvestitionen
+/‐ Einzahlung aus Finanzanlagenabgang, Auszahlungen für Finanzanlagenzugang und sonstigen Finanzinvestitionen
= Cash‐Flow II (aus Investitionstätigkeit)
Viel Erfolg bei den Aufzeichnungen wünscht Ihnen
Johann Mayer, Fachschule Otterbach
Es stehen auch Hilfsmittel in Excel zur Verfügung
Siehe Homepage der Fachschule Otterbach
Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach