carotin

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1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beztigliehe. 283 der gravimetrischen Methode erhaltenen Ergebnissen verglichen, dabei konnte eine gute Ubereinstimmung festgestellt werden. Zur ~berprfifung der Genauigkeit der Methode wurden verschiedene Mengen Phenolphthalein zum LSsungsmittel zuge- setzt und das PhenolphthMein Me oben beschrieben bestimmt, dabei ergab sigh eine mittlere Abweiehung yon -~ 0,740/0 . Do,Is I-tEILmMA~. Carotin. Zur Bestimmung in JTutter- und Lebensmittdn geben K. SCl:IAI~RER und t~. Bff~KE ~ nine Kritik verschiedener Bestimmungsmethoden und teilen ihre auf Grund der Erfahrungen mi% versehiedenen Verfahren ausgearbeitete Methode mit. -- Arbeitsvorschrifl /i~r MShren, Karotten und /risches gri~nes Pflanzenmaterial. 5 g Substanz (mit 200--250 #g Carotin) verreibt man mit der gleichen Menge Quarzsand und i--2 Tropfen 2%iger NaC1-L6sung, was naeh Zugabe yon 5 ml Methanol wiederholt wird. Die flfissige Phase wird durch Absaugen abgetrennt, der Filterrfickstand noch 2--3 mal mit insgesamt 30--59 ml Methanol aufgeriihrt, vor- sichtig verrieben und wieder abgesaugt. Beim weiteren Arbeiten wird durch Dureh- leiten von CO s die Oxydation des Carotins zu verhindern gesucht. Nun folgt eine mehrmalige Behandlung des Filterriickstandes mit kleinen Mengen an leicht- siedendem Petrol~ther (insgesamt etwa 30--40 ml), bin dan Filtrat farblos int. Alle Filtrate werden in einem Scheidetrichter gesammelt. Nun wird 1/~ des Volumens der Methanolphase an Wasser zugefiigt and die Petroli~therschieht auf dan gleiche Volumen wit die Methanolschicht gebracht. Nach Vertreiben der Luft durch CO s wird vorsichtig geschtittelt. Dabei geht die Hauptmenge des Carotins in die Petrol- ~therphase fiber. Die Methanolsehicht wird naeh Abtrennen noch 2--3real mit je 10 ml Petrol~ther gusgesehfittelt. Der gesamte Petrolgtherextrakt wird anschlies- send 2mal mit je 30--50ml Wanner gewasehen, dutch nine mi~ wasserfreiem NasSO 4 geffilltes Standrohr gesaugt and bei leiehtem Vaknum nnd unter Einleiten yon COs anf 2--4 ml eingeengt. Zur Chromatographie wird mit kleinen Ab~nde- rungen die yon A. FUJITA, T. N~aITA nnd M. AJISAKAs angegebene Apparatur beniitzt. Je naeh den verwendeten Adsorbentien [entweder Ca(OH)s oder ein Gemiseh gleieher Teile Aluminiumoxyd and wasserfreies Natriumsulfat; wirksame Lgnge der S~nle 10-15 em], die unter Petrolgther eingeftillt worden sind, wird die Elation in versehiedener Weise vorgenommen. In beiden F~llen erfolgt die (Jber- ftihrung des Extraktes auf die Si~nle und dan Naehwaschen mit geringen Mengen an Petrol~ther in gleieher Weise. ]3ei Ca(OH)~ wird mit der Elution des fi-Carotins mit 1--2% Aceton enthaltendem Petrol/~ther erst dann begonnen, wenn dan u- Carotin quantitativ ins Filtrat gegangen ist, w~hrend bei dem andern Gemiseh mit der Elution mit etwa 5--8% Aeeton enthaltenden Petrol~ther begonnen werden kann, wenn nach Zugabe des Extraktes mit 5 ml Petrol~ther naehgewasehen wurde. Dan Carotin wird in einem Reagensglas aufgefangen, zu einem bestimmten Volumen aufgeffillt und im ZeiiLWeehsellichtphotometer oder Elko IIbei Filter S 45 photometriert. -- Berechnung: x =/. E.v/a, wobei x = r Carotin in 1 g Sub- stanz, / = 2,08 f/it ~- und 2,04 fiir/~-Carotin, E = abgelesene Extinktion, v = Vol. der PetroI~therlSsung naeh tier Verdfimaung, a = Einwaage in Gramm isg. Arbeitsvorschri/t /iir Tomaten. Etwa 20--25 g Tomatenbrei werden in einem Jenaer Glasfilter 11 G 1 eingewogen, mit 5--8 g wasserfreiem Natriumsulfat and 3~ Tropfen einer 2%igen Natriumeyanidl6sung vermischt und mit 20--30 ml Methanol entw/~ssert. Der abgesaugte methanolische Extrak~ wird zur Entfernung der Carotinfarbstoffe in einem Scheidetrichter 2--3 mal mit je 10 ml leiehtsiedendem Petrol~ther extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden 2mal mit Wanner alkohol- 1 Z. Pflanzenern~hr., Dfing., Bodenkunde 62, 193--210 (1953). Justus-Liebig- Hoehsch., GieBen. Biochem. Z. 308, 420 (1941).

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Page 1: Carotin

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beztigliehe. 283

der gravimetrischen Methode erhaltenen Ergebnissen verglichen, dabei konnte eine gute Ubereinstimmung festgestellt werden. Zur ~berprfifung der Genauigkeit der Methode wurden verschiedene Mengen Phenolphthalein zum LSsungsmittel zuge- setzt und das PhenolphthMein Me oben beschrieben bestimmt, dabei ergab sigh eine mittlere Abweiehung yon -~ 0,740/0 . Do , I s I-tEILmMA~.

Carotin. Zur Bestimmung in JTutter- und Lebensmittdn geben K. SCl:IAI~RER und t~. Bff~KE ~ nine Krit ik verschiedener Bestimmungsmethoden und teilen ihre auf Grund der Erfahrungen mi% versehiedenen Verfahren ausgearbeitete Methode mit . - - Arbeitsvorschrifl /i~r MShren, Karotten und /risches gri~nes Pflanzenmaterial. 5 g Substanz (mit 200--250 #g Carotin) verreibt man mit der gleichen Menge Quarzsand und i - - 2 Tropfen 2%iger NaC1-L6sung, was naeh Zugabe yon 5 ml Methanol wiederholt wird. Die flfissige Phase wird durch Absaugen abgetrennt, der Filterrfickstand noch 2--3 mal mit insgesamt 30--59 ml Methanol aufgeriihrt, vor- sichtig verrieben und wieder abgesaugt. Beim weiteren Arbeiten wird durch Dureh- leiten von CO s die Oxydation des Carotins zu verhindern gesucht. Nun folgt eine mehrmalige Behandlung des Filterriickstandes mit kleinen Mengen an leicht- siedendem Petrol~ther (insgesamt etwa 30--40 ml), bin dan Fil trat farblos int. Alle Filtrate werden in einem Scheidetrichter gesammelt. Nun wird 1/~ des Volumens der Methanolphase an Wasser zugefiigt and die Petroli~therschieht auf dan gleiche Volumen wit die Methanolschicht gebracht. Nach Vertreiben der Luft durch CO s wird vorsichtig geschtittelt. Dabei geht die Hauptmenge des Carotins in die Petrol- ~therphase fiber. Die Methanolsehicht wird naeh Abtrennen noch 2--3real mit je 10 ml Petrol~ther gusgesehfittelt. Der gesamte Petrolgtherextrakt wird anschlies- send 2mal mit je 30 - -50ml Wanner gewasehen, dutch nine mi~ wasserfreiem NasSO 4 geffilltes Standrohr gesaugt and bei leiehtem Vaknum nnd unter Einleiten yon CO s anf 2- -4 ml eingeengt. Zur Chromatographie wird mit kleinen Ab~nde- rungen die yon A. FUJITA, T. N~aITA nnd M. AJISAKA s angegebene Apparatur beniitzt. Je naeh den verwendeten Adsorbentien [entweder Ca(OH)s oder ein Gemiseh gleieher Teile Aluminiumoxyd and wasserfreies Natriumsulfat; wirksame Lgnge der S~nle 1 0 - 1 5 em], die unter Petrolgther eingeftillt worden sind, wird die Elation in versehiedener Weise vorgenommen. In beiden F~llen erfolgt die (Jber- ftihrung des Extraktes auf die Si~nle und dan Naehwaschen mit geringen Mengen an Petrol~ther in gleieher Weise. ]3ei Ca(OH)~ wird mit der Elution des fi-Carotins mit 1 - -2% Aceton enthaltendem Petrol/~ther erst dann begonnen, wenn dan u- Carotin quanti tat iv ins Fil trat gegangen ist, w~hrend bei dem andern Gemiseh mit der Elution mit etwa 5 - - 8 % Aeeton enthaltenden Petrol~ther begonnen werden kann, wenn nach Zugabe des Extraktes mit 5 ml Petrol~ther naehgewasehen wurde. Dan Carotin wird in einem Reagensglas aufgefangen, zu einem bestimmten Volumen aufgeffillt und im ZeiiLWeehsellichtphotometer oder Elko I I b e i Filter S 45 photometriert. - - Berechnung: x = / . E.v/a, wobei x = r Carotin in 1 g Sub- stanz, / = 2,08 f/it ~- und 2,04 fiir/~-Carotin, E = abgelesene Extinktion, v = Vol. der PetroI~therlSsung naeh tier Verdfimaung, a = Einwaage in Gramm isg.

Arbeitsvorschri/t /iir Tomaten. Etwa 20--25 g Tomatenbrei werden in einem Jenaer Glasfilter 11 G 1 eingewogen, mit 5--8 g wasserfreiem Natriumsulfat and 3 ~ Tropfen einer 2%igen Natriumeyanidl6sung vermischt und mit 20--30 ml Methanol entw/~ssert. Der abgesaugte methanolische Extrak~ wird zur Entfernung der Carotinfarbstoffe in einem Scheidetrichter 2--3 mal mit je 10 ml leiehtsiedendem Petrol~ther extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden 2mal mit Wanner alkohol-

1 Z. Pflanzenern~hr., Dfing., Bodenkunde 62, 193--210 (1953). Justus-Liebig- Hoehsch., GieBen.

Biochem. Z. 308, 420 (1941).

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284 Berieht: Spezielle anglytische Methoden.

frei gewaschen. Die entw~sserte Tomatensubstanz wird jetzt 5--6ram mit je 25--30 ml eines Petrol~ther-Acetongemisches (3 : 2) (im Liter 1 g Hydroehinon zur Verhfitung der Oxydation enthMtend) extrahiert, bis das Fil trat f~rblos abl~uft. Diese Extrakte werden in einem Seheidetriehter unter CO~ durch Zug~be yon 3real je 5--10 mI Wasser yon tier H~uptmei~ge Aceton befreit, dann dureh 3--4malige Zugabe yon 30--50 ml Wasser yon Aceton freigewaschen. Die vereinigten P e t r o l s werden mit Natriumsulfat entw~ssert nnd auf 5- -8 ml eingeengt. (Der Rfiekstand d~rf nieht naeh Aeeton riechen, andernf~lls ist nach Zugabe von 10--20 ml Petrol~tther noehmals zu destillieren.) AnsehlieBend wird chromato- graphiert an einer S&ule aus ,,Aktivierter Magnesi~ 2641" (Westvoeo Chemicals) und ,,Hyflo-Super-Cel" (Kieselgur; Johns-Manvil!e-Produet) (1:1). Sobald der Ext rakt yon der S~ule aufgenommen ist, wird mit 6 - -8% Aceton enthaltendem Petrol~ther eluiert, wobei Carotin wesentlieh rascher wandert als Lycopin und eine unter diesem befindliche Zone (w~l~rseheinlieh Neolyeopin), so dal] eine quantitative Abtrennung des Carotins mSglieh ist. Das Filtr~t wird auf 100 ml mit Petrol~ther aufgeftillt und wie oben besehrieben photometriert. L. Ac~:Em

Zur Bestimmung yon Carotin in Luzernenmehl wurde die A.O.A.C.-Methode yon E. M. BICKOFF, A. L. LIW~GSTO~ und G. F. BAILEY 1 im Hinblick auf ihre Fehler- quellen nntersucht. Verff. stellten test, da~ insbesondere die einsttindige Heil~- extraktion sowohl eine ~eisomerisation des Curotins Ms aueh Carotinverluste durch Oxyd~tion verursachen kann, was bei der Kaltextraktion (16 Std im Dunkeln) nieht oder k~um der Fall ist. Aufierdem ist die C~rotinextraktion in beiden FMlen nieht quantit~tiv. Weitere Fehler werden vemrsacht bei der ehromatographisehen Reinigung infolge schw~nkender Aktivit~t des Adsorbenses und durch unvoll- st~ndige Elution, ferner durch mitehier te andere Farbstoffe und dutch teilweise Zersetzung des Carotins ~uf der Kolonne. Eine Modifik~tion tier A.O.A.C.-Mebhode, die yore Western Regional l=~esearch L~bor~tory ausgearbeitet wurde (W.R.R.L-. Methode) ergab urn mindestens 5% hShere Werte Ms das Originalverfahren. Verff. empfehlen die W.R.R.L.-Methode wegen ihrer Einfaehheit ftir Reihenuntersuehun- gen. H. SPERLIC~.

Den Einflufi yon Antisxydantien au/ die Carvtin-Bestimmung studiert V. t t . BOOTH 2. BEAUOttE~E U. Mitarb. 3 hatten beob~chtet, dal~ mit dem Antioxyd~ns NN'-Diphenyl-p-phenylendiamin (D) behundeltes A 1/al/aImehl seheinbar einen h5he- ren Curotin-Gehalt ~ufwies ~ls unbehandeltes Mehl, wenn die l~einigung der carotin- haltigen Auszfige tiber eine Magnesiumoxydsgule erfolgte. Die Ursache der Fehler ist, dab MgO mit D unter Bildung gelbgefgrbter Substanzen reagiert. Demgegen- fiber weist Verf. nach, dal] diese Reaktion nicht erfolgt, wenn die Extrakt ion des Alfalf~mehles mit Leichtpetroleum durchgefiihrt wird und die naehfolgende Chrom~- tographierung fiber eine Aluminiumoxydsgule erfolgt. Aneh bei Verwendung yon entfettetem Bohnenmehl werden gute Result~te erhalten. Selbst grol~e Mengen D beeinflussen bei Einhgltung der beschriebenen Bedingungen die Analysenwerte nieht. Die Extinktion yon 1 mg D bei 450 m# war nieht hSher als die yon 0,78 #g fl-Carotin, so dab unter normalen Umst~nden keine St5rung dutch D hervor- gerufen werden kann. K. S 6 n n ~ .

Vitamine. Ein/aehe Methoden zur Auswertung mi/crobiologiseher Bestimmungen besehreibt G. MA~TE~ ~. Die Wuehsstoffwirkung wird bei diesen Verf~hren als Er-

J. Assoc. off. agrie. Chemists 37,509--518 (1954). Dptm. Agrieult., Albany, Calif. Analyst (London) 79, 507--509 (1954). Univ. Cambridge (England). BEAUCKENE, R. 1~., H. L. MITCHELL, D. B. PARISH U. R. E. SILKER: J. Agric.

Food Chem. 1, 461 (1953). Pharmazie 9, 495--498 (1954). Inst. Vitaminforseh., Potsdam-Rehbrfieke.