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  • suhrkamp taschenbuch 3908

    Das Leben der anderen

    Filmbuch

    vonFlorian Henckel von Donnersmarck

    1. Auflage

    Das Leben der anderen Henckel von Donnersmarck

    schnell und portofrei erhltlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG

    Suhrkamp Frankfurt;Berlin 2007

    Verlag C.H. Beck im Internet:www.beck.de

    ISBN 978 3 518 45908 9

    http://www.beck-shop.de/Henckel-von-Donnersmarck-Leben/productview.aspx?product=13157928&utm_source=pdf&utm_medium=clickthru_lp&utm_campaign=pdf_13157928&campaign=pdf/13157928http://www.beck-shop.de/Henckel-von-Donnersmarck-Leben/productview.aspx?product=13157928&utm_source=pdf&utm_medium=clickthru_lp&utm_campaign=pdf_13157928&campaign=pdf/13157928http://www.beck-shop.de?utm_source=pdf&utm_medium=clickthru_lp&utm_campaign=pdf_13157928&campaign=pdf/13157928http://www.beck.de
  • Leseprobe

    Henckel von Donnersmarck, FlorianDas Leben der anderen

    Filmbuch Mit zahlreichen Filmfotos

    Suhrkamp Verlagsuhrkamp taschenbuch 3908

    978-3-518-45908-9

    Suhrkamp Verlag

  • suhrkamp taschenbuch 3908

  • Der erfolgreiche Dramatiker Georg Dreyman und seineFreundin Christa-Maria Sieland, eine gefeierte Schauspielerin,sind das Vorzeigepaar der ostdeutschen Kulturszene Mitte derachtziger Jahre. Doch dann bricht die Staatsmacht in ihrenAlltag ein: Minister Hempf verliebt sich in die Schauspielerinund setzt die Stasi auf Dreyman an, um ihn aus dem Weg zurumen. Den Auftrag zur berwachung erhlt der linientreueStasi-Offizier und unerbittliche Verhrspezialist Gerd Wiesler,der sich auf dem Dachboden ber Dreymans Wohnung eineAbhrzentrale einrichtet. Als stndiger unsichtbarer Zuhrernimmt er nun am Leben der beiden teil, und obwohl er sichheftig dagegen wehrt, wird er mehr und mehr in ihren Banngezogen.Das Leben der anderen wurde 2006 mit dem Deutschenund Europischen Filmpreis, 2007 mit dem Oscar fr den be-sten nicht-englischsprachigen Film ausgezeichnet. Das Buchzum Film enthlt neben dem Originaldrehbuch Hintergrund-berichte und ein Interview mit Ulrich Mhe.Florian Henckel von Donnersmarck, 1973 in Kln geboren,studierte Regie an der Hochschule fr Fernsehen und Film inMnchen. Im Jahr 2000 wurde sein Kurzfilm Dobermannu. a. mit dem Max-Ophls-Preis und dem Shocking ShortsAward der Universal Studios ausgezeichnet. 2002 erhielten erund sein Bruder Sebastian bei den Internationalen Hofer Film-tagen den Eastman-Frderpreis fr den Kurzfilm Der Temp-ler.

  • Florian Henckel von Donnersmarck

    Das Leben der anderenFilmbuch

    Mit Beitrgen vonSebastian Koch, Ulrich Mhe

    und Manfred Wilke

    Suhrkamp

  • Der vorliegende Band erschien erstmals 2006als suhrkamp taschenbuch 3786.

    Umschlagfoto:2006 Buena Vista Home Entertainment, Inc.

    suhrkamp taschenbuch 3908Erste Auflage 2007

    Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2006Suhrkamp Taschenbuch Verlag

    Alle Rechte vorbehalten, insbesondere dasder bersetzung, des ffentlichen Vortragssowie der bertragung durch Rundfunk

    und Fernsehen, auch einzelner Teile.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form

    (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert

    oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet,vervielfltigt oder verbreitet werden.Druck: Druckhaus Nomos, Sinzheim

    Printed in GermanyUmschlaggestaltung: Gllner, Michels, Zegarzewski

    ISBN 978-3-518-45908-9

    2 3 4 5 6 15 14 13 12 11 10

  • Inhalt

    Florian Henckel von DonnersmarckVorwort 7

    Das Leben der anderen: Das Drehbuch 9

    Abspann 159

    Heads of Department 162

    Florian Henckel von DonnersmarckAppassionata: Die Filmidee 169

    Sebastian KochWarum ich erst jetzt eine Kinohauptrolle inDeutschland spiele 171

    Es hat ja schon viele Versuche gegeben,die DDR-Realitt einzufangen.

    Ein Gesprch mit Ulrich Mhe 182

    Manfred WilkeWieslers Umkehr 201

    Glossar der verwendeten Abkrzungen 214Auszeichnungen 215Quellennachweis 216

  • Das vorliegende Drehbuch ist das Originaldrehbuch mei-nes Films Das Leben der anderen, d.h. das Dokument,mit dem wir am 26. Oktober 2004 in den Dreh gegangensind. Es ist nicht, wie so oft bei Filmbchern, ein nach derFertigstellung des Films entstandenes Protokoll der Szenenund Dialoge, die am Ende tatschlich in den Film aufge-nommen wurden. Wer dieses Drehbuch liest und mit demfertigen Film vergleicht, wird einiges vom Proze desFilmemachens erahnen knnen: von der Fhigkeit groerSchauspieler, auch noch kurz vor dem Drehen durch kleineVernderungen ganz andere Nuancen in einen Satz zubringen; von aufgezwungenen Sparmanahmen (welchedie Szenen manchmal aber tatschlich besser machen) undvon der furchtbaren, wunderbaren Radikalitt, die man imSchneideraum an den Tag legen mu, um ihn am Endeglcklich verlassen zu knnen (der Film war in seiner er-sten Schnittfassung drei Stunden lang, und man wirdgenau erkennen knnen, was wir geschnitten haben gedreht wurde nmlich alles).

    Ergnzt wird das Buch durch einen Aufsatz unsereshistorischen Beraters Manfred Wilke, bis September 2006Leiter der Abteilung Lankwitz des ForschungsverbundesSED-Staat an der Freien Universitt Berlin, zum histori-schen Hintergrund des Filmstoffs und durch die Beitrgevon zweien der Hauptdarsteller: ein ausfhrliches Inter-view mit Ulrich Mhe, in dem er sich sehr direkten Fragenzur Arbeit an Das Leben der anderen und zur DDR stellt,und einen Auszug aus Sebastian Kochs Drehtagebuch.

    Es ist ja immer die Hoffnung eines Filmemachers, dasich der Zuschauer lnger als einen Abend mit dem Filmbeschftigen mchte. Sollte sich diese Hoffnung bei unse-rem Film erfllen, wre der vorliegende Band eine guteMglichkeit, um einiges tiefer in Das Leben der andereneinzutauchen.

    7

  • Fr Christiane, die,whrend ich ein Drehbuch schrieb

    und einen Film machte,ihre Firma in 27 Lndern aufbaute,unsere zwei Kinder zur Welt brachte

    und mich trotzdem in meiner Arbeit strker untersttzte,als ich es ihr je danken knnte.

  • Das Leben der anderen

  • Dramatis Personae

    georg dreyman gefeierter Dramatiker derDDR, Nationalpreistrger

    christa-maria sieland seine Freundin,Schauspielerin im Ensemble der Gerhart-Hauptmann-Bhne

    paul hauser sein engster Vertrauter,Journalist

    karl wallner ebenfalls enger VertrauterDreymans, Druckermeister und Schriftsteller

    MfS-hauptmann gerd wiesler Ver- undAbhrspezialist, betraut mit der Leitung desOV Lazlo

    MfS-oberstleutnant grubitz WieslersChef, Leiter der Abteilung XX/7, zustndigfr die berwachung der gesamten DDR-Kultur

    MfS-oberfeldwebel udo leye schiebt imOV Lazlo die Nachtschichten

    10

  • minister bruno hempf Mitglied im Zen-tralkomitee der SED

    nowack Hempfs Assistent

    albert jerska berhmter Theaterregisseur,mit Berufsverbot belegt, seit er 1976 die Peti-tion gegen die Biermann-Ausbrgerungunterschrieb

    gregor hessenstein SPIEGEL-Redak-teur

    frau meineke Dreymans Nachbarin, Witwe

    egon schwalber Theaterregisseur an derGerhart-Hauptmann-Bhne; bei der Stasi alsIM Max Reinhardt gefhrt

    MfS-unterleutnant axel stigler erzhltin der Kantine gern politische Witze

    dr. goran zimny Zahnarzt, der sich durchhalblegalen Medikamentenverkauf ein Zu-brot sichert

    11

  • Stasi-Untersuchungsgefngnis Hohenschnhausen,Morgen

    Ein Gefangener in Zivil wird von einem uniformiertenWchter durch einen endlos scheinenden Gang mit Lino-leumboden gefhrt, an Dutzenden von Zellen vorbei.

    Titeleinblendung auf Bild: November 1984, Berlin-Hohenschnhausen, Untersuchungsgefngnis des Ministe-riums fr Staatssicherheit

    Pltzlich leuchten im ganzen Gang rote Warnlampen auf.wchter Stehenbleiben. Blick nach unten.

    Am Ende des Ganges wird in einem quer verlaufendenKorridor ein anderer Gefangener in Hftlingskleidungvorbeigefhrt. Als er nicht mehr zu sehen ist, geht dasrote Licht wieder aus.

    wchter Weitergehen.Der Wchter fhrt den ersten Gefangenen weiter durchdie Gnge, bis sie an der Tr zu einem der vielen Ver-hrzimmer stehenbleiben.

    wchter Anrede: Herr Hauptmann.Er klopft an.

  • Hohenschnhausen, Verhrraum, zur gleichen Zeit

    Die Verhrzelle ist wei tapeziert, mit grauweien Gardi-nen vor den Fenstern, durch die ein trbes Tageslichtkommt. Die Mbel Regale und ein Schreibtisch sindaus hellem Preholz. Auf dem Fensterbrett steht einekrnkliche Pflanze ohne Blte. An den Wnden hngen einPortrt des Generalsekretrs Honecker und ein verbliche-nes Landschaftsfoto, das einen herbstlichen Waldwegzeigt. Gerd Wiesler, ein hagerer Mittvierziger in schlichterUniform, steht am Fenster, hrt das Klopfen und ruft zurTr.wiesler Einen Moment.

    Er geht zu einem der Regale und ffnet ein Fach, in demein Aufnahmegert steht. Er stellt es an, schliet dasFach, setzt sich. Seine Bewegungen sind kontrolliert undminimal.

    wiesler Herein.Der Gefangene, ein zart gebauter Mann von etwa 30Jahren, wird von dem Wchter hereingefhrt. Er stehtetwas unbeholfen im Raum. Wiesler schaut nicht zu ihmauf. Er studiert die Akte des Gefangenen, die auf demTisch liegt.

    wiesler Setzen Sie sich.Der Gefangene leistet Folge. Vorsichtig setzt er sich aufeinen Hocker, der mit orangefarbenem Stoff bezogen ist.

    wiesler (ohne aufzuschauen) Hnde unter Ihre Schenkel,Flchen nach unten.Verwirrt folgt der Gefangene der Anweisung. Endlichblickt Wiesler auf.

    wiesler Was haben Sie uns zu erzhlen?gefangener Ich habe nichts getan. Ich wei nichts. Ich

    habe nichts getan. Es mu ein Irrtum vorliegen.wiesler Sie haben nichts getan, wissen nichts. Sie glauben

    also, da wir unbescholtene Brger einfach so einsper-ren, aus einer Laune heraus?

    Drehbuch14

  • gefangener Nein, ich wiesler Wenn Sie unserem humanistischen Staat so et-

    was zutrauen, dann htten wir ja schon recht, Sie zuverhaften, auch wenn sonst gar nichts wre.Der Gefangene ist sprachlos angesichts dieser Dialektik.

    wiesler Wir wollen Ihrem Gedchtnis ein wenig nachhel-fen, Nr. 227 Ihr Freund und Nachbar, ein gewisserPirmasens, Dieter, hat am 28. September Republik-flucht begangen. Wir haben Grund zu der Annahme,da ihm bei seiner Flucht geholfen wurde.

    gefangener Ich wei darber gar nichts. Er hat mir nichteinmal erzhlt, da er rber wollte. Das habe ich erst imBetrieb erfahren.

    wiesler Beschreiben Sie mir doch einmal, was Sie an die-sem 28. September gemacht haben.

    gefangener Das habe ich doch schon zu Protokoll gege-ben.

    wiesler (kalt) Bitte noch einmal.gefangener (als wrde er etwas auswendig Gelerntes

    aufsagen) Ich war mit meinen Kindern im TreptowerPark spazieren, am Ehrenmal. Dort traf ich meinen al-ten Schulfreund Max Kirchner. Wir gingen zusammenzu ihm nach Hause und hrten dort Musik bis in diespten Abendstunden. Er hat ein Telefon. Sie knnenihn anrufen. Er wird Ihnen das alles besttigen.Wiesler schreibt genau mit.

    gefangener (aufmpfig) Wollen Sie ihn anrufen? Ich gebeIhnen die Nummer.

    Stasi-Hochschule Potsdam-Eiche,Vorlesungsraum, Mittag

    gefangener (die Stimme kommt vom Tonband) ihnanrufen? Ich gebe Ihnen die Nummer.

    Drehbuch 15